Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 4)

Schleswig-Holstein. 
Ärrü öcw Ķreâk'ê MZZêLhLêND. 
cs. Ievenstedt, 14. Oktober. Die erste Gemeinde' 
schwester der Schwesternstation der Gemeinde Ieven- 
stedt wurde am 12. Oktober feierlichst durch Pastor 
Hinrichsen in der Kirche eingeführt. Der frühere 
Seelsorger in Ievenste-dt, Pastor Petes, konnte sein 
Werk, eine Schwesternstation zu errichten, nicht voll 
enden, weil er mitten aus dem segensreichen Schaf 
fen durch den Tod abgerufen wurde. Von nun an 
steht die Schwester der Gemeinde' zur Verfügung. 
Sie macht ihre Arbeit unentgeltlich, sie ist für Kranke, 
Alte und Gebrechliche, die sich nicht mehr selbst hel- 
' fen können, in allen Häusern der Gemeinde da. 
% 
ÄttS Holstein. 
Frauenmord in Altona? 
WTB. Altona, 14. Okt. Dienstagnachmit 
tag wurde am Abhang des Elbstrandes, unter 
halb des unbewohnten Grundstücks Flottbeker 
Chaussee 219, die Leiche einer Frau gefunden, 
die zwei Kopfverletzungen, anscheinend Schlag 
wunden, aufwies. Um den Hals der Toten mar 
ein Halstuch gewickelt, das durch einen ein 
fachen Knoten gehalten wurde und so eine 
Strangulation herbeigeführt haben muß. Die 
Todesursache konnte noch nicht festgestellt wer 
den. Etwa 20 Meter vom Fundort der Leiche 
entfernt lagen Hut, Schirm und Handtasche der 
Ermordeten, so daß angenommen werden muß, 
daß es dort z« einem Kampf zwischen dem noch 
unbekannten Täter nnd der Ueberfallenen ge 
kommen ist. 
Bei der inzwischen als vermißt gemeldeten 
Ermordeten handelt es sich um die aur 7. Juli 
1876 in Altona geborene pensionierte Post 
beamtin Helene Kruse aus Altona, die ihre 
Wohnung am Montagnachmittag gegen 16 Uhr 
verlassen hat, um einen Spaziergang am Elb 
strand zu unternehmen. 
Ob es sich um einen Raubmord handelt, 
ist noch nicht geklärt. 
* . * 
Erstes Teilprojekt der Bäderstraße 
gesichert. 
Oldenburg i. H., 14. Okt. Im Oldenburger 
Landratsamt fand unter Vorsitz von Landrat Dr. 
Hübner eine neue Besprechung über das Bäder- 
straßenprojekt statt. Wie Dr. Hübner erklärte, 
hat zunächst nur das Teilprojekt Haffkrug-Neu- 
stadt einige Aussicht auf Verwirklichung. Nach län 
gerer Aussprache einigte man sich über die Quv- 
tenoerteilung der von den Gemeinden auszubrin 
genden Anteile Von den 163 000 RM sollen 
Neustadt und Grömitz je 40 Prozent, Sierksdorf 
12 Prozent und Kellenhusen und Dahme je 4 Pro 
zent aufbringen. 
* * * 
Weitere Lockerung der Wohnungs 
zwangswirtschaft in Neumünster. 
Neumünster, 14. Okt. Durch die heute er 
folgte Bekanntmachung des Magistrats lst eine 
weitere Lockerung der Wohnungszwangswirt- 
schast eingetreten. Der Jahresfriedensmietwert 
der Wohnungen- die den Zugriffen des Woh 
nungsamts nicht unterliegen, ist weiter und 
zwar von 700 RM. aus 600 RM. herabgesetzt 
mit Ausnahme der unter die Verordnung 
über die Bewirtschaftung des Wohnraumes für 
Reichs- und unmittelbare Staatsbeamte vom 
29. 5. 1926 fallenden Wohnungen. Für diese 
sogenannten Beamtenwohnungen ist die Gren 
ze weiterhin 700 RM. 
ah. Itzehoe, 16. Okt. Zn der Bodenluke fest 
geklemmt. Ein eigenartiger Unfall trug sich gestern 
in der Wohnung einer Anwohnerin der Neuen 
Straße zu. Beim Betreten des Bodens war die 
Bodenluke zugeschlagen und hatte der Frau die 
Arm« eingeklemmt, so daß es ihr unmöglich war, 
sich aus ihrer qualvollen Lage zu befreien. Auf 
ihr« Hilferufe kamen Nachbarn herbei und zer 
schlugen die Fensterscheiben, da die Tür verschlos 
sen war. 
ah. Kellinghusen, 15. Okt. Feuer. Gestern 
früh kurz nach 6 Uhr entstand in dem Restaurant 
„Waidmannsruh" im benachbarten Rosdorf Feuer. 
