Full text: Newspaper volume (1931, Bd. 2)

Rundes von Eutin notwendig »nd tm wohlver 
standenen Interesse Schleswig-Holsteins war. Der 
Schleswig-Holsteiner-Bund hat also endlich die 
verdiente Anerkennung gefunden. Wenn in Zu 
kunft aus einer bestimmten politischen Ecke — die 
schleswig-holsteinische Öffentlichkeit macht ganz 
allgemein die beiden alten Herren in Rastorf und 
Ausacker dafür verantwortlich — wieder der Vor 
wurf des Laàsoerrats an Schleswig-Holstein er 
hoben wird, dann trifft er also nunmehr den 
Landeshauptmann Pahlks und den Oberbürger, 
meiste: Dr. Todfen mit. Es darf also wohl nun 
mehr erwartet werden, daß dis weiteren Erörte 
rungen zur Reichsreform aus der Sphäre des agl- 
tatorifchen Schlagworts auf den Boden fachlicher 
Auseinandersetzung zurückkehren. Das ist ein 
zweifelloser Fortschritt. 
Aber — ist dieser Fortschritt mit einem Rück 
schritt erkauft? Der zweite Teil der Erklärung 
»om 21. März gibt da zu starken Bedenken An 
last. Denn es sieht gar sehr so aus, als ob die 
Einstimmigkeit zwischen Reaktion und Vorwärts 
drängen nur dadurch erzielt worden ist, dah der 
Schleswig-Holsteiner-Bund das Vorwärtsdrängen 
aufgibt und damit der Reaktion ungefährlich ge 
worden ist. „Der Bund sieht feine nächste Aufgabe 
darin ... die wissenschaftliche Vertiefung des 
Problems und die weitere Klärung der . . . Mög 
lichkeiten zu fördern". Gewiß, das mutz man 
nicht so verstehen, als ob die Sachs jetzt auf die 
lange Dank geschoben worden ist, aber man kann 
«s leider im Zusammenhang mit anderswo be 
kannt gewordenen Tendenzen durchaus so ver 
stehen. 
Es ist ja allzn deutlich, daß in den letzten 
Wochen dis verschiedensten „Interessenten" sich 
bemühen., das ihnen unbequeme Streben aktiver 
Kreis« in Schleswig-Holstein, zu einer politischen 
Willensbildung zu gelangen, abzulenken. Daher 
di« neuerdings überall auftauchende Parole: die 
Erörterung der territorialen Gliederung ist ver 
früht? Daher vielleicht auch der Versuch eines 
Begräbnisies der politischen Willensbildung 
Schleswig-Holsteins in der „wissenschaftlichen Ver 
tiefung des Problems". 
Das darf nicht fein! 
Es handelt sich hier wahrhaftig nicht um ein 
wissenschaftliches Problem, sondern um eine politi 
sche Aufgabe ersten Ranges. Es ist doch eine 
Utopie zu glauben, daß die Wisienfchaft in solcher 
Frage zwingende Beweise für eine bestimmte 
Lösung beibringen könnte. Macht man die Wis 
senschaft zur Zweckwissenschaft, dann erniedrigt 
man sie. Mit solcher Wissenschaft läßt sich in der 
Politik alles — also gar nichts — bewerfen. Aber 
wenn wir uns jetzt mit der „wissenschaftlichen Ver 
tiefung des Problems" beruhigen lasten, verlieren 
wir unwiderbringliche Zeit, welche die anderen 
eventuell zur Schaffung von politischen Tatsachen 
(siehe Hamburg-Lübeck!) benutzen, über welche 
uns später di« sublimste wissenschaftliche Vertie 
fung nicht hinweghilft. 
Die Ding« haben sich aber unter dem poli 
tischen. allein berechtigten Gesichtspunkt feit 
Eutin n. E. bereits wesentlich geklärt: 
1. Di« Frag« Bundesstaaten („Länder") oder 
Reichsprovinzen ist wenigstens für Nord- 
deutschland zugunsten der Reichsprovinzen 
praktisch entschieden. Wichtig freilich 
bleibt Präzisierung der Forderung nach 
Dezentralisation im Wege der Verwal- 
tungsreform. 
