Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

Schleswig-Holstein. 
às ösm Ķreifs Nerrösbrrrg. 
al Hohenwestedt, 5. Juli. Die Ausstelluug 
des Bundes für Kunsterziehung, die am 12. 
Juli, 2 Uhr nachmittags mit einer informie 
renden Ansprache und Führung des ersten 
Vorsitzenden der Schleswig - Holsteinischen 
Kunstgenossenschaft e. V., des Malers Heinrich 
Blunck, Heikendorf, in den Räumen der Land 
wirtschaftlichen Lehranstalt in Hohenwcsteöt 
eröffnet wird, steht unter dem Thema: „Schles 
wig-Holstein, Land und Leute". Es kommen 
ausschließlich ausgewählte Musterwerke schles 
wig-holsteinischer Künstler zur Ausstellung 
und zwar Oelgemälöe, Aquarelle, Plastiken 
nnd graphische Arbeiten. Die Ausstellung oibt 
einen Querschnitt der lebendigen Künstler- 
kräfte unserer Heimat und zeigt die hervorra 
gende Begabung gerade auf dem Gebiete der 
bildenden Kunst. Der Bund für Kunsterzie 
hung zeigte diese neuartig organisierte Aus 
stellung mit nachwirksamem Erfolg hier in der 
Provinz bereits in Neumünster, Schleswig, 
Husum, Niebüll, Flensburg, Elmshorn, Oldes 
loe L-egeberg, Tondern und Wyk auf Föhr. Es 
Nt den Bemühungen des Museumsvererns zu 
Ì àtz es gelungen ist, diese wertvolle 
Ausstellung nach hier zu bringen. 
Mit der Ausstellung ist eine Verlosung 
von Qriginal-Künstlergraphiken verbunden, 
bei welcher jedes 10. Los gewinnt und der Ge- 
winner sogleich unter einer größeren Reihe 
handsignierter Graphiken selber auswählen 
kann. 
Der Gedanke, der hinter dieser Ausstel 
lung steht, ist der: Kunst ist aus Ser Scholle 
geboren, aus dem Volke, aus dem Leben orga 
nisch gewachsen. Volk und Leben sind heute aber 
zum Schaden unserer Eigenkultur, und so auch 
nnferer Wirtschaft, kunstfremd geworden. Auch 
dre Kunst der Großstadt ist öfter angekränkelt. 
Es gilt, sich zu besinnen, zu erkennen, verschüt 
tete Werte zu heben, schlummernde Kräfte zu 
Zecken, künstlerisches Schaffen lebendig zu 
halten. Wre es der Erziehungsarbeit der 
schule gelungen ist, die gerade in unserer Pro 
vinz allzulange diskreditierten Werte der Nei- 
matkultur und des Volkstums in unser Be 
wußtsein zu bringen und neu zu beleben, so 
steht zu erwarten, daß diese aus Künstlern und 
Pädagogen paritätisch zusammengesetzte Orga 
nisation die bedrohten Werte der in Bezug auf 
bildende Kunst so besonders reichen Heimat 
wieder in unser Bewußtsein bringen und die 
schöpferischen Kräfte lebendig halten wird. 
Der Bund will Wegweiser sein und hier 
bietet sich die dankenswerte Aufgabe vor allem 
auch für die Behörden, die ihre oft von einer 
gräßlichen Berstaubtheit und Armseligkeit 
zeugenden Büroräume und Sitzungszimmer 
mit guter, heimatbetonter, zeitgenössischer 
Kunst lebendig zu machen. Nicht zu allerletzt 
sollten wir endlich einmal die kitschigen Drucke 
und die seelenlosen Porträtvergrößerungen 
von unseren eigenen vier Wänden fegen. Man 
kann der unbeseelten Maschinenarbeit künstle 
risch hochwertige und nicht teurere Original- 
graphik entgegenstellen und fährt dann besser 
und nicht teurer. Das zeigt der graphische Teil 
dleser Ausstellung. Es lebt eine gesunde, bo 
denständig orientierte künstlerische Kultur im 
-ande und man ist erstaunt, so viele Namen 
von Klang in dieser Ausstellung der schleswig 
holsteinischen Künstlerschaft zu finden. 
Am Sonnabend, den 12. Juli, 214 Uhr 
nachmittags, findet unter Leitung des Maiers 
H. Blunck-Heikenöorf, eine Einführung in diese 
Ausstellung statt. 
