Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 4)

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Dîe TrauerseierlichkeileA für Andree 
m Zîschà. 
Relt^Ņ' Stockholm, 5. Oktober. Die sterblichen 
* , Ņndrees, Strindbergs und Fränkels wurden 
ļ, . ^ ^nter großen Feierlichkeiten in der Storkirchs 
Pesetzt. Das Kanonenboot „Svenksund" wurde 
. n zwei Torpedobootszerstörern und acht Atarine- 
şiMugen begleitet. Um 2 Uhr mittags lief das 
^ ^ Stockholmer Hafen ein. Inmitten 
m ^ ^r«uerpUonen wartete der König, die Der- 
m^Şen der Polarforscher, die gesamte Regierung, 
. ^ c ” der norwegischen Regierung, sowie Dele- 
IlM nnn m ^ņioersttäten und Hochschulen. Ueber 
Menschen waren erschienen. Nachdem das 
à I! ^"gelegt hatte, ging der König an Bord, um 
Ņen des schwedischen Volkes -den Toten die 
'-?te Ehre zu erweisen. 
Unter 
Lrauersalut wurden dann die Särge an 
Fracht. Als die Särge in die Kirche getragen 
urden, spielte die Kapelle den Trauermarsch aus 
"^oica". Vor der Beisetzung legte der König 
nieder. Erzbischof Soedevblom hielt die 
tio-n^^de. Don in- und ausländischen Organtsa- 
Zahlreiche Kränze eingetroffen. Abends 
üb- à Ştadthaus eine Gedenkfeier statt, an der 
r 2000 Personen teilnahmen. 
* * # 
SHejioffgşt des SlresemMZl'ZLNkmüls. 
ouf V 1 ' Berlin, 4. Okt. Die Kosten für das 
Str-s ņî Luisenstädtischen Friedhof errichtete 
ru ir âNn-Grabmal sind 'bestritten worden 
f)pa «i°9° Mark aus dem Dispositionsfonds 
ms Reichspräsidenten und zu weiteren 10 000 
ärk aus privaten Mitteln. 
* . * 
AsypenborMMMM f. 
N -,^ìs Kopenhagener Zeitungen bringen große 
mchrufe zu Kloppenborg-Skrumsagers Tode, der 
Freitag infolge einer Lungenentzündung ein 
trat. 
^ Kloppenborg-Skrumsager wurde am 2. Juli 
Ņ in Köbenhoved als Sohn des bekannten dä- 
nrschen Vorkämpfers Jörgen Skrumsager geboren, 
erlernte auf Seeland die Landwirtschaft und be 
tuchte die Volkshochschulen in Askov und Tune. 
1908—1918 war er preußischer Landtagsabgeord- 
Neter. November 1918 stand er auf dem H. P. 
Hansien'fchen Standpunkt einer Abstimmung en 
i»loc in einem Gebiet, das nördlich von Flensburg 
^Uîd südlich um Tondern herum ging. Als im 
Dezember dis Flensburg-Bewegung einsetzte, glitt 
î^zn dieser über und forderte Flensburg für 
^ ^ņemark. 1920 kam er in das dänische Landting 
°ud verlor fein Mandat 1928, als die Venstre 
bhrere Sitze einbüßte. Jetzt war er, nachdem 
^germeister Fink-Apenrade sein Mandat abge- 
Moen hatte, wieder in das Landting ausgenom 
men worden. Sein Nachfolger wird der der Venstre 
Stärker als der Tod. 
Roman von Hans Schulze. 
^ (Nachdruck verboten.) 
öem selbstverständlich noch heute nach, 
^àsgorten!« sagte dieser nach kurzem 
^ îst ein altes Studentenlokal mit 
D-'i- au- ! Mustek und einem ewigen Bockbierklamauk, 
ein alt-^q. à früherer Ringkämpfer, ist zufällig 
sx n r-rf V . Ekannter von mir, der uns über die Per- 
^en tü et ^"^ eS Ņuonymus vielleicht einen Wink ge- 
Eine Viertekstunde später standen die beiden 
uor einem düsteren, grauen Hause in der 
"he des Oranienburger Tores. 
^ Eine Rotte halbwüchsiger Kinder spielte unter 
j, ^ H«üenboigen einer breiten Durchfahrt, die nach 
Straße zu mit grcllgelben Plakaten bepflastert 
Dahinter öffnete sich ein geräumiger Hof. 
