Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 4)

i liS 
Ihren 90. Geburtstag konnte kürzlich 
Frau Christine Nissen in Osterende begehen. 
Frau Nissen erfreut sich noch der besten Ge 
sundheit. Leider ist sie seit Jahren erblindet; 
doch ist sie trotzdem noch immer guten Muts 
und weiß noch vieles aus alten Zeiten zu 
erzählen. Ihr Gatte, Boy Nissen, ist der 
älteste Einwohner der Gemeinde Morsum. 
Er feierte am 3. März dieses Jahres bereits 
seinen 91. Geburtstag. Wenn auch das Ge 
hör jetzt seinen Dienst versagt, so ist er gei 
stig noch verhältnismäßig frisch. Das Ehe 
paar hat schon fünfmal sein Hochzeitsfest fei 
ern können, das letzte, das Fest der Eiser 
nen Hochzeit, erst vor ungefähr drei Jahren. 
Der Ehe sind sieben Kinder — zwei Söhne 
und fünf Töchter — entsprossen, von denen 
jedoch nur noch fünf am Leben sind. Die 
beiden Alten verbringen ihren Lebensabend 
in der Pflege und treuen Fürsorge ihrer 
jüngsten Tochter und des Schwiegersohnes. 
Seine Gesellenprüfung bestand der Schlach 
terlehrling Hermann Waage aus Vaaler» 
moor mit „sehr gut". Lehrmeister ist Schläch 
termeister Georg Müller, Wacken. (vs.) 
Viel Schwein hatte der Landmann Jo 
hannes Böge aus Mehlbek, der von drei 
Ferkelsauen 63 Ferkel zog. (vs.) 
Auszeichnnng. Claus Stamp, Mitglied des 
Heider Reitervereins, erhielt aus dem Reiterturmer 
in Elmshorn für gute Leistungen das silberne Rei 
terabzeichen. Leider ist dem Verein durch Verkauf 
das erfolgreiche Pferd „Draufgänger" verloren ge 
gangen. Cs erzielte twm schönen Preis von über 
2000 RM., ein Beweis für die gute Pionierarbeit, 
die der Verein im Interesse der heimatlichen Pferde 
zucht leistet, (hd.) 
WĢZMķim. 
Bankbeamter H. Krützer, zurzeit beim Bank 
verein für Schleswig-Holstein in Vrunsbüttelkoog, 
wurde von der Sparkasse in Meldorf zum 1. No 
vember angestellt. Die Zahl der Bewerber um 
diesen Posten betrug 128. (mz.) 
Kultur- und Wiescnbaumeistcr Werner 
Baumeister in Norddorf b. Brunsbüttel wur 
de in die Gegend der holländischen Grenze zur 
Dienstleistung versetzt. B. leitete seinerzeit die 
Bermessungsarbeiten tn der Wilstermarsch, 
(mz.) 
FsmNssr-KrbWm. 
Am Mittwoch, dem 6. November, begehen 
die Eheleute Malermeister Detlef Lipp und 
Frau in Wacken das Fest der goldenen Hoch 
zeit in voller Rüstigkeit. (vs.) 
das Gericht die Angeklagten B. zu einer Geld 
strafe von je 20 NM. und den Angeklagten E. 
zu 10 RM. Geldstrafe, evtl, für je 10 RM. ein 
Tag Gefängnis. -- Der Stellmachergeselle 
Bruno R., z. Z. in Zerpenschleuse, der vom 
Erscheinen zum Termin entbunden war, 
erhielt wegen fortgesetzten Diebstahls bei dem 
Kaufmann Peter C. in Norddorf auf Amrum, 
woselbst er im Sommer 1929 als Gehilfe be 
schäftigt war, eine Gefängnisstrafe von 2 Wo 
chen. Eine Bewährungsfrist von 2 Jahren 
wird dem Angeklagten unter der Bedingung 
zugebilligt, daß er das gestohlene Geld, ca. 300 
RM., dem Bestohlenen zurückerstattet. — Der 
Landmann Eggert H. aus Dellstedt hatte sich 
wegen Beamtennötigung zu verantworten. 
