Schleswig-Holstein.
às ösm Ķreifs Nerrösbrrrg.
al Hohenwestedt, 5. Juli. Die Ausstelluug
des Bundes für Kunsterziehung, die am 12.
Juli, 2 Uhr nachmittags mit einer informie
renden Ansprache und Führung des ersten
Vorsitzenden der Schleswig - Holsteinischen
Kunstgenossenschaft e. V., des Malers Heinrich
Blunck, Heikendorf, in den Räumen der Land
wirtschaftlichen Lehranstalt in Hohenwcsteöt
eröffnet wird, steht unter dem Thema: „Schles
wig-Holstein, Land und Leute". Es kommen
ausschließlich ausgewählte Musterwerke schles
wig-holsteinischer Künstler zur Ausstellung
und zwar Oelgemälöe, Aquarelle, Plastiken
nnd graphische Arbeiten. Die Ausstellung oibt
einen Querschnitt der lebendigen Künstler-
kräfte unserer Heimat und zeigt die hervorra
gende Begabung gerade auf dem Gebiete der
bildenden Kunst. Der Bund für Kunsterzie
hung zeigte diese neuartig organisierte Aus
stellung mit nachwirksamem Erfolg hier in der
Provinz bereits in Neumünster, Schleswig,
Husum, Niebüll, Flensburg, Elmshorn, Oldes
loe L-egeberg, Tondern und Wyk auf Föhr. Es
Nt den Bemühungen des Museumsvererns zu
Ì àtz es gelungen ist, diese wertvolle
Ausstellung nach hier zu bringen.
Mit der Ausstellung ist eine Verlosung
von Qriginal-Künstlergraphiken verbunden,
bei welcher jedes 10. Los gewinnt und der Ge-
winner sogleich unter einer größeren Reihe
handsignierter Graphiken selber auswählen
kann.
Der Gedanke, der hinter dieser Ausstel
lung steht, ist der: Kunst ist aus Ser Scholle
geboren, aus dem Volke, aus dem Leben orga
nisch gewachsen. Volk und Leben sind heute aber
zum Schaden unserer Eigenkultur, und so auch
nnferer Wirtschaft, kunstfremd geworden. Auch
dre Kunst der Großstadt ist öfter angekränkelt.
Es gilt, sich zu besinnen, zu erkennen, verschüt
tete Werte zu heben, schlummernde Kräfte zu
Zecken, künstlerisches Schaffen lebendig zu
halten. Wre es der Erziehungsarbeit der
schule gelungen ist, die gerade in unserer Pro
vinz allzulange diskreditierten Werte der Nei-
matkultur und des Volkstums in unser Be
wußtsein zu bringen und neu zu beleben, so
steht zu erwarten, daß diese aus Künstlern und
Pädagogen paritätisch zusammengesetzte Orga
nisation die bedrohten Werte der in Bezug auf
bildende Kunst so besonders reichen Heimat
wieder in unser Bewußtsein bringen und die
schöpferischen Kräfte lebendig halten wird.
Der Bund will Wegweiser sein und hier
bietet sich die dankenswerte Aufgabe vor allem
auch für die Behörden, die ihre oft von einer
gräßlichen Berstaubtheit und Armseligkeit
zeugenden Büroräume und Sitzungszimmer
mit guter, heimatbetonter, zeitgenössischer
Kunst lebendig zu machen. Nicht zu allerletzt
sollten wir endlich einmal die kitschigen Drucke
und die seelenlosen Porträtvergrößerungen
von unseren eigenen vier Wänden fegen. Man
kann der unbeseelten Maschinenarbeit künstle
risch hochwertige und nicht teurere Original-
graphik entgegenstellen und fährt dann besser
und nicht teurer. Das zeigt der graphische Teil
dleser Ausstellung. Es lebt eine gesunde, bo
denständig orientierte künstlerische Kultur im
-ande und man ist erstaunt, so viele Namen
von Klang in dieser Ausstellung der schleswig
holsteinischen Künstlerschaft zu finden.
Am Sonnabend, den 12. Juli, 214 Uhr
nachmittags, findet unter Leitung des Maiers
H. Blunck-Heikenöorf, eine Einführung in diese
Ausstellung statt.
. Hohenwestedt, 4. Juli. Sitzung der Ge
wemdevertretung. Vor Eintritt in die Tagesord
nung brachte Gemeindevorsteher Kühl ein Schrei
ben des Museumsdirektors H. W. Sierck zur Kennt
nis, worin dieser der Gemeinde eine von ihm ge
schaffene Figur für den Springbrunnen im Bar-
mer-Teich als Geschenk anbietet. Die Figur ist aus
Eisenbeton hergestellt und zeigt ein Fabeltier
(eoaurier) in einer Größe von etwa 2 Meter. Der
Entwurf stammt von dem Bildhauer Harders-Ber-
lin. Die Gemeindevertretung nahm das Geschenk
an und beauftragte den Gemeindevorsteher, Direktor
Sierck den Dank auszusprechen. Die Aufstellung
des Werkes wird am 7. ds. Mts. erfolgen. — Vor
gelegt wurde ein Kostenanschlag für die Aufstellung
àer Druckanlage beim Wasserwerk. Die Anlage
ist für den oberen Ortsteil berechnet und soll den
Zweck haben, das Leitungswasser in die höher ge-
legenen Wohngebäude zu drücken. Die Kosten
stellen sich auf rund. 10 000 Rstt. Es wurde be
schlossen, zunächst noch die Frage zu prüfen, ob nicht
eine Erhöhung des vorhandenen Wasserturmes mög-
lichķ ist, weil die Kosten für dieses Projekt wahr
scheinlich erheblich geringer sein werden. — Auf An
regung des Derkehrsoereins e. D. wurde über die
Einführung des verlängerten Fernsprechdienstes be
raten. Es wurde die Meinung vertreten, daß im
allgemeinen eine Verlängerung bis ein Uhr nachts
—- sowohl an Werk- als auch Sonntagen —genügen
dürste. Die Kosten stellen sich für jeden Teilnehmer
auf etwa 60 4 im Monat. Falls sich die Teil
nehmer jedoch in der Mehrzahl für eine kürzere
Dienstzeit entscheiden sollten, wird empfohlen, den
Fernsprechdienst bis 10 Uhr abends auszudehnen.
Ein entsprechender Beschluß wurde gefaßt. — Zur
Deckung der Kosten für die Unterhaltung der Fort
bildungsschule in Hohenwestedt sollen für das lau
fende Rechnungsjahr von den Gewerbetreibenden
Beiträge erhoben werden und zwar von den Hand
wertsbetrieben 60 v. H. und von den übrigen Ge
werbebetrieben 26 v. H. der Gewerbeertragsteuer.
Don den freiwilligen Schülern wird ein SchulgeD in
Höhe von 0,30 bezw. 0,40 R-4l pro Iahresstunde
erhoben. — Zusammen mit mehreren Nachbarg2-
meinden soll eine Motorspritze, die in Hohenwestedt
zu stationieren ist, angeschafft werden. — Bei der
Beratung des Haushaltsplanes hatte der Gemeinde
vorsteher bereits darauf hingewiesen, daß in diesem
Jahre unbedingt mit der Instandsetzung der Berg
straße begonnen werden müßte. Von der Straßen
kommission war in Erwägung gezogen, das vor
handene Pflaster aufzunehmen und die Strecke zu
chaussieren und später mit einem Teerüberzug zu
versehen. Es war zunächst die Ausbesserung einer
Teilstrecke vorgesehen. Von der Gemeindevertretung
wurde beschlossen, sofort die ganze Strecke in An
griff zu nehmen und die Kosten auf zwei Jahre zu
erteilen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im
Herbst ds. Is. ausgeführt.
mp. Todenbüttcl, 5. Juli. In der Nacht
von Freitag auf Sonnabend wurde bei dem
hiesigen Kaufmann Johann Clausen ein Ein
bruch verübt und Geld aus der Ladenkare und
dem Schreibtisch mitgenommen. Gleichzeitig
wurde auch bei dem Kaufmann Wilhelm
Kruse in Maisborstel eingebrochen und die
Geldkasse gestohlen. Ob weitere Sachen ge
stohlen sind, wird eine nähere Untersuchung
ergeben. Die Diebe siind durch ein Fenster in
den Laden gelangt.
às HgPsm.
à den Neumünfteransr Zusammen
stößen.
