Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 4)

kleinen Zipfel des Kreises Segeberg und die Stadt 
Altona. Es liegt also die Möglichkeit vor, daß diese 
Gebiete bei ihrer Neueinteilung der Länder für 
die Provinz Schlesrvig-Holstein verloren gehen 
können. 
Man wird sich nun weiter fragen müssen, ob 
der übrig bleibende Teil der Provinz genügend 
leistungsfähig bleibt, um aus sich allein gestellt 
seine Verwaltungsausgaben zu erfüllen. Man wird 
diese Frage verneinen müssen. Das Gesamtbild ist 
so, daß ein Verlust des Südens eine starke Beein 
trächtigung der Einnahmen und eine verhältnis 
mäßig geringe Minderung der Ausgaben für den 
Verwaltungsbezirk der Provinz bedeutet. 
Dieser Ausfall würde auch nicht ausgewogen 
durch Zulegung der etwa für den Bezirk der Pro 
vinz in Frage kommenden Enklaven und benach 
barten kleineren, innerlich der Provinz zugehöri 
gen Bezirke, also des Oldenburgischen Anteils Lü 
beck, des Kreises Herzogtum Lauenburg und etwa 
des Mecklenburgisch-Strelitzschen Anteils Ratze 
burg. 
Die Einschränkung des Verwaltungsbezirkes 
der Provinz durch die mit der Groß-Hamburg- 
Frage zusammenhängende Grenzziehung würde 
also die Leistnngssähigkeit der Restprovinz zerstö 
ren, und die Folge wäre eine Zusammenlegung der 
Provinz mit benachbarten Provinzen oder Län 
dern. 
Die dritte, abzulehnende Lösung wäre m. E. 
die, auch in den Verhandlungen des Verfassungs 
ausschusses, allerdings nur vorläufig und mehr als 
Beispiel angedeutete Verbindung der Provinz mit 
Mecklenburg, Lübeck oder Hamburg. 
Mit Mecklenburg-Schwerin verbindet die Pro 
vinz Schleswig-Holstein so gnt wie nichts. Meck 
lenburgs Beziehungen gehen nach dem Osten. Eine 
Zusammenlegung mit Mecklenburg-Schwerin würde 
also die Leistungsfähigkeit der geschwächten Rest 
provinz nicht wiederherstellen, der neue gemein 
same Verwaltungsbezirk wäre wahrscheinlich sogar 
leistungsschwächer als der Bezirk der Restprovinz. 
Eine Verbindung der Restprovinz schließlich 
mit Hamburg ist abzulehnen, weil die Verbindung 
der starken Welthandelsstaöt mit der Agrarprovinz 
jedes Eigenleben der Provinz ersticken und die Er 
füllung ihrer eigenen und ihrer Sonderausgaben 
als Grenzprovinz, wenn nicht unmöglich machen, 
so doch bedenklich beeinträchtigen würde. 
Die 2. Lösung, für die die Provinz sich würde 
einsetzen müssen, liegt m. E. in einer Verbindung 
der Provinz mit dem Süden, mit der Provinz 
Hannover, evtl, sogar Hannover und Agrarwest- 
salen mit oder ohne Hamburg. 
So gering die Beziehungen der Provinz mit 
dem Osten sind, so stark sind sie mit dem Süden, 
d. h. init Hannover. Mit Hannover verbindet die 
Provinz die gleiche Stammeszugehörigkeit der Be 
völkerung und Zahlreiche persönliche Beziehungen; 
auch bestehen alte historische Zusammenhänge. Die 
Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen bei 
den Provinzen sind nach Mitteilung der beteiligten 
Kreise verhältnismäßig enge, ebenso die Wirt- 
schaftsinteressen (Nordsee, Hansakanal»; das auf 
gabenreiche Verwaltungsleben beider Provinzen 
berührt sich jetzt schon vielfach, und, was wesentlich 
ist, ein Zusammenschluß mit Hannover würbe ein 
starkes, leistungsfähiges Gebilde, einen Verwal 
tungsbezirk mit mannigfachen gleichen Aufgaben 
herstellen. 
Zum Schluß faßte der Landeshauptmann noch 
einmal zusammen: 
1. Die Erhaltung des bestehenden Verwaltungs 
bezirks der Provinz unter Einbeziehung der 
Enklaven Eutin, Ratzeburg, Lauenburg, wäre 
die von allen Instanzen anzustrebende Ideal 
lösung. 