Dis Ortswehr sowie auch die Motorspritze des 
Zweckverbandes wurden sofort alarmiert. Inzwi 
schen war das Feuer, das im Saal durch Kurzschluß 
scheinbar entstanden war, gelöscht. Das elektrische 
Klavier ist ziemlich aufgebrannt und die Holz 
decke des Saales stark beschädigt. 
xa. Bad Segeberg, 14. Okt. Bon einem Jä 
ger angeschossen. In dem benachbarten Ge- 
schendors wurde nachmittags der Verwaltungs 
anwärter Otto Rickert von einem Lübecker 
Jagdpächter angeschossen. Rickert befand sich m 
Begleitung einiger Freunde auf einem Spa 
ziergange auf der Lübecker Chaussee unweit 
des Dorfes Geschendorf. Plötzlich flog ein Fa 
san auf, quer über die Chaussee,- ein Jäger 
schoß und traf mit einer Schrotladung Rickert 
Ein Korn der Schrotladung drang dem Un 
glücklichen in die Nasenecke neben dem linken 
Auge. — Von Hirschen überranut. Im benach 
barten Bockhorn wurden zwei Hamburger 
Radler, als sie durch den Wald fuhren, von 
einem Rudel Hirsche überrannt. Der erste Rad 
ler wurde vom Rad geworfen, während der 
zweite glücklich vorbeikam. Als der 1. Radler 
sich eben wieder erhoben hatte, kam noch ein 
Nachzügler und zertrümmerte die im Rucksack 
des Radlers befindlichen photographischen 
Platten. 
wk. Kiel, 14. Okt. Die Frage einer Wieder 
aufnahme des Verfahrens in dem vor fast drei 
Jahren geführten großen Segeberger Brandstif 
tungsprozeß ist, nachdem die Strafkammer zwei 
mal entsprechende Anträge des zu 6 Jahren Zucht-» 
haus verurteilten Bauunternehmers Franck ab 
wies, durch einen Beschluß des Strafsenates des 
Oberlandesgerichts in ein neues Stadium getreten. 
F., der von Anfang an feine Unschuld beteuerte, 
behauptet, daß der Angeklagte Bußlapp, der auch 
F. erheblich belastete, und beim Gericht Glauben 
fand, unrichtige Bekundungen gemacht und sich bei 
seinen ersten Vernehmungen von den Landjägern 
zu bestimmten belastenden Aeußerungen habe be 
wegen lassen. Der Strafsenat beschloß nun, ein 
ärztliches Gutachten darüber einzuholen, ob nach 
dem damaligen Geisteszustand von Bußlapp es 
möglich gewesen ist, daß er sich in seiner Aussage, 
die sich übrigens im Vorverfahren mehrfach wan 
delte, hat beeinflussen lassen. Der stellvertretende 
Kieler Gerichtsarzt Dr. Böhmer, der Bußlapp 
während der Hast mehrfach untersuchte, und ihn 
längere Zeit beobachtete, sollte das Gutachten jetzt 
erstatten. Er lehnte dies aber mit Rücksicht auf 
seine damalige Stellungnahme ab, da er Bußlapp 
in geistiger Beziehung für völlig normal erachtete. 
Dr. Böhmer hat nunmehr den Spezialisten für 
Jugendpsychose Dr. Stern in Hamburg für die Er 
stattung des Gutachtens in Vorschlag gebracht. 
wk. Kiel, 14. Okt. Senkung der Kranken- 
kassenbciträge in Kiel. Der Ausschuß der Kieler 
Ortskrankenkasse beschloß nunmehr in Verfolg der 
Notverordnung des Reichspräsidenten, die Mit- 
gliederbeiträge um 10 Proz., nämlich von 6,6 auf 
6 Proz. zu ermäßigen. Ein weitergehender An 
trag der Arbeitgeber wurde gegen derenrdgovc 
trag der Arbeitgeber wurde gegen deren Stimmen 
abgelehnt. 
Aus Vithmarlchw. 
