Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

nachmittag das 8jährige Töchterchen einer hier 
zur Kur weilenden Charlottenburger Familie. 
Glücklicherweise konnte öer Fischergehilfe 
Thomsen sogleich bas Kind aus dem Wasser 
retten. 
àrMchĢ àpechslm. 
Wahlpropaganba 
aus einen Schimmel! 
Friedrichstadt, 15. Sept. Bei der Eisenbahn- 
brücke hatte man einen Schimmel mit der beim 
Streichen der Eiderstraßenbrücke benutzten grauen 
Farbe ein Hakenkreuz und die Aufforderung 
„Wählt Liste 9!" bemalt — zweifellos ein Ku 
riosum auch in dem vergangenen, an abwegigen 
Propagandamethoden reichen Wahlkampf. 
ep. ŞLderstapel, 15. Sept. Fcuerwchrjnbiläum. 
Am 21. ds. Mts. können Malermeister Barthold 
Cornils von hier als Hauptmann der freiwilligen 
Feuerwehr und Fuhrunternehmer Hinrich Nehm- 
tow als stellvertr. Hauptmann derselben auf eine 
30jährige Führung der Wehr zurückblicken. Die 
Verdienste, die sie um die Feuerwehrsache erwor 
ben haben, finden gebührende Anerkennung. 
ep. Eüderstapel, 15. Sept. Die Schlußsitzung 
der Süderftapeler Acetylengaslichtgenossenschaft 
wird am 18. ds. Mts. stattfinden. Damit wird 
diese Genoffenschaft, die sich seit April vor. Js. in 
Liquidation befindet, nunmehr eingehen. Das 
Lichthaus und das Inventar wurden schon früher 
verkauft. Ersteres erwarb der Arbeiter Rud. 
Rauh von hier für 1000 RM. Der Käufer hat 
aus dem Lichthaus ein schönes Wohnhaus ge 
schaffen. Seit dem 1. Oktober vor. Js. haben wir 
elektrisches Licht. 
Hz. Schwabstedt, 15. Sept. Bei dem Elek- 
trounternehmer Veckenstedt in Schwabstedt 
wurde nachts die Tür aufgebrochen und das 
Motorrad, eine schwere Maschine, gestohlen. 
Der Mitnehmer desselben, wie sich bald er 
mitteln ließ, ein früherer Angestellter von 
Veckenstedt, machte sich auf dem Rade auf und 
davon. Von Elmshorn aus schrieb derselbe 
an V. eine Karte, daß V. das Motorrad gegen 
Zahlung einer Summe, die derselbe angeblich 
noch von V. erhalten soll, wieder zurückerlan 
gen könnte. Darauf fuhr öer Entführer des 
Motorrades auf demselben weiter, wurde aber 
bereits in Hamburg von der Polizei in Haft 
genommen, von wo Veckenstedt sein Motor 
rad gewiß bald wieder zurück erhalten wird. 
I 
Morôfààà 
Starkes Auftreten von Seehunden. 
Husum, 15. Sept. Von verschiedenen Orten 
wird in diesem Jahre ein besonders starkes Auf 
treten von Seehunden gemeldet. An der Nord- 
spitze der Insel Röm will man beispielsweise an 
einem Tage an 200 der Tiere beobachtet haben. 
Ein derartig massenhaftes Auftreten stellt eine 
nicht geringe Schädigung der Fischerei dar. 
eg. Morsum sSylt), 15. Sept. Jagdverpach 
tung. Kürzlich wurde die Eemeindejagd auf wei 
tere sechs Jahre an den hiesigen Jagdverein ver 
pachtet. und zwar beträgt der Pachtpreis jetzt 
250 RM. jährlich, gegen 400 RM. in den letzten 
Jahren. 
kv. Niebüll, 16. Sept. Ein Gaunerstück 
leistete sich hier in diesen Tagen ein noch jun 
ger Wyker Arbeitsloser. Der Betreffende 
hatte sich in letzter Zeit in den Hafenstädten 
aufgehalten. In Bremen lernte er den Nie- 
büller Schiffsjungen Petersen, Sohn der Frau 
Anna Petersen, hier, kennen. Am Donners 
tag erschien bei Frau Petersen ein Marinean 
gehöriger, der angab, auf dem Schulschiff 
„Großherzogin Elisabeth" stationiert zu sein. 
