Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

fiüjrenben Staaten von der vierten an die erste 
Stelle rückten. 
Dom deutschen Markt konnte Data durch die 
gölte nicht ausgeschlossen werden. Seine unter un 
geheurem Lohndruck erzeugten Schuhe konnten zum 
Feil die deutschen Zölle noch ertragen, und die 
Folge war eine ständig steigende Schuheinsuhr aus 
der Tschechoslowakei, die fast ausschließlich Bata zu 
gute kam. Erst im letzten Jahre ist nach einer Zoll- 
erhöhung ein Rückgang des Importes tschechischer 
Schuhe eingetreten, und dies vor allem dürfte der 
«örund für die Expansion Batas nach Deutschland 
lein. Die preußische Regierung ist sogleich mit ihm 
in Verhandlungen eingetreten, um ihm Grundstücke 
zu überlassen, und begründet ihre Bereitschaft da 
mit, daß Bata andernfalls die Grundstücke von ande 
rer Seite erwerben würde, und daß er als deutscher 
Unternehmer Arbeitsgelegenheiten für deutsche Ar 
beiter schaffen werde. 
Zunächst ist es interessant, daß die Regierung 
öraun keine Bedenken hat, einem so ausgesprochen 
zewevkschaftsfeindlichen Unternehmer Gefälligkeiten 
zu erweisen. Wichtiger ist indessen, daß alle wirt 
schaftlichen Hoffnungen, die an diese Gründung ge 
knüpft werden mögen, ohne Zweifel fehl gehen. 
Line Entlastung des Arbeitsmarktes kann schon des 
halb nicht eintreten, weil die von der neuen Fabrik 
Batas verkauften Schuhe andere -deutsche Schuhe 
aus dem Markte verdrängen müssen, so -daß die 
Einstellung von Arbeitskräften in Oberschlesien Ar- 
Leiterentlassungen in den bisherigen Zentren der 
deutschen Schuhindustrie zur Folge haben wird. 
Eine Belebung -des Schuhexports wird nicht ein 
treten, weil Bata, auch wenn es ihm gelingen sollte, 
durch Lücken in der -deutschen Gesetzgebung das Sy 
stem von Zlin auf seine Fabrik in Oberschlesien zu 
übertragen, infolge der höheren Sozial- und Steuer- 
lasten in Deutschland teurer produzieren wird als 
in der Tschechoslowakei, und daher sicher nicht daran 
denkt, in Deutschland ein Exportgeschäft aufzubauen. 
Dazu kommt noch die Unsicherheit, ob Bata nicht 
überhaupt aus Zlin Arbeiter heranziehen wird, um 
neue Arbeitskräfte anzulernen, denn es ist überaus 
unwahrscheinlich, daß sich qualifizierte deutsche Ar 
beiter in das ausbeuterische System Batas pressen 
lassen, das vom preußischen Kammergericht in einem 
Beleidigungsprozeß wie folgt charakterisiert ist: 
„Hält man alles bisher Erörterte zusammen, so er 
langt die Annahme immer größere Wahrscheinlich 
keit, daß durch eine aufs Aeußerste gesteigerte Aus 
nutzung des ökonomischen Machtelements — mit 
Hilfe eines psychologisch aufs klügste durchdachten 
Systems — Erscheinungen gezeitigt werden, die sich 
— nach dem Sprachgebrauch der Ausbeutungstheo 
rie — als stärkste Ausbeutung der Arbeiterschaft 
darstellen." 
Es ist eine überaus peinliche Tatsache, -daß die 
Staatsregierung -des größten deutschen Landes ohne 
Rücksicht auf die schweren sozialen und wirtschaft 
lichen Gefahren -der Ueberfremdung der deutschen 
Schuhindustrie Vorschub leistet, die in diesem Falle 
-nm so bedenklicher ist, als das tschechische Kapital 
ebenso wie das französische gerne politischen Ten 
denzen folgt. Wir haben schon ein tschechisches Ka- 
pitalzentvum im deutschen Braunkohlenbergbau und 
ein zweites in der ostdeutschen Zuckerindustrie. 
