Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

3ÎC. 217 
Zweites BlsLL 
Dienstag, 
Lb. September 
JdUdJJA 
Rendsburg, den 16. September 1930. 
&enkmg Lcr Nealsteurrn? 
Einige tatsächliche Feststellungen über die EniWrKlmrg bsr GsWerLesteirer 
in Deutschland feit 1927. 
Von Dr. Karl Marder -Berlin. 
Die Senkung der Realsteuerlast ist seit Jah 
ren eins der wichtigsten steuerpolitischen Ziele. 
Schon 1927 wurde im Gesetz zur Uebergangsrege- 
lung des Finanzausgleichs bestimmt, daß die 
Mehrüberweisungen an Reichssteuern von den 
Ländern und Gemeinden zur Milderung der Real 
besteuerung verwendet werden müßten. Man ent 
warf damals ein Steuervereinheitlichungsgesetz, 
das wenigstens die unübersehbaren Verschieden 
heiten und Unvergleichbarkeiten der Landesgesetze 
über die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer be 
seitigen und damit einen Vergleich der Belastung 
von Land zu Land ermöglichen sollte. Inzwischen 
ist die Realsteuerbelastung von Jahr zu Jahr ge 
stiegen. Besonders im laufenden Rechnungsjahr 
haben dis Auswirkungen der Wirtschaftskrise 
viele Länder und Gemeinden veranlaßt, ihre Um 
lagen zu erhöhen. Die wichtigste Realsteuer unse 
res Steuersystems ist, nachdem in verschiedenen 
Ländern die Grundsteuer-Mehrbelastung jeweils 
auf die Mieter umgelegt werden kann, in den 
Städten die Gewerbesteuer geworden. Die Ent 
wicklung dieser Steuer soll uns nunmehr beschäf 
tigen. 
Mit Ausnahme von Preußen, Mecklenburg- 
Schwerin und Mecklenburg-Strelitz sind außer den 
Gemeinden auch die Länder an den Erträgen der 
Gewerbesteuer beteiligt, daneben treten noch in 
Bayern, Baden, Thüringen, Hessen, Lippe, Meck 
lenburg-Strelitz und Schaumburg-Lippe die Ee- 
meindeverbände als Steuergläubiger. Da von dem 
Steuerertrag auf die Gemeinden und Gemeinde- 
verbände rd. 8 Neuntel, auf,die Länder 1 Neuntel 
entfallen, ist erkennbar, daß die Entwicklung der 
Gemeindeumlagen ein deutliches Abbild der Ent 
wicklung der Gesamtbelastung gibt. Wie soll man 
aber diesen Belastungsvergleich durchführen? Die 
Grundbeträge der Eewerbesteuerpflichtigen, von 
denen die Umlagen erhoben werden, sind für die 
einzelnen Städte nicht bekannt, sondern lediglich 
deren Umlagesätze. Wir müssen uns daher darauf 
beschränken, den Landesdurchschnitt der Eemeinde- 
gewerbesteuer zu berechnen und diesen Durch 
schnittssatz der einzelnen Fahre zu vergleichen, wo 
bei man sich klar sein muß, daß hierbei die ver 
schiedenartige Bedeutung einer Aenderung der 
Steuergesetze in Städten verschiedener Größe nicht 
berücksichtigt wird. 
