Schleswlg-HolsLà.
ķlttS öem Ķreifs NerröZbMg.
gg- Şchacht-Audorf, 13. Okt. Festgenommen
und öem Amtsgerichtsgefängnis in Rends
burg zugeführt wurde ein hiesiger Einwohner,
der sich an seiner Stieftochter sittlich vergangen
haben soll.
üm Holstsm.
3um Frauenmord irr Altona.
Altona, 13. Okt. Die Lcgalsekiion der Lei
che der gestern am Elbabhang aufgefundenen
ermordeten Helene Kruse hat ergeben, daß
außer den bereits festgestellten zwei Kopfwun
den der Schädel noch eine weitere 3 Zentimeter
lange Wunde aufweist, die ebenfalls durch
einen scharfkantigen Gegenstand hervorgeru
fen ist. Diese drei Kopfverletzungen haben aber
nicht tödlich gewirkt, sondern nur betäubend.
Als Todesursache wurde Erwürgungstod fest
gestellt, hervorgerufen durch Strangulation am
Halse mit einem Seiöenschal. Der Körper weist
an verschiedenen Stellen Kratzwunden und
blutunterlaufene Stellen auf, die aus einen
vorausgegangenen Kampf mit dem Täter
schließen lassen. Der weitere Befund der Leiche
ergab, daß unzweifelhaft Lustmord vorliegt. —
Ueber den Täter, der bei Ausübung des Ver
brechens seine Kleidung beschmutzt und mit
Blut besudelt haben muß, fehlt bisher noch jeg
licher Anhaltspunkt.
sein, daß sich der Bezirksausschuß der Regie
rung in Schleswig mit der Frage der Gasver
sorgung Neumünsters durch die Kieler oder
Hamburger Gaswerke beschäftigt habe. Dem
Bezirksausschuß, der gesetzlich zur Genehmi
gung bestimmter Beschlüsse kommunaler Kör
perschaften berufen ist, ist die Angelegenheit
bisher überhaupt noch nicht zur Beschlußfas
sung vorgelegt worden,' die unzutreffenden
Pressemeldungen, daß nach Beschluß des'Be
zirksausschusses bei einer Gleichartigkeit der
Angebote von Kiel und Hamburg der Stadt
Kiel der Vorzug zu geben sei und daß über die
Frage, ov erne Gleichartigkeit der Angeooie
vorliegt, Sachverständige entscheiden sollen, be
ruhen anscheinend auf einer Verwechselung mit
dem bekannten Beschluß des Provinzialaus
schusses entsprechenden Inhalts. Dabei handelt
es sich aber ausschließlich um kommunale
Selbstverwaltungsangelegenheiten des Pro
vinzialverbandes und nicht etwa um einen
Akt der staatlichen Kommunalaufsicht.
x Neumünster, 16. Okt. Mehrere Einbruchs-
dieSstähle wurden hier wiederum in den letzten
beiden Nächten verübt und zwar wurden dem
Kaufmann Hoffmann an der Pläner Straße und
dem Gastwirt Lübker an der Brachenfelder Straße
Die Sàfmààe her ŞtKàÄK-
WülLschKstim BemL§n--Prsz§ß,
Die Monarchenschlacht in GönneLeL.
xa. Bad Segeberg, 16. Okt. Zu der vor kur
zem gebrachten Notiz über die Monarchenschlacht
in Eönnebek ist noch ergänzend mitzuteilen, daß
der Arbeiter Wilhelm Wegner mit anderen Land
arbeitern ein alkoholisches Fest veranstaltete, bei
dem mehrere Liter Schnaps getrunken wurden.
