Landschaft ŞKekşie-k.
yy. Tönniug, 14. Dezember. Die städtischen
Kollegien beschlossen, dem Abbruch der frühe
ren Polizeiwache zuzustimmen. Es handelt
sich um ein Gebäude aus dem Jahre 1680, das
für das Stadtbild von großer Bedeutung ist.
Bei der schwierigen Finanzlage der Stadt ist
cs jedoch unmöglich, die für die Instandset
zung und Erhaltung des Gebäudes erforderli
chen Mittel auszubringen. Es wurde ferner
beschlossen, für die Errichtung eines Land-
jäger-Dienstgebäuöes vor den Toren der
Stadt einen Bauplatz zur Verfügung zu stel
len in der Voraussetzung, daß bei der Verge
bung der Bauarbeiten nach Möglichkeit Tön
st mg er Handwerker berücksichtigt werden. Den
Häüptberatungspunkt bildeten die Notverord
nungen des Reichspräsidenten. Die etats
mäßigen Mittel, so betonte der Bürgermei
ster, reichen für die Erfüllung aller Aufgaben
nicht aus. Er rechne damit, daß unter Be
rücksichtigung der Minüererträge an Steuern
das Jahr mit einem Unterschuß abschneidet,
der sich auf über 57 000 RM. belaufen werde
Es sei notwendig, wenigstens zu einem Teil
die Deckung dieser Ausgaben aus eigener
Kraft zu versuchen. Er habe bereits die Re
gierungsstellen auf das Unhaltbare der Lage
hingewiesen und um finanzielle Entlastung
gebeten. Die sich an diese Ausführungen
knüpfende Aussprache brachte übereinstimmend
zum Ausdruck, daß die Stadt Tönning bereits
seit 1924 ihre Steuern derart angespannt habe,
daß man der Bürgerschaft weitere steuerliche
Opfer nicht zumuten dürfe. Es sei zu beden
ken, daß das Auskommen gering sei, zumal ja
schon Ys der Bevölkerung wegen Leistungsun
fähigkeit für die Bürgerabgabe ausscheide. In
der Abstimmung wurde die Erhebung der 3
Stenern abgelehnt.
Nsrdfààà
bu. Wyk a. Föhr, 14. Dez. Dr. Haeberlin Kg
Jahre alt. Am 15. Dezember begeht Dr. Haeber
lin seinen 60. Geburtstag. Sein Ruf als Arzt ist
in weite Kreise gedrungen, und auf dem Gebiet
der Meeresheilkunde hat sein Name einen guten
Klang. In den meeresheilkundlichen und balneo-
logifchen Organisationen ist er führend tätig.
Doch wir Jnselfriesen schätzen nicht allein Haeber
lins wissenschaftliche Tätigkeit, sondern auch seine
Bestrebungen zur Erhaltung friesischer Eigenart.
Besonders der Badeort Wyk verdankt der Tätig
keit Haeberlins sehr viel. Auf seine Veranlassung
und auf Grund seiner Arbeiten ist die Vioklima-
tische Forschungsanstalt entstanden, die sich erfolg
reich der Ausgabe unterzieht, die Heilwirkungen
der Nordsee wiffenschaftlich zu erforschen. Das
Vorhandensein des für die Wahrung friesischer
Art wirkende Friesenmuseum ist Dr. Haeberlin zu
.verdanken.
* , *
ft». Fahretoft, 15. Dezember. Neuer Seel
sorger. Pastor A. Otto, der iu Mustin 24 Jahre
als Seelsorger wirkte, ist vom Landeskirchen-
miit zum Pastor in Fahretoft berufen worden.