Er erzählte Frau Petersen, daß ihr Sohn sich 
etwas habe zu schulden kommen lassen, und 
daß, wenn die Aufdeckung, die unvermeidlich 
wäre, erfolgt sei, öer junge Petersen sein 
Bündel schnüren könnte. Es bestehe noch der 
Ausweg die Sache abzuwenden, wenn ihm um 
gehend Kleidungsstücke und Geld geschickt 
würden. Der Mariner gab an. im Aufträge 
des Sohnes nach Niebüll zu kommen, um die 
Hilfe der Mutter zu erbitten. Es gelang dem 
Gauner, die angeforderten Kleidungsstücke 
und einen größeren Betrag zu erpressen. Er 
schied mit de" Ber^cherung, nun die heikle An 
gelegenheit des Sohnes ohne irgend welche 
Folgen aus der Welt zu schaffen. Ter Ma 
riner fuhr aber nicht nach Bremen, sondern 
nach Wyk. Als die Polizei von diesem Vor 
fall erfuhr, wurde die Festnahme des Gau 
ners veranlaßt. Dabei stellte sich heraus, daß 
der sunae Mann Schwindel getrieben hatte. 
Die in Niebüll ergaunerten Sachen und das 
Geld konnten Frau Petersen wieder ausge 
händigt werden. 
Der VoMbenLegerNrozLß in Mltma 
15. Derhandlungstag. 
N. A. Luetgebrune erkrankt. — Fran von Dertzerr foA Ends bev Woche 
vernommen werden. 
WTB. Altona, 15. Sept. Am Montagmor 
gen fehlen wieder fünf Angeklagte,' es wird in 
ihrer Abwesenheit verhandelt. Der Vorsitzende 
hat der Presse, um eine leichtere Orientierung 
zu ermöglichen, Stadtpläne von Mülheim und 
Photos vom Tatort des Einbruchs in die Pul 
verkammer beschafft. 
Der Haftbefehl gegen Becker und Weschke 
ist, wie bereits gemeldet, wieder aufgehoben 
worden. RA. Luetgebrune hat dem Gericht 
mitgeteilt, daß er an einer schmerzhaften Ner 
venentzündung erkrankt ist und vorläufig das 
Bett hüten muß. 
Staatsanwalt Dr. Junker gibt bekannt, 
daß die Zeugin von Oertzen gemeldet habe, sie 
stehe Ende dieser Woche znr Vernehmung zur 
Verfügung. RA. Brandes beantragt, gleichzei 
tig mit Frau von Oertzen Kriminalkommissar 
Mühlfriedel zu vernehmen und ihn dazu von 
seiner Schweigepflicht zu entbinden. Die 
Staatsanwaltschaft beantragt Vernehmung des 
Sachverständigen Regierungsrat Dr. Heidt,' 
Dr. Heidt wird vereidigt und vorläufig bis 
Freitag beurlaubt. 
Der Altonaer Polizeipräsident Eggerstedt 
soll dann auf Antrag des Verteidigers Luet 
gebrune vernommen werden. Wegen der plötz 
lichen Erkrankung des Verteidigers beantragt 
RA. Brandes, den Polizeipräsidenten erneut 
für Freitag zu laden,' diesem Antrag wird 
stattgegeben. 
Der Zeuge Hoteldiener Johann Schlecht 
aus Mülheim ist seit fast zehn Jahren im Hotel 
Vereinshaus angestellt. Er erinnert sich an 
zwei Herren, die im Januar 1929 von aus 
wärts eintrafen. Ihm werden Nickels und Wi- 
borg vorgestellt, er erkennt sie jedoch nicht. 