Das „Fest" artete aber letzten Endes in eine
blutige Schlägerei aus, in deren Verlauf der Weg
ner versuchte, mit der linken Hand das Messer
seines Gegners abzuwehren. Hierbei erhielt er
eins^ blutende Wunde an der linken Hand. Ein
Faustschlag seines Gegners machte ihn kampf
unfähig. Dieser Schlag führte zu einem Blut
erguß im Gehirn, der aber nicht tödlich wirkte,
sondern nur zu einer Benebelung führte. Er
wurde, wie schon berichtet, an einem Strick im
Pserdestall aufgefunden. Aller Wahrscheinlichkeit
nach hat er sich selbst erhängt. Nur eine ganz ent
fernte Wahrscheinlichkeit besteht, daß der durch den
Schlag benebelte Mann noch lebend durch seine
Zechgenossen erhängt wurde. Den Faustschlag hat
wahrscheinlich der Arbeiter Willi Heitmann^ aus
geführt, der auf dem Gewese, auf dem Wegner auf
gehängt wurde, gesehen worden ist. Allem An
schein nach ist Heitmann aus dem Kreise Sege-
berg, wo er sich bisher immer aufgehalten hat,
geflüchtet.
*
3um Kropper Le'che^unb —
war es Mord?
Kiel, 13. Okt. Wie erinnerlich, wurde unter
den Trümmern einer am 25. Januar d. I.
in Kropp, Kreis Schleswig, niedergebrannten
Scheune die verkohlte Leiche einer Frau ge
funden. Es handelte sich um eine Frau Martin
aus Hamburg. Als mutmaßlicher Mörder wur
de der Arbeiter Peter Möller aus Kropp ver
haftet, der aber behauptete, Frau Martin habe
Selbstmord begangen, und da es ihm an Mut
fehlte, ihr in den Tod zu folgen, habe er die
Scheune in Brand gesteckt, um alle Spuren zu
verwischen.
Es ist jetzt eine nachträgliche Untersuchung
der Leiche der Frau vorgenommen worden,
bei der man ermittelt haben will, daß Frau
Martin bei Beginn des Brandes nicht mehr
am Leben gewesen sein kann. Es sind Würge
male am Halse festgestellt worden, so datz jetzt
gegen Möller Anklage wegen Mordes erhoben
werden dürfte.
Feuer in Dordesholm.
es. Vordesholm, 16. Okt. (Drahtber. uns.
Vertr.) Heute morgen gegen 6 Uhr wurde die
Einwohnerschaft durch Feueralarm aufge
schreckt Fm Ortsteil Eiderstede brannte die
große Scheune der Witwe Ida Hamann (Car
sten Hamanns. Der in der Scheune unterge
brachte größte Teil der Ernte verbrannte, des
gleichen 3 Schweine. Die Bordesholmer Motor
spritze war schnell zur Stelle. Es erschienen
auch einige Wehren aus der Umgegend. Den
Wehren blieb nichts anderes übrig, als die
Gefahr von den in der Nähe liegenden Ge
höften abzuwenden. Nach bisherigen Feststel
lungen soll beim Dampserdreschen durch eine
umgefallene Lampe der Brand entfacht worden
sein.
* * *
3ur Frage der Gasfernversorgung
von NeunŞter.
Die Pressestelle der Regierung in Schles
wig teilt mit:
Die Verhandlungen über die Gasversor
gung der Stadt Nenmünster, die schon seit län
gerer Zeit die Oessentlichkeit lebhaft beschäf
tigen. sollen nach Meldungen in einer Reihe
von Tageszeitungen nunmehr soweit gediehen
WTB. Altona, 13. Oktober. Am Mitt
wochvormittag setzte Staatsanwalt Tr. Jun
ker sein Dienstag unterbrochenes Plaidoyer
fort. Ter Staatsanwalt hält auch zwischen
Heim, Vick, Luhmann und Becker eine Verab
redung im Sinne des § 6 des Sprengstofige-
setzes für vorliegend. Mahnecke habe nicht
daran teilgenommen. Daß Luhmann bei der
Tat selbst nicht mitwirken konnte, mache ihn
nicht straffrei, denn er habe an der Verab
redung teilgenommen. Vick habe außerdem
Handgranaten für Wesselburen beschafft, diese
Tat gehe aber in der anderen Straftat auf,
ebenso der Hausfriedensbruch und die Sach
beschädigung. Rathjen sei wegen unerlaubten
Besitzes von Sprengstoffen nach 8 9 zu ver
urteilen, aber auch nach § 7. Johnsen und
Helm hätten die Absichten Rathjens gekannt,
so daß für sie auch noch 8 7 Absatz 2 in Frage
kommt.