Schrffszusammenstoh im Kanal. 
mz. Brunsvüttelkoog, 14. Okt. Gestern 
nachmittag wurde der mit Stückgütern von 
Königsberg nach Bremen bestimmte Dampfer 
„H. A. Nolze" der Dampfschiffahrtsgesellschaft 
„Neptun", Bremen, bei Kilometer 6 von dem 
Saugbagger „Titan" der Kanalverwaltung an 
gerannt und schwer beschädigt. Auf bisher noch 
ungeklärte Weise schor „Titan" plötzlich ans 
und rannte mit dem Steven gegen die Back 
bordseite des Dampfers „H. A. Nolze". Dieser 
erhielt an der Back ein etwa 3 Quadratmeter 
großes Loch, ein kleineres eben über Wasser 
und wertere Plattenschäden. Der Dampfer er 
hält hier Notreparatur, die von einer hiesigen 
Firma in Verbindung mit Tauchern ausge 
führt wird. Ter Bagger „Titan" hat den Back 
bordanker verloren und außer weiteren Ste 
ven- und kleineren Bugschäöen die Backbord- 
Klüse gebrochen. 
D§r gefuttftene Lot'endampser 
gego&e». 
Bisher zwei Leichen geborgen. 
kw. Bruusbüttelkoog, 15. Oktt Ter Kanal 
lotsendampfer „Pilot" wurde am Dienstag 
nachmittag gegen 6 Uhr gehoben. Von den Er- 
trunkenen sind die Leichen der Heizer Wiek 
horst und Rudschinat gesunden und der Leichen 
halle im Krankenhaus zugeführt worden. Da 
sich noch Schlick und Wasser im Dampfer befin 
den, ist es nicht unwahrscheinlich, daß noch wei 
tere Leichen gefunden werden. Vermißt wer 
den noch der Schisfsführer Wilkens, der Decks 
mann Rinus und der Lotse Both. 
Die Durchsuchung des Schiffskörpers nach 
den anderen Leichen wird vorläufig nicht er 
folgen können, da zunächst das Schiff leerge 
pumpt werden rmrß. Das Amtsgericht Edöelak 
sowie das Seemannsamt Flensburg waren am 
Montag an Ort und Stelle erschienen, um 
durch Zeugenvernehmung die Schulüfrage zu 
prüfen. Da der Führer des Kanallotsenöamp- 
fers ebenfalls mitertrunken ist, wird es wahr 
scheinlich sehr schwer sein, die Ursache des tra 
gischen Unglücks genan aufzuklären. 
Die Folgen des Unwetters an den 
Echerdeichen! 
id. Tielen, 14. Okt. Erst nachträglich konnte 
festgestellt werden, welchen Schaden das Unwetter 
der vorigen Woche an den Deichen angerichtet hat. 
An der neuen Sorge, von der Eider bis zur Sand- 
schleuse, sind sechs Löcher gerissen. Es ist der Teil 
des Deiches beschädigt, der im vorigen Jahre 
von der Eemeindö Tielen erhöht und verstärkt 
worden ist. Die Kosten hierfür haben allein 
52 000 M verursacht. Alle Mühe und Arbeit wird 
für Tielen jedoch vergeblich sein, wenn nicht end 
lich die Regulierung der Eider in Angriff genom 
men wird. 
* * * 
ep. Süöerstapel, 14. Okt. Emen empfindli 
chen Verlnst erlitt zum Süöerstapeler Markt 
Be'onders sollte aber auch ieder Gesund« zur An 
regung seines Eeiamt-Stoffwechsels 4 Wochen hindurch 
in Bad Salzschlirf selbst (ermäßigte Pauschal-Badekuren 
vom 1. Mai bis 30. September), sonst zuhause den 
Sakzschiirser Wouikvzlus-Brunnen trinken. Er 
wird dies auch ohne Aufforderung gern wiederholen. 
Erhältlich in allen Apotheken und Drogerien und bei 
der Sauvtniederlage Firma Jobs. O. Geffcksn, 
Mineralbrunnen-Grohhandlung. Kiel 
Wall 8?. Fernruf 4315 
Erkundigen Sie sich dort über Hanstrinkknr«»»! 