Thomas Bata ist von den tschechischen Industriellen, 
die nach Deutschland kommen, wirtschaftlich und po 
litisch weitaus der gefährlichste. 
Kopenhagener Gespräche um die Elemeneeau-Biiste. 
»er hat MWnd m Strecke gebracht? 
Zrandes wird von Larsen belehrt. 
Gegen Len gestern mitgeteilten Vorschlag 
vkbvard Brandes, eine Clemeuceau-Büste in Ko 
penhagen aufzustellen, wenden sich mehrere be 
deutsame dänische Stimmen, u. a. der Kopen 
hagener Bürgermeister Kaper, der, obwohl streng 
nationaldänisch eingestellt, Rücksicht genommen 
sehen will auf die Gefühle der dänischen Staats 
bürger deutscher Gesinnung. 
Besonders bemerkenswert find die Einwände 
des Professors Karl Larfen, dessen objektiven 
Sinnes noch unlängst (beim 70. Geburtstag Lar 
sens) deutscherseits ehrend Erwähnung geschah. Er 
sagt zu Brandes' Vorschlag: „Niemand kann Cle 
menceaus eisernen Willen mehr bewundern oder 
seine Bedeutung für Frankreichs militärischen Ein 
satz in dem Kriege höher setzen als ich, aber 
Deutschlands in Wahrheit „gewaltige" Niederlage, 
die nach Edvard Brandes die einzige mögliche Be 
dingung dafür ist, daß Nordschleswig an Däne 
mark kam, ist so wenig auf Clemenceaus Frank 
reich allein zurückzuführen, daß sie, selbst wenn 
Frankreich blutend auf der Walstatt liegen geblie 
ben wäre, von dem britischen Imperium und den 
Heeren, Flotten und Banken der Vereinigten 
Staaten durchgeführt werden mußte und worden 
wäre, die, nachdem Rußland aus dem Spiele ge 
gangen war, 
77 Prozent der Bevölkerung der ganzen Erde 
mit allen ihren militärischen und wirtschaft 
lichen Hilfsmitteln hinter sich 
hatten. Ein öffentliches Monument in Kopenha 
gen für Deutschlands Niederlage als Ursache der 
„Wiedervereinigung" dürfe nicht Clemenceaus 
Züge allein tragen. Aber würde es nicht nur 
historisch richtig, sondern namentlich politisch klug, 
ja passend sein, ein solches Siegesmal bei uns zu 
errichten? Als die dänischen Nordschleswiger nach 
unserm — schwierigen — Siege über die Schles 
wig-Holsteiner 1850 für Dänemark erhalten blie 
ben, feierten die Dänen durch öffentliche Feste und 
Denkmäler ab und zu die Niederlage der „Deut 
schen" in einer etwas überflüssigen und heraus 
fordernden Weife. Jetzt, wo die Nordschleswiger 
dänisch geworden sind ohne auch nur einen Schat 
ten eines dänischen Sieges, durch anderer Blut, 
Eisen und Qual und durch eine wirkliche und 
fürchterliche Niederlage der Deutschen, dürfte es 
doch wohl geziemend fein, auch weiterhin der dä 
nischen Freude hierüber durch Benutzung ganz un 
politischer, rein allgemein-menschlicher, künstl.ri- 
scher Motive wie dem Kinde, das zur Mutter 
heimkommt, Ausdruck zu geben." 
MmW-wàWer Vorschlag 
einer Teilung Velgiens. 