Beschränken wir uns dabei auf die größeren 
und mittleren Eemeinden, d. h. auf die Städte 
mit mehr als 23 000 Einwohnern, so ergibt sich 
folgendes Bild: Die allgemeine Entwicklung ging 
dahin, daß seit 1927 die Belastung von Jahr zu 
Jahr eine Verstärkung erfuhr. Nur in 3 Län 
dern, nämlich in Baden, Oldenburg und Anhalt 
können die Gewerbesteuerzahler sich glücklich prei 
sen, noch in diesem Jahr niedrigere Durchschnitts 
umlagen zahlen zu müssen als 1927. Die Steuer 
senkung in den genannten drei Ländern ist nicht 
einmal unbedeutend. So ist der Durchschnittssatz 
in Baden 7,3 Proz., in Oldenburg 10 Proz., in 
Anhalt 4,5 Proz. niedriger als 1927, in allen übri 
gen Ländern ist dagegen die Belastung gestiegen 
bezw. gleich geblieben. In Preußen, wo die 
Steuer vom Ertrag, Hilfsweise daneben vom Ka 
pital oder von der Lohnsumme erhoben wird, ha 
ben sich dis Durchschnittssätze aller drei Steuer- 
formen erhöht. Sie überstiegen die Sätze von 
1927 bei der Ertragsteuer 1928 um 1,67 Proz., 
1929 um 4,71 Proz.. 1930 um 12.43 Proz.; bei der 
Kapitalsteuer 1928 um 3,08 Proz., 1929 um 5,48 
Proz., 1930 um 13,11 Proz.; bei der Lohnsummen 
steuer 1928 um 2,54 Proz., 1929 um 8,12 Proz., 
1930 um 16,59 Proz. Gegenüber 1927 ist somit 
die Durchschnittsbelastung um nicht weniger als 
12—16 Proz. gestiegen, besonders stark von 1929 
auf 1930. In Bayern und Sachsen sind den Ee 
meinden zwingende Höchstgrenzen für ihre Ilm 
lagesätze vorgeschrieben. In Bayern wurden diese 
seit 1927 von allen Städten (für 1927 nur Würz 
burg ausgenommen) voll ausgenutzt, in Sachsen 
haben erst in diesem Jahre alle Gemeinden die 
Höchstgrenze erreicht. Gegenüber 1927 erhöhten 
sich in Sachsen die Umlagen 1928 um 2,3 Proz., 
1929 um 6,9 Proz., 1930 um 8,1 Proz. Auch hier 
lag also ein konstanter Anstieg. In Württemberg 
trat 1928 sogar gegenüber 1927 eine Minderung 
der Durchschnittsbelastung um 0,9 Proz. ein, 1929 
war sie jedoch bereits 2,4, 1930 4,2 Proz. höher als 
1927. Besonders ungünstig entwickelten sich die 
Sätze in Thüringen. 1928 überstiegen sie die des 
Jahres 1927 bereits um 8,7 Proz., 1929 um 16,6 
Proz., 1930 um 23,4 Proz. Hier erhöhte sich also 
die Belastung in den drei Jahren um nahezu ein 
Viertel. Für die hessischen Städte sind die Um 
lagensätze erst seit 1928 vergleichbar. Von 1928 
aus/ 1929 ist dabei eine Erhöhung des Durch 
schnittes der Eewerbeertragssteuer um 5,6 Proz., 
von 1928 auf 1930 mm 15,4 Proz. festzustellen. Die 
Umlagen zur Kapitalsteuer bleiben nahezu unver 
ändert. Der Durchschnittssatz der drei Städte in 
Mecklenburg-Schwerin ermäßigte sich im Jahre 
1928 um 2,5 Proz., 1929 und 1930 überstieg er da 
gegen den von 1927 um 3 bezw. 12,5 Proz. In 
Braunschweig schließlich haben sich seit vorigem 
Jahr die Umlagensätze verdoppelt. 
Somit zeigt sich, besonders, da die größeren 
Länder ständig erhöhte Umlagen aufweisen, im 
Gesamtgebiet des Reiches eine Erhöhung der Ge 
werbesteuer in den deutschen Städten mit mehr 
als 23 000 Einwohnern. Unzutreffend wäre es 
aber, aus den vorliegenden Zahlen, die lediglich 
dis Entwicklung der Belastung darstellen, auf die 
Höhe der Belastung in den einzelnen Ländern zu 
schließen. Hierzu wäre eine Untersuchung über die 
Höhe der Gewerbesteuergrundbeträge erforderlich, 
die int Rahmen dieses Aufsatzes nicht möglich ist. 
Die entscheidende Frage, ob es gelingen wird, 
einen Abbau der Belastung durchzusetzen, hängt in 
erster Linie von dem Inhalt der geplanten Neu 
gestaltung des Finanzausgleichs ab. Gibt dieser 
den Eemeinden die finanzielle Verantwortung für 
ihre Ausgaben wieder und halten sich Reich und 
Länder endlich an den Grundsatz, den Eemeinden 
keine neuen Aufgaben ohne gleichzeitige Bereit 
stellung der Mittel anzuweisen, so dürfte der Ab 
bau der Gewerbesteuerlasten durchaus möglich sein. 