Rehling ist dem Zeugen persönlich gut be 
kannt. Ob Rehling am fraglichen Tage mit 
Fremden im Hotel war, kann Schlecht nicht 
sagen. * 
Der Garagenbesitzer Joseph Kurze unter 
hält neben seinem Garagenbctrieb, in dem 
fremde Wagen untergestellt werden können, 
eine Reparaturwerkstatt. Die meisten Wagen 
kommen zu ihm vom Hotel Vereinshaus und 
werden ihm durch den Hausdiener zugeführt. 
Rehling kennt der Zeuge nicht, auch nicht Wi- 
borg und Nickels. Er kann also nicht sagen, ob 
diese einmal einen Wagen bei ihm untergestellt 
haben ' * 
Vom Mrtèàûàrr. 
Neue Fünde in der Owenburg. 
Schleswig, 15. Sept. Am Sonnabend ist 
man bei Ausgrabungen in der Oldenburg im 
Längsgraben eine Schicht tiefer gegangen. Die 
Funde werden immer reichlicher und wertvol 
ler. Erwähnenswert ist, daß u. a. ein-Hirsch 
horngeweih, ein Spinnwirkel und ein Bern 
steinstück von einem Brettspiel geborgen we^ 
den konnten. Außerdem wurden verschiedene 
Heröstätten freigelegt. Der schwedische Wissen 
schaftler Dr. Floderus aus Stockholm ist in 
Schleswig eingetroffen. Er gedenkt vier Wo 
chen hier zu verweilen, um den Ausgrabungen 
beizuwohnen. 
Flensburg, 15. Sept. Gegen die Ausstellungs 
pläne des Gas- und Kraftwerks — es sollen be 
kanntlich Ausstellungsräume in der früheren 
Reismühle geschaffen werden — wendet sich ein 
Protest verschiedener Kommunalvereine, die die 
Ansicht vertreten, daß die Umbaukosten des Pro 
jekts in keinem Verhältnis zu dem Nutzeffekt 
stehen können. 
Aus den ĢerrchLsMà 
Der Raubübersall von Bargteheide 
vor Gericht. 
Es war „St. Panli-Justiz". 
Altona, 15. Sept. Die Schöffengerichts 
verhandlung, die sich hier mit dem Ueberfall 
auf die Gastwirtschaft Schulten in Bargtehei 
de vom 16. März ds. Js. beschäftigte, ließ ei 
nen interessanten Einblick in die „St. Pauli- 
Justiz" tun. 
Wegen des Ueberfalls waren fünf Leute 
angelagt. Moldt, Fabeck, Giese,, von Loh und 
Lechenich,' weiter als Anstifter der Hambur 
ger Gastwirt Ehnert und wegen Beihilfe ein 
Chauffeur und zwei Arbeiter. 
Tie Verhandlung ergab, daß es sich bei der 
ganzen Affäre eigentlich um einen Racheakt 
des Hamburger Gastwirts Ehnert gegen sei 
nen Bargteheider Pächter Schulten handelte. 
Der nächste Zeuge ist der 67jährige Schieß 
meister im Steinbruch der Firma Weygand, 
Friedrich Ellerbeck. Er ist in dem Betriebe seit 
20 Jahren tätig. Der Steinbruch liegt an öer 
Chaussee nach Düsseldorf am Westausgang der 
Stadt. Es handelt sich um einen größeren Be 
trieb, zu dem auch eine Ziegelei gehört. Die 
Pulverkammer ist in geringer Entfernung 
vom Steinbruch in einem in den Felsen getrie 
benen Stollen untergebracht und mit einer 
eisenbeschlagenen Tür gesichert. Am 27. Januar 
morgens fand der Zeuge diesen Eingang und 
zwei weitere Türen aufgebrochen und mußte 
das Fehlen von 700 Sprengkapseln nnd 
zwei Kisten mit je 25 Kg. Ammonit 
feststellen. Die Bügel öer starken Vorhänge 
schlösser vor den Türen waren von den Tätern 
mit einer Stahlsäge durchschnitten worden. Der 
sogleich informierte Betriebsleiter alarmierte 
die Polizei. 
