Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

rines Staatssekretärs voll erchM, soll in Zukunft 
rin Beamter in so gehabener Stellung erst dann eine 
vollwertige Pension erhalten, wenn er fünf Jahre 
lang diese Stellung innegehabt hat. Andernfalls 
treten Kürzungen von 10—50 Prozent ein. 
Von diesem Gesetz werden sämtliche Beamte des 
Reiches, der Länder und Gemeinden betroffen. Be 
tragen Pension und Nebeneinkommen zusammen 
nicht mehr als 9000 RM.. tritt eine Kürzung nicht 
ein. Hieraus ergibt sich, daß von dem Gesetz die 
kleinen und mittleren Beamten nicht betroffen 
werden. 
Der Entwurf hat verfaffnngsändernden Cha 
rakter. Er kann deshalb vom Reichstag nur mit 
Zweidrittelmehrheit angenommen werden. Er hat 
auch rückwirkende Kraft und bezieht sich auf alle 
augenblicklich in Pension lebenden Beamten. An 
gerechnet wird nur das Arbeitseinkommen, nicht 
etwa ein Einkommen, das ein Beamter aus Ver 
mögen, Renten oder anderen Quellen hat. Der 
Entwurf sieht eine Schutzbestimmung insofern vor, 
als für das Inkrafttreten der Pensionskürzung eine 
Frist gegeben ist. Um pensionierten, aber privat 
weiterarbeitenden Beamten eine Möglichkeit zur 
Umstellung zu geben, ist festgesetzt, daß die Penstons- 
kürzungen erst sechs Monate nach Inkrafttreten des 
Gesetzes durchgeführt werden. 
ZŞS Lieb vsn Len FmanM. 
In einer Wahlrede in München erklärte 
Reichskanzler Brüning, von besonderer Wichtigkeit 
seien die Arbeiten über die endgültige Finanz- 
reform. Mit aller Tatkraft werde die Reichs 
regierung auch in Zukunft an der Aufstellung 
eines Arbeitsbeschaffungsprogram nies festhalten. 
Alles müsse jetzt auf das Ziel eingestellt werden: 
Ordnung in der Wirtschaft und der Finanzpolitik. 
dk ZchlMg btt BeamļengehMer. 
Berlin, 29. Aug. Gegenüber Gerüchten, daß 
die Regierung nicht in der Lage sei, am 1. Sep 
tember die Beamtengehälter zu zahlen und mit 
Banken Verhandlungen über einen kurzfristigen 
Kredit begonnen habe, wird von gut unterrichte 
ter Seite erklärt, daß an diesen Gerüchten kein 
wahres Wort sei. Es würden und es werden 
mit keiner Bank Verhandlungen über die Ge 
währung kurzfristiger Kredite an das Reich ge 
führt. Für die Zahlung von Beamtengehältern 
beständen weder für diesen Monat noch für die 
nächsten Monate irgendwelche Gefahren. 
Auch DrusiZim ĶÄ?rà.»Ģerdächû§. 
Das «mmhige SŞamrrika 
Juan öe Zsuza btt Itan. 
Wie aus Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, 
gemeldet wird, soll in der brasilianischen 
Provinz Rio Grande do Sul eine Re 
volution vorbereitet werden. Die Regierung hat 
alle zur Verfügung stehenden Truppen zusammen 
gezogen, um gegen Ueberraschungen gesichert zu sein. 
Die Revolutionäre werden von Juan de Souza ge 
führt. 
Rio Grande do Sul ist die südlichste der brasi 
lianischen Provinzen und Uruguay benachbart. 
W Hülm trifelfs ebenfalls. 
Wo es in Südamerika so lebhaft gärt, will 
das notorisch unruhige Kuba in den inittelameri 
kanischen Gewässern nicht fehlen. Wie aus Ha 
vanna verlautet, wollen die Behörden einer aus 
gedehnten Verschwörung gegen die kubanische 
Regierung auf die Spur gekommen sein. Bisher 
wurden 20 Verhaftungen vorgenommen. Wie cs 
heißt, soll es sich um Mitglieder der nationalisti 
schen Partei handeln. Angeblich planten die Re 
volutionäre, die Verbindung Havannas mit der 
Außenwelt zu zerstören, sich des Arsenals zu be 
mächtigen und das Hauptquartier der Armee zu 
besetzen. 
An der Newyorker Börse 
gingen die südamerikanifchen Obligationen bei 
großen Umsätzen teilweise bis zu 3 Punkten 
zurück. 
Immtt neue ililmMt In Indien. 
TU. London, 30. August. In Dacca wurde am 
Freitag der Gencralinspektor der Polizei in Benga 
len, Lowman, und der Polizeipräsident von Dacca 
beim Verlosten eines Krankenhauses von einem 
Bengalefen durch Schüsse schwer verletzt. Man 
fürchtet, daß sie nicht mit dem Leben davonkommen 
werden. Von Kalkutta aus ist ein Arzt mit einem 
Flugzeug nach Dacca entsandt worden, um die bei 
den Schwerverwundeten wenn irgend möglich zu 
retten. Dem Attentäter gelang es zu entkommen. 
Einige Zeit später wurden zwei junge Benga 
lefen unter dem Verdacht der Mittäterschaft ver 
haftet. 
An der Nordwestgrenze von Indien haben Auf 
ständische den Grenzposten Datta Kehl angegriffen 
und einen britischen Offizier verwundet. Nach Be 
richten aus Lahore wird mit neuen Angriffen der 
Aufständischen gerechnet. 
Die GerWe m liltoger. 
Ueber den Tod des Rittmeisters a. D. 
Amlinger sind nach dem Selbstmord seiner 
Frau allerhand dunkle Gerüchte aufgetaucht, 
zu denen das Reichswehrministerium erklärt: 
„Oberleutnant Amlinger ist am 31. Juli 
1929 mit dem Charakter eines Rittmeisters 
a. D. verabschiedet worden. Das Reichswehr 
ministerium ist gezwungen, jährlich eine 
Reihe von verdienstvollen Offizieren zu ver 
abschieden, um die Armee möglichst jung zu 
erhalten. Was alle diese verabschiedeten Offi 
ziere nach ihrer Verabschiedung unternehmen, 
entzieht sich sowohl der Verantwortung als 
auch der Kenntnis des Reichswehrministeri 
ums." 
Von ziviler zuständiger Stelle wird dazu 
gesagt, daß nicht bekannt sei, unter welchen 
Umständen Amlinger in Rußland de» Tod 
gefunden habe. Man werde sich aber danach 
erkundigen. Im übrigen heißt es, daß alle 
sensationellen Gerüchte um den Tod Amlin- 
gers in der englischen und französischen 
Presse auf Grund der Vermutungen und Un 
terstellungen aufgegriffen worden seien, die 
sich zuerst in der deutschen Presse gefunden 
hätten. 
Angesichts der Erörterungen über das 
Verhältnis der Reichswehr 
zu Sowjetrttßland 
verdient ein Aufsatz besondere Beachtung, der 
vor einiger Zeit in der „Magdeburgischen 
Zeitung" erschienen ist. Ter Verfasser dieses 
Aufsatzes, der anonym erschien, soll der vor 
aussichtliche Nachfolger des Chefs der Heeres 
leitung, General von Hammerstein, sein. 
In dem Aufsatz heißt es u. a.: Die Bestrebun 
gen des Kommunismus der Dritten Inter 
nationale bekämpfe die Reichswehr aufs 
schärfste. Und wenn behauptet werde, sie 
triebe irgendwelche Sonderpolitik gegenüber 
Rußland, so sei das in jeder Beziehung falsch. 
Politik betreibe die Reichswehr überhaupt 
nicht, sondern die Richtlinien für ihr Handeln 
empfange sie von der Reichsleitung. Gegen 
über Rußland seien es dieselben wie gegen 
über jedem Staat, zu dem das Deutsche Reich 
gute Beziehungen unterhalte. Die Reichswehr 
suche militärisch von ihm zu lernen und zeige 
seinen Offizieren auch, was es militärisch 
könne, ebenso wie sie es mit Schweden, Spa 
nien, der Schweiz, den Vereinigten Staaten 
von Nordamerika und- anderen halte. Die 
Sowjetunion etwa anders zu behandeln als 
jene Staaten, wäre unbillig und gefährlich. 
Denn, so sehr die Reichswehr auch die welt- 
revolutionären Bestrebungen ablehne und 
bekämpfe, so dürfe Deutschland darüber nicht 
vergessen, daß Moskau die Regierung des 
Russischen Reiches beherberge, das auch heute 
noch ein wirtschaftlicher und politischer Macht 
faktor sei, mit dem jeder europäische Stcxt 
rechnen müsse. 
MŞer Tuttlus Infolge her Vchl- 
*mffmipn§en etftsnfl 
TU. Baden-Baden, 30. Aug. (Erg. Funk 
meldung.) Reichsautzenminister Dr. Curtins 
ist, während er in einer Versammlung in Ba 
den-Baden war, infolge Ueberanstrengung in 
den letzten Tagen unpäßlich geworden und 
konnte die Rede nicht zu Ende führen. Er un 
terbrach seinen Aufenthalt in Baden und 
kehrte am heutigen Sonnabend nach Berlin 
zurück. 
(Sollte die Erkrankung anhalten, so wäre 
auch die Reise des Ministers als Führer der 
deutschen Abordnung zum Völkerbund nach 
Genf in Frage gestellt.) 
FM Wh dis „ysgsrfteusr". 
TU. Berlin, 30. Aug. (Eig. Drahtber.) 
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter 
partei veranstaltete am Freitagabend eine 
Wahlkundgebung im Sportpalast, bei der Ge 
neral Litzmann und der thüringische Innen 
minister Dr. Frick sprachen. Frick gab Re 
chenschaft über seine Tätigkeit im thüringi 
schen Staat. Nach einem Ueberblick über den 
Beamtenabbau in Thüringen betonte er, daß 
er die unsoziale Kopfsteuer auf das Drängen 
der anderen Koalitionspartcien mitgemacht 
habe, um nicht sein ganzes Reformwerk ver 
nichten und die Selbständigkeit des Landes 
Thüringen verloren gehen zu lassen. 
* * * 
ZiîlWŞŞs dnMittelstM;. 
Partei (WirtsAstSMtei) 
heißt es u. a.: „Im Augenblick der größten wirtschaft 
lichen Rot wurde der Deutsche Reichstag aufgelöst. 
Eine Mehrheit von Parteien hatte nicht den Mut, die 
Notmaßnahmen gutzuheißen, die zur Rettung von 
Staat und Volk führen sollten. Thälmann, Breitscheid 
und die Hitlersozialisten Arm in Arm mit Hugenberg, 
sind der bürgerlichen Regierung bei dem Hilfswerk für 
die deutsche Wirtschaft im allgemeinen und für die 
schwerringende Landwirtschaft im besonderen in den 
Arm gefallen. Das ganze deutsche Volk, insbesondere 
der bodenständige Mittelstand in Stadt und Land, 
ringt nach neuen Formen der politischen Vertretung. 
Der deutsche Staatsbürger, der städtische Mittelstand, 
d. h. Handel, Handwerk, Gewerbe und Grundbesitz, die 
freien geistigen Berufe, der vorwärtsstrebende Arbeiter 
und Angestellte und der deutsche Bauer, die in vier 
schweren Kriegsjahren auf allen Schlachtfeldern Euro 
pas ihr Bestes für das Vaterland hingegeben haben, 
fühlen sich von den Regierungen und Parteien betro 
gen, die seit der Staatsumwälzung Deutschlands Ge 
schicke geleitet haben. Unreife Radikalisten oon der 
äußersten Rechten wie von der äußersten Linken be 
herrschen die Straße und stören jede Aufbauarbeit. 
Eine von gewissenlosen politischen Verführern verschul 
dete Inflation, grenzenlose finanzielle Mißwirtschaft 
und Korruption in Reich. Staat und Gemeinden, wirt- 
schaftsvernlchten'der Steuerdruck haben den deutschen 
Mittelstand in Handel, Handwerk, Gewerbe und 
Grundbesitz, haben die deutsche Landwirtschaft zum 
Ruin gebracht, das Volk entrechtet und enteignet. 
Können und Wissen des freien Geistes, vorwärtsstre 
bende Menschen werden in bürokratische, gewerkschaft 
liche und sozialistische Fesseln gelegt. Bürger und 
Bauern sind erwacht. Sie stellen der von der Gewerk 
schaftsbürokratie beherrschten sozialdemokratischen In 
teressenvertretung die berufsständisch gegliederte, ge 
schlossene Organisation des deutschen Mittelstandes ent 
gegen. Das Ende ist da. Es zwingt auch den politisch 
Kurzsichtigsten zur Erkenntnis der Tatsache, daß skru 
pellose politische Kräfte elf Jahre hindurch mit Staat 
und Volk Schindluder getrieben haben. Das Deutsch 
land unserer Väter, das Deutschland Bismarcks, wol 
len wir wieder schaffen." 
* * * 
YMWchWüWMr Beidjsfags- 
ßlgeorlielet festgenommen. 
WTB. Kassel, 29. Aug. Eine Freitag 
abend in der Stadthalle abgehaltene national 
sozialistische Wählerversammlung, in der der 
Reichstagsabgeordnetc Gottfried Feder sprach, 
wurde wegen einiger vom Redner begangener 
Verstöße gegen das Republikschntzgesetz poli 
zeilich aufgelöst. Feder wurde von Kriminal 
beamten festgenommen und zum Polizeiprä 
sidium gebracht. Ter Saal mußte von der 
Polizei geräumt werden. Ein Zug National 
sozialisten wurde in der Hohenzollernstrahe 
polizeilich aufgelöst. Dabei kam es verschie 
dentlich zu Zusammenstößen, so daß die Poli 
zei vereinzelt vom Gummiknüppel Gebrauch 
machen mußte. Einige Personen wurden 
zwangsgestellt. 
Reichsbanner stört eine nationalsozialistische 
Versammlung. 
In Cuxhaven sollte Freitagabend eine 
nationalsozialistische Versammmlung mit dem 
Altonaer Stadtverordneten Allwörden als 
Redner stattfinden. Das Reichsbanner hatte 
die Parole ausgegeben, den Saal vorher zu 
besetzen. Als die Versammlung beginnen 
sollte, entstand ein außerordentlich starker 
Tumult, so daß der Redner kaum zu Wort? 
kommen konnte. Nach etwa dreiviertelstündi 
ger Dauer und vergeblichen Versuchen, dnrch- 
zudringen, mußte die Versammlung aufgelöst 
werden. 
Gefängnis für Georg Straffer. 
Am Freitag hatte sich Georg Straffer vor dem 
Oranienburger Schöffengericht in nicht weniger 
als sechs Prozessen wegen Beleidigung zu ver 
antworten. In einem Falle wurde Straffer we 
gen Beleidigung mehrerer Mitglieder der Reichs- 
regierung zu zwei Monaten Gefängnis und in 
einem anderen Falle wegen Beleidigung des Re 
gierungspräsidenten Dr. Friedensburg zu einem 
Monat Gefängnis verurteilt. In drei weiteren 
Fällen wurde er wegen Beleidigung des Berliner 
Polizeipräsidenten Dr. Weiß — es wurde fort 
gesetzte Handlung angenommen — mit fünfhundert 
Reichsmark Geldstrafe und schließlich wegen Be 
leidigung mehrerer Beamten der Stadt Vrieg in 
Schlesien mit sechshundert Reichsmark Geldstrafe 
belegt. 
* * # 
Der lamps um Me fflaļltefotm. 
Gegen das Wahlgesetz der Regierung kün 
digen Deutschnationale, Wirtschaftspartei und 
Staatspartei, unabhängig voneinander, Ge 
genentwürfe an. Seitens der Staatspartei 
wird mit Nachdruck betont, daß das Wahlrecht 
ans 25 Jahre hinausgesetzt werden müsse, bei 
gleichzeitiger Anordnung der Wahlpflicht. 
* * * 
Volmsche WKre ndetfaHen tim 
NàMÄMM. 
Einen lleberfall unternahmen, wie aus 
Warschau berichtet wird, vier Offiziere auf 
den Vizepräsidenten öeS polnischen Sejms, 
Jan Dombfti. Dieser, ein Mitglied der oppo 
sitionellen Bauernpartei, befand sich im Gar 
ten seines Hauses, als die vier Offiziere ihn 
aufsuchten und aufforderten, sich auszuweisen. 
Als er ihnen seine Papiere übergab, schlugen 
zwei der Offiziere auf ihn ein, während die 
beiden anderen Ausschau hielten, ob sie nicht 
beobachtet würden. Dombfti erlitte schwere 
Verletzungen, doch glaubt man, daß diese nicht 
lebensgefährlich sind. 
* * * 
IO Waîàsşşage m Hamburg. 
Beim Kreiswahlleiter des Wahlkreises Nr. 31 
(Hamburg) sind die folgenden 16 Kreiswahlvor 
schläge eingegangen: Sozialdemokratische Partei 
Deutschlands, Deutschnationale Dolkspartei, Zen 
trumspartei, Kommunistische Partei, Deutsche 
Volkspartei, Deutsche Staatspartei, Reichspartei 
des Deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei), 
National-Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei 
(Hitlerbewegung)', Hamburgisches Landvolk 
(Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpar 
tei), Volksrecht-Partei (Volkspartei für Volksrecht 
und Aufwertung) und Christlich-Soziale Reