Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 4)

überreicht. Der Mitbegründer unö Dirrgeüt 
des Gesangvereins Timmaspe, Chr. Klünder, 
war durch Krankheit verhindert. Die Leitung 
hatte der Chormeistcr Boje, Nortorf, über- 
nommen. 
K«s Holstein. 
Doch Büigerfteucr in Altona? 
2,3 Millionen Rachforderungen des Wohlfahrtsamts 
Altona, 15. Dezember. In der Kollcgiensitzung 
am 18. Dezember, wahrscheinlich der letzten des 
Jahres, wird sich die Stadtvertretung mit zwei 
wichtigen Punkten zu beschäftigen haben: 
Das Wohlfahrtsamt fordert 2,3 Millionen 
Nachbewilligung, und der Magistrat beantragt, da 
das Defizit auch nach den letzten Steuererhöhungen 
nicht geschwunden ist, doch noch die Bürgersteuer in 
etwas geänderter Form, nämlich gestaffelt einzu 
führen. 
* . * 
Ein Vier-Fami!ienhaus eingeäschert. 
Lägerdorf, 13. Dez. Sonnabendnacht 
brannte das weichgedeckte Vier-Familienhaus 
der Firma Alfen völlig nieder. Die Wehren 
waren schnell zur Stelle, es konnte aber nichts 
"lehr gerettet werden. Das Mobilar der Ein 
wohner ist zum größten Teil verbrannt. 
* . * 
Dei einem Feuer tödlich verunglückt. 
kt. Glückstadt, 15. Dez. Im hiesigen Kran 
kenhause ist der Hauptmann unö Oberbrand 
meister der Freiw. Feuerwehr in Wewelsfleth, 
Lanömann Peter Wiebensohn, im Alter von 61 
Jahren gestorben. Derselbe verunglückte vor 
ca. 5 Wochen bei einer Feuersbrunst,- er 
wurde beim Betreten der Brandstätte von 
einer herabstürzenden Mauer getroffen und 
zum Teil verschüttet, wvbei er schwere Ver 
letzungen erlitt. Nach qualvollen Leiden — 
ein Arm wurde ihm amputiert — ist der Be 
dauernswerte nunmehr nachträglich ein Opfer 
seines Berufes geworden. Die Freiwillige 
Feuerwehr in Wewelsfleth verliert in dem 
Verstorbenen ihren altbewährten und belieb 
ten Führer, der 24 Jahre als Hauptmann der 
Wehr tätig war. 
* . * 
Ern Diehhaus abgebrannt. 
zu. Großenaspe, 15. Dez. In dieser Nacht 
brannte das Viehhaus des Landbesitzes Glin- 
damm an dem Wege der Alronaer Chaussee 
nach Großenaspe nieder. Das Wohngebäude 
blieb verschont und das Vieh konnte gerettet 
werden. 
zu. Großenaspe, 15. Dez. Fcner. Wie be 
richtet, entstand diese Nacht auf Hof Glinüamm 
ein Feuer, durch das der Heu- und Getreide 
speicher sowie das Viehhaus in Asche gelegt 
wurden. Ter Pächter Heinr. Todt und ^ seine 
Familie hatten sich soeben zur Ruhe niederge 
legt, als das Feuer zum Ausbruch kam. Die 
Bewohner vom Nachbarhof Dorotheental wa 
ren schnell zur Stelle, um bei der Rettung deS 
Viehes zu helfen. Sämtliches lebende und der 
größte Teil des toten Inventars konnten ge 
rettet werden. Durch die Vernichtung bedeu 
tender Stroh- unö Kornvorrüte erleidet der 
Pächter H. Todt einen empfindlichen Schaden. 
3m Schlick erstickt. 
Kiel, 15. Dez. In der Nähe des Holtc- 
nauer Nordhafens wurde eine männliche 
Leiche ans dem lehmigen Uferschlamm gebor 
gen. Es handelt sich um einen 54jährigen Hob 
ler^ aus Kiel-Gaarden, der seit Freitag ver 
mißt wird. Marl nimmt an, daß ein Unglücks 
fall vorliegt, der dadurch entstanden ist, daß 
der Mann in der Dunkelheit den Weg verlor 
und über die Böschung in den Schlick des Bau 
geländes am Nordhafen stürzte, wo er den 
Tod fand. 