Der Einbruch in Mülheim ergebe Reh
lings Mittäterschaft an schwerem Diebstahl,
dasselbe sei für Wiborg anzunehmen, wenn
dieser auch nur indirekt beteiligt sei. Eines
gemeinen Diebstahls hält der Staatsanwalt
die Angeklagten Nickels und Wiborg nicht für-
fähig, es bleibe also der Schluß, daß sie den
Zweck dieses besonderen Diebstahls wohl ge
kannt haben und wegen Beihilfe bestraft
werden müssen. Tie Frage, ob Bossen über
dre Absichten der anderen Angeklagten im
Bilde war, sei zu bejahen,- daß er Bolck zu
Holländer schickte, beweise sein Wissen um den
besonderen Zweck. Er sei also schuldig der Bei
hilfe nach § 7.
Tie Eheleute Holländer werden der Auf
bewahrung und der Herausgabe von Spreng
stoffen zur Ausübung von Attentaten beschul
digt. Wenn sie auch anfangs gutgläubig ge
wesen sind, so müsse der Ehemann doch nach
den ersten Anschlägen völlig klar gesehen ha
ben und habe sich dann des Verbrechens ge
gen 8 7 schuldig gemacht. Der Frau werde
freilich keine Schuld beizumessen sein. Ihr
könne man nur einen Verstoß gegen 8 13 ntï
Last legen, denn sie hätte Anzeige erstatten
müssen, auch wenn der Ehemann dadurch in
Gefahr kam.
Vick wird durch sein Waffenlager auch
noch mit den Folgen aus öem Schußwaffen
gesetz belastet. Da es sich um Handgranaten
und Sprengkapseln handelte, kommen für
ihn 8 8 des Sprengstoffgesetzes und 8 25 des
Lchnßwaffengesetzes zur Anwendung. Hin
kens habe von dem Vorhaben glaubhafte
Kenntnis gehabt und Anzeige unterlassen.
Der Meineid, der Weschke zur Last gelegt wird,
sei als wesentlicher Falscheid zu werten,
Weschke seien aber die Vorteile des 8 157 St.
G. B. zuzubilligen. Aehnlich liege die Sache
beim Meineid des Angeklagten von Salomo».
Ausreichende Beweise für eine Mittäterschaft
bei dem Bombenkomplott seien nicht gegeben,
trotzdem bestehe dringender Verdacht.
Es wird dann in eine Mittagspause ein
getreten.
Die Strafanträge. '
Bei Wiederbeginn der Sitzung nach der
Mittagspause bringt Oberstaatsanwalt Dr.
Gollnick nachstehende Strafanträge zur Ver
lesung:
Er beantragt gegen:
Claus Heim eine Gesamtstrafe von
10 Jahren Zuchthaus,
V o l ck eine Gesamtstrafe von 6 Jahren
6 Monaten Zuchthaus,
Nickels 7 Jahre Zuchthaus,
Schmidt 6 Jahre Zuchthaus,
R a t h j e n eine Gesamtstrafe von 2 Jah
ren Zuchthaus,
R e h l i n g 1 Jahr Zuchthaus,
Wiborg statt 8 Monate Zuchthaus ein
Jahr Gefängnis,
Johnsen eine Gesamtstrafe von 7 Jah
ren Zuchthaus,
Weschke eine Gesamtstrafe von 5 Jah
ren 1 Monat Zuchthaus,
M a t t h e s 3 Monate Gefängnis,
Hennings 6 Jahre Zuchthaus,
Vick eine Gesamtstrafe von 8 Jahren
Zuchthaus,
Luhmann eine Gesamtstrafe von 7 Jah
ren "-Mhcnrs.
