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123. Jahrgang
123. Jahrgang
Zum Erntedankfest.
Dank opfert, der preiset mich; und da
^g' daß ich ihm zeige das Heil
Gottes. (P,alm 50 v. LZ.)
len SV wr* Şînnes ist, bekommt beim Ern-
Dàn n? «?' Gefühl. daß er Grund zum
oder Karten- ^"1 bei Bestellung des Ackers
ballen ttm ' r 10 gründlich das Seine getan
nickt in J doch so viele Umstände, die man
mitwirken?M?? ^at, und die doch entscheidend
Abbänoioş und dergl.), daß man seine
SÌ m fV i l}1 deutlich spürt. Dazu kommt
scheu imm>> sian f'' ^ 0 - 3 ï> ' en nachdenklichen Men-
htzimni- >,<>- o j 41 befällt, wenn er vor dem Ge-
FrucktbarUit^ä?b steht, ans dem Wachstum und
der ^'"entspringen, einem Geheimnis, das
denn nil!?" ì at ergründen, geschweige
(frtrL " ,"wachen können. So werden wir beim
LL à und demütig. Demut aber macht
licksten s î-Ģ à Landmann das auch am dent
in^Kt es b»ch auch alle anderen Berufe
n man standen wahrnehmen, wenn sie nur
An^Eot?"^ 5 r U * Şņichwort behält doch Recht:
Ş Sh f^ n , l,t aIles ««legen.» Wer das
lcht gelten lagt, bei dem hat entweder dumnte
JîfeK 9 rS 0tte rfl“ US •*" ««b«" und dort mit-
S ein u Ņber rft damit der Dankespflickt Ge-
N KS?7, * "«t« w". d°x z;x L
Reichtum den Kntt Su u ^ 1 ^ 9 « n ben
den ewigen Gotev L?«nkt. was bedeutet er für
stattuno^ in VS Ņlî«be es bei dieser Dankab-
schlagszabiuna E- m ^nz lächerliche Ab-
davon ràt dak rn- W' ut « ba & ö « Malmist
' bXch.man Dank „opfern" soll. Das
lassen Will°man^ ? anî etwas kosten
sL S iZJZ X? ,üt i?-à-,ch«
etwa- tief-r i„ k u bars man schon getrost
wirklich ein Ovier" I ' cm « en « daß die Gabe
w »Ärin ”«*««*
~ ern Gedanke, der durchaus n?ckt ? ^ p * m
zu verwerfen wäre : °^ n « werteres
..Opfer» bringen ^ man da auch gern
einem sonst nickt' sn? "^wtnden, auch wenn es
Besuch im Gottesdienst ? Um burd > seinen
P Gott bekennt Aber VVl ma " ^
rechter Dank wenn mV ^eUich ist das ja nie
gen „erkenntlich" -« Gegenleistun-
im Gegenteil der Wunsch im D f* liegt da
Verpflichtung und das bindende Gefühl gegen ihn
los zu werden. Rechter Dank aber flicht ein per
sönliches Band, das beide Teile immer enger in
nerlich und dauernd aneinander fesselt. So ist
der rechte Dank gegen Gott, daß man sich ihm ver
bunden weiß, weil man seine Liebe und Treue
kennt,^ und ihm als Kind leben will. Das ist frei
lich ein Dank, der als Opfer das ganze Leben
fordert. Aber der Dank ist dann auch echt und
angemessen.
Und dann erlebt man gleich aufs ne», was
das Erntefest uns sagt: daß Gott unser geringes
Tuņ unendlich segnet. Auch unser Dank bringt
neuen Segen: „Da ist der Weg, daß ich ihm zeige
das Heil Gottes». Wer dankt, besinnt sich auf
Hilfe, die er erfahren. Solches Erinnern gibt
Mut und Zuversicht, wenn man neue Hilfe bedarf.
