Die neuen Männer in Spanien
Mitglieder des Kabinetts Zamora.
Bon links nach rechts: Miguel Maura
(Inneres), Fernando de los Rios (Justiz),
Alvaro de Albornoz (Oeffentliche Arbeiten),
Alcala Zamora (Ministerpräsident u. Staats
oberhaupt), Caballero (Arbeit) und Casares
Quiroga (Marine). — Die weiteren Kabi
nettsmitglieder sind: Außenminister Lerroux,
Kriegsminister Azana, Finanzminister Prieto,
Wirtschaftsminister Martinez Barrios, Nnter-
richtsminister Domingo. — Zum Generalka
pitän für Madrid wurde General Ruiz For-
niels ernannt, zum Zivilgouverneur, d. h.
Regierungspräsident, der Provinz Madrid, der
oftmals wegen Majestätsbeleidigung und an
derem verhaftete und bestrafte Publizist Edu
ardo Ortega Casset. Bürgermeister von Ma
drid wurde der Republikaner Pedro Rico.
Die Regierung besteht z. T. aus nichtsozialisti
schen Republikanern und z. T. aus Sozialdemokra
ten. Die meisten Minister (7) kommen aus dem
Advokatenberuf. Einige Personalien sind
wohl angebracht. Niceto Alcala Zamora, Advokat,
guter Redner, früher Deputierter eines Distrikts
von Cordoba, dann Minister der öffentlichen Ar
beiten als Mitglied der liberalen Partei, zuletzt
Kriegsminister im Kabinett, das von der Diktatur
Primo de Riveras gestürzt wurde. Doch war Al
cala Zamora bereits vier Monate vorher zum
Rücktritt gezwungen worden. Während der Dik
tatur trennte er sich von der Monarchie und grün
dete im Vorjahr die am weitesten rechtsstehende
republikanische Partei. Alexander Lerroux, Advo
kat, langjähriger Chef der radikalen Partei, stets
Deputierter von Barcelona, wo seine Partei sehr
stark war. Er nahm an allen Rvolutionsbewegun-
gen teil. Marcelino Domingo, Lehrer von Beruf,
gehörte der Leitung der radikal-sozialistischen Par
tei an. Manuel Azana» Advokat und Schriftsteller,
gehörte der reformistischen Partei an bis zur Dik
tatur, trat dann zu den Republikanern über und
ist jetzt Chef einer republikanischen Parteigruppe.
Casaras Quiroga, Advokat, ist Führer der Repu
blikaner der spanischen Provinz Galicien. Alvaro
de Albornoz, Advokat, gehört der Leitung der Ra
dikal-sozialistischen Partei an, war Deputierter von
Saragossa. Martinez Barrios, Advokat, Ober
haupt der Freimaurer Andalusiens. Judalccio
Prieto, Journalist, Chefredakteur der Zeitung „El
Liberal" von Bilbao. Francisco Largo Caballero,
Maurer von Beruf, Sekretär der Allgemeinen Ar
beiterunion, die er organisierte. Miguel Maura,
Advokat, Sohn des konservativen Antoniao Maura.
Er war Deputierter und Stadtrat der Partei sei
nes Vaters. Während der Diktatur trennte er sich
von der Monarchie, gehört zur rechtsliberalen re
publikanischen Partei wie Alcala Zamora. Fer
nando de los Rios, Universitätsprofcssor, gehört
der sozialistischen Partei an.
NàderW.
Wettervoraussage für den 17. April 1931.
Für Deutschland: im Süden vielfach Nieder
schläge, im Noröwesten veränderlich, im Nor
den heiteres bis wolkiges Wetter, mit Nacht
frösten.
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‘Prinzeß 8Mies
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Roman von Margarete Ankelmann.
Copyright by Marti» Fruchtwanger, Halle (Saale) 1931.
6) (Nachdruck verboten).
»Du meinst... ?"
„Ich meine, wir müssen versuchen, die Kleine so
bald als möglich aus dem Theater herauszubekom-
nren. Die Tänzerin ist sonst imstande, dem Mädel
aus Eifersucht die schönen Augen auszukratzen/
»Da magst du recht haben. Aber wie sollen wir
das anfangen?*
„Laß nur, Peter, -das werde ich schon machen.
Pass' nur auf, -daß du dein Stichwort nicht ver-
säumst."
Doktor Bergen drehte sich halb herum. Er griff
in seine Smokingtasche, eine Visitenkarte herauszu
holen, die er geschickt auf den Schoß seiner Logen
nachbarin bugsierte.
Prinzessin Sidonie saß da. mit verschlungenen
Händen, die im Schoße ruhten. Plötzlich fühlte sie,
wie leise etwas über ihre Hände strich. Sie sah her
unter ans eine Visitenkarte. Sie las:
„Doktor Martens, Maler/
Fragend schaute sie auf.
Prinz Peter war sofort bei der Hand. Er hatte
das Manöver des Freundes intensiv beobachtet und
war auf dem Sprunge, die Gelegenheit auszunutzen
und die Geschichte in die Hand zu nehmen.
„Verzeihung, gnädiges Fräulein, eine Unge
schicklichkeit ..."
Prinzessin Sidonie hatte blitzschnell die Situa
tion erfaßt. Das konnte dos Abenteuer sein, nach
dem sie lechzte. Der Mann vor ihr sah wundervoll
ans, der würde ihr ausnehmend gefallen. Außerdem
— sie traute sich den Mick dafür zu — schien es ein
Mann von Welt zu sein, dieser Peter Mariens.
Nun, sie wûà sehen, was sich hier ereignete.
„Oh, bitte. Es ist nicht so schlimm, mein Herr.
Jedenfalls weiß ich nun gleich, wer Sie sind, Herr
Maler Peter Martens."
Verblüfft starrten die Leiden jungen Männer
auf das lächelnde Mädchen. Was war das? Maler
Peter Martens? Das war doch...
Der Prinz faßte sich zuerst. Er hatte plötzlich
die Zusammenhänge begriffen, und er wollte sie
weidlich ausnutzen.
Ein triumphierender Blick flog zu dem Freund
hinüber, der fast erstarrt war und dem die Geschichte
keineswegs so gut gefiel wie dem leichtsinnigen
Prinzen.
Da hatte er ja was Schönes angerichtet. Statt
der üblichen Visitenkarte „Peter Schönfels" hatte er
die Karte des Malers erwischt, die er im Hotel acht
los eingesteckt hatte. Es war fatal. Aber zu ändern
war es jetzt nicht mehr, es sollte nun dabei bleiben.
Es würde ja bei dieser kleinen Bekanntschaft nicht
allzu schlimm ausfallen.
Das hier war sicher eine Eintagsfliege. Peter
mochte also als Maler fungieren, das war mal eine
kleine Abwechslung.
Peter hatte sich verbeugt.
„Gnädiges Fräulein, Sie haben recht. Ich
brauche mich also nicht erst vorzustellen."
Dann wintte er Fred.
„Hier, gnädiges Fräulein, mein Freund ..,
Fred Schönfels."
Ein sprechender Blick aus Bergens Augen traf
den Prinzen. Peter war doch ein raffinierter
Bursche. Wie schnell er mit seinen Schwindeleien
bei der Hand war! Na, meinetwegen, ich werde alles
ruhig mitmachen. Hier würde weiter nichts heraus
kommen.
Sidonie gab dem Prinzen lächelnd die Visiten
karte zurück. Peter hielt die kleine Hand fest und
führte sie an die Lippen. Er bog sich zu dem Mäd
chen nieder und fragte halblaut:
„Gnädiges Fräulein, dürfte ich mir erlauben.
Sie zu einem Glas Wein einzuladen? Wir haben
doch nun auf so merkwürdige Weise Bskanntschafi
gemacht. Und hier kann man sich so schlecht unter
halten. Oder liegt Ihnen sehr viel daran, sich 'kts
Programm weiter anzusehen?"
Ein beklemmendes und zugleich beglückendes Ge-
siihl war über Sidonie gekommen. Das alles hier
benahm ihr fast den Atem. Jetzt — jetzt war es da
- das heißersehnte Erlebnis. Was sollte sie nur
tun? Sollte sie Hierbleiben? Sollte sie die Einla
dung des schönen Alalers annehmen?
Oh, mein Gott, sie mußte ja ins Hotel zurück —
es war schon neun Uhr. Schimmelchen würde ver
zweifeln. Aber jetzt nach Hause? Jetzt, wo es an
fing, spannend zu werden? Dieser Maler gefiel ihr
außerordentlich. So, genau so, hatte sie sich in ihren
Wünschen den Mann vorgestellt, den sie lieben
würde.
Dieser Maler war so ganz anders als die Män
ner, die sie bisher kennengelernt hatte. Ach, die wa
ren alle langweilig gewesen und unerträglich. Aber
dem hier, dem mußte man gut sein, vom ersten
Augenblick an. Wie herzlich seine Worte geklungen
hatten, wie bittend er ihr in die Augen sah... Das
Herz klopfte ihr, -das Mut jagte heiß durch den Kör
per. Ein Singen und Klingen war in ihr... Sie
sah 'dem Manne ins Gesicht.
. „Ich muß ja — ich muß ja nach Haufe."
„Wo wohnen Sie, gnädiges Fräulein?"
Sidonie biß sich auf die Lippen. Ja jo, was
sollte sie nun sagen? Sie konnte unmöglich die
Wahrheit sagen, daß sie eine Prinzessin war, die
ihrer Gardedame durchgegangen war. Nein, nein!
Aber was sagte sie nur?"
Als sie nicht antwortete, sagte der Prinz:
„Gnädiges Fräulein, Sie wollen nach Haust,
jetzt schon?"
„Ja, ja, ich muß..."
Hastig stand Sidonie auf und blickte ratlos
umher. - - -------
„Ich will nicht nach Hanse aber ich muß
— ins Hotel", stammelte sie verwirrt.
„Hotel? Und müssen? Ich verstehe das alles
nicht." , .
„Ich darf nicht so lange ausbleiben. Ich muß
ins Hotel zurück. Ich hätte ohnehin nicht bis zum
Schluß der Vorstellung bleiben können."
„Oh, gnädiges Fräulein, Sie sind wohl irgend
wie in einem Hotel beschäfttgt?"
„Ja, ganz richtig. Ich bin bei einer Gräfin an-
erstellt, GÏô (ScfcOf'CfydftcrtJI/ UTtib tCD uGTT TU£ ļ 0 iGTtCJC
ausbleiben"
Der Uebermut hatte Prinzessin Sidonie
neuem erfaßt. Oh, das war herrlich, diese Idee mit
der Gesellschafterin — das war ein ausgezeichnetes
Einfall.
„Aber so genau wird es Ihre Herrin doch nicht
nehmen. Ich meine, auf ein halbes Stündchen wird
es schon nicht ankonimen. Und wenn Ihre Frau
Gräfin auch schon ein bißchn zankt, den Kopf wird es
nicht gleich kosten."
Eigentlich hatte der Rîaler recht. Ob sie nun jetzt
kam oder eine Stunde später, das blieb sich schließ'
lich gleich. Eine furchtbare Strafpredigt würde es
auf alle Fälle setzen.
„Ich nehme Ihre Einladung an. Aber nur ouļ
ein halbes Stündchen, dann muß ich schleunigst nach
Hause."
„Oh. ich -danke Ihnen, gnädiges Fräulein
Feurig küßte der Maler ihre Hand. Sidonie!
Gesicht wurde von einer jähen Röte überzogen.
Dann verließen die drei die Loge. Sidonie ging
zwischen den beiden Herren dem Theaterausgang
Sie konnte eigentlich noch gar nicht richtig begreifen
was da vor sich ging. Sie, Prinzessin Sidonie von
Waillerstein, ging da mitten zwischen zwei unbekonn
ten Herren, ohne irgendeine Garde, in der Nacht,
einer fremden Stadt. Wenn das jemand in Wailler'
stein wüßte! Wenn Schimmelchen sie so sehen würde!
Aber es war zu schön! Sidonie kam sich wi<
eine Märchenprinzessin vor, oder wie die kleine Go
sellschafterin, als die sie sich ausgegeben hatte. Io
das war das Beste. Sie würde ihre Rolle gut durch
führen, als Gestllschaftsfräulein der hochgeborene»
Gräfin, das gerade seinen freien Tag hatte! Himm
lischt Wie schade, daß das nicht Wirklichkeit war, do§
mit dem Gesellschastsfräulein!
Bald saßen sie in dem kleinen, reizenden Wein
restaurant, an einem versteckten, blumengeschmückte»
Tisch, in bequemen Armsesseln.
Dieses kleine Gesellschaftsfräulein plaudert
drauflos, mit einer entzückenden Naivität und mk
viel Temperament; in ihren schönen Augen saß de'
Schalk, wenn sie den Freunden zutrank.
tFortļeļìuna lolat.1
Wirt
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Schu
Bür,
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von
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