Der Zeuge wird dann über die Sprengwir 
kung des entwendeten Sprengstoffs befragt. 
Er sagt, daß auch die Sprengkapseln durchaus 
nicht ungefährlich seien,' durch Schlag und 
Druck können ernste Unfälle verursacht wer 
den. Eine Ladung von 400 Gramm des Spreng 
stoffes könne einen beträchtlich großen Block 
vom Felsen ablösen. — Der Einbruch mutz 
nach Ansicht des Zeugen in der Zeit von Sonn 
abendmittag bis Montag 15 Uhr ausgeführt 
worden sein. — Rehling, Wiborg und Nickels 
sind dem Zeugen unbekannt. 
Kriminalkommissar Linsen hat die ersten 
Ermittlungen vorgenommen und schildert die 
Untersuchung der Pulverkammer, wo die Täter 
offenbar sorgfältig, aufgefegt hatten, um alle 
Spuren zu verwischen. Die Ermittlungen zo 
gen sich sechs Wochen lang hin und hatten nur 
das Resultat, daß zwei zur Belegschaft ge 
hörende Arbeiter in Verdacht gerieten, aber 
nicht überführt werden konnten. Auch der 
Bruder des Steinbruchbesitzers wurde verdäch 
tigt, bis dann endlich die Spur auf Rehling 
deutete. 
Mit einer kurzen Anhörung des Landge 
richtsdirektors Dr. Begemann über einen 
Haftprüfungstermin in Sachen Rehling ist das 
Programm des Montags bereits erschöpft,' die 
Weiterverhandlung wird auf Dienstag 9.30 
Uhr anberaumt. 
Ehnert hatt die fünf Leute, seine Gäste, be 
trunken gemacht und sie dann beauftragt, sich 
im Auto nach Bargteheide zu begeben, um dem 
verhaßten Schulten, mit dem er langjährige 
geschäftliche Differenzen hatte, „eins auszu 
wischen". — Das Kommando bei der Unter 
nehmung soll Moldt gehabt haben. Es wur 
den zwei Fahrten ausgeführt. Bei der ersten 
fand man Schulten nicht im Hause. Als das 
Quitett zu Ehlert zurückkehrte, gab es neuen 
Alkohol, und um Mitternacht gings noch ein 
mal hinaus — dann spielten sich in Bargteheide 
die wüsten Prügel- und Zerstôrumgsszens« 
ab. Auf der Rückfahrt wurde damals das 
Auto in Wandsbek angehalten. Die Ange 
klagten sagen übereinstimmend aus, daß sie 
zunächst keineswegs einen Raubzug geplant 
hätten, sondern nur „Justiz" für Ehnert üben 
wollten. Ehnert bestreitet entschieden, einen 
Auftrag gegeben zu haben, er habe von der 
ganzen Geschichte erst später erfahren. 
Am Sonnabend stellte der Staatsanwalt 
folgende Anträge: gegen Moldt, Fabeck, Giese 
und von Loh je 6 Jahre Zuchthaus wegen 
schweren Raubes, schwerer Körperverletzung, 
Sachbeschl dienng und Vergehens gegen das 
Waffengesey,' gegen Lehenich unter Zubilli 
gung mildernder Umstände 3 Jahre Gefäng 
nis,' gegen Ehnert wegen Anstiftung 2 Jahre 
7 Mon. Gefängnis,' gegen den Chauffeur Han 
sen und einen Arbeiter P., der dem Auto den 
Weg gewiesen haben soll, wegen Beihilfe je 
8 Monate Gefängnis,' für den zweiten der 
Beihilfe angeklagten Arbeiter wegen Mangel 
an Beweisen Freispruch. 