Darum macht Danken das Herz getrost auch in
Rot und Bedrängnis: „Gott hat geholfen, er hilft,
er wird helfen». Das Danken stellt uns Gottes
Güte vor Augen. Man sieht dabei feiner Gnade
ins Herz: „Wir find der keines wert, aber er gibt
uns alles aus Gnaden». Das gibt uns einen Fel
sengrund unter die Füße, der nicht weicht, wenn
sonst alles um uns und in uns zusammenbricht.
So zieht das Danken Gottes Heil zu uns herab.
Ohne Dank kein Segen, aber auch kein Danken
ohne Segen!
Sie immer wieder beobachten: es ist ihm ein Be
dürfnis kundzutun. wie sympathisch (im eigentli
chen Sinne des Wortes) ihm Janhinnerk ist.
Dann spricht er ganz, wie Janhinnerk spricht, oder
besser: wie der sprechen würde, wäre es ihm in
diesem Augenblicke gegeben, die Summe seines
Seins in seiner Sprache auf den künstlerisch
knappsten Ausdruck zu bringen. So entstehen
jene Verse, die uns auf den ersten Blick hin ver
traut erscheinen wie die Blumen in den Gärten
unserer Kindheit.
Indessen dre Kraft des Dichters gibt sich mir
diesen Dingen nicht aus. Die Zeit und ein stär
keres Gefühl seiner selbst haben ihn über Eroth
hinausgetragen — ich ziele mit dem Ausdruck nicht
auf das Gewicht der künstlerischen Leistung. Er
will sich selber aussagen dürfen, in einem wei
teren unmittelbaren Sinne, als es der Tradition
geläufig ist. Dabei werden dann wahrscheinlich
Dinge zum Vorschein kommen, für die Janhin-
nerk' und manchem seiner kritischen Sachwalter
das Organ abgeht — '1 fpiet't mi üm hör, aber
ich kann es nicht ändern; noch weniger die als
entscheidende Instanz anerkennen, die ihm raten:
„Das hättest du hochdeutsch sagen sollen, es wäre
natürlicher gewesen, leichter und zweckmäßiger."
Ich glaube, ein Dichter irrt nicht leicht in dem,
was ihm natürlich ist, und ich habe eine unbe
grenzte Hochachtung vor allen, die es sich schwer
machen und den Mut zum Unzweckmäßigen ha
ben. Eine Rose ist schön, auch wenn niemand sie
sieht.
Sie, liebe gnädige Frau, gehören zu den klu
gen Menschen, die wissen: Im Nichtgesehenwerden
erschöpft der Sinn der Rose sich nicht. Sie möch
ten über die Mauer hinwegschauen. Ihr Brief
zeigt Sie mir gleichsam auf den Zehenspitzen ste
hend — Sie haben es nicht leicht, die Mauer ist
hoch. Immerhin, d i e Feststellung glückte Ihnen,
daß dort etwas i st. Wenn Sie Ihrem Urteil
über jenes Gedicht ein Aber hinzufügen (Aber
es ist mir fremd) und nach der letzten Ursache
suchen, tun Sie nur das Rechte und Notwendige.
Ihr Auge gewahrt ein Fremdes —. es mißt ja
mit Janhinnerks Maß — aber Sie haben doch
ein Gefühl- dafür, daß es hier andere, fernere
Maße geben sonnte; sonst würden Sie nicht so be
tont von der sprachlichen Form sagen: sie ist
plattdeutsch. Ich glaube kaum, daß es mir gelin
gen wird, den Zweifel, der dennoch blieb, in die
ser Stunde zum Schweigen zu bringen. Aber das
hoffe ich erreichen zu können: Sie sollen anfangen,
an der Berechtigung jenes Zweifels zu zweifeln.
Ueberlegen Sie bitte dies: Bei der Ungunst
der Verhältnisse, die dem plattdeutschen Dichter
nahezu unmöglich machen, mit einem geschlossenen
Eedichtbande ein Bild seiner Art und seiner
künstlerischen Arbeit zu geben, bei der begrenzten
Möglichkeit, überhaupt Plattdeutsches zur Ver
öffentlichung zu bringen (und erst recht Eigen-
haftes!), kommen Sie fast nie zu irgendwelchem
Eesamteindruck vom Schaffen eines der heutigen
Bieen.