. Hohenwestedt, 4. Juli. Sitzung der Ge 
wemdevertretung. Vor Eintritt in die Tagesord 
nung brachte Gemeindevorsteher Kühl ein Schrei 
ben des Museumsdirektors H. W. Sierck zur Kennt 
nis, worin dieser der Gemeinde eine von ihm ge 
schaffene Figur für den Springbrunnen im Bar- 
mer-Teich als Geschenk anbietet. Die Figur ist aus 
Eisenbeton hergestellt und zeigt ein Fabeltier 
(eoaurier) in einer Größe von etwa 2 Meter. Der 
Entwurf stammt von dem Bildhauer Harders-Ber- 
lin. Die Gemeindevertretung nahm das Geschenk 
an und beauftragte den Gemeindevorsteher, Direktor 
Sierck den Dank auszusprechen. Die Aufstellung 
des Werkes wird am 7. ds. Mts. erfolgen. — Vor 
gelegt wurde ein Kostenanschlag für die Aufstellung 
àer Druckanlage beim Wasserwerk. Die Anlage 
ist für den oberen Ortsteil berechnet und soll den 
Zweck haben, das Leitungswasser in die höher ge- 
legenen Wohngebäude zu drücken. Die Kosten 
stellen sich auf rund. 10 000 Rstt. Es wurde be 
schlossen, zunächst noch die Frage zu prüfen, ob nicht 
eine Erhöhung des vorhandenen Wasserturmes mög- 
lichķ ist, weil die Kosten für dieses Projekt wahr 
scheinlich erheblich geringer sein werden. — Auf An 
regung des Derkehrsoereins e. D. wurde über die 
Einführung des verlängerten Fernsprechdienstes be 
raten. Es wurde die Meinung vertreten, daß im 
allgemeinen eine Verlängerung bis ein Uhr nachts 
—- sowohl an Werk- als auch Sonntagen —genügen 
dürste. Die Kosten stellen sich für jeden Teilnehmer 
auf etwa 60 4 im Monat. Falls sich die Teil 
nehmer jedoch in der Mehrzahl für eine kürzere 
Dienstzeit entscheiden sollten, wird empfohlen, den 
Fernsprechdienst bis 10 Uhr abends auszudehnen. 
Ein entsprechender Beschluß wurde gefaßt. — Zur 
Deckung der Kosten für die Unterhaltung der Fort 
bildungsschule in Hohenwestedt sollen für das lau 
fende Rechnungsjahr von den Gewerbetreibenden 
Beiträge erhoben werden und zwar von den Hand 
wertsbetrieben 60 v. H. und von den übrigen Ge 
werbebetrieben 26 v. H. der Gewerbeertragsteuer. 
Don den freiwilligen Schülern wird ein SchulgeD in 
Höhe von 0,30 bezw. 0,40 R-4l pro Iahresstunde 
erhoben. — Zusammen mit mehreren Nachbarg2- 
meinden soll eine Motorspritze, die in Hohenwestedt 
zu stationieren ist, angeschafft werden. — Bei der 
Beratung des Haushaltsplanes hatte der Gemeinde 
vorsteher bereits darauf hingewiesen, daß in diesem 
Jahre unbedingt mit der Instandsetzung der Berg 
straße begonnen werden müßte. Von der Straßen 
kommission war in Erwägung gezogen, das vor 
handene Pflaster aufzunehmen und die Strecke zu 
chaussieren und später mit einem Teerüberzug zu 
versehen. Es war zunächst die Ausbesserung einer 
Teilstrecke vorgesehen. Von der Gemeindevertretung 
wurde beschlossen, sofort die ganze Strecke in An 
griff zu nehmen und die Kosten auf zwei Jahre zu 
erteilen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im 
Herbst ds. Is. ausgeführt. 
mp. Todenbüttcl, 5. Juli. In der Nacht 
von Freitag auf Sonnabend wurde bei dem 
hiesigen Kaufmann Johann Clausen ein Ein 
bruch verübt und Geld aus der Ladenkare und 
dem Schreibtisch mitgenommen. Gleichzeitig 
wurde auch bei dem Kaufmann Wilhelm 
Kruse in Maisborstel eingebrochen und die 
Geldkasse gestohlen. Ob weitere Sachen ge 
stohlen sind, wird eine nähere Untersuchung 
ergeben. Die Diebe siind durch ein Fenster in 
den Laden gelangt. 
às HgPsm. 
à den Neumünfteransr Zusammen 
stößen. 