„ . Şn alter Mann fegte bedächtig allerlei Müll 
st» Paplierfetzen zusammen, die im Verein mit 
Wi* schwindsüchtigen Holundergebüsch den Gar- 
"ch«Dllkter des Lokals andeuteten. 
^Wäşche hing an den Fenstern zu ebener Erde 
şşşşņ Schildern mit „Frischer Wurst" und „Hacke- 
Jrgendwo quäkte ein Grammophon. 
Es rochş nach gebratenem Fett und Zwiebeln. 
n< L ^i^fame Bogenlampe streute zitternde, 
l .cyîģe Kreist auf den schmutzigen Asphaltboden und 
Ä'^ewen stillen Kampf mit dem dämmrigen 
^ K t 5 şiņkenden Abends. 
KommiU^àSicherheit alter Bekanntschaft stieg der 
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in das Lokal. î und trat dann Mlt Walter 
^ggestreckter, halbdunkstr Raum, 
?Ģuut mit Bockbiersahnen und verblichenen Pa- 
pwrgirlanden dekoriert. ş 
' Ein endloses, den Alkoholgenuß verherrlichen 
des Spruchband umzog die grauweiß gekalkten 
Wände. 
Der In^hober des Lokals, ein riesiger Mann 
von gewaltigem Schulterbau, stolzierte gravitätisch 
»wischen den enggestellten Tischen einher und schob 
hier und da einen Bierfilz, einen Streichholzständer 
brecht. 
Als er der beiden Gäste ansichtig wurde, kam 
êr sofort in beschleunigter Gangart näher und be- 
Svüßte sst mit devoten Bücklingen. 
Der Kommissar bestellte eine Lage Kognak und 
angehörende Hospächter Jens Hoyer in Billes- 
luud. 
UMjlMjts Stijiffsfttama M Mgm. 
Kopenhagen, 4. Oktober. Ein schwedischer 
Fischkutter „Svanen" aus Gullholmen wurde nachts 
bei schwerem Weiter aus die Novdstite des Riffes 
von Skagen geworfen. Das Rettungsboot der Ska- 
gcner Rettungsstation ging sofort hinaus, um die 
Mannschaft zu bergen. Dies gelang auch, doch als 
man auch den Kapitän mitnehmen wollte, protestierte 
dieser energisch und behauptete, das Fahrzeug sei 
-das einzige, was er besitze, und wenn dies unter 
gehe, so könne er ebenso gut gleich mit untergehen. 
Das Rettungsboot fuhr darauf mit der Besatzung 
ab und brachte sie an Land. Als aber im Laust 
der Nacht der Sturm immer mehr an Stärke zunahm 
und der „Svanen" immer höher auf das Ri-ff hin 
ausgeworfen wurde, wollte die Rettungsmannschaft 
.die Derantwortung nicht aus sich nehmen, sondern 
ging noch einmal hinaus und brachte den Kapitän 
mit Gewalt an Land, obwohl er sich mit Händen und 
Füßen sträubte. Am nächsten Morgen war das 
schwedische Fahrzeug zum Wrack geschlagen. 
Ein MKss§NM8rh§r zum mrurleM. 
TU. Brüssel, 5. Okt. Wie aus Gent ge 
meldet wird, verurteilte das Schwurgericht 
am Freitag einen jungen flämischen Bauern, 
der seinen Vater, seinen Onkel und seine 
Tante vergiftete und seine Mutter sowie fünf 
Brüder und Schwestern zu vergiften versucht 
hatte, zum Tode. Unter Tränen erklärte der 
Verurteilte nach dem Urteilsspruch, unschul 
dig zu sein. 
Zum Südosteurrpa-Flug gestartet. 
TU. Dessau, 4. Okt. Das Jnnkersslug- 
zeng „G. 38" (D 2000) ist am Sonnabendvor 
mittag um 7,67 Uhr zu seinem Europaflug ge 
startet. Tie nächsten Landungsstationen sind 
Prag und Wien. 
40 Millionen Engländer. 
Das Statistische Amt in London ist zur Zeit 
mit den Vorbereitungen für die Volkszählung be 
schäftigt, die am Sonntag, dem 26. April 1931, 
in Großbritannien stattfindet. Die letzte Zählung 
fand ebenfalls an einem Sonntag des Jahres 1921 
statt. Die Behörde wählt für die Zählung den 
April als den Monat, an dem nach allgemeiner 
Ansicht weniger Personen vom Haufe abwesend 
Ein Scliiff hebt eine Vrirckre in die Luft. 
sind als zu anderen Zeiten des Jahres. Die S3ofts« 
zählung von 1921 wies eine Bevölkerung von 
37 887 000 auf. Man nimmt an, daß die Bevöl 
kerungsziffer im nächsten Jahre annähernd den 
Stand von 40 Millionen erreicht haben wird. 
