Nachspiel zur Wahl.
Kohler-Virhns-orf legt den Vorsitz im Schleswig-
Holsteinischen Land- nnö VanernbnnS nieder.
Herr Köhler hat an die Herren Tönnsen und
Graf Kielmannsegg ein Schreiben gerichtet, in
dem es u. a. heißt:
„In meinem Schreiben vom 25. August d. I.
bat ich das Präsidium des Schleswig-Holsteinischen
Land- und Bauernbundes, mich während der Zeit
meiner politischen Betätigung von der Mitarbeit
im engeren Vorstand unserer Einheitsorganisa
tion zu entbinden. Hierdurch hoffte ich den par
teipolitischen Streit während des Wahlkampfes
von der Organisation fernzuhalten.
Mein Eintreten für die Person und die Po
litik des Ernährungsministers Dr. h. c. Schiele
im Wahlkampfe war für mich nicht nur eine
Frage der Gefolgschaftstreue, sondern ergab sich
auch daraus, daß ich hinreichend Gelegenheit
hatte, dis wertvolle Arbeit und die innere Ein
stellung des Reichsernahrungsministers und Land
wirts Dr, Schiele kennen und schätzen zu lernen.
Was Schiele im letzten halben Jahre für die
Landwirtschaft geleistet hat, wird man in man
chen Kreisen erst erkennen, wenn es parteipoli
tischem Fanatismus gelungen ist, statt seiner einen
Vertreter des Zentrums oder der Linken zum
Neichsernährungsminister zu machen.
Im Verlaufe des letzten Wahlkampfes haben
Nationalsozialisten und leider auch Anhänger Hu-
genbergs sich nicht -darauf beschränkt, sachlich ge
gen Schiele zu kämpfen, sondern sie haben viel
mehr diesen Kampf in einer bisher nicht üblich
gewesenen persönlich herabsetzenden und ehrab-
schneidenden Weise geführt. Zu meinem Be
dauern habe ich feststellen müssen, dag eine nicht
unerhebliche Anzahl von Mitgliedern des Land-
und Bauernbundes sich diese Kampfesweife gegen
die Politik Schieles zu eigen gemacht hat. Es ist
mir nicht möglich, in meiner Eigenschaft als Vor
sitzender des Schleswig-Holsteinischen Land- und
Bauernbundes und Vertreter der politischen Rich
tung Schieles von Minister Schiele wirtschaft
liche Hilfsmaßnahmen für unsere Nordmark zu
erbitten und gleichzeitig derartigen Kampfes
methoden gegen ihn stillschweigend zuzusehen.
Mein weiteres Verbleiben im Präsidium des
Land- und Bauernbundes muß daher zu einer
ernsthaften Auseinandersetzung innerhalb der Or
ganisation führen. Diesen Kampf, der natur
gemäß und zum Vorteil der Gegner der land
wirtschaftlichen Einigungsbewegung zu einer
Schwächung unserer mit vieler Mühe aufgebauten
Organisation führen muß, will ich derselben er
sparen.
Ich lege daher mein Amt als Vorsitzender des
Schleswig-Holsteinischen Land- und Bauernbun
des nieder und benutze gern diese Gelegenheit,
Ihnen für die bisherige aufrichtige und freund
schaftliche Zusammenarbeit zu danken."
*
Die Politik aus dem Bereich der wirtschafts
politischen Arbeit fernzuhalten, ist eine wesentliche
Voraussetzung tatkräftiger und erfolgreicher Ve-
rufsoertretung. Aus diesem Grunde ist von Mit
gliedern und Führern des Schleswig-Holsteini
schen Bauernbundes immer wieder abgelehnt
worden, im Rahmen der Organisation politische
Fragen zu erörtern, Parteipolitik zu treiben. Die
Standesvertretung kann ihre Aufgaben nur er
füllen, wenn sie allen bürgerlichen Parteien neu
tral gegenübersteht, wenn sie überparteilich ist.
