Waffentragens vom Amtsgericht in Strafe ge
nommen wurde. Da N. inzwischen seine Stel
lung völlig vernachlässigte, wurde er entlassen.
Nun schrieb er dem Mädchen einen Brief, in
dem er darauf hinwies, daß es setz' Ernst wer
de, wenn sie ihm nicht artgehören wolle, denn
er habe wieder einen Revolver, der dieses mal
seine Dienste tun werde. Er lauerte denn auch
dem Mädchen verschiedentlich auf, doch ließ er
die Bedrohte unbehelligt, da sie stets von Kol
leginnen begleitet war. Am Nachmittag des
7. Februar ging er aber energisch vor, stellte
sie unweit des Betriebes in der Muhliusstraße
zur Rede und feuerte schließlich einen Nevol-
verschuß auf sie ab. Da die Bedrohte infolge
großer Erregung und Glätte der Straße zu
Boden stürzte, traf N. sie nicht, und da er selbst
hingefallen war, konnte er gepackt und vom
weiteren Gebrauch des Revolvers abgehalten
werden. N. ist ein Kriegsopfer und schon früher
in der Nervenklinik untergebracht gewesen.
Netzt hat auch er dauernden Aufenthalt in der
Neustädter Anstalt gefunden.
* * *
Am d'e ĢKsşerrwer'Ķgîmg der
Stadt Neumünster.
x. Neumünster, 12. Okt. In dem »Gas
krieg" Neumünster-Kiel-Hamburg, wobei cs
sich bekanntlich um die Ferngasversorgung
Neumünsters handelt, konnte trotz monate-
langer Verhandlungen noch keine Entschei
dung herbeigeführt werden. Nachdem Kiel
gegen eine Gasversorgung vonseiten Horn
burgs mit aller Schärfe Einspruch erhoben
hatte, ist die Angelegenheit nunmehr soweit
Lediehen, daß sich der Bezirksausschuß Schles
wig-Holsteins mit der Frage beschäftigt hat.
Das vorläufige Urteil lautet dahingehend, daß
bei einer Gleichartigkeit der Angebote von
Kiek nnd Hamburg der Stadt Kiek der Bor
ing zu geben sei. Ueber die Frage, ob eine
Gleichartigkeit der Angebote vorliegt, sollen
Sachverständige entscheiden, die zu gleichen
Teilen von Neumünster nnd Kiel zu ernen
nen sind.
Die Art, wie der Kampf gegen die Gasver
sorgung Ne-umünsters durch Hamburg geführt
wird, ist geeignet, bei dem unbefangenen Beob
achter den Eindruck zu erwecken, als ob Hamburg
Ausland fei, dem gegenüber man die Interessen
der Provinz mit allen Mitteln verteidigen müsse
Dabei handelt es sich gar n i ch t e i n in a l um
die Interessen der Provinz, sondern
um solche Kiels, die in diesem Fall wie auch
sonst häufig nicht mit denen der Provinz gleich
gesetzt werden können. Wenn Neumünster sein
Gas von Hamburg beziehen will, und günstig be
ziehen kann, so sollten ihm Provinzialausschuß und
Bezirksausschuß keine Schwierigkeiten in den Weg
legen, sondern sich über die angebahnten neuen
wirtschaftlichen Beziehungen freuen, die nicht nur
Neumünster, sondern auch anderen Orten der
Provinz zugute kommen. Es könnte sonst leicht
der Eindruck entstehen, als ob die Interessen Kiels
von den maßgebenden Prooinziakinstanzen mit
denen der Provinz gleichgesetzt würden. Im übri
gen werden sich wirtschaftliche Entwicklungsmög
lichkeiten nicht durch Beschlüße irgendwelcher Der-
ivaltungsin-stanzen aufhalten lassen.