2, Ist die Lösung zu 1. nicht erreichbar, wäre die 
einer Verbindnng der Provinz mit dem Süden 
mit oder ohne Hamburg anzustreben. 
B. Eine Verbindung mit dem Osten wäre abzu 
lehnen. 
3» einer Reihe von Aufsätzen ist in der 
„Lchleswig-Holsteinischen Landeszeitnng" be 
reits die Neugliederung des Reiches und ihre 
Kuvwirkimg auf Schleswig-Holstein erörtert 
«ooröen. Soll eine Reichsreform Sinn und 
Zweck haben, so darf sie sich nicht auf die Ver 
schiebung einzelner Grenzen und Zuständig 
keiten beschränken, sondern dann muß die Neu 
gliederung durchgeführt werden mit dem Ziel, 
unter der Berücksichtigung kultureller, wirt 
schaftlicher und stammesmäßiger Zusammen 
hänge die größte Leistungsfähigkeit auf kultu 
rellem, wirtschaftlichen und politischem Gebiet 
zu ermöglichen. Weiter darf man sich dann bei 
Beurteilung der Dinge nicht von kleinlichen, 
partikularistischen und daher rückständigen Ge 
sichtspunkten leiten lassen, sondern muß sich 
dazu überwinden, Einzelinteressen und Rück 
sichten auf Sonderüestrebungen den Forderun 
gen des Reiches unterzuordnen. Das beöeuret 
aber leistungsfähige Reichsländer, die jeden 
Ausgleich in sich vollziehen können und die 
nicht finanziell, wirtschaftlich und kulturell von 
einer Zentrale, von Berlin, abhängig sind. 
Das allgemeine deutsche Interesse fordert aber 
weiter ungehemmte Entwicklungsmöglichkci- 
ten des deutschen Welihafens, engste Einglie 
derung dieses Hafens in den deutschen Wirt 
schaftskörper. Schleswig-Holsteins Aufgabe ist 
es, hierfür mit die Voraussetzungen zu schaf 
fen, ohne daß es in der Erfüllung seiner spe 
ziellen Grenz- und sonstigen Aufgaben behin 
dert wird. In einem Reichsland Niedersachfen 
sind die Voraussetzungen hierfür in jeder Wei 
se gegeben. Zu diesem Ergebnis kommt auch 
die Denkschrift des Landeshauptmanns, denn 
die als „Ideallösung" bezeichnete Erhaltung 
unserer Provinz als Reichsland wird an Not 
wendigkeiten scheitern, die wir selbst nicht be 
einflussen können. In dem Referat Dr. Alnors 
in Eutin wird ebenfalls diese „Ideallösung" 
wegen ihrer Unmöglichkeit abgelehnt und jede 
partikularistische Lösung verurteilt. Die Ent 
schließung des Schleswig-Holsteiner-Bunöes 
trägt daher diesen Verhältnissen Rechnung und 
befürwortet eine Neugliederung Niedersach 
sens unter Beachtung gesamtdeutscher Erfor 
dernisse. $ 
d'c Führung der auswärtigen Politik verzichtet. Er 
hat sich schon einmal entschlossen gezeigt, auch gegen 
den Willen der Fraktion auf seinem Platz im Ka 
binett zu bleiben." 
fl* 
Kampf um ļuetius. 
