Die wohlfeilen Preise
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sind nicht ein einzelner Vorteil, sondern Z.D.Alh-MÖBEL sind nach Entwürfen erster deutscher
Künstler angefertigt und weisen eine ausgezeichnete Qualität auf. Sie werden überrascht sein
bei einem Rundgang durch meine Ausstellungsräume von den ständig wechselnden Eindrücken
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KAPPELN, Schmiedestraße 18
Schleswig-Holstein
àÄ Problem Sa
WoWahrLserwerbsMsm.
Besorgniserregende Zahlen. — Neichshilfe int
not.
Tie Betreuung der Wohlfahrtserwerbs
losen bildet für Gemeinden und Kreise augen
blicklich das schwierigste Finanzproblem. Der
Präsident des Teutschen Landkreistages Dr.
von Stempel bringt in der „Zeitschrift für
Selbstverwaltung" Nr. 18 vom 15. September
1930 interessante statistische Angaben. Aus
diesen geht hervor, daß neben de« Stadtkrei
sen auch die Landkreise als Bezirksfürsorge
verbände in weitestem Maße von der Sorge
für die Wohlfahrtserrverbslosen betroffen
werde». Die Entwicklung in den Landkrei
sen hat jedes vorauszusehende Maß über
schritten und die Etats der Kreise vollständig
über den Haufen geworfen. Aufschlußreich
sind die Zahlen für den Kreis Mors. Hier
wurden betreut:
am 31. 7. 1928 145 Wohlfahrtserwerbslose
(Parteien),'
am 31. 3. 1929 190 Wohlfahrtserwerbslose
(Parteien),'
am 31. 7. 1929 183 Wohlfahrtserwerbslose
(Parteien),'
am 31. 3. 1930 446 (=100 %) Wohlfahrts-
erwerbslose (Parteien),'
am 30. 6. 1980 926 (—207,5 %) Wohlfahrts-
. erwerbslose (Parteien). - 1
Für die vorstehende Zeit gestalten sich die
Zahlen nach den Berechnungen des Arbeits
amtes folgendermaßen:
am 31. 7. 1930 1266 — 282,5
am 31. 8. 1980 1602 = 359
am 30. 9. 1930 1886 — 423
gegenüber dem Stande vom 31. 3.
1930 (=100)
am 31. 10.1930 2313 — 618
am 30. 11.1930 2609 — 586
am 31. 12.1930 2902 = 681
Die Fürsorgeaufwendungen betragen am
31. 12. 1930 in diesem Kreise 1,1 Million mehr
als für das Rechnungsjahr 1929. Davon ent
fallen auf den Kreis 770 000 Mark, auf die
kreisangehörigen Gemeinden 330 000 Mark.
Da der Kreis Mors aus Reichssteuerüber-
weisungen nur 710 000 Mark erhält, über
steigt die vorstehende Belastung diese Sum
me noch um 60 000 RM. Im Kreise Bitterfeld
werden am 80. 9. 1930 von 1000 Einwohnern
135,65 Wohlfahrtserwerbslosenunterstützung
beziehen, das sind 13,56 % der Bevölkerung.
Bis zum Ende des Jahres wird sich diese
Zahl auf 20,46 gesteigert haben.
Daraus ist zu ersehen, daß, wenn nicht
seitens des Reiches in irgendeiner Form Ab
hilfe geschaffen wird, eine Reihe von Land
kreisen in kürzester Frist am Ende ihrer Fi
nanzkraft angelangt sein werden. Die For
derung der Landkreise nach einer wirksamen
Reichshitfe entspringt einer brennenden Not
lage, deren Bewältigung ihnen aus eigener
Kraft nicht mehr möglich ist. Es handelt sich
mithin für die Kreise geradezu um eine Le
bensfrage, und vom Reich muß erwartet wer
den, daß es unverzüglich Maßnahmen er
greift, eine wirksame Verminderung der kom
munalen Belastung durch die Woylfahrtser-
werbslosen herbeizuführen, um den drohen
den finanziellen Zusammenbruch der Kreise
abzuwenden.
* * *
Sperrung von Vrovm;mķ-
streßen m Oktober WO.
Die Provinzialstraße von Ochsenzoll nach
Lentföhrden wird die ersten 500 Meter von
Ochsenzoll ab voraussichtlich vom 15. 10. bis
30. 11. gesperrt. Umweg für leichten und
schweren Verkehr über Schnelsen-Ouickborn-
Friedrichsgabe oder über Schnelsen-Lentföhr
den. Nähere Auskunft durch das Landesbau
amt Pinneberg, Fernsprecher 458.
