I
die Schulden -er öffentlichen Hand.
Nach Len Ergebnissen der Reichsfinanz
statistik betrug die Reichsschnld Ende März
1930 RM. 9,63 Milliarden, wovon 48,8 Proz.
auf die Neuverschulöung (feit 1924) entfielen.
Dazu kommt ein Gesamtschuldenstand der Län
der von 2,1 Milliarden und der Groß- und
Hansestädte von 5,2 Milliarden. Die ganze
Kommnualverschttldnng belief sich Ende März
1930 auf RM. 8,5 Milliarden. Die Gesamt
summe der öffentlichen Verschuldung wird mit
RM. 21 bis 22 Milliarden angegeben, wovon
freilich rund 6 Milliarden auf Altverschuldung
entfallen. Die Schulden der Reichsbahn, der
Reichspost und der sonstigen verselbständigten
öffentlichen Betriebe, vor allem der in Pri
vatrechtsform betriebenen Unternehmungen
der Großstädte, sind darin nicht enthalten.
Von offiziösen Stellen wird angenommen,
daß die gesamte Zinslast der öffentlichen
Wirtschaft die Vorkriegshöhe, in der die Ver
schuldung fast 30 Milliarden erreichte, bereits
überschritten hat. Damals aber stellten die
Bundesstaaten die größten Kreditansprüche
Und etwa die Hälfte davon waren wieder
Eisenbahnschulden. Jetzt entfällt über die
Hälfte der Neuverschuldung auf die Gemein
den. Die jährliche Zunahme der öffentlichen
Verschuldung betrug in den beiden letzten
Jahren je rund RM. 2,7 Milliarden gegen
ungefähr 1 Milliarde durchschnittlich in der
Zeit von 1900 bis 1914 und % Milliarde in
der Zeit von 1880 bis 1900. Ueber die Ver
wendung der seit der Stabilisierung anfge-
«ommeneu Kredite liegt jetzt eine Statistik
vor, freilich nur auf Grund des Standes von
Ende März 1928 bei einer Gesamtverschul
dung von RM. 7,7 Milliarden, von der auf die
Gemeinden der Löwenanteil von ^,9 Milliar
den entfiel. Danach wurden über RM. 1 Mil
liarde für Kriegslasten ausgegeben, über %
Milliarden für Versorgungsbetriebe, in erster
Linie für Elektrizitätswerke und -leitungen.
Dieser Betrag mag aber von der Verschul
dung privatrechtlicher Versorgungsbetriebe im
Vollbesitz oder Teilbesitz der öffentlichen Hand
noch um das Vielfache übertroffen werden.
Das Verkehrswesen beanspruchte 1% Milliar
den, wovon % zur Finanzierung von Stratzen-
bauten und Wasserstraßen dienten. Die Auf
wendungen der verselbständigten öffentlichen
Unternehmungen und Zweckverbände auf dem
Gebiet des Versorgungs- und Verkehrswesens,
soweit sie durch Schuldverschreibungen gedeckt
wurden, werden mit RM. 1,6 Milliarden an
genommen. Auf das Gebiet der Wirtschafts
förderung kam von der Neuverschuldung bis
1928 ein Betrag von RM. 1,5 Milliarden, von
dem über 1% Milliarden auf den Wohnungs
bau und über % Milliarden auf die Land
wirtschaft entfällt. Auf sonstige Verwaltungs
zweige entfielen ebenfalls 1,5 Milliarden, in
der Hauptsache für Grundstücksankäufe Wohl-
fahrtswesen und Bildungswesen. Als Kas-
fenreserve und Betriebsmittelfonds dienten
RM. 580 Mill, oder 9 % der Nenverschulöung
Für den Rest von über 1,1 Milliarde, die
hauptsächlich auf Schulden der Gemeinden
unten 10 000 Einwohnern entfielen, konnte ein
Verwendungszweck nicht festgestellt werden.
