Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

8k. 237 
Zweites Blatt 
Donnerstag 
4. September 
„NruzerL tmb Haushalt." 
Hauswirtschaftliche Slusstellung im 
Conventgarten. 
Unter der Devise „Neuzeit und Haus 
halt" veranstaltet der Landesverband Ham- 
burg-Lübeck-Schleswig-Holstein des Reichs- 
verbanöes Deutscher Hausfrauenvereine e. B. 
und die Ortsgruppen Kiel und Rendsburg 
vom 3. bis 6. September im Conventgarten 
eine hauswirtschaftliche Ausstellung. 
Die Ausstellung wurde gestern mittag 
von Frau Tr. Hoppe-Kiel im Namen des 
Reichsverbanües eröffnet. Die Landesver- 
bandsvorsitzende, Frau Dr. Röhrs-Hamburg, 
die die Ausstellung eigentlich eröffnen wollte, 
kam infolge einer Autopanne verspätet an und 
sprach erst nach ihrer Ankunft zu den Anwe 
senden. Frau Dr. Hoppe-Kiel hieß vor al 
lem die Rendsburger Ortsgruppe willkom 
men und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie 
stark werden möge zum Wohl der Haus 
frauen. 
Dann sprach die vorläufige erste Vorsit 
zende des Bundes Rendsburger Hausfrauen, 
Frau Lütje-Kiel, hieß die Gäste willkommen 
und dankte dem Ausstellungsleiter Bethe für 
seine rührige Tätigkeit. Sie betonte, man 
wolle mit Wirtschaft, Handel und Gewerbe 
Hand in Hand arbeiten, und wünschte der 
Ausstellung einen guten, wirtschaftlichen Er 
folg. 
Dr. Feddersen-Rendsburg dankte im Na 
men des Handwerks und Gewerbes für die 
Einladung zur Ausstellung. Die der Aus 
stellung erwachsenen Schwierigkeiten seien in 
erster Linie auf die gespannte Lage der Nenös- 
burger Wirtschaft zurückzuführen. 
Zum Schluß dankte der Ausstcllungs- 
leiter Bethe allen, die am Zustandekommen 
der Ausstellung mitgewirkt haben. 
Anschließend fand 
ein Rundgang durch die Stände 
statt. Die Bühne war den Werbeständen des 
Reichsverbanöes deutscher Hausfrauenvereine, 
dem Bund Kieler Hausfrauen, dem Bund der 
Rendsburger Hausfrauen und der Versnchs- 
stelle des Reichsverbandes vorbehalten. Man 
sah Uebersichten über die Verbreitung des 
Verbandes und anderes mehr. Von der Ver 
suchsstelle für Hauswirtschaft waren prakti 
sche und empfehlenswerte , hauswirtschaftliche 
Geräte aufgestellt, die die Firma Grona» & 
Fotzgreen zur Verfügung gestellt hatte. Es 
sind dies Jndustrieerzeugnisse, die in der 
Praktisch - Wissenschaftlichen Versuchsanstalt 
des Reichsverbandes durch praktische Haus 
frauen, Wissenschaftler und Spezialfachleute 
mit dem roten Sonnenstempel für ihre Güte 
und Preiswüröigkeit versehen sind. Eine 
Sondcrschau zeigte, wie man mit Geschmack 
einen Tisch deckt. Die geschmackvollen Tisch 
gedecke und die Servietten hatten Geschwister 
Boß, das hübsche Porzellan und Kristall die 
Firma Heinrich Schmidt und die anheimeln 
den Beleuchtungskörper die Firma Gosch & 
Hansen zur Verfügung gestellt. 
Die bekannte Firma Dr. Oetker hatte ap 
petitliche Puddings, Kuchen und Süßspeisen 
sowie ihre zu deren Herstellung verwandten 
Fabrikate in geschmackvoller Anordnung zur 
Schau gestellt. — Das Schuhhaus Haggc- 
Kendsburg-Vüdelsdorf, zeigte an Schüttwa 
ren die neuesten Modelle in allen Farben, 
Nrößen und Qualitäten. — Johann Debbeler, 
Rendsburg-Büdelsdorf, führte handgewebte 
Sioffe für alle möglichen Zwecke, Wäsche usw. 