Me „Dosflsche Zeitung" schreibt unter der 
Ueberschrift „Kampf um Curtius" u. a.: „Die Deut 
sche Dolkspartei wird selbstverständlich nie soweit 
gehen, öffentlich von ix\m Stresemannschen System 
der auswärtigen Politik abzurücken. Aber es gibt 
rolkspartciliche Abgeordnete, die das Ausscheiden 
Eurtius' aus dem Kabinett durch einen Fraktions- 
beschluß erzwingen wollen, indem sich die Deutsche 
Volkspartei von der Regierung Brüning „distan 
ziert". Curtius wird sich am Freitag unmittelbar 
nach der Rückkehr von der Beisetzungsfeier für feine 
Mutter den Gegnern seiner und Stretemanns Poli 
tik 'n der eigenen Fraktwu zu stellen haben. Es ist 
nicht ausgeschlossen, das; die Enisch-ibung gegen ihn 
fällt, daß die Deutsche Volkspartet sich tatsächlich 
vom Kabinett Brünstig „distanziert". Es ist aber 
darum noch nicht gewiß, ob Curt.us dann auch auf 
rtfäŞf“ SSf 
, ^ miï àâķSķķâ 
Der amtliche Kàettsderîcht in allem zutreffend? j k-iamz »ļî Kàk! Z0 ptz. m à kàzàà à«ck 
Die „Konservative Korrespondenz" schreibt zu 
der amtlichen Mitteilung über die Sitzung des 
Reichskabinetts am Mittwoch, in der Eurtius Bericht 
erstattete, u. o. folgendes: „Der offizielle Bericht 
bedarf insofern einer Richtigstellung, als es sich 
hierbei nicht um, wie der Bericht be lagt, eine voll 
inhaltliche Billigung der von Curtius geführten 
Verhandlungen handelt. Dielmehr hat der Reichs 
kanzler lediglich dem Minister für feine Arbeit in 
Genf seinen Dank ausgesprochen. Eurtius hat in 
Genf in den wesentlichen Fragen der Abrüstung, 
weiter in der Frage der Anschneidung der Revision 
unserer gesamten Außenpolitik nichts erreicht. Dem 
gegenüber treten die spärlichen Erfolge, die er in 
der memelländischen und auch in der Saarfrage 
angeblich erreicht hat, vollkommen zurück. Wir sind 
nach wie vor der Ueberzeugung, daß auf den Posten 
des Außenministers nicht ein nur verwaltungstech 
nisch begabter Epigone des Herrn Strefemann ge 
hört, sondern ein Mann, der die außenpolitische Si 
tuation Deutschlands, die schon ohne unser Zutun 
an Chancen reicher geworden ist, zu meistern ver 
steht." 
Finanzpolitik, Reparationsproblem, 
Auslandskredit. 
Lr.SWl M «kil»»Wk SWmz. 
Der frühere Neichsbankprasident Dr. Schacht 
nahm in Ncuyork an einem Essen teil, das der 
Bond-Elub ihm zu Ehren veranstaltete. Ueber 
500 Personen aus führenden Bankkreisen waren 
erschienen. Wer die geradezu übermenschliche 
Geduld des deutschen Volkes gegenüber aller wirt 
schaftlichen Not und außenpolitischen Bedrängnis 
objektiv beobachte, könne unmöglich überrascht 
davon sein, daß ein so rechtschaffenes Volk wie 
das deutsche seiner Empörung Ausdruck gebe Daß 
dies nicht durch Gewalttaten, sondern durch 
Stimmzettel geschehen sei, sei nur ein neuer Be 
weis dafür, daß das deutsche Volk das ordnungs 
liebendste der Welt sei. Diejenigen deutschen Zei 
tungen. die falsche Nachrichten über eine bevor 
stehende Revolution in Deutschland berichten, be 
gingen ein Verbrechen an der Welt. Es gehe in 
Deutschland lediglich darum, ob das deutsche Volk 
genügend Beschäftigung finden könne, um am 
Leben zu bleiben. Noch sei die wirtschaftliche Po 
tenz Deutschlands unerschüttert. Aber die Reser 
ven seien teils durch falsche Finanzpolitik, teils 
durch die Reparationen aufgebraucht, die nicht 
aus dem Ueberschnß der Wirtschaft, sondern durch 
Aufnahme neuer Kredite geleistet worden feien. 
Die Wahrheit nach seiner festen persönlichen 
Ueberzeugung sei, daß Deutschland aus eigener 
Kraft die Annuitäten des Poungplanes nicht 
werde zahlen können. Es müßte auf Kosten der 
übrigen Länder sonst seinen Außenhandel fast um 
die Hälfte steigern. Er glaube nicht, daß die 
Reichspräsident Hindenvurg trifft heute 
im Rheinland ein, um den Städten Aachen 
und Trier nachträglich den Besuch abzustatten, 
der nachträglich wegen der Brückenkatastrophe 
in Koblenz abgesagt werden mußte. 
Schober führ! öen Vahlblock der Mle. 
Aktion für Hitler. 