Der Vorstand des Land- und Bauernbundes hat
daher mit Recht gefordert, daß Köhler-Dühnsdorf
in dem gleichen Augenblick, da er sich einer Par
tei für die Wahlen zur Verfügung stellte, auf
seine Rechte als Mitglied des Präsidiums und
auf jede Betätigung für die Organisation ver
zichtete. lind auch Köhler selbst hat nunmehr nach
der obenstehenden Erklärung die Folgerung aus
seinem Entschluß gezogen, auch in Zukunft sich
für eine Partei einzusetzen, sich parteipolitisch zu
binden. Er hat damit entsprechend der Erkennt
nis gehandelt, daß Parteipolitik und Standesver
tretung sich nicht miteinander vereinbaren las
sen, daß Parteipolitik dem Wesen einer Berufs
organisation widerstrebt, und hat hieraus die
notwendigen Folgerungen gezogen. Im Interesse
des Bauernbundes ist dieser Schritt, durch den eine
starke Belastung vermieden wird, zu begrüßen.
Dem Vernehmen nach wird demnächst der
Ausschuß des Bauernbundes zusammentreten, um
über die Ergänzungswahl in das Präsidium zu
beraten, die satzungsgemäß von der Vertreterver-
sammlung vorzunehmen sein wird. H
Die Neichsftührmgsakliorr fm
den Noggenpreiü.
Berlin, 18. Scpt. Von zuständiger Stelle wird
heute mitgeteilt, daß auf Grund der Vorgänge auf
dem Noggenmarlt nunmehr die Reichsstützungsaktion
für den Roggenpreis ihre Taktik ändern wird. Bisher
war es das Ziel der Aktion, den freien Preis an den
Stützungspreis heranzubringen, während künftighin
bis auf weiteres der Stützungspreis nach unten hin
dem freien Roggenpreis angepaßt werden soll.
Zur Begründung dieses aufsehenerregenden Ent
schlusses wird u. a. folgendes erklärt: Die Roggen-
preisbildung beruhe zur Zeit vollständig auf den Er
gebnissen der Stützungsaktion. Durch Zölle werde der
Roggenpreis nicht wehr gestützt, weil die letzten Zölle
vollkommen prohibitiv wirken, so daß ausländischer
Roggen nicht mehr an den deutschen Markt kommt.
Eine Förderung des Roggenexports käme bei den
Preisen auf dem Weltmarkt zur Zeit nicht mehr in
Frage. Die Weltmarktpreise bewegen sich zur Zeit
bei 80 Reichsmark pro Roggentonne infolge des
Schleuderexports der Sowjetregierung.
Das beweise also, daß der Roggenpreis zur Zeit
völlig auf der Stützungsaktion beruhe. Zwar fei an
sich die Stützungsstelle in der Lage, auch weiterhin
den jetzigen Roggenpreis zu halten. Aber anderer-
fekts habe sich eine derartige Bewegung auf dem
Roggenmgrkt gezeigt, daß es der Stützungsstell« zweck
mäßig erscheine, eine andere Taktik einzuschlagen, um
die Reichs-Mittel zu schonen und gleichzeitig der Spe
kulation etwas auszuweichen.
In den letzten 11 Tagen sind der Stützungsftelle
über 180 ooo Tonnen Roggen angeboten worden. Die
Stützungsstelle hak dieses Angebot aufgenommen, ob
wohl es sich im wesentlichen um zweifellos nicht vor
handene, sondern schon angefixte Ware handelt. Die
100 000 Tonnen entsprechen dem Angebot, das nor
malerweife die deutsche Landwirtschaft in den sieben
Monaten nach der Ernte auf den Markt zu bringen
pflegt. Nachdem also jetzt bereits bis März ungefähr
die Ernte der Stützungsstelle angeboten und von ihr
aufgenommen worden ist, rechnet man mit einem be
trächtlichen Nachlassen des Angebots.
Hinzu kommt, daß infolge der Kartoffelernte auch
das Angebot von der Landwirtschaft selber erheblich
zurückgehen wird. Unter diesen Umständen hat sich die
Stützungsstelle entschlossen, auf die Preise einen Ab
schlag vorzunehmen, der der Differenz entspricht, die
in den letzten Tagen sich zwischen dem Stützungspreis
und dem Preis im freien Handel gezeigt hat. Die
Sorge, daß die Kosten dieses Kurswechsels die Land
wirtschaft tragen muß. die nunmehr zu niedrigeren
Preisen an den Händler den Roggen verkaufen muß,
den dieser während der Stützungsaktion zu hohen
Preisen der Stützungsstelle angefixt hat, wird seitens
»er Stützungsstelle dadurch zu überwinden versucht,
»atz man darauf hinweist, daß nunmehr auch die
Landwirtschaft mit ihrem Angebot zurückhalten werde
und datz dadurch die freien Preise eine ansteigende
Tendenz erhalten werden.