ior. — Ein weiterer Stand war dem Damen 
schneidergewerbe vorbehalten. Die Firmen 
?. Dentler, Rendsburg, H. Gribbohm und Ge- 
Ichwister Voß, Rendsburg, zeigten hier den 
Damen die begehrten Produkte ihrer Kunst 
fertigkeit. — Die Firma D. M. Horn hatte duf 
tige Damenwäsche in den schönsten Ausfüh 
rungen ausgelegt. — Im Haushalt spielen 
feute Beleuchtung?-- und Heizgeräte eine be 
deutende Rolle. Die Jnstallationsfirma 
Nosch & Hansen brachte eine große Auswahl 
non Beleuchtungskörpern, von Heizkörpern, 
elektrischen Bügeleisen, Bratröstern, Teekan 
nen und was sonst die Elektroindustrie an 
schönen und praktischen Gegenständen geschaf 
fen hat. — Das Fotohaus Carstenscn hatte in 
einem Stand eine Anzahl künstlerischer Auf 
nahmen ausgehängt. Vor dem Rundgang 
durch die Ausstellung wurden übrigens die an 
wesenden Gäste von ihm im Bild festgehalten. 
— Die Singer-Nähmaschinen A.-G. hatte eine 
ganze Anzahl von neuzeitlichen Nähmaschi- 
Rendsburg, den 4. September 1930. 
nen, zum Teil mit Motorantrieb und Licht, 
die neuesten auch mit geräuschlosem Gang, zur 
Ausstellung gebracht. — Handarbeiten hatte 
die Firma Kjerstine Jensen in großer Aus 
wahl und in allen Ausführungen vor den 
Augen der Beschauerinnen ausgebreitet. — 
Einen Reklamestand für ein Vertilgungsmit 
tel für Fliegen usw. hatte die Shcll-Spczial- 
produkte G.m.b.H. mit entsprechenden Zer 
stäubern aufgestellt. — Die Firma Crespel & 
Deiters, Jbbenüühren i. Wests., zeigte Back 
werk und Kuchen, die mit ihrem „Weizenin", 
einem Produkt, das aus dem innersten Te-il 
des Weizens gewonnen wird, gebacken wur 
den. — Auch der nächste Stand zeigte Kuchen 
und anderes Gebäck, die mit Royal-Backpulvcr 
hergestellt waren. Dieser Firma wurden bei 
der kürzlich in Kiel stattgcfundenen Bäckerei- 
Fachausstellung zwei erste Preise zuerkannt. 
— Die Firma Jürgens van den Bergb-Al- 
tona-Bahreseld stellte m übersichtlicher Weise 
den Werdegang ihrer Margarine von der 
Milch bis zum fertigverpackten Paket an ei 
nem hübschen Modell dar. Wesentlich ist, daß 
Menschenhände nicht mit dem Produkt in Be 
rührung kommen. — Das Saxonia-Werk, 
Schwarzenberg in Sachsen, zeigt neuartige 
Konservierungsapparate. Die Konservie 
rungsgläser sind mit einem doppelten Gummi 
ring versehen, durch den man mittels einer 
Luftpumpe die Gläser fast luftleer pumpen 
kann und auf diese Art ihren Inhalt völlig 
sicher konserviert. — Die Firma Henkel & Cie., 
Düsseldorf, hat gleich am Eingang des Saales 
eine große Reklameschau ausgestellt, die für 
die bekannten Fabrikate der Firma: Persil, 
Henko, Jmi und Sil wirbt. Auch das bekann 
te Persilmädchen fehlt nicht. — Die Firma 
Herbert Dittwar in Hamburg zeigt an prak 
tischen Beispielen die Vorzüge eines neuarti 
gen Fleckcnreinigungsmittels. — Visala- 
Hochsrequenzapparate zeigt der Vertreter die 
ser Firma, Heinrich Bleß, RciF^-.i-" i» 
verschiedenen Ausführungen. — Die Firma 
Schmuckkästchen hatte eine überaus große Aus 
wahl von Handtaschen irnd zahlreichen verschie 
denartigen Schmuckgegenständen ausgestellt. 
— Das bekannte Delikatessenhaus Wilhelm 
Brammer wirkt auf der Ausstellung mit den 
verschiedenartigsten Feinkostwaren appetitan 
regend auf die Besucher. — Die .Knäckebrot- 
Werke Dr. W. Kraft, Hamburg, werben mit 
ihrem Stand für das bekannte Knäckebrot. — 
Die Firma Franz Winkel-Kiel führt ihre 
Konservierungsapparate den Hausfrauen vor. 