13 Menschen dem Tode entronnen. 
Kopenhagen, 4. Oktober. Südilch von Born 
holm sprang in der vorigen Nacht der Dampfer 
„Sirius", der sich auf der Reist vom Bristol-Kanal 
nach Gdingen mit 550 To. altem Eisen befand, leck. 
Das Schiff sank in wenigen Augenblicken wie ein 
Stein. Die Besatzung, elf Mann und zwei Fvauen, 
ginge nans Befehl des Kapitäns in die Boote, konn 
ten aber nicht das Geringfst ihrer Habe retten. Das 
Boot trieb drei Stunden in der aufgeregten See 
umher und wurse schließlich von dem Dampfer „Kurt 
Hartvig Siemens" gesichtet, der die Schiffbrüchigen 
aufnahm. 
Ein dreizehnfacher Mörder hingerichtet, 
T-ll. Paris, 3. Okt. Nach einer Meroung emm 
San Franziska wurde im dortigen Gefängnis vor 
200 Personen der berüchtigte Massenmörder Ste 
wart Northcott auf dem elektrischen Stuhl hinge 
richtet. Northcott hat dreizehn Kinder ermordet. 
Die Leichen verscharrte er in Kalifornien auf dem 
Gelände einer Geflügelfarm. Erst wenige Augen 
blicke vor der Hinrichtung legte der Mörder ein 
umfangreiches Geständnis ab. 
Brasilianische Arbeiter von peruanischen 
Indianern ermordet. 
T-U. London, 4. Okt. Einem Bericht aus 
Manaos in Brasilien zufolge sind peruanische In 
dianer in das brasilianische Grenzgebiet Javrp 
eingebrochen. Sie ermordeten eine Anzahl Arbei 
ter und richteten großen Schaden an. Nach länge 
rem Gefecht gelang es, neun Indianer gefangen 
zu nehmen. 
30 neue Fälle spinaler Kinderlähmung 
im Departement Unterryein. 
WTB. Paris, 4. Okt. Im Departement Un 
terrhein sind gestern 30 neue Fälle von spinaler 
Kinderlähmung festgestellt worden. Die Zahl der 
Erkrankten beläuft sich gegenwärtig auf 400. 
Das Frachtschiff unter der Colnmbiaflnß-Vrücke, 
kurz nachdem es von der Strömung unter den Brückenbogen getrieben wurde, wo 
es trotz aller Anstrengungen nicht wieder flott gemacht werden konnte. Bald hob 
die steigende Flut das Schiff und mit ihm die 100 Meter lange Brücke von ihren 
Pfeilern in die Höhe, so daß sie ins Wasser stürzte. Der entstandene Schaden be 
trägt 1 Million Mark. 
erkundigst sich leutselig nach dem allgemeinen Ge 
schäftsgang. 
Der dicke Wirt war gerade in einer beweglichen 
Klage über den Steuerdruck der miserablen Zeiten 
begriffen, als ein weiterer Gast im Lokal erschien. 
Es war ein schlanker, auffallend diskret und 
gutgekleideter Herr im Anfang der Zwanzig, mit 
raschen, sicheren Bewegungen und einem regel 
mäßigen, scharfzügigen Gesicht, in dem nur der un 
ruhige Flimmerblick der dunklen Augen verriet, daß 
sein Charakter vielleicht nicht ganz einwandfrei 
war. 
Mit einer leichten, weltmännischen Verbeugung 
wandte er sich an den Ko>mmissar und fragte, ob er 
den Vorzug mit einem Herrn aus Wannste habe. 
Dann trat er zu einem runden Tisch im Hin 
tergründe neben einer kleinen Musikempore und 
wartete höflich, bis die beiden Herren bei ihm Platz 
genommen hatten. 
Der Wirt schaltest dienstbeflissen eine rosa 
magische Beleuchtung ein und brachte selbst das 
Bier. 
Der Kommissar bot Zigaretten an. 
Dann saß man eine Zeitlang abwartend in 
beredtem Schweigen. 