Der friihere österreichische Bundeskanzler Scho, 
ber hat erklärt, baß er, obwohl er persönlich kein 
Parteipolitiker sei, bereit sei, dem aus den Wirt- 
schafts', »eisen an ihn ergangenen Rnf zu folgen und 
sich an die Spitze des zu bildenden Wahlblocks der 
Mitte zu stellen und eine Kandidatur in den Ratio, 
ualrat anzunehmen. 
In einer nationalsozialistischen Versammlung 
in Wien wurde beschlossen, eine Abordnung zum 
Innenminister Fürsten Starhemberg zu entsenden, 
um von ihm die Aufhebung des Einreiseverbotes 
für Adolf Hitler zu verlangen. Obwohl Hitler ge 
borener Oesterreicher ist, hat ihm die Regierung bis 
her mehrmals die Einreise verweigert. 
* » * 
Schmore Mmpfe in Brasilien. 
Nach den heutigen Nachrichten ist das Vorgehen 
der brasilianischen Aufständischen im ganzen Lande 
weiter erfolgreich. Die Anstrengungen der Revolu 
tionäre scheinen dahin zu gehen, vor allem den im 
Süden an Rio de Janeiro angrenzenden Staat Sao 
Paulo in ihre Hände zu bekommen. Zu diesem Zweck 
st ein Generalangriff gegen diesen Staat unter 
nommen. Aus vier verschiedenen Richtungen mar 
schieren 30 000 Aufständische gegen die Stadt Sao 
Paulo. Auf dem Wege dahin kam es bei Castro im 
Staate Parana zu einem schweren Gefecht, wobei 
der Widerstand der Regierungstruppen von den 
Aufständischen gebrochen wurde. Im Norden Bra 
siliens versuchen die Aufständischen aus Pernambuco 
in den Staat Bahia einzurücken. In Pernambuco 
«ollen sie 30 000 Gewehre und 447 Maschinengewehre 
erbeutet haben. Bei den Kämpfen um diese Stadt 
sind angeblich ISO Menschen gefallen. Zur Wieder- 
eroberung der Stadt sind neue Abteilungen von 
Regierungstruppen ausgesandt. 
Wie aus Montevideo gemeldet wird, haben 
schwere Kämpfe auch bei Marcelina und Ramos 
stattgefunden, bei denen zweihundert Tote und Ver 
wundete verzeichnet werden. Hier soll es zu einer 
Niederlage der Aufständischen gekommen sein. Es 
heißt, daß die brasilianische Flotte gemeutert habe 
und zu den Aufständischen übergegangen sei. 
Ein Telegramm aus Sao Paulo besagt, daß die 
Regierungstruppen die Stadt Palmyra,. Minas Ge- 
raes, wieder besetzt hätten. 
* „ * 
MeàinbriNWNg der dänischen 
Adrüslungsvorlage. 
Der dänische Verteidigungsminister hat 
am Donnerstag im Reichstage die Abrüstungs 
vorlage von neuem eingebracht. Darin wird 
vorgeschlagen, das jetzige Heer durch ein Wacht- 
korps zu ersetzen, für das jährlich 7,2 Millionen 
Kronen ausgegeben werden dürfen. Die Gene 
räle solle» künftig „Oberinspektoren" und die 
Obersten „Inspektoren" heißen. Ferner soll die 
Kriegsmarine abgeschafft und durch eine 
„Staatsmanne" ersetzt werden, die nur Wacht- 
unö Änspektionsschiffe und andere kleine Fahr 
zeuge von zusammen 13 000 Tonnen sowie 12 
Wasserflugzeuge umfaßt. Die Staatsmanne 
soll 10,7 Millionen Kronen im Jahre kosten 
Das wären zusammen rund 18 Millionen für 
Wachtkorps und Marine. 
Vier sszjàmàļîsche Ķreisdirekļoren 
in VrMnschMW MMgspensismerl. 
