Lie Zusammenstöße m Mb Elster.
Bad Elster, 10. Sept. Zu den schweren Zu
sammenstößen in einer Wahlversammlung, in de
ren Verlauf, wie gemeldet, Max Holz schwer ver
letzt wurde, wird noch gemeldet, daß viele der Teil
nehmer sich bei dem Versuch, durch die Fenster
ins Freie zu flüchten, Verletzungen zuzogen. Max
Holz, der am Boden lag, wurde bei dem allgemei
nen Tumult mit Füßen egtreten und blieb zu
nächst besinnungslos liegen. Er wurde an Ort
und Stelle von einem Arzt verbunden. Das Ueber-
fallkommando, das inzwischen herbeigeeilt war,
trieb die Menge, die sich in der Nä-he des Ver
sammlungslokals einfand, zum Teil unter Anwen
dung des Gummiknüppels auseinander. Das Lo
kal wurde geschlossen. Holz befindet sich zur Zeit
bei einem Veannten, einem kommunistischen
Stadtverordneten in Falkenstein. Er hat schwere
Kopfverletzungen und Prellungen am Arm davon
getragen. Lebensgefahr besteht nicht.
Ferner wird gemeldet, daß Holz eine Gehirn
erschütterung erlitten hat. Von den flüchtenden
Versammlungsteilnehmern sind, wie sich heraus
stellt, 12 Personen verletzt worden.
* . *
VchlkonstM in Thüringen.
Der thüringische Staatsminister Baum hat,
wie die „Deutsche Tageszeitung" berichtet, den
Beamten die Betätigung für den Verband der
Polizeibeamten untersagt. Der Grund für diese
Verfügung sei darin zu suchen, daß der Allgemeine
Deutsche Beamtenbund, dem der Verband Thürin
ger Poliz-eibeamte als Spitzenorganisation ange
schlossen, zur Wahl der Sozialdemokratischen Par
tei ausgefordert habe. Der Verband werde gegen
das Verbot Widerspruch erheben, doch werde die
Regierung von ihrem Standpunkt nicht abgehen.
* > *
*
Timt Vrszeß Breuns.
Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mit-
leitl, hat der preußische Ministerpräsident Braun
aus Grund eines Beschlusses des preußischen
Staatsministeriums Strafantrag gegen den „Völ
kischen Beobachter" gestellt. Das Blatt soll am
12. Juli d. I. in einem Artikel „Einspruch des
Reichsrats gegen Amnestierung der Femer'ch.
die preußische Staatsregierung schwer beleidigt
haben.
* * *
Für kulturelle SelbstoernMung
Flanderns und Nàmens.
TU. Brüssel, 10. Eept. In der Parteisitzung
der belgischen Sozialisten wurde am Mittwoch die
Sprachenfrage erörtert. Es wurde bei zwei
Stimmenthaltungen beschlossen, den Regierungs
entwurf über die Flamisierung des Unterrichts in
Flandern abzulehnen und die kulturelle Selbstver
waltung Flanderns und Walloniens zu fordern.
Das würde die Dezentralisierung der Verwaltung
bedeuten, worin die belgischen Sozialdemokraten
mit den Katholiken einig sind.
Kredit für die neue argentinische Negierung.
Die Vertreter von 14 argentinischen und aus
ländischen Banken haben der neuen Regierung
einen Kredit von 50 Millionen Pesos auf die
Dauer von 180 Tagen zu 5 Proz. ohne Sicher
heitsstellung angeboten.
Sch«»i-!Ş«cht
s« der disrisld-ischķâWņ Grenze.
Ein Finanzer lebensgefährlich verletzt,
ein Förster getötet.
30 Schmuggler feuern gegen die Grenzwache.
Passan, 10. Sept. Vor einigen Tagen kam
es auf der bayrisch-tschechoslowakischen Grenze
zu einem blutigen Feuergefecht zwischen einer
Schmuggler- und Einbrecherbande und eini
gen Beamten der bayrischen Grenzwache sowie
zwei Forstbeamten, die sich den Finanzern an
geschlossen hatten. Der Kommandant der
Finanzwache in Georgenberg, Oberwacht-
meifter Frömmer, besuchte am Sonntag das
Gasthaus in Böhmisch-Waldheim, das als die
bcruchtigste Spelunke der Schmuggler bekannt
ist. In dem Gasthaus befand sich eine Bande
von etwa 15 Männern, unter denen sich auch
einige Burschen befanden, die wegen zahl
reicher Einbrüche im Grenzgebiet gesucht wer
den. Der Oberwachtmeister wurde mit großem
Lärm begrüßt und mußte das Gasthaus ver
lassen. Unterwegs schlossen sich ihm Förster
Lottner und ein Forstbeamter an. Die drei
begaben sich zur bayrischen Grenzwache und
holten von dort einige Beamten und den Zoll
assistenten Diebold, um die gesuchten Ver
brecher bei einem Ueberschreiten der bayri
schen Grenze anzuhalten. Indessen hatte die
Bande ebenfalls Verstärkungen herangezogen.
Unmittelbar an der Grenze kam es zu einem
heftigen Feuerkampf, bei dem einige Dutzend
Schüsse gewechselt wurden. Dabei wurde der
Förster Lottner durch einen Kopfschuß so
schwer verletzt, daß er nach Ueberführung in
das Krankenhaus gestorben ist. Der Ober
wachtmeister erhielt ebenfalls einen Kopfschuß
und einen Lungenschuß, sein Zustand ist hoff
nungslos. Die Finanzwachebeamten hatten
sich unvorsichtigerweise in drei Patrouillen
geteilt, und die Schmuggler, die in fünffacher
Uebermacht waren, nutzten dies aus, indem
sie jede Patrouille umzingelten und scho
nungslos hineiufeuerten. Gegen den bereits
in seinem Blute liegenden Oberwachtmeister
gaben die Schmuggler acht Gewehrschüsse ab.
Tie Bande war mit Militärkarabinern und
Revolvern ausgerüstet.
Es handelt sich um eine Bande, die schon
seit Monaten das Grenzgebiet unsicher macht.
Sowohl von der bayrischen als der tschecho
slowakischen Gendarmerie wurden in der
Nacht zum Montag Streifen vorgenommen,
doch konnten sich die Schmuggler in den aus
gedehnten Wäldern verstecken.
Dߣ TKgebmch Slrmöbergs.
Stockholm, 10. Sept. Die Zeitung „Da
gens Nyheter" veröffentlicht heute einen Aus
zug aus dem Tagebuch Strindbergs, aus dem
u. a. hervorgeht, daß die Anöree-Expedition
am 14. Juli 1897, drei Tage nach ihrem Bal
lonaufstieg, auf einer Eisscholle landete.
Strindberg hat auf einer hanögezeichneten
Karte die Otsbestimmungen genau angegeben,
so daß man die langsame Irrfahrt der Expe
dition in südlicher Richtung verfolgen kann.
Der Marsch nach Süden dauerte nach den Auf
zeichnungen fast drei Monate. Die Expedi
tion blieb bis zum 22. Juli auf dem Anker
platz und mußte am 27. eine Menge Gepäck
zurücklassen. Bon da an betrug das Gewicht
der Ladung nur noch 140 Kg. Am 11. August
wurde der 82. und am 7. September der 81.
Breitengrad passiert. Am 12. September
mußte der Proviant rationalisiert werden
und am 16. September gaben die Forscher den
Versuch, den Marsch fortzusetzen, auf. Am fol
genden Tage wurden die Gletscher von Hvi-
öön bemerkt. Die Eisscholle, auf der die Ex
pedition eine Schneehütte gebaut hatte, zer
brach am 2. Oktober, und am 5. Oktober wur
den die Forscher Gefangene der Insel. Am
6. Oktober brach ein Schneesturm aus. Nach
dieser Aufzeichnung ist nur noch ein Wort ver
merkt: Resignation". Nach dem 17. Oktober
hatten Strindberg die Kräfte verlassen; er
war nicht mehr imstande, weiterzuschreiben.
Die Unglückssälle bei Stierkämpfen häufen
sich.
Madrid, 10. Sept. In der letzten Zeit
mehren sich die Todesfälle bei Stierkämpfen.
So wurden vor einigen Tagen bei einem
Stierkampf mehrere bekannte Stierkämpfer
lebensgefährlich verletzt. Bei einem Stier
kampf, der mit ganz jungen Stieren in Wtlla-
farnes ausgefochten wurde, sprang am Mon
tag ein Mann in die Arena um mitzukämpfen.
Er wurde von einem Stier ins Herz gestoßen
und war auf der Stelle tot. In Barcelona
erlitt am Dienstag ein Stierkämpfer ebenfalls
einen tödlichen Stoß.
Eine Frau aus dem Fenster geworfen.
TU. Berlin, 10. Sept. fEig. Funkmelög.)
In der Nacht zum Mittwoch verübte der 45-
jährige Schlächtermeister Brochnow im Nor
den Berlins eine unglaubliche Rohheit. Er
hatte eine 36jährige Frau, namens Elli Liedt-
ke auf der Straße kennengelernt. In seiner
Wohnung entstand zwischen den beiden Streit,
worauf der Schlächtermeister in Wut geriet
und die Frau aus dem Fenster warf. Bei dem
Sturz aus dem 1. Stockwerk des Hauses trug
die Unglückliche schwere Verletzungen und
Brüche davon. Das von Nachbarn herbeige
rufene Ueberfallkommando mußte erst die
vom Schlächtermeister verbarrikadierte Tür
gewaltsam öffnen, um des Rohlings habhaft
zu werden. Die Polizei konnte auch nicht ver
hindern, daß die erregte Menge den Täter
schwer verprügelte.
Hütte Wà
In Kalkutta hat die Polizei eine neue
Bombenfabrik ausgehoben. Drei Männer
und eine Frau wurden verhaftet.
Ein Riesenbranö hat das chinesische Vier
tel in Pontianak auf Borneo zerstört. Der
Schaden wird auf 7 Millionen Mark geschätzt.
Eine Sauerstoffabrik in der Nähe von
Antwerpen ist niedergebrannt.
Die deutschen Ozeanflieger haben die
Heimreise angetreten.
In Zürich sind bei einem Straßenbahn
unglück zwei Personen getötet und 12 ver
letzt worden.
Wählt
zi&Sdw h-öJtd
Ög den pflege
Budo
WcheMsch.
„Dokumente aus dem Befreiungskampf der Pfalz".
Das Werk ist 160 Seiten stark und mit zum Teil noch
nicht veröffentlichten Aufnahmen reich illustriert. Es
enthält ferner eine Reihe Abhandlungen von Män
nern, die im Abwehr-kampf in vorderster Front gestan
den haben. Ihre Erlebnisse bilden einen historisch
wertvollen Beitrag zur Geschichte der Besatzungszeit
sowie Separatistenherrschast und vermitteln ein an
schauliches Bild vom Kampf um die Freiheit der
Pfalz. Das Buch, erschienen bei Julius Waldkirch
in Ludwigshafen, ist in den Buchhandlungen zuin
Preise von 2 Mark zu erhalten.
Wetterbericht der Hamburger Seewarte
vom 10. Sept. 1930.
Die Beruhigung des Wetters hat weitere
Fortschritte gemacht. In der verhältnismäßig
kühlen Luftströmung konnten im größten
Teile Deutschlands die Temperaturen nicht bis
20 Grad C. ansteigen, darüber aber im Rhein
land in einer südlichen Strömung, die zu
einem sehr schwachen Ausläufer des englischen
Tiefs gehört und auch etwas Regen gebracht
hat. Das nordische Hochdruckgebiet mit seinem
Keil über 766 mm nach Südschweöen und Dä
nemark behauptet sich, das englische Tief dage
gen ist im wesentlichen schon zerfallen. Die
von ihm ausgehenden Störungen berühren
nur das westliche Deutschland."
Im Aufträge der Deutsche« Bauernpartei ist
oer heutigen Landauflage der Landeszeitung ein
Wahlaufruf dieser Partei als Beilage angefügt.
Wahlbeilagen unterliegen nicht der Verantwortung
der Schriftleitung.
Ü Als Verlobte grüßen:
Ņerlag u Druck: He i n r i ch M ö l t e r S ö h n e, Rendsburg.
Chefredaktwii u. Verlagsleitung: F e r d. M ö l l e r
Verantwortlich für Leitartikel: F e r d. M ö l l e r. für Politik:
Adolf Gregori, für den allgemeinen Teil u Feuille-
“"l; ì" bert Puhl mann, für den wirtschaftlichen
IE Ģosch, für den provinziellen u. örtlichen
^.eil: Karl Muller, alle in Rendsburg.
I Anna Koll g
§ Franz Ruhr |
js Hahnkrug Büdelsdorf Ş
I z- Zt. Rendsburg z. Zt. Nebraska =
= * (Nordamerika) §
■ ll!llll«IMIIIIIIIIII!ttmilllllllll»lllll! |!||||[|ll1!tllllll!llllllltlllllllllllllltllll)llì
Dankfagung.
Für die in zahlreichem Matze erwiese
nen Aufmerksamkeiten anläßlich unserer
Silber-Hochzeit svrechen wir allen
Freunden und Bekannten auf diesem
Wege unseren herzlichsten Dank aus.
Chr. Stroh und Frau.
Ohe, den 8. September 1830. (*
Todesanzeige !
Unsere liebe gute Mutter, Groß
mutter und Urgroßmutter
Ww. Dsfübea Lenke
geb. Kühl
ist gestern in ihrem 81. Lebensjahre
sanft entschlafen.
In tiefer Trauer: 6712
Dora Köster, geb. Lemcke
Rendsburg
Carl lemcke und Frau
geb. Möller, NeumUnster
Edgard Lemcke und Frau
geb. Brachmann, Rendsburg
und Enkelkinder.
Beerdigung am Sonnabend, den
13. September, nachmittags 302 Uhr
vom Trauerhause, Reventlowstraße 2.
Lsichenfrau
IwUe&ame»
geb Mahnke
Mühlen str. 23, part.
Nachtal ocke vorbanden
AnnaKacdsen
geb. Harmsen
Leicftenürasj
Ifänzsiraße Nr. 12
Verloren
an der Schleuse ein
Portemonnaie mit In
halt. Ehrlicher Finder
wird gebet., selb. geg.
Belohn, abzugeben. *
Büdelsdorf,
Neue Dorfstr. 81.
SlchhrLsN
Am Eonnab., d. 13.
Sept., habe ich meine
Lokalitäten von 8 Uhr
an der Eutsverwaltnng
Emkendorf überlassen.
Emil Brügge. *
Statt Karten.
Am 10. September 1930 entschlief sanft nach
kurzem, schwerem Leiden meine liebe strebsame
Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Groß
mutter, Schwester und Schwägerin, Frau
Luise SCock
geb. Baasch,
im 71. Lebensjahre.
In tiefer Trauer
Maîthias Kock, Rangiermeister i. R.
und alte Angehörigen.
Rendsburg, den 10. September 1930.
Die Trauerfeier in Rendsburg findet am
Freitag, den 12. September, nachm. 4 Uhr, im
Trauerhause Hindenburgstr. 5 statt, anschließend
Überführung nach Itzehoe. (6748
m
m.m
Nachruf!
Am 8. Sep'ember 1930 verschied unerwartet an Herzschwäche
Herr Steuerinspektor
Heinrich Vogt
in Rendsburg
Der Verstorbene gehörte unserer Genossenschaft seit 1924 an und
war seit 1925 Mitglied des Aufsichtsrates. Sein starkes Interesse
für unsere Genossenschaft und sein sicheres Urteil, seine persön
lichen Charaktereigenschaften, sein ruhiges, freundliches Wesen
erwarben ihm allgemeine Wertschätzung und sichern ihm in unseren
Kreisen ein bleibendes ehrendes Angedenken!
3
ip-i
Kiel, den 10. September 1930
Statt besonderer Anzeige
2m festen Glauben an die erbarmende
Gnade seines Heilandes durfte mein
lieber Mann, der
Postmeister a. D.
Peter Peper
heute im Alter vM 58 Jahren heim
gehen zur Ruhe des Volkes Gottes
Je!. 43,1. Ilm stille Teilnahme bitten
Frau Eicke Bcper. geb. Schröder
Gerhard. Werner und
Eicks Beper
Gemeindeschwester Agnes Peper
Breklum (Kr. Husum), den 9. 9.1930
Die Beerdigung stndet Sonnabend .
den 13. September. 3 Uhr nachmittags
vom Sterbehause aus statt
874«
Dankķaņung.
(Start Karten)
Allen lieben Nachbarn. Freunden und
Bekannten, die teilgenommen beim
veimgange unserer lieben Entschlafe
nen. besonders Herrn Pastor Inerten
für seine trostreichen Worte, meinen
lieben Berufskollegen die fie zur letzten
Rübe trugen, dem Eisenbahn- und Babn-
und Postverein, der Güterabfertigung
Rendsburg und der Belegschaft des Ber-
iandmagazins der Carlshütte. spreche
ich hiermit meinen herzlichsten Dank aus
Lademeister (6715
Pa»! Schulz und Familie
Rendsburg, den 10. September 1930.
Am Kirchhof I0
Aufsschtsrat und Vorstand
der Beamtenbank zu Kiel
e. G. m. b. H.
Dan kfagung.
Für die überaus reichen Beweise herz
licher Teilnahme beim Heimgänge unse
rer lieben Verstorbenen sagen wir hier
mit allen, den jungen Mädchen die ihr
den letzten Weg Blumen streuten, die
jungen Männer die sie trugen. Herrn
Lehrer Krohn für die liebevollen Ge
länge und Herrn Pastor Paulsen für die
trostreichen Worte unseren allerherz-
lichsten Dank.
Familie Fritz Schröder.
Brekendorf. 10. September 1930. (6728
HUSUM
Annahme von Anzeigen für die
Schleswig - Holsteinische
Landeszeitung
zu Originalpreisen bei
HERMANN THOMS
ilusiim, Neustadt 76 — Fernsprecher 4SI