In der jüngsten Zeit hat sich die Kreditnach
frage durch die Gemeinden vermindert, beim
Reich bemerkt man noch nichts davon. Aber
auch die Kommunen werden den Kapitalmarkt
noch längere Zeit in Anspruch nehmen, denn
die Summe ihrer umschuldungsbedürftigen
kurzfristigen Kredite wird von verschiedenen
Seiten auf mindestens RM. 1,5 Milliarden ge
schätzt, wovon 1 Milliarde auf die Großstädte
entfallen.
Das unverwertete Westvermögen.
Berlin, 12. Sept. Es ist bisher nicht mög
lich gewesen, Westwerte desReiches zu realisie
ren. Im Auftrage des Reiches betreiben Ge
fellschaften die Veräußerung des Besitzes und
der Gegenstände.
Jetzt ist zu diesem Zweck ein Abkommen
mit der Deutschen Bau- und Bodenbank ge
troffen worden. Diese wird sich auch bemühen
auf die Werte des Reiches, die jetzt mit 130
Millionen angesetzt sind, einen Kredit von 100
Millionen zu erhalten, der dem Reiche zuflie
ßen soll, da es die flüssigen Mittel braucht,
um das Ostwerk weiter zu führen. Die von
der beauftragten Bank besonders zu dem
Zweck der Verwertung des Reichsbesitzes ge
bildete Gesellschaft soll vom Reiche kontroi
liert werden.
Die Wiederaufnahme der Arbeit iu Roubaix und
Tourcoiug.
Paris, 12. September. Die Wiederaufnahme
der Arbeit in Roubaix und Tourcoing ist auf kom
menden Montag festgesetzt worden, aber bereits
heute sind mehrere tausend Textilarbeiter in den
Fabriken erschienen, doch konnten nur 3000 eingc
stellt werden. Die übrigen können erst nach Ueber
holung -des Materials und nach Wiederherstellung
der Maschinen beschäftigt werben.
Iie kleinen Skaalen verlangen Regelung
der MeistbegünstignngIfrage.
TU. Eens, t2. Sept. Der dänische Außenminister
Munch beantragte in der Generalaussprache der
Völkerbun-dsversammlung im Namen von Holland,
Norwegen, der Schweiz, Estland, Lettland, Finnland
und Dänemark, der Dölkerbundsrat möge im Hinblick
auf die verschiedenartige Auslegung der Meistbegün-
stigungsklausel di« Mittel prüfen, um zu einer inter-
rationalen Regelung der Meistbegünstigung zu ge
langen.
* . *
Deutschlands Verbrauch an
Tabakerzeuqniffen im Jahre 1929|30
33 Milliarden Zigaretten, 7 Milliarden Zigarren.
Der Gesamtwert der Tabakerzeugniss« für das
Rechnungsjahr 1929-39 stellt sich nach den Kleinver
kaufspreisen auf 2 856,6 Mill. RM (1928-29: 2 733h
Mill. RM). Die versteuerten Zigaretten hatten einen
Gesamtwert von 1610,4 (i. V. 1532,6) Mill. SRM, di«
Zigarren 951h (914h) Mill. RJL Für Rauchtabak be
ziffert sich der Gesamtwert auf 340,9 (232,9) Mill.
Rm, für Kautabak aus 41 (40,4) Mill. SRM und für
Schnupftabak auf 12,8 (13,1) Mill. RM. An Zigaret
ten wurden im Jahre 1929-30 : 32 867,7 (i. V. 81 601,0)
Mill. Stück und an Zigarren 6 972.8 (6 588,6) Mill.
Stück abgesetzt. Die meisten Zigaretten wurden zum
Kleinverkaufpreise von 5, 4 und 6 L das Stück abge
geben. Der Anteil dieser Sorten berechnet sich auf
56,2%, 24,9%, und 14,1% (1828-29: 55,1, 26,5 bezw.
12,0%). Bei den Zigarren entfielen auf di« Preis
lage zu 10 4 28h % (i. D. 26,2), auf die zu 16 4
35,9% (25,8), auf die zu 20 ^ 14,3% (14,7). An
Tabakfabrikatsteuer und Materialsteuer für Zigaret
ten vereinnahmt« das Reich in dem Ende März ab
gelaufenen Rechnungsjahr 1929-30: 653,5 Mill. SR Jl
gegen 610,4 Mill, in 1928-29.
Das deutsche Volk gibt hiernach noch fast 3 Milli
arden für Tabakerzengnisse aus, 1 Milliarde mehr
als an Tributen an unsere ehemaligen Feinde zu be
zahlen sià Ob hier nicht eine Möglichkeit zur Ein
sparung besteht? Aus den Kops der Bevölkerung
Deutschland« berechnet werden jährlich 47 RM für
Tabak-erzeugnisse ausgegeben. Wir verurteilen nicht
jeden Eenutz von Tabak, der Arbeiter und Bauer und
jeder Volksgenosse soll gern seine Feierabendspfeife
»der Zigarre rauchen. Don dieser Seite werden aber
auch soviel« Mittel, weit über hundert auf jeden er
wachsenen Mann, für solche Zwecke ausgegeben. Die
Statistik wird noch deutlicher, wenn man sich vor
Augen hält, daß auf jeden Deutschen, ob Mann, Frau
oder Kind, im Jahresdurchschnitt 547 Zigaretten und
113 Zigarren geraucht werden Das sind Zahlen, die
gerade in der Gegenwart, angesichts der Arbeitslosig
keit und der Notlage weiter Volksschichten, zu denken
Leben solltem
* » *
Aeuesļe MļschĢsWchrichļen.
ßtne Klage gegen den Reichsernährungsmimster.
Der Schutzvevband der Getreidehändler in Ham
burg hat durch einen Rechtsanwalt an den Reichs-
Minister für Ernährung und Landwirtschaft als Ver
treter des Reichs eine Aufforderung zur Bezahlung des
Einem Hamburger Importeurs entstandenen Sch-adens
berichtet, welcher durch die Einführung des Maismo-
ņopols erwachsen ist. Der Reichs-Minister für Ernäh
rung und Landwirtschaft hat mit einem Schreiben vom
R September 1930 die Anerkennung des Anspruchs
Entschädigung abgelehnt. Der Schutzverband der
Getreidehändler, dem die fragliche Fordern ng des
M-ais-J mporteurs zediert worden ist, hat nunmehr
seinen Anwalt beauftragt, die Klage gegen das Reich
beim Landgericht in Berlin anhängig zu machen.
Anfrage I. D. K. Vor längerer Zeit wurde ich
von einem hiesigen Einwohner beauftragt, einen Ko
stenanschlag über Arbeiten an seinem Reubau einzu
reichen. Später rief er mich in seine Wohnung, und
übertrug mir die Arbeit und die Lieferung der Ma
terialien mündlich, nach den Preisen des' Kostenan
schlags. Einem Nachbar erklärte er kurz vorher, daß
ich die Arbeiten ausführen sollte, da ich der billigste
wäre. Als ich die Arbeit später beginnen wollte und
eine diesbezügliche Frage an ihn stellte, erklärte er
mir, daß er die Arbeiten von einem anderen Unter
nehmer ausführen ließe und bereits dabei begonnen
sei. Da ich ohne jegliche Hülfe arbeite und mich be
reits auf die Arbeit eingestellt hatte, ging mir der
gesamte Arbeitsverdienst und der Verdienst für die
Lieferung der Materialien verloren. Kann ich nun
irgend welchen Schadenersatz beanspruchen, und wie
viel?
Antwort: Sie können für Ihren Kostenanschlag
nur dann eine Gegenleistung fordern, wenn der Ko
stenanschlag rechtsverbindlich von beiden Seiten ge
gengezeichnet war. Eine Entschädigung für geleistet«
Arbeit wird nicht in Frage kommen, da eine Arbeits
leistung tatsächlich nicht vorliegt. Eine Entschädigung
für tatsächlich gekaufte Materialien würde dann in
Dämmernde Einsicht in Dänemark?
Kopenhagen. 12. Sept. In Dänemark beginnt
man etwas bedenklich zu werden wegen der sich meh
renden Boykottmamfeste privater Organisationen ge
gen Deutschland. Offenbar ist di« in der deutschen
Presse veröffentlichte Andeutung, daß die Boykottbe-
wegung ein« zweischneidige Waffe für Dänemark wer
den würde, nicht wirkungslos geblieben. In einem
Teil der führenden -dänischen Presse schweigt man sich
aus: ein and-erer Teil bläst schon etwas zum Rück
zug. Die großen konservativen Zeitungen drücken den
Wunsch aus, daß di« offizielle Organisation der Land
wirtschaft, der Landwirtschaftsrat, zu den Entschlüssen
zugezogen werde, und warnen vor voreiligen Hand
lungen. Man müsse sich die politische Tragweite eines
Boykotts kl-arm-achen, ehe man zu ihm schreit«. Rwt-i-
onaltidende führt aus: „Bei diesen Proklamationen
eines handelspolitischen Euerillakri-eges stehen allzu
große gemeinsame Interessen auf dem Spiel, als daß
die Verflüchtigung der Verantwortung ratsam sei.
Man muß sich klar mach-en, daß eine dänische Aktion
dieser Art früher oder spät-er eine deutsche Gegen
aktion auslösen wird."
Zu diesen Presseäußerun-gen ist jedoch zu bem-er-
ken, daß die Boykottstimmung eine Tatsache ist. Von
Mann zu Mann regt man sich zu einer Bevorzugung
englischer Waren an mit dem Hinweis auf die „Rück
sichtslosigkeit" der Deutschen gegenüber Dänemark im
Außenhandel, Dabei setzt man privatim allgemein
voraus, daß bei Deutschland böser Wille vorliege.
Inzwischen verkündet die Statistik, wie vorzüglich
die nougegründet-e Vereinigung dänischer Importeure
englischer Waren arbeitet. Dänemark hat in der ersten
Hälfte dieses Jahres für 5 238 000 Pfund englische
Waren gekauft gegenüber 4 900 090 Pfund ln den ersten
sechs Monaten des vorigen Jahres.
*
In Dänemark hat sich anscheinend in weiten
Kreisen noch die Einstellung aus den Zeiten des
Weltkrieges erhalten, daß Deutschland wohl oder
übel aus Dänemark Waren einführen müsse, ohne
Rücksicht auf Bedingungen und Preise und ohne
Beachtung seiner eigenen wirtschaftlichen Lage.
Nur unter dieser Voraussetzung ist die gegenwär
tige Hetze gegen den Kauf deutscher Erzeugnisse
verständlich. Es wäre merkwürdig, wenn es in
Dänemark keine Personen gäbe, die verständig und
objektiv genug wären, jenes kurzsichtige und un
würdige Verhalten verbohrter Wirts-chaftspatrio-
ten abzulehnen. Die obenst-ehende Meldung be
weist. daß man in dänischen Kreisen beginnt, über
die Grenzen des Landes hinauszuschauen. Einige
Zahlen mögen andeuten, ein wie zweischneidiges
Schwert die Waffe des Boykotts für die dänische
Landwirtschaft ist. Ich entnehme die folgenden
Zahlen einem von dem dänischen Ministerium des
Aeußern und dem Staatlichen Statistischen De
partement herausgegebenen Werk „Dänemark".
Im Jahre 1928 hat Dänemark Waren im
Werte von 341,8 Millionen Kronen (1 Krone ----
1.12 RM) nach Deutschland ausgeführt, davon für
83,3 Mill, lebende Tiere und für 212 Mill. Le
bensmittel und Getränke. Dänemark liefert also
hauptsächlich landwirtschaftliche Erzeugnisse nach
Deutschland. Im gleichen Jahre hat Dänemark
für 566,4 Millionen Kronen Waren aus Deutsch
land eingeführt. Dieser Einfuhrüberschuß von
224,6 Millionen Kronen mag zunächst sehr groß
erscheinen. Er bekommt aber sofort eine andere
Bedeutung durch die Feststellung der erwähnten
dänischen Quelle, daß diese Einfuhr nur zum Teil
deutschen Ursprungs ist. Di-e dänische Statistik
gibt den Eeneralhandel an, d. h. sie berücksichtigt
die gesamte Einfuhr aus und Ausfuhr nach dem
betreffenden Lande ohne Beachtung des Ursprungs
der Waren. In Bezug auf Deutschland wird
dieser Reexport, der hauptsächlich über Hamburg
kommt, ans ca. 150 Mill. Kronen geschätzt. Um
diesen Betrag sind also in der dänischen Einfuhr
weniger deutsche Waren enthalten, so daß der
Einfuhrüberschuß gegenüber tatsächlich deutschen
Erzeugnissen nur auf etwa 75 Millionen Kronen
zu schätzen ist. Ein dänischer Boykott -gegen die
deutsche Einfuhr wurde in diesen 150 Millionen
reexporti-erten Waren neben der deutschen Wirt
schaft besonders die wirklichen Ursprungsländer
treffen. Der Reexport von Dänemark nach Deutsch
land ist belanglos, er wird für 1928 nur mit
etwa 7,5 Mill. Kronen bewertet. Die deutsche
Statistik, welche den Reexport nicht mit einschließt,
gibt ein ähnliches Bild, sie bewertet die Einfuhr
aus Dänemark nach Deutschland mit 358,8 Mill.
RM, die Ausfuhr mit 430,5 Mill. RM. was
einem Ausfuhrüberschuß für 1928 von etwa 72
Mill. RM entspricht. Also ebenfalls keine beson
ders aus dem Rahmen fallende Summe.
Ein völlig anderes Bild ergibt sich, wenn wir
feststellen, wie viel vom Außenhandel des einen
Landes auf das -andere Land entfällt. Dann zeigt
sich, daß Dänemark in einem w-eit stärkeren Maße
auf den deutschen Markt und auf deutsche Erzeug
nisse angewiesen ist als umgekehrt. In den Jah
ren 1924—28 betrug die durchschnittliche dänische
Ausfuhr insgesamt 1515,8 Mill. Kronen, nach
Deutschland 298,3 Mill. Kronen — 19,6 Prozent,
während die Gesamteinfuhr 1619,5 Mill. Kronen
ausmachte, wovon 486,6 Mill. = 30 Prozent auf
Deutschland entfielen. 1l. a. würden im Jahre
1928 27 Prozent des gesamten dänischen Vutt-er-
und Eierexports von Deutschland ausgenommen.
An dieser Stelle würde der deutsche Abwehrkampf
gegen die dänische Boykotthetze am wirksamsten
werden.
Eine wesentlich geringere Rolle spielt Däne
mark im deutschen Außenhandel. Im Jahre 1928
entfielen von der deutschen Einfuhr 2.5 Prozent
und von der Ausfuhr 3.6 Prozent auf Dänemark.
Diese Zahlen sollten auch den dänischen un
verantwortlichen Hetzern zu denken geben. Wir
wollen hoffen, daß in unserem nördlichen Rach- ?:' r ’ e l beln
barland sich endlich die
Frage kommen, wenn Hr Kauf Kr diesen besonderen
Zweck n-achweis-bar wäre. Im übrigen raten wir
Ihnen, sich an die Handwerkskammer in Flensburg
zu wenden und die dort bestehende Gütestelle in An
spruch zu nehmen, da die Rechtssprechung in diesen
Fragen nicht ganz einheitlich ist.
Luļlermarkļ
Preiserhöhung für Auslandsbutter.
Kopenhagen, 11. Sept. Amtlich notierten Kr ern
Ķģ. rn Kronen m Ķopenhngen am 111. Sspi-enàr
ZJ54 (am 4. September 2,42). in Malmö 2,41 (2,30).
MrMerWe.
Vom Eiermarkt.
Der Markt verkehrt wieder allgemein -im fester
Haltung. In den Produkt-i-onsgebieten wurden durch
weg höhere Preise gefordert, di« auch bewilligt wur
den. . Da aber die Konsumnachfrage noch keine we
sentliche Besserung zeigt, bleibt abzuwarten, ob sich
die höheren Preise behauipten werden. Die Produk
tion nimmt zwar weiter stark ab, doch ist bei der
schwachen Konsumnachfrage wohl kaum -mit weitereu
Preissteigerungen in nächster Zeit zu rechnen. In
dieser Woche notierten hiesige frische Landeier -im En-
groshandel je Stück in Pfennig am Berliner Markt
10—13, am sächsischen Markt 10—12%, am Old-enbuv-
ger Markt 10—18, am schlesischen Markt 9—11% am
süddeutschen Markt 9%—11 % und am westdeutschen
Markt 10—13%.
Berliner Wild- und Geflü gelmarkt.
Amtlicher Bericht der Markt ha llendirektidn vom
12. September. ^ Angebot. in Wild knapp, in Geflügel
genügend, Geschäft im Wild rege, -in Geflügel ruhi-g,
Preise wenig verändert. Im Engroshondel notierten
in Mark. Von den Preisen sind in Abzug zn bringen:
Fracht, Spesen- und Provision. Rehe 1a. 1,15—1,20,
do. 3a. 0,90—1,—, Hühner, hiss. Suppen, 1a. 0,95 bis
1,10, do. 2a. 0,70—0,90, d-o. junge hiesige 1a. 1,06 .
dis 1,15, Hähne, alte 0,50—0,70, Ganse-, hiesige junge,
1a. 0,95—1,05, do. 2a. 0,80—0,90, da. junge Ham-burger
1—1,10, Enten 1a. 1,30—180, do. junge Hamburger
1,20—1,30 je Pfund, RebWhn.er, junge, große, 1a, 1,35
bis 1,36, do. mittel, la. 1,—, d-o. alte, 1-a. 105, Tauben,
hi-esige. junge. 1a. 0,70—0,90 d-o. 2a. 0,60—0,70 je
Stück.
Neuiniinster, 12. Sept. Dem heutigen Ferkelmarkt
waren 274 Tiere zugeführt. Geh-and-èlt umvde recht
lebhaft. Mit 50—65 4 wurde der Markt bald geräumt.
Berliner Viehmarkt
vom 12. September 1930. Amtlich-er B-eri«ht. Auf
trieb: 2284 Rind-er, 1-460 Kälber. 6986 Schafe, 9624
Schweine, sowie 351 vom Ausland und 1841 waren
direkt zugetrieben. Preise Kr ein Pfund Lebendge
wicht in Pfennig: Ochsen a) 59—60, b) 55—57 ’c)
52—54, d) 46—50, Bullen a) 57—58, b) 54—56. c)
51—53, d) 47—50, Kühe a) 43—50, b) 37—41. t)
31—35. d) 26—28, Färsen a) 55—58, b) 60—53. c)
44—48, Fresser 43—49, Kälber a) —, b) 72—81, c)
70—81, d) 58—65, Schafe a) Weidemast 54—58, Stall
mast 65—69, bl) 60—64, b2 50—<54. c) 50—57, d)
42—48, Schweine a) 56—58, b) 58—61. c) 60—62, d)
59—61, e) 57—59, Sauen 51—52. Marktverlauf: bei
Rindern ruhig, bei Kälbern langsam, bei Schafen in
Stall-ammern ruhig, Holsteiner schleppend, bei Schwei
nen bei nachgebenden Preisen ziemlich glatt.
5. Hadeniarschen, 12. -Sept. Ferkclmarkt. Die Zu
uhr betrug 11-1 Ferkel. Bezahlt w-urden 65—75
für dos Pfund. Je nach- Güte wurde auch über und
unter Notiz bezahlt. Der Handel war langsam. Der
Markt wurde nicht geräumt. — Schweineversand. In
dieser Woche kamen reichlich 300 Schweine zum Ver
sand. Bezahlt wurden 55 Jl für 100 Pfund Lebend
gewicht, bei einem Durchs-chnittsgew-i-cht von 200—220
Pfund pro Tier, Die Sendungen gingen teils nach
Mitteld-eutschland. teils nach Süddeutschland und der
Pfalz, — Außerdem wurden 3 Waggons 1—1%jährige
)ullen versandt, die für Schlesien und Sachsen be-
'timmt waren
Oelreîcjetermînbôļ-Ze
Lerlin, cken 12. September 1930.
Ware
Weizen per Sept.
Okt.
Dez.
Roggen per Sept.
Okt.
Dez.
Gerste per Sept.
Okt.
Dez.
Hafer per
Sept.
Okt.
Dez.
Berlin
260
258
267
193
194
204
170
169
178
Breslau
249
247
253
178
180
188
154
158
165
Hamburg
125
126
127
75
76
79
72
74
79
fleodslBrger fMenmarkt
am Sonnnhend.den 13. Sept. 1980
I xu
besonnenen Elemente
durchsetzen. Es möge aber bald- g-efch-ehen, da sonst
der Wirts-chaftsfri-ede von deutscher Seite nicht
mehr gewahrt werden kann. Das Interesse an
guten Handelsbeziehungen zwischen den beiden
R-a-chbarländern ist auf dänischer Seite mindestens
ebenso groß à auf deutscher.
Rindfleisch à Pfd,
Schweinefleisch
Flomen
Geräuch. hies. Speck
Kalbfleisch
Lamm- u. Hammelfl.
Verseil. Sort. Wurst „
Schlachthühner Stück
Legehühner
Hahne
Enten, fg.
Tauben
GZnse, ig.
Butter Pfd.
Käse,versch.Sorten „
Eier Stück
Kartoffeln (neue) Pfd.
Weißkohl ,
Wirsingkohl „
Rotkohl „
Rosenkohl *
Blumenkohl Kopf
Salat „
Kohlrabi Bund
Radies Bund
Suppenkraut „
Wurzeln, jg.
Pfd.
1.00-1.80
1.00-1.10
0.65
1.20
0.60-1.20
1.30
0.60-2.40
2.00-3.00
3.50
1.20-2.50
1.50-3 00
0.80-1.00
1.55-1.75
0.50-2.00
0.11-0.12
0.04-0.05
0.05
0.06
0.08
0.30-0.70
0.10-0.15
0.30
0.10-0.15
0.20
0.15-0.40
0.20
0.30
030
I ' ÁM
Asia-Gurken Pfd.
Zwetschen Pfd.
Große Bohnen 9
Bohnen ,
Erbsen
Aepfel ,
Kirschen 9
Brombeeren „
Fliederbeeren ,
Preißelbeeren ,
Tomaten ,
Weintrauben 9
Fische:
Aal Pfd.
Dorsch 9
Heringe
Butt ,
Horn fl sch
Makrelen ,
H echt ,
Barsch 9
Rotfedern (PWtxe)
Bücklinge
Krabben
FeueranÄ:
Torf Fuder
ca. 8 Ztr.
0.15-0.20
0.30
0.25-0.30
0.15-0.25
035
0.15-0.80
0.15-0.50
030
030
030
0.20-0.35
0.60-1.00
1.00-1.60
035
3.00
0.40-0.70
0.40
030
0.60
130
0.25
0.30-0.70
030
10—12
Pflaumen /
Zum heutigen Wochen markt waren wiederum
Händler und Erzeuger -in großer Zahl mit Waren
in reichster Auswahl erschienen. Der Handel gestalte!«
sich sehr zufri-ed-en!stellend bei alt-gewo-hînt-en Preisen.
Butter ist um 19 ^ das Pfund, Eier sind um etwa
1 4 das Stück im Preise -gestiegen. Seefische sind
wied-er knapp.