Am gestrigen Sonntag hielt Pastor Otto seine
Antrittspredigt.
ku. Niebüll, 15. Dez. Der Geschäftsführer
Claus Kröger, Wyk auf Föhr, der Nllgeinei-
nen Orts- und Landkrankenkassc, wird nach
50jähriger Tätigkeit am l. März 1931 sein
Amt niederlegen. Die Krankenkasse wird am
genannten Tage die Geschäftsstelle selbst
übernehmen, indem ein Beamter von Niebüll
nach Wyk versetzt wird. Zn diesem Zweck ist
bereits ein Büro nebst Wohnung in Wyk ge
mietet worden. Durch die Umstellung zur Ver
einfachung des Geschäftsbetriebes der Kran-
kcnkasse bleiben von den bisherigen 32 selbst-
ständigeu Geschäftsstellen nur noch ote Ge
schäftsstelle in Amrum bestehen.
kv. Wimmersbüll, 15. Dez. Gerichtstage.
Im Jahre 1931 werden an folgenden Tagen
im hiesigen Stationskrnge Gerichtstage abge
halten: 31. Januar, 28. Februar, 28. März,
28. April, 30. Mai, 27. Juni, 26. September,
31. Oktober, 18. November und 19. Dezember
1931.
Vom MiLLàSàrr.
Eine alte Frau vom Zuge über
fahren und getötet.
Busdorf, 14. Dez. Ein tödlicher Unglücksfall
hat sich in unmittelbarer Nähe Schleswigs ereig
net. Die 73jährige Witwe Anna Paulsen aus
Busdorf ist beim Ueberfchreiten des Bahndammes
der Schleswig—Rendsburger Strecke, zwischen der
Schweinemästerei von Diercks und der Katenstelle
von Euthardt, vom Zuge erfaßt und getötet wor
den. Die alte Frau war mittags von ihrer Woh
nung fortgegangen, um Holz zu sammeln. Sie hat
anscheinend den Bahnkörper zu überschreiten ver
sucht, um zu ihrem Garten oder zum Hof ihres
Sohnes, des Landmannes Pausten, zu gelangen.
Bei starkem Nebel hat sie den Nachmittagszug nach
Süden nicht gesehen und wegen ihrer Schwerhörig
keit auch nicht gehört.
kk. Schleswig, 12. Dez. Als eine besondere
Ehrung der Käufer ist die von der Kaufmannschaft
der Stadt veranstaltete Weihnachtsschau der letzten
Woche anzusehen. Daß die außerordentliche Mühe
waltung der Geschäftsinhaber für die mit nicht un
erheblichen Mitļeļn ausgeführten hervorragenden
Dekorationen bei dem Publikum hat Dank ernten
können, davon zeugte ein großer Menschenstrom in
den Stadtstraßen an den verschiedenen Tagen, be
sonders am letzten Sonntag. Der Zweck der Son
derveranstaltung, die Käuferschast für die Kunst der
Schaufensterdekorationen zu interessieren — es
waren die drei am eindrucksvollsten wirkenden Ge
schäftsläden festzustellen — ist voll erreicht worden.
Dies beweisen die in den Derkaufsläden zahlreich
abgelieferten Stimmzettel. Eine Preisrichter-Kom-
mifsion wird in diesen Tagen ihres schweren Amtes
walten und das Ergebnis der Oeffentlichkeit be
kannt geben. . Insgesamt sind für den Wettbewerb
300 M ausgesetzt in 8 verschiedenen Geldpreisen
in Gestalt von Gutscheinen, die zum Einkauf bei
den beteiligten etwa 50 Firmen berechtigen.
às dem Kreßü ļàerĢà.
or. Sehestedt. 13. Dez. Fischotterjagd. Ist der
Eider zwischen Erünhorst und Königsförde wurde
in diesen Tagen nach mehrstündiger Jagd ein Fisch
otter zur Strecke gebracht. Es handelt sich um ein
Raubtier im Gewicht von 954 Pfund und einer
Länge von 120 Ztm. Die Jagd gestaltete sich recht
schwierig, da die Eider z. Zt. überschwemmt ist;
immer wieder gelang es dem Fischotter, durch
Untertauchen in die Fluten sich dem Feuer des
Schützen zu entziehen, bis er zuletzt ermattet dem
todbringenden Geschoß erlag. Es dürften stch an
dieser Stelle der Eider, die mit Schilf bewachsen ist,
Klàer BgMÄeàger-PLSAStz-
Urteilsverkündung Dienstagnachmittag.
