Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 2)

®üt ritt großer Mann. Ich für meinen Teil 
verabscheue ihn, aber er war, hol mich der 
Teufel, ein großer Mann. 
Zum Schluß eine kleine Anekdote, die 
selbst den fast neunzigjährigen Georg Brandes 
noch als den schalkhaften Frauenverehrer 
zeigt, der er sein Leben lang war: 
— Frauen sind doch wunderliche Wesen. 
Heute nachmittag kam die schöne Frau X. auf 
mein Zimmer und bat mich — um eine Emp 
fehlung an ihren Liebhaber! Hat man jemals 
so etwas gehört? Ich sagte im Spaß zu ihr: 
„Wollen Sie, daß ich einen Pfirsich preisen 
soll, den ich nicht geschmeckt habe?" Aber sie 
insistierte. Ta schrieb ich einige schmeichelnde 
Worte über ihre Schönheit. Diese Aufforde 
rung war die originellste, die ich erhalten habe. 
H. Schr. 
^ sķ ^ 
Dom schleswig-holsteinischen 
Watt. 
Von Dr. Erich Kolumbc. 
Vor den Gecsthöhen der Altmoränenland- 
schaft breitet sich als fruchtbarster Landesteil 
unserer Heimat die Marsch aus. Eine weite 
Ebene, nur von Wassergräben zerschnitten, 
liegt sie im Schutz der Deiche. Im ewigen 
Kampf mit dem Meere erwuchs auf diesem 
Boden ein stahlhartes Geschlecht, das seinen 
Lebensraum unablässig zu schützen und zu 
erweitern bemüht war. 
Gehen wir einmal ganz kurz der Entwick- 
lungsgeschichte des geologisch gesprochen jung- 
gen Landes nach. In der Nacheiszeit wurde 
die Umrißgestalt unserer Heimat durch die 
große Lanösenkung maßgeblich beeinflußt. 
Weite Strecken tauchten in langsamem Absin 
ken unter den Meeresspiegel, und tief drang 
die Nordsee ins Land ein. Die Wellen be 
spülten zu jener Zeit die westlichen Geesthö 
hen und gestalteten einzelne Partien zu wohl 
ausgeprägten Kliffs um. Bedeutende Boden 
massen wurden vom Wasser aufgearbeitet und 
dem Landkörper entführt. Der Beginn des 
Senkungsstillstandes bezeichnet die Geburts 
stunde der Marsch. 
In allen Küstenbereichen der Gezeiten 
meere sind starke Sedimentverfrachtungcn zu 
beobachten, die sich in ihrer Endauswirkung 
als Wattflüchen und Sandbänke zeigen. Wo 
her dieses transportierte Material stammt, ist 
eine für das Nordseegebiet immer noch sehr 
umstrittene Frage. Der Meeresboden selbst 
kann keine ewige und nie versiegende Quelle 
von Material sein,- wir sind genötigt nach 
Quellen zu suchen, die neue Massen ins Meer 
hineinbringen. Einmal wäre für die Nord 
see an die während der Litorinasenkung ent 
fernten Bodenmassen zu denken, deren Auf 
bereitung im Wasser erfolgte und die jetzt in 
veränderter Form zum Festlandskörper zu 
rückgetragen werden. Als zweite Quelle wird 
die Flußtrübe anzusehen sein: Weser, Elbe 
und Eider tragen ständig gelöste und ausge 
schlämmte Stoffe ins Meer hinaus. Nach 
exakten Messungen führt z. B. die Elbe bei 
Hamburg in 1 Kubikmeter Wasser 18—110 
Gramm suspendierte Teile mit sich. Diese 
Teile können nun ganz verschiedener Natur 
sein. Die absterbenden Organismen liefern 
einen bestimmten Anteil, zweitens finden sich 
sehr feine Tonteilchen aus den aufgelösten 
Bodenmasfen und drittens wäre die sandige 
Komponente zu erwähnen. Wie groß der An 
teil der einzelnen Stoffe ist, wird bei der or 
ganischen Substanz immer abhängen von der 
Reichhaltigkeit des Lebens,- die Verfrachtung 
der anorganischen Stoffe steht z. T. in unmit 
telbarem Zusammenhang mit den Bodenarten 
des durchflossenen Gebietes und mit der le 
bendigen Kraft des Wassers. Je schneller und 
energischer das Wasser abfließt, desto größer 
wird die Menge der mitgeführten Sedimente 
der ebenso. Der Kutscher rettete sich auf einen 
Baum und ein weißer Ritter erschien auf wei 
ßem Roß und hatte einen weißen Hund bei 
sich. Der Troll stieg aus dem Meer auf und 
hatte neun Köpfe,- aber der Ritter schlug sie 
alle ab und riß die Zungen heraus/ Als die 
Prinzessin sah, daß er sie gerettet hatte, nahm 
sie ihre Goldkette ab und wollte sie ihm um 
den Hals werfen,- aber sie fiel auf seinen Kopf. 