Hinsichtlich der finanziellen Mittel, die der
Stützungsftelle zur Verfügung stehen, wird erneut er
klärt, daß die Stelle über die genügenden Mittel ver
füge. 151 Millionen NM. aus dem Etat von 1929
und 1930 seien nicht erschöpft. Auch seien von dem
60-Millionen-Kredit der Banken erst % in Anspruch
genommen worden. Richtig ist allerdings die Tat
sache, datz trotz dieser Mitteilung die Stützungsstelle
sich um eine Erleichterung des Kredits bei den Ban
ken bemüht.
Alles in allem kann man sich nicht des Eindrucks
erwehren, datz tatsächlich die Roggenftützungsaktion
in eine ernste Krise geraten ist und datz man unmittel
bar nach den Wahlen die Gelegenheit benutzt, sich
etwas Luft zu gönnen. Datz der Preissturz ausschließ
lich zu Lasten der Landwirtschaft gehen wird, ist selbst
verständlich. Die finanziellen Angaben der Stlltzungs-
ftelle über ihre Leistungsfähigkeit widerlegen von
vornherein die Richtigkeit des jetzigen Kurswechsels.
Wenn sie in der Lage gewesen ist, schon die Ernte von
sieben Monaten aufzunehmen und noch über weitere
Mittel verfügt, dann mutz sie auch in der Lage sein,
noch den relativ geringen Rest der Roggenernte zu
hohem Preise aufzunehmen, insbesondere da vom
Ausland her keinerlei Angebot erfolgt.
Der neue Wirtfchaftstreuhcindsr.
WTV. Berlin, 18. Sept. In einer Besprechung
im preußischen Handelsministerium über den Wirt-
fchaftstreuhän>der wurden, wie dem WTB. Handels
dienst von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, be
merkenswert« Aufschlüsse über die Absichten der preu
ßischen Regierung gegeben. Richt nur für die Pflicht
revision der Aktiengesellschaften ist eine staatliche
Ordnung des Revisions- und Treuhandwesens in Vor
bereitung, sondern man denkt an matzgebender Stelle
auch an ein« unabhängige Revision kommunaler Be
triebe. Der hierfür notwendige amtlich anerkannte
Beruf eines Wirtschaststreuhänders soll nicht durch
Gesetz, sondern auf dem Verordnungswege geschaffen
werden. An die Festlegung eines bestimmten Bor
bildungsganges für die Wirtschaftstreuhänder ist nicht
gedacht. Zur Mitwirkung an den Vorarbeiten grün
deten die in Betracht kommenden Berufsstandesver
bände die „Hauptstelle für das Revisions- und Treu
handwesen". Jeder Verband sendet zwei Vertreter
in die „Hauptstelle für das Revisions- und Treuhand
wesen", die dann die Verhandlungen mit den Mini
sterien und Parlamenten aufnehmen wird.
Nordsck'leswîgşche Viehproduzenten
pegen RegierunsiSvorschlüst.
Tondern, 18 Sept. (Eig. Meldung.) In Ten
dern beschäftigte sich ein« Versammlung von Vieh-
produzenten der sür die Ausfuhr nach Deutschland ge
sperrten Kreise Apenrade und Tondern mit dem von
landwirtschaştlichen Organisationen empfohlenen Vor
schlag, bis 96 Proz. des Schlachtviehs an bestimmte
Exportfirmen zu geben. Es wurde gegen einen sol
chen Vorschlag und insbesondere gegen eine Monopol
stellung der betreffenden Firmen protestiert. Verlangt
wurde die Einrichtung geschlossener Märkte Mr Apen
rad« und Tondern und die Möglichkeit, datz jeder
Produzent die Firma beliefere, mit der er bisher in
Verbindung stand. — Die Stellungnahme fand Aus
druck in einer fast einmütig angenommenen Entschlie
ßung. ' ,
* ' ni ■' * *
Das Milchgesetz soll stufenweise in
Kraft gesetzt werden.