2. Daß Hannover keinen Wert auf den An 
schluß Schleswig-Holsteins legt, vielmehr 
ihn ablehnt, ist geklärt. Bleibt die Frage, 
ob für uns der Anschluß an Hannover so 
lebenswichtig ist, daß wir den Anschluß 
erzwingen müssen. Niemand wird 
das bejahen können. 
3. Hamburg wünscht nicht Hauptstadt von 
Schleswig-Holstein zu werden, und Schles 
wig-Holstein wünscht nicht Anhängsel einer 
Millionenstadt zn werden. Beide haben 
gut« Gründ«. 
4. Di« zwangsläufige Entwicklung im fog. 
Erotz-Hamburg-Gebiet im Sinne einer 
Vereinheitlichung unter Hamburgs Füh 
rung kann vielleicht verlangsamt, aber 
nicht verhindert werden. 
Wir glauben, daß ein« „wistenschaftliche Ver 
tiefung" in diese vier Fragenkomplexe bereits 
völlig überflüssig geworden ist. Man sollt« sich 
entschließen — es ist für dis meisten nur noch die 
Frage eines Entfchlustes — sie als entschieden den 
weiteren Ueberlegungen zu Grunde zu legen. 
Dann ist aber im Grunde auch die Frage: ein 
selbständiges Land Schleswig-Holstein oder eine 
Neugliederung? entschieden. Denn nur der ham- 
burgische Agent Graf Rödern hat den Mm ge 
habt, Restschleswigholstein ohne das Gebiet um 
Hamburg und ohne Lübeck (!) allerdings mit 
einer Hamburgischen Rente, für sich selbst genügend 
zu erklären. Nicht einmal der Landeshauptmann 
oder seine Beauftragten als die entschiedensten 
Vertreter des selbständigen Landes Schleswig- 
Holstein haben dazu den Mut gehabt. Diese Stel 
lungnahme des Hamburgischen Agenten sollte aber 
für Schleswig-Holstein eins Warnung lein. Na 
türlich wünscht Hamburg, um sich alle Möglich 
keiten zukünftiger Entwicklung offen zu halten 
schwache Nachbarn neben sich, damit es selbst die 
stärkste Macht an der Niederelbe bleibe. 
Da wir alle keine egoistischen und keine par 
teipolitischen Ziele in dieser Frage verfolgen, muß 
olso die nächste Aufgabe sein. Anerkenntnis der 
schmerzlichen Tatsache auf allen Seiten herbeizu 
führen, daß Schleswig-Holstein sich aufgeben muß 
um sich in neuer Form als deutsches Land und 
als Erenzland zu retten, weil nicht historische Ge 
jühiö allein, sondern nur die politischen Gegeben 
Helten erfolgreiche Politik zu machen gestatten. 
Dann aber gilt es, sich energisch und bewußt mit 
den übngen Partnern in unserem politischen 
Raum. wenn möglich einschließlich Hamburg, aus 
ein klares Ziel der Reichsreform für uns zu eini 
gen. Wir zweifeln nicht, saß dies gelingen kann. 
Einer „wissenschaftlichen Vertiefung in die 
Probleme" bedarf es dazu nicht, sender» nur 
ecner nüchternen Durchprüfung und Bewertung 
der bereits vorliegenden Haupnatsachen. 
Wir hoffen, daß der SH'rswig-Halsterner- 
Bund den Fortschritt vom 21. Marz festzuhalten 
und den drohenden Rückschritt z» vermeiden wisien 
w'rd. 
Fortsetzung von der 1. Seite. 
wig-Holstem in unverbrüchlicher Treue hin 
ter Hitler stehen und daraus brennen, den 
Befehl zu erhalten, den Meckerern und Bes 
serwissern in Berlin den wahren Nalional- 
'o.zialismus beizubringen. Aehnlich verhalten 
ich die Gaue Pommern, Schlesien, Ostpreußen 
und Brandenburg. 
Der Gau Berlin hat die Herren Ş t e n -- 
«es, Wetzel, Veidjeus und andere 
aus der Partei ausgeschlossen. Die Hitler 
treuen SA. haben das Parteihaus in der He- 
demannstratze besetzt. Weiter ausgeschlossen 
wurden die SA.-Führer Jahn, Lustig- 
Stettin, Kremser- Breslau, Nowak- 
Breslau, P ü st o w - Rostock. Vermutlich wer- 
oen noch weitere Ausschlüsse erfolgen. Die 
Schriftieitung des Parteiorganes „Der An 
griff" in Berlin ist inzwischen wieder in die 
Hände der Gauleitung gelangt, nachdem der 
Geschäftsführer Weitzsauer durch den Münche 
ner Max Ammann ersetzt worden ist. 