Neumünster. 7. Juli. Dei Polizeiverwaltung
teilt mit: In einzelnen Zeitungen der Provinz ist
die Erklärung des Polizeiverwalters von Neu-
münster über die Anweisung des Herrn Regie
rungspräsidenten unzutreffend wiedergegeben. Es
ist nicht gesagt worden: Ob diese Verordnung zur
Entgiftung der Atmosphäre beitragen werde, müsse
bezweifelt werden", sondern im Gegenteil: „Es ist
zu hoffen, daß diese Anordnung zur Entgiftung der
Atmosphäre beitragen würde." Diese Bemerkung
bezog sich im übrigen auf die Spannungen im
Stadtverordnetenkollegium.
* . *
Die gescheiterte Berföhmmgs-
Lundgebung des Landvolks.
Neumünster. 7. Juli. Die Versöhnungskund
gebung des Landvolks ist jetzt vollständig zunichte
gemacht worden. Wie angekündigt, hat die Ver-
sohnungskundgebung des Landvolks, die für den
4. Juli in Aussicht genommen war, infolge des
vom Regierungspräsidenten Dr. Abbegg erlassenen
Verbots aller Kundgebungen unter freiem Him
mel nicht stattgefunden. Es war kein einziger
Landwirt in Neumünster erschienen. Trotzdem ist
im Laufe des Freitagvormittags ein Kraftwagen
mit 17 Schutzpolizeibeamten aus Kiel in Neu
münster eingetroffen. Zum Befremden der Bür
gerschaft patrouillierten die Beamten während des
ganzen Tages durch dis Hauptstraßen Neumün
sters, in denen vollkommene Ruhe herrschte. Man
bedauert in der Bürgerschaft tief, daß die nach so
langer Zeit und so großer Mühe zustande gekom
mene Versöhnung zwischen Stadt und Land nun
wiederum eine derartige Trübung erfahren hat.
* . *
Zum neuen Landvolkprozeß.
Itzehoe, 5. Juli. In dem am 14. Juli im
Ständesaal des Rathauses beginnenden Land
volk-Prozeß wird Landgerichtsdirektor Dr. Block
den Vorsitz führen. Die Anklage vertreten Ober
staatsanwalt Gollnick und Staatsanwaltschafts
rat Behrens. Für die Verhandlung sind 9 Tage
angesetzt, doch erscheint eine längere Dauer an
gesichts des großen Zeugenapparates durchaus
möglich. Die Anklage stützt sich vor allem auf
Aufrufe und Erklärungen der sogen. Landwirt
schaftlichen Nothilfe.
wen die Abgeordneten öen wertvollsten auszu
wählen hatten. Die Wahl fiel mit ziemlich
großer Mehrheit auf öen Sängerspruch:
„Norömark Heil! Das deutsche Lied, es füge
fest des Bundes Treue. Norömark Heil!" von
Hugo Bünso, Hamburg, von dem bekannten
Chorkomponisten Simon Breu vertont. Zur
engeren Wahl hatte auch die Vertonung von
Brell-Hamburg gestanden.
Am Sonntag fand dann der 4., von 280
Abgeordneten des Sängerbundes Norömark
besuchte Ordentliche Sängertag des D. S. B.
statt. Von den gefaßten Beschlüssen ist beson
ders bemerkenswert die Genehmigung des
Voranschlages für 1930, jedoch wurde von den
Delegierten immer wieder zu größter Spar
samkeit ermahnt. Das nächste Bundessänger
fest wird 1931 in Kiel stattfinden, das gegen
über Altona gewählt wurde. Staötrat Gluck-
Kiel war in dieser Angelegenheit persönlich
anwesend. Der nächste Sängertag findet 1981 in
Wismar statt.
Am Nachmittag fanden an verschiedenen
Plätzen der Stadt wieder Konzerte statt. An
dem Festumzug um 2 Uhr nahmen 22 Vereine
mit ihren Fahnen und ca. 200 Abgeordnete des
Sängerbundes Nordmark teil. Um 4 Uhr
schloß sich in Freudenthal das Festkonzert an,
das mit dem neuen Sängerspruch eröffnet
wurde. 3800—4000 Menschen hatten sich ver
sammelt. Nach dem Festspruch des Bunöes-
sprechers Dettmann-Lübeck fand ein Konzert
statt. Den Massenchor von ca. 3000 Sänger di
rigierte mit großem Erfolg der Gauchormeister
Otto Spreckelsen-Jtzehoe. Ein Teil des Chores
wurde auf Radio übertragen. Die Präzision
der Vorträge des Massenchors löste zum
Schluß große Ovationen für den Gauchormei
ster aus, dessen außerordentliche Begabung
Dettmann in seiner Festrede feierte. Großen
Beifall fand auch die Komposition des Bundes
chormeisters Scheffler-Hamburg. Den macht
vollen Schluß der Kundgebung für das deutsche
Lied bildete der Massenchor mit dem Schles-
wig-Holstein-Lied.
Dks amerikanische Geschwader
in Kiel eingetroffen.
Kiel, 7. Juli. Am Sonnabendmorgen um
8 Uhr lief das amerikanische Geschwader, beste
hend aus öen Linienschiffen „Arkansas", „Flo
rida" und „Utah", zu seinem angekündigten
Besuch in öen Kieler Hafen ein.
Auf der Höhe von Friedrichsort wurde der
Landessalut geschossen.Die Reichsmarine sandte
dem Geschwader in einem Sonderboot Ober
leutnant zur See Schimpf und zwei weitere
Offiziere entgegen, die beim Feuerschiff „Krel"
an Bord gingen und die amerikanischen Gäste
begrüßten.
Nachdem die amerikanischen Schiffe an ihre
Liegeplätze gegenüber der Marinestation der
Ostsee gegangen waren, begab sich der amerika
nische Generalkonsul in Hamburg, Kehl, zum
Besuch an Bord des Flaggschiffes „Arkansas".
Bald darauf stattete der Geschwaderchef Admi
ral Cluverius dem Generalkonsul im Hotel
Continental seinen Gegenbesuch ab.
Zwischen 11 und 12 Uhr besuchten Admiral
Cluverius und die Kommandanten seiner
Schiffe, die Kapitäne »Freeman, Sayles und
Lanöenberger den Chef der Marinestation der
Ostsee Kontreaömiral Hansen, öen Oberpräsi
denten der Provinz Schleswig-Holstein Kür
bis, den Oberbürgermeister der Stadt Kiel Dr.
Lueken sowie öen stellvertretenden Flottenche
an Bord des Linienschiffes „Schleswig-Hol
stein". Zwischen 12 und 13 Uhr wurden diese
Besuche erwidert. Anschließend fand der Aus
tausch von Messebesuchen zwischen deutschen
und amerikanischen Schiffen statt. Abends wur
de den amerikanischen Gästen in mannigfalti
ger Weise Gelegenheit geboten, die festlichen
Veranstaltungen anläßlich des 19. Kreisturn
festes des Kreises Norden der Deutschen Tur
nerschaft mitzuerleben.
Dundessangerfeft irr Itzehoe.
Itzehoe, 6. Juli. Der Bundessängertag des
Sängerbundes Norömark, Kreis V des Deut
schen Sänger-Bundes, verbunden mit Gautref
fen des Gaues III, der am Sonnabend und
Sonntag in Itzehoe veranstaltet wurde, be
gann mit einem außerordentlichen Bundcs-
sängertag, auf dem die vorgelegten Satzungen
für öen Sängerbunöestag und für die Ausge
staltung des Bunöessängerfestes genehmigt
wurden. Am Sonnabend um 18 Uhr fand ein
Kirchenkonzert statt, das den verschiedensten
Delegierten Schleswig-Holsteins, Hamburgs
und Lübecks einen Einblick in die kirchenmusi
kalische Arbeit Itzehoes bot. Organist Dibbern
erwies sich als technisch versierter Interpret
von Bach und Reger. Ferner wirkte der Lau-
rentii-Kirchenchor mit. Das Stuhlkonzert des
Abends brachte in interessanter Folge altbe
währtes und modernes Musikgut für Manner
chöre zu Gehör. Die musikalisch wertvollste
Leistung bot der Suöer Männergesangverein
in Itzehoe unter Leitung von Johannes Stern
berg mit dem Bortrag der modernen Kompo
sition „Bitte" von Heinemann und „Lebens
lied" von Kaun. Einen beachtenswerten Erfolg
erzielte auch Gauchormeister Otto Spreckelsen
mit öen vereinigten Männerchören Itzehoe.
Zum Schluß des Konzerts kam die Vertonung
der zur Wahl gestellten Sängersprüche für den
Sängerbund Norömark zum Bortrag, von de-
Neumünster, 7. Juli. Der Prozeß wegen
der Nenmünsteraner Vorgänge vertagt. Der
Prozeß wegen der letzten Zusammenstöße in
Neumünster, der am Freitag vor dem großen
Schöffengericht in Neumünster stattfinden
sollte, ist wegen der Verletzung des Kommu
nisten Timm, der unter den Angeklagten ist,
verschoben worden.
Neustadt i. Holst., 7. Juli. Wegen Erwerbs
losigkeit in den Tod. Der Arbeiter Lange wurde
in seinem am Wicksberg be legenen Garten erhängt
aufgefunden. In einem Briefe teilt er mit, daß
ihn andauernde Erwerbslosigkeit zu dem unse
ligen Schritt veranlaßt hätte.
ta. Elmshorn, 3. Juli. In der Sitzung der
städtischen Kollegien wurden für 1929 2246,04 Jl
nachbewilligt. Zwecks Verlegung von Gas- und
Wasserleitungen in der Siedlung „Sibirien" wer
den bis zu 6000 R°st aus den Mitteln der Be
triebswerke bewilligt. Das Schulgeld wird bis
auf weiteres festgesetzt für Einheimische auf
250 R-4l und für Auswärtige auf 312 R-st
jährlich. Gegen die Schließung der Jugendher
berge ist von den linksstehenden Organisationen
Protest erhoben und Ersatz gefordert. Es wird
beschlossen, bis zur endgültigen Regelung der
Angelegenheit mit dem Gastwirt F. Karnatz ein
Abkommen dahin abzuschließen, daß er Räume
für die Jugendherberge zur Verfügung stellt.
kt. Elückstadt, 6. Juni. Gemeindesteuern. An
Gemeindesteuern sollen für 1930 in unserer Stadt
erhoben werden: die Erundvermögenssteuer mit
330 v. H. Zuschlag (103 400). die Gewerbesteuer
mit 650 v. H. Zuschlag zur G-ewerbeertraasteusr
(65 000) und mit 1300 v. H. Zuschlag zur'Lohn-
summensteuer (29 250). Die Reichssteuerllber-
weisung ist mit 122 520 R-4l in Ansatz gebracht.
Dre Hundesteuer soll 4500 3Ul und die Biersteuee
5200 3{Ji einbringen.
. ta Kremperhcide. 6. Juki. Schwerer Ein.
oruchsdrebstahl. Bei dem Landwirt und Gemein
devorsteher Kühl Hierselbst wurde ein schwerer
Ernbruchsdiebstahl verübt. Die Diebe hatten sich
von hinten 'Eingang in das Haus verschafft. Bon
der großen Diele gelangten sie durch Anbohren
5i"er Tur ins Schlafzimmer. Dort haben sie die
Geldkiste geöffnet und über 2000 3Ui (darunter
eine» Scheck von 500 R-st) gestohlen. Erst morgen
nach der Tat wurde der Diebstahl bemerkt
Scheinbar handelt es sich bei den Dieben um be
kannte Personen, die mit den häuslichen Verhält-
nisten genau vertraut gewesen sind, und eben
falls gewußt haben müssen, daß K. am vorher
gehenden Tage erst Schweine verkauft hat. Der
Einbruch scheint schon lange vorbereitet gewesen
zu sein, denn vor einigen Wochen verschwand
auf bisher ungeklärte Weise K.'s Hund.
Ärrs DiLhMLschen.
ck. Herde, 6. Juli. Körung. Die diesjährige
Stutenkörung des Norderdithmarscher Pferdezucht
vereins für Kaltblut fand in der Zeit vom 3. bis
4. d. M. in den verschiedenen Ortschaften des
Kreffes statt. Eine Prämiierung der hierbei aus
gesuchten besten Stuten wurde am Sonnabend auf
dem hiesigen Marktplatze vollzogen.
NoeKMàà
Husum, 5. Juli. Zum Friese» - Kougrà
Wie bereits mehrfach angekündigt, findet -«tz-
diesjährige große Friesenkongreß (der 3.) vor *
1. bis 4. August in Husum und auf Sylt stà
Das Programm der Tagung steht jetzt i«
öen wesentlichen Punkten fest. Die Abreise der
auswärtigen Festteilnehmer ist für den 31.