Er hatte krauses Haar, und als er etwas auf 
seinem Kopf spürte, packte er es zusammen 
und knüpfte es in sein Haar und setzte seinen 
Helm auf, daß man es nicht sehen konnte, und 
ritt fort. Der Kutscher tat ebenso wie der 
letzte und zwang die Prinzessin, ihn für ihren 
Retter auszugeben. Nun herrschte große 
Freude auf dem Schloß, und die drei Prin 
zessinnen sollten an einem Tag Hochzeit ha 
ben. Der Bursche hatte nun genug von sei 
nem Dienst und sagte seinem Herrn auf. Der 
wollte ihn nicht gern fortlassen, weil es noch 
nie so gut mit seinen Schafen gegangen war, 
als seit der Bursche sie in Pflege hatte. Aber 
er konnte nichts machen, der Bursche wollte 
fort, und sie rechneten ab, und er zog davon. 
Er kam in ein anderes Dorf in der Nähe, und 
da wohnte er in einem Gasthaus und hörte 
erzählen von der ganzen Herrlichkeit bei der 
bevorstehenden dreifachen Hochzeit. Der Wirt 
in dem Gasthaus sagte zu ihm, es müsse doch 
schön sein, von dem schönen Weizenbrot, das 
auf dem Schloß gebacken würde, ein Stückchen 
zu versuchen. „Ja", sagte der Bursche, ,chas 
wäre gar nicht unmöglich: mein Hund kann 
es holen", und er schickte den roten Hund, um 
Weizenbrot zu holen. Der Hund lies ins 
sein, desto größer wird der Anteil des Sandes. 
Schon aus dieser kurzen Erörterung erhellt, 
daß der Charakter des Marschbodens vielfältig 
sein muß. Vom reinsten Schlick ausgehend 
können wir in der Marsch alle Uebergänge bis 
zum Sandschlickboden beobachten. Ich erin 
nere zur Verdeutlichung dieser Verhältnisse 
an die Verschiedenartigkeit der Erträge, die z. 
B. der Sönke-Nissen-Koog und der Ncufelder 
Koog (bei Marne) liefern. 
Seit dem Stillstand der Senkung hat das 
Meer ständig Land aufgebaut und zerstört. 
Gegenwärtig umfassen die Marschen der deut 
schen Nordseeküste 5500 Quadratmeter. Auf 
Schleswig-Holstein entfällt davon ein Drittel, 
der Nest liegt westlich der Elbe. 
Nach dem Krieg haben die Landgemin- 
nungsarbeiten in verstärktem Maße eingesetzt. 
Alle vom Meer während des Krieges zerstör 
ten Baulichkeiten zur Förderung des Schlick- 
falls sind wieder hergestellt worden und rie 
sige Dammneubauten sind ausgeführt worden. 
So entstand als neuer Weg zur Insel Sylt 
der Hindenburgdamm. Der Bau dieses Dam 
mes entsprang verkchrstechnischen und grenz- 
politlschen Erwägungen. Rein wirtschaftliche 
und wasscrbautcchnische Gründe waren maß 
gebend für die Wiederherstellung des Olän- 
derdammes. Auf diese beiden Bauwerke wer 
de ich später zurückkommen. Weniger in die 
Augen fallend sind alle kleinen Schlickfänge, 
Stacks, Lahnungen und Erddämme, die sich 
von den Teichen aus ins Watt vorschieben 
und die Landgewinnung fördern. 
Drei verschiedene Oertlichkeiten möchte ich 
als Ausgangspunkt zur Schilderung des 
Watts nehmen: a) den Königshafen auf Sylt, 
b> den Hindenburgdamm und c) daö Neufel- 
der Watt im Bereich der Elbmündung. 
