lie neuen MMo
, TU. Berlin, 29. August. Die Kündigung des
Handelsvertrages mit Finnland und seine Erset
zung durch neue Vereinbarungen wird an zu
ständiger Stelle bestätigt.
Der deutsche Ministerialdirektor Dr. Ritter
kehrt am Montag nach Berlin zurück, um über die
Einzelheiten der neuen Abmachungen Bericht zu
erstatten. An zuständiger Stelle wird Wert auf
die Feststellung gelegt, daß es sich bei der Kün
digung um eine gegenseitige Vereinbarung im
Zuge mit neuen Abmachungen handelt. Treten
diese noch drei Monate vor Ablauf des Vertrages
in Kraft, so wird die formelle Kündigung als
solche hinfällig, widrigenfalls es bei der Kündi
gung Bleibt. -
Die Hauptpunkte der neuen Abmachungen
sind folgende: Das Zusatzabkommen vom Jahre
1929, das die hauptbeanstandeten Zollsätze auf
fünf Jahre und für Butter iogat auf sieben Jahre
festlegte, fällt fort. Die künftigen Abmachungen
laufen aus unbestimmte Dauer, jedoch ist eine
erste Kündigungsfrist von sechs Monaten für das
Ende des dritten Vertragsjahres vorgesehen. Auch
späterhin ist der neue Vertrag mit sechsmonat
licher Frist jederzeit kündbar. Diese Kündigungs
bestimmungen stehen im engsten Zusammenhang
mit den neu vereinbarten Zollsätzen. Die All
gemeinbestimmungen des alten Vertrages für
Oelmargarine, Butter und Käse sind gestrichen.
An ihrer Stelle sind
bestimmte Zollkontingente
festgelegt und zwar für Butter ein Jahreskon
tingent von 5600 Tonnen zu einem Zollsatz von
50 Mark. Dies entspricht dem heute in Kraft
befindlichen autonomen deutschen Zollsatz. Auto
matisch senkt sich nach den ersten vier Jahren die
ser Zollsatz auf 40 Mark, den das deutsche Zoll-
gesetz als autonomen Mindestsatz vorschreibt. Hier
besteht jedoch die Möglichkeit einer etwa notwen
dig werdenden Kündigung für den Fall, daß sich
dieser niedrige Zollsatz auch von diesem Zeitpunkt
ab nicht aufrechterhalt.cn läßt. Für Käsesorten
ist ein Jahreskontingent von 2500 Tonnen zu
den bisher geltenden Zollsätzen festgesetzt. Hin
zu kommt eine für Deutschland nicht besonders
wichtige Senkung der Zollsätze für gewisse ^stenn-
tierfleischarten.
Ne RetķWģ silt die deuM MilchMschgst
Dazu wird uns weiter geschrieben: v
Der Handelsvertrag mit Finnland ist gekündigt.
Dieser Vertrag, der seit vielen Monaten die deutsche
Oeffentlichkeit und besonders die deutsche Landwirt
schaft aufs höchste beunruhigt hat, läuft in drei Mo
naten ab, wenn nicht bis dahin ein Zusatzvertrag
ratifiziert ist, der die Forderungen der deutschen Milch
wirtschaft im weitestgehenden Ausmaß berücksichtigt.
Dieses Zusatzabkommen ist durch die deutschen Unter
händler in Helsingfors mit der finnländischen Regie
rung bereits vereinbart, und sein Erfolg ist, daß der
deutschen Zoll- und Handelspolitik die so schwer ver
mißte Vcwegungssreiheit für den Schutz der deutschen
Milchwirtschaft wiedergegeben ist. Der unerträglichste
Nachteil des finnländischen Handelsvertrages war
bekanntlich die ZolMndung für Butter, die bis zum
Ablauf des finnländischen Handelsvertrages mit Mk.
27,50 besteht. Ein vor längerer Zeit abgeschlossenes
Zusatzabkommen, das den Zoll auf Mk. 50,— mit
zwangsläufigen Herabsetzungen in den nächsten Jah
ren band, wurde vom deutschen Reichstag nicht ra
tifiziert. Die von Minister Schiele eingeleiteten
Verhandlungen, die Befreiung von der Bindung des
Butterzolls durch ein Kontingentabkommcn, nicht auf
staatlicher, sodern auf privater Grundlage, zu errei
chen, wurden durch zwei Vorgänge durchkreuzt: durch
die Reichstagsaufläsung und durch die Angriffe der
Industrie, die meinte, dem Agrarpolitiker Schiele hier
sein Eannae bereiten zu können. Der Minister hat
mit den erneuten Verhandlungen dennoch einen Weg
gefunden, die ZoWindungen zu beseitigen, so daß
der autonome Vutterzoll von Mk. 60,— in einigen
Wochen in Kraft treten wird.
