Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

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Was sonst noch in der Politik? 
Devtslher Neichslsg. 
Die zweite Beratung des Haushaltes des 
äteichsfinanzministeriums wird fortgesetzt. 
Abg. Feder-Sachsen (Nat.-Soz.) führt aus, 
die Hilferdiugsche Finanzpolitik sei gekenn 
zeichnet gewesen durch skandalöse Leichtfertig 
keit, die Moldenhanersche durch Kraftmeierei 
und Bluff. Die Volksfreundlichkeit dieser 
Republik zeige sich darin, daß die drückenden 
Massenverbrauchssteuern heute das Vielfache 
dessen betragen, was unter dem alten Regime 
*en arbeitenden Massen abgenommen wurde. 
Abg. Tr. Best (Volksrechtspartei) be 
kämpft die Deckungsvorlagen der Regierung. 
Die Reichshilfe verstoße nicht nur gegen dte 
Verfassung, sondern sie sei auch in ganz un 
sozialer Weise aufgebaut. < 
Abg. v. Lindeincr-Wildau (Chr.-Rat.) be 
nutzt die Gelegenheit, um einer „häßlichen 
Ente" den Hals umzudrehen: Die in der Pres 
se ausgestellte Behauptung, Minister Trevira- 
nus wäre in einem Salonwagen zu den 
Rheinlandfeiern gefahren, sei eine absolut 
unwahre, dummdreiste Erfindung. Minister 
Treviranus ist in einem gewöhnlichen Schlaf 
wagen-Abteil und im Abteil 2. Klasse von 
Mainz nach Speyer gefahren. 
Abg. Schmidt-Stettin (Dn.): Der jetzige 
Finanzminister Dietrich hat als Abgeordne 
ter zur Zeit des Finanzministers v. Schlie- 
ben mit Recht eine Verringerung des zu gro 
ßen Personals im Reichsfinanzministerium 
gefordert. Nichts aber ist geschehen. Da bit 
ten wir den Minister: Lieber Dietrich, nimm 
einen Dietrich, öffne die verschlossene Pforte 
des Finanzministeriums und lasse das über 
flüssige Personal heraus! 
Abg. Torgler (Komm.) meint, der Kuh 
handel der Reichsregierung mit den Regie 
rungsparteien gehe nur um die Frage, wie 
man möglichst viel ans der Masse der arbei 
tenden Bevölkerung herauspressen kann. Er 
fragt dann den Reichsfinanzminister, ob es 
richtig sei, daß Dr. Moldenhauer beantragt 
habe, ihm auf sein Pensionsöienstalter alle 
möglichen Tätigkeiten anzurechnen, die mit 
seinem Ministeramt nichts zu tun haben. 
Abg. Klug (Bayr. Bauernbund) erklärt, 
seine Partei werde nicht mehr auf die Leim 
rute des Junctims kriechen, wie bei den 
ersten Deckungsvorlagen. Die Finanznot sei 
vor allem verschuldet durch die viel zu große 
Zahl der Beamten und die zu hohen Beam 
tengehälter. 
Abg. Nauheim (Ztr.) fordert ein Verbot 
der Erhebung von Ankündigungssteuern 
durch die Gemeinden. Die preußische Negie 
rung sei damit schon-vorgegangen. Damit ist 
die Aussprache beendet. Ter Haushalt des 
Reichsfiuanzministeriums wird in der Aus 
schutzfassung angenommen. Ter Antrag der 
Wirtschaftspartei, die eine Nachprüfung ver 
langt, ob die Beamten der Länder und Ge 
meinden in gleicher Weise wie die Reichsbe 
amten eingestuft und besoldet sind, wird an 
genommen. Das Gesetz über die Verlänge 
rung des Vermahlungszwanges von Inland 
weizen wird dem Volkswirtschaftlichen Aus 
schuß überwiesen. Die dann folgende dritte 
Beratung des Brotgesetzes beschränkt sich ai-f 
Abstimmungen. 
Präsident Löbe schlägt vor, die Schlußab 
stimmung aus morgen zu vertagen. Dieser 
Vorschlag wird angenommen. 
Um 6 Uhr vertagt sich das Haus auf Don 
nerstag 3 Uhr. Auf der Tagesordnung ste 
hen kleinere Vorlagen. 
' * Zwischenfälle 
zwischen Nalionaisozialiflen. 
TU. Berlin, 9. Juli. Die Schristleitung 
des „Nationalen Sozialisten" teilt mit: Dienstag- 
Lautsprecher mil A km Reichweite 
Berlin, 9. Juli. Im Herbst wird auf dem 
Berliner Funkturm ein Siemens-Gigant- 
Lantsprecher aufgestellt werden, der für einen 
Versuch auf der Avus dienen soll, bei dem 
Sprache und Musik von Berlin bis Wannsee 
übertragen werden müssen. Die Presse hatte 
gestern Gelegenheit, diesen Riesenlautsprecher 
in Siemensstaöt, wo er auf dem Dach eines 
Laboratoriumsgebäudes montiert war, zu hö 
ren. Die ungeheure Reichweite des Schalls, die 
„§pes" hat niemanden 
gerät! 