Der auf der Ostseite der Insel Sylt beim 
Dörfchen List gelegene Königshafen schiebt sich 
als ganz flache, nach Osten geöffnete Bucht 
in den Dünenkörper der Insel hinein. Im 
Norden wird er begrenzt von der Halbinsel 
Ellenbogen, im Westen lagert dem Dünen 
hang eine breite Andelwiese vor und südlich 
erstreckt sich eine mäßig große Marschfläche 
bis an den Dünenfuß. Der Königshafen fällt 
bei jeder Ebbe trocken. In zwei Prielen ver 
läßt das Wasser den Hafen und bei der ver 
hältnismäßig geringen Wasserführung ver 
mag das ein- und ausströmende Flutwasser 
keinen maßgeblichen Einfluß auf die beson 
dere Gestaltung des Bodens auszuüben. Das 
hier im Königshafen lagernde Sediment ist 
z. T. reiner Schlick, z. T. Sandschlick,- beide 
Bodenarten treten in Wechsellagerung aus 
und diese Tatsache weist darauf hin, daß 
nicht nur das Wasser am Aufbau der Bil 
dung beteiligt ist, sondern auch der Wind, 
der von den Dünen herwehend nicht unbe 
deutende Dünensandmassen in den Königs 
hafen hineintransportiert. Die Frage: Wo 
her stammt der hier im Watt vorhandene 
Schlick? wäre zu beantworten. Bei den Fest- 
landswatten wäre diese Frage verhältnis 
mäßig leicht beantwortet mit dem Hinweis, 
daß das Flutwasser den Schlick ja heraus 
transportiert und dieser dann während der 
Stillwasserperiode zur Ablagerung kommt. 
Das Wasser des Königshafens entstammt nun 
aber dem Lister Tief und dieses wird unmit 
telbar gespeist von der freien See, legt also 
keinen Weg über hochanstehenden Schlick 
grund zurück. Meine Beobachtungen haben 
mir gezeigt, daß das Wasser beim Eintreten 
in den Königshafen ziemlich klar ist und 
kaum eine Trübung durch suspendierte 
Teile aufweist. Der Schlick muß also im Kö 
nigshafen selbst gebildet werden. Die Be 
deutung der Vegetation für die Schlickbil- 
dnng wäre hier zu erörtern. Hier mutz ein 
geschaltet werden, daß das Watt des Königs- 
Hafens der Bearbeitung durch den Menschen 
nicht unterliegt,' infolgedessen findet sich eine 
Schloß und kratzte da an einer Tür nach der 
anderen, die Leute machten auf und auf diese 
Art kam er in die Kammer, wo das Weizen 
brot lag, und da nahm er einen Laib und der 
König sagte, man solle ihn laufen lassen, und 
er kam mit dem Brot glücklich heim. Da re 
dete der Wirt davon, es müsse doch schön sein, 
ein Stück von dem Braten zu versuchen, den 
man oben auf dem Schloß gebraten hatte. 
Der Bursche schickte seinen gelben Hund, um 
Braten zu holen, und der Hund lief aufs 
Schloß, schnupperte, wo die Küche sei, packte 
den ganzen Braten und lief damit davon, und 
der König sagte, man solle ihn laufen lassen. 
Als der Wirt nun den Braten sah, bekam er 
auch Lust nach Wein, und der Bursche schickte 
seinen weißen Hund. um den Wein zu holen. 
Er fand auch wirklich den Weinkeller und 
nahm eine Flasche Wein und lief damit durch 
den Saal, wo alle Prinzessinnen und ihre zu 
künftigen Männer saßen. 
Als die jüngste Prinzessin den weißen 
Hund sah, schlug sic die Hände zusammen und 
sagte, sein Herr habe sie befreit. Ihr Bräuti 
gam wurde zornig und sagte, sie habe doch im 
mer gesagt, er habe sie befreit, was solle denn 
das jetzt bedeuten? Aber sie blieb bei ihrer 
Behauptung, daß der Herr des Hundes sie 
befreit habe. Da schickte der König Leute aus, 
die dem Hund folgen sollten, um seinen Herrn 
aufzufinden und ihn aufs Schloß zu bringen. 
Der Hund rannte aus Leibeskräften, so daß 
die Leute ihm kaum nachkommen konnten, 
aber sie kamen doch prustend und stöhnend an 
das Wirtshaus und sagten zu dem Burschen, 
er solle aufs Schloß kommen. Als er hinkam, 
ganz ursprüngliche Vegetation, deren Auf 
einanderfolge ganz ungestört verläuft. — 
Jede Pflanze bezw. jeder Pflanzenverein ist 
an die ihr bezw. ihm gemäßen Bedingungen 
angepaßt,- ändern sich diese Bedingungen, so 
wird der Pflanzenverein verdrängt durch 
einen Folgeverein, der sein Entwicklungs 
optimum bei den neuen Bedingungen hat. 