Becker 7 Jahre Zuchthaus,
M a h n e ck e 5 Jahre ZuchrhsuL
R i c p e r 5 Jahre Zuchthaus,
Holländer 1 Jahr Zuchthaus,
Ehefrau Holländer an Stelle von
2 Wochen Gefängnis 70 RM. Geldstrafe,
Bosse n statt 4 Monate Zuchthaus 6 Mo
nate Gefängnis,
H a m k e n s 3 Monate Gefängnis,
v. Ş a l o m o n Freisprechung.
Außerdem beantragt der Oberstaatsan
walt die Anrechnung der von den Angeklag
ten -erlittenen Untersuchungshaft.
Es mag angenommen werden, führte der
Oberstaatsanwalt aus, daß die Angeklagten
ehrbare Männer sind, die nicht aus verbre
cherischer Neigung handelten, sondern aus
irregeleiteter politischer Ueberzeugung. Das
könne sie aber nicht straffrei machen. Tie
materiellen und ideellen Folgen ihrer Taten
reichen sehr weit und richten sich gegen Volks
wohl und Staat. Tie Angeklagten seien
Ueberzeugungstäter, das habe weitgehenden
Einfluß auf den Strafvollzug, doch reiche die
gesetzliche Mindeststrafe nicht für alle aus,
denn Urheber und Leiter könnten nicht denen
gleichgestellt werden, die nur einmal mitge
macht haben. Die Untersuchungshaft wird al
len Angeklagten voll angerechnet.
Der Oberstaatsanwalt beantragt, den
Angeklagten Volck sofort wieder in Haft zu
nehmen und den Haftbefehl gegen Rehling
aufzuheben. Hinsichtlich der anderen Ange
klagten stellt der Oberstaatsanwalt die Prü
fung der Haftfrage dem Gericht anheim.
Für die Verteidigung erklärt Dr. Luet-
gebrune, daß die unverständlichen, weit über
das Ziel hinausschießenden Strafanträge der
Staatsanwaltschaft durchaus nicht zu recht
fertigen seien mit der Verhaftung irgendeines
Angeklagten. Die Angeklagten hätten sich
früher schon der Strafverfolgung entziehen
können. Sie haben es nicht getan, obwohl
ihnen die einseitige Stellungnahme der
Staatsanwaltschaft bekannt war und derar
tige Anträge vorausgesehen wurden. Die
Angeklagten werden sich auch in Zukunft der
Strafverfolgung nicht entziehen.
Dr. Brandes erklärt, datz er zu dem Haft
entlassungsantrag Rehlings nichts zu sagen
habe, weil er einen andern Antrag der
Staatsanwaltschaft hinsichtlich Rehlings er
wartet habe.
Nach dreiviertelstündiger Beratung ver
kündete der Vorsitzende den Beschluß, daß
auf Antrag der Staatsanwaltschaft der Haft
befehl gegen Rehling aufgehoben wird. Der
Antrag der Staatsanwaltschaft auf Verhaf
tung des Angeklagten Volck wird abgelehnt,
weil neue Tatsachen, die den Fluchtverdacht
rechtfertigten, nicht festgestellt worden sind
Ter Nebenkläger Dr. Strauß (Lüneburg)
bittet, seine Ausführungen nunmehr im An
schluß an die Staatsanwaltschaft machen zu
dürfen.
Der Vorsitzende lehnt das ab und vertagt
die Sitzung auf Freitag vormittag 10 Uhr.
Der Angeklagte Bolck wird bis dorthin in
Gewahrsam genommen.
