Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 4)

!îk. 233 
Biueiies Blatt 
11. Msber 
Mss nkftl 
Dem Amtlichen Preußischen Pressedienst wird 
von dem Lon-desnnsschuß für hygienische Vvtks- 
belehrnng geschrieben: 
Wenn zur Herbstzeit Vegen, Wind und starke 
Temperaturunterschiede zwischen Morgen, Mittag 
und Abend unsere Witterung beherrschen, dann be 
ginnt die Schnupfen-Saison: die große Mehrzahl 
der Menschen bekommt .ihren" Schnupfen. Er 
beeinträchtigt zwar unsere Stimmung, unsere Ar 
beitslust und Arbeitsfähigkeit, aber wir sind ge 
wohnt, einen Schnupfen als etwas Belangloses, ja 
Unvermeidliches hinzunehmen. Ist dem wirklich so? 
Von ärztlichen Standpunkt aus gesehen, stellt 
der Schnupfen einen durch bakterielle Einflüsse her 
vorgerufenen otarrh der Nasenschleimhaut dar. Er 
'st also schlechthin' auch eine Infletionskrancheit. 
Bleibt er auf die Nase beschränkt, dann mag er als 
Armlos gelten, in vielen Fällen ergreift er aber 
3- B. die Stirnhöhle und führt so zu einem oft 
langwierigen schmerzhaften und nicht ungefährlichen 
Kvankheitszustand. ' Bisweilen werden durch die 
Verbindungswege zwischen Nase und Ohr Krank- 
ļleitskeime in das letztere verschleppt, und eine 
schmerzhafte Ohrenentzündung ist die Folge. Manch 
mal ist ļ,£-ŗ Schnupfen auch die Einleitung zu an 
derweitigen Erkrankungen, z. B. der Luftröhre, des 
Kehlkopfs, der Lunge usw., oder er bildet die Teil- 
erscheinung beginnender Blasern, Grippe und dergl. 
mehr. Da man meist einem Schnupfen von vorn 
herein nicht ansieht, was noch alles aus ihm wer 
den kann, fo muß es einerseits unsere selbstverständ 
liche Pflicht sein, bei einem Schnupfen mit höherem 
Fieber oder sonstigen erheblicheren Allgemeinerschei 
nungen rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu 
nehmen. Au fder anderen Seite müssen wir in 
Erkenntnis der möglichen Gefahren, di eder Schnup 
fen in sich birgt, bestrebt sein, sein Auftreten zu 
verhüten und seiner Weiterverbreitung wirksam zu 
begegnen. Die Mittel und Wege hierzu zeigt uns 
die Hygiene. Der beste Schutz gegen Schnupfen 
vnd Erkältung ist körperliche Abhärtung, die ober 
nicht erst im Herbst und Winter, sondern vielmehr 
schon in der warmen Jahreszeit einsetzen muß. Sehr 
wichtig ist vor allem in diesem Zusammenhang zweck 
mäßige, der Außentemperatur angepaßte Kleidung. 
Man achte vor allem auf die Vermeidung nasser 
Füße und sorge für warme trockene Strümpfe und 
feste Schuhe mit heilen Sohlen. Wer trotzdem einen 
Schnupfen bekommen hot, der huste und niese an 
deren nicht rücksichtslos ins Gesicht. Ganz beson 
ders groß ist diese Gefahr der Ansteckung in men 
schenüberfüllten Räumen, insbesondere in Eifen- 
b>han, Straßenbahn und Omnibus. Auch dem Ta 
schentuch gehört zurzeit der Schnupfensaison beson 
dere Aufmerksamkeit. Durch häufiges, umständliches 
Entfalten eine svielfach gebrauchten Taschentuches 
werden gleichfalls, zumal wenn der entleerte Schleim 
schon eingetrocknet war, KranLheitskeime in die Luft 
geschleudert. Sehr empfehlenswert ist daher die 
Verwendung von Papiertaschentüchern, die nach 
mehrmaliger Benutzung fortgeworfen resp. ver 
brannt werden. Durch zweckmäßiges hygienisches 
Verhalten kann der eigene Schnupfen meist ver 
hütet, mindestens aber feine Weiterverbreitung 
weitgehend verhindert und damit stark eingeschränkt 
werden die Gefährt der Zeit, das „alles niest". 
Rendsburg, den 11. Oktober 1930. 
SchißSdsrkchr m à Nsä- 
bistgec HüfsK tm Septembsr. 
