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Der LarrSesverdasK
SchleswG.Hslsteèņ
im Rahmen des Nordwestdeutschen
Handwerkerbundes.
Bon Bundespräsident Hermann Willmann,
Hannover.
Als im Jahre 1919 öie Reorganisation des
Noröwestdeutschen Handwerkerbundes beschlos
sen und die Neugrünöung vollzogen war, galt es,
die Geschlossenheit des gesamten noröwestdeutschen
Handwerks in der freien verufsständischen Organi
sation, die der Nordmestöeutsche Hanüwerkerbund
darstellt, herbeizuführen. Um dieses zu ermögli
chen, mußte zunächst ein entsprechender Unterbau
durch Bildung von Orts- und Kirchspielgruppen,
Kreishanüwerkerbündcn und Landesverbänden ge
schaffen werden. Danach mar es in erster Linie
Aufgabe der Orts- und Kirchspielgruppen wie
Kreishanöwerkerbünde, das Handwerk in den Ort
schaften, Kirchspielen und Kreisen zusammenzu
schließen, während die Landesverbände die Auf
gabe hatten, diesen Zusammenschluß nach jeder
Richtung hin zu fördern und den Kreishanöiver-
kerbünden, Orts- und Kirchspielgruppen Richt
linien zu geben für eine Tätigkeit, die sie im In
teresse des Handwerks und der Gesamtwirtschast
auszuüben haben. Diese Tätigkeit bewegte sich
nicht nur aus wirtschaftlichem, sondern auch auf
politischem Gebiete, da die veränderten Verhält
nisse in der Nachkriegszeit gegenüber der Vor
kriegszeit eine erhebliche Tätigkeit auch auf dem
Gebiete der Politik erforderten. In welchem Um
fange und Ausmaße die Orts- und Kirchspielgrup
pen wie Kreishandwerkerbünde unter der Leitung
des Landesverbandes tätig gewesen sind, und zwar
nicht nur im Interesse des Handwerks, sondern
auch der Wirtschaft und des Staates, ist erkennbar,
wenn man die derzeitige wirtschaftliche und politi
sche Lage und die Bestrebungen, die die Vernich
tung des Handwerks und gewerblichen Mittelstan
des zum Ziele hatten, berücksichtigt. Um diesen
Vorgängen erfolgreich zu begegnen und den Wie
deraufbau unserer darnieöerliegenden Wirtschaft
zu ermöglichen, bedurfte es einer zähen und ziel
bewußten Arbeit.
Der Landesverband Schleswig-Holstein hatte
aber nicht nur diese organisatorischen Fragen zu
lösen, sondern er hatte auch die Aufgabe, die Be
lange des Handwerks in Schleswig-Holstein auf
wirtschaftlichem und politischem Gebiete zur Gel
tung zu bringen, wobei das Gebiet der reinen Po
litik eine besondere Rolle spielt, weil die hanöwer-
kerlichen Belange durch die Gesetzgebung und
durch öie Vorgänge im Reich, in Ländern und Ge
meinden sehr stark berührt werben. Demzufolge
hat er auch die Aufgabe, durch den Noröwestöeut
schen Handwerkcrbund Verbindung mit den gesetz
gebenden Körperschaften und soweit das Gebiet
Schleswig-Holstein in Frage kommt, Verbindung
mit den Behörden dieses Gebietes zu halten.
Ebenso ist es Aufgabe des Landesverbandes, dem
Handwerk auf steuerlichem Gebiete, auf dem Ge
biete der Arbeitsbeschaffung usw. mit Rat und
Tat zur Seite zu stehen. Wenn der Landesverband
Schleswig-Holstein nunmehr bei der Feier seines
zehnjährigen Bestehens einen Rückblick auf die
verflossenen 19 Jahre nimmt, dabei die Tätigkeit
dieser 19 Jahre überprüft, dann kann er mit Be
friedigung feststellen, daß die Tätigkeit, die er im
Laufe der verflossenen 19 Jahre ausgeübt hat,
wohl eine sorgen- und mühevolle war, aber auch
als erfolgreich zu bewerten ist. Der Landesver
band kann auch mit Befriedigung sagen, daß die
Belange des schleswig-holsteinischen Handwerks
im Nahmen des Nordwestbcntschcn Handwerker-
bundes immer entsprechend gewürdigt sind, was
wiederum auf die erfolgreiche Tätigkeit der Lei
tung des Landesverbandes zurückzuführen ist.