So gliedert sich die Wattvegetation des Kö 
nigshafens nach ganz bestimmten Zonen. 
An der Westseite des Hafens liegt eine An 
delwiese, die sich ganz allmählich zum Watt 
hin senkt. Tie festgeschlossene Grasnarbe des 
Andels (Festuca thalassica) wird mit dem 
Vorschreiten zur Hochwassergrenze immer 
lockerer, und sie löst sich schließlich ganz auf. 
Das Gras siedelt dann auf dem Schlick nur 
noch in einzelnen Horsten, die häufig vom 
Hochwasser überflutet werden. Ter zwischen 
den einzelnen Horsten oder Polstern freie 
Lebensraum wird sofort von einer anderen 
Pflanzengruppe in Besitz genommen: den 
Blaugrünen Algen (Cyanophyceen). Diese 
Algen bestehen ans ganz feinen Fäden, und 
sie überziehen den Boden so fest, daß sich nur 
schwer einzelne Proben herausheben lassen. 
Den Membranen dieser Algen kommt eine 
starke Quellungsfähigkeit zu und sie ver 
mögen während der Stillwasserperiode feinste 
Schlickteilchen dadurch zu halten, daß sie an 
den Membranen festkleben. Trotzdem es sich 
bei diesem so an den Algenfäden gebunde 
nen Niederschlag immer nur um sehr kleine 
Mengen handeln kann, wird aber doch eine 
schnelle Aufhöhung des Bodens zwischen den 
Andelpolstern bewirkt. Die Flächen wachsen 
langsam aus dem Hochwasserniveau heraus 
und werden so besiedelbar für den Andel. Als 
Endstadium der Entwicklung bemerken wir 
die vollständige Verdrängung der Algen durch 
den Andel. Die Jneinanderschiebung der 
Siedlungsgebiete von Andel und Algen 
bringt eine Kampfzone hervor, die in ihrem 
Bereich bestimmt wird durch die höher oder 
tiefer liegende Hochwassergrenze und die so 
fort verschwindet, wenn der Boden aus dem 
Hochwasserniveau herausgewachsen ist. — Die 
folgende Quellerzone (Salicvrnia herbacea) 
führt uns bereits ins freie Watt hinein. Re 
gelmäßig wird diese Zone vom Hochwasser 
überflutet und die Schlickablagerung ist hier 
sehr stark. Der Queller vermag in den Was 
serschichten dicht iiber dem Grunde eine sehr 
starke Beruhigung herbeizuführen und eine 
für den Schlickfall günstige Stillwasserregion 
zu schaffen. Auch diese Pflanze wirkt nur als 
Schlickfänger und nicht als Schlickproduzent. 
— Das tiefere Watt des Königshafens wird 
von Seegraswiesen eingenommen, und hier 
tritt auch bereits eine Vergesellschaftung mit 
typisch marinen Algen, den Formen des Bla 
sentanges (Fucus), auf. Die schmalen, lan 
gen Blätter der größten Seegrasart (Zostern 
marina) bedecken in dichtem Rasen den 
Schlickboden, dem ein intensiver Geruch nach 
Schwefelwasserstoff, faulende organische Sub 
stanz andeutend, entströmt. Der schnelle Zer 
fall des abgestorbenen Seegrases ist eine be 
kannte und am Strand häufig zu beobach 
tende Erscheinung. Im tiefen Watt des Kö 
nigshafens geht dieser Prozeß anscheinend 
sehr schnell vor sich und im Abschlußstadium 
führt er zur Detritusbildung. Hier hätten 
wir eine Quelle der Schlickproduktion bereits 
erfaßt, und addiert man den aus den Algen 
und übrigen Pflanzen gebildeten Detritud 
hinzu, gleichzeitig den Feinsand berücksichti 
gend, so wird diese Menge bis zu einem ge 
wissen Grade dem abgelagerten Sediment 
(Schlick) entsprechen. Der ganz langsam ver 
laufende Auflösungsprozeß im freien Watt 
des Königshafens läßt nur eine geringe 
Schlickmenge erwarten. Zusammenfassend 
wäre also zu sagen: Im Königshafengebiet 
wird der Schlick im wesentlichen durch die 
fragte er, ob der Hund irgend etwas auf dem 
Schloß angestellt hatte, weswegen er bestraft 
werden könne? Er wisse von nichts. „Ja", 
sagte der König, „er hat eine Flasche Wein 
gestohlen, das macht aber nichts,- aber du mußt 
mit mir in den Saal." Der Bursche entschul 
digte sich, er sei nicht gewöhnt, unter so seine 
Leute zu kommen! Aber es half alles nichts,, 
der König wollte ihn durchaus hineinführen. 