Im Monat September liefen den 
Kreishafen 
34 Schiffe an, von denen 27 Schiffe insgesamt 5381 
To. Ladung brachten, 7 Schiffe mit 611 To. aus 
liefen. Es löschten: 
MS. Tiger 50 To. Gerste, MS. H. Erich 70 To. 
Gerste, Dpf. Rival 204 To. Gerste, Dpf. Annelise 
940 To. Roggen, MS. Mary 50 To. Hirse, MS. 
Elisabeth 80 To. Gerste, Mb. Juliane 60 To. Soja 
schrot, MS. Ida Grete 180 To. Gerste, MS. Tiger 
65 To. Gerste, MS. Betty 180 To. Sojaschrot, MS. 
Dora 110 To. Gerste, MS. Marie 150 To. Gerste, 
MS. Trudel 110 To. Gerste, MS. Revecka 50 To. 
Weizenkleie, MS. Hans Werner 204 To. Gerste, MS. 
Mary 60 To. Gerste, MS. Marie 304 To. Gerste. 
MS. Möwe 98 To. Oelkuchen, MS. Heinrich 105 To. 
Gerjte, MS. Margarethe 60 To, Mauersteine, MS. 
Energie 115 To. Gerste, MS. Katharina 70 To. Oel 
kuchen, MS. Preciosa 65 To. Mauersteine, MS. 
Helene 61 To. Gerste, MS. Frieda 36 To. Gerste, 
MS. Ida Grete 204 To. Oelkuchen, Dps. Gretchen 
Müller 1700 To. Kohlen. Es haben Ladung einge 
nommen: MS. H. H. Engellandt 105 To. Futter 
stoffe und 145 To. Kohle, MS. Schwalbe 60 To. 
Roggen, MS. Ida Grete 100 To. Hafer, MS. Alba 
troß 36 To. Hafer, MS. Rosette 65 To. Kohlen, 
MS. Mary 60 To. Kaimt, MS. Meta 70 To. Rog 
gen. Die ständig verkehrenden Stückgutschliffe brach 
ten 190 To. Es bunkerten im Hafen 11 Dampfer. 
In der gleichen Zeit liefen den 
Obereiderhafen 
33 Schiffe mit 4324 To. zum Löschen an, 10 Schiffe 
mit 482 To. liefen aus. Es löschten folgende Schiffe: 
MS. Sturmvogel 90 To. Mauersteine, MS. 
Frieda 50 To. Mauersteine, MS. Hermann 60 To. 
Mais, MS. Carlshütte 2 50 To. Kalksteine, MS. 
Amanda 80 To. Getreide, MS. Cavlshütte 3 120 
To. Formsand, MS. Gretchen 115 To. Roheisen, 
MS. Sturmvogel 80 To. Mauersteine, MS. Anna 
120 To. Roheisen, MS. Else Marie 135 To. Roh 
eisen, MS. Frieda 70 To. Getreide, MS. Meta 96 
To. Getreide, MS. Günter 100 To. Getreide, MS. 
Uranus 100 To. Getreide, Dpf..Glückauf 1324 To. 
Kohlen, MS. Earlshütte 2 40 To. Borax, MS. Mar 
garetha 60 To. Mauersteine, MS. Inge 130 To. 
Roheisen, Dps. Gddi 285 To. Roheisen, MS. Toll- 
ner 60 To. Mauersteine, MS. Emmy 100 To. Ge 
treide, MS. Elise Minna 108 To. Getreide, MS. 
Bertha 100 To. Getreide, MS. Hans Boß 100 To. 
Getreide, MS. Gebrüder 102 To. Getreide, MS. 
Grete 75 To. Getreide, MS. Helene 70 To. Ge 
treide, MS. Anna 81 To. Getreide, MS. Lat di man 
Tied 98 To. Mauersteine, MS. Carlshütte 2 40 To. 
Kalksteine, MS. Carlshütte 3 120 To. Formsand, 
MS. Elise Minna 100 To. Getreide, MS. Marga 
retha 65 To. Mauersteine. Den Hafen verließen: 
MS. Hans Heinrich mit 30 To. Stückgut, MS. 