Unerbittlich streng und paragraphengemäß
hat der Staatsanwalt in Altona seine Zucht
hausanträge gestellt. Schwer und nur mit
Grauen kann man es fassen, daß Männer, die
hr Leben fürs Vaterland zu opfern bereit wa
ren und deren Taten, die sicher ungesetzlich und
zu verurteilen sind, keinen ehrenrührigen Be
weggründen entsprungen sind, dem Buchstaben
des Gesetzes erliegen müssen und dafür wie ge
meine Verbrecher auf Jahre ins Zuchthaus
geschickt werden sollen. Wenn auch das Urteil
die Anträge des Staatsanwalts nicht in ihrer
ganzen Schärfe übernehmen wird, so sind doch
durch die Paragraphen des Sprengstoffgesetzes
die Grenzen der Ermäßigung der Anträge fest
gelegt, sobald die Schuldfrage eines Angeklag
ten von dem Gericht bejaht worden ist. Troll
schärfster Verurteilung der Bombenattentate
und trotz der möglichen Gefährdung von Men
schenleben wird es schwer, den Sinn des Ge
setzes zu verstehen, nach öem Sprengstosfver-
gehen gleich beurteilt und gleich hart bestraft
werden ohne Rücksicht auf die Beweggründe
der Tat. Das Gesetz bedroht den gemeinen Ver
brecher ebenso mit 5 Jahren Zuchthaus wie
cmen vaterlandsliebenden Mann. der ohne
einen persönlichen Vorteil davon zu haben mit
diesen Taten seinem Volk zu dienen glaubt
große Mengen Zigarren uns Spirituosen gestohlen.
In dem Kaufhause Varofsky an der Wasbeker
Straße wurden 70 M aus der Ladenkasse entwen
det. In keinem Falle konnte man der Spitzbuben
habhaft werden. — Die erste Million des Kauf
preises unserer Gaswerke (in Ausführung des mit
der Stadt Neumünster geschlossenen Ferngasver
trages) haben die Hamburger Gaswerke mit Wir
kung vom 15. Juli 1930 zur Verfügung gestellt.
Die Zahlungen erfolgen, wie der Magistrat be
kannt gibt, in diesen Tagen.
kt. Elückstadt, 15. Okt. Schneller Tod. Als
der im Alter von 46 Jahren stehende Arbeiter
Claus Bargmann aus Bielenberg heute früh
eben seine Arbeit in der Temmingschen Papier
fabrik aufgenommen hatte, ereilte ihn ein Herz
schlag, dem er augenblicklich erlag. — Neue Äuto-
lènîen. Die Verlängerung der Kraftfahrzeuglinie
Itzehoe—Kleinwisch Uber Bahrenfleth bis Beiden-
fleth ist von dem Unternehmer Hermann Voß in
Itzehoe beantragt worden. — Ferner ist seitens
der Firma Reimers-Kiel dis Verlängerung der
Genehmigung für dis Kraftfahrzeuglinie Nortorf
—Kellinghufen beantragt worden. Beide Linien
dienen der Personenbeförderung.
kt. Neuendorf (Holst.), 15. Okt. Eingezoge
ner Fährdamm. Der Fährdamm. welcher von der
Kronsnester Chaussee durch den Deich zur Krückau
führt, ist entbehrlich geworden. Aus diesem
Grunde hat _bie hiesige Gemeindevertretung be
schlossen, diese Verbindung für den öffentlichem
Verkehr aufzuheben.
xa. Bad Segeberg, 15. Okt. Von der Ber-
treterversammlung des Schleswig-Holsteinischen
Jmkerverbandes wurde für den verstorbenen Rek
tor Breiholz der Lehrer Preim, Christiansholm,
zum Verbandsvorsitzenden gewählt. Der Schles
wig-Holsteinische Jmkerverband besteht aus 134
Vereinen mit ungefähr 3800 Mitgliedern. Der
Verein Süderlügum wurde neu in den Verband
aufgenommen. Dis Bezirksversammlung soll in
Kiel im Rahmen der Landwirtschaftlichen Woche
abgehalten werden. Ein Ehrendiplom wurde
Stender-Eroßenaspe aus Anlaß seines 80. Ge
burtstages überreicht. Angeregt wurde, überall
im deutschen Lande Breiholzlinden zu pflanzen.