Neumünster. 7. Juli. Dei Polizeiverwaltung 
teilt mit: In einzelnen Zeitungen der Provinz ist 
die Erklärung des Polizeiverwalters von Neu- 
münster über die Anweisung des Herrn Regie 
rungspräsidenten unzutreffend wiedergegeben. Es 
ist nicht gesagt worden: Ob diese Verordnung zur 
Entgiftung der Atmosphäre beitragen werde, müsse 
bezweifelt werden", sondern im Gegenteil: „Es ist 
zu hoffen, daß diese Anordnung zur Entgiftung der 
Atmosphäre beitragen würde." Diese Bemerkung 
bezog sich im übrigen auf die Spannungen im 
Stadtverordnetenkollegium. 
* . * 
Die gescheiterte Berföhmmgs- 
Lundgebung des Landvolks. 
Neumünster. 7. Juli. Die Versöhnungskund 
gebung des Landvolks ist jetzt vollständig zunichte 
gemacht worden. Wie angekündigt, hat die Ver- 
sohnungskundgebung des Landvolks, die für den 
4. Juli in Aussicht genommen war, infolge des 
vom Regierungspräsidenten Dr. Abbegg erlassenen 
Verbots aller Kundgebungen unter freiem Him 
mel nicht stattgefunden. Es war kein einziger 
Landwirt in Neumünster erschienen. Trotzdem ist 
im Laufe des Freitagvormittags ein Kraftwagen 
mit 17 Schutzpolizeibeamten aus Kiel in Neu 
münster eingetroffen. Zum Befremden der Bür 
gerschaft patrouillierten die Beamten während des 
ganzen Tages durch dis Hauptstraßen Neumün 
sters, in denen vollkommene Ruhe herrschte. Man 
bedauert in der Bürgerschaft tief, daß die nach so 
langer Zeit und so großer Mühe zustande gekom 
mene Versöhnung zwischen Stadt und Land nun 
wiederum eine derartige Trübung erfahren hat. 
* . * 
Zum neuen Landvolkprozeß. 
Itzehoe, 5. Juli. In dem am 14. Juli im 
Ständesaal des Rathauses beginnenden Land 
volk-Prozeß wird Landgerichtsdirektor Dr. Block 
den Vorsitz führen. Die Anklage vertreten Ober 
staatsanwalt Gollnick und Staatsanwaltschafts 
rat Behrens. Für die Verhandlung sind 9 Tage 
angesetzt, doch erscheint eine längere Dauer an 
gesichts des großen Zeugenapparates durchaus 
möglich. Die Anklage stützt sich vor allem auf 
Aufrufe und Erklärungen der sogen. Landwirt 
schaftlichen Nothilfe. 
wen die Abgeordneten öen wertvollsten auszu 
wählen hatten. Die Wahl fiel mit ziemlich 
großer Mehrheit auf öen Sängerspruch: 
„Norömark Heil! Das deutsche Lied, es füge 
fest des Bundes Treue. Norömark Heil!" von 
Hugo Bünso, Hamburg, von dem bekannten 
Chorkomponisten Simon Breu vertont. Zur 
engeren Wahl hatte auch die Vertonung von 
Brell-Hamburg gestanden. 
Am Sonntag fand dann der 4., von 280 
Abgeordneten des Sängerbundes Norömark 
besuchte Ordentliche Sängertag des D. S. B. 
statt. Von den gefaßten Beschlüssen ist beson 
ders bemerkenswert die Genehmigung des 
Voranschlages für 1930, jedoch wurde von den 
Delegierten immer wieder zu größter Spar 
samkeit ermahnt. Das nächste Bundessänger 
fest wird 1931 in Kiel stattfinden, das gegen 
über Altona gewählt wurde. Staötrat Gluck- 
Kiel war in dieser Angelegenheit persönlich 
anwesend. Der nächste Sängertag findet 1981 in 
Wismar statt. 