Süun geit tokeer,
Bomstill dar Flach
Ut is de Dag.
Eünt still für stk
Ruu,t «ff un an
Sarchen en Dann.
Ruust bet dar blie
Steernoog eer pli;
Steernoog eer w,i
Warm is de Rach.
Twee, still alleen.
-Lwee fund bieen.
einem Unterstände vor St. Marie a Py. Wir
lagen auf elenden Drahtpritschen, bei einer kärg
lichen Kerze, ab und zu rieselte der Kalk herun
ter von einem besonders starken Einschlag. Nike
Harksen sprach sonst nicht viel, war scheu vor an
deren, konnte die Scherze des' Kompagniewitzbol
des nur schwer ertragen. Ja, es wäre beinahe
einmal zu einer schweren Kerlerei gekommen,
wenn nicht andere dazwischen getreten wären.
Nike Harksen hatte schon das Seitengewehr her
ausgerissen
Nike Harksen erzählte: Ich stamme von einem
Hofe, ganz oben im Norden, dicht an der Nord
see. Meine Eltern starben schon, als ich fast noch
ein Kind war. Mein alter Großvater lebt noch.
Ich sehe ihn da sitzen, uralt, braun und runzelig,
die müden Hände auf den Stock gekrampft, die
Mütze über die blinden Augen gezogen im Apfel-
garten unteres Hofes. Er fitzt unter den wind
gebeugten Bäumen und läßt sich die Sonne ins
Gesicht scheinen. Die Zeit und der Tod ba>ben ihn
vergessen. Von den sechsundneunzig Jahren fei
nes Lebens sind feine Augen fünfzehn Jahre
blicklos gewesen. Und er wußte nichts von dem
Unfrieden und dem heimlichen Groll, die unter
dem Dach lebten. Für ihn waren wir beide. Tade
und ich, immer noch die Kinder, die Kleinen,
denen man irgendeine Freude machen mußte Mit
dem Stock suchte er im Grase die abgefallenen
Aepfel zusammen, legte sie neben sich auf die
Bank, und wenn einer von uns, die er schon am
Schritt erkannte, kam. lief ein verschmitztes Lä
cheln über das alte Runzelgesicht, und er sagte:
Komm, mein Junge, ich habe dir auch ein paar
Aepfel gehegt. Ich war der jüngere der Brüder
und darum konnte ich nicht Herr auf dem Hofe
sein, und Knecht wollte ich nicht sein Mein Va
ter hatte in feinem Testament bestimmt, daß ich
solange auf dem Hofe leben durfte, wie es mir
behagte. Auch hatte er mir angeboten, mich Leh
rer oder Pastor werden zu lassen. Aber ich mochte
nicht in ber Stadt leben.
Zwischen mir und Tade war Feindschaft von
Anbeginn. Schon als Jungen konnten wir uns
nicht vertragen. Tade war etwas kleiner und
schmächtiger als ich, trotzdem er zwei Jahre älter
war, und zu blondem Haar hatte er schwarze
Angenibrauen. Das gab seinen Augen etwas
Finsteres, Verkniffenes.
Ich weiß einmal, daß ich bei Tisch mit einem
Messer spielte. Meine Mutter hatte schon einmal
gesagt, ich sollte das Messer liegen lassen Als
ich nicht hörte, wollte sie das Messer wegnehmen.
Ich hielt aber den Griff fest und ohne, daß ich es
wollte, zog ich ihr die ganze Schärfe des Messers
durch die Hand. Als ich die blutende Hand der
Mutter sah, war mir selbst unsagbar weh zumut,
und ich hätte es gern ungöschehen gemacht. In
meiner Wehmut und in meiner Niedergeschlagen
heit ließ ich mich widerstandslos von Tade ver
prügeln, der mich mit zornigen Fäusten ins Ge
sicht schlug, bis meine Mutter dem Rasenden weh
ren mußte. Ich selbst war wie gelähmt und konnte
mich nicht verteidigen.