Daß ein solcher Abbau in wirksamster Weise zur 
Entspannung der Wirtschaftskrise beitragen könn 
te, steht außer jedem Zweifel. 
* * * 
* Zusammenstoß zwischen einem Auto und 
einem Radfahrer. Am Montagmittag gegen 
IO1/2 Uhr wurde an der gefährlichen Straßen 
kreuzung Bahnhofstraße—Jungfernstieg em 
Radfahrer, der aus Richtung Paradeplatz kam> 
von einem hiesigen Geschäftsauto, das aus Rich 
tung Altstadt kommend in die Bahnhofstratze 
einbog, angefahren. Das Auto kam dabei auf 
den Bürgersteig. Sachschaden ist nicht entstan. 
den. Der Radfahrer erlitt eine geringfügige 
Hanöverletzung. 
* Das Fernlenkschiff „Zähringen" fuhr 
gestern, nachdem nunmehr das auf ihm ausge 
brochene Feuer gelöscht ist, auf dem Wege nach 
Wilhelmshaven durch den Kanal und passierte 
Rendsburg kurz vor 7 Uhr abends. Das Schiff, 
das mit eigener Kraft fuhr, zeigte äußerlich 
keine Einwirkungen des Brandes. 
* Gestohlen wurden in der letzten Zeit aus 
einer Verkaufsstelle am Kreishafen 5 Rollen 
Dachpappe. 
* Schweinezählung in der Stadt Rends 
burg- Die am 1. September stattgesundenc 
Schweinezählung in der Stadt Rendsburg hat 
ergeben, daß in 530 Haushaltungen 1593 
Schweine vorhanden waren gegen 406 Haus 
haltungen mit 1327 Schweinen am 2. Jum 
1930. 
* Zwangsversteigerung. In dem am Mon 
tag stattgefundenen Zwangsversteigerungs 
termin über die Geschäfts- und Wohnhäuser 
an der Schiffbrücke 4 und Schloßplatz 1, einge 
tragener Eigentümer Kaufmann Johannes 
Holm in Rendsburg, gab für das Grundstück 
An der Schiffbrücke 4 die Westholsteinische 
Bank in Rendsburg das Höchstgebot mit 8660 
RM. ab unter Uebernahme von 4635 Goldmark 
Hypotheken. Zuschlagstermin ist am 30. Sept. 
Für das Grundstück Schloßplatz 1 blieb Höchst, 
bietende die Ehefrau Sophie Holm in Rends 
burg mit 8150 RM. unter Uebernahme von 
990 RM. bestehenbleibender Hypotheken. Der 
Zuschlag wurde erteilt. 
* Gerichtspersonalien. Aktuar Buhmann 
wurde zur Vertretung eines erkrankten Be 
amten an das hiesige Amtsgericht versetzt. 
* Marken von der Jposta in Berlin, der 
Internationalen Postwertzeichen-Ausstellung, 
veröffentlichten wir am Sonnabend im Bild. 
Ein Leser unseres Blattes legte uns die vom 
12. bis 21. September auf der Jposta an jeden 
Besucher ausgegebenen verschiedenfarbigen 
neuen Wohlfahrts - Briefmarken vor, die 
Städtebilöer aus Berlin, Marienwerder, 
Aachen und Würzburg in einem Viererblock 
darstellen. 
Schadenseusr durch spielende 
Kinder. 