Im Monat August d. Js. sollte der Vollzie 
hungsbeamte Thebens aus Oesterborstel bei 
dem Angeklagten für rückständige Steuern eine 
Pfändung vornehmen. Der Angeklagte soll den 
Beamten bedroht und an seiner Amtshandlung 
gehindert haben. Das Urteil lautet auf eine 
Geldstrafe von 20 RM. evtl. 2 Tage Gefängnis. 
— Erneut verhandelt wurde gegen den Arbei 
ter Heinrich R. aus Heide, früher in Reder- 
stalli Der Angeklagte hatte sich wegen eines 
einfachen und eines schweren Diebstahls zu 
verantworten. In der Nacht vom 11. zum 12. 
Dezember 1929 wurde dem Weinhändler Lüne 
burg in Heide sein Auto aus der Garage ent 
wendet. Der Wagen wurde am andern Mor 
gen ca. 100 Meter entfernt von der Garage auf 
der Straße stehend wieder aufgefunden. Der 
Angeklagte gab in der vorigen Verhandlung 
zu, daß er den Wagen aus der Garage heraus 
geholt habe, um mit mehreren Bekannten, mit 
denen er gezecht hatte, eine Fahrt zu machen. 
Er bestritt aber, in die Garage eingestiegen 
und eingebrochen zu sein. In der heutigen 
Verhanölyng wurden der Weinhändler Lüne 
burg und der Tischlermeister Olpe, der bei Lü 
neburg beschäftigt ist, als Zeugen vernommen. 
Beide sagten aus, daß die Tür der Garage von 
außen nicht zu öffnen sei und daß der Täter 
durch eine Toilette, welche an der Garage an 
gebaut sei, in die Garage gelangt sei. Dieses 
mußte der Angeklagte zugeben. Auch war der 
Beschuldigte geständig, daß er seiner Wirtin 
Frau Peters in Heide einen Geldbetrag von 
16 RM. entwendet hat. Der Beschuldigte wur 
de zu einer Gesamtstrafe von 8 Monaten und 
2 Wochen Gefängnis verurteilt. Ein Monat 
der erlittenen Untersuchungshaft wird auf die 
Strafe angerechnet. — Der Landmann Wil 
helm S. aus Schalkholz, Kreis Norderöith- 
marschen, erhielt wegen Pfandverschleppung 
eine Geldstrafe von 30 RM. evtl, drei Tage 
Gefängnis. Der Angeklagte hatte einen Wurf 
Ferkel, die seiner Mutter gehören und vom 
Gerichtsvollzieher gepfändet waren, verkauft. 
pLsàrchrsmk. 
Die Gefellinnerr-Prüfungen in der Zwangs 
innung für das Damenschneiöerei-Gewerbe 
Kreis Noröerdithmarschen, Sitz Heide, wurden 
am 14. und 16. d. M. im Jnnungslokal Mün 
chener Bürgerbräu in Heide abgenommen. Es 
bestanden vor der Prüfungs-Kommission der 
Innung: Johanna Beckmann (Lehrmeisterin 
Frau Teschau, Heide); Grete Bremer (Lehrm. 
Frl. Grete Jacobsen, Heide); Minna Lorenzen 
(Lehrm. Frl. Frieda Sambo, Heide),° Hildegard 
Plückhahn (Lehrm. Fa. I. H. Böttcher, Heide); 
Emmy Reimers (Lehrm. Frau Reimers, Lin 
den); Annemarie Schlüter (Lehrm. Fa. I. H. 
Böttcher, Heide); Klara Reese (Lehrm. Frau 
Carstens, Wittenwurth); Erna Enkhusen 
(Lehrm. Frau Jensen, Wesselburen), (fp.) 
es wird in Abwesenheit der Fehlenden ver 
handelt. Von den elf für diesen Tag gelade 
nen Zeugen fehlen vier. 
Der Zeuge Böttcher, Bruder des gleich 
namigen Angeklagten, verweigert die Aus 
sage. 
Der Arzt Dr. Schäfer-Heide ist zunächst 
Hitler - Anhänger gewesen und dann zu 
Grantz übergegangen. Er hat offenbar per 
sönliche Differenzen mit dem Gauleiter Lohse 
gehabt. Dr. Schäfer war in dp" Versammlung, 
kann aber eigentlich keine sehr präzisen An 
gaben machen. Er hat gesehen, wie Uhr auf 
einem Stuhl stand und schrie, er sah de 
Gruyter auf die Bühne springen und hat den 
aus dem Fenster gestürzten Bothmann un 
tersucht. Bei Rönnfeld hat der Zeuge eine 
Reitpeitsche nicht bemerkt. An Einzelheiten 
erinnert er sich nicht. 