Das braunschweigische Staatsministerium hat 
beschlossen, dis sozialdemokratischen Kreisdirektoren 
Erdmann-Braunfchweig, Ricke-Blankenburg, Roh- 
loff-Gandersheim und Schelz-Holzminden zum Fe 
bruar 1931 zu pensionieren und sie sofort zu be 
urlauben. In einem Begleitschreiben wird den 
sozialdemokratischen Kreisdirektoren aufgegeben, 
sich sofort aller Amtshandlungen zu enthalten. Die 
Kreisdirektoren von Blankenburg, Holzminden 
und Gandersheim waren erst von der letzten so 
zialdemokratischen Negierung in ihr Amt als poli 
tische Beamte berufen worden. Erdmann ist be 
reits feit dem 1. Oktober 1923 im Amt, er amtierte 
auch unter der letzten bürgerlichen Regierung. — 
Begründet wird die Maßnahme des Staatsmini 
steriums mit dem Hinweis auf das Staatsbeam 
tengesetz 8 129 Ziffer 2, wonach die Versetzung in 
den Ruhestand erfolgen kann, „wenn das Interesse 
des Dienstes, insbesondere die Festigung der ver 
fassungsmäßigen. freistaatlichen Staatsform es ge 
boten erscheinen lassen" 
übrigen Völker gewillt seien, Deutschland die 
Zahlung der Annuitäten dadurch zu ermöglichen, 
daß sie zu solcher Steigerung des deutschen Waren 
exports aus eigenen Kosten beitrügen. Cs könne 
deshalb 
nur eine Frage der Zeit fein, wann das Re 
parationsproblem erneut zur internationalen 
Diskussion 
stehe. Wie auch immer das Schicksal der Repara 
tionen sein möge. Deutschland werde keinen seiner 
ausländischen Geldgeber jemals enttäuschen. Da 
rin sei auch die Pounganleihe mit einbegriffen, 
unbeschadet ihres politischen Ursprungs. 
Schacht fuhr fort: Sie werden mich fragen, 
ob die Regierung stark genug fein wird, eine Po 
litik der finanziellen Ordnung durchzuführen. 
Ich erwidere darauf, daß uns auch hier das Aus 
land durch eine gerechtere Behandlung unserer 
nationalen und moralischen Forderungen helfen 
könne. Das deutsche Volk ist im ganzen genom 
men viel zu ordnungsliebend, fleißig und ehren 
haft, als daß es den Geist der Unordnung oder 
den Bolschewismus zur Herrschaft gelangen' lassen 
wird. 
Deķļerbmchl. 
Wettervoranssage für den 11. Okt. 193»: 
Für Deutschland: vorherrschend heiteres Wet 
ter. stellenweise leichte Bodenfröste. 
Altona, v«n 10 Okiober 1930 
beim Grünen Jäger 18 
SHwemciMWerNt L Ä'ÄÏÄ 
(Ohne Gewähr» 
, Eb wurde ge-ahlt für 50 kg; Lebendgewicht: 
a Beste T.tllchweine .... über 300 Pfd. 55 .# 
b» Mittelschwere Ware . - ca. 240-400 Pfd. 55 -56 
ei Gute leichte Ware ... ca. 200-240 Psd. SS—56 * 
d ' ©‘rumste Ware. ... ca. 160-200 Psd. 48-52 
: 
Handel: tepe 
* » * 
Hamburq. den 10 Oktober 1930 
(Ohne Gewähr» Diehhos Sternfchanze 
Schwtzinemarkt 
Bericht der Hamburger Notierungskommisston. 
(Amtlicher Bericht» 
Es wurde aezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
a) Beste Fettschweine über 300 Bid. 55-55 JLM. 
b) MittelschwereWare.. .ca. 240-300 Pfd. 55-56 
c» Gute leichte Ware..-ca. 200-240 Pfd. 55—56 
6» Geringere Ware.....ca. 160-200 Psd. 46 -52 ' 
o Sauen ............ 44—49 
Auttrieb: 5290 ' 
Handel: rege 
* . * 
Berlin, den 10. Oktober 1930 
Wi M Min« MêìeWM 
(Frühnotiz» (Ohne Gewähr» 
Mitgeteilt von der Pommerschen Biehverwertüngs- 
Gesellschaft Berlin-Zentralviehboi. 