Am Nachmittag fanden an verschiedenen 
Plätzen der Stadt wieder Konzerte statt. An 
dem Festumzug um 2 Uhr nahmen 22 Vereine 
mit ihren Fahnen und ca. 200 Abgeordnete des 
Sängerbundes Nordmark teil. Um 4 Uhr 
schloß sich in Freudenthal das Festkonzert an, 
das mit dem neuen Sängerspruch eröffnet 
wurde. 3800—4000 Menschen hatten sich ver 
sammelt. Nach dem Festspruch des Bunöes- 
sprechers Dettmann-Lübeck fand ein Konzert 
statt. Den Massenchor von ca. 3000 Sänger di 
rigierte mit großem Erfolg der Gauchormeister 
Otto Spreckelsen-Jtzehoe. Ein Teil des Chores 
wurde auf Radio übertragen. Die Präzision 
der Vorträge des Massenchors löste zum 
Schluß große Ovationen für den Gauchormei 
ster aus, dessen außerordentliche Begabung 
Dettmann in seiner Festrede feierte. Großen 
Beifall fand auch die Komposition des Bundes 
chormeisters Scheffler-Hamburg. Den macht 
vollen Schluß der Kundgebung für das deutsche 
Lied bildete der Massenchor mit dem Schles- 
wig-Holstein-Lied. 
Dks amerikanische Geschwader 
in Kiel eingetroffen. 
Kiel, 7. Juli. Am Sonnabendmorgen um 
8 Uhr lief das amerikanische Geschwader, beste 
hend aus öen Linienschiffen „Arkansas", „Flo 
rida" und „Utah", zu seinem angekündigten 
Besuch in öen Kieler Hafen ein. 
Auf der Höhe von Friedrichsort wurde der 
Landessalut geschossen.Die Reichsmarine sandte 
dem Geschwader in einem Sonderboot Ober 
leutnant zur See Schimpf und zwei weitere 
Offiziere entgegen, die beim Feuerschiff „Krel" 
an Bord gingen und die amerikanischen Gäste 
begrüßten. 
Nachdem die amerikanischen Schiffe an ihre 
Liegeplätze gegenüber der Marinestation der 
Ostsee gegangen waren, begab sich der amerika 
nische Generalkonsul in Hamburg, Kehl, zum 
Besuch an Bord des Flaggschiffes „Arkansas". 
Bald darauf stattete der Geschwaderchef Admi 
ral Cluverius dem Generalkonsul im Hotel 
Continental seinen Gegenbesuch ab. 
Zwischen 11 und 12 Uhr besuchten Admiral 
Cluverius und die Kommandanten seiner 
Schiffe, die Kapitäne »Freeman, Sayles und 
Lanöenberger den Chef der Marinestation der 
Ostsee Kontreaömiral Hansen, öen Oberpräsi 
denten der Provinz Schleswig-Holstein Kür 
bis, den Oberbürgermeister der Stadt Kiel Dr. 
Lueken sowie öen stellvertretenden Flottenche 
an Bord des Linienschiffes „Schleswig-Hol 
stein". Zwischen 12 und 13 Uhr wurden diese 
Besuche erwidert. Anschließend fand der Aus 
tausch von Messebesuchen zwischen deutschen 
und amerikanischen Schiffen statt. Abends wur 
de den amerikanischen Gästen in mannigfalti 
ger Weise Gelegenheit geboten, die festlichen 
Veranstaltungen anläßlich des 19. Kreisturn 
festes des Kreises Norden der Deutschen Tur 
nerschaft mitzuerleben. 
Dundessangerfeft irr Itzehoe. 
Itzehoe, 6. Juli. Der Bundessängertag des 
Sängerbundes Norömark, Kreis V des Deut 
schen Sänger-Bundes, verbunden mit Gautref 
fen des Gaues III, der am Sonnabend und 
Sonntag in Itzehoe veranstaltet wurde, be 
gann mit einem außerordentlichen Bundcs- 
sängertag, auf dem die vorgelegten Satzungen 
für öen Sängerbunöestag und für die Ausge 
staltung des Bunöessängerfestes genehmigt 
wurden. Am Sonnabend um 18 Uhr fand ein 
Kirchenkonzert statt, das den verschiedensten 
Delegierten Schleswig-Holsteins, Hamburgs 
und Lübecks einen Einblick in die kirchenmusi 
kalische Arbeit Itzehoes bot. Organist Dibbern 
erwies sich als technisch versierter Interpret 
von Bach und Reger. Ferner wirkte der Lau- 
rentii-Kirchenchor mit. Das Stuhlkonzert des 
Abends brachte in interessanter Folge altbe 
währtes und modernes Musikgut für Manner 
chöre zu Gehör. Die musikalisch wertvollste 
Leistung bot der Suöer Männergesangverein 
in Itzehoe unter Leitung von Johannes Stern 
berg mit dem Bortrag der modernen Kompo 
sition „Bitte" von Heinemann und „Lebens 
lied" von Kaun. Einen beachtenswerten Erfolg 
erzielte auch Gauchormeister Otto Spreckelsen 
mit öen vereinigten Männerchören Itzehoe. 