* * *
ah. Kcllinghusen, 11. Okt. Sitzung der städ
tischen Kollegien. Der Bürgermeister teilte mit,
daß der Präsident des Lanöesfinanzamtes in
Kiel der Anmietung von Räumen für das
Zollamt im Rathausanbau zugestimmt habe
und daß der Mietsvertrag abgeschlossen ist. Es
wurde beschlossen, die Beiträge für die Be
rufsschule wie im Vorjahre zu erheben. Der
Bürgermeister teilte alsdann mit, daß die Mit
tel der Neichshilfe für die beabsichtigten Woh-
nungsbauten erschöpft sind. Der Umban des
Westphalschen »Kontorhauses" soll beschleu
nigt ausgeschrieben werden; die notwendigen
Mittel hierfür wurden bewilligt. Bei dem
Punkt Biersteuer beantragte Stadtverordne
ter Hahn Zurückstellung bis zur November
sitzung. Stadtv. Schuhmacher stellte den An
trag, daß die Gehälter der städtischen Beamten
und Angestellten 1000 NM. nicht übersteigen
dürfen. Die notwendigen Kosten für die Um
pflasterung eines Teiles der Lehmbergstraße
wurde bewilligt. Zum Schluß trug der Bür
germeister nochmals die Geschichte des Prozes
ses mit der Fa. H. n. W. Rehmke vor, verlas
den neuen Vergleichsvertrag und bat um die
Genehmigung der Kollegien. Diese wurde dann
auch einstimmig gegeben.
ta. Krempe, 11. Okt. Zu dem Grostseuer im
benachbarten Grevenkop ist noch mitzuteilen,
daß aller Wahrscheinlichkeit doch Brandstiftung
vorliegt. Allerdings sucht man die Ursache auf
einen schadhaften Ofen zurückzuführen. Hof
fentlich werden die gleich am Brandherde vor
genommenen Untersuchungen eine Klärung
der Sachlage bringen. Mitverbrannt sind 800
Zentner Pflanzkartosfeln, 25 Fuder Stroh, 5
Fahrräder und sonstige Sachen. Ter Gesamt
schaden beläuft sich auf 30 000 Mark und ist,
wie wir hören, durch Versicherung gedeckt.
x Neumüniter. 12. Okt. Durch Gasvergiftung
hat in letzter Nacht die im Haufe Vrachsifielder
Straße 62 wohnende hochbetagte Witwe E. ihrem
Lebdn ein Ende gemacht. Als Beweggrund der
Tat wird Schwermut angenommen. — Das Opfer
eines schweren Verkehrsunfaüs wurde in letzter
Nacht der 26fährige Sohn des Gastwirts Duroh
in Wittorferfeld. Er wurde bei Tagesanbruch
aufgefunden und zwar stellten dis Aerzte nach
seiner Einlieferuna in das hiesige Friedrich-Ebert-
Krankenhaus einen doppelten Beinbruch, eine Ge
hirnerschütterung und schwere Verletzungen des
Gebisses fest. Der Verunglückte hat das Bewußt
sein noch nicht wiedererlangt, so daß er über den
Hergang des Unglücks noch nichts auszusagen ver
mochte. Die polizeilichen Ermittelungen haben
ergeben, daß V. auf der Heimfahrt nach Broken-
lands die rechte Straßenseite befahren hat und
von einem aus Neumünster kommenden Personen
auto überrannt worden ist. Als man ihn auf
fand, brannte an seinem şiade noch die Lampe.
Der Führer des Kraftwagens hat sich nicht um
ihn gekümmert, sondern hat ihn hilflos am Wege
liegen lasten. Bon den Tätern fehlt bisher jede
Spur. — Das Abreißen von Halenkreuz-ASzeichen
scheint augenblicklich ein besonderer Sport
der hiesigen Kommunisten zu sein, denn
es vergeht keine Woche, ohne daß nicht
mehrere der Moskaujunger sich wegen derartiger
Verfehlungen verantworten müssen. Vorgestern
wurden die Kommunisten Elasen und de Graf
wegen solcher Ausschreitungen zu je 2 Wochen
Gefängnis verurteilt.