Itzehoe, 15. Okt. „Anschlag" auf das Jtze-
hoer Eüert-Denkmal. Am Mittwochmorgen
fand man das Ebert-Denkmal in Itzehoe mit
kommunistischen Werbezetteln vollständig
überkleistert und behängt. Die Kränze, die vor
öem Denkmal gelegen hatten, hingen in den
Bäumen der Umgebung. Bon den Tätern
fehlt jede Spur.
Saran, 15. Okt. Ern schwerer Unglücksfall
ereignete sich hier am gestrigen Dienstag beim
Dreschen. Der am Motor beschäftigte 16jährige
Schmieöelehrling Kurt Horstmann geriet mit
dem linken Arm in das Getriebe, wodurch ihm
der Unterarm vollständig abgerissen wurde.'
Bits DiihMKrfchm.
mz. Brunsbüttelkoog. 15. Okt. UnglücksfaU.
In der Weiche Oldenbüttel des Kaifer-Wilhelm-
Kan-als erlitt der Zimmergeselle Johannes Stof-
fers von hier einen Unfall, indem ihm Beim An
spitzen von Rammpfählen die Axt entglitt und tief
in das rechte Bein drang. Von einem vorüber
fahrenden Schleppdampfer wurde der Verletzte
nach hier gebracht und der ärztlichen Behandlung
zugeführt. .
hg. Friedrichstadt, 14. Okt. Sitzung des Stadt-
verordneten-Kollegiums. De-m Antrage des Leh
rers Wilhelm Kahl auf Ueberlassung eines Bau
platzes an der Eartenstratze zur Errichtung eines
Einfamilienhauses wurde unter den üblichen Be
dingungen stattgegeben. Rach vorausgegangener
mündlicher Verhandlung haben die Enanowerke
A.-E. Hamburg ihr früheres Fabrikgrundstück an
der Treene der Stadt zum Preise von 2000 RM.
zum Kauf angeboten. Es wurde beschlossen, dem
Ankauf zuzustimmen und die Kaussnmme aus
Fonds zu entnehmen. Der Bürgermeister berich
tete über das Ergebnis de-- mit der Preußischen
Pfandbrief'bank in Berlin geführten Verhandlun
gen wegen Aufwertung der bei dieser Anstalt in
den Jahren 1903—05 aufgenommenen und 1923
zurückgezahlten 4 Anleihen im Gesamtbetra"-- von
400 000 M. Nach eingehender Aussprache, in der
die einmütige Auffassung zum Ausdruck kam, daß
die Stadt ohne Gefährdung ihrer Existenz nicht in
der Lage ist, dis sich aus der Forderung der
Pfandbriefbank in Höhe von 42 000 RM. er
gebenden neuen Lasten zu übernehmen, wurde be
schlossen: Um einen langwierigen und kostspieligen
Prozeß zu vermeiden, wird der Bürgermeister er
mächtigt, mit der Pfandbriefbank einen Vergleich
abzuschließen, wonach die beiden Anleihen über
ursprünglich 140 000 Ji und 60 000 Jt mit V2'A
Proz. des am 15. 6. 1922 noch bestandenen Schuld
betrages aufgewertet und ab 1. 1. 25 mit den ge
setzlichen Zinssätzen verzinst werden. (Das er
gibt etwa 21 000 RM.) Die Rückzahlung soll in
Form einer bei der Pfandbriefbank abzuschließen
den Tilgungsanleihe ab 1932 erfolgen. EineAuf
wertung-der beiden Anleihen über ursprünglich
125 000 M und 75 000 M wird nach wie vor ab
gelehnt, jedoch steht nichts im Wege, wenn die
Auswertung dieser beiden Anleihen in dem abzu
schließenden Vergleich in der Weise mit geregelt
wird, daß der Aufwertungsbetrag der beiden erst
genannten Anleihen als Auswertungsbetrag für
"lle vier Anleihen gilt. — Die Verschönerünas-
kom mission hat entsprechend einem früheren Be
schluß der Stadtverordneten-Versammlung unter