Altona, 13. Dezember. Am 6. Verhand
lungstag im kleinen Bombenlegerprozeß wur
den die Plädoyers der Verteidigung fortgesetzt
Rechtsanyalt Dr. Droege wandte sich gegen
den von der Staatsanwaltschaft geprägten
Ausdruck von der „Banalität der Tat". Die
Taten seien nicht banal gewesen,' die Täter
hätten in äußerster Verzweiflung zum letzten
Mittel gegriffen, nachdem andere Mittel im
Kampfe gegen den Versklavungsplan geschei
tert seien. Das innere Motiv der Täter sei
der Widerstand und Kampf gegen den Aoung-
plan gewesen. Der Verteidiger wandte stch
dann gegen die Ausführungen des ersten
Staatsanwalts Dr. Junker, dessen Auffassung
er in mancher Beziehung als reaktionär be
zeichnete. Von den Tätern sei der Demonstra-
tivttszweck systematisch durchgeführt worden.
Zielvbjekt seien zwei Finanzbehöröen gewe
sen, zwei deutsche Behörden, welche die Tri
butlasten für dear Feinbunö einziehen mußten.
Bei der Verwendung der Sprengkörper hätten
die Täter die größte Vorsicht walten lassen
Menschenleben sollten keineswegs gefährdet
werden. Uebcrall habe sich gezeigt, daß die
Sprengkörper nur rein demonstrativen Zwek-
ken dienen sollten.
Als letzter der Verteidiger sprach Rechts-
anwalt Dr. Engels für den Angeklagten Koch.
Er führte aus, daß auch Koch in eine Sache hin
eingezogen sei, die ihm gar nicht läge. Hell
mann sei ein Mann mit starkem Willen, und
habe seinen Willen auch auf Koch zu übertra
gen verstanden. Hellmann habe eben einen
Mann gebraucht, der ein Beförderungsmittel
besaß und auch bei der Herstellung der Spreng-
koffer Handreichungen leisten konnte. Koch
sei ein strebsamer Handwerker, ein weicher
Mensch, der nicht nein sagen könne, wenn je
mand etwas von ihm wolle. Er habe Hell
mann bedingungslos gehorcht. Die Verabre
dung sei aus rechtlichen und rein tatsächlichen
Gründen bei Koch zu verneinen. Der Ver
teidiger bat für Koch um ein Urteil, das der
Rechtslage entspreche. Eine Zuchthausstrafe
würde Kochs Existenz vernichten und für ihn
unerträglich sein.
Nach einer Mittagspause entgegneten die
beiden Staatsanwälte auf die Ausführungen
der beiden Verteidiger.
Auf die Bemerkungen der Staatsanwälte
antworteten nochmals die anwesenden Vertei
diger Dr. Droege und Dr. Engels in kurzen
Ausführungen.
Sodann erhielten
die Angeklagten das Schlußwort.
Dr. Hellmann führte u. a. aus, die Nation
werde von einem System von Nutznießern be
herrscht, die im Bunde mit den Triüntglänbi-
gern ein Interesse an der Ausbeutung des
Volkes hätten. Die Illegalität sei zu einer
nationalen Tugend geworden und dazu gehöre
auch die Anwendung primitiver Gewaltmittel.
Er stehe noch heute auf dem Grundsatz, daß die
Nutznießer des System bezüglich Leibes und
Lebens dauernd in Angst und Schrecken ge
halten werden müßten, ohne in eine direkte
Lebensgefahr zu kommen. Er bat, ihn für
alles verantwortlich zu machen und seine Ka
meraden zu schonen.
Von Wilamowitz-Möllenöorf gab an, er
stütze sich auf das preußische Gesetz vom 3l. 4.