Schwerin, 9. Juli. Heute morgen traf in 
Stralsund der holländische Segler „Spes" ein. Der 
Kapitän des Schiffes hatte am Montag bei schwe 
rem Sturm sieben Meilen von Bornholm ent 
fernt den schwarzgestrichenen Schwimmer eines 
Wasserflugzeuges angetroffen, an dem sich eine 
Frau klammerte, die völlig erschöpft war. Da 
eine Rettung durch das Beiboot des Seglers nicht 
möglich war, versuchte die Besatzung die Unglück 
liche mit einem Bootshaken zu bergen. Der Gür 
tel der Schwimmweste, die die Frau trug, riß 
jedoch. Die Frau sank in die Fluten zurück und 
konnte nicht mehr gerettet werden. Der Kapitän 
des Schiffes teilte weiter mit, daß er keinen Fahr 
gast des verunglückten Flugzeuges an Bord ge 
nommen habe. In der Nähe der Unfallstelle 
wurde von dem Kapitän allerdings ein Schiff 
gesichtet, das die Notflagge gefetzt hatte. 
- • ® 
Gewissenlose „Krankenbehandlerin" verurteilt 
Harburg-Wilhelmsburg, 9. Juli. Das 
Schöffengericht verurteilte die „Krankenbe 
handlerin" Bethmann wegen fortgesetzten 
Betruges zu zwei Monaten Gefängnis. Die 
Angeklagte hatte lange Zeit in ganz gewis 
senloser Weise Patienten, mit verschiedensten 
Krankheiten behaftet, ohne medizinische Kennt- 
Die Einweihung 
in ihrem vorletzten Bauabschnitt (bis 
8. Juli. Die kirchliche Weihe nahm ans 
Erzbischof, Kardinal 
der Zugspchdahn 
zum Schneefernerhaus am Platt) am 
der Station Eibsee der Münchener 
von Faulhaber, vor. 
kn einem Winkel von 60 Grad 20 Kilometer 
beträgt, wird glaubhaft, wenn man weiß, daß 
dieser Lautsprecher einen Strom von zwölf 
Ampere frißt und seine Membrane Bcweguu- 
Sen 20 Millimetern ausführt. (Znm Ver 
gleich angeführt, daß der gewöhnliche Laut 
sprecher ungefähr ein Hundertstel Millimeter 
bewegt.) Wie die Vorführung von Sprache und 
Munk zeigte, wird das Klangbild auch in gro 
ßer Nähe nicht verzerrt. Der Lautsprecher hat 
kürzlich am Bodensee eine Kommandottbertra- 
gung von Rohrschach bis Lindau ermöglicht. Er 
soll zur Sprachüüermittlung von Großflug 
zeugen und Luftschiffen znr Erde dienen und 
bei ganz großen Sportveranstaltungen ver 
wendet werden. Die Gesamtverstärkeranlage, 
die mehr als 1 PS. leistet, wird deshalb in ein 
Auto einaebaut l 
nachmittag zwischen 16 und 17 Uhr wurde der 
„NS."-Zeitungshändler R., der am Ufapalast, am 
Zoo seinen Stand hat, von einer Anzahl von 
Goebbelsleuten niedergeschlagen. Schutzpolizisten, 
die sofort eingriffen, brachten den schwer mißhan 
delten Händler zur Rettungswache. Gegen die 
Täter, die polizeilich festgestellt sind, wird sofort 
gerichtlich vorgegangen werden. 
GlariW mt WelWchstleistmg 
im ÄenflitR. 
WTB. Hamburg, 9. Juli. Ueber dem 
Hamburger Flughafen hat am Mittwochnach 
mittag der seit einigen Jahren in Hamburg 
ansässige schweizer Pilot Victor Glardon, der 
auch in Rendsburg durch seine waghalsigen 
Kunstflüge ans dem letzten Flugtag bekannt 
ist, die bisherige Welthöchstleistung im Rük- 
kenflug mit Passagier verbessert: Glardon 
führte mit seiner „Schwalbe", begleitet von 
seinem Monteur Diesing, einen Rückenflug 
von 18 Minuten 10 Sekunden Dauer aus. 
* * * 
Der unķoschbnre Snudeubrsnö 
in IBcmtn. 
Bukarest, 9. Juli. Der seit länger als einem 
Jahr wütende Sondenbrand in Moreni, dem die 
Sonde Nr. 160 der Gesellschaft Romana-America- 
na zum Opfer gefallen ist, wütet trotz übermensch 
licher Anstrengungen, dem verderbenbringenden 
Element Einhalt zu gebieten, unaufhaltsam 
weiter. In den letzten Wochen hat die Eruption 
der Gase allerdings etwas nachgelassen, so daß 
schon die Hoffnung auftauchte, der Brand werde 
endlich versiegen. Es war aber Trug. 