Ueber die Tätigkeit der einzelnen Landesver
bände steht die Tätigkeit des Noröwestdeutschen
Handwerkerbundes, die hauptsächlich auf dem Ge
biete der großen Politik liegt. An dieser Tätigkeit
sind naturgemäß nicht nur die einzelnen Landes
verbände interessiert, sondern sie haben auch die
Aufgabe, daran regsten Anteil zu nehmen, da diese
Tätigkeit sich letzten Endes wiederum im Interesse
des Gesamhandwerks, der Wirtschaft und des
Staates auswirken soll, weshalb sie auch aus die
Bedürfnisse der einzelnen wie der Gesamtheit ab
gestellt werden muß. Hier sind es wiederum die
Landesverbände, die mit Rücksicht darauf, baß die
beruflichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der
einzelnen Lanöcsteile verschieden sind, dafür zu
sorgen haben, daß die Gesamtpolitik des Bundes
unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte ge
führt wird. Dem Landesverband Schleswig-Hol
stein kann ich an seinem 19 jährigen Jubeltag be
stätigen, daß er nicht nur einen Teil des Nordwest
deutschen Handwerkerbundes darstellt, sondern daß
er sich stets als solcher gefühlt hat und bemüht ge
wesen ist, sowohl die Belange des schleswig-hol
steinischen Handwerks entsprechend zur Geltung zu
bringen als auch an der Gesamtpolitik des Nord-
westdeutschen Handwerkerbundes teilzunehmen und
dieselbe entsprechend zu beeinflussen. Er hat es
aber auch verstanden, entsprechend den Wünschen
des Noröwestdeutschen Handwerkerbundes, mit den
übrigen Organisationen des schleswig-holsteini
schen Handwerks jHandwerkskammern, Fachver
bände) engste Fühlung zu halten, wodurch die Ein
heitlichkeit des schleswig-holsteinischen Handwerks
immer gegeben war. Ebenso hat er es verstanden,
engste Fühlurig mit anderen Berufs- und Wirt
schaftsgruppen zu halten, womit wiederum eine
gewisse Einheitlichkeit bei Lösung schwieriger Wtrt-
schaftsfragen gewährleistet worden ist.
Wenn der Führung des schleswig-holsteini
schen Landesverbandes am 19 jährigen Jubeltage
angesichts der erwähnten Gesichtspunkte Dank für
öie mühsame, aber auch erfolgreiche Tätigkeit ge
bührt, so muß mit diesem Dank gleich der Wunsch
verbunden werden, daß dem Landesverband die
Führerpersönlichkeiten noch lange erhalten blei
ben, damit sie mit der im Laufe der verflossenen
Jahre gesammelten Erfahrung an der Beseitigung
der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrisis
mitwirken und somit dem schleswig-holsteinischen
Handwerk Gelegenheit geben, an der Gesundung
teilzunehmen.
ļm Ņûkķļàlikk auf zehn Zäher.
Von Dr. E. Köhler.
Im stürmereichen Jahre 1919, gründeten ziel
bewußte und weitsichtige Männer des nordwest-
öeutschen Handwerks, an ihrer Spitze der noch
heute im Amte befindliche Bunöespräsiüent Bäk-
keroüermeister Willmann, am 21. September in
Hannover den Nordwestöcutschen Handwerker-
bund ; ein weithin ragendes Zeichen berufsständi
scher Selbstbesinnung, ein Bollwerk gegen die an
brandende Flut der Sozialisierung und Kommu
nalisierung. Die führenden Handwerksmeister in
Schleswig-Holstein nahmen mit heller Begeiste
rung den Bunöesgebanken auf. In allen Kreisen
bildeten sich Ortsgruppen und Kreishanöwerker-
bünöe.
Willmann und der damalige Generalsekretär
Dr. Vogel beriefen öie Vertreter der schleswig
holsteinischen Kreishanöwerkerbünde zum 18. Juli
1929 nach Neumünster. Einstimmig wurde die
Gründung des „Landesverbandes des Schleswig-
Holsteinischen Handwerkes" mit dem Sitz in Kiel
beschlossen. Die Führung übernahm der Vorstand
des Kieler Handwerkerbundes mit seinem Vorsit
zenden Maurerobermeister Wilhelm Forchert.
Sein Nachfolger wurde 1922 der spätere Ehren
vorsitzende und leider zu früh verstorbene Schlos
sermeister und Provinziallandtagsabgeordnete
Emil Schulte, dem im Herbst 1924 der jetzige Vor
sitzende, Schneidermeister und Landtagsabgeord-
uete Carl Kohrt folgte. Trotz der Nöte der Infla
tion dehnte sich öie Organisation immer weiter
aus. Heute umsaßt der Landesverband rund 899
Ortsgruppen, die in 23 Kreishanöwerkerbünden,
davon 29 mit eigenen Geschäftsstellen, rund 15 999
Mitglieder umschließen.
Aus politischer Not geboren, hat es der Lan
desverband stets als vornehmste und wichtigste
Ausgabe angesehen, handwerkerlichen Einfluß im
politischen Leben durchzusetzen. Die Reichs- und
Landtagswahlen sind Brennpunkte der Verbanös-
arbeit. Im Provinziallanötag, in den Kreis- und
Gemeindevertretungen hat sich handwerkerlicher
Einfluß fühlbar gemacht, — ein Ergebnis planmä
ßigen Zusammenwirkens von Landesverband und
Kreis- und Ortsgruppen. Kommunalpolitische Ta
gungen schulen die handwerkerlichen Gemeinde-
vertreter; in Kursen an der Rendsburger Volks
hochschule wächst eine neue Führerschicht heran.
Şoàäeļs immer. rückwärts trimmer.
Von Carl K o tz r t, M. ö. L.,
Vorsitzender des Landesverbandes Schleswig-Holstein des Nordwestdeutschen Handwerker-
bundes e. B.
Der Landesverband Schleswig-Holstein
des Noröwestdeutschen Handwerkerbundes be
geht am 27. und 28. September sein zehnjäh
riges Juüiläumsfest. Wenn auch zehn Jahre
in der heutigen schnellebigen Zeit ganz gewiß
nicht als eine allzu lange angesehen werden
kann, so bedeuten doch die letzten zehn Jahre
eine Zeit ernster, mühevoller und aufreiben
der Arbeit.
Wie sah es vor einem Jahrzehnt auf po
litischem und wirtschaftlichem Gebiete in
Deutschland aus? Kommunalisierung und
Sozialisierung hießen öie Schlagwörter!
Durch seinen berufsständischen Zusammen
schluß ist es dem Handwerk gelungen, sich in
zähem Ringen im Daseinskämpfe durchzuset
zen und seine Stellung im Wirtschaftskampfe
zu behaupten. Wenn auch wiederholt in den
Krisen dieses Jahrzehnts das Handwerk dem
Erliegen nahe war, so ist doch durch seine
Kraft, hie ihm innewohnt, der Kampf bestan
den worden.
Der Wille, der vor einem Jahrzehnt
durchbrach, das Handwerk in Gesetzgebung
und Verwaltung zur nachdrücklichen Vertre
tung seiner Interessen einzuschalten, hat Er
folge gezeitigt. Wenn auch damals, wie schon
immer, von allen Seiten betont wurde, das
Handwerk sei ein Eckpfeiler des Staates und
müßte die ihm gebührende Achtung finden, so
löste es doch erhebliche Ueberraschung aus, als
wir unsere Ansprüche auf Vertretung in den
Parlamenten anmeldeten. Heute nach zehn
Jahren haben wir ein gut Stück dieses unse
res Weges zurückgelegt, das Endziel jedoch
noch lange nicht erreicht.
Im Kreise meiner Mitarbeiter werden
wir im nächsten Jahrzehnt die uns gestellten
Ziele zu verwirklichen suchen, trotz Anfein
dung und Mißgunst nie verzagen, vielmehr
von Idealismus beseelt, in den vordersten
Reihen des Handwerks stehen, um seiner Sa
che zum Siege zu verhelfen. Arbeit und Le-
beuswille sollen die stärksten Lebenskräfte des
Handwerks in der heutigen Zeit sein.
Die Stellung des Landesverbandes in der
schleswig-holsteinischen Oeffentlichkeit hängt eng
zusammen mit seinem Verhältnis zu den Wirt
schaftsorganisationen aller Art, zu den Behörden
und zur Presse. Die alljährlich stattfindenden
Handwerkertagc, so vor allem der Presseempfang
im Oktober 1926 in Altona und der Handwerker
tag in Kiel 1927 mit Festvorstellung im Stadtthe
ater, Empfang im Rathaussaal und einer durch
Rundfunk übertragenen Kundgebung, — sind be
sonderer Ausdruck dieser Entwicklungsltnie des
Verbandes. Das Problem Handwerk nnd Land
wirtschaft hat reichen Stoff zur Auseinandersetzung
an Fragen wie der gewerblichen Konkurrenz der
Landwirtschaft, der Landvolkbundbewegung, der
Brotpreisbtldung gegeben, ohne daß im ganzen
die Harmonie des beiderseitigen Verhältnisses
ernstlich gestört werden konnte.