* . * 
Die Jubiläumsfeier für Bischof 
Mordhorst. 
Kiel, 15. Dez. Aus Anlaß des vierzigjährigen 
Ordinationsgedenktages von Bischof D. Mordhorst 
halten sich eine größere Anzahl von Freunden und 
Mitarbeitern zusammengefunden, um dem Jubi 
lar ihre Glückwünsche darzubringen. Unter den 
zahlreichen Rednern befanden sich an erster Stelle 
Bischof D. Völkel, der namens der Kirchenregie- 
ruirg sprach, Präsident D. Dr. Freiherr v. Heintze 
namens des Landeskirchenamts, Oberregierungs 
rat D, Prall namens der Landessynode und Pro 
fessor O. Mulert namens der theologischen Fakul 
tät der Kieler Universität. 
* * 
Eine vom nationalsozialistischen Studenten 
bund einberufene Versammlung verboten. 
Kiel, 16. Dez. Eine für heute abend vom 
Nationalsozialistischen Studentenbund einbe 
rufene Jugend- und Akademikerversammlung 
in der Deutschen Wacht, in der über das 
Thema „Bildung und Politik" gesprochen 
werden sollte, hat der Kieler Polizeipräsident 
l verboten. Das Verbot wird damit begründet, 
daß mit einer Störung und einem unfriedli 
chen Verlauf der Versammlung zu rechnen sei. 
ff ^ 
os. Bad Bramstedt, 15. Dez. Herabsetzung 
des Schulgeldes. Von der Erwägung ausge 
hend, daß unter der Not der Zeit die Heran 
bildung der künftigen Generation nicht beiden 
dürfe, beschloß das Kuratorium der hiesigen 
Realschule eine Herabsetzung des Schulgeldes. 
Ein Ausschuß erhielt den Auftrag, dahinge 
hende Vorschläge auszuarbeiten. Ferner will 
man zuständigen Orts die Verleihung eines 
selbständigen Prüfungsrechtes beantragen. 
Bis jetzt müssen nämlich die hiesigen Schüler 
sich der Reifeprüfung für Obersekunöa an der 
Oüerrealschule in Oldesloe unterziehen. Als 
letztes Ziel erstrebt man, nachdem die Schule 
durch ihr jahrzehntelanges Bestehen ihre Le 
bensfähigkeit zur Genüge bewiesen hat, ihre 
Uebernahme durch den Staat. 
zeit es unz wen Ich sie beleiticht habe, und 
Schreibet unz so Schnei wi meklich ist, Kinder ha 
ben wir 6 und 2 Kühe, 2 Ferte, 4 Schaf, gehungert 
haben wir noch nicht, der Jakob Vechtho'ld ist sehr 
Arm, Heinrich Otto ist geschdoben. Grüßt Votterß 
mit Kinder, hose auf andwort. Wilhelm Kautz." 
I Auch die Adresse ist originell und beweist das gute 
> Gedächtnis des Schreibers: „Deischland. Schles- 
w'.-Holstein. Herde. Post Wrohm, Süderrade An 
El. Rohwider." — So beweist also diese nack so 
langer Zeit (und zu wiederholten Malen) geschrie 
bene Karte die Anhänglichkeit und Dankbarkeit 
der früheren Gefangenen an uns Deutsche, die wir 
in der ganzen Welt dank der Lügenpropaganda 
Englands und Frankreichs als Barbaren und 
Boches verschrien waren und z. Teil noch sind! 
* * * 
oz- Tellingstedt, 14. Dez. Weihnachtsfeier 
der Alten. Der Einladung des Vaterländischen 
! Frauenvereins vom Roten Kreuz an die Al- 
! ten zu einer Weihnachtsfeier am 3. Advent 
waren etwa 70 Gäste gefolgt. Die Feier fand 
statt im kleinen Saale des „Deutschen Hofes". 