Die Ausstellung will Neuzeitliches an 
hauswirtschastlichen Hilfsmitteln, an Geräten 
und Waren aller Art zeigen, und die Haus 
frau soll nach sorgfältiger Prüfung das für 
ihren Bedarf Geeignete wählen. 
In einer Sonderveranstaltung im Rah 
men der Ausstellung „Neuzeit und Haushalt" 
wird am Freitag, dem 5. September, 5 Uhr 
nachmittags, im kleinen Saal des Convent 
gartens Frau Erna von Lübcke, Hamburg-Al 
tona. über das Thema „Danzig, die deutsche 
Stadt" sprechen. An den Vortrag wird sich 
eine gemeinsame Kaffeetafel mit Mitgliedern 
des Reichsverbandes Deutscher Hausfrauen 
e. V. anschließen. Ein Sondereintritt für den 
Vortrag wird nicht erhoben. 
Wie uns die Ausstellungsleitung mitteilt, 
trugen sich am ersten Ausstellungstage für die 
neu gegründete Ortsgruppe des Reichsver 
banües Deutscher Hausfrauenvereine e. V., 
den „Bund Rendsburger Hausfrauen", über 
50 neue Mitglieder in die Mitgliederliste ein. 
* * * 
Di§ Vsrsmstattrmgen öer 
VsM§Lüh§re m ösr ksmMenöm 
Spietzeil. 
Die Volksbühne wird in diesem Winter die 
Zahl der Vorstellungen einschränken, da die Unter 
stützung der Arbeit durch die Stadt und die Ge 
meinde Büdelsdorf wegfällt. Dafür wird die Aus 
wahl der Veranstaltungen um so vorsichtiger ge 
troffen werden. Die Winterffuelzeit beginnt am 
Sonntag, dem 28. September, mit Georg Büchners 
Revolutionsschauspiel „Danton". Büchner ist 1813 
geboren, mit 24 Jahren als Privatdozent der Natur- 
wijsenichasten in Zürich gestorben. Er ist einer der 
größten deutschen Dramatiker, nur zu vergleichen 
mit H. v. Kleist, mit dem er das Sch'cksal reilt, daß 
erst eine späte Nachwelt seine Bedeutung erkannt 
hat. Seine Hauptwerke sind 50 Jahre nach seinem 
Tode erstmalig im Druck erschienen, der „Danton", 
„Woyzek" und „Leonce und Lèna", ein Lustspiel. 
Der Dolksbühnenverlag hat in der Reihe seiner 
Klossikerausgoben Büchners Werke *rt einem Ganz 
leinenbande herausgebracht (Preis 1,40 RM„ im 
Buchhandel nicht zu haben). 
Für November ist das vielbesprochene Schau 
spiel „Amnestie", dessen Verfasser Dr. Karl Ai. 
Finkelnburg, Präsident des Preuß. Strasvollzugs- 
amtes ist, zur Aufführung Ün Aussicht genommen. 
Im Dezember kommt der grelle Dr. Ludwig 
Wüllner, dem bei den Schillerbundfestspielen in Wei 
mar die deutsche Jugend wieder in Heller Begeiste 
rung zugejubelt hat, nach Rendsburg. 
Auf dem Gebiet des plattdeutschen Dramas 
ist noch wenig Neues angezeigt. Die Kieler Nieder 
deutsche Bühne wird hier zunächst „Seefahrt is not", 
ein ernstes, und „Se wulln Grotvadder bearben", 
ein heiteres Werk, deren Uebersetzung aus dem 
Englischen ins Plattdeutsche der Vorsitzende der 
Rendsburger Volksbühne besorgt hat, aufführen. 
Den Grotvadder wird Prof. Mensing spielen, der 
z. Z. in Wildungen den Winterfeldzug vorbereitet. 
Briefs KN Lis SchrMsiLmm. 
à Lchriftleitung stellt dt« Benutzung dieser Rubrik, s». 
jtü *» der Raum zulägt. den Lesern zur Besprechung «an 
Angelegenheiten allgemeinen öfsentlichen Interesse» zur Ver. 
tügung, verwahrt sich aber ausdrücklich dagegen, mit dem In. 
halt identifiziert zu werden und übernimmt dafür ketnerlet 
Verantwortung. Ci« behält stch vor. bet Einsendungen, di, 
»ach «hrer Ansicht über da« Maß de» Sachlichen hlnausgehen 
SoEtcltiuen beim. Streichungen vorzunehmen. 