In der Inflationszeit galt es, dem Handwerk
mit Maßnahmen zur Erhaltung der Substanz zur
Seite zu stehen. Einrichtungen zur Auftragsbe
schaffung im Zusammenhang mit den Reparati
onslieferungen, später Erschließung von Mitteln
des Staates und heimischer Institute zu Kredit
zwecken, die Branöverhütungsgemeinschaft mit der
Landesbrandkasse dienten der unmittelbaren wirt
schaftlichen Förderung des Berufsstandes.
Der heimischen Wirtschaftspolitik widmete sich
der Landesverband in den ersten Jahren seines
Bestehens, zugleich als federführende Stelle des
inzwischen wieder aufgelösten Gesamtansschusses
schleswig-holsteinischer Unternehmerverbände, in
der Frage der BezirkSwirtschastsräte. Der Ge
danke, öie Grundlage der Provinz nach Sttöostcn,
vorbei an dem großen Nachbar Hamburg, zu ver
breitern, spielte eine große Rolle; ein nicht unbe
achtlicher Vorgang im Hinblick auf öie gerade jetzt
wieder kritisch werdende Frage nach dem Schicksal
der Provinz bei der kommenden Neichsreform.
Die folgenden Jahre brachten Kämpfe mit der
Heimstätte, die sich im Herbst 1927 zu einer in meh
reren tausend Exemplaren verbreiteten Denkschrift
verdichteten.
Steuerpolitik und Sozialpolitik haben die An
beit des Verbandes fortlaufend beansprucht. In
der Inflationszeit gelang es, beim Regierungs
präsidenten ein besonderes Anhörungsrecht der
Kreis- und Ortsgruppen bei Steuerverteilungsbe
schlüssen der Gemeinden durchzusetzen; ein Erfolg,
der sicher nicht ohne Einfluß aus die spätere Ge
staltung des Anhürungsrechtes der öffentlich-recht
lichen Berufsvertretungen geblieben ist. In sozi
alpolitischer Beziehung verdient die gemeinsam
mit den Arbeitgeberverbänden für das Handwerk
erfolgreiche Durchführung der Wahlen der Bei
sitzer bei den Arbeitsgerichten und der Mitglie
der der Verwaltungsorgane der Arbeitsämter und
des Landesarbeitsamtes, der Ortskrankenkassen,
der Versicherungsämter und des Oberversiche
rungsamtes hervorgehoben zu werden.
Auf dem weiteren Gebiete knltnrpolitischer Ar
beit hat der Verband nicht minder ein Feld der
Betätigung gesucht. Bildungs- und Erziehungsbe-
strebungcn in den eigenen Reihen verbinden sich
mit fürsorgenöer Aufmerksamkeit für die erfreuli
cherweise immer stärker werdende Junghandwer-
kerbunöbewegung. Im Schleswig-Holsteiner-Bund,
in der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesell
schaft und anderen ähnlichen Organisationen ist
auch das Handwerk zu finden. Daß im Nahmen
gegebener Möglichkeiten allgemeine Belange der
Nordmark und der Grenzpolitik gepflegt werden,
ist eine Selbstverständlichkeit.
In schicksalsschwerste Zeit fällt dieses zehn
jährige Bestehen der Organisation. Das deutsche
Volk steht vor der gewaltigen Aufgabe, neue
Grundlagen für sein Dasein zu gestalten. Es ist
der Wille auch des Landesverbandes Schleswig-
Holstein des Nordwestdeutschen Handwerkerbundes,
an der Lösung dieser Schicksalsfrage mit aller
Kraft mitzuarbeiten.
SîļrràààL.
Oktober 1930.
Reich: Erste Halbjahrsrate der erhöhten Obliga
ti on ssteuer.
Reich: Lohnabzug für die Zeit vom 16. bis 99.
September 1930. Falls im Ueber weisu ngsverfahren
die bis zum 15. September einbehaltenen Beträge
299 Mark nicht überstiegen haben, für die Zeit vom
1. bis 39. September 1939. Gleichzeitig Abführung
der im Steuerabzugsverfahren einbehaltenen Reichs
hilfe der Persons des öffentlichen Dienstes und der
Ledigensteuer.