Der Minderheitenkongreß hat am Donners 
tag einstimmig eine Entschließung angenommen, 
in der festgestellt wird, daß die Verhältnisse der 
einzelnen Minderheiten in Europa noch immer 
nicht geregelt seien. Der bekannte flämische Abge 
ordnete Ward Hermanns forderte gemeinsam mit 
dem Vertreter der Wallonen, Ruska. die Zulas 
sung zum Minderheitenkongreß als Vertreter der 
Wallonen und Flamen in Belgien. Vor der Sit 
zung hatten die beiden Vertreter mitgeteilt, daß 
sie die Absicht hätten, im Minderheitenkongreß die 
Forderungen wallonischer und flämischer Grup 
pen zu vertreten, wonach der wallonische Teil Bel 
giens an Frankreich, der flämische Teil an Holland 
und Eupen-Malmedy an Deutschland gegeben 
werden solle. Diese von den flämischen und wallo 
nischen Vertretern dargelegte Auffassung würde 
llichts anderes als eine Aufteilung Belgiens be 
deuten. Dis Zulassung der beiden Vertreter zum 
Minderheitenkongreß war in diesem Jahre nicht 
möglich, d-a die satzungsmäßige Anmeldung der 
flämischen und wallonischen Gruppe nicht erfolgt 
Verbot in München. 
WTB. München, 4. September. Die Po 
lizeidirektion hat auf Grund des Artikels 123 
der Reichsverfassung Versammlungen unter 
freiem Himmel, insbesondere Aufzüge, Auf 
märsche und Propagandafahrten von politi 
schen Vereinigungen oder von Schutzeinrich 
tungen solcher Vereinigungen vom 5. bis 15. 
September in ganz München verboten. 
# * ļtļ 
SşiNerMķà, bk sich kt Deutschen 
ôļaaîsparļei anschließen. 
Die Unpolitische Einheitspartei, die bei 
den Kommunalwahlen in der Mark Bran 
denburg etwa 10 000 Stimmen und einige 
Kreistagsmandate erhielt, und die Reichspar- 
tei für Handel, Handwerk und Gewerbe, die 
bei den letzten Reichstagswahlen und bei den 
Kommunalwahlen in Berlin etwa 10 000 
Stimmen aufbrachte, haben sich durch Bor 
standsbeschluß der Deutschen Staatspartei an 
geschlossen. Die Reichspartei für Handel, 
Handwerk und Gewerbe hat außerdem einen 
Aufruf an den Mittelstand erlassen, in dem 
dieser aufgefordert wird, seine Stimme der 
Staatspartei zu geben. 
* * , * 
Einem Deutschen in China Schimpf 
ütWkM. 
Der Hongkonger Vertreter des Deutschen 
Stickstoffsyndikats, C. Hanske, ist in der Stadt 
Tschaovan in der Nähe von Siwaton von der 
dortigen Kuomintang verhaftet worden. 
Hanske wurde eine Narrenkappe über den 
Kopf gezogen, durch die Straßen geschleppt 
und dann mit drei Chinesen, die ihn beglei 
teten, ins Gefängnis gesteckt. Er hatte die 
Stadt Tschaovan besucht, nm an Ort und 
Stelle Erkundigungen über die Wirkung der 
Propaganda der Kuomintang aufzustellen, 
die die Bauern davor abhalten soll, auslän 
dische Düngermittel zu halten, da sie angeb 
lich giftig seien. 
war. 
Vahlschmerzen. 
In einer am Donnerstag abgehaltenen Ver 
sammlung des niederfchlestschen Klerus im Vin- 
cence-Haus in Breslau nahm Reichskanzler Dr. 
Brüning das Wort zu einem Referat über die 
politische und wirtschaftliche Lage und kam hier 
bei auch auf die Frage zu sprechen, die Minister 
präsident Braun und Reichstagspräsident Löbe 
an ihn gerichtet hatten/ ob das Zentrum in Zu 
kunft mit oder ohne die Sozialdemokratie regie 
ren wolle. Der Reichskanzler stellte der „Schlesi 
schen Volkszeitung" zufolge die Gegenfrage, ob die 
Sozialdemokratie die Möglichkeit sehe, mit einem 
Manne zusammenzuarbeiten, von dem es in einem 
sozialdemokratischen Flugblatt heiße: „doch mit 
den Aermsten unserer Armen, da kennt Herr 
Brüning' kein Erbarmen." 
So vor der Wahl die Qual und nach der 
Wahl? 
* * 
Dre sgziàmàîische MhlprepŞà 
WZ ö§r Luft. 
Eine amtliche Nachprüfung. 