Verkehrsordnung bei Umzügen. 
Bei den wiederholten Umzügen zwischen 
Rndsburg und Büdelsdorf am Sonntag, dem 
31. August, mußte man sich wundern (wie auch 
schon früher des Oefteren) über die überaus 
mangelhafte Stratzen-Disziplin bei Umzügen. 
Die Züge verbreiteten sich mit aller Absicht 
über die ganze Breite der Straße, um dadurch 
jeden Verkehr zu unterbinden. Fußgänger 
haben Schwierigkeiten, den Weg zu finden. 
Fahrzeuge sind gezwungen anzuhalten, wenn 
sie kein Unheil anrichten wollen. 
Einsender dieses traf einen Zug auf der 
Eckernförder Chaussee, die wirklich breit ge 
nug ist, um einen einwandfreien Verkehr zu 
zulassen, und konnte beobachten, wie Leute 
aus dem Zug auf die Trittbretter eines aus 
wärtigen Autos sprangen und den Fahrer tät 
lich bedrohten, weil- er nicht anhielt. Ein Po 
lizeibeamter, der in allernächster Nähe war, 
muß den Vorfall gesehen haben, ohne daß von 
ihm irgend etwas unternommen wurde. 
Der Verkehrs-Verein gibt sich alle Mühe, 
Fremdenverkehr in unsere Stadt zu ziehen, 
und an Tagen wie am Sonntag, an dem sehr 
viele fremde Autos unsere Stadt durchfahren, 
tut die Polizei nichts, um den Ausflüglern 
den Aufenthalt angenehm zu machen. 
Was gedenkt die Polizei zu tun, um in 
Zukunft die Bürger und Fremden gegen die 
sen Straßen-Terror zu schützen? 
Ein Bürger. 
Ein kleines Erlebnis zwang mich zum Nach 
denken. Ich sah vor einiger Zeit, wie ein kleiner 
Knirps von einem Obsthändler tüchtig am Arm ge 
schüttelt und von ihm bedroht wurde. Laut schrei 
end lief der Kleine davon. Ich fragte den Obst 
händler, was denn los sei. Ganz erregt erzählte er 
mir, daß der Bengel sich eine Pflaume genommen 
hätte, solche Frechheit, das wäre doch unerhört und 
überhaupt die heutige Jugend, na! Er machte -dann 
noch eine Handbewegnng, als wenn die ganze Iu- 
zend -damit abgetan wäre. 
Der Kleine hatte die Pflaume aber nicht etwa 
'm Laden genommen, sondern von einem Tisch, der 
auf -dem Bürgersteig vor dem Schaufenster mit 
Ware ausgestellt war. Ich sagte nichts und ging 
meines Weges. 
Nun möchte ich einmal die Frage auswerfen, 
ob es richtig und angebracht ist, daß verschiedene 
Obsthändler ihre Ware frei und offen und ohne 
Beaufsichtigung auf der Straße zur Schau stellen. 
Meines Erachtens wird hiermit direkt ein Anreiz 
zum Wegnehmen geboten. Die Versuchung, ganz 
besonders für Kinder, ist doch zu groß! Auch 
kommt noch in Betracht, daß vielv Eltern ihren Kin 
dern bei weitem nicht das Obst kaufen können, was 
sie eigentlich haben sollten. „Eßt mehr Obst und 
Ihr bleibt gesund!" liest man in den Fruchtläden. 
Aber leider, die Zeiten sind schwer und das Geld ‘ft 
knapp. Ich würde es aber für richtig halten, wenn 
diese Tische von den Straßen verschwinden würden. 
Wenn ein Obsthändler seine Ware hnbşch und ge 
schmackvoll im Schaufenster ausstellt, wird er auch 
so seine Ware stets und ständig absetzen. —i— 
Die musikalischen Werke, die gespielt werden 
sollen — Opern und Operetten vom Kieler und 
Flensburger Stadttheater — sind noch nicht fest 
gelegt. 