Der Posaunenchvr eröffnete die Feier mit dem 
Liede „O du fröhliche", Deklamationen und 
Liedervorträge in schöner Folge reihten sich 
an. Pastor Blodau hielt eine Ansprache. Nach 
einem frohen Kaffeetrinken im festlich ge 
schmückten Saal erschien Knecht Ruprecht und 
teilte seine Gaben aus. Nach der Feier wur 
den die Gäste dank der Bereitwilligkeit einiger 
Autobesitzer nach Hause gefahren. Ihre fro 
hen Mienen bezeugten, wie gern sie gekvm- 
men waren. Im Anschluß an die Feier fand 
noch eine Vorstanössitzung statt, in derFrau 
Kaufmann Möhnsen das vorn Hauptvorstanö 
des Vaterländischen Frauenvereins verliehene 
Erinnerungskreuz überreicht wurde Es wurde 
beschlossen, die Generalversammlung am 15. 
Januar im „Deutschen Hof" abzuhalten, da 
! die Tagung des Kreisverbandes wahrscheinlich 
im kommenden Sommer in Welmbüttel statt- 
j finden wird. Für die erste Februarwoche ist der 
übliche Unterhaltungsabend des Vereins in 
Aussicht genommen. 
fg. Nordhastcdt, 14. Dezember. Von der 
Spar- und Darkehnskasse. Die Mitglieder der 
Spar- und Darlehnskasse waren am Freitag 
abend in Frau Hargens Gasthos zu einer au 
ßerordentlichen Generalversammlung zusam 
mengetreten. Die zahlreiche Beteiligung an 
derselben bewies das große Interesse an der 
zur Verhandlung stehenden Sache. Es kam 
zeitweise zu erregten Auseinandersetzungen 
zwischen Vorstand und Vereinsmitgliedcrn. 
Da der alte Vorstand geschlossen zurücktrat» 
Bedeutend e mäßiote Preise im 
Weihnachtsverkauf. 
Außerdem haben Sie die Chance, für jede Mark , 
in der gebotenen Waienlotterie zu gewinnen: 
1. Gewinn im Werte von 120.—- 
2. Gewinn 100.— 3. Gewinn 80,— 
4. Gewinn 60,— 5. Gewinn 50.— 
6. Gewinn 40.— 7. Gewinn 30.— 
Außerdem unzählige kleinere Werte in Waren 
Mein Geschäitshaus ist festlich geschmückt und zeigt 
Ihnen meine Fensterfront die Weihnachtsbescherung 
im lebenden Bilde. (240j 
_ ..ANNES 
WOHLEBS 
HÖH E NW 
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AM Mm 
Denn sie sind das schönste 
linv das billigste Geschenk 
â Top^- und Schmttblumen, 
A Kränze, Kakteen 
ÌÄ in ca. 60 verschiedenen Sorten. 
I I gtfßiimii. SSrtnetei 
H Hohenwestedt 
E Jbehoer Strahe 13 Fernruf 231 
TA 2710 ş 
x. Nenmünster, 46. Dez. „Ich schwöre bei 
der Repn-lik!" Ein amüsanter Zwischenfall 
ş ereignete sich heute in einer Gerichtsverhand 
lung. Während der Beweisaufnahme sragre 
der Richter einen Zeugen, ob er den Eid in 
religiöser oder in weltlicher Form leiste. Da 
der Zeuge die Frage nicht verstanden hatte 
fragte der Vorsitzende nun bestimmter: 
„Schwören Sie bei Gott?" Darauf die laute 
Antwort: „Nein, bei der Deutschen Republik!" 
— Selbstmord durch Erhängen beging heute 
früh der am Kleinflecken wohnende 89jährige 
Arbeiter Schlemmer, verheiratet und Vater 
zweier Kinder. S. mar schwer kriegsbeschadigt 
unö hatte vor kurzem ferne Arbeit verloren. 
Er scheint die unselige Tat in einem Anfall 
von Schwermitt begangen zu haben. 
wb. Krempe, 15. Dez. Schornsteinbrand. 
Am Sonntagabend gegen 12 Uhr entstand in 
dem Hause des Schiffers Johann Witt 
von hier, in der Wohnung des Mieters 
Warrock ein Schornsteinbrand. Der Schorn 
stein ist offenbar nicht vorschriftsmäßig gewesen. 