bd. Vüdelsdorf, 15. Sept. Feueralarm er 
tönte heute vormittag gegen 10 Uhr in unserer 
Gemeinde. Es brannte das Stallgebäude des 
Allgemeinen Konsumvereins, Neue Dorfstraße 
25. Hier lagerten größere Mengen Stroh, 
Feuerungsmaterialien und leere Säcke, die 
dem Feuer reichliche Nahrung boten. Die Feu 
erwehr war rasch zur Stelle und nahm die 
Löicharbeiten auf. Leider sind die Wasserver 
hältnisse in der Neuen Dorfstraße sehr unbe 
friedigend. Der Brunnen beim Altersheim war 
in kurzer Zeit leer gepumpt, so daß sich die 
Feuerwehr nach anderen Wasserstellen um 
sehen mußte. Es gelang, aus einem entfernter 
liegenden Graben hinter dem Konsumvereins- 
grundstück Wasser zu bekommen. Allerdings 
wurden die Löscharbeiten hierdurch auf kür 
zere Zeit unterbrochen. Nach etwa 2 Stunden 
war indessen das Feuer gelöscht und eine wei 
tere Ausbreitung verhindert. Es wurde vor 
allem der östliche Teil des Schuppens beschä 
digt. Die auf der Südseite befindlichen Woh 
nungen, die von den Bewohnern bereits ge 
räumt waren, blieben unversehrt. Das Feuer 
ist durch 2 Knaben (3 und 5 Jahre alt) verur 
sacht worden, die in dem Stroh mit Streichhöl 
zern spielten. Dieser Vorfall beweist wieder, 
daß Streichhölzer nicht in die Hände von Kin 
dern gehören. Eltern können nicht sorgfältig 
genug hierauf achten. 
Die Firmen Vrügmann u. Rathge und Kruse u. 
Bojahr künden für den 19. d. Mts. eine Modenschau 
an. „Modenschau" — man staunt darüber, welchen 
„anziehenden" (dies Wort in doppeltem Sinne) Reiz 
solche Veranstaltungen ausüben. Noch dazu dann, 
wenn — wie in diesem Falle — eine liebenswürdige 
Schar erprobter Kunstkräfte vom Kabarett und Ba 
rtete zur Mitwirkung verpflichtet sind. Näheres durch 
Insertion und Plakate. Vorverkauf der Eintritts 
karten hat begonnen. 
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Vereins-Anzeiger 
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Nendsburger Männerturm ere n 
Tsrubesd SSft sereiii üb 
ab Mittwoch» den 17. September» dl nds 8 Uhr. 
in der Mittelkchnle uns 
Bund für Vogelschutz e.B. 
Ortsgruppe Rendsburg 
Mtglieder-Berfammlung 
am Donnerstag. 18. September 1930, abends 8*6 Uhr 
im Hotel „Stadt Kiel". 
1. Geschäftliches. 2. Vortrag: Die Vogelwell Rends 
burgs (mit Lichtbildern). 3. Aufstellung eines Ar 
beitsplanes für das Winterhalbiahr. 4. Sonstiges, 
Votanikch-ornitbologikche Halbtagswanderung 
am Sonntag, den 21. Sevtember 
Fockbeker See—Rübbel. Treffpunkt Eiderschleuse, 9 Uhr. 
Gäste an beiden Veranstaltungen willkommen. (7016 
SchleLwļg'Holsteîrr. 
SzrsLLLMg Hott PWvm§mZ- 
stmßm im September. 
Die Provinzialstraße von Altona nach Feh 
marn wird zwischen Neustadt und Oldenburg, Klm. 
89,2 bis 91,8, voraussichtlich vom 15. 9. bis 4. 10. 
gesperrt. Umweg für schweren Verkehr über 
Süseler Baum—Eutin—Lensahn, für leichten Ver 
kehr Durchfahrt nach Anweisung. Nähere Aus 
kunft durch das Landesbauamt Plön, Fernsprecher 
Nr. 123. 
Ķrrs ö§M Bttsfafttttg« 
ur. Jnnien, 16. Sept. Ein neuer Eeschästs- 
trick. Vor kurzem erschien hier ein Auto bei einer 
Gastwirtschaft mit zwei gewandt auftretenden 
Herren Beide machten eine gute Zeche, der eine 
stellte sich als Vorsitzender eines Sparklubs aus 
Hamburg vor. Sie planten einen Ausflug nach 
hier mit ca. 80 Mann. Der gutgläubige Wirt 
machte einen Kostenanschlag über Mittagessen, 
Kaffee und Abendbrot, womit sich die Herren ein 
verstanden erklärten, nur der Tag der Ankunft 
wurde noch offen gelassen. Rach dieser Abma 
chung entpuppten sich die Herren als Schokoladen- 
Engros-Reifende und boten dem Wirt ihre Ware 
an. Obgleich der betreffende Wirt noch reichlich 
mit Schokolade versehen war, bestellte er doch für 
30—40 RM. Die Herren gingen ans Auto und 
kamen mit großen Kisten Schokolade an, mit den 
Worten, es wäre etwas mehr geworden, so daß 
es für gut 80 RM. wurde. Der Wirt, erfreut 
über das schöne Geschäft, was ihm in Aussicht 
stehen sollte, nahm die Schokolade, bezahlte prompt 
in bar, die Herren strichen das Geld ein und ent 
schwanden auf Nimmerwiedersehen. 