Für den Schluß der Spielzeit ist ein Gastspiel 
des Kleinen Theaters, Berlin, mit Max Adalbrrr in 
einer Schwankrolle in Aussicht genommen. 
* *’ •- 
Stapellauf eines MoLorfrachtfchiffes 
auf der Werft NobisLrug. 
Auf der Werft Nobiskrug E. m. b. H. fand 
gestern der Stapel-lauf eines Motor-Frachtschiffes 
statt, welches von Kapitän Knüppel, Finkenwär 
der, bestellt ist und den Namen „Eeheimrat 
Koenigs" erhielt. 
Das Schiff, als Dreimast-Jachtschoner-Typ 
gebaut, hat folgende Abmessungen: Länge 31 Me 
ter, Breite 7 Meter, Seitenhöhe 3 Meter. Es ist 
ausgerüstet mit einem kompressorlosen Dieselmo» 
tor von 150 PS. 
* * * 
* Offenhaltung der Geschäfte am Markt 
sonntag. Die Polizeiverwaltung macht im 
heutigen Anzeigenteil bekannt, daß am Sonn 
tag, den 28. September (Jahrmarkt) in den 
offenen Verkaufsstellen der Stadt ein Ge 
werbebetrieb von 14 bis 18 Uhr stattfinden 
darf. 
* Der Tanbenzuchtverein von Rendsburg 
und Umgegend erhielt auf seiner letzten Ver 
sammlung, die in Riecks Gesellschaftshaus statt 
fand, wiederum Mitgliederzuwachs. Der Re 
ferent des Abends, M. Meins, hielt einen 
Vortrag über Hamburger Silbersticken. Diese 
Rasse ist wohl eine der ältesten Hamburger 
Taubenrassen. Man hat bei den Tieren, die 
früher Hamburger Sttckschläge genannt wur 
den, Einkreuzungen mit weißen deutschen 
Mövchen gemacht, um eine schöne Kopfform 
zu erzielen, da alle Tiere früher längliche 
Kopfform hatten. Nachdem der Vortragende 
die verschiedenen Farbenschläge erläutert hatte, 
kam er zur Besprechung der mitgebrachten 
Tiere. Diese waren, bis auf Kleinigkeiten, in 
jeglicher Beziehung gut. Die Jdealtiere der 
Hamburger Silbersticken sollen mövchenartige 
Tiere mit schöner Kappe und gut entwickelter 
Rosette sein. Dem Referenten wurde durch 
den Vorsitzenden der Dank der Versammlung 
ausgesprochen. Die nächste Versammlung fin 
det am 25. September im Nobiskruger Gehölz 
statt. Es sollen indische Bahorn vorgeführt 
werden. Der Vorstand wurde um einen Bei 
sitzer erweitert, da der Verein in seiner wei 
teren Tätigkeit einen größeren Vorstand be 
nötigt. Beisitzer wurde Karl Steck. Da ein 
Mitglied unseres Vereins von einem aus 
wärtigen Verkäufer beim Ankauf von Tauben 
übervorteilt ist, wurde beschlossen, vereins 
seitig gegen den Verkäufer vorzugehen.' Mit 
Dankesworten an die Erschienenen schloß der 
Vorsitzende die Versammlung. 
Wetterdienst der Deutschen Seewarte. 
Im Süden des Reiches war heute die Witte 
rung bei wolkigem. vielfach heiterem Himmel trocken 
und warm in Norddeutschland dagegen hielt di« 
kühle Nordwestströmuno noch an und es kam vielfach 
zu Schauern. Im Ostseeküstengebiet haben sich di« 
Druckgegensätze vermindert und es ist daher zu einem 
Abflauen der Winde gekommen. In Ostpreußen 
brachten lokale Gewitterstörungen sehr kräftige Schau 
er mit sich. Das ausgedehnte Hochdruckgebiet. we!- 
ch-es sich vom Nordmeer bis nach Holland erstreckt, 
gewinnt langsam in Richtung auf Skandinavien an 
Raum. Auf seiner Westseite dränat vom Atlantik 
ein Tiefdruckgebiet in nordöstlicher Richtung nach. Es 
ist zu erwarten, daß wir langsam an die Südseit« 
des Hochdrucks gelangen, so daß sich eine mehr nörd 
liche bis nordöstliche Luftströmung durchsetzen wird, 
die zu einer allmählichen Wetterbesserung führt. 
Bes. Hinw.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.