Zum Schluß mag noch eine Erklärung der 
Straffer-Gruppe erwähnt sein, die sich zur 
Stennes-Gruppe bekennt und die Kampfge 
meinschaft revolutionärer Nationalsozialisten 
propagiert, weiche die Idee des Sozialismus 
in alter Reinheit und vertiefter Klarheit 
durchfechten will. Man steht auch aus dieser 
Erklärung, daß es die sozialrevoiutionärsten 
Kräfte der Partei sind. weiche die Enlwick- 
lung auf dem Wege der Revolution und Ille 
galität vorwärts getrieben sehen wollen. 
KommunWschê MîmsîeLkļmôgàmgen 
in Lerlin. 
TU. Berlin, 2. April. Am Vorabend des Kar 
freitag versuchten die Kommunisten in den verschie- 
densten Teilen Berlins Umzüge zu veranstalten. Die 
Polizei konnte die Ansammlungen, an denen oft 
mehrere hundert Personen beteiligt waren, ohne 
besondere Zwischenfälle zerstreuen. Sie nahm zahl 
reiche Zwaugsgestelluugeu vor. 2« Zentrum und im 
Norden de: Stadt wurden die Schaufensterscheiben 
mehrerer Geschäfte mit Steinen eingeworfen, die rn 
rote Fahnen eingewickelt waren. Die Täter konn 
ten in allen Fällen nicht gefaßt werden. 
* . * 
Beschlusse des MchZrà 
Entlastung für die Gemeinden gefordert. 
TU. Berlln, 2. April. Der Reichsrot nahn, 
am Donnerstag in seiner letzten Vollsitzung vor 
Ostern eine Entschließung an, worin die Reichsre- 
gierung gebeten wird, unverzüglich Maßnahmen zu 
treffen, die verhindern, daß die Gemeinden durch 
das Einströmen von Kvisenfürsorgeempfängern in 
die Wohlführtserwerbslosenfürsorgr seit dem 23. 
März 1931 weiter belastet werden oder daß ihnen 
entsprechende Mittel zusätzlich überwiesen werden. 
Ein Vertreter des Reichsarbeitsministeriums gab die 
erklärung ab. daß die Reichsregievung das schwie 
rig« Problem vollkommen anerkenne. Im Augen 
blick ständen Mittel nicht zur Verfügung, um der 
Entschließung Rechnung zu tragen. Di« Reichsre- 
gierung wird unverzüglich nach der Osterpauf« zu- 
lämmentreten. um diese Frage eingehend zu erör 
tern. Im übrigen beschloß der Reichsrat, Einspruch 
gegen die vom Reichstag beschlossene Aenderung des 
Fleischbeschaugesetzes einzulegen. 
3 Jahre in die Verbannung. 
Hsrles Urteil gegen Seulscheu 
in Tirol. 
TU. Bozen. 3. April. Der früher« Tiroler 
Landtagsabgeordnet« und ehemalige Sekretär der 
Tiroler Boikspartei Michael Malferteiner wurde 
von der Konfinierungs-Kommission in Bozen zu 
drei Jahren Verbannung verurteilt. Die Insel, 
auf die der 60jährige, der am 6. März zum fünften 
Mal verhaftet wurde, gebracht wird, ist noch nicht 
bekannt. Man wirft Malferteiner unerlaubte Ver 
kündungen über die Grenze vor. Das Urteil wurde 
ohne. Anhörung des Beschuldigten ausgesprochen. 
Malferteiner Hai stch aus dem politischen Leben voll 
kommen zurück gezogen und ist lediglich wegen sei 
ner früheren Tätigkeit als Sekretär der Tiroler 
Volksparrei diesen Verfolgungen ausgesetzt. 
Ş 
Ernste Unruhen m Zyamen. 
TU. Madrid, 3. April. In Tarragona kam es 
bei der Einschiffung von 40 Unteroffizieren, die vom 
Kriegsgericht in Jaca zur Verbannung noch Mahon 
verurteilt worden waren, zu Unruhen. — Es bilde- 
ten sich starke Menschenansammlungen, die von 
Syndikalisten aus Barcelona angeführt wurden. Die 
Polizei wurde mit Steinen beworfen. Die Menge 
brachte Hochrufe auf die Republik aus und riß die 
spanische Fahne von allen öffentlichen Gebäuden 
herunter. Erst nach der Abfahrt des Dampfers 
konnte die Ruhe einigermaßen wiederhergestellt wer 
den. Die Bevölkerung protestierte gegen das Ver 
sagen der Ordnungspolizeü 
* . » 
Zr. Melh zum Gessudleu in Vien 
errmMl. 
TU. Berlin, 2. April. Der Reichspräsident 
hat den Botschaftsrat bei der Botschaft in Paris, 
Dr. Rieth, zum Gesandten erster Klasse in Wien 
ernannt. 
* * * 
ÄußeruröenUiche Ģeuerulsynà 
einberufen. 
TU. Berlin, 2. April. Die Generalsynode 
der altprenßischen evangelischen Kirchen ist zu 
einer außerordentlichen Tagung auf den 20 April 
einberufen worden. Das oberste Kirchenparla- 
ment wird zu dem setzt vorliegenden Entwurf des 
evangelischen Kirchenvertrages abschließend Stel 
lung nehmen. 
AMiche Ergebnisse der 
Zeh'srdM'NngesteNen-Wghlen. 
TU. Berlin, 2. April Im März sind bei 
den einzelnen Dienststellen des Reiches und 
Preußens die Wahlen zu den Betriebsräten 
durchgeführt worden. Besonders beachtens 
wert sind die Wahlen zu den bei den verschie 
denen Verwaltungen bestehenden Hauptbe 
triebsräten. Zum ersten Male haben sich an 
diesen Wahlen die Nationalsozialisten z. T. 
mit eigenen Vorschlagslisten beteiligt, oder sie 
haben die Parole ausgegeben, die Listen der 
christlich-nationalen Richtung (Deutschnatio- 
naler Handlungsgehilfenverbanö) zu unter 
stützen. Der bei diesen Listen teilweise einge 
tretene Stimmenzuwachs ist auf diese natio 
nalsozialistische Anordnung zurückzuführen. 
Nach den amtlichen Bekanntmachungen er 
hielten in der Reichsfinanzverwaltung die 
Liste 1 ZdA. 2636 Angestelltenstrmmen, Liste 3 
DHV. mit Nationalsozialisten 4716 und die 
Liste 3 GdA. 8677 Stimmen. Es erhalten der 
ZdA. einen, der GdA. zwei und der DHV. 
drei Sitze im HBR. Die Arbeiter, _ die nur 
eine freigewerkschaftliche Liste aufgestellt hat 
ten. erhalten drei Sitze. 
ĢeàbeŞ. 
Für Deutschland: im Osten zunächst noch hei 
ter und trocken mit leichtem Nachtfrost, im 
übrigen Reich stark bewölkt mit verbreiteten 
Niederschlägen. ' ‘ J 
ln wenigen Zeilen. 
Auf der Köln-Düsseldorfer Straße sind 
zwei Motorradfahrer, die versucht hatten, zwi 
schen zwei Lastkraftwagen hindurchzukommen. 
tödlich verunglückt. 
In der jüdischen Zentralsynagoge in 
Budapest hat ein Irrsinniger mehrere Schüsse 
auf die Besucher abgegeben und 8 Personen 
schwer verletzt. 
Ans dem Hinterhof eines Berliner Hau 
ses ereignete sich eine Explosion, durch die 
zahlreiche Fensterscheiben des Gebäudes zer 
trümmert wurden. Man fand ein Paket mit 
Handgranaten und ähnlichen Sprengkörpern, 
die in kommunistische Zeitungen eingewickelt 
waren. Personen wurden nicht verletzt. 
Um die Zollunion. 
Mussolini über das ZollprotokoL. 
Vor der Elite der italienischen Industrie, in der 
Jahresversammlung des Zentralverbandes der italie 
nischen Aktiengesellschaften, hielt Mussolini am Don 
nerstag eine kurze, aber doch in vieler Hinsicht be 
deutsame Rede. 