Zum Schluß des Konzerts kam die Vertonung 
der zur Wahl gestellten Sängersprüche für den 
Sängerbund Norömark zum Bortrag, von de- 
Neumünster, 7. Juli. Der Prozeß wegen 
der Nenmünsteraner Vorgänge vertagt. Der 
Prozeß wegen der letzten Zusammenstöße in 
Neumünster, der am Freitag vor dem großen 
Schöffengericht in Neumünster stattfinden 
sollte, ist wegen der Verletzung des Kommu 
nisten Timm, der unter den Angeklagten ist, 
verschoben worden. 
Neustadt i. Holst., 7. Juli. Wegen Erwerbs 
losigkeit in den Tod. Der Arbeiter Lange wurde 
in seinem am Wicksberg be legenen Garten erhängt 
aufgefunden. In einem Briefe teilt er mit, daß 
ihn andauernde Erwerbslosigkeit zu dem unse 
ligen Schritt veranlaßt hätte. 
ta. Elmshorn, 3. Juli. In der Sitzung der 
städtischen Kollegien wurden für 1929 2246,04 Jl 
nachbewilligt. Zwecks Verlegung von Gas- und 
Wasserleitungen in der Siedlung „Sibirien" wer 
den bis zu 6000 R°st aus den Mitteln der Be 
triebswerke bewilligt. Das Schulgeld wird bis 
auf weiteres festgesetzt für Einheimische auf 
250 R-4l und für Auswärtige auf 312 R-st 
jährlich. Gegen die Schließung der Jugendher 
berge ist von den linksstehenden Organisationen 
Protest erhoben und Ersatz gefordert. Es wird 
beschlossen, bis zur endgültigen Regelung der 
Angelegenheit mit dem Gastwirt F. Karnatz ein 
Abkommen dahin abzuschließen, daß er Räume 
für die Jugendherberge zur Verfügung stellt. 
kt. Elückstadt, 6. Juni. Gemeindesteuern. An 
Gemeindesteuern sollen für 1930 in unserer Stadt 
erhoben werden: die Erundvermögenssteuer mit 
330 v. H. Zuschlag (103 400). die Gewerbesteuer 
mit 650 v. H. Zuschlag zur G-ewerbeertraasteusr 
(65 000) und mit 1300 v. H. Zuschlag zur'Lohn- 
summensteuer (29 250). Die Reichssteuerllber- 
weisung ist mit 122 520 R-4l in Ansatz gebracht. 
Dre Hundesteuer soll 4500 3Ul und die Biersteuee 
5200 3{Ji einbringen. 
. ta Kremperhcide. 6. Juki. Schwerer Ein. 
oruchsdrebstahl. Bei dem Landwirt und Gemein 
devorsteher Kühl Hierselbst wurde ein schwerer 
Ernbruchsdiebstahl verübt. Die Diebe hatten sich 
von hinten 'Eingang in das Haus verschafft. Bon 
der großen Diele gelangten sie durch Anbohren 
5i"er Tur ins Schlafzimmer. Dort haben sie die 
Geldkiste geöffnet und über 2000 3Ui (darunter 
eine» Scheck von 500 R-st) gestohlen. Erst morgen 
nach der Tat wurde der Diebstahl bemerkt 
Scheinbar handelt es sich bei den Dieben um be 
kannte Personen, die mit den häuslichen Verhält- 
nisten genau vertraut gewesen sind, und eben 
falls gewußt haben müssen, daß K. am vorher 
gehenden Tage erst Schweine verkauft hat. Der 
Einbruch scheint schon lange vorbereitet gewesen 
zu sein, denn vor einigen Wochen verschwand 
auf bisher ungeklärte Weise K.'s Hund. 
Ärrs DiLhMLschen. 
ck. Herde, 6. Juli. Körung. Die diesjährige 
Stutenkörung des Norderdithmarscher Pferdezucht 
vereins für Kaltblut fand in der Zeit vom 3. bis 
4. d. M. in den verschiedenen Ortschaften des 
Kreffes statt. Eine Prämiierung der hierbei aus 
gesuchten besten Stuten wurde am Sonnabend auf 
dem hiesigen Marktplatze vollzogen. 
NoeKMàà 
Husum, 5. Juli. Zum Friese» - Kougrà 
Wie bereits mehrfach angekündigt, findet -«tz- 
diesjährige große Friesenkongreß (der 3.) vor * 
1. bis 4. August in Husum und auf Sylt stà 
Das Programm der Tagung steht jetzt i« 
öen wesentlichen Punkten fest. Die Abreise der 
auswärtigen Festteilnehmer ist für den 31. 
Juli zu erwarten,- für den Abend ist eine Ve- 
^Ģ^Ģfeier tm Husumer Ratskeller ange- 
^Die offizielle Kongreßerösfnung wird am 
1. August, 9,1a Uhr, im Gymnasium stattfinden. 
Nach Vorträgen von Pastor Dr. Reimers aus 
Ostfriesland und Lanöesbibliothekar Dr. 
Pauls wird die Ausstellung „Die Hallig" im 
Schloß eröffnet. Mittags ist gemeinsames 
Essen im Schützenhos. Nachmittags sprechen 
Douwe Kalma-Skraens und Prof. Dr. Bv'ch- 
ling-Hamburg („Die Friesen und die Nieder 
deutschen"). Den Abschluß des Tages bringt ein 
öffentlicher Vortrag von Pastor Dr. Muuß- 
Tating über Rungholtz 
_ Den zweiten Tag leitet ein Vortrag von 
Dr. Stierling-Altona ein, weiter soll Seminar 
lehrer Algra sprechen. Für öen Nachmittag 
sind, günstige Witterung vorausgesetzt, einige 
Besichtigungsfahrten angesetzt, so nach dem 
Sönke-Nissen-Koog und nach Nordstrand. 
Der Sonntag (3. August) ist zugleich der 
Tag des Jahresfestes des Noröfriesischen Ver- 
erns. Im Festgottesdienst werden Dr. Muuß 
und Pastor Martensen sprechen. Auf eine Be 
sichtigung des Schlosses folgen Arbeits- und 
Festversammlung, in der Führer der friesi 
schen Stämme Ansprachen halten werden. 
Der letzte Tag führt die Kongreßteilneh 
mer nach der Insel Sylt, wo die Sölring For- 
lining der Gastgeber ist. 
kv. Niebüll, 7. Juli. Die am Freitagabend 
aufgefundene Leiche in der Badeanstalt be 
Niebüll ist als der 27 jährige Kellner Karl 
Milling der Mitropa-Gesellschaft, Lehrter 
Bahnhof, Berlin, festgestellt worden. Mil 
ling hatte bereits am Donnerstag Streit mit 
seinem Kollegen gehabt und abends beim Al 
kohol soll er geäußert haben, sich das Leben 
zu nehmen, was er auch im Laufe der Nacht 
zur Tat hat werden lassen. Seine Taschenuhr 
stand auf 3 Uhr. 
ReşitzdàrrKersmSsn. 
Güterdirektor Dr. A. Thelen-Eckernförde 
hlck vorbehaltlich der Genehmigung durch die 
Höfebank von Gravert-Linöau den Resthof 
Lindau in Größe von 173 Tonnen erworben. 
Die übrigen Ländereien des einst so großen 
Gutes sind bekanntlich parzelliert worden. 
Der Resthof stellt mit dem schlotzartigen Her 
renhause einen sehr schönen kleinen Besitz dar. 
Frau Betty Jensen, Brunsbüttel, ver 
kaufte ihren Gasthof an einen Herrn aus dem 
östlichen Holstein. Der Antritt erfolgt am 10. 
Juli. Der Kaufpreis ist nicht bekannt, (mz.) 
Hporl vom Sonntag. 
lBorberickt). 
Schwimmi-Länderkampf Deutschland gegen 
Frankreich endete 2 :« für Deutschland, da sowohl die 
«ranel als auch das Wasserballspiel gewonnen wurden. 
Das Sportfest in Bredenbek nahm einen befrie- 
oigienden Verlauf und zeitigte gute Ergebnisse. 
Auf der Bremer Ruderregatta errangen der Ham 
burger Ruder Elub. Allemania und Hansa gute Er 
folge. 
Der Deutsche Hein Dompörpen schlug den italie 
nischen Europameister Bonaglia nach Punkten. 
Das Futzball-Länderspiel Schweden gegen Nor 
wegen endete 6:3 (4:2). Eintracht-Flensburg 
chlug eine dänische Mannschaft aus Esbjerg 7:6. 
Der R. V. V. spielte mit seiner Oberliga gegen Olym 
pia 6:1 (3:1). 
. Bei den Leichtathletik-Meisterschaften des West 
kreises in Heide belegte Preutzen-Jtzehoe fast alle 
ersten Plätze.
	        
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