Es ist behauptet worden, daß es sich bei 
einem oder mehreren der von der Sozialdemokra 
tischen Partei vom Flugunternehmen „Sturm 
vogel" für Wahlpropaganda gemieteten Flug 
zeugs um reichseigens Flugzeugs handele. Hierzu 
wird von amtlicher Seite mitgeteilt: Mit Zu- 
timmung des Reichsverkehrsministeriums sind 
von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt 
und der Deutschen Verkehrsflieger-schule vor län 
gerer Zeit einige Flugzeuge, die für die Zwecke 
der genannten Anstalten nicht mehr in Betracht 
-amen, an private Luftfahrtver-einigun-gen ver 
liehen worden. Die Leihgebühren sind im Hinblick 
auf die wirtschaftliche Lage dieser Vereinigungen 
und den Marktwert der Flugzeuge auf eine Aner 
kennungsgebühr beschränkt worden. Der „Sturm 
vogel" ist mit drei Flugzeugen beteiligt worden, 
nachdem er die Erklärung abgegeben hatte, daß 
er parteipolitisch neutral sei, und daß er im Falle 
der Verwendung seiner Flugzeuge z» Werbe 
zwecken dies allen anfordernden Stellen gegen 
über zu den gleichen Bedingungen machen werde. 
Der Reichsverkehrsminister ist grundsätzlich der 
Ansicht, daß die Unterstützung eines Flugunter- 
nshmens durch das Reich unmöglich wird, wenn 
dieses Unternehmen sich parteipolitisch betätigt. 
Ob der „Sturmvogel" gegen diesen Grundsatz ver 
stoßen hat, wird nachgeprüft werden. 
pŞcher Totschlag m Köln. 
In der Nacht zum Donnerstag wurde der 
Arbeiter Anton Plasten in Köln mit einem 
Brustschuß tot aufgefunden. Nach Zeugenaussagen 
soll kurz vorher ein Wortwechsel stattgefunden 
haben, in dessen Verlauf der tödliche Schuß auf 
Plasten abgegeben wurde. Der mit dem Erschosse 
nen im gleichen Hause wohnende Arbeiter Kurt 
Conrad wurde als Täter verdächtigt. Zwischen 
Plasten und Conrad bestanden seit längerer Zeit 
politische Gegensätze, die schon häufiger zu Aus 
einandersetzungen geführt hatten. Conrad, der der 
NSDAP, angehört, wurde festgenommen. 
In wenigen Zeilen 
Ein Sowjettheater in Berlin zu errich 
ten, sollen russische Sowjetkreise bemüht sein. 
Weil sehr wahrscheinlich mit dem Theater 
neue kommunistische Agitationsmöglichkeiten 
verbunden wären, so wird man die Angele 
genheit im Auge behalten müssen. Die Tätig 
keit Piscators, des bekannten, kommunistische 
Tendenzstücke propagierenden Berliner Re 
gisseurs, scheint Moskau noch nicht einmal 
zu befriedigen. 
Der Mißbrauch von Kindern in der Par 
teipolitik hört nicht auf. Dieser Tage veran- 
I stalteten die Berliner Kommunisten 5 Kin 
deraufzüge mit gotteslästerlichen Bildern 
und Inschriften, die allerdings beschlagnahmt 
wurden, sowie dem Gesang religionsfeinöli- 
cher Lieder. 
Der Kyffhäuservund gedenkt in einer 
Kundgebung ans Anlaß des Sedantages der 
noch in seinen Reihen lebenden Sedankämp 
fer von 1870. 
Die Berufung in dem Oppelner Prozeß 
wegen Störung einer polnischen Theatervor 
stellung ist nunmehr von sämtlichen Betei 
ligten zurückgezogen worden. Es bleibt also 
bei den Urteilen vom 12. Oktober, die auf 
Gefängnisstrafen, Geldstrafen, Verwarnun 
gen und Freisprüche lauteten. 
In Argentinien hat der Präsident Jri- 
goyen die außerordentlichen militärischen Maß 
nahmen angeblich aufgehoben, da die Revo- 
î lutionsgefahr abgenommen habe. 