! Bei der Nachprüfung haben sich Mängel her 
ausgestellt. Der Mieter bemerkte das Feuer. 
Er benachrichtigte die Motorspritze. Der Be 
satzung derselben gelang cs, mit Minimax- 
Apparaten das Feuer zu löschen. 
Bm Sichmarfchrn. 
Anhänglichkeit eines früheren 
russischen Kriegsgefangenen. 
as. Süderrade (Süderdithm.), 14. Dez. In 
den Jahren 1916—1918 war der russische Kriegs 
gefangene Wilhelm Kautz, ein gebürtiger Deutsch- 
russe, aus Sibirien aus dem Gefangenenlager 
Osterrade zur Arbeit auf den Besitz des hiesigen 
Landmanns Claus Rohweder. der im Felde stand, 
abkommandiert. Zweieinhalb Jahre, bis zum 
Herbst 1918, hat K. treu seine Pflicht erfüllt. Als 
der Besitzer dann aus dem Felde heimkehrte, wollte 
K. nach der Heimat und ließ sich nicht bewegen, 
doch bis zur Beilegung der Unruhen in Deutsch 
land und Rußland zu bleiben. Mit zwei bei den 
hiesigen Landleuten I. Volkers und H. Mumm 
I beschäftigt gewesenen Kameraden machte er sich 
mitten in der Nacht auf den Weg: dis Sehnsucht 
nach Heimat, Weib und Kind hat ihn denn auch 
alle Schwierigkeiten überwinden helfen: Er ist, 
wie das die nach mehreren Karten erste hier ein- 
getroffene Karte beweist, gut in Sibirien ange 
kommen. Der Wortlaut der am 2. Dezember ge 
schriebenen Karte sei hier ihrer Originalität we 
gen wiedergegeben: „Geschrieben den 2. Dezem 
ber 1930 Sibirien. Wilhelm Kautz. Ihm ansang 
meines Schreiben wenschen wir eich dife schene ge- 
suntheit. Weil es Schon 11 Jahre sink das ich zu 
hause bin von Deischland, bin gliklich zuhause ge- 
komen, und habe schon ofterß euch geschriben und 
noch keine Antwort vom euch, den bitten wir ver- 
mutzte zur Neuwahl geschritten werden. Ge 
wählt wurden: Landmann Ferdinand Peters- I 
Hohenhain und die Landwirte Andreas Grön 
land und Johann Gravert-Noröhastedt. — 
Der hiesige Vaterländische Frauenverein hatte 
in Suhls Gasthof einen „Bunten Abend" ver 
anstaltet. Musik- und Gesangsvorträge hei 
teren und ernsten Inhalts wechselten in bun 
ter Folge mit plattdeutschen Vorlesungen unö 
Theateraufführungen. Eine Verlosung ge 
spendeter Sachen und eine amerikanische Ver 
steigerung brachten einen nennenswerten 
Reinertrag für die Weihnachtsbescherung der 
Alten itrtb Bedürftigen unserer Gemeinde. 
cz. Eddelak, 16. Dez. Ein Schadenfeuer 
legte in kurzer Zeit das Gewese des Arbeiters 
Hans Hennings in Averlak vollständig in Asche. 
Weil das Feuer auf dem Boden seinen An 
fang nahm, kann man wohl annehmen, 
daß Schornsteinbrand oder schadhafter Schorn 
stein die Ursache war. — Ein kleines Schaden 
feuer in der hiesigen Süderstraße hätte bald 
unübersehbare Folgen haben können. Im 
Stall des Arbeiters Gleizert war eine Lampe 
stehen geblieben, durch welche bereits der 
Mantel eines dort stehenden Motorrades und 
eine Gummijacke verbrant worden waren, als 
man darauf auftnerksain wurde. Wie leicht 
hätte der volle Benzintank zur Explosion 
gebracht iveröen können. 
mz. Brunsbüttel. 15. Dez. Schneller Tod. 