Die Provinzialstraße von Altona nach
Fehmarn wird zwischen Neustadt und Olden
burg von Km. 89,2 bis 91,8 voraussichtlich
vom 15. 9. bis 4. 10. gesperrt. Durchfahrt für
leichten Verkehr nach Anweisung, Umweg für
schweren Verkehr über Süseler Bamn-Eutin-
Lensahn. Nähere Auskunft durch das Landes
bauamt Plön, Fernsprecher 123.
Die Provinzialstraße von Schleswig nach
Flensburg wird auf der ganzen Strecke vor
aussichtlich bis zum 25. 10. gesperrt. Nur für
den schweren Verkehr gesperrt über 5 To.,
Umweg über Schleswig (Hühnerhäuser-St.
Jürgen)-Triangel-Satrup-Flensburg. Nähere
Auskunft durch das Lanöesbauamt Flensburg,
Fernsprecher 2160.
Attö Sem fimfc NmöLLmrg.
Hademarscheu, 24. Sept. Der Deutsch
nationale Handlnngsgehilfen-Verband, Orts
gruppe Haöemarschen, hielt in Struves Gast
hof eine gut besuchte Versammlung ab. Von
dem Zahlstellenleiter der Hauptabteilung
Hohenwestedt wurden ausführliche Erläute
rungen über die Notverordnung betr. Kran
kenversicherung gegeben. Unter Mitwirkung
des Jugenöführers, Kollegen Petersen aus
WTB. Altona, 26. Sept. Am heutigen 23.
Berhanölungstag fehlen fünf Angeklagte. Der
Syndikus Weschke ist heute zur Stelle,' der
Vorsitzende weist ihn darauf hin, daß er bei
erneutem unentschludigten Ausbleiben für die
Dauer der Verhandlung in Haft genommen
werden könnte.
Der erste Zeuge ist der Tierarzt Dr. Grae-
gen aus Tellingstedt. Er ist mit Heim,
Nickels und Volck näher bekannt und hat an
der Landvolkversainmlwng, die den Attenta
ten von Fleüerwurth und Hollingstedt vor
ausging, teilgenommen. Hauptsächlich sei
über die Wachvereinigung gesprochen worden,
jedoch nicht über die Bombenanschläge.
Landwirtschaftsrat Lohmann aus Uelzen
wird über die wirtschaftlichen Verhältnisse der
Angeklagten Vick, Luhmann und Becker ver
nommen. Er glaubt, daß sich die Angeklagten
in schwieriger Lage befinden. Nach Ansicht des
Zeugen ist die tatsächliche Verschuldung der
Landwirtschaft heute niedriger als 1914, aber
der Zinssatz und die höheren Löhne und Wa
renpreise erzeugten doch einen stärkeren Druck.
Der Mühlenbesitzer Petersen ist ein
Schulkamerad von Vick. Er weiß nur, daß den
Baltikumtruppen Waffen abgenommen wor
den sein sollen, von denen Vick einen Teil an
sich genommen habe. Oberstaatsanwalt Goll-
nick kündigt neue Veweisanträge an, die durch
die umfangreichen Beweisanträge der Vertei
digung nötig geworden sind.
Hofbesitzer Johannsen-Büsnm spricht
dann über die Not der Landwirtschaft. Nach
seinen Angaben soll der Angeklagte Heim
zeitweilig ganze Ferkelwürfe mit dem Knüp
pel erschlagen haben, weil die Aufzucht doch
nicht mehr lohne. Eine Petition habe den
Erfolg gehabt, daß man Johannsen und elf
andere Landwirte in die Reichskanzlei rief, wo
Dr. Hergt mit ihnen unterhandelte. Minister
Schiele habe Millionen versprochen, aber es
sei nur bei den schönen Worten geblieben, die
Landwirtschaft habe weiter für kurzfristige
Kredite 16—18 Prozent Zinsen und Provision
zahlen müssen. Dr. Hergt habe damals ver
sprochen, alles zu tun, was in seinen Kräften
stehe, Minister Schiele sagte, er sei Tag und
Nacht zu Verhandlungen bereit, aber die Bau
ern der Westküste Schleswig-Holsteins hätten
vergeblich auf „geeignete Maßnahmen zur Be
hebung der Not" gewartet. Am meisten fühl
ten sich die Landleute durch die preußische
Grund- zmö Vermögenssteuer geschädigt und
benachteiligt, hinzugekommen sei, daß sie sich
durch die Osthilse zurückgesetzt fühlen mußten.