„Das deutsch-österreichische Zollprotokoll könne in 
günstigem Sinne beurteilt werden, se nach seine: künf 
tigen Entwicklung". Es scheint sehr beachtlich, daß 
Mussolini in diesem Zusammenhang das deutsch-öster 
reichische Zollabkommen auf ein« Stuf« mit den großen 
politischen Ereignissen der letzten Zeit stellt und hin 
zufügt. daß es in günstigem Sinne beurteilt werden 
könne, gemeint ist im Hinblick auf die Wirtschaft und 
ihr« Anstrengungen, stch aus der allgemeinen Kris« 
herauszuarbeiten. Wenn er auch einschränkend hin 
zufügte. „je nach ihrer künftigen Entwicklung", so 
liegt hier doch zum ersten Male eine von höchster 
Stelle gegeben« Erklärung der italienischen Regie 
rung vor. die in positivem Sinne zu dem deutsch-öster 
reichischen Zollabkommen Stellung nimmt. 
Mussolini sprach dann weiter über die Erschei 
nungen der Weltkrise. Bemerkenswert sei die Tat 
sache, daß die Weltmark-Eoldpreile seit drei Wochen 
stabil seien und die Arbeitslosigkeit ein wenig ab 
genommen habe. Das faschistische Regime denke nicht 
daran, die private Initiative zu behelligen. 
MM§ Ģeģenzuģ gegen die Zollimisn 
Eine Zollunion unter Frankreichs Führung. 
TU. London, 2. April. Auf di« bisher offene 
Frage, was Briand nach dem Scheitern des Ver 
suches. Henderson zu einer gemeinsamen englisch 
französischen Aktion gegen die deutsch-österreichische 
Zollunion zu bewegen, zu unternehmen beabsichtigt, 
gibt nunmehr der stets gut unterrichtete diploma- 
tische Korrespondent des „Daily Telegraph" eine be 
merkenswerte Antwort. Er betont, daß Brrands 
Haltung auf der kommenden Sitzung des Dölker- 
bundsrates keineswegs nur ablehnend sein werde. 
Es sei vielmehr zu erwarten, daß der französische 
Außenminister dem Völkerbundsrät sowie natürlich 
auch Deutschland und Oesterreich einen umfangrei 
chen Gegenvorschlag unterbreiten werde. Dieser 
'Vorschlag sehe eine Erweiterung der Zollunion auch 
auf andere Länder vor und zwar etwa in der Weise, 
daß außer Deutschland und Oesterreich noch andere 
Staaten zusammen mit Frankreich ein« Zollunion 
bilden sollten. 
Holland und die Zollunion. 
In holländischen Regierungs- und Handels- 
kreisen scheint man noch reichlick^r Prüfung der 
Frage der deutsch-österreichischen Zollunion nunmehr 
allgemein der Meinung zu sein. daß die Zollunion 
für Holland keine oder nur wenige Nachteile mit 
stch bringen werd«. 
Seife drmlgWlSrîHtkr. 
VMkkMb in LmSdom. 
Maskiert« Räuber lassen stch «acht« de« Geld- 
schrank offne«, 
Quickborn, Z. April. Mn verwegener Bank 
raub wurde in den frühen Morgenstunden des 
Karfreitag in der hiesigen Filial« der Wssthol- 
steinischen Bank ausgeführt. Gegen zwei Uhr dran 
gen maskierte Räuber in die Geschäftsräume der 
Bank. Sie weckten den Bankleiter Pahl und 
zwangen ihn mit vorgehaltenem Revolver, die 
Schlüssel zum Geldschrank herauszugeben. Da es 
ihnen nicht gelang, den Geldschrank selbst zu öff 
nen, zwangen sie, unter Androhung des.Er 
schießens den Bankleiter Pahl, den Geld schrank zu 
öffnen. Die Banditen erbeuteten 2808 RM. Nach 
dem sie das Geld geraubt hatten, fesselten sie den 
Bankleiter und dessen Nichte. Erst gegen vier Uhr 
morgens gelang es ihnen, sich von den Fesseln zu 
befreien. Es wurde sofort die Polizei benachrich 
tigt, der jedoch di« Ermittlungen erschwert wer 
den, da dis Räuber mit Handschuhen arbeiteten. 
Snotf am Karfreitag. 
In Hamburg wurde der 21. «upstturn-Städtet-mps zwj. 
fdjCB HasUmrg-Leipzig.Berlin ausfragen. Der Sctanftoi. 
tuiig moijnteu wie in jedem Jahre wieder viele Turn'rennü« 
bei. Der Sieg wurde besonders von den Städtemannschaften 
Leipzig und Hamburg »«fochten, der beiden Vertretern ab- 
wechselnid winkte. Ergebnis: 
Leipzig 2473, Hamburg 2439, Berlin 2343 Punkte. 
