itmröe, den Schiffsjungen überfiel und im
Beiboot flüchtete, Hot sich nicht lange seiner
Freiheit freuen dürfen. Noch am Freitag ge-
Lang der Polizei seine Festnahme in Hamburg,
rin der Schumannstraße wurde er erkannt,
flüchtete, konnte aber wenig später in einer
Terrasse der Humboldtstraße ergriffen wer
den. Er gibt zu, von dem Segler aufgenom
men worden zu sein, verweigert aber jede
Aussage.
nr. Vüsum, 2. Sept. Ucöerfall. In der
Nacht zum Montag soll auf der Chaussee nach
Osterhof ein junges Mädchen von jungen Bur
schen belästigt und angefallen worden sein.
Einem vorüberkommenden Auto, dessen In
sassen das Mädchen um Beistand anrief, wur
den die Scheiben eingeworfen, so daß es nach
Heide fuhr, um polizeiliche Hilfe zu holen.
Heide, 3. Sept. Zwei Einbrecher in Heide
verhaftet. Der hiesigen Polizei gelang es, in
der Nacht zum Montag auf dem Staatsbahnhof
gegen 4 Uhr zwei aus Lüneburg stammende Ein
brecher festzunehmen, die einige Stunden vorher
in Husum in der Rosenstraße einen schweren Ein
bruch ausgeführt hatten. Die Spitzbuben hatten
sich am Husumer Hauptbahnhof eine Taxe ge
mietet, um sich nach Heide fahren zu lassen. Die
gestohlenen Gegenstände wurden vorgefunden. Bei
den Verhafteten handelt es sich um einen gewissen
Schäfer und einen Dätte, die beide in Lüneburg
wohnhaft finb.
LarĢchĢ àpslhoSm.
Eine neue Brücke dem Verkehr
übergeben.
kw. Friedrichstadt, 2. September. Die
Brücke zwischen Bergenhusen und Megger
dorf, die neu gebaut worden ist, wurde durch
einen Regierungsbaumeister abgenommen
und dem Verkehr übergeben.
Hz. Schwabstedt, 1. September. Sturz mit dem
Fahrrad. Dr. med. Schultz von hier, der sich mit
seinem Fahrrad auf der Rückfahrt von Winnert be
fand, wo er einen Krankenbesuch gemacht hatte,
stürzte auf der Chaussee mit dem Fahrrad und zog
sich bei -dem Sturz eine schwere Kopfverletzung zu,
so daß er die Besinnung verlor, und in einem Auto
in seine Wohnung gefahren werden mußte.
Hz. Schwabstedt, 1. September. Das erste
Schwabstedter Volksfest fand hier statt. Der Besuch
war auch von auswärts sehr gut. Nachmittags ver
gnügte sich alt und jung bei den verschiedenen Volks
belustigungen, wie Tontaubenschießen, Scheibenschie
ßen, Raddrehen, Fischwersen usw. Auf dem Platz
an der Treene vor dem /ahrh-aus war ein Festzelt
aufgebaut, und auch Verkaufsbuden waren vorhan
den. Nachmittags spielte die Kapelle im Zelt. Abends
gegen 11 Uhr fand eine Fackelpolonaise mit Musik
über die Treenebrncke statt und ein Feuerwerk wurde
an der Treene abgebrannt.
bu. Wyk a. Föhr, 2. September. Anläßlich ihres
100jährigen Geschäftsjubiläums hat die Firma I.
Martens in ihrem Schaufenster zahlreiche Bilder,
die alten Geschäftsbücher, Rechnungen, Münzen usw.
in hübscher Weise zur Ansicht gebracht; auch das
Kleid und der Schmuck, die von der Gründerin vor
100 Jahren getragen wurden, beweisen die Dank
barkeit und Hochachtung, welche noch heute in der
Familie Martens für die Vorfahren vorhanden ist.
zp. Langenhorn, 2. September. Das Fest der
Goldenen Konfirmation wurde hier unter Teil
nahme von 170 ehemaligen Konfirmanden begangen.