Der Zeuge schließt mit den Worten: Wenn
wir einmal Minister bekommen, die selber
haben tüchtig arbeiten müssen, dann wird es
besser in Deutschland werde«! '
Hohenwestedt, wurde der Arbeitsplan des
Winters aufgestellt. Von den Kollegen Men
zel und Jakobson wird Unterricht in Lackschrift,
vom Kollegen Alpen in Stenographie erteilt
werden. Außerdem wurden von dem Kolle
gen Paulsen aus Rendsburg, Vertreter vom
„Deutschen Ring", eingehende Erläuterungen
über Versicherungsschutz gegeben.
Um Holstein.
Gasfernversorgung Plön—Malente.
Projekt der Gasfernversorgung Kiel-Malente
kommt nächstens als Teillösung Plön-Malente
zur Ausführung. Die Rohrverlegungsarbei
ten beginnen schon in'üer kommenden Woche.
* * *
Um die Fahre
Glückftadt—Wifchhafen.
Glückstadt, 25. Sept. Im Glückstädter Rathanse
fand unter Vorsitz von Dr. Ahls-Freiburg (Elbe)
eine Sitzung von Interessenten an der Fähre Glück-
stadt—Wischhasen statt, der Vertreter der Regie
rung in Stade und des Landesdirektorinms Han
nover beiwohnten.
Hofbesitzer Gerns-Löhndors gehört zu den
Führern der Lanövolkbewegung, als deren
Ziel er u. a. eine Marktbereinigung anführt,
d. h. Aushebung der Handelsverträge und
Eindämmung fremder Einfuhr.
Mittagspause bis 12.16 Uhr.
Der erste bei Wiederbeginn der Ver
handlung gehörte Zeuge ist der 73jährige
Landwirt Jensen aus Flensburg. Die La
dung ist zwar an ihn gerichtet, doch kommt für
diesen Prozeß eigentlich nur sein Sohn als
Zeuge in Frage, der dem sogenannten Sechser-
Ausschuß angehört, welcher die Organisation
der Landwirte ans breitere Basis stellen sollte.
Jensen war früher ein wohlhabender Bauer
und hat etwa 1600 M. Steuern bezahlt. Sein
Sohn dürfte freilich den seit 200 Jahren im
Familienbesitz befindlichen Hof kaum mehr
halten können. Das Herannahen solcher Zu
stände will der alte Bauer schon lange be
merkt haben, ehe es eine Lanövolkbewegung
gab, deren Auswüchse und Entgleisungen er
scharf verurteilt. Die Not seines Berufsstan-
öes führt er hauptsächlich auf falsche Bewirt
schaftung und übertriebene Jntensiniernng
zurück.
Hofbesitzer Petersen ist Mitglied des von
den vereinigten lanöw. Organisationen ein
gesetzten Unterausschusses für Südtondern ge
wesen. Er blieb seinerzeit bei der Trennung
bei der größeren Hälfte der holsteinischen
Bauernschaft, während sich der kleinere Teil
unter Führung von Heim vollständig radika-
lisierte. Die Parole dieser Radikalen habe ge
lautet: Kerne Mark, keinen Pfennig diesem
Staate. Mit dem Kalender in der Hand hät
ten sich die Vanern ausgerechnet, wann sie
ihren Hos verlassen müßten, wenn die Not in
Deutschland weiter steige. Die Landvolkbe
wegung will nach Ansicht des Zeugen nur Be
seitigung des parlamentarischen Systems,
dem sie die ganze Schuld an den Zuständen
beimesse — aber auf legalem Wege.
Der nächste Zeuge, ist M. d. N. Soth, der
eine Anklagerede gegen das hält, was er „das
System" nennt. Er schildert die Entstehung
der Landvolkbewegung.
R.-A. Dr. Lnetgebrune stellt dann klei
nere Beiveisanträge und kündigt umfassen
dere für Montag an.
Das Gericht gibt den Beweisanträgen z.
TZ statt und lehnt sie z. T. ab, weil die von
den Zeugen zu bekundenden Tatsachen von
vornherein zugunsten der Angeklagten als
wahr unterstellt werden.
Die Sitzung wird vertagt auf Montag,
9.30 Uhr.
Landrat Freiherr von Dncha-FrŞnrg erklärt«
in seiner Ansprache, daß man das Projekt der
Eisenbahntrajektfährs in Verbindung mit dem
Ausbau der Bahn Basbek-Bederkefa nicht fallen
lassen werde, sich aber vorläufig mit einer Ver
besserung der Fährverbindung werde begnügen
müssen. Der Redner schlug vor, daß sich die Kom
missionen der Projekts Elückstadt—Wischhafen und
Scholenfleth—Brunshausen (das der Regierungs
präsident unterstütze) zu gemeinsamer Beratung z>u,
sammensetzten.
Ueber das zweite Projekt berichtete dann Post
meister Sandvoß-Basbek, der im Vrelaufe seiner
Ausführungen der Verbindung Glûckstadşt—Wisch-
hafen freilich die gleiche Lebensfähigkeit zusprach.
In der Aussprache brachte v. Bucha zum Aus
druck, daß an die Verwirklichung beider Projekte
sür die nächste Zukunft nicht zu denken sei. Gegen
über einem nicht gerade überragenden Plan, wie es
der Scholenflether darstelle, dürfe freilich der Elück
städter nicht zurückgestellt werden.
Der vorgeschlagenen gemeinsamen Ausein
andersetzung der beiden Kommissionen wurde zu
gestimmt.
* * *
Nur teilweise Einschränkung bei
Alsen-Lägerdorf.
Lägerdorf, 26. Sept. In der auf die Nach
richt von einer bevorstehenden Schließung des
Lägeröorfer Unternehmens der Alsen-Zement-
fabrik einberufenen Betriebsratssitzung ließ
die Betriebsleitung am Donnerstag erklären,
daß eine völlige Schließung nicht in Frage
komme, wohl aber eine teilweise Stillegung,
die zu einer 50prozentigen Reduzierung der
Belegschaft führen dürfte.
* *
*
Dieb und Brandstifter zugleich.
kw. Bordesholm, 27. Sept. In Sick und
in der Umgegend werden säst jede Nacht Dieb
stähle ausgeführt. So wurde hier am Morgen
während des Melkens dem bei dem Landwirt
Koopmann beschäftigten Manne die gesamte
Kleidung gestohlen. Gleich darauf stairü der
Strohdiemen des Herrn Otto Ann in Flam
men. Nach den Fußspuren handelt es sich um
ein und denselben Täter. Da es neblig war
und der Diemen weit vom Ort entfernt liegt,
hatte man zunächst das Feuer nicht gesehen.
Passanten machten die Einwohner erst darauf
aufmerksam. Leider war nichts mehr zu ret
ten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Diebe
hier übernachtet und ein Versteck gehabt
haben.
* . *
Prinz Takamatsu in Kiel.
Kiel, 26. Sept. Auf einem Abstecher von
Hamburg aus weilte am Donnerstag der
Bruder des japanischen Kaisers, Prinz Taka
matsu, in Kiel. Der Stadtkommandant und
ein Vertreter der Polizei leiteten ihn zunächst
ins Hotel Continental, wo ein Essen stattfand.
Hafenrundfahrt und Besichtigungen folgten.
Am Freitag wurde mit dem Kreuzer „Königs
berg" die Fahrt nach Flensburg angetreten,
von wo im Kraftwagen die Rückkehr nach
Hamburg erfolgte.
* •
*
ta. Münsterdorf, 25. Sept. Wau eines elektri
schen Ortsnetzes in Münsterdorf. In der E-emetn-
devertretersitzung wurde einstimmig beschlossen,
Münsterdorf mit elektrischem Licht von der lleber-
landzentrale zu versorgen. Damit ist nun der
Bau der Anlage gesichert; er dürfte in nächster
Zeit in Angriff genommen werden.
wb. Krempe, 25. Sept. Stadtvertretuug.
Vom Vorsitzenden wird die Beschreibung und
der Plan über die Znschüttung und Kanalisie
rung des Krempaubettes vorgelegt. Mit der
Zuschüttung der Au soll im nächsten Frühjahr
begonnen werden. Sie soll streckenweise er
folgen. Der Vorsitzende teilt mit, daß mit den
Arbeiten zur Errichtung des Sport- und
Spielplatzes sin November d. Js. begonnen
werden soll. Ter Schuttablagerungsplatz am
Norderwall soll zu einem Sportplatz herge
richtet werden. — Den vorliegenden Beschluß
der hiesigen Berufsschulkommission vom 5. 9.
1930, betr. Erhebung der Schulbeiträge und
des Schulgeldes im Rechnungsjahre 1930 für
Der Bomben-Prozeß in Altona.
23 Verhrmdlungstag.