Wie soeben aus Moreni gemeldet wird, 
schwollen die Fenergarben über Nacht neuerdings 
wieder mächtig an. Fachleute nehmen an, daß 
die Flammen durch den Zustrom einer neuen Eas- 
adcx wieder Nahrung erhalten haben. Zum Un 
terschied gegen früher wirft die Sonde jetzt auch 
erhebliche Mengen von Rohöl ans. Es wurde 
berechnet, daß die Flamme zu mehr als der Hälfte 
von Rohöl gespeist wird. Auf dieser Feststellung 
beruht ein neuer Löschplan eines rumänischen 
Ingenieurs, der in der unmittelbaren Nähe der 
Brandstelle zwei neue Sonden anbohren will, um 
den Rohölzustrom zum Flammenherd abzuriegeln. 
Die Arbeiten haben bereits begonnen. Nach den 
Erfahrungen der letzten Monate ist es aber sehr 
fraglich, ob dieser Löschversuch glücklicher als seine 
Vorgänger sein wird. 
niffe behandelt und allen dieselbe Medizin ge 
geben. Diese, bestehend ans ganz billigem 
Wein, war für Heilungszwecke überhaupt 
nicht geeignet. Manche Kranke haben diese 
sogenannte Medizin in derselben Flasche er 
halten, in der sie ihren Urin mitgebracht hat 
ten. 
Wegen einer Streichholzschachtel znm Mör 
der geworden. 
WTB. Wanne,. 9. Juli. Zwischen einem 
42' Jahre alten Arbeiter und einem bei ihm 
als Kostgänger wohnenden 65 jährigen Inva 
liden kam es am Dienstag wegen einer 
Streichholzschachtel zu einer heftigen Ausein 
andersetzung. Der Invalide griff :m Verlaufe 
der Streitigkeiten zu einem dolchartigen Mes 
ser und brachte dem Arbeiter so schwere Stich- 
verletzungen bei, daß er bald darauf starb. 
Der Täter wurde verhaftet. Der Getötete hin 
terläßt fünf unversorgte Kinder. 
Fenergefccht zwischen Polizei und Alkohol- 
schmugglern. 
TU. Neuyork, 9. Juli. Der neue Prohi- 
bilionskommissar des Staates Neuyork ent 
faltet eine rührige Tätigkeit zur Bekämpfung 
des Alkoholschmuggels. Insbesondere hat er 
sein Augenmerk auf die Hafenschmuggler ge 
richtet. In den Morgenstunden des Mittwoch 
entbrannte plötzlich ein heftiges Feuergefecht 
zwischen Prohibitionsbeamten und Schnaps- 
schmugglern, als die Beamten auf einer 
Werft in der Nähe Scarboroughs eine Luxus- 
yacht, ein Motorboot und drei Lastkraftwagen, 
die Alkohol im Werte von rnnd 1,7 Millionen 
RM. mit sich führten, beschlagnahmten. Ein 
Schmuggler wurde bei der Schießerei getötet. 
In wenigen Zeilen 
E. A. M. Biering wurde zum außerordentlichen 
dänischen Gesandten in Belgrad, Bukarest und So 
fia ernannt. 
Canada will die Grenze der nördlichen Provinz 
bis an das arktische Gebiet hinausschieben. 
Bei den Unruhen in Aegypten wurden 8 Per 
sonen getötet. 
Die deutsch-russischen Schlichtungsverhandlun- 
gen sind zum Abschluß gekommen. Man hofft da- 
mit auf Verbesserung des deutsch-russischen Han 
delsverkehrs. 
Mitte November soll eine englisch-indische Kon- 
ferenz stattfinden. 
Kurze Post. 
Das französische Transozean - Flugzeug 
von Jean Mermoz mußte an der brasiliani 
schen Küste notlanden. Die Flieger wurden 
gerettet. 
Ein Flugzeug der französischen Farman- 
Linie wurde bei einer Notlandung in Holland 
schwer beschädigt. Der Mechaniker wurde ge 
tötet, Pilot und Funker schwer verletzt. 
Im irischen Meer sind 6 Knaben in eine 
heftige Strömung geraten und ertrunken. 
Ein Berliner Ehepaar wurde in Misdroy 
von einer hohen Welle ergriffen und ins 
Meer hinausgetragen. Beide ertranken. 
Gelegentlich einer Geburtstagsfeier in 
Greenbay (Wisconsin) unternahmen 12 Per 
sonen eine Motorbootfahrt. Dabei kenterte das 
Boot. 4 Personen sind ertrunken. 
Bet Olmütz hat sich ein lljähriger Schüler 
vor den Schnellzug geworfen. Er wurde getötet. 
Die größte Brttnner Tuchfabrik ist durch 
Feuer vernichtet worden. 
Die Tätigkeit des Vesuvs dauert noch an. 
Der Auswurf glühender Lava ist nicht sehr 
schlimm. 
In Bukarest wurde eine Gelöfälscherbande 
festgenommen und eine große Anzahl gefälsch 
ter 1000-Lei-Noten beschlagnahmt. 
In München wurden zwei Personen ver 
haftet, die für 780 000 Mark falsche Jnvaliden- 
marken in Umlauf gebracht haben. 
Bei Alt-Gribkow ist ein Lastkraftwagen 
mit 28 Schulkindern gegen einen Baum gefah 
ren Hierbei wurden 14 Kinder schwer verletzt. 
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