LM PMiWachriAcll. 
Hmàrk mb Vchlen. 
In dem gestern veröffentlichten Beschluß des 
Ausschusses des Landesverbandes Schleswig-Hol 
stein des Nord westdeutschen Handwerkerbundes ist 
infolge eines technischen Versehens unter den dem 
Handwerk empfohlenen Parteien die Deutsche 
Volkspartei weggeblieben. Der betreffende 
Satz muß richtig heißen: Demgemäß muß das Hand 
werk diejenigen politischen bürgerlichen Parteien 
unterstützen, die sich hinter diese Politik Hinden- 
burgs gestellt haben, nämlich Konservative Volks 
partei, Deutsche Volkspartei, Reichspartei des deut 
schen Mittelstandes (Wirtschaftspartei), Deutsche 
Zentrumspartei. 
* * ~ 
Der Erpresser des Grotzklmsmaņņs 
Schliemann gefaßt. 
ş km. Mölln, 5. September. lEig. Drahtber.) 
In den späten Abendstunden des gestrigen 
Donnerstag haben Hamburger Kriminalbe 
amte hier die mutmaßlichen Erpresser des 
Großkaufmannes Schliemann ans Hamburg 
gefaßt. Es handelt sich um zwei Personen, 
deren Personalien noch nicht bekannt sind, 
und die an der Grenze der über den Elb- 
L.rave-Kanal führenden Brücke festgenommen 
wurden. Die beiden wurden von den Ham 
burger Kriminalbeamten festgenommen und 
dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnis zuge 
führt. Tie Spur nach den Erpressern hatte 
deswegen nach Mölln geführt, weil der Groß 
kaufmann Schliemann im Laufe der letzten 
Woche zweimal vom Postamt Mölln telepho 
nisch angerufen worden und um Aushändi 
gung größerer Geldbeträge ersucht worden 
war. ^Es wurde mitgeteilt, daß, wenn er diese 
Beträge nicht aushändigte, ihm ein Unglück 
passieren würde. Bekanntlich ist auf die Billa 
des Großkaufmanns Schliemann in Großen 
see bei Trittau vor einiger Zeit ein Anschlag 
verübt worden, bei dem die Ehefrau Schlie 
mann erheblich verletzt wurde. 
* * -î- 
Schweres Schadenfeuer in Eggstedt. 
14 Schweine verbrannt. 
km. Eggstedt, 5. Sspt. (Eig. Drahtber.) 
Am Donnerstag brannte das Wirtschaftsge- 
bände des Lanömannes und Gastwirts Paul 
Peters bis auf Sie Grundmauern nieder, 
^urcy schnelles Eingreifen der Feuerwehren 
aus Sen umliegenden Ortschaften wurde das 
Feuer auf den Brandherd eingeschränkt und 
das Wohnhaus gerettet. Außerdem wurde die 
Gastwirtschaft von Heinrich Bönholöt, die in 
direkter Windrichtung lag, vor dem Feuer ge 
rettet. 14 Schweine sind dem Feuer zum Opfer 
gefallen. Es ereignete sich bei dem Brand noch 
ein Unfall. Beim Herausnehmen einer Fen 
sterscheibe fiel diese dem Schmied Claus Kur- 
stel auf den Arm. Er mußte mit schweren 
Schnittwunden sofort ins Krankenhaus ge 
bracht weröem 
* * Ş 
Großfeuer m EngebruS. 
gv. Iübck, 6. Sept. (Dvahtbericht uns. Dertr.) 
In der letzten Nacht brannte in Engebrück der Be- 
sitz -des Sandmanns Albert Diekmann, bestehend aus 
Wohnhaus mit Stall und Scheune total nieder. Die 
Bewohner retteten nur ihr nacktes Leben. 'Der- 
brannt ist d-as gesamte Mobiliar und viel totes 
Inventar. Da kein Wind herrschte, konnte das Ab- 
nahmegebä-ude gerettet werden. Versichert waren 
die Gebäu-de bei der Landesbrandkafse. Me Ursache 
des Feuers ist jedenfalls auf Brandstiftung zurüL- 
znführen. 