Der Albersdorf-Prozeß in Meldorf 
Meldorf, 14. Okt. Die Sitzung am Dienstag I 
beginnt in Abwesenheit von mehreren Angeklag- j 
ten. Der erste Zeuge ist Landjäger Oppe, der auf 
Ersuchen von Dr. Erantz zum Schutz im Bersannn- 
lungssaak anwesend war. Dr. Erantz hat ihm zu 
vor gesagt, die Leute, die in weißen Hemden er 
schienen waren und das war die Mehrzahl — seien 
seine Gegner. Diese saßen zunächst vorn, später 
in der Mitte des Raumes. Da sich der Versamm 
lungsbeginn verzögerte, wurde zunächst einmal das 
Hakenkreuzlied gesungen und ein Heil auf Hitler 
ausgebracht. Plötzlich war dann der Tumult im 
Gange. Die Prügelei spielte sich in wenigen Se 
kunden ab. Oberlandjäger Meuer und Oppe gin 
gen auf die Bühne und wiesen die Störenfriede in 
den Saal zurück. In seinem Bericht hat der Zeuge 
gesagt, wenn er nicht eingegriffen hätte, „dann 
würde man Dr. Erantz wohl totgeschlagen haben". 
Den Ruf „Auf, aus, zum Sturm!" hat Oppe nicht 
gehört. 
Oberlandjäger Meyer hatte, wie Oppe, vor 
dem Podium Aufstellung genommen. Er hat Uhr 
festgehalten, doch ist ihm dieser dann in der all 
gemeinen Prügelei wieder entwischt. Später ging 
Meyer sogleich auf die Straße hinaus. Er sah 
einen Papierhaufen brennen und löschte das Feuer 
durch Austreten. Den folgenden Propaganda 
umzug hat er erlaubt, da sich Uhr, der sich ihm 
elbst stellte, verpflichtete, für Ordnung zu sorgen. 
Meyer hat Richter auf der Bühne gesehen, wie 
dieser ein Stuhlbein schwang; an dem Sturm auf 
die Bühne könne sich Richter nicht beteiligt haben. 
Oberlandjäger Storm kann im wesentlichen 
nur die Angaben seiner Kollegen bestätigen. 
Im Anschluß hört das Gericht als Sachver 
ständige die beiden Aerzte Dr. Stintzing-Meldorf 
und Dr. Dommik-Albersdorf. 
_ Zeuge Dr. Grantz berichtet, wie er aus der 
NSDAP, ausgetreten sei und die Arbeitsgemein 
schaft gegründet hatte. Direkte persönliche oder 
sachliche Differenzen mit der Gauleitung will er 
nicht gehabt haben. Die Berliner Herren, Buch- 
rucker und Schapke, hätten von der Ankündigung 
ihrer Anwesenheit auf dem Plakat nichts gewußt. 
Der Zeuge bestreitet die ihm zur Last gelegten 
Grobheiten gegen seine Leute. Er schildert dann 
den Versammlungsbeginn. Das Hakenkreuzlied 
habe er bis zu der Stelle mitgesungen, an der 
von dem „Führer Hitler" die Rede ist. Plötzlich 
seien Ruse laut geworden. Er habe gebeten, sach 
lich zu bleiben, worauf Uhr schrie: 
Wir wollen dir mit Sachlichkeit! 
de Eruyter sprang im gleichen Augenblick auf das 
Podium und Erantz sank, von Schlägen über den 
Kopf getroffen, bewußtlos zusammen. 
Rach Dr. Erantz wird Major a. D. Vuchrucker 
gehört. Er will Dr. Erantz, bei dem er während 
seines Albersdorfer Aufenthalts wohnte, vor der 
Versammlung gewarnt haben. Dieser habe aber 
erwidert, es seien alle Schutzmaßnahmen getrof 
fen. Buchrucker hat bei dem Zusammenstoß Mes 
serstiche und Schläge über das Nasenbein erhalten. 
Schapke, der zweite Berliner East, hatte die 
Absicht, eine Ansprache zur Rechtfertigung der 
Strasser-Opposition zu halten. Auch er hat Schläge 
erhalten, weiß aber nicht von wem. Bothmann 
hat er nicht gesehen. 
Für Mittwoch ist eine Lokalbesichtigung in 
Albersdorf angesetzt; im Saale des Gasthauses 
soll, wenn möglich, Bothmann über die Vorfälle 
gehört werden. 
ein Marktbesucher, der sein Vieh verkauft hatte 
und das ganze Geld, etwa 1160 RM., verlor. 