wk. Kiel, 15. Sept. Die Not der Zeit und die 
Gelegenheit haben den Schneidermeister Jürgen 
G. in Hütten zu Veruntreuungen und Fälschungen 
veranlaßt, die er in seiner Eigenschaft als Post 
stelleninhaber beging, was ihn jetzt vor das Kieler 
Schwurgericht führte. E. hatte den Posten, der 
auch den Bestelldienst im Orte umfaßte, erst im 
Oktober übernommen und schon nach kurzer Zeit 
hielt er Gelder, die ihm zur Bestellung übergeben 
waren, zurück, um sie zunächst für sich zu ver 
wenden, und später zur Auszahlung gelangen zu 
lasten. Die amtlichen Register versah er mit ent 
sprechenden falschen Eintragungen. Bei einer Re« 
vision stellte sich heraus, daß ein Fehlbetrag von 
reichlich 300 NM. zu verzeichnen war, den G. un 
verzüglich ersetzte, so daß die Postverwaltung nicht 
geschädigt worden ist. E. gab bei seiner Verneh 
mung an, daß er von seinen Kunden die Außen 
stände schlecht habe hereinbekommen können, und 
deshalb die Postgelder angegriffen habe, um sich 
jeweils aus der Notlage zu befreien. Das Ge 
richt erkannte gegen ihn auf die Mindeststrafe von 
6 Monaten Gefängnis, doch wurde ihm eine drei 
jährige Bewährungsfrist bewilligt, da er tatsäch 
lich in Not gewesen ist. 
wk. Kiel, 16. Sept. Bestätigtes Urteil. Biel 
Scherereien hat den Behörden, sowie vielen 
Privatpersonen öer Landmann Karl K. ge 
macht, öer aus dem Hannoverschen hier zuzog, 
wo er sich einen Besitz gekauft hatte. Da er aber 
über die genügenden Mittel nicht verfügte, so 
kam er bald in Gelöschwierigkeiten und es 
folgten Klagen und Pfändungen, die oftmals 
nur unter polizeilichem Schutz durchführbar 
waren, da K. viele Schwierigkeiten machte. So 
machte er auch einmal unwahre Angaben über 
den Eigentümer von Sachen, die gepfändet 
werden sollten, um die Pfändung dadurch zu 
verhindern. Er beschwor seine Behauptungen 
vor Gericht und das Ende vom Liede war, daß 
er wegen Meineides angeklagt und zu Zucht 
haus verurteilt wurde. Er hat die Strafe aber 
nicht ganz verbüßt, da er nicht haftfähig war. 
Im Laufe der Zeit versuchte er dann scinett 
Besitz in Hohn, der inzwischen an seine Frau 
überschrieben war, zu verpachten oder zu ver 
kaufen. Zahlreiche Makler wurden in Bewe 
gung gesetzt, um ihm geeignete Personen zuzu 
treiben, und zu denen, die sich kapern ließen, 
gehörte auch der Landmann R. aus Kopper 
pahl. Es kam zum Abschlüsse ernes Vertrages, 
was R. hernach bitter bereuen sollte. K. ver 
pachtete R. den Besitz für 1650 RM. jährlich 
auf die Dauer von 6 Jahren, doch mußte R- 
das Inventar für etwa 10 000 RM. käuflich 
übernehmen. R. erklärte sich einverstanden und 
zahlte 3000 RM. an. Hernach stellten sich 
Schwierigkeiten heraus, und insbesondere die 
Tatsache, daß K. garnicht öer Besitzer des Hofes 
war und garnichts zu verpachten oder zu ver 
kaufen hatte. Das Geld zahlte er aber an R- 
nicht zurück. Er behauptete vielmehr, es sei als 
Konventionalstrafe verfallen, weil R. seinen 
Verpflichtungen nicht habe nachkommen körr^ 
nen. Schließlich erstattete R. gegen K. Anzeige, 
und das Schöffengericht in Nemnünster ver^ 
urteilte diesen wegen Betruges zu 3 Monaten 