TU. Berlin, 17. Sept. Wie aus dem Reichsmi
nisterium Mr Ernährung und Landwirtschaft mitge
teilt wird, sind dort die Vorarbeiten für die Aus-
führungsbestimmungen zum Milchgesetz soweit gedie
hen, datz die ausgestellten Entwürfe bereits in näch
ster Zeit mit den in Betracht kommenden Wirtschafts-
treifcn erörtert werden können. Bei diesen Vorar
beiten hat es sich als notwendig und zweckmäßig her
ausgestellt, das Milchgesetz stufenweise in Kraft zu
setzen. Auf diese Weise wird es möglich sein, den
wichtigsten Teil der Vorschriften des Milchgesetzes
schon zu einem früheren Zeitpunkt in Kraft treten zu
lassen. Damit wird auch dringenden Wünschen der
beteiligten Wirtschaftskreise entsprochen.
Für die erste Stufe der Inkraftsetzung kommen
insbesondere in Frage die Vorschriften über den Ve-
arbeitungszwang für Milch (Paragraph 12), über die
Konzessionierung der Unternehmen zur Abgabe von
Milch (Paragraphen 11—19), das Verbot des Nach-
machens von Milch und Milcherzeugnissen zur Ver
wendung als Lebensmittel, insbesondere das Kunst-
sahneverbot (Paragraph 36) und die gesamten Vor
schriften über besondere Maßnahmen zur planmäßi
gen Ordnung der Milchwirtschaft (Paragraphen 37 bis
42), vor allem also bie Standardisierungsbesftmmun-
gen und die Zusammenschlußvorschristen- Es wird
dann möglich sein, b-ae Gesetz zur Regelung des Ver
kehrs mit Milch vom 23. Dezember 1926 zu dem glei
chen Zeitpunkt aufzuheben.
* *
Geschäftsbericht der Deutschen
Reichspost für 1929.
MTB. Berlin, 18. Sept. Die Tätigkeit der Deut
schen Reichspost ist seit Jahren in erster Linie darauf
gerichtet, die Leistungsfähigkeit des postalischen Be
triebsapparates dauernd zu steigern und dabei die
erheblichen Schäden allmählich wieder auszugleichen,
di« in den Kriegs- und Jnflationsjahren entstanden
waren. Das Rechnungsjahr 1929 (1. April 1929 bi
31. März 1930) stand, wie aus dem soeben veröffent
lichten Geschäftsbericht hervorgeht, im Zeichen des
Ausbaues und der Vertiefung der in Organisation,
Verwaltung und Betrieb in den letzten Jahren ge
troffenen Reformmatznahmen. Die Bestrebungen der
Reichsregierung auf besondere Berücksichtigung der
Wirtschaft in den deutschen Grenzgebieten wurden
durch entsprechende Auftragsvergebung unterstützt.
Paket- und Telegrammverkehr haben ihre schon in den,
Vorjahren beobachtete Abschwächung fortgesetzt, aller
dings in einem geringeren Maße, als das sonst der
Fall war. Im gewöhnlichen Brieşņerkehr ist eben
falls eine geringe konjunkturbedingte Abschwächung
(1,4 %) eingetreten. In allen übrigen Dienstzwei
gen lagen die Jahresverkehrszahlen höher als im
Vorjahr, wenn auch die prozentualen Steigerungs
sätze infolge der anhaltenden Wirtschaftsdeprefjion
nicht überall mehr die früher zu bemerkende Höhe
erreichten. Der Kraftpostverkehr hat sich im Laufe
des Jahres kräftig gesteigert. Der Kraftfahrzeugpark
umfaßt« Ende des Berichtsjahres 10 929 Fahrzeuge,
die den Güter- und Personenverkehr auf 2266 Linien
mit einer Streckenlänge von 43 815 Klm. durchführ
ten. Von rund 300 Postämtern gingen Ende März
1938 518 Landkraftposten aus, die 1150 Postagenturen
und 7231 Poststellen umfassen und auf diese Weise
etwa 3,3 Millionen Landbewohner viel schneller als
früher versorgen.
Das Luftpostnetz, das im Sommer 1920 100 Linien
umfaßte, mußte im Winter 1929/80 auf 17 Linien be
schränkt werden, dock, konnten schon im März und
April wieder weitere 17 Linien hinzutreten.
-«Der Fernsprechverkehr wurde durch Einrichtung
neuer Selbstanschlußämter und Schnellverkehrsämter
gefördert. Am Ende des Berichtsjahres waren 1153
von 6666 Vermittlungsstellen auf den selbsttätigen
Betrieb umgestellt: an diese Aemter sind 973 582 oder
50% aller Hauptanschlüsse herangeführt.
Die Zahl der Rundfunkteilnehmer hatte Ende des
Berichtsjahres die dritte Million überschritten.