Mm HŞà 
Nächtlicher Aeberfall auf den 
GlüLstäüter Bürgermeister — ein 
RachèaLL? 
Elückstadt, 15. Sept. In der Nacht zum Sonn 
tag ist der Glückstädter Bürgermeister, als er von 
seinem Stammtisch heimkehrte, an entlegener 
Stelle von einem Unbekannten angefallen wor 
den. Der Bürgermeister erlitt erhebliche Kopf 
verletzungen durch Faustschläge, Der Täter ist ent 
kommen. 
Man vermutet, daß es sich um einen persön 
lichen Racheakt handelt. Vielleicht steht die Tat in 
Zusammenhang mit den Vorgänge in dem Lokal, 
das der Bürgermeister ausgesucht ^atte. Es war 
dort — am Vorabend der Wahl — „hoch herge 
gangen" und schon früh mußte eilt Gast, der sich 
reichlich geräuschvoll aufführte, an die frische Luft 
gesetzt werden. 
-i- * # 
Lokstedt, 15. Sept. Selbstmord einer Blinden. 
Im Armenhaus in Niendorf wurde ein 28jähri- 
ges blindes Mädchen, Insassin des Heims, in der 
Badewanne tot aufgefunden. Die Blinde, die 
seit einiger Zeit Selbstmordabsichten äußerte, hatte 
sich im Badezimmer eingeschlossen und in der 
Wanne ertränkt. 
Plön, 15. Sept. Reife Feigen in Schleswig- 
Holstein! An einem Feigenbaum an der Sees ei ts 
im Garten des Ssglerheims Plön sind zwanzig 
Feigen zur Reife gelangt — für unser Klima eine 
Seltenheit. 
wk. Kiel, 15. Sept. Ein würdiges Grabdenk 
mal für den verstorbenen Führer der deutschen 
Bienenzucht, den Rektor a. D. Breiholz in Neu 
münster, ist in der Bildhauerwerkstatt von Thomas 
Jngwersen in Kiel fertiggestellt worden. Es ist 
ein Obelisk aus rotem Sandstein, der einen treff 
lich herausgearbeiteten Bienenkorb in einem Lor- 
beerkranz zeigt. Der Sockel trägt die Inschrift: 
„Dem unermüdlichen Führer und Förderer der 
deutschen Bienenzucht, dem Schmied des deutschen 
Jmkerverbandes Detlef Breiholz in dankbarer 
Verehrung. Die deutschen Jmkerverbände." Der 
Stein wird demnächst Aufstellung finden. Die 
Schaffung der jetzt von der Landwirtschaftskam 
mer übernommenen Jmkerichule in Bad Segeberg 
war das letzte Werk des Verstorbenen. — Einige 
originelle Stimmzettel fanden sich in Kieler Wahl 
urnen. Der eine hatte die folgende Aufschrift: 
„Ob Jude, Heide oder Christ, ob vornehm oder 
arm er ist. das ist Euch alles egal, das heißt —> 
nur vor der Wahl." Auf dem anderen stand ge 
schrieben: „Wählt, was ihr wollt, stets werdet ihr 
betrogen. Der freie Mann bleibt der Komödie 
fern. Ein Knecht allein, unwissend, unerzogen 
gibt seine Stimme dem geheimen Herrn." 
Mm MthMKLscherr. 
nx. Büsnm, 16. Sept. Vorn Anlegesteg 1» 
den neuen Hafen gefallen ist am Sonnabend.
	        
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