Der 78jährige Rentenempfänger Claus Waller von 
hier fiel, als er sich auf dem Wege zum Friseur 
befand, ans der Straße um und war gleich ver 
schieden. Ein Schlagansall hatte dem Leben ein 
Ziel gesetzt. 
mz. Westerbüttel, 15. Dez. Einbruch. In der 
Nacht zum Sonntag wurde durch Eindrücken einer 
Fensterscheibe bei der Witwe Rathje, welche mit 
ihren erwachsenen Kindern auf dem Weihnachts 
vergnügen des Sparklubs bei E. Wieben weilte, 
eingebrochen. Anscheinend hat der Dieb gewußt^ 
l daß die Familie Rathje ihre Sparbeträge bereits 
nach Haufe gebracht und sich dann wieder zu dem 
Vergnügen begeben hatte. Glücklicherweise sielen 
dem Diebe die sechs sauerverdienten Sparbeträge 
der Witwe R. und ihrer Kinder, die zusammen 
eine ansehnliche Summe ausmachten, tiicht in die 
Hände, er erbeutete nur ein Paar Handschuhe 
ş und 1,50 Jl bares Geld. Von dezn Täter fehlt 
bisher jede Spur. 
pd. Linden, 15. Dez. Die Spar- und Dar- 
lehnskasse hielt eine Generalversammlung ab. 
Am 22. Februar beschloß die Kasse, die Spar 
einlagen auszuwerten. Der Vorstand glaubte, 
das nicht durchführen zu können, da die Be 
lastung in keinem Verhältnis zu den Auf- 
wertungsbeträgen stehe. Trotzdem wurde mit 
19 gegen 13 Stimmen die Aufwertung be 
schlossen. Der Vorstand wurde beauftragt, 
sofort dafür einzutreten, daß die Zinsen von 
1926 noch vor dem 31. Dez. sichergestellt wer 
den. Anschließend fand ein Vortrag von 
Struve-Kiel über Düngungsfragen statt.. I 
rg. Tsetzewuren, 15. Dezember. Wenn wt* 
kein Vertrauen zur Sparkasse hat! Ein hiesiger 
Eiitwohner in der Mankenaustraße halte seine lang 
jährigen recht erheblichen Ersparnisse, die cr zunr 
Ankauf einer kleinett Siedlung verwenden wollte, 
in einem Verschlag unter der Bodentreppe aufbe 
wahrt. Durch einen Dieb, der sich abends in die 
Wohnung eingeschlichen hatte, wurde das gesamte 
Geld gestohlen. 
LtM-kchĢ SLspMoêm. 
PS. Bcrgenhusen, 11. Dez. Zur letzten Ruhe 
gebracht wurde unter großer Beteiligung von nah 
und fern gestern der im 22. Lebensjahre in Erfde 
verunglückte Monteur Hinrich Stolley. Der so 
jäh aus seiner Tätigkeit herausgerissene junge 
Mann war der Sohn des verstorbenen Gastwirts 
Claus Stolley-Fünfmühlen. 
Hz. Schwabstedt, 16. Dez. Der älteste Ein 
wohner des Ortes gestorben. In seinem 92. 
Lebensjahr verstarb hier nach kurzer Krank 
heit der Rentner Max Hinrich Boller, der bis 
vor kurzem noch sehr rüstig war. Er war als 
Tischler früher in unserm Ort tätig und auch 
längere Jahre Kirchendiener. Er war in 
Schwabstedt geboren, seine Frait starb bereits 
vor Jahren. 
Landschaft ļàrftêKî. 
us. Koldenbüttel, 15. Dez. Schutz aus dem 
Dunkel. Als der Postschaffner Finck in Kol 
denbüttel am Abend im Stalle sein Vieh 
fütterte, drang eine 6 Millimeter-Kugel durch 
das Stallfenster und Finck durch die Mütze. 
Tie Untersuchungen, um den Täter zu fassen, 
blieben bis jetzt erfolglose Der Schuß ist hin 
ter den Häusern gefallen. 
Llsröftrsskarrö. 
Ein Besitz mit 38 Stück Meh 
in Winnert abgebrannt. 
Winnert, 15. Dez. In der Nacht zum Sonn 
tag hat ein Schadenfeuer 
den Besitz des Landmannes Johs. Thomsen 
mit sämtlichem Jngut restlos vernichtet. 
Als die Eheleute Thomsen gegen A2 Uhr nachts 
nach Hause kamen, schien alles in bester Ordnung. 