Bm LMhmarlcheA.
cz. Eddelak, 12. Okt. Die Spar- und Dar-
lehuSkaste Eddelak. G. m. u. H., hiekt eine von
11 Mitgliedern besuchte außerordentliche Gene
ralversammlung ab. Nach dem Geschäftsbericht
des Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Rechts
anwalt Timm, ist die Mitgliederzahl auf 132
gestiegen. Bei einem Gesamtumsatz von
S 136 738 RM. ergab sich ein Reingewinn von
2072 RM. An Spareinlagen wurden 404 275
RM. eingezahlt; Einlagen in laufender Rech
nung 446 230 RM. Die Versammlung geneh
migte die Vermögensübersicht. Der Reinge
winn wurde dem Reservefonds überwiesen.
cz. Albersdorf, 12. Okt. Auf der Baner-
schaftsvertretersitznng wurde die geprüfte Jah-
resrechnung für 1929 endgültig verabschiedet.
Bei einer Einnahme von 88 681 40 RM. und
einer Ausgabe von 37 531,77 RM. ergab sich
ein Kassenbestand von 1149,63 RM Dem Bau-
erschaftsvorsteher wurde als Rechnungsführer
Entlastung erteilt. Eine Beschasfungsbeihilfe
von 100 diJL iviube dem Fußballklub Hierselbst
bewilligt.
mz. Brunsbüttel, 10. Okt. Sitzung der
Kirchsvielsgemeindevertretung. Für den im
Mai d. I. beschlossenen Ausbau des Weges
unterm Elbdeich, deren Kosten sich auf 16 695,45
RM. belaufen, soll eine Anleihe in Höhe von
17 000 RM. ausgenommen werden. In einem
Einsprnchsschreiben einiger Einwohner von
Osterbelmhusen gegen den Ausbau des Orts
netzes wurde dem Kicchspielsgemeindevorste-
her das Recht bestritten, den abgeschlossenen
Vertrag zu tätigen. Man hielt den Elektrizi-
tätsverband nach dem früheren Vertrag für
verpflichtet, ganz Osterbelmhusen auszubauen.
Der Kirchspielsgcmeindevorsteher wies daraus
hin, daß der Verband nach dem Vertrage von
früher den Ausbau bis 1960 hinausschieben
könne und daß er nur wie jetzt vorgesehen oder
sonst überhaupt nicht ausbauen wolle. Die
Vertretung billigte das Verhalten des Kirch
spielsgemeindevorstehers. Er soll noch einmal
versuchen, eine Erweiterung des geplanten
Ortsnetzes zu erreichen. Es wurde beschlossen,
die der Brunsbütteler Schule überwiesenen
Kinder der einklassigen Schule in Westerbelm
husen, die seit Ostern ruht, zweimal täglich mit
einem Auto befördern zu lassen.
NsMààà
Westerland sucht einen neuen
^VadedireLtor.
Westerland a. Sylt, 11, Oktober. In nicht
öffentlicher Sitzung beschlossen die Westerläirder
Stadtverordneten, den Posten eines Badedirektors
auszuschreiben. Der bisherige Badedirektor,
Hofrat Anders, ist nicht wiedergewählt worden.
Seine Amtszeit endigt mit dem Monat Oktober,
VsM HMEàLàrI.
Reue §und§ bei den HarthaLu-
WusgrKbunzen.
Schleswig, 11. Okt. Vom Ausgrabungsge-
länöe der Oldenburg wird am Donnerstag
nächster Woche eine Reportage erfolgen, die auf
sämtliche Sender der Norag übertragen wer
den wird.
Bei den Grabungen in den letzten Tagen
hat man stellenweise bereits eine. Tiefe von
3,20 Meter erreicht. Sehr wertvolle Funde
wurden gemacht. So wurden zwei Mahlsteine
ausgegraben, die einen Durchmesser von 0,50
Meter haben. Weiter wurde ein Feuer-Schlag-
stein bloßgelegt, der aus Quarzit besteht, spin
delförmig gearbeitet und mit Bronze einge
faßt ist. Er wurde vor tausend Jahren am
Gürtel getragen. Weiter wurden Fragmente
von Webergewichten, Spinnwirteln, Keramik
usw. gesunden. Die Ausgrabungen werden vor
aussichtlich bis Ende dieses Monats andauern.
üm hm HeerchLSläliM.