Nach dem Gottesdienst in der festlich geschmückten
Kirche fand nachmittags eine Nachfeier in Peter
Frisdrichfens Gastwirtschaft in Ost-Langenhorn
statt. Gemeinsamer Gesang, Deklamation, Chorge
sang -des Lan'genhorner Gemischten Chors wechselten
miteinander ab. Die Begrüßungsansprache des
Ortsgeistlichen ging ans von dem Wort Sach. 14, 7.
Rach der gemeinsamen Kaffeetafel fand die Vertei
lung der Gedenkblätter statt, die der Kirchenvorstand
den Gästen zur Erinnerung überreichte.
Vom Mittelrücken.
Mnöorf über seine« schweren Stur;.
Trockenlegung
des Sees Neu-Pugum.
pl. Glücksburg, 1. September. Nachdem bereits
vor längerer Zeit das bereits entwässerte und kulti
vierte rund 60 Hektar große „Holnis-Noor" Eigen
em des Landkreises Flensburg geworden ist, hat
dieser nun auch den unmittelbar am Noor liegenden
See Neu-Pugum käuflich erworben und beabsichtigt,
diesen in absehbarer Zeit trocken zu legen nnd.m
Grünland umzuwandeln. Das Kreisbauamt m
Flensburg wurde mit der diesbezüglichen Entwurfs-
aufstellung beauftragt. Die Gcfamtgröße des er
worbenen Seegebietes betrügt rund 20 Hektar, hier
von sind rund 12 Hektar als reine Snßwasserfläche
und rund 8 Hektar als fast ertraglose Grünland-
Randffäche anzusprechen. Der Boden des Sees be
steht durchweg aus Seeschlick, 'während die Rand
flächen aus gut zersetztem Niederungsmoor bestehen.
Durch den flachen Wasserstand im See (30-60 gtm.)
und dadurch, daß es möglich fein wird, den See
mittels des bereits bestehenden Schöpfwerks des
Holnis-Noor zu entwässern, wird es möglich fein,
die Ansführnngs- und Unterhaltungskosten bedeu
tend zu verringern und somit das Kulturwerk wirt
schaftlich zu gestalten. Das vorgesehene Kulturwerk
ist volkswirtschaftlich von großer Bedeutung, wenn
man berücksichtigt, daß rund 20 Hektar neue Land-
fläche gewonnen wird, auf welcher mindestens 40
Stück Großvieh weiden können. Rechnet man auch
nur mit einer durchschnittlichen Gewichtszunahme
von 250 Pfund je Stück und Weideperiode, so stellt
dises eine Fleischerzeugung von 10 000 Pfund jähr-
Heide, 3. Sept. Der am Sonntag beim
Heider Rennen verunglückte Rennfahrer Zirn
dorf, der verletzt im Herder Krankenhaus liegt,
äußerte sich über seinen Sturz einem Vertreter
des H. A. gegenüber. Auf dessen Frage, wie
es zum Sturz gekommen sei, erklärte er: Es
war vielleicht zuviel, was die O.M.B. vorr uns
Fahrern verlangte. Wenn die Herder Bahn
nicht so zuverlässig gewesen wäre, hätte schon
früher ein Unglück passieren können. Bis zu
120 Klm. hätte man ja sicher fahren können.
Aber bei den schweren Maschinen war das
Gefahrenmoment doch zu groß. Die Brillen
seren vom Regen und durch die von den Vor
dermännern aufgeworfenen Teilchen der Bahn
beschlagen gewesen. Als er die Gläser abge
wischt habe, hätte er gar nichts mehr gesehen,
und das gerade in dem Augenblick, als er wie
der die Führung vor Pätzold habe übernehmen
wollen. Den mit 90 Stundenkilometern fah
renden Herzogenrath habe er zu spät gesehen.
Wie eine Kugel sei er auf diesen losgeschossen;
denn er habe etwa 140 Stundenkilometer Ge
schwindigkeit in dem Augenblick gehabt. Her
zogenrath sei unterhalb des weißen Strichs
gefahren, sei aber dann rechts hochgefahren, so
daß er, wenn er nicht auf ihn aufrennen wollte,
nur noch links habe vorbei können. Das sei
aber bei der geringen Geschwindigkeit von
Herzogenrath nicht mehr möglich gewesen. So
habe er kurz links gesteuert, was die Maschine
natürlich bei der eigenen Geschwindigkeit nicht
anders habe beantworten können als mit Tru
deln. Es habe ihn mehrere Male herumge
schlendert. Mit dem rechten Fußrücken, dem
Kinn und der linken Schläfe sei er in den
Draht gekommen. Sonst sei ihm nichts passiert.
Für einige Augenblicke sei er bewußtlos ge
legen und habe dann Schmerzen im Oberarm,
der ohne Komplikation glatt gebrochen wurde,
und im Fußrücken gespürt, der tief durchgeris
sen ist, wenn auch nicht sonderlich gefährlich.
Schuld sei auch die späte Ankunft seiner
Maschine gewesen. Dadurch habe keine Mög
lichkeit mehr bestanden, sich richtig einzufahren.
Bei den wenigen Runden, die er am Sonntag
morgen noch habe fahren können, stellten sich
Kerzendefette ein, die aber nicht mehr durch
repariert werden konnten. Daher sei er ge
zwungen gewesen, Kerzen einzusetzen, die den
Nachteil hatten, daß er nach jeder Runde ab
stoppen mußte, damit sie keine Glühzündung
bekamen. So sei es gekommen, daß er immer
wieder mit Teich und Pätzold zusammengera
ten sei und sich nicht aus dem Nudel habe frei
machen können. Er habe am Sonntagmorgen
die schnellste Runde mit 154,7 Klm. gefahren
und hätte bei gutem Wetter auch diesmal wie-
I der einen Bahnrekord aufgestellt.
lich dar, die der Dolksernährung als eigenes Landes
produtt zur Verfügung stehen. Die Gesamtkosten
der ganzen Maßnahme (Kultivierung und Entwäs
serung) sollen durch zu erwirkende staatliche Bei
hilfen und billige Darlehen gedeckt werden. Erst nach
Bewilligung dieser Gelder ist mit der Ausführung
zu rechnen.
Urkundenfälschung
als Wahlmanöver.
Flensburg, 2. Sept Der Wahlkampf hat
hier eine Blüte getrieben, wie man sie wohl
noch nicht gesehen hat. Man ist vor einer Ur-
kundenfälschnng nicht zurückgeschreckt. Die
„Fl. Nachr. berichten darüber: Irgendwelche
Spitzbuben sind da nun auf die Idee eines
neuen Wahltricks verfallen. Es ging heute
mittag um 12 Uhr ein in Flensburg um 11
Uhr vormittags zur Post gegebener Schreib-
maschinen-Eilbrief ein, der dringend ersuchte,
daß der Vortrag des Herrn Dr. Schifferer aus
fallen müßte. Der Brief war unterschrieben
„Deutsche Volkspartei, Ortsgruppe Flens
burg, Lohmann, Studiendirektors Es hieß
dann weiter darin: „Zu Ihrer Orientierung
teilen wir Ihnen mit, daß unser Referent lei
der im letzten Moment zu einer wichtigen Be
sprechung nach Berlin gerufen ist. Die An
zeige bitten wir an bevorzugter Stelle zu
bringen und alle anderen Versammlungshin
weise und Inserat (!) zu unterlassen. Tie
Rechnung ist an das Wahlbüro int „Hotel
Unton" zu senden."
Die Unterschrift Lohmanns war mit Tinte
geschrieben und nicht ungeschickt gefälscht, ob
wohl der oder die Absender sehr beschränkte
Gehirne haben müssen, wenn sie geglaubt ha
ben, daß wir auf die Fälschung hereinfallen
würden. Denn Herr Dir. Lohmann konnte die
vorstehenden Sätze weder formell noch sachlich
verfaßt haben.
Eine feine Neuheit!
* * *
Tödlicher Sturz mit dem Fahrrad.
Flensburg, 2. Sept. Im Flensburger Kran
kenhaus starb nach einer Operation die 12jährige
Tochter Erna des Arbeiters M. in Freudenlund.
Das Kind war mit dem Fahrrad gestürzt und
hatte nur geringfügige äußere Verletzungen da
vongetragen. Später klagte es über Schmerzen,
so daß es am Sonntag nach Flensburg geschafft
werden mußte, wo es jetzt gestorben ist.
* * *
Flensburg, 2. Sept. Lebensmüde. Heute
morgen fand der Badegehilfe des Ostseebades
in der Nähe des Brückenkopfes die Leiche ei
ner ca. 60 Jahre alten Frau. Die Wiederbe
lebungsversuche durch die Samariter der
Feuerwehr waren erfolglos, der herbeigeru
fene Arzt konnte nur den Tod feststellen. Aus
dem Trauring konnte der Name der Lebens
müden ermittelt werden. Die Frau ist an
scheinend von dem Brückenkopf ins Wasser ge
sprungen, ein Mantel lag an der Brücke.
rm. Schnby, 3. September. Neubesetzung
der Pfarrstelle. Der frühere Missionar der
Vreklumer Mission, Pastor Stacker, der im
Frühjahr aus Indien zurückkehrte und vor
her in Neustadt in Holstein war, ist für die
hiesige Pfarrstelle vom Landeskirchenamt in
Aussicht genommen worden.
ag. Schleswig, 2. Sept. Aus dem Stadtparla
ment. Am Dienstag fand hier eine Kollegien
sitzung statt, in der eine umfangreiche Tagesord
nung zu bewältigen war. Zunächst wurde der
neue Stadtverordnete Ewoldsen eingeführt.
Einem Antrag um Nachbewilligung von 15 000
RM. für 1929 wurde stattgegeben. Weiter wur
den für Straßenverbesserungen am Damm 1179
RM. bewilligt. Dem Gartenbanverein wurden
100 RM., dem Patenschaftsbund Tingleff 200
RM. bewilligt. Aus Sparkassenmitteln wurden
dann 9000 RM. für die Innenausstattung des
neuen Sparkaffengebäudes bereitgestellt. Man
hofft, das neue Gebäude am 1. Oktober beziehen
zu können. Eine Kläranlage sür die neue Doll
kanalisation am Stadtfeld soll in der Michaelis-
straße angelegt werden. Die Mittel hierfür be
tragen 3500 RM. Dem Projekt wurde zugestimmt.
Das Stadttheater wurde für vier weitere Jahre
an den Gastwirt Rudow unter gleichen Bedin
gungen verpachtet. Reben der jährlichen Pacht von
6000 RM will der Pächter eine einmalige Reno
vierung des kleinen Saales für 2000 RM vorneh
men. Für eine Verbreiterung der Brücke über den
Mühlenbach beim Regierungsgebäude wurden
2000 RM bewilligt. An einige Schleswiger Ver
eine wurden 700 RM. aus Sparkaffenmitteln ver
teilt. Für das Stadttheater sollen 60 neue Klapp-
stüh'le zum Preise von 1200 RM angeschafft wer
den. Den Hauptpunkt der Tagesordnung bildete
ein Antrag um Verkürzung des Acgidimarktcs.
Vom Verein für Handel und Industrie und von
fast allen Schulen der Stadt sind diesbezügliche
Wünsche geäußert worden. Schon im vorigen Jahr
hatten die städtischen Kollegien die Verkürzung
des Jahrmarktes auf vier Tage befchloffen, der
Oberpräsident hatte diesem Beschluß aber nicht zu
gestimmt, weil der Markttermin schon in vielen
Kalendern festgesetzt war. In Zukunft soll nun
der Jahrmarkt am 1. Sonnabend im September
beginnen, am folgenden Dienstag wird dann der
Markt mit dem Haupttag beendet. Weiter wurde
befchloffen, die Jdstedtkommifsion uni ein bürger
liches Mitglied zu erweitern. Man trat dann in
eine geheime Sitzung ein.
às Sem Kress EcksZmMös.
Bei Anbringung einer Rundfunk-
antenne vom Starkstrom getroffen.
Gettorf, 2. September. Ein Eisenb-ahnbeam
ter in Gettorf warf, zwecks Verankerung eines An
tennenmastes, einen alten, isolierten Draht, eine so
genannte Litze, über den Zaun seines Grundstückes.
Die Litze berührte dabei eine 15 000-Volt-Leitung.
Der Beamte fiel auf den Rücken und erlitt Brans-
wunden an den Händen und unter den Füßen. Nur
dem Umstand, daß die Litze nicht an der Starkstrom
leitung hängen blieb, verdankt der Unvorsichtige
sein Leben.
Eckernförde, 2. September. Einen tragischen
Abschluß hat die einzigartige Familienfeter im Hause
des Kirchenpropstes Langlo gefunden. Der Schw:e-
gervater des Pröpsten, der greise Pastor Prahl aus
Hadersleben, feierte gestern mit seiner Gattin Gol
dene Hochzeit und segnete in der Kirche seinen
Schwiegersohn, Propst Langlo, ein, der gleich,zr.tig
mit seiner Gattin Silberne Hochzeit feierte und sei
nerseits seiner Tochter, die am gleichen Tage mit
Pastor Pörksen-Gelting Grüne Hochzeit feierte, den
kirchlichen Segen mitgab. Dieses schöne Familien
fest wurde in aller Fröhlichkeit im christlichen Sinne
gefeiert, es war für das alte Paar im Goldschmuck
ein schöner Abschluß, für dos Paar im Silberschmuck
ein beglückender Höhepunkt und für das junge Paar
ein glückverheißender Anfang. Für den greisen Pa
stor Prahl ist es im wahrsten Sinne des Wortes zum
Abschluß geworden. Heute früh ist,der Geistliche still
verschieden.
mg. Schwansen, 1. September. Ein alter Ve
teran. Der frühere Stellmacher Staffer Pinn in
Harzmoor (Gemeinde Thumby) beging heute bei
voller körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische
seinen 89. Geburtstag. Das Soldatenteben hat er
gründlich kennen gelernt. Den deutsch-dänischen
Feldzug 1864 mußte er auf dänischer Seite mit
machen. Aus diesem Grunde bezieht er alljährlich
auch den dänischen Ehrensold von 100 Kronen. Den
deutschen Einigungskrteg 1870/71 machte er unter
preußischen Fahnen mit. Das Stellmacherhandwcrk
hat er viele Jahrzehnte betrieben, immer an dem
selben Ort. Bei beginnendem Alter trat er sein
Geschäft an seinen Sohn ab. Der Hochbetagte liest
noch täglich seine Zeitung und nimmt regen Anteil
an ollen Vorkommnissen.
AttS Ķtt-NsLSfchleLwêA.
Grotzfeuer in Veloft.
Betoft, 2. Sept. Ein Feuer entstand beim
Dreschen auf dem Mühlcnhof. Es fand durch
den starken Wind schnellste Verbreitung, so
daß öre Gebäude bald in Flammen standen.
Die vier herbeigeeilten Feuerwehren vermoch-
ten nichts auszurichten. Die gesamte einge
brachte Ernte wurde ein Raub der Flammen.
Bier Pferde, eine Anzahl Kühe, ein wertvol
ler Stier und eine beträchtliche A.,ahl
Schweine kamen in den Flammen um. Bon
den Schweinen wurden etliche erschossen, um
sie vor dem Flammentod zu bewahren. Das
Wohnhaus konnte gerettet werden, jedoch sind
die Mobilien zum Teil sehr stark beschädigt.
Die Gebäude waren erst in diesem Sommer
neu aufgeführt.
Um öerr ĢeLichLSMm.
Kommrmistenprozeß in Neumünster.
x. Neumünster, 3. Sept. Bei den Zeugenver
nehmungen im Kommunisten-Prozeß gab es heute
abermals zahlreiche Widersprüche. So lauteten
beispielsweise die Bekundungen der drei Brüder
Christiansen, die verschiedenen politischen Rich
tungen angehören, völlig entgegengesetzt. Stark
belastend für Timm war die Aussage der Frau
Oestmann-Kiel, die damals den Zug begleitete
und die Timm in dem kritischen Augenblick mit
verbissenem Gesicht und dem Ausruf: „Haut sie!"
auf die Nationalsozialisten losstürmen sah. Nach
dem 3 Schüsse gefallen waren, hat sie Timm ru
fen hören: „Ich sterbe für die Sowjet-Republik!"
Ganz entgegengesetzt schildert der 17jährige We
berlehrling Kasimir den Vorfall. Aus die Frage
des Vorsitzenden, weshalb er dabei war, erklärte
der Bursche: „Es war so interessant!" Er schildert
dann Timm als Ruhestifter, der ruhig über die
Straße zu den Rational-Sozialisten gegangen
wäre und ohne Grund niedergeschossen worden lei.
Auf weiteres Befragen sagt er dann aber aus, er
habe gesehen, wie Timm einen Rational-Soziali-
sten an der Brust packte. Der Zeuge Bennard hat
gesehen, wie bereits um die Fahne gekämpft wor
den sei, bevor überhaupt noch Schüsse sielen. Es
wären auch mindestens 3 bis 4 mal soviel Kom
munisten zur Stelle gewesen, als Nationalsoziali
sten. Während Timms Kommando erscholl, wären
etwa 30 bis 40 Kommunisten losgestürmt.
pu. Flensburg, 3. September. Wegen fort
gesetzter Unterschlagung und Fälschung von
Posturkunden hatte das Schöffengericht zu
Husum den von Juli 1929 an auf reichlich
Jahr als Posthelfer bei der Postagentur in
Pahlhude beschäftigten Landmannssohn Fritz
L. daselbst zu y 3 Jahr Gefängnis verurteilt.
Das Gericht nahm zu Gunsten des Angeklag
ten an, daß er sich nicht bewußt war, daß er
im strafrcchtpflichtigen Sinne Beamter sei. Ge
gen das Schöffengerichtsurteil legte der
Staatsanwalt Berufung ein. Bei der darauf
hin am Dienstag vor der Großen Strafkammer
des Landgerichts in Flensburg in derselben
Strafsache stattfindenden Berusungsverhand-
lung erklärte der Angeklagte, er sei sich nicht
bewußt gewesen, daß er Beamter im strasrecht-
lichen Sinne sei. Da die Beweisaufnahme
durch die Vernehmung des damaligen Post-
agenten in Pahlhude zu Gunsten des Ange
klagten ausfiel, zog der Staatsanwalt die Be
rufung zurück.
wk. Kiel, 2.. Sept. Einen erfreulichen Er
folg hatte der ans Diekhof gebürtige 26jährige
Melker Rudolf Sch. bei der Kieler Strafkam
mer, denn diese nahm ihm aus seine Berufung
eine Strafe von 6 Monaten Gefängnis ab, die
ihm das Schöffengericht Neumünster zuerkannt
hatte. Er war nämlich für überführt erachtet
worden, in der Silversternacht in Großenaspe
in der Gastwirtschaft den Eleven Sch., mit dem
er sehr befreundet war, durch einen Messer
stich verletzt zu haben. Zu der Berusungsver-
hanölung hatte Sch. nicht geladen werden kön
nen, da man nicht weiß, wo er jetzt in Stellung
ist. Im übrigen mar die Strafkammer der
Ansicht, daß in der erneuten Verhandlung der
Schuldbeweis gegen Sch. zusammengebrochen
sei. Daher habe aus Freisprechung erkannt
werden müssen, wie auch vom Staatsanwalt
beantragt worden war.
HmMüe.
Dor Stenographenverein „Stolze-Schrey". Rends
burg, begeht am Sonnabend, den 6. d. Mts., in
Rotenhof sein diesjähriges Sommervergnügen, verbun
den mit einer Siegerseier für die aus dem Bundes
tag in Lübeck erfolgreichen Schreiber (siehe heutige
Anzeige).
In wirtschaftlich schwerer Zeit muß die Hausfrau
beim Einkauf für die Küche doppelt darauf achten,
daß sie nur gute Ware erhält. Daß sie dabei in erster
Linie auch die altbewährten Maggi - Erzeugnisse
(Würze, Suppen und Fleischbr-ühwürfel) bevorzugt, ist
nicht zu wundern, denn Maggi's Erzeugnisse haben
sich allzeit als treue H:lfer erwiesen. Wer sie ver
wendet, spart Geld, Zeit und Arbeit.
Der Winterlehrgang der Landwirtschaf lichen
Haushaltungsschute Andorf (Stedler-Frauensch-ule)
beginnt am 1. November. Anmeldungen werden bis
zum 1. Oktober von der Schulleitung entgegen
genommen. (Siehe Anzeige.)
Knochenmehl, Thomasmehl*
Kali, Ämmoniaksuperphos-
phaî, Stickstoffdünger. Saat-
I anerkannte Âbsaat
und Handelssaatgut, geeig
neten anerkannten Winfer-
für mitt!.Boden,
Wintergerste vorrätig
Maos SieSeis, Menwesietlf
Hoistenmtihle
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