Carlshütte 2 mit 32 To. Stückgut, MS. Carlshütte 
3 mit 70 To. Stückgut, MS. Meta mit 50 To. Stück 
gut, MS. Helene mit 60 To. Stückgut, MS. Carls- 
hütte 2 mit 38 To. Stückgut, MS. Onderneming mit 
90 To. Holz, MS. Anna mit 65 To. Stückgut, MS. 
Carlshütte 2 mit 30 To. Stückgut, MS. Cavls- 
hütte 3 mit 17 To. Stückgut. 26 Schiffe verließen 
wegen La,dungsmangel leer den Hafen, 4 Schiffe 
liefen leer ein, um im Hafen zu laden. 
Die Eiderschleuse 
passierten eiderabwärts 34 Schiffe mit 2429 To. 
Ladung und zwar: MS. Sturmvogel mit 90 To. 
Mauersteine, MS. H. H. Engellandt mit 30 To. Koh 
len, MS. Bvunhilde mit 80 To. Weizen, MS. Irm- 
gadd mit 98 To. Klinker, MS. Anna mit 60 To. 
Getreide, MS. Hans Albert mit 110 To. Getreide, 
MS. Frieda mit 50 To. Mauersteine, MS. Schwalbe 
mit 40 To. Stückgut, MS. Sturmvogel mit 80 To. 
Mauersteine, MS. Seemöve mit 45 To. Getreide, 
MS. Meteor mit 108 To. Getreide, MS. Frau 
Kapitän mit 60 To. Stückgut, MS. Wilhelm mit 
163 To. Holz. MS. H. H. Engellandt mit 35 To. 
Mauersteine, MS. Meta mit 70 To. Getreide; MS. 
Katharina mit 50 To. Getreide, MS. Gertrud mit 
17 0To. Getreide, MS. Frau Kapitän mit 65 To. 
Stückgut, MS. Meta mit 63 To. Stückgut, MS. 
Anna Bertha mit 40 To. Getreide, MS. H. H. En 
gellandt mit 30 To. Alauersteine, MS. Hermine mit 
-50 To. Getreide, MS. Meta mit 70 To. Getreide, 
MS. Tollner mit 60 To. Mauersteine, MS. Mary 
mit 60 To. Dünger, MS. Frau Kapitän mit 88 To. 
Stückgut, MS. Lat di man Tied mit 98 To. Blauer 
steine, MS. Emma mit 75 To. Dünger, MS. Anna 
mit 76 To. Kohlen, MS. Hoffnung mit 65 To. Ge 
treide, MS. Tollner mit 60 To. Steine. MS. Frau 
Kapitän mit 50 To. Stückgut, MS. Anne mit 85 
To. Dünger, MS. Meta mit 55 To. Stückgut 
Eideraufwärts fuhren 22 Schiffe mit 1917 To. 
Ladung durch die Schleuse, nämlich: MS. Gertrud 
mit 178 To. Hafer, MS. Hertha mit 52 To. Hafer, 
MS. Uranus mit 60 To. Mehl, MS. Schwalbe mit 
102 To. Hafer, MS. Anna mit 50 To. Hafer, MS. 
Erich Kurt mit 77 To. Hafer, MS. Hans Albert mit 
97 To. Hafer, MS. Seemöwe mit 64 To. Weizen, 
MS. Seeteufel mit 150 To. Hafer, MS. Bvunhilde 
mit 76 To. Hafer, MS. Schwalbe mit 45 To. Ha 
fer, MS. Tiger mit 65 To. Mehl, MS. Meteor mit 
110 To. Hafer, MS. Trudel mit 89 To. Hafer, AIS. 
Frieda mit 68 To. Hafer, MS. Meta mit 55 To. 
Mehl, MS. Anna Bertha mit 67 To. Hafer, MS. 
Gertrud mit 235 To. Weizen, MS. Catharina mit 
67 To. Hafer, MS. Hermine mit 70 To. Hafer, MS. 
Hans Heinrich mit 70 To. Hafer, MS. Bineta mit 
70 To. Mehl. 
* 1V1 Kreuzottern wurden in den letzten 
3 Tagen auf dem Wilden Moor gefangen und 
bei der hiesigen Polizeibehörde äbgeliefert. 
* Fahrrüddrsbftähle. Aus einem Schuppen 
eines Grundstücks der Mühlenstraße ist am 
Donnerstagabend zwischen 20 und 21 Uhr ein 
Herrenfahrrad Marke „Frankenberger Metall- 
werke" entwendet worden. Das noch gut er 
haltene Rad hat schwarze Felgen, graue Be 
reifung, schwarze Handgriffe und braunen 
Leöersattel mit doppelter Feder. Bor etwa 10 
Tagen wurde aus einem Stallgebäude in der 
Prinzessinstraße ein altes Herrenfahrrad ent 
wendet. Das Hinterrad war mit neuen Spei 
chen versehen. Am Montagabend gegen 20 Uhr 
wurde auf derselben Stelle ein fast neues Da 
menfahrrad, Marke „Ideal", schwarz, mit 
grünen Felgen, gestohlen. 