. In dem Zusatzabkommen, das Finnland ratifi
zieren mutz, wenn das Außerkrafttreten des Handels
vertrages, der am 27. August mit dreimonatiger Frist
gekündigt worden ist, vermieden werden soll, mußten
für die Befreiung des Butterzolls von der Bindung
— gleichzeitig wurden die Zollbindungen für Käse
und Quark aufgehoben — naturgemäß einige Zuge
ständnisse von deutscher Seite gemacht werden. So
wurden den Finnen kleine Kontingente für Butter
und Käse eingeräumt, die zu einem bestimmten Zoll
satz eingeführt werden können. Für die darüber hin
ausgehende Buttereinfuhr aus Finnland gilt der
autonome Zoll, der augenblicklich Mk. 50,— beträgt,
besten Erhöhung aber nach dem neuen Vertrag jeder
zeit möglich ist. Dieses Kontingentabkommen be
lastet den deutschen Markt nicht, weil die. gesamte
Buttereinfuhr, die auf Grund dieser Vereinbarung
erfolgen kann, nur ein Drittel des deutschen Butter-
imports umfaßt. Der Zoll für die übrigen zwei
Drittel ist dagegen ausschließlich von der deutschen
Gesetzgebung abhängig, die Reichsregierung hat seine
Gestaltung wieder voll in ihrer Hand.
Ein ähnliches Abkommen wurde bezüglich des
Käses getroffen, dem aber deswegen geringer« Be
deutung zukommt, weil der Käsezoll noch in einigen
anderen Handelsverträgen gebunden ist. Sobald diese
Bindungen beteiligt sind, und das wird der Land-
wirtschastsmintster Dr. Schiele nun anstreben, werden
nach Einrechnung des Kontingentes 60 Prozent der
deutschen Käseeinfuhr zu dem autonomen Zoll erfol-
Linnen ü Sinrii.
gen, während 40 Prozent für drei Jahre auf einen
Zoll von Mk. 20,— gebunden sind.
Da Finnland das Zusatzabkommen zweifellos
rechtzeitig ratifizieren wird, dürfte ein vertragsloser
Zustand, der der deutschen Industrie nicht erwünscht
wäre, für Finnland aber wahrscheinlich schwere Fol
gen haben würde, erspart bleiben. Gleichwohl ist
unter allen Umständen das Inkrafttreten des auto
nomen Butterzolls von Mk. 50,— längstens Ende No
vember gesichert. Das ist ein außerordentlicher Er
folg für die deutsche Milchwirtschaft, die jetzt wieder
lebensfähig wird, ein Erfolg, den die Arbeit der
(Brünett Front trotz einjähriger Anstrengungen nicht
erreichen konnte. Der finnländische Handelsvertrag
ist nun gekündigt, der Schutz für die Milchwirtschaft
gesichert. Damit sind auch die maßlosen Angriffe ge
richtet, die wegen dieses Vertrages gegen die Reichs
regierung und gegen den Minister Schiele erfolgten.
* * *
Iss deutsche HMmrd in Aut
Die wirtschaftliche Lage.
Hannover, 29. August. Ein Bericht der Geschäfts
stelle des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammer
tages über die Wirtschaftslage des Handwerks im Mo
nat August zeigt, daß gegenüber dem Vormonat ein
weiterer Rückgang in der Geschäftslage eingetreten
ist. Selbst die Handwerkszweige, die für den täglichen
Bedarf arbeiten, haben unter der geschwächten Kauf
kraft des Publikums, namentlich unter den Auswir
kungen der ungewöhnlich hohen Arbeitslosigkeit zu
leiden. Auch in den Handwerksberufen, denen durch
die Erntezeit für gewöhnlich vermehrte Aufträge er
teilt werden, war die Beschäftigung durchaus unge
nügend. Zwar haben die Betriebe des Sattler-,
Schmiede-, Schlosser-- und Maschinenbauerhandwerks
durch Aufträge für Reparaturarbeiten an landwirt
schaftlichen Maschinen und Geräten vermehrte Be
schäftigung auszuweisen, jedoch wird allgemein be
tont, daß die, Landwirtschaft sich iniolge der zum Teil
nicht günstigen Ernteaussichten große Zurückhaltung
in der Auftragserteilung auferlegt. Besonders kenn
zeichnend und für die Wirtschaftslage des Handwerks
ausschlaggebend war während des Beiichtsmonats
die nahezu völlige Stille auf dem Vaumarkt.