Im Rechnungsjahre 1929 sind an Betriebsein
nahmen 2281,9 Millionen RM. aufgekommen. Die
Mehreinnahme beträgt 222,7 Millionen RM.. wovon
151,5 Millionen RM. an das Reich abgeführt wor
den sind.
Amtliche Währungskurse.
i Dollar
100 dän. Str. ................
100 frz. Frank *
(Ohne Gewähr!) Geldkurs
18. 9
4.1915
112.19
12.461
4-1925
112.20
16.465
Zerlmsr BuHetntaiH
Berliner Butternotierung vom 18. 9.
Die Kommission ermäßigte die Preise für alle
Sorten um 3 Mark je Zentner und notiert« im Ver
kehr, zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und
Gebinde zu Käufers Lasten, für 1 Pfund in Mark
für 1. Sorte 1,40, 2. Sorte 1,28, abfallende 1,12.
MMerWe.
Berliner Fleischgroßmarkt.
Amtlicher Bericht der Schlachthofverwaltung vom
18. September. Angebot genügend. Geschäft ruhig,
Preise fast unverändert. Es notierten für 50 Klg.
in Mark: Rindfleisch 57—98. Kalbfleisch 85—124,
Hammelfleisch 80—121, Schweinefleisch 78—83, do.
aus der Provinz 72—77, Gefrierfleisch, Rind, ohne
Zoll 52—68, do. mit Zoll 65—80, Hammelfleisch mit
Zoll 75—78.
Amtliche Berliner Kartoffelnotierung vom 18. 9.
Preise je Zentner in Mark, waggonfrei märkischen
Stationen: weiße 1,30—1,60, rot>e und Odenwälder
Blaue 1,10—1,60, andere gielbsteischige 1,80—2,00.
Fabrikkartoffeln 6 und 9 Pfg. je Stärke-prozent (9 Pfg.
Stützungspreis für Kartoffelflocken). Preise nach
gebend.
ms. Vaale, 19. Sept. Dem Fcrkclmarkt waren
61 Ferkel zugeführt. Der Handel verlief mittelmäßig.
Der Markt wurde geräumt. Es kosteten 4—6 Wochen
alte Ferkel 12—14 Jl, 6—8 Wochen alte 15—16 Jf
und ältere 17—20 Jl.
Wandsbek. 19. Sept. Das Angebot zum heuti.
gen Ferkelmarkt blieb hinter dem des Vormarktes zu
rück. Der Handel und die Nachfrage gestalteten sich
trotz der angezogenen Preise aber lebhaft. Der Be
darf konnte in allen Tieren nicht voll gedeckt werden.
Der Markt wurde geräumt. Die ermittelten Preis«
betrugen für 5-H5 Wochen alte Tiere 12,50—17 Jl,
6—8 Wochen alte 17—22 Jl, 8—10 Wochen alte 22
bis 26 Jl, 10—12 Wochen alte 26—31 Jl.
Oldenburg i. D., 18. Sept. Ferkel- und Schweine,
markt. Auftrieb: 986 Ferkel, 151 Qäufeischweine. 28
ältere Schweine. Handel mittelmäßig. Es kosteten
das Stück der Durchschnittsgualität in Mark: Ferkel
bis 6 Wochen alt 12—16, do. 6—8 Wochen alt 16
bis 21, do. 8—10 Wochen alt 21—26, Läuferschweine
3—4 Monate alt 30—40, do. 4—6 Monate alt 40-50.
Frtedrichsfelde-Berlin, 18. Sept. Zucht- und Nutz,
viehmarkt. Auftrieb: 261 Milchkühe, 21 Stück Jung
vieh, 87 Kälber. Handel ruhig, gute Kühe preishal
tend. Es wurden gezahlt je Stück in Mark für Milch
kühe und hochtragende Kühe je nach Güte von 286
bis 540, tragende Färsen je nach Güte von 270—450.
Jungvieh zur Mast per Zentner Lebendgewicht 15
bis 47. — Pferdemarkt. Auftrieb 450 Xtcxe. Handel
ruhig. Es wurden gezahlt je Stück in Mark für
Arbeits- und Ee-schäftspjerde i« nach Güte von 200
bis 1100, Schlachtpferde nach Gewicht und Güte von
50—200.
Prociyicten-^iirkfe
Neueste Notierungen
an in-u. ausländische Warenbörsen
Berlin, den 18. Sept. 1930. (Reichsmark für 1000 kg)
(Landwirtschaftliche Inlands-Erzeugnisse)
Ware
Berlin
Breslau
Hamburg
Welzen, Mär.
Roggen, Mär.
Gerste (So.)
Gerste (Wi.)
Hafer(Märk.)
Weizenmehl
Roggenmehl
Weizenkleie
Roggenkleie
233-235
174-175
204—222
180—195
158-169
275-357
240—272
' 87—90
82-85
231
170
200
178
156
350
272
235-238
180-182
188-220
182-184
162—168
290—330
260—270
Stettin
237-240
17t—172
212-220
180-190
152-157
Futtermittel
Rapskuchen ...
Leinkuchen
Trockenschnilz.
Soyaschiot
Kartoffelflocken
Mais
Büchertisch.
Niekammer's Landwirtschaft!. Giiteradreßüuch des
Freistaates Braunschweig, 2. vermehrte und verbesserte
Auflage 1930, herausgegeben mit Unterstützung der
Landwirtschvftskainmer zu Braunschweig und vieler
anderer Behörden und unter Benutzung amtlicher
Quellen. Verzeichnis sämtlicher landwirtschaftlichen
Betriebe des Freistaates bis zur Größe von etwa 10
Hektar herab. Mit einer vielfarbigen Karte. In
Ganzleinen gebunden Jl 15.— Leipzig C 1 (76), Ver
lag von Niekammer's Adreßbüchern E. m. b. H.
Das bereits in 2. Auflage erscheinende Adreßbuch,
auf Grund amtlicher Unterlagen und direkter Angaben
der zuständigen Behörden sowie der einzelnen Land
wirte aufs Sorgfältigste bearbeitet, gibt genaue Aus
kunft über etwa 7000 Betriebe unter besonderer Be
rücksichtigung auch des mittleren und kleineren Besitzes,
über die Gesamtfläche und den Flächeninhalt der ein
zelnen Kulturen, den Viehstand, alle industriellen An
lagen, Fernsprechanschlllsfe. Besitzer. Pächter und Ver
walter, Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen,
Amtsgerichte usw.
Zêàl-Màmrķî
der MMz SĢZMģ-H§Wà
in der städtischen Viehrnarkthalle zu Rendsburg
am Donnerstag, dem 18. September 1930.
Die Zufuhr zum heutigen Markt betrug 1325 Stück
gegen 1203 Stück in der Vorwoche, mithin eine Mehr
zufuhr von 122 Stück. Es wurden gezahlt für
schwere Ware 0,55—0,58 RM
mittelschwere Ware 0,67—0,59 RM
leichte Ware 0,58—0,60 RM
für das Pfund Lebendgewicht. Für allerbeste Ferkel,
besonders in leichter Ware, wurde auch über Notiz
bezahlt, für abfallende Ware auch unter Notiz. Jung
schweine, die am Markt waren, kosteten 0,50—0,55 RM
das Pfund Lebendgewicht.
Zum heutigen Zentral-Ferkelmar-kt row die Zu
fuhr eine ganz gewaltige. Der Handel gestaltete sich
mittelmäßig und es konnte der Markt ziemlich ge
räumt werden.
Ausgeführt wurden, soweit wir feststellen konnten,
größere und kleinere Partien nach Fockbek, Föhrden,
Ontzchlag. Eckernförde. Stafstcdt, Hohenwestedt, Gokels,
Reher. Neumünster, Wrist, Botel bei Dauenhof, Jtze-
boe, Elmshorn, Tornesch. Elückstadt, Kremnerheide,
Sülldorf, Ochsenzoll. Lübeck, Hagenow, Paichim,
Ercvesmühlen, Rostock. Uelzen, Berlin. Osterburg
(Altmark), Wittstock, Halle a. S.. Eisleben, Magde
burg.
Die Zufuhr an fetten Schweinen betrug 3 Stück
gegen 0 Stück in der Vorwoche. Es wurden gezahlt
für 1. Sorte 51—52 31, 2. Sorte 52—53 4, 3. Sorte
53—54 F, geringere Sorten 48—50 31, Sauen 40—44
Pfennig das Pfund Lebendgewicht.
Die Zahl der dem Kälbermarkt zuaeführten Tiere
betrug 4 Stück gegen 5 Stück in der Vorwoche. Es
wurden gezahlt für nüchterne Kälber 39—40 31, für
ältere Kälber bis 60 4 das Pfund LebendgewichL