Es wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
Preise: Auftrieb: Verlauf: 
Binder 24 57 2584 ruhig 
Kälber 53 -83 13t 0 rufiia 
Schafe 34—70 5513 ruhig 
Schafe direkt zugeführt 211 
Schweine 9239 ziemlich glatt 
«ckweine zum Schlachlhof direkt 1986 
Auslandsfchweine 369 
Klaffe A 58-60 Klasse C 59-60 Klasse E 55-57 
B 59-60 „ D 57-60 . F - 
Sauen 53 
* * * 
ms. Baale, io. Oktober. Dem Ferkelmarkt waren 
92 Ferkel zugeführt. Der Handel verlief flau. Der 
Markt wurde geräumt Es kosteten 4—6 Wochen alte 
"«fei 10—12 Ji 6—8 Wochen alte 12—17,4t, ältere 
Ferkel bis 21 
* * * 
LM MierMgei o® 1 * ReiM-MM 
Hamburg, den 10. Oktober 1939 
Getreide (Preise tn R.4« per 1000 Kg.» 
Weiten franko Hamburg 75ck6kņ>neue 
"weiten ab inland. Station 
loggen franko Hamburg 7071 ka neue 
Aoooen ab inland. Station neue Ernte 
Winter erste ab inland. Station neue 
«ommer"erüe ab inland. Station 
'bonauaerite.wqfrHamburg.loko unverz 
ş>aşer franko Hamburg 
^aşer ab inland. Station 
Futtermittel (Prelle 'n R « per 
234 00—236.0 
222.00-224.00 
I68.00-I70.no 
156.00-158.00 
180.00-! 84.00 
182.00—226.00 
78 00— 80.00 
160.00—160.00 
148.00- 154.00 
SO Kg. prpt 
Weizenkleie,inland 
oneizenkl.. int. mgr. 
^ogaenkleie. ink. • • 
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Nrai.-oLgPl.-PoN. 
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şşokoskuch. „ 
Ravskuch. „ 
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Reisşu.-Meļil 24^28°» 
ona-Schrot 
Mehl (Preise tn R.« ver lOP Kg» 
5.45 
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Auszugmehl file!. Mühlen 
Bäckermehl biet. Mühlen - 
60% Roaaenmebl bie!. Mühlen 
Roggengrobmehl hiel. Mühlen ■ 
Tendenz: Gelreib' ruhig, Futtermittel ruhig, Mehi stetig. 
* * * 
Berliner Getrsidefrühmarkt 
vorn 10. Oktober 1938 
Tenb-m,: Ruhig 
Umiatz: Geschäft ena begrenzt 
Weizen ....227.00—229.00 | ha er 145.60—158.00 
Roggen.... 148.00-150.00 j Weizenkleie...75.00-80.00 
©erste .....167.00—180.00 ļ Roggenkleie..72.50-75.00 
Für 1000 ka 
«erlag u. Druck.- Heinrich M 8 ! i e r Söhne. Rendsburg 
Chetredaktion u. Berlagsieitung: F e r d. Möller. 
Verantwortlich für Leitartikel: F e r d. Möller, für Politik: 
Adolf G r e g o r t. für den allgemeinen Teil u. Feuille 
ton: Herbert Puhl mann, iür den wirtschaftlichen 
Teil: Dr. Zoh. Gosch, .iür den provinziellen u, örtlicher- 
Seil; Kart Mittler» alle i» Reudsdura. 
LM PrsolnMHrlUes. 
Großfeuer. 
kw. Lokstedt, 10. Okt. fDrahtberickt.) Durch 
ein Großfeuer wurde in der Nacht zum heuti. 
gen Freitag die Pappenfabrik von Hellberg & 
Müller zum größten Teil vernichtet. Das 
Feuer war gegen 4 Uhr heute morgen in dem 
sogenannten Lumpenkeller ausgebrochen und 
verbreitete sich infolge des starken Windes 
über die gesamte Fabr-kanlage. Nur mit größ 
ter Mühe gelang es, die auf dem Fabrikgrund- 
stück wohnende Familie des Besitzers in Si 
cherheit zu bringen. An den Löscharbeiten wa 
ren Hamburger, Loksteöter und Nienöorfer 
Wehren beteiligt, die mit 20 Schläuchen daS 
Feuer bekämpften. Besonders gefahrvoll wur 
de die Lage, als das Feuer auf einen Oelstapel 
überzugreifen drohte. Nur mit größter Mühe 
gelang es, das Feuer hiervon fernzuhalten. 
Das Fabrikgebäude ist innen ausgebrannt und 
der Betrieb ist durch den Brand völlig lahm 
gelegt.
	        
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