Reich: 1. Umsatzsteuervoranmeldung und Umsatz
steuervorauszahlung für das dritte Vierteljahr 1939
(Schonfrist 15. 10. 198g). 2. Einkommensteuer- und
Körperschaftssteuervorauszahlung für das dritte Vier
teljahr 1939 mit Ausnahme der Landwirtschaft. 3.
Zuschlag zur Einkommensteuer für Einkommen über
8999 Mark in Höhe von 5 Prozent (die Hälfte davon
ist am 19. 19. zu zahlen), mit Ausnahme der Steuer
pflichtigen mit hauptsächlich Einkünften aus Land
wirtschaft. 4.- Ledigensteuer für veranlagte Steuer
pflichtig« (Ausnahme: Personen, die hauptsächlich
Einkünfte aus Landwirtschaft beziehen). 5. Reichs-
hikfe für Auffichtsratsmitglieder (y 2 von 2% Prozent
der in der Veranlagung 1929 enthaltenen Auffichts
ratsbezüge). 6. Böisenumsatzsteuer für September
1939 bei monatlicher Abrechnung, für das dritte Vier
teljahr bei vierteljährlicher Abrechnung.
Preußen: 1. Staatliche Grund-vermögenssteuer für
Monats- und Dierteljahrszahler (nebst staatlichem
Zuschlag bei Monatszahlern). 2. Hauszinssteuer. 3.
Gemeindezuschläge zur Erundveimögensstener (zum
Teil andere Termine). 4. Vorauszahlung bezw Teil
zahlungen auf bk Eewerbeertragssteuer für das dritte
Vierteljahr des Rechnungsjahres 1939.
Teile von Preußen: 1. Vorauszahlung auf die
Gewerbe kapitalsteuer für das dritte Vierteljahr des
Rechnungsjahres 1980. 2. Lohnsummensteuer für Sep
tember 1639 nebst Erklärung über die Lohnsumme und
Zahl der Arbeitnehmer (zum Teil andere Zeitab
schnitte). (
Reich: Lohnabzug für die Zeit vom 1 bis 16. 19.
1939 für das Markenverfahren, für das Uoberwei-
sungsverfachren nur, falls die vom 1. bis 16. 19. 1939
einbehaltenen Lohnbeträge 209 Mark übersteigen.
Gleichzeitig Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbehaltenen Reichshilfe der Personen des öffenili-
chen Dienstes nnd der Lsdi,gensteuer.
Vorsicht bei den Umschuldungen
der Aufwertungshypotheken.
Bekanntlich ist jetzt das AufwertungBchlußgesetz
herausgekommen, das as Problem der sogenannten
Umschuldung aktuell werden läßt. Es handelt sich
dabei darum, aus den jetzt immerhin mehr oder we
niger kurzfristigen Aufwertungshypothekeu langfristi
ge Hypotheken zu machen, damit der Schuldner, der
Hauseigentümer, auf längere Zeit Ruhe hat. Schon
jetzt sind, wie schon seit längerem, starke Bestrebungen
in dieser Richtung im Gange, aber es leidet diese
ganze Aktion vorläufig noch unter der Tatsache, daß
die Reichsregierung bisher den ab 1. Januar 1982 für
Aufwertungs-Hypotheken bei Verlängerung der Stun
dung geltenden gesetzlichen Zinssatz noch nicht festge
setzt hat. Man sprach und spricht davon, daß er 714
bis 8 Prozent betragen soll, aber diese Ungewißheit
zwischen 7% und 8 Prozent genügt, um ein« schon
jetzt stattfindende Umschuldung gefahrvoll zu machen,
zumal es durchaus möglich ist, daß der Zinssatz weder
714 noch 7% noch 8 Prozent sein wird. Es ist drin
gend zu fordern, daß der Zinssatz so schnell als mög
lich bekanntgegeben wird. und dringend anzuraten,
keine endgültigen Umschuldungen vorher vorzunehmen.
Insbesondere ist wichtig, daß nur der von der Re
gierung festgesetzte Zinssatz den Rang der alten Auf-
wertungshypothek einnimmt, also auch ohne Zustim
mung der nachstehenden Gläubiger die Erhöhung des
gesetzlichen Zinssatzes von 5 Prozent auf den neuen
Zinssatz vorgesehen ist; daß aber nicht etwa ein über
den neuen gesetzlichen Zinssatz hinausgehender höherer
zwischen den Parteien jetzt vereinbarter Zinssatz das
selbe Privileg genießt. Schon daraus allein könnten
sich leicht erhebliche Verwicklungen und Unannehm
lichkeiten für alle Beteiligtm ergeben. —
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