Ltnzelergebnisse: Leipzig: Hamburg: DerNn: 
Reck 427 434 401 
Freiüb. 408 401 383 1 
Ring« 395 387 400 
Barren v i Vt 427 *** „,407 ,../,...,. g 3UV. 
Pferd fettl. 410 397 303 - 
Pferd lang 408 433 , 393 
Der Rlàŗneeei« trug gegen den RMTB. das Hairdball- 
turnierspiel aus und gewann knapp 6:5 <3:3). Die Ruderer 
waren körperlich überlegen und konnten stch durch ihr wuch 
tigeres Spiel im Sturm bester durchsetzen. Die Turner wa 
ren schnell und besonder- im Jnnensturm und Rechtsaußen 
gefährlich. Das Spiel wurde zu lasch geleitet und nicht im 
mer farr durchgeführt. 
Der Kronwerker Sportverein sichert« sich durch einen 4:7- 
(l:1)-Sieg über Echacht-Audorf die Punkte. Andorf erwies 
sich als hartnäckiger Gegner, konnte da» Tempo aber nicht 
durchhalten. 
RMTD. 2 gegen RMTD. 3 8:5. 
Der Fußballverein Frifia-Husum «eilt« mit seine» jüng- 
sten Mannschaften beim RDD. und wußt« in allen Spielen 
derbe Niederlage» einstecken. Die Jugend verlor 3:16, di« 
Schüler unterlagen 2:5 und die Knabe» 0:5. 
Berliner Bnļîermarlļ 
Nom 4. April IflSL 
1. Klaffe 1,81, 2. Klaffe 1,23, abfallende 1,00 
JUt. Tendenz: stetig. Preise ab Erzeugerstation. 
Hinzu kommen Fracht. Umsatzsteuer und Vermitt 
lungsgebühren. 
* * * 
Habe» 4. Avril. Dem heutigen Ferkelmarkt 
waren 790 Tiere zugeführt. Der Handel war flau. 
Der Markt wurde (atz geräumt. ES kolleren 4—0 
Wochen alte Ferkel 11—13 <3UT, 6—9 Wochen alte 
14—16 8—10 Wochen alte 17-19 ÆJL Fette 
Schweine kosteten 80—41 Al f« Zentner. Läufer- 
schweine 40—44 &Jt. 
Schleswig, 4. April. Dem heutigen Ferkel 
markt waren 238 Ferkel zugeführt. 4—0 Wochen 
alte Ferkel kosteten 8—11 &.M, 6—8 Wochen alte 
11—15 &Jt. 8—10 Wocken alte bis 18 MJl. Der 
Handel war gut. Der Markt dürfte geräumt wer 
den. 42 Pfennig wurden für daS Pfund Lebend- 
gewicht bezahlt. 
Schleswig, 4. April. Wocheumarkt. Meierei- 
butter 1.55—1.00 fl, Bauernbutter 1,40 JUl, Eier 
7_7,5 Pfq.. Kartoffeln 3—4. Weffikohl 10—12 Rot- 
loJjf 12. Steckrüben 5, Sellerie 15—40. Wurzeln und 
Suvnenkraut 10—15, Schalotten 30 und Zwiebeln 
20 Pfennig. 
* * 
Berlin, den4 AprtllSSi 
ÄlOTiM «im Setlinet SdMftWumH 
iFrühnotG 'Ohne Gewähr, 
Mitgeteilt von der Pommerşchen Biehverwertungs- 
Gesellschaft Berlin-Zentralvlehbof. 
Cs wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
Preise: Auftrieb: Verlaus: 
Rinder 18-50 1247 ruhig 
Kälber.^8—-73 850 » 
Scftafe 25—52 1575 » 
Schafe direkt zugeführt 80 . 
Schweine o67o tuljtg 
Schweine zum Schlachthof direkt 801 
Auslandsschweine - _ 970 _ _ ,, , K 
Klasse A 45-48 Klaffe C 47—49 Klasse E 48-4-5 
. B 48 - 49 „ D 45—49 . F - 
Sauen 42 
Ķ. m 9
	        
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