Man erhofft eine nachhaltigere Besserung von
dem Arbeits- und Wahnungsbeschaffungsprogramm
der Reichsregierung. Eine Belebung erhoffen von
den nächsten Wochen auch die Bekleidungshandwerke,
namentlich das Herren- und Damenschneidereihand
werk, die zur Zeit beinahe völlig darniederliegen.
Die Klagen über die Schwarzarbeit Arbeitsloser
sowie über die Schmutzkonkurrenz nahmen ständig zu.
Im Zahlungsverkehr der- Kundschaft ist leider eher
eine Verschlechterung als Verbesserung eingetreten.
Eine moderne Veamtenorgmiisation
Die Erzbergersche Finanzreform, die bald nach der
Staatsumwälzung von 1918 den llebergang der bisher
einzelstaatlichen Steuerverwaltungen auf das Reich
brachte, gab damit auch Anstoß zur Bildung einer
neuen Berufsorganisation der Beamten der Steuerbe
hörden. Unter dem Namen eines „Bundes Deutscher
Reichssteuerbeamten" wurde sie am 29. August 1920
gegründet. In Len zehn Jahren ihres seitherigen Be
stehens hat sie sich als eine von durchaus modernem
Geiste erfüllte Berufsorganisation erwiesen. Vor allem
verdient ihr Kampf um eine Reform der Steuerver
waltung auch in weiteren Kreisen der Oeffentlichkeit
Beachtung, da man durch ihn erreichen will, daß der
8 4 der Reichsabgabenordnung, wonach eine wirtschaft
lich tragbare und sozial gerechte Auslegung der Steuer-
gesetze Lei der Veranlagung zugrunde zu legen ist, mehr
noch als bisher praktische Geltung gewinnt. Auch die
Bemühungen, auf die Bundesmitglieder im Sinn« der
Herstellung eines Vertrauensverhältnisses zwischen
Steuerbeamten und Publikum erziehlich zu wirken,
müssen anerkannt werden. Angenehm auffallen mußte
auch die Konzilianz des Bundes bei der Behandlung
beamtenrechtlicher Fragen. Die liberale Auslegung
des Begriffs der „wohlerworbenen Rechte" z.B. hat sich
von der starren und daher unfruchtbaren Haltung an
derer .Verbände immer vorteilhaft unterschieden.
-» * s
Neueste MMŞņàWen.
D-e Borstandsverandcrungen bei der Deutschen Bank
- und Discontogesellschast.
T8. Berlin, 29. August. Zn den an der Börse
verbreiteten Mitteilungen über Veränderungen inner
halb des Vorstandes der Deutschen Bank und Dis-
eonto-Gescllschaft wird noch bekannt, daß die D.D.-
Vank plant, ihre langjährige Kommandite Georg
Fromberg u. Co. mit beträchtlichen Mitteln weiter
auszubauen und daß das Vorstandsmitglied der Bant
Herr S. Fehl in die Leitung der Firma eintritt.
Herr Fehr wird zur Wahl in den Auffichtsrat der
D. D.-Vank vorgeschlagen werden. Der bisherige Mit-^
inhaber der Firma Geora Fromberg u. Go. Herr für.
E. Moser will in der Leitung bleiben. Dr. Bonn
wird im Auftrage der Bank eine längere Informa
tions- und Studienreise nach Ostasten antreten.
Strenge Einhaltung der Arbeitsoertragsverpslichtungcn
auch seitens des Betriebsrates.