„Wir wollen zur Sache kommen," eröffnete 
Walter endlich mit gedämpfter Stimme die Ver 
handlung. „Sie haben an Frau Generaldirektor 
Karr ein Schreiben gerichtet, daß Sie gegebenenfalls 
in der Lage wären, zu ihrem Prozeß wichltige Mit 
teilungen zu machen!" 
Der junge Mann entblößte ein tadelloses Ge 
biß. 
„Well, Sir, so ist es!" versetzte er dann in einem 
leichtgefärbten Deutsch. „Natürlich kommt es ganz 
darauf an, was Sie mir hierfür zu bieten haben!" 
„Das heißt also, um das Kind gleich bei dem 
rechten Namen zu nennen, Sie beabsichtigen eine 
Art Erpressung!" 
Ein Achselzucken war die Antwort. 
„Ich bitte Sie, Ihre Ausdrücke etwas vorsich 
tiger zu wählen. Für mich handelt es sich nur um 
ein kaufmännisches Geschäft. Ich glaube mich im 
Besitz wertvollen Entlastungsmaterial zu befinden, 
das ich selbstverständlich so teuer wie möglich zu ver 
kaufen wünsche. Don einer Erpressung kann da 
her wohl nicht die Rede sein." 
Walter biß sich auf die Lippen. 
Er fühlte, daß er sich gleich zu weit vorgewagt 
hatte; die kühl-überlegene Art des jungen Menschen 
bewies ihm, daß er einen äußerst gewandten und 
verichlagenen Gegner vor sich hatte. 
„Wir wollen uns einmal auf Ihren Standpunkt 
stellen", nahm er dann nach einer Weile wieder das 
Wort, „und die ganze Sache rein kaufmännisch be 
trachten. Da werden Sie es verständlich finden, daß 
wir die Katze nicht im Sack kaufen wollen. Dürsten 
wir also zunächst erfahren, mit wem wir es eigent 
lich zu tun haben? Auch wären wir Ihnen für eine 
Andeutun-g dankbar, in welcher Weist Sie überhaupt 
glauben, den gegenwärtigen Stand des Karr-Pro- 
zessts entscheidend beeinflussen zu können!" 
Ein tückischer Blitz zuckte im Auge des anderen 
auf. 
„Mein Name tul vorläufig nichts zur Sache. 
Da Sie mir,ja liebenswürdigerweise sofort einen 
Erpressungsvevsnch vorgeworfen haben, möchte ich 
mit meiner Person vorläufig lieber noch etwas im 
Hintergründe bleiben. Ebenso denke ich nicht im 
Traum daran, mein Material auch nur mit einer 
Silbe preiszugeben, ehe nicht ein absolut bindendes 
Abkommen in der Geldfrage zustande gekommen 
ist!" 
„Was verlangen Sie also?" ließ sich jetzt die 
tiefe Stimme des Kommissars vernehmen, der dem 
kleinen Rededuell bisher als stummer Zuhörer ge 
folgt war. 
„Dreimalhunderttaustnd .Goldmark! Keinen 
Cent weniger!" 
Herr Brandstetter pfiff leist durch die Zähne. 
„Ein anständiger Batzen Geld!" 
„Bei dem Vermögen, das Herr Karr nach Zei 
tungsberichten feiner Witwe hinterlassen hat, ist es 
nur eine Bagatelle. Und schließlich dürfte der gnä- 
di>gen Frau dieser kleine Aderlaß ihres BanVkontos 
weniger schmerzlich sein als ein lebenslängliches 
Zuchthaus oder vielleicht noch etwas Schlimmeres!" 
Er fuhr sich mit einer bezeichnenden Bewegung 
um den Hals und blies dann seelenruhig eine Kette 
von Rauchringen gegen ein Bierglas. 
Walter sah scharf über den Tisch. 
Unwillkürlich verglich er die Breist der Platte 
mit der Spannweite seines rechtes Armes. 
Sekundenlang hatte er nur den einen Ged>an- 
ken, diesen höhnenden Mund mit einem einzigen 
Schlage seiner wohltrainierten Boxerfaust für im 
mer zum Schweigen zu bringen. 
Der Kommissar hatst unterdes sein Benzin 
feuerzeug aus der Tasche genommen und zündete sich 
bedächtig eine neue Zi'garete an. 
„Wir werden Frau Karr zunäUt von Ihren 
Ansprüchen in Kenntnis setzen!" sagte er dann. 
„Denn Sie haben ja wohl selbst nicht angenommen, 
daß wir den Betrag gleich bar in der Westentasche 
bei uns führen!" 