Rur der Hund war in feinem Benehmen merk 
würdig und nicht in das Haus zu bekommen. Er 
trich in aufgeregtem Zustande und jaulend um 
das Haus. Gegen 'A3 Uhr 
erwachte das Mädchen durch das Krachen des 
im Feuer zusammenstürzenden Daches. 
Ģs, weckte die Eheleute Thomsen, die dann den 
jährigen Säugling aus dem Bett greifend, bar 
fuß im Nachthemd ins Freie stürzen mußten. Da 
bei stürze Frau Thomsen unglücklicherweise noch 
und konnte vor herabstürzendem brennenden Ge 
bälk mit knapper Not weggerissen werden. Das 
Feuer griff mit außerordentlicher Schnelligkeit 
um sich, so daß die in kürzester Zeit eintreffenden 
Feuerwehren des Dorfes, wie die aus OstenfelÄ 
und Wittbek nicht mehr viel ausrichten konnten. 
In den Futterbeständen, den auch von anderen 
Besitzern eingelagerten Getreidebeständen, die in 
diesen Tagen gedroschen werden sollten, fand das 
Feuer für feine unheimliche Vernichtungswut so 
reiche Nahrung, daß es in knapp drei Stunden 
den gesamten Besitz bis auf die Eruirdmauern ein 
äschern konnte. Es bestand keine Möglichkeit, 
irgendetwas aus dem Feuermeere zu retten. Der 
Besitz ist restlos ausgebrannt. Den Flammen 
fielen 30 Rinder. 6 Schweine, 2 Pferde und das 
gesamte Federvieh zum Opfer. Unter dem In 
ventar verbrannte auch eine Dreschmaschine, deren 
Eisenreste in die Luft stieren. Die Dreschmaschine 
war Eigentum von fünf Besitzern: sie soll nicht 
versichert sein. — Eine Untersuchungskommisflon 
ber Landesbrandkasse, sowie der Staatsanwalt von 
Flensburg weilten am Sonntagnachmittag an der 
Brandstätte. Oö es möglich sein wird, die Ursache 
dieses Großfeuers festzustellen, ist zu bezweifeln. 
Man vermutet sie in der durchgeschmorten Strom- 
zulcitung für die Dreschmaschine. 
wo- Westerland, 15. Dez. Gasvergiftung. 
Bei dem Brand der Norddörfer Schule sind auch 
einige Feuerwehrleute durch Einatmung von Koh- 
lengasen erkrankt, konnten aber am nächsten Tage 
schon wieder aus dem Krankenhause entlassen 
werden. — Weihnachtsbaum. Vor dem Kurhause 
brennt jetzt abends ein großer Weihnachtsbaum, 
der die Weihnachtsstimmung vertiefen soll. 
eg. Morsum (Sylt), 11. Dez. Einbruchs- 
diebstahl. In den letzten Jahren und beson 
ders in der letzten Zeit mehren sich auf der 
Insel Diebstähle — Ereignisse, die man früher 
auf Sylt überhaupt nicht oder doch nur ganz 
vereinzelt kannte — in erschreckendem Maße. 
In der Nacht zum Sonntag wurde in Mor 
sum wieder ein Einbruch verübt und zwar 
diesmal in die Schmiedewerkstatt des Schmic- 
öemeisters August Merkel. Den Dieben die 
sich durch Aufbrechen des Schlosses Zugang 
verschafft hatten, sind zumeist Fahrradteile in 
die Hände gefallen. Mehrere Fahrraömäntel 
und -Schläuche, soivie Speichen und Ketten 
sind verschwunden. Wie bereits feststeht, ist 
der Diebstahl von zwei Männern ausgeführt 
worden. Ein um zivei Uhr nachts heimkehren 
der Einwohner hatte zwei Personen neben der 
Schmiede stehen sehen, jedoch nichts Verdächti 
ges geahnt. Da die Möglichkeit besteht, daß die 
Täter sich nach dem Festland begeben haben, 
ftt vor Ankauf der Sachen gewarnt! 
sr. Leck, 15. Dez. Weihnachts-Spa.'erein. Am 
letzten Sonntag erfolgte die Auszahlung der Spar
	        
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