Gefängnis. Hiergegen legte K. Berufung ein, 
und vor öer Kieler Strafkammer versuchte er 
am Montag mit immer neuen Einwendungen 
sich den Vorwürfen der Anklage zu entziehen, 
was ihm aber nicht gelang. Nach umfangrei 
cher Beweisaufnahme, in der allein sechs Mak 
ler, davon vier aus Rendsburg, vernommen 
wurden, verwarf die Strafkammer die Beru 
fung des Angeklagten als unbegründet. Er 
habe den Hof verpachtet und das Inventar 
verkauft, obgleich ihm garnichts gehörte und 
das Inventar von öer Frau bereits dem Mül 
ler E. in Hohn übereignet gewesen sei bezw- 
anderen Gläubigern. Daher sei er des Betru 
ges schuldig. Da er, wie auch aus seinen Vor 
strafen hervorgehe, als gewissenloser Mensch 
angesehen werden müsse, sei die Strafe von 
3 Monaten Gefängnis nicht zu hoch, sondern 
durchaus angemessen. Mit unwilligen Aeuße 
rungen über das Gericht und der Behaup 
tung, daß er unschuldig wegen Meieides ver 
urteilt sei, verließ K. den Gerichtssaal und 
begab sich sogleich in die Geschäftsstelle der 
Strafkammer, um, wie er angekündigt hatte, 
Revision gegen das Urteil einzulegen. K., der 
im 68. Lebensjahre steht, wohnt jetzt in Stein 
beck in der Lüneburger Heide. 
wk. Herde, 15. Sept. In der Berufnngsinstan,, 
schuldig verurteilt. Am 18. Oktober hatte der 
Fuhrunternehmer Hermann S. in Lunden von 
einer Heider Autounternehmerfirma einen ge 
brauchten Lastkraftwagen mit Anhänger über 
nommen, mit dem er sogleich eine eilige Fahrt 
nach Bahrenfeld unternahm, um eine Ladung 
Margarine zu holen. Auf der Rückfahrt bemerkte 
S., der den Lastwagen führte, auf der abfallenden 
Strecke zwischen Neumünst-er und Hohenwestedt 
einen starken Ruck und eine Hemmung. Er brachte 
den Wagen sogleich zum Stehen und es zeigte sich, 
daß der Anhänger sich an der einen Seite von dem 
Kraftwagen gelöst hatte, und umgeschlagen war. 
Der Beifahrer L. war vom Sitz des Anhängers 
heruntergeschleudert. Er lag unter dem Wagen 
und war tot. Wie sich ergab, war die Schraube 
des einen Schenkels, der Lastwagen und Anhänger 
verband, nicht durch eine Mutter und einen 
Splint gesichert gewesen, sondern nur durch ein 
Drahtband. Dies war durchgeschlissen und die 
Schraube hatte sich gelöst und war herausaesal- 
len. Für den Unfall wurden S. und der Werk 
meister der Lieferfirma verantwortlich gemacht, da 
sie dafür hätten sorgen müssen, daß die Verbin 
dung der beiden Wagen eine vorschriftsmäßige 
gewesen wäre. Das Schöffengericht Neumünster 
Für riur13 Pfennig 2 Teller gut© Supp© 
muheSos auf einfache Webe - durch kurzes Kochen mit Wasser . 
aus MAGGF Suppen »Würfeln 
Jprci 
daß 
west 
legt 
auf 
scher 
Urti 
tout 
Und 
stell 
van 
daß 
durl 
er Ì 
Ein 
Beb 
ha II 
hab. 
nemo 
Mitt, 
keit 
in N 
brach 
auf î 
Insel 
Sochk 
tische 
sich d 
bewL! 
munc 
sehr 
noch 
Bern 
T 
der < 
Kunde 
Deuts 
Aktor 
land 
mitïu' 
ten. 
als e 
landif 
wnd < 
ist H 
einem 
di« fl 
Geben 
I 
aller 
hoļläri 
oegitti 
wollt« 
scheu • 
derer 
deutsch 
Anlaß 
treten, 
auf E 
mehr ' 
den A 
Molke 
D!« ft 
fuhr t 
merken 
sowie ' 
deutsch 
holläni 
-ist al'Ti 
keiten 
Su Keh> 
ten M 
Dsare
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.