1813, als es galt das Vaterland zu befreien. —
Hambrock betonte, kein Volk verkaufe unge
straft zweier Generationen Freiheit. — Koch
behauptet, er sei über die politischen Motive
Dr. Hellmanns nicht unterrichtet gewesen. —
Die beiden anderen Angeklagten verzichteten
auf das Schlußwort.
Die Verkündung des Urteils ist für
Dienstag, den 16. Dezember, nachmittags 16
Uhr zu erwarten.
noch mehr Fischotter aufhalten. — Bauvoryaoen?
Ein Motorsegler löschte am hiesigen Lösch- und
Ladeplatz (Nordseite) 18 000 Ziegelsteine für die
Gemeinde Sehestedt, die für den Bau des neu zu
errichtenden Stallgebäudes bei der hiesigen Schule
Verwendung finden sollen. Die Steine sind be
reits abgefahren, und es soll mit dem Bau bei
milder Witterung demnächst begonnen werden.
or. Lagenburg, 14. Dez. Spuren des Diebes.
Der Verwalter des Hofes fand hinter einem Knick
einer nahe am Hofs gelegenen Koppel fv..gewor
fene Gegenstände, wie Mantel, Brieftasche usw.,
die als vom kürzlich begangenen Einbruchsdieb
stahl herrührend, wiedererkannt wurden. Für den
Diebstahl kommt nach den Fußspuren eine Einzel
person in Frage. Es ist ferner festgestellt, daß der
Dieb sich einige Zeit vor der Tat beim Pferdestall
versteckt gehalten hat.
Aus öers ĢMchtķlm.
wk. Kiel, 11. Dez. Das am kommenden Mon»
tag zusammengetretene Schwurgericht wird zunächst
gen den Hobelbankverfertiger Johannes Suhr aus
Thaden verhandeln, der ^schuldigt wird, seinen
Betrieb in Brand gesetzt zu haben. Die Verhand
lung wird voraussichtlich zwei Tage in Anspruch
nehmen. Am Mittwoch haben sich der Schmied
Wilhelm Suhl und der Stellmacher Karl Marx
zu verantworten, die beschuldigt werden, Suhl's
Wohnung in Pries in Brand gesetzt zu haben.
Das Feuer wurde aber rechtzeitig bemerkt. In der
Wohnung und auf der Treppe waren Wäsche- und
Kleidungsstücke, die mit Petroleum getränkt wa,
ren, ausgebreitet.
Mmilsm-WLiSSen.
Am 16. Dezember feiern Lie Eheleute
Hans Christian Bleß und Frau in Todenbüt-
tel ihr 50 jähriges Ehejubiläum. Bleß ist als
alter Handwerksmeister und als früherer Be
sitzer des „Eiderkrogs" in Breiholz weit be
kannt, zumal Bleß dort auch verschiedentlich
Ehrenämter bekleidete. Die Eheleute verbrin
gen ihren Lebensabend bei einer Tochter in
Todenbüttel. Leider läßt öer Gesundheitszu
stand in den letzten Jahren vielfach zu wün
schen übrig. Obwohl Frau Bleß in den letzten
Jahren größtenteils an das Bett gefesselt war,
hat sie ihren gesunden Humor doch nicht ver
loren. (cit.)
Das Fest öer goldenen Hochzeit konnten
gestern die Eheleute Uhrmacher Wilhelm
Dircks und Frau feiern. Der Jubilar ist fast
40 Jahre Mitglied der freiw. Feuerwehr und
noch heute aktiv in ihr tätig. Er kann heute
gleichzeitig sein 60jährrges Geschäftsjubiläum
begehen. Das Uhrengeschäft von Dircks ist
seit 92 Jahren in Händen der Familie.