Er ging in den Saal hinein, und kaum sah 
ihn die jüngste Prinzessin, so sagte sie, das 
sei ihr Befreier. Als ihr Bräutigam zornig 
wurde und die anderen es nicht glauben woll 
ten, fragte sie, ob er nicht ihre Golökette habe? 
Da zog er sie aus seinem Haar, und alle sa 
hen, daß sie von der Prinzessin war. Aber 
der Bräutigam berief sich darauf, daß er die 
neun Köpfe hatte. Da holte der Bursche die 
neun Zungen hervor für die neun Köpfe und 
auch die Zungen zu den übrigen neun Köp 
fen, und da sahen alle, daß er die drei Prin 
zessinnen befreit hatte. Die drei Betrüger 
aber wurden enthauptet, und der rechte Be 
freier bekam die jüngste Prinzessin und gleich 
den dritten Teil des Reiches und nach des 
Königs Tod das ganze. 
Meine Mitteilungen. 
Langbehn. 
Der 80. Geburtstag des Rembrandtdeut- 
schen Julius Langbehn, der auf den 26. März 
d. Js. fiel, ruft die Erinnerung wach an das 
Leben dieses Mannes, das zu der steigenden 
Wirkung als eines Führers der Nation in so 
seltsamem Gegensatz steht. Nur wenige leben 
noch, die ihn, den 1851 in Hadersleben gebore- 
adsterbende Vegetation yervorgeoracht) durch 
den Flutstrom wird er innerhalb des Ent- 
stehungsgcbietes verfrachtet und abgelagert. 
Der Flutstrom transportiert aus dem offe 
nen Meer keine als bedeutend in Anrechnung 
zu bringenden Sedimcntmengen heran?) 
(Schluß folgt.) 
tz Vgl. Nienburg, Der Königshofen bei List 
auf Sylt. Wisscnschaftl. Untersuchungen. Bd. XX, 
Kiel 1927. 
* * * 
rWmg Milhelm Andersens in der 
Universität Hamburg. 
A)ieM 
Auf Einladung der Germanischen Semi 
nare der Hamburgischen Universität hielt der 
Literarhistoriker der Universität Kopenhagen, 
Vilhelm Andersen, einen Vortrag über 
„Hans Christian Andersen und Dänemark/ 
Was den Vortrag des berühmten dänischen 
Gelehrten besonders auszeichnete, mar vor al 
lem die erstaunlich lebendige Einfühlung in 
den geistigen Gehalt der Dichtungen Ander 
sens, von dessen Kunst er ein ungemein fesseln 
des Charakterbild zeichnete, das den Zuhörern 
eine reiche Fülle neuer anregender Gesichts 
punkte bot. Auch nach der Seite der sprachlichen 
Ausdrucksgestaltung hin erwies sich Prof. An 
dersen, wie die Besprechung im „Hamburger 
Fremdenblatt" sagte, als ein feinsinniger In 
terpret dänischer Dichtung. Mit erstaunlicher 
Vollkommenheit, die auch der kleinsten Aus 
drucksnuance gerecht wird, beherrscht der däni 
sche Literarhistoriker die deutsche Sprache. In 
selten hohem Maße besitzt dieser Gelehrte die 
Gabe der dichterischen Jnnuition, die sich bei 
ihm verbindet mit einer erstaunlich reichen 
Fülle des Wissens. So trugen seine mit geist 
reichem Humor gewürzten Ausführungen das 
Gepräge einer ungemein vielseitigen geistigen 
Kultur. Er erwies sich als Meister der künstle 
rischen Kritik in jenem höheren Sinne der Her 
ausstellung und Kennzeichnung des Typischen 
und Charakteristischen im dichterischen Kunst 
werk Andersens. 