Bon diesem Tage an fraß sişch der Groll immer
tiefer, und in meinen Träumen habe ich damals
'chon gedacht, tot müßte er sein oder doch nicht da.
Ich weiß nicht, »"«s ich damals alles zufammen-
getränmt und phantasiert habe. Aber jedenşfalls
war der Bruder, der leibliche Bruder wir frem
der denn ein fremder Mensch.
Ich glaube auch, ich war ein viel besserer
Blauer als Tade. Er nahm alles so hin, als
müßte es so sein. Er nun mal der Erstge
borene. Mein Vater, glaube ich, wußte um die
Nöte «meines Herzens. Er sah mich M'an>chm,al
so eigen, ich weiß nicht, so mitleidig an. Darum
hat er auch wohl ü» seinem Testament bestimmt.
daß ich auf dom Hof leben durste, wann ich
wollte. Ich hlübe nicht viel Freude dlavon gehabt.
Es kam später noch etwas anderes hinzu. Ich
ging mit Frauke Rommens, wie man denn so
geht, ohne schon an Ernsth-aftes zu denken. Ich
mochte das Mädchen gern leiden. Warum? Ja,
Frauke war ein großes schlankes Mädchen mit
wlöißer Haut und blondem Haar. Wir tanzten
zusammen, und ich dachte, ich hätte einen An
spruch, aber lern einer die Frauen kennen, di«
sind fast alle be!sorgt, sich ins warme Nest zu
setzen.
Ich kam zu den Soldaten, diente meine zwet
Jahre, war auch ein paarmal auf Urlaub, da
merkte ich nie etwas Besonderes an Frauke. Es
war immer alles wile sonst. Nur beim letzten
Mal kam sie mir etwas zurückhaltend vor. Da
kriegte ich kurz vor Schluß meiner Dienstzeit die
Nachricht, daß sie sich mit Tade versprochen hatte.
Hahaha! Habe ich da eine Stinkwut gehabt. Ja,
er war ja auch der Erbe, er hatte ja den Hof, da
konnte sie ja aus dem Vollen wirtschaften. Di«
Hochzeit sollte schon bald sein.
Da Mutter und Vater schon gestorben waren,
wollte ich zuerst überhaupt nicht zurück. Was
sollte ich auch da? Vielleicht als Knecht zuschauen,
wie die beiden ihr j'Unaes Glück genoffen.
Ich wollte übers Wasser, Nlgch Amerika. Aber
als mein Blut etwas ruhiger wurde, meine Wut
etwas verrauchte, überlegte ich kühler. Was sollte
ich denn mit den paar Kröten, die ich vielleicht
herausbezahlt kriegte, drüben anfangen. Und
was tat ich Esel? Ich ging zunächst einmal auf
den Hof. Qualvolle Stund>en habe ich da erlebt,
wenn ich sah, wie Frauke meinen Bruder an
lächelte. Als wenn sie immer in geheimem Ein
verständnis waren und sich über mich, ben Dum
men, den Tölpel, lustig machten. Warum ich
nicht ging, ich weiß das nicht. Die Erde, auf der
^mtļer. -er heißt Tod.
S «I Staat
Jņ mancher
mit denen ich im M krtfe ^ der Menschen,
«eteilt habe. Ich ^>^0'w Trunk und Lager
Menschen. Ich denke da?" "" bte Schicksale der
abenteuerlichen Leben vor,?' atl şŞamen
^n Kreidelöchern der Ehamà?' """" œit in
Picardie, in den Laaern m g?" 16, tm Lehm der
MS
fÄi J3TS MkM »
0 haßt, daß er ibn V "der teuren Bruder
, «XüXXi 9lS XV 1 *" IŞ
fürn« Rordfriete in 0 - Farben, der fchweig-
nm - m einer langen Winternacht in