Şîm PrMîKzchMà
Sein 25jähriges Geschäftsjubiläum kann
am 15. Dez. öer Sattlermeister A. Mackau ixt
Niebüll feiern, (kv.) —
Neuer Missionsrnspektor in Breklum. Pastor
Iohannsen, Enge, ein Sohn des verstorbenen Wein-
Händlers Asmus Iohannsen, Tondern, ist zum Mrs-
sionsinspeitor in Breklum ausersehen und soll diese
neue Stellung schon zum 1. Januar antreten.
Bssttzmmàrsmgm.
Der Hofbesitzer Hermann Mahn in Bie
lenberg bei Glückstadt verkaufte seinen
Marschhof an den Landinann Hermann
Schmidt in Langendrook mit sofortigem An
tritt. Ersterer kaufte wieder Landbesitz bei
Eckernförde, (kt.)
Vahtxversand nur für gestempelt« Schweine.
Eine neue viehseuchenpoUzeMche Anordnung.
Bahnversand nur für Schweine mit Ausweis.
Eine neue vichseuchenpolizeiliche Anordnung.
Schleswig, 14. Dez. Auf Grund des Biehseu-
chengesetzes vom 26. Juni 1909 und in Verbin
dung mit der viehseuchenpoltzeilichen Anordnung
des Landwirtschaftsministers vom 1. Mai 1912
wird vom Regierungspräsidenten in Schleswig
zum Schutz gegen die Maul- und Klauenseuche mit
Ermächtigung des Landwirtschaftsministers fol
gendes bestimmt:
Sämtliche im Regierungsbezirk Schleswig
mit der Eisenbahn in Sammeltransporten zur
„Verladung gelangenden Schlachtschwcine sind
durch Brcnnstempel oder sicher haftende Ohr
marken derart zu kennzeichnen, daß ihre Her
kunft aus den einzelnen llrsprungsbcftänden,
aus denen sich der Sammeltransport zusammen
setzt, ersichtlich ist. Die nach dieser Anordnung
angebrachten Kennzeichen sind in die von den
Viehhändlern zu führenden Kontrollbücher ein
zutragen.
Die Kosten der Kennzeichnung regeln sich nach
§ 28 des Preußischen Ausführungsgesetzes zum
Viehseuchengesetz vom 25. Juni 1911.
Diese Anordnung ist bereits in Kraft getre
ten. — Zuwiderhandlungen gegen die vorstehen
den Vorschriften unterliegen den Strafbestimmun
gen des Reichsviehseuchengesetzes.
Die viehseuchenpolizeiliche Anordnung vom 15.
November 1927 wir^ aufgehoben.
Die Antwort öes Ministers.
Der Niildvichmarkt in Schenefeld.
Hamburg, 11 Dez. Wie dem „Nordischen Nach
richtendienst" aus Berlin gemeldet wird, hat der preu--
bische Landwirtschaftsminister aus eine im Preußi
schen Landtag eingebrachte Kleine Anfrage deg Ab
geordneten Jversc» (DVP.) folgende Antwort erteilt:
Der Rindermarkt in Schenefeld war gemäß § 168
■ Abs. 1a der viehseuchenpolizeilichen Arordnung zum
Biehseuchcngesetz vom 1. Mai 1912 zu verbieten, nach
dem kurz vorher in dem 2,2 Kilometer entfernten Ol-
denborstel ein neuer Fall von Maul- und Klauen-
ļeudtt «ifaetwi«» war. Di« Feststellung der Seuche
durch den Veterinärarzt erfolgte zwei Tage vor dem
Markte, unglücklicherweise an einem Sonnaoendnach-
mittag. Der Amtsvorsteher ist sofort verständigt wor
den, hat aber den Marktausfall nicht in ausreichender
Weise mehr bekanntgeben können. Tatsächlich sind nur
etwa 35 Rinder auf den Rindviehmarkt ausgetrieben
worden. Als der Veterinärarzt zur Beaufsichtigung
des gleichzeitig eingesetzten und nicht verbotenen Pfer
demarktes eintraf, fand er nur noch 17 Stück Rindvieh
vor. Er hat nach Untersuchung dieser Tiere vorschrifts
mäßig deren Abtrieb veranlaßt. Der Abtrieb ist nach
dem Bericht des Landrats in Rensburg entgegen den
Zeitungsnachrichten durchaus ruhig und iriedlich und
ohn« Störuna verlauf««. Bo« einem rigorosen Vor
gehen der Polizei und einer Räumung mit dem poli
zeilichen Gummiknüppel oder einer gewaltsamen Räu
mung kann keine Rede sein.