àŞchaşi ķàŞôt. 
kv. Tönning, 15. Okt. Entwüfferungsarbei- 
ten. Um eine schnellere Entwässerung des Lan 
des herbeizuführen, ist der Bauunternehmer 
Derlin aus Tönning zurzeit damit beauftragt, 
einen neuen Sielzug zu bauen. Die Arbeiten 
sind bereits in vollem Gange. Leider werden 
die Arbeiter, durch den Regen in letzter Zeit, 
bei den Ausschachtungen sehr oft behindert. 
Sine muftergüttige neue Einrichtung 
der EiseuLKhn: Der Bautruppzug. 
Leck, 16. Oktober. Um eingearbeitete 
Kräfte beim Neu- nnd Umbau der Strecken 
unterhalten zu können, hat die Eisenbahn 
verwaltung drei Bauzüge zusammengestellt. 
Da die Strecke Lindholm—Flensburg ver 
stärkt wird, um höhere Geschwindigkeiten zu 
zulassen, ist der Bauzug 3 in Leck stationiert. 
Die Belegschaft, unter Leitung eines Ober 
bahnmeisters, besteht aus 70 Mann. Die Ar 
beiter, früher Stammarbeiter der Eisenbahn, 
sind von der Bauleitung als Zeitarbeiter 
eingestellt, um die Abeitslosigkeit herabzumin 
dern. Die Arbeitszeit beträgt wöchentlich 
64 Stunden. Bon Sonnabendmittag bis 
Montagmittag ist Gelegenheit gegeben, die 
Heimat aufzusuchen, zu welchem Zwecke 
Freifahrtscheine ausgestellt werden. Der Bau 
zug, in dem eine kasernenmäßige Ordnung 
herrscht, ist aus 3 v-Schlafwagen, 3 Aufent- 
haltswagen, 1 Küchenwagen, 1 Bürowagen, 
1 Waschwagen, 1 Wasserwagen und 1 Beleuch- 
tungswagen zusammengestellt. Am Zuge ent 
lang ist eine Brücke aus Schwellen gelegt, da 
mit jeder den Zug mit sauberen Füßen be 
treten kann. Im Waschivagen, der durch eine 
Leitung vom Wasserwagen aus gespeist wird, 
befinden sich 12 saubere, mit blitzenden Mes 
singhähnen versehene Waschbecken. Einen 
überaus sauberen Eindruck macht der Küchen- 
wagcn, in dem ein blendend weiß gekleideter 
früherer Mitropakoch seines Amtes waltet. 
Im Bürowagen befindet sich ein mit 
Telefon und Aktenschränken ausgestattetes 
Betriebsbüro. Gleichzeitig enthält der Wa 
gen einen Wohnraum und ein Schlafzimmer 
für den Bauleiter. Der Belenchtungswagen 
ist das Elektrizitätswerk des Zuges. Von 
hier aus wird die Beleuchtung für alle Wagen 
geliesert. Die Aufenthaltsräume der Mann 
schaften machen einen einfachen und sauberen 
Eindruck. Dieselben dienen gleichzeitig als 
Speiseräume. In den großen v-Schlaswagen 
bewohnen die Inhaber eines leitenden Postens 
je 1 Abteil, während sonst 2 Mann in einem 
Raum schlafen. Die sauber bezogenen Betten 
sind übereinander angebracht. Der Zug macht 
einen mustergültigen Eindruck. Die Arbeiter 
schaft ist zufrieden, so daß Klagen kaum vor 
kommen. 
kw. Wyk auf Föhr, 16. Okt. Freiwillig aus 
dem Leben schied in der Nacht zum Montag der 
hiesige Arzt Dr. Edel. E. war Besitzer des 
größten Kindersanatoriums in Wyk. Der 
Grund zum Selbstmord ist in wirtschaftlichen 
Schwierigkeiten, als Folge der immer inehr 
anwachsenden, schlechten Geschäftslage der Bä 
derindustrie zu suchen. 
kv. Niebüll, 14. Oktober. Deutscher Abend 
Zu einer gewaltigen Kundgebung gestaltete 
sich der Deutsche Abend am Sonntag in Ecks 
Saal, zu dem der Stahlhelm, Ortsgruppe Nie 
büll, eingeladen hatte. Von Nah und Fern 
waren die deutschen Männer und Frauen, vor 
allem die Jugend erschienen, etwa 600 Men- 
Aueh ohne Fleisch 
kräftige Soppen und schmackhafte Gemüse 
zuzubereiten, ermöglicht auf einfache und sparsame Weise 
MAGGI s Würze
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.