* Festgenommen wurde ein Obdachloser, 
der keine Ausweispapiere bei sich hatte. Fest 
gestellt wurde nachher, daß er von einem Wan 
derzirkus entwichen und einem Kollegen die 
Brieftasche entwendet hatte. Die Brieftasche 
enthielt mehrere tausend Mark Papiergeld, 
das sich aber als wertloses Inflationsgeld 
herausstellte. Er wurde dem Amtsgerichtsge 
fängnis zugeführt. 
Eine Mjährige. 
Frau Elise Tams, wohnhaft im Hospital 
zum Heiligen Geist, konnte am 5. Oktober 
ihren 90. Geburtstag feiern. Frau Tams 
ist ihr hohes Alter noch nicht anzumerken. 
* Einen ziemlich verunglückten Witz lei 
steten sich an einem der letzten Abende einige 
Halbstarke, die in der Wilhelmstr. die Pforten 
der Vorgärten aushängten und vor die Ein» 
gange legten. Auch ein Vergnügen. 
* Bei dem Schaufenster-Wettbewerb öefe. 
D. H. V. für Lehrlinge in Schleswig erhielt der 
Lehrling Heinz Lamich aus Rendsburg (bet der 
Fa. Hans Nissen, Manufakturwaren, Schles 
wig) einen 1: Preis. Das Fenster war vornehm 
schwarz-weiß dekoriert und zeugt nach dem Ur 
teil des Preisrichterkollegiums von intensiver 
geistiger Arbeit, praktischem und künstlerischem 
Können und läßt leicht den Schluß folgern, 
daß der junge Mann es auf dekorativem Ge 
biet noch zu hohen Leistungen bringen wird, 
wenn er so weiter arbeitet. 
* Der Tanbenzuchtvcrein von Rendsburg 
und Umgebung hielt am Donnerstag seine 
Mitgliederversammlung ab. Das Referat 
über: „Indische Lahore" hatte M. Meins, in 
dessen Lokal die Versammlung stattfand, über 
nommen. Vor 40 Jahren schon, so führte der 
Vortragende ans, sind die indischen Lahore- 
tauben bei uns eingeführt. 20 Jahre hat es 
gedauert, ehe sie sich dem Klima angepaßt 
haben. Nur weil diese Taube eine gute Nutz 
taube ist, hat man sich so viele Mühe mit 
ihrer Akklimatisierung gegeben. Jetzt ist sie 
in Deutschland ziemlich verbreitet. Die vorge 
führten Tiere gehörten dem schwarzen und 
silberfarbigen Farbenschlage an, die am besten 
durchgezüchtet sind. Besonders die silberfar 
bigen konnten gefallen. Die Zucht erfordert 
viel Aufmerksamkeit, da aus gleichgezeichne 
ten Tieren fast nur Fehlfarben fallen. Nück- 
paarungen ergeben dann wieder gut gezeich 
nete Tiere. Am schwierigsten ist die Zucht der 
gelben und roten Tiere, da bei ihnen die 
Schwingenfarbe (Flügel) fast immer zu wün 
schen übrig läßt. Auf der nächsten Versamm 
lung, die am 30. Oktober in Riecks Gesell 
schaftsbaus stattfindet, sollen Lockentauben 
Saftige, goldgelbe Eierkuchen.... 
bei geringem Fettverbrauch 
WB 35- 
Mit Hilfe der ausgiebigen Rama kön 
nen Sie die beliebten Eierkuchen 
häufig bereiten, ohne Angst vor 
einer Lücke in ihrem Fettvorrati 
Rama ist außerordentlich fettreich 
und spritzt daher nicht aus der 
Pfanne. Das ganze Quantum kommt 
dam Eierkuchen zugute. Die 
außerordentliche Ergiebigkeit und 
das reine Aroma werden aber am 
besten erzielt, wenn Sie kein an 
deres Fett beimischen. Verwenden 
Sie Rama Margarine allein und Ihre 
Eierkuchen worden so goldgelb ... 
saftig und wohlschmeckend.
	        
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