Es besteht daher keine Veranlassung, wegen dieses
Einzelsalles besondere Anweisungen ergehen zu lassen.
*
Der Bericht der Kreisbauernschaft Rendsburg über
die Vorgänge in Schenefeld war neben anderen Zu
schriften (Kreishandwerkerbund usw.) auch in der
„Landeszeitung" veröffentlicht worden. In diesem Be
richt war gesagt worden, daß die Polizei rigoros vor
gegangen sei und den Markt mit dem „polizeilichen
Gummiknüppel" geräumt worden sei. Die Antwort
des Ministers, wahrscheinlich auf Berichten der ört
lichen Behörden, fußend, gibt eine wesentlich andere
Darstellung der Vorgänge, so daß man wohl ein ab
schließendes Wort von der Kreisbauernschaft erwarten
darf.
Verbot der Ausfuhr von Vieh
aus den Kreisen Apenrade und
Tondern aufgehoben.
Durch Bekanntgabe vom 12. Dezember, die
am 16. Dez. in Kraft tritt, hat das dänische
Landwirtschastsministerium das durch Be
kanntgabe vom 6. August erlassene Verbot ge
gen die Fortführung von lebendeit Rindern
aus den Kreisen Apenrade und Tondern auf
gehoben.
Beträchtliche Zunahme der Maul- und Klauenseuche
auf Seeland.
TU, Kopenhagen, 1t. Dez. Die Maul- und Klau
enseuche hat l» der letzte« Woche aus Seeland beträcht
lich zugenommen. So wurden in den letzten 14 Tagen
183 neue Fälle festgestellt.
rt. Tarp, 13. Dez. Dem heutigen Ferkclmarkt
waren 65 Tiere zugeführt, gegen 45 in der vor
hergehenden Woche. Kleinere Tiere kosteten 14
bis 17 RM, größere 18 bis 21 RM. Der Handel
war langsam, der Markt wurde nicht geräumt.
Eingesandt.
3« Ammshl derHeWMonmispr.
Am Dienstag, den 16. Dezember, findet in Rends
burg die Versammlung des Verbandes der fchlcswig-
schen Pferdezuchtvereine statt. Nach Erledigung der
geschäftlichen Angelegenheiten sollen hauptsächlich Vor
schläge für die Zusammensetzung, der Hensstkörkommis-
sion gemacht werden. Die Körkommission soll künftig
aus dem Vorfitzenen und zwei (bis drei) aus Zllch-
terkreifen stammenden Mitgliedern und dem Land
stallmeister des Gestüts Traventhal bestehen. Die Mit
glieder sollen jetzt vom Oberpräsidenten ernannt wer
den, während sie bisher von der Landwirtschaftskam
mer gewählt wurden.
Die Wirkung dieser Neuordnung wird sich bald
fühlbar machen. Um einen Hengst durchzubekommen,
sind drei Stimmen erforderlich. Dies zu erreichen,
wird künftig schwierig sein, da der Vorsitzende der
Körkommission voraussichtlich aus den Kreisen der
Warmblutzüchter ernannt und die Kommission sich
demzufolge aus zwei Warm- und zwei Kaltblutanhän-
gern zusammensetzen wird, während sie bisher drei
Vertreter der Kaltblutzucht ausweist Die Vertrete,
für Kaltblutzuchi im Ausschuß für Pferdezucht bei de,
Landwirtschaftskammer waren deshalb gegen die New
rogetunH. Kv.