Chauffeur Einhausen war nicht in der 
Versammlung; er berichtet von einem Ge 
spräch mit Böttcher, der ihn vor dem Besuch 
warnte, da eine Prügelei erwartet werden 
müsse. 
De Polizeibeamte Wachsmnth gibt einen 
Bericht des Versammlungsteilnehmers Bötel 
wieder, den er aber selbst für nicht ganz 
glaubwürdig hält. 
Der Zeuge Bötel kam erst in die Ver 
sammlung, als diese schon anfgelöst wurde. 
Er muß zugeben, daß er allerlei erzählt hat, 
was er nicht verantworten kann. 
Der Angeklagte Willi Schröder, der in 
diesem Augenblick im Saal erscheint, wird 
sogleich Dr. Schäfer gegenübergestellt, von 
dem er behauptet, er habe sich auf die Bühne 
gedrängt. Dr. Schäfer widerspricht, und es 
entspinnt sich eine heftige Auseinanderset 
zung, an derem Ende Dr. Schäfer den Vor 
sitzenden bittet, ihn vor dem Angeklagten zu 
schützen. 
Hausdiener Hennings war selbst in der 
Versammlung. Uhr soll ihn auf die Veran 
staltung aufmerksam gemacht und gesagt ha 
ben, Las werde eine „schwere Sache". Uhr 
habe auch bemerkt, es seien schon 400 bis 
500 Freunde benachrichtigt worden; auf eine 
Nachfrage gibt der Zeuge zu, Uhr könne auch 
200 gesagt haben. 
Uhr bestätigt die Unterredung, doch sei 
der Inhalt wesentlich anders gewesen. 
Schlachter Fischer-Albersdorf saß in der 
Versammlung dicht bei Uhr und will genau 
gehört haben, wie dieser zunächst rief: „Ruhe, 
hinsetzen!" und später „Auf zum Kampf!" 
Zeuge Krohn-Todenbüttel war zufällig 
in Albersdorf. Er ist der Ansicht, daß de 
Gruyter ehrlich die Absicht gehabt habe, 
Ruhe zu stiften. 
Auf den Zeugen Gotthard-Hanerau wird 
allseitig verzichtet und die Verhandlung 
dann, da keine weiteren Zeugen erschienen 
sind, auf Freitag, 9,30 Uhr vertagt. ■ - - 
Vom HfStfitftectcfctffi. 
k. Schleswig, 17. Okt. Der Friedrichsbcrgsr 
DLegervereii, hielt am Donnerstag im Bahnhofs- 
hotrl eine gut besuchte Versammlung ab, in der 
die Neuwahl des ersten Vorsitzenden und zweier 
weiterer Vorstandsmitglieder vorzunehmen war. 
Der zweite Vorsitzende, Chr. Untiedt, sprach dem 
bisherigen Vorsitzenden, Aîännel, der sein Amt 
ņiedergelegt hat, besondere Anerkennung aus für 
feine im Interesse des Vereins geleistete wertvolle 
Arbeit. Der Verse,umlungsleiter schilderte sodann 
die rege Tatigkei. des Bürgervereins. Aus der 
Arbeit des Vereins mir der Stadtverwaltung wur 
den wertvollen Ausschlüsse gegeben und eine Reihe 
"on Fragen von kommunalpolitischer Bedeutung 
erörtert Von einer Ausgestaltung des Vor 
hauses mit feinem Torbogen zu dem hjstorifchen 
"Scheershof" in der Friedrichstraße hat der Ma- 
Kistrat noch Abstand genommen, da hier die Ein 
richtung einer Polizeiwache in Aussicht steht. An 
genommen wurde der Antrag aus der Versamm 
lung, bei der Stadt für eine gleichzeitige Einrich- 
àng einer polizeilichen Meldestelle an dieser 
Stelle einzutreten. Mitgeteilt wurde, daß die 
von der Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine im 
Interesse der Verkehrssicherheit der Passanten der 
traßenbahn bei der Stadt angeregte Verbesse- 
îm Aussteigeverkehr von den Bahnen derart, 
uh as Ein- und Aussteigen nur in Richtung der 
P..A"'àige erfolgen solle, aus verkehrsienchifchen 
pchten Habs abgelehnt werden müssen und des 