Dänisch sein heißt, wie es Andersen treff 
lich formulierte, eine Mittelstellung einneh 
men innerhalb der europäischen Geisteskultur. 
Nichts kennzeichnet die dänische Geistesart, die 
ganze geistige Physiognomie dieses Volkes bes 
ser als die „Suite", ein Wort, für das es keine 
begrifflich scharf umgrenzte Uebersetzung gibt, 
das ein Mittelding zwischen Humor und Ge 
müt bezeichnet. Die Seele dieses Volkes zeigt 
ein Janusgesicht, auferlegtes Schicksal ward 
ihr das Nebeneinander geistiger Gegensätze, 
der komischen und tragischen Maske, wie es 
uns auch die Entwicklungsgeschichte der däni 
schen Literatur eindringlich zum Bewußtsein 
bringt. Einen ihrer bedeutsamsten Wende 
punkte stellt die Kunst des Märchendichters 
Hans Christian Andersens dar. 
H. C. Andersens Märchen wurden bei ih 
rem Erscheinen Kindern erzählt, heute werden 
sie von allen geliebt und verstanden, die das 
Leben für tiefere Erkenntnisse reif machte. In 
Andersens Märchen verbindet sich eine kindlich 
weise Auffassung der Welt mit einer von 
echtem Kulturoptimismus getragenen Lebcns- 
poesie. H. C. Andersen hat dem romantischen 
Geiste, wie er vor allem in den Dichtungen des 
dänischen Romantikers Oellenschlcgg zum Aus- 
druck gelangt ist, eine von neuen Geisteskräf 
ten genährte Gestalt verliehen. So war der 
Märchenöichter ein echtes Glückskind der däni 
schen „Lune". 
Der Höhepunkt der mit ungewöhnlich leb 
haftem Beifall aufgenommenen Ausführungen 
des Vortragenden, deren Eindruck durch seine 
humorvolle Gebärdensprache noch besonders 
nachhaltig gemacht wurde, war die glänzende, 
großartige geistesgeschichtliche Gesichtspunkte 
bietende Interpretation seiner Märchen, H. C 
Andersens. H. F. 
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sen. Ui 
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schöner 
lammen 
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ncn und 1907 zu Rosenheim gestorbenen Ein 
samen, näher gekannt haben. Aber die Nach 
lebenden gedenken viel des Unbekannten. 
Dem geistigen Führer und Vorläufer der 
Jugendbewegung wurde unlängst auf dem 
Knivsberg in Noröschleswig, unweit seines 
dänisch gewordenen Heimatortes, zufolge 
großherziger Stiftung eines Hamburger Han 
delsherrn eine „Langbehn-Jugendherbergc" 
mit dem bezeichnenden Motto „Mehr sein als 
scheinen" errichtet. Und eine große Anzahl 
von Männern und Frauen aus allen deut 
schen Gauen schickt sich heute einmütig an, das 
Grabmal des weitblickenden Denkers zu Puch 
bei Fürstenfeldbruch in Oberbayern würdig 
zu zieren. Die dauernde Weiterwirkung sei 
nes berühmten Werkes „Rembrandt als Er 
zieher", das 1890 (Verlag Hirschfeld zu Leip 
zig) erschien und jetzt in der 84. Auflage vor 
liegt, sowie die reichhaltigen Veröffentlichun 
gen Momme Nissens über sein Leben und aus 
seinem Nachlaß gewähren ihm für die Gegen 
wart und deren Aufbauprobleme eine Be 
deutung, wie sie wenigen der älteren Genera 
tionen beschert ist, da der „Rembrandt- 
deutsche" zu jenen ganz seltenen Schriftstel 
lern gehört, die Brücken schlagen zwischen 
Einst und Jetzt, zwischen Alt und Jung und 
daher nicht veralten. 
„ Um 
Hotel d 
Sfüiteu 
des Ka 
tenstras 
Taufen 
Frühlii 
das He 
All 
borübe 
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barn, d 
Helene 
Phanta! 
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ten jeu 
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W< 
Achter 
gehüllt 
soviel 
Und ir 
häßlich 
treffe 
jedem 
halt n 
wir ei 
schon l 
sessen 
serer ! 
Der junge schwedische Dichter Walde- 
mar Hammanhög erhielt für seinen Ro 
man „Esther und Albert" bei dem Preisaus 
schreiben eines Stockholmer Verlages für den 
besten nordischen Gegenwartsroman den ersten 
Preis,
	        
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