ÄpGrt dsm SomltÄg. 
(Vorbericktt. 
Holstein-Kiel unterlag im Jubiläumssptel gegen den 
Dresdner SC. 1:3. Hofmann-Dresden überragte und zeigte 
mit seiner Mannschaft erstklassige Kombination. Holstein 
spielte zusammenhangslos. — Der NBD. schlug die Liga 
von Frisia-Husum 9:1. — Altona 93 gegen Union 5:3. — 
St. Pauli gegen Eimsbüttel 3:3. — HSV. gegen Arminia- 
Hannover 3:8. — Rasensport-Schleswig gegen Husum 1918 
2:2. — Kilia gegen Union-Teutonia 1:8. — VfL.-Nordmarl 
gegen Polizei-Kiel 6:0. — Fortuna-Elückstadt gegen VfL.» 
Heide 2:2. — Sportfre-nnde-Neumünster gegen Preußen-Itze 
hoe 4:2. 
Die S0-Klm.-Gehermeisterschaft in Duisburg wurde wie 
der von Hähnel-Erfurt gewonnen. — 
Handball: RBV. gegen Polizei-Flensburg 4:10. — 1. Kie 
ler Handballklnb gegen VfL.-Nordmarl 2:1. — Städtespiel 
Wien gegen Berlin 9:9. — Brunswik Damen gegen 1. Kieler 
HL. 11:0. — 
„Selbstverständlich nicht!" war die Antwort. 
„Bis zur Hauptverhandlung sind ja auch noch fast 
vierzehn Tage Zeit und da läßt sich noch manches 
erledigen!" 
„Ich habe Zeit, meine Herren!" schloß er selbst 
bewußt. „Ich mache Sst aber gleich aufmerksam, 
daß ich bei langem Zuwarten vielleicht noch wesent 
lich teurer werden könnte!" 
Herr Brandstetter lächelte ffeunülich. 
„Sie sind wirklich ein Gemütsmensch und kön 
nen es bei Ihrer Jugend sicher noch weit bringen. 
Rur einen freundschaftlichen Rat möchte ich Ihnen 
geben: Seien Sie vor der Polizei ein bißchen ans 
der Hut!" 
Ein ironisches Grinsen erschien auf dem blas 
sen Gesicht seines Gegenübers. 
„Mit der Polizei schrecken Sst mich nicht! Wer 
Sst zeigen mir mit diesem Hinweis, daß ich im Ver 
kehr mit Ihnen doppelt vorsichtig sein muß. Sollst 
ich übri'gens bemerken, daß Sie irgendwie die Be 
hörden gegen mich in Bewegung setzen, so könnte es 
leicht geschehen, daß mein Material, das an einem 
sicheren Ort niedergelegt ist, durch einen Mittels 
mann vernichtet wird, ehe es für Ihre Klienten 
überhaupt in Aktion tritt. Schließlich haben diese 
ja alles und ich nur sehr wenig zu verlieren!" 
„Irgendwelche Skrupel, daß man auch aus rein 
moralischen Gründen verpflichtet sein könnte, für 
zwei unschuldige Menschen einzutreten, scheinen für 
Sie nicht zu existieren." 
„Verehrstr Herr!" 
Die Stimme des jungen Mannes hatst einen 
fast mitleidigen Beiklang. 
„Ich glaube, wir sind hier doch nicht zusammen 
gekommen, um Sentimentalitäten auszustnschen. 
Ich kenne weder Herrn Dr. Steinhoff noch Frau 
Karr und habe an ihnen kein besonderes persön 
liches Interesse. Dieser Fall aber, zu dem ich ganz 
durch Zufall Beziehungen genommen habe, ist für 
mich die große Chance meines Lebens, die ich ent 
schlossen bin, bis zur letzten Konsequenz auszu 
nutzen. Darum will ich meinen Standpunkt kurz 
dahin präzisieren: Ich verlange, daß der vorhin ge 
nannte Betrag ans einer Bank im Ausland, die ich 
Ihnen noch näher bezeichnen werde, unantastbar 
unter einem bestimmten Decknamen niedergelegt 
wird. Gegen Aushändi>gnng des Depotscheines er- 
halstn Sie dann am Tage der Hauptverhandlung 
mein Material. Bis dahin ist es wohl besser, daß 
wir nicht mehr persönlich, sondern unter einer 
Ehiffreadresse durch das Postamt Dorotheenstvaße 
miteinander verkehren!" 
sFortletzuna folgt.)
	        
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