NeļķerbmHļ. 
Wettervoraussage für den 6. Sept. 1930. 
Für das mittlere Norödeutschland: etwas wär 
mer, teils wolkig, teils heiter, südliche bis 
südwestliche Winde. 
Altona, den 5. September 1930 
beim Grünen Läger 18 
SchMMMMWeMt LKWLNN'»' 
(Obne Gewähr) 
Es wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
a) Beste Tettfchwà .... Uber 300 Pfd. 56—57 
b) Mittelschwere Ware . - ca. 240-300 Pfd. 57-58 
c) Gute leichte Ware ... ca. 200-240 Pfd. 59-60 ' 
d) Geringere Ware. . . . ca. 160-200 Pfd. 50—56 * 
e) Sauen 46-51 * 
Auftrieb: 5243 
Handel: langsam, bei weichenden Preisen 
* * * 
Berlin, den 5. September 1930 
Bl»« sinn Miner MŞeMrkt 
tFrühnotiz) ---------- 
(Ohne Gewähr) 
Mitgeteilt von der Pommerschen Viehverwertungs 
Gesellschaft B erlin-Z entralvieh Hof. 
Es wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
Preise: Auftrieb: Verlauf: 
Ander 27-63 1772 ziemlich glatt 
Kälber 56—82 1465 
Schafe 43—73 7029 
Schafe direkt zugeführt 498 
Schweine 8217 ziemlich glatt 
Schweine zum Schlachthof direkt 1341 
Auslandsschweine 125 
Klasse A — Klasse C 64-65 Klasse E 61-62 
B 63-65 „ D 62-65 J F — 
Sauen 54 
* * * 
LGe MiMNW Wir ReiU-Rä 
Hamburg, den 5. September 1939 ' 
Getreide sPreise in R-4l per 1000 Kg.) 
Weizen franko Hamburg 75/76 kZ-neue 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hamburg 70/71 kg neue 
Roggen ab inland. Station neue Ernte 
Wintergerste ab inland. Station -neue 
Sommergerste ab inland. Station 
Donaugerste,wgfr.Samburg.loko unverz 
Kanada Weitern III - Gerste prompt • • 
Haier franko Hamburg ................ 
Hafer ab inland. Station 
La Plata Mais 
Futtermittel sPreiie in R-ll per 
250.00—254.00 
238.00-240.00 
180.00-182.00 
168.00—170.00 
192.00—196.00 
200.00—220.00 
93.00— 95.00 
174.00—178.00 
162.00—166.00 
50 Kg. prpt. 
Weizenkleie,inland- 
Weizenkl., int. mgr. 
Roggenkleie, inl. -- 
Braiil-o.LaPlatakl. 
Bral.-o.La PI.-Poll. 
Ehile-Kleie 
Ebile-Pollards 
3.75 
4.40 
3.90 
4.70 
4.15 
5.75 
5.00 
Palmk.Harb.-Wilbb 
Kokoskuck. „ 
Ravskuch. „ 
Erdnutzkuch.» 
Leinkuchen .. 
Reisfu.-Mebl 24/28% 
Soya-Schrot 
Mehl (Preise in R,4l oer 100 Kg> 
5.00 
7,15 
5.10 
7.00 
8.90 
4.10 
7.25 
Auszugmehl hies. Mühlen 45.25 
Bäckermehl hies. Mühlen 39.75 
60% Roggenmehl fites. Mühlen 32.25 
Roggengrobmefil bi ei. Mühlen 24.00 
T«ndinz:8e!r»id<- ruhig, Intlermitt«! ruhig, M«hl stetig. 
* * * 
Berliner Getreidefrühmarkt 
vom 5. September 1330 
Tendenz: Ruhig 
Umlak: Unentwickelt _ 
Weizen ....247.00-252.00 | Hafer n.E.. .155.00-166.00 
Roggen.... 187.00-189.00 Weizenkleie.. .91,50-94.00 
Gerste 183.00—196.00 1 Roggenkleie. .84.00-88.00 
Lür 1000 à
	        
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