Hatz ein weiterer Antrag auf Verbesse- 
ruwg des Verkehrs über die Schloßinfel gegen- 
Mndslos geworden sei deshalb, weil das Projekt 
oer Schaffung eines Verkehrsweges um den Weft- 
SX?*® Şchlosfss herum seitens der Militär- 
rwaltung nicht zur Ausführung gelangen wird, 
«rl .Jkstfetzung besonderer Richtlinien für die 
. aoltsgemeinschaft der Bürgervereine unterblieb; 
^î'ķhr wird der geäußerten Meinung der Mehr 
et" 7^ Mitglieder Rechnung getragen werden, 
"le ersprießlichste Interessenvertretung gegen 
über der Stadtverwaltung in enger Verbindung 
fltubeit gewählten Stadtoertretern ohne statuten- 
Ņhige Bindungen sehen möchte. Bemängelt 
wurde von mehreren Seiten der Ankauf des Gas 
werkes seitens der Stadt von der Kölner Eefell- 
ichaft in geheimer Sitzung der Kollegien. Seitens 
eines Stadtvertreters wurde erklärt, daß die letz 
en bindenden Beschlüsse nicht gefaßt seien, daß es 
aoer zweifellos der Bürgerschaft Vorteils gebracht 
hä", haß dis Verkaufsverhandlungen bis zum 
Abschluß getätigt seien auch ohne öffentliche Ver 
handlungen. Zu seinen Ehrenmitgliedern, näm- 
^lch Georg Horst (Amerika) und' Generaloberst 
Sesckt, zählt der Verein nun auch seit dem letz- 
ten Jahr das^ seitherige vierzigjährige Mitglied 
, ornhard Köster. Ueber die vorgesehenen Neu- 
wurde ^ eine Einigung nicht erzielt, sie 
en in der nächsten Versammlung erfolgen. 
LsmöschafL à§à. 
fall 16. Okt. Ein schwerer Unglücks- 
, üch auf öer Schleswiger Kreisbahn 
Motiv« Hairer Beuß, der auf der Loko- 
ter Scha-cş Ģiiterzuges fuhr, wollte kurz hin- 
Läutewerk d° ° st§ in Unordnung geratene 
rutschte ei- t Lokomotive reparieren. Hierbei 
wurde dpi-"ìŅt erheblichen Verletzungen 
Krankende»--^verunglückte dem Schleswiger 
"renhaus zugeführt. 
àg Ken ŞàchLĢêm. 
Dex AlbLLsdorf-ProzEß. 
sind von?' i,6. Oktober. Am Donnerstag 
on 5en -4 Angeklagten 10 zur Stelle; 
„Sie Stufe-, Monatsschrift für Photographie und Km«, 
matogvaphi« (Berlin-Lankwitz). Das Oktoberheft des 26. 
Jahrganges dieser schönen Zeitschrift bringt wiederum vor- 
zügliche Beiträge und Bilder. — „Einige Winke für Bewe- 
gmigsphotographien" behandelt das Photographieren beweg- 
ter Objekte (Eportphotogvaphie usw.). Eine Abhandlung 
„Tierspuren im Schnee" mit Abbildungen gibt eine An 
regung für Naturfreunde, um im kommenden Winter Tier- 
spuren im Schnee zu photographier«. Daß sich auch der 
Lichtbildner erfolgreich betätige kann, dem keine Ferien 
reise neue Eindrücke vermittelte, beweist ein Aufsatz „Fe" 
rien erst !m Herbst — Finanzen schwach", dem ein schönes 
Bild beigefügt ist. Von besonderem Interesse ist aber ein 
Vortrag über „Moderne Kameva-Journalistik". „Das Lauf- 
bild" ist für den Kino-Amatsur wichtig. Der diesmalig« 
Beitrag behandelt „Aufblenden und Abblenden". Viel« 
klein« Mitteilungen, Neuheiten- und Industrie-Bericht«, 
Bücherschau, Vereinsecho vervollständigen den Textinhalt des 
Heftes. Die Bildwiedergaben verdienen ganz besonder« Er 
wähnung, denn sie zeigen hervorragend schön wiedergegeben« 
Photos, die allen Lichtbildnern Freude und Anregung bie 
ten. Probehefte der schönen Zeitschrift sind vom Verlag, 
Berlin-Lankwitz, Dersflingerstraße .23 erhältlich. (15 Pfennig 
Portoersatz). 
Umlauf des Geldes infolge des Viehverkaufs auch ein 
erhöhter Warenumsatz getätigt wird. Wenn nun aber 
durch die ergriffenen Maßnahmen diese Eeldzufuhr 
abgedroffelt ist, so erleiden hiermit auch die Gewerbe 
treibenden großen Schäden, denn es kann sich heute 
keiner leisten, unnötige Warenbestände auf Lager zu 
halten und als totes Kapital liegen zu lassen. Die 
heutigen Zinssätze und die Geldknappheit bedingen 
auch schon in den kleinen Betrieben des Handwerks 
und Gewerbes die rationellste Betriebsfithrmng, und 
manch Angehöriger des gewerblichen Mittelstandes 
kann wegen der katastrophalen Verhältnisse im heuti 
gen deutschen Wirtschaftsleben wirklich nicht ver 
trauensvoll in den Winter hineingehen. 
Doppelte Pflicht wäre es deshalb aller in Frage 
kommenden Stellen, das Wirtschaftsleben mit allen 
zu Gebote stehenden Mitteln anzukurbeln und gerade 
den bedrückten Schichten sowohl in der Landwirtschaft 
als auch im gewerblichen. Mittelstand zu helfen. 
Wenn der .gegenteilige Weg beschritten wird, sv 
werden sich -auch die berufsständischen Organisationen 
noch stärker als bisher hiergegen auflehnen und weh 
ren müssen, und dürfte deshalb sich der Protestaktion 
der Landwirtschaft -auch eine energische Protestkuud-ge- 
bung der gesamten Schenefelder Gewerbetreibenden 
anschließen. Wir werden mit allem Nachdruck diese 
Aktion unterstützen, weil wir restlos den Schutz des 
gewerblichen Mittelstandes in jeder Beziehung för 
dern und -durchsetzen muffen. 
Kreishandwerkerlmîtd Rendsburg e. B. 
Anmerkung der Schriftleitung. Nachdem die bei 
den größten wirtschaftlichen Organisationen des Krei 
ses das Vorgehen d«s Kreistierarztes in Schenefeld 
aufs fchärRe verurteilt haben, darf man wohl erwar 
ten. daß die angegriffenen Stellen sich zu der Angel-e- 
aenheit äußern und ihr Vorgehen begründen. Es 
dürfle nicht genügen. die Zeitung zu schelten, die ifc 
Zuschriften der Organisationen veröffentlichte und vM 
einer zutreffenden Ueberschrift versah. 
aufw-eist, hiervon aber nur 6 Milliarden aus eigener 
Produktion decken kann. 
Der Redner schilderte noch eine auf der Ausstellung 
gezeigte Musterfarm mit 28 000 Hühnern und wies in 
seinen Schlußworten auf das Hauptziel der deutschen 
Geflügelzucht hin, das deutsche Frischei im Paterlande 
durchzusetzen. 
Nordschleswigs Viehbestand. 
Rach der Viehzählung vom 16. Juli 1930 wur 
de der Schweinebestand in Rovdschlesmig seit 1928 
vermehrt in den Kreisen Hadersleben von 88 000 
auf 137 000, Apenra-de von 63 000 auf 78 000, Son- 
derburg von 72 000 auf 91 000, Tondern von 46 000 
auf 71000 Stück. 
Man kann von einer teilweisen Verlagerung der 
Schweinemast nach dem Osten reden. In Ostpreußen 
beträgt bte Zunahme des Schweinebestandes gegenüber 
der gleichen Vorjahrszelt nahezu 29 Proz., in Ni-edcr- 
schlesien über 30 Pvoz. und in Ob-erschleflen 47 Proz. 
Die billige Kartoffel ist hierfür wohl di-e Ha-uptnr-sache. 
Diese Entwicklung geht leider znm Teil a-uf Kosten 
von Nordwestdou-tschland. 
ätsche Spat-kartoffelernte wird nach einer 
Schätzung auf rund 42 Mill. 
t \ Ņ 4,8 Mill. To. gleich 13 Pr-oz. 
stellt Ļ J? platzn Einschließlich Frühkartoffeln 
44.3 deutsche Kartoffelernte auf rund 
Vorjahr/ ÎT*" Ş" rund 40 Mill. To. im 
ordentlich m;,*,*- bet Kartoffelernte ist autz-cr- 
»I di« ÄfS à verbrauch an Futtermitteln, 
rentabel ' "elprei.e für die Landwirtschaft un- 
Wenn dem • 
iefet mit 1 __ ;? o r , oS Erzeugerplatz zuweilen 
'st der gegenwäri^^- Kartoffeln geboten wird, 
etwa SUl 50.— j e 5Q (Şechte Schweinepreis von 
ort immer noch «in l«ich?„ F^dgewicht ab Erzeuger- 
llnd zum Teil unverkäuflim "T 1, ' eìtK überschüssigen 
zu verwandeln. Kar-toffeln in Schweine 
Obwohl es klar ist, daß „ 
bàn, haben sich nicht weniae o** ? U . 0i ' eIe Schweine 
entschlossen, di-e unverkäuflichen ^.^^wirte Ostel-biens 
««» Mt«, in eÜS^r* 1 " *“■ 
Sfc**.- f» Ufm* STÄ*. «* 
Deutsche Zuchtschweinc für Nutzland. 
Auf der Generalvrsammlung -des Verbandes Lü 
neburger Schweinezucht-Genoff-ensch-aften wurde mlt- 
lleteilt, daß mit einer zur Zeit im Lüneburger Bezirk 
weilenden russischen Kommission ein Abschluß ans Lie 
ferung von etwa 4000 Zuchtschwcinen, darunter 100 
Zuchtebern erfolgt ist, die in mehreren Transport- 
zügen nach Rußland rollen. Das Geschäft muß bis 
zum 31. Oktober -abgewickelt fein. Für Januar und 
Februar steht di-e Lieferung von 8000 Schweinen nach 
Rumänien und Jugoslawien in Aussicht. 
Eingesandt. 
Zur Sperre des Schenefelder 
Biehmarkles. 
Die Erklärung der Krei-sbauernschaft Rendsburg 
über die Enttäuschung der Landwirte beim Antrieb 
des B-iehes zum Schenefeld-er Markt ist nur zu ver 
ständlich, denn wieviele wirtschaftliche Hoffnungen für 
Herbst und Winter sind üegr-aben w-ord-en und nutz 
lose Arbeitsleistungen vergeudet. Die landwirtschaft 
liche Organisation w-ird sicherlich hierin die notwen 
digen Schritte unternehmen. 
In demselben Maße ist aber auch d-er gewerbliche 
Mittelstand des Ortes Schenefeld betroffen. Der Sche- 
nef-elder Markt spielt seit alters her im Wirtschafts 
leben dieses Ortes eine große Rolle. Es ist deshalb 
klar, daß sich di-e Gewerbet-reibenden -auf diesen Tag 
ganz besonders einstellen, und vor -allen Dingen die 
für die Bedarfsdeckung d-er Landwirtschaft notwendi 
gen Wirtschaft-sgüter in größerem Maß aus Lager neh 
men And bereitstellen. Das Gewerbe m-uß damit rech 
nen, daß an einem solchen Tag dnr-ch den erhöhten 
Nordfriesischer Eeflügelzuchtverein 
für Niebüll und Umgegend, 
kv. Am Sonnragnachmittag hatt« der Nordsrie- 
sifche Eeflügelzuchtverein für Niebüll und Umgegend 
in Niebüll zu einem Dortrage Aber die Weltan'ştel- 
lung für Geflügelzucht in Lendon, eingeladen, wozu 
ca. 120 Personen erschienen waren. Der Referent 
Muhs-Boorde, welcher im Auftrage der Laud-wirt- 
fchaftskammer zu Kiel die Weltan.sstellun-g besuchte, 
schilderte sehr interessant an Harro zahlreicher Licht 
bilder seine Eindrücke auf d-er Ausstellung, an der ca. 
60 verfch-iedene Länder teilnahm-en. 
Sehr lehrreich ist zu erfahren, daß Deutschland 
einen jährlichen Ei-erverbrauch von S Milliarden Stück
	        
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