Juli zu erwarten,- für den Abend ist eine Ve-
^Ģ^Ģfeier tm Husumer Ratskeller ange-
^Die offizielle Kongreßerösfnung wird am
1. August, 9,1a Uhr, im Gymnasium stattfinden.
Nach Vorträgen von Pastor Dr. Reimers aus
Ostfriesland und Lanöesbibliothekar Dr.
Pauls wird die Ausstellung „Die Hallig" im
Schloß eröffnet. Mittags ist gemeinsames
Essen im Schützenhos. Nachmittags sprechen
Douwe Kalma-Skraens und Prof. Dr. Bv'ch-
ling-Hamburg („Die Friesen und die Nieder
deutschen"). Den Abschluß des Tages bringt ein
öffentlicher Vortrag von Pastor Dr. Muuß-
Tating über Rungholtz
_ Den zweiten Tag leitet ein Vortrag von
Dr. Stierling-Altona ein, weiter soll Seminar
lehrer Algra sprechen. Für öen Nachmittag
sind, günstige Witterung vorausgesetzt, einige
Besichtigungsfahrten angesetzt, so nach dem
Sönke-Nissen-Koog und nach Nordstrand.
Der Sonntag (3. August) ist zugleich der
Tag des Jahresfestes des Noröfriesischen Ver-
erns. Im Festgottesdienst werden Dr. Muuß
und Pastor Martensen sprechen. Auf eine Be
sichtigung des Schlosses folgen Arbeits- und
Festversammlung, in der Führer der friesi
schen Stämme Ansprachen halten werden.
Der letzte Tag führt die Kongreßteilneh
mer nach der Insel Sylt, wo die Sölring For-
lining der Gastgeber ist.
kv. Niebüll, 7. Juli. Die am Freitagabend
aufgefundene Leiche in der Badeanstalt be
Niebüll ist als der 27 jährige Kellner Karl
Milling der Mitropa-Gesellschaft, Lehrter
Bahnhof, Berlin, festgestellt worden. Mil
ling hatte bereits am Donnerstag Streit mit
seinem Kollegen gehabt und abends beim Al
kohol soll er geäußert haben, sich das Leben
zu nehmen, was er auch im Laufe der Nacht
zur Tat hat werden lassen. Seine Taschenuhr
stand auf 3 Uhr.
ReşitzdàrrKersmSsn.
Güterdirektor Dr. A. Thelen-Eckernförde
hlck vorbehaltlich der Genehmigung durch die
Höfebank von Gravert-Linöau den Resthof
Lindau in Größe von 173 Tonnen erworben.
Die übrigen Ländereien des einst so großen
Gutes sind bekanntlich parzelliert worden.
Der Resthof stellt mit dem schlotzartigen Her
renhause einen sehr schönen kleinen Besitz dar.
Frau Betty Jensen, Brunsbüttel, ver
kaufte ihren Gasthof an einen Herrn aus dem
östlichen Holstein. Der Antritt erfolgt am 10.
Juli. Der Kaufpreis ist nicht bekannt, (mz.)
Hporl vom Sonntag.
lBorberickt).
Schwimmi-Länderkampf Deutschland gegen
Frankreich endete 2 :« für Deutschland, da sowohl die
«ranel als auch das Wasserballspiel gewonnen wurden.
Das Sportfest in Bredenbek nahm einen befrie-
oigienden Verlauf und zeitigte gute Ergebnisse.
Auf der Bremer Ruderregatta errangen der Ham
burger Ruder Elub. Allemania und Hansa gute Er
folge.
Der Deutsche Hein Dompörpen schlug den italie
nischen Europameister Bonaglia nach Punkten.
Das Futzball-Länderspiel Schweden gegen Nor
wegen endete 6:3 (4:2). Eintracht-Flensburg
chlug eine dänische Mannschaft aus Esbjerg 7:6.
Der R. V. V. spielte mit seiner Oberliga gegen Olym
pia 6:1 (3:1).
. Bei den Leichtathletik-Meisterschaften des West
kreises in Heide belegte Preutzen-Jtzehoe fast alle
ersten Plätze.