Wegen Amtsunterschļagung
ins Zuchthaus
Altona, 11. Okt. Wegen fortgesetzter schwe
rer Amtsunterschlagung in Tateinheit mit
falscher Beurkundung hatte sich der 49jährtge
Reichsbahnobersckretär Robert Appel vor dem
hiesigen Schöffengericht zu verantworten.
Appel, der bei der Gepäckabfertigung des
Altonaer Hauptbahnhofs beschäftigt war, soll
in den Jahren 1927 bis 1929 insgesamt etwa
20 000 Mark unterschlagen haben, die er zur
Befriedigung perverser Neigungen verbraucht
haben soll. Die Verhandlung vor dem Schöf
fengericht fand unter Ausschluß der Oefsent-
lichkeit statt. Appel, der im wesentlichen gestän
dig war, will Lurch längere Krankheit seiner
Frau in finanzielle Schwierigkeiten geraten
sein. Es wurde ihm jedoch nachgewiesen, daß
die Unterschlagungen schon 1927 ihren Anfang
genommen haben, während seine Frau erst
1928 erkrankte. Das Gericht verurteilte Appel
zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jah
ren Ehrverlust. Er wurde sofort in Haft ge-«
nommen.
* * #
x. Neumünster, 10. Okt. Das Hohelied von
der Pflichttreue eines Weichenwärters trat im
Verlaufs einer Gerichtsverhandlung klar zu
Tage, in der sich der 20jährige Kraftwagen-
führer Johs. Meitzl aus Wittors wegen Trans
portgefährdung verantworten mußte. In der
Nacht zum 30. Mai sollte M., der beim Gast
wirt Bracker in Wittors bedienstet ist, mit
einem Personenauto nach Padenstedt fahren.
Es herrschte dichter Nebel, so daß Meißl die
geschlossene Schranke der Bahnlinie Hamburg-
Met zu spät sichtete und eine der Schranken
in Trümmer jagte, und zwar m dem Augen
blick, als in einigen hundert Metern Entfer
nung der D-Zug D 12 von Hamburg kommend
heranbrauste. Zum Glück ist der Bahnüber
gang Blockstation und der diensthabende Wei
chenwärter Voß hatte die Geistesgegenwart,
das Signal auf „Hatt" zu werfen, so daß der
Zug etwa 10 Meter vor dem aus dem Gleise
stehenden Kraftwagen zum Stehen gebracht
werden konnte. Dieser Geistesgegenwart des
Beamten war es zu danken, daß ein furcht
bares Unglück verhütet wurde. Meißl wurde
wegen Transportgefährdung zu 50 RM. Geld,
büße verurteilt.
üfdm Wrsàrchrsrà
Ihren 82. Geburtstag feierte in bester Ge
sundheit die bei ihrer Tochter auf dem Kamp
in St. Michaelisdonu wohnende Witwe Amalie
Volkers. Sie schenkte 8 Kindern das Leben.
Ein Sohn blieb auf dem Felde der Ehre nnd
eine Tochter starb. Ein Sohn lebt in Amerika,
(cz.)
fktfoiiafittK»
Lehrer Lopau, zweiter Lehrer an der
Schule in Süderschmedeby wurde zum ersten
Lehrer ernannt. An die zweite Klasse wurde
Lehrer Schümann, Maasholm, berufen, (rt.)
BêMdLàhLrêZZZgêK.
Das von Zigeunern schon bezogen gewe
sene Brecklingsche Gewese in Stedesaud hat
nun endlich wieder Besitzer erhalten. Das
Wohnhaus ging in den Besitz des Fuhrmanns
Bahne Bendixen über und die Durchfahrt wur
de von Tischler P. Nissen erworben, (kv.l
Ing. M. Gerthe kaufte das in Hademar-
schen in der Kaiserstraße belegeue Haus des
Brunnenbohrers Rauch und wird seine Motor
rad- und Autoschlosserei von Hanerau nach Ha-
demarschen verlegen. Der Kaufpreis ist unbe
kannt. Der Antritt ist bereits erfolgt, (s.)
Die Reichsverkehrsbank, Berlin, verkaufte
das ihr gehörende große Geschäftshaus Ecke
Strand- und Steinmannstraße in Westerland
(früher Albert Sasse) an eine Frau Siegert
aus Dresden, (mo.)
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