Grundsätzlich sind die Arbeitnehmer ebenso wie
der Arbeitgeber gehalten, die in dem Arbeitsvertrage
übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen und der
Arbeitnehmer hat den Anordnungen der Betriebs
leitung, soweit sie sich im Rahmen des Arbeiisver-
trages bewegen, zu folgen. Daraus folgt auch, daß
der Arbeitnehmer die vorgeschriebene Arbeitszeit in
nezuhalten hat und sie nicht ohne oder gegen den
Willen des Arbeitgebers unterbrechen oder ganz ver
säumen darf. Verletzt der Arbeitnehmer diese Ver
pflichtungen, so berechtigt dieses vertragswidrige Ver
halten den Arbeitgeber, ihn auf Grund des § 126
Abs. 1 Nr. 3 RGewO. fristlos zu entlassen. Der gute
Glaube des Arbeitnehmers, zu einem bestimmten Vor
gehen berechtigt zu sein, macht ihn noch nicht schuldlos
und schließt die Befugnis des Arbeitgebers, ihn frist
los zu entlassen, nicht aus. Was in diesem Rahmen
für jeden Arbeitnehmer rechtens ist, gilt in noch höhe
rem Maße für die Mitglieder des Betriebsrates und
seinen Vorsitzenden, von denen auf Grund der ihnen
im Betriebsrätegesetz zugewiesenen Stellung eine be
sondere Beachtung ihrer Vertragspflichten zu verlan
gen ist, (Reichsarbeitsgericht 590/1929 o.7. Mai 1930.)
Amtliche WSHrAnasîrirle.
I Dollar , , ,
100 dän. Kr.
100 fr,. Frank .............
lOdne Ģ«w2br 1' Ģrldknr«
29 8
4 183
m.i5
16.45
28. 8
4.1825
112.14
1645
WWMkMW lMSWdSMMk
Notierungen in RM. für 100 Mk. Nennwert-
lScblußkiirse) (Ohne GewäbrN
Banden
Darmst. Bank
Deutsche Dank
Dlakonto-Gei.
Dresdner Bank
Kieler Bank
Vereinsstank
Meftk. Bank
.Bank».f.Schl.-H.
Verkehrs-Akt.
^bļf. .Hochbahn
Lübeck-Vllchener
Kosmos
Dtsch. Ostafrika
Fleneb. D.-Co.
Flensb. Da. 69
.ftbg. SÜdamer.
Nordd. Lloyd
29.8.
179.0
123.5
123.5
124.0
U4.5
182.0
125.5
71 25
72 00
55.00
36.00
155-0
91.1*2
28 8
179.5
123.7
123.7
124.0
114.5
182.0
125.5
71 20
72.00
5600
36 00
153.0
91.00
Woermann-Linie
Induftr.-Aktien
Dtlch. Luremb.
Bernd.'G
Vdönit-.B.G.
Alia- Elektr.-G.
Schnchert-T'ektr
Calmon Asdeli
Selve §l.Ģ.
Alfenşem.
Breitend. Etfbr.
Cd. Dfiuaerf. R
Clbschl.-Br.
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Karstadt Rud.
Schlesw.'ş». Bk.
29.8
55 00
98.00
77.00
138 5
153.0
13 75
138-0
102.0
22.00
115.0
169.0
104.0
125.0
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Berliner BNesennotierungen
«Ohne Gewähr!)
Sachwerte-Anlrihen
lt)o/o Landschaft!.
Ztr.-Roggen
So/o Schl..H. Landfch.
Kr.-Verd.'Roggen
10°/oSchl..H. Landfch.
Goldpfandbr.
8°/«SchI..H. Ldfch.
KrsvbV.Goldpfdbr.
9.25
7.50
97.09
27 P
9.30
7.50
97.40
Vankwerte
Bankv.f-Schl.-H.
Darmst.Band
Dtsch. Bk.
Reichsdank
Schl..£. m
Vereinsdank
Indnstrte-Aktìen
A. E. G.
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178.5
123.2
248.5
125.0
114.0
MrkibêŞe.
Heide, 30 August. Dem heutigen Ferkelmarkt
waren 1270 Tiere zugeführt. Es kosteten 4—6 Wochen
alte Ferkel 16—20 M, 6—9 Wochen alte 21—25 M,
ältere Ferkel 26—33 Jl, Läuferschweine 55—58 Jl
E ette Schweine kosteten 56—57 Jl je Zentner. Der
andel war mäßig. Der Markt wurde geräumt.
Schleswig, 80. August. Dem heutigen Ferkclmarkt
waren 407 Tiere zugeführt. Der Handel war mittel-
* müßig. Der Markt wurde nicht geräumt. Bi. 6 Wo
chen alte Ferkel kosteten 20—23 Jl, über 9 Wochen
alte Ferkel 30—35 Jl das Stück je nach Güte. Läufer
waren nicht am Markt.
Schleswiger Wochenmarkt vom 30. August 1930.
Meiereibutter 1.60—1,70 Jl, Bauernbutter 1,60
Jl, Eier 10—1014 4, lebende Hühner pr. Pfund 1,10
bis 3 Jl, Tauben 0,80 Jl, Kartoffeln 5—6 Z, Weiß
kohl 15 4 je nach Größe, Rotkohl Pfd. 10 Z, To
maten 15—30 4, Wurzeln und Suppenkraut 10 4
das Bund, rote Johannisbeeren 20 *5, grüne Bohnen
15 4, Brombeeren 30 4, Himbeeren 40 4, Gurken
5 4 das Pfund.
Berliner Wild- und Geflügelmarkt.
Amtlicher Bericht der Markthallen-Direktion vom
29. August. Angebot in Wild knapp, Rebhühner reich
lich, in Geflügel genügend, Geschäft ruhig, Preise we
nig verändert. Im Engroshandel notierten in Mark,
von den Preisen sind in Abzug zu bringen-. Fracht,
Spesen und Provision-. Rehe 1a 0,95—1,00, do. 2a
0,75—0,85, Hühner, hiesige Suppen 1a 0,95—1,10, do.
2a 0,70—0,90, do. junge 1a. 1.05—1,15, Hähne, alte
0,50—0,70, Gänse, hiesige junge 1a 0,95—1,05, do. 2a
0,80—0,99, do. junge Hamburger 1,00—1.10, Enten
1a 1,20—1,30, do. junge Hamburger 1,25—1,35 je
Pfund, Rebhühner, junge, groß 1a 1,50—1,60, do.
mittel 1a 1,00--1.20. do. kleine 1a 0,60—0,80. do.
alte 1a 0,95—1,15, do. 2a 0.70—0,90, Tauben, hiesige
junge 1a 0,70—0,90, do. 2a 0,60—0,70 je Stück.
Born Eiermarkt.
Die Produktion nimmt weiter ab und sind die
Zufuhren in allen Sorten kleiner. Die Nachfrage ist
vereinzelt etwas lebhafter. doch sind schwere Sorten
weiter vernachlässigt. Die Preise zogen vielfach eine
Kleinigkeit an. doch bleibt abzuwarten, ob bei der ge
ringen Kaufkraft höhere Preise im Kleinhandel zu
erzielen sind. In dieser Woche notierten hiesige frische
Landeier im Engroshandel je Stück in Pfg. am Ber
liner Markt 9—12, sächsischen Markt 9—11, Olden
burger Markt 914—12, schlesischen Markt 8—1014,
süddeutschen Markt 8—1014. westdeutschen Markt
914—12.
Berliner Häuteversteigerung.
Im weiteren Verlauf der Deisteigerung hielt die
feste Tendenz an. Am zweiten Tage war der Besuch
regulär. Bei dem schlesischen Gefälle wurden Ochsen-
häute 5—10 Prozent teurer, Bullenhäute erzielten
teils gut letzte Preise, teils 5 Prozent mehr. _ Kuh
häute, besonders rote Häute, würden verkauft und
zogen die Preise etwas an.
Wochenbericht über den deutschen Schlachtviehmarkt.
Der Auftrieb war bei Rindern leicht vermindert,
in den übrigen Gattungen jedoch stärker, besonders
bei Schweinen. Er betrug in der Zeit vom 20. bis 26.
August an den 20 bedeutendsten dentlchen Schlachtvieh-
märkten zuzüglich Husums: Berichtswoche: Rinder
25 054 (Vorwoche 25 583). Kälber 21 390 (20 307),
Schare 22 157 (20 114), Schweine 97 327 (85 835).
Die allgemeine Tendenz war am Schweinemarkt
infolge der stark erhöhten Auftriebe wiederum recht
gedrückt. Die rückläufige Tendenz machte sich ^beson
ders am Ende der Berichtswoche bemerkbar, während
die in den Anfang der Berichtswoche rollenden Märkte
(Hannover. Breslau und die ersten Märkte in Ham
burg, Berlin und München) besseren, teilssogar noch
glatten Verlauf zeigten Die starken Auftriebsschwan
kungen von Woche zu Woche und von Markt zu Markt
tragen wesentlich dazu bei. die Preisbildung! zu ^er
schüttern Die Schweinenreisê erreichen das vom In
stitut für Koniunkturrorichung vorausgesagte Niveau
nicht, was als Zeihen Hk stark zunehmende Ver-
T. minderwertig gewordene Ernte, die sich z. T. nur
noch zu Futterzwecken eignet, dürste eine weitere Aus
dehnung der Schweinehaltung besonders in Ostdeutsch
land noch begünstigen. Der Rindermarkt hält sich
ziemlich stabil und befriedigte im allgemeinen. Das
Kälbergeschäft war leicht belobt bei teilweise anzie
henden Preisen. Der Schafmarkt konnte sich weiter
hin nicht über einen ruhigen Geschäftsgang hinaus
erheben, so daß die Preisbildung nicht die von den
Schafhaltern erhoffte Anregung erfährt.
In Rorddeuifchland war der Rindermarkt mittel
mäßig. in Husum lebhaft. Ebenso lagen Schafe und
Kälber. Schweine, die zu Anfang der Berichtswoche
noch gut gingen, konnten zuletzt nur noch langsam
untergebracht werden, da die Zufuhren erheblich ver
stärkt waren.
Berlin zeigte für Schweine dasselbe Bild. Schaft
und Kälber gingen ruhig, während Rinder beson
ders in guten, fetten Qualitäten leichter verkäuflich
waren. i
In Sachsen war der Markt wieder allgemein
sehr gedrückt, besonders für Rinder und Schweine.
Kälber und Schafe waren etwas leichter verkäuflich.
Im Rhein-Ruhrgebiet war der Schweinemaikt
ebenfalls durch starke Zufuhr recht gedrückt. Rinder
gingen in Köln und Düsseldorf gut, sonst mittelmäßig.
Das Kälbergeschäft war flott.
In Süddeutlchland verlief der Rindermarkt in
Frankfurt und München gut, sonst aber langsam. Auch
Kälber wurden nur langsam verkauft, von teilwei
sen Geschäftsbelebungen in Frankfurt, Stuttgart und
Nürnberg abgesehen. Schweine gingen, besonders ge
gen Ende der Berichtswoche recht langsam.
Neumünster, 29. August. Auf dem heutigen Fer
kel, narkt herrschte nur ein mittelmäßiger Handel, so
daß der Markt nicht geräumt wurde. Der Preis stellte
sich auf 65 Pfg. im Durchschnitt pro Pfund Lebend
gewicht.
rk. Tarp, 29. August. Die Zufuhr zum heutigen
Fcrkelmarkt war nur gering. Die Ferkel kosteten 15
bis 22,50 Jl Der Handel war lebhaft und der Markt
wurde geräumt.
Brèdstcdt, 29. August. Dem heutigen Fcrkelmarkt
waren 143 Ferkel zugeführt. Es kosteten Ferkel in
der 1. Güte 19—21 Jl, 2. Güte 15—19 Jl, 3. Güte
12—15 Jl das Stück. Der Handel war mittelmäßig,
der Markt wurde fast geräumt.
S. Hademarfchen, 29. Aug. Die Zufuhr
zum heutigen Markt betrug 73 Ferkel. Be-
1255 zahlt wurden NM. 0,65 bis NM. 6,75 für das
Pfund. Je nach Qualität wurde auch über
und unter Notiz bezahlt. Der Handel war
flau, der Markt wurde nicht geräumt.
SchWeincversand.
In dieser Woche kamen ca. 250 Schweine
zum Versand, für mittel- und süddeutsche
Märkte bestimmt. Bezahlt wurden NM. 57,—
bis NM. 59,— für 100 Pfund Lebendgewicht.
Das durchschnittliche Gewicht der Tiere betrug
200—220 Pfund pro Stück.
56.00
91.00
77.50
139.0
154 0
14 00
137.0
102.0
21.00
1.5 0
163 0
103.5
125.0
27.8.
180.0
123.5
248.0
125.0
114.0
139.0
Berliner Viehmarkt vom 29. August.
Amtlicher Bericht. Auftrieb: 1756 Rinder, 1'200
Kälber, 6173 Schafe, 6284 Schweine, sowie 85 vom
Ausland und 1201 waren direkt zugetrieben.
Preise fur 1 Pfund-Lebendgewicht in Pfennia:
Ochsen a) 60—62, b) 57—59, c) 54—55, d) 50—52,
Bullen st) 57—59, b) 54—56, c) 51—53, d> 49—50,
Kühe a) 43—50, b) 37—41, c) 31—35, Ô) 26—28,
Färsen a) 55—58, b> 50—54, c) 45—48, Fresser
44-47, Kälber a) —, b> 68—77. c) 65—76, dl 56—63,
Schafe a> Weidcmast 60—65, Stallmast 67—71,
bl) 60—65, Ö2) 53—55, c) 50—56, ö) 40-48,
Schweine n) 60—62, v> 68—66, c) 65—68, d> 68—67,
c) 61—68, f) —, g) Sauen 57. Marktvcrlauf: Bei
Rindern anfangs glatt, zum Schluß ruhig, bei
Kälbern ruhig, bei Schafen gute Stallämwer ge
sucht, sonst ruhig, bei Schweinen ruhig.
Hamburg, den 29. Anguß 1930
(Ohne Gewähr) Viehhof Sternfchanze
SchWLineMKrkè
Bericht der Hamburger Notierungskommission.
(Amtlicher Bericht)
Es wurde gezahlt für 50 Kg Lebendgewicht:
a) Beste Fettschweine über 300 Psd. 58—59 JLM
d) MittelschwereWace.. .ca. 240-300 Pfd. 60—61 „
c) Gute leichte Ware ... ca. 200-240 Pfd. 62—62 „
cl> Geringere Ware ca. 160-200 Pfd. 54—58 „
Sauen 48—52 .
Austrieb: 2806
Hamburg, 29. Aug. Schwernemarkt. Handel:
Mäßig rege. Das nicht starke Angebot konnte
zu leicht anziehenden Preisen zeitig untergebracht
werden. Ausgesuchte leichte Schweine wurden auch
über Notiz bezahlt.
* * ~
Der durchschnittliche Berliner Börsen-Roggcnpreis
für 1000 Klg. betrug in der Woche vom 11. 8. bis 16.
8. 1930 ab märkischer Station 161,4 RM.
RsaMrger WoeSienmarKt
s*.toi SO, Antust 1^30
Rindfleisch ä Pfd.
Schweinefleisch
Flomen
GerSuch. hies. Speck ..
Kalbfleisch *
Lamm- u. Hammelfl. „
Versch. Sort. Wurst „
Schlachthühner Stück
Legehühner *
HShne »
Enten, }g. „
Tauben „
Gänse, ig. *
Butter Pfd.
KSse,ver8ch.Sorten „
Eier Stück
Kartoffeln (neue) Pfd.
Weißkohl »
Wirsingkohl „
Rotkohl w
Rosenkohl „
Blumenkohl Kopf
Salat „
Kohlrabi Bund
Radies Bund
Suppenkraul
Wurzeln, jg.
Zwiebeln Pfd.
Schalotten
Pflaumen
jut 8
1.00-1.80
1.00-1.10
0.65
1.20
0.60-1.20
1.30
0,60-2.40
2.00-3.00
3.50
1.20-2.50
1.50-3 00
0.80-1.00
1.45-1.65
0.50-2.00
0.10
0.04-0.05
0.05
0.06
008
0.30-0.70
0.10-0.15
0.30
0.10-0.15
0.20 ■
0.15-0.40
0.20
030
0.30
Asia-Gurken Pfd.
Zwetschen Pfd.
Große Bohnen „
Bohnen ,
Erbsen
Aepfel „
Birnen
Kirschen „
Brombeeren „
Bickbeeren „
Preißelbeeren »
Tomaten *
Weintrauben „
Fische:
Aal Pfd.
Dorsch „
Heringe
Butt
Horn fisch
Makrelen „
Hecht „
Barsch „
Zander „
Rotfedern (Plötze) „
Bücklinge
Krabben
Feuerung:
Torf Fuder
ca. 8 Ztr.
3U.
0.15-0.20
0.30
0.15
0.15-0.25
0.30
0.15-0.50
0.15-0.40
0.40
0.30
0.30
0.20-0.35
0.60-1.00
1.00-1.60
0.35
'.50-0.70
0.40
0.80
0.60
1.00
0.25
0.30-0.70
0.50
10—l 2
Die Anfuhr zum Markt war auch heute wie
der reichlich in den verschiedensten Artikeln, »no
die Ware ist, abgesehen von etwas Fallobst, von
tadelloser Beschaffenheit. Die Preise sind die der
schlechterung der Rentabilität in der Schweinehaltung!Vorwoche. Der Handel war, wohl durch dei
angesehen werden mag. Die durch das Unwetter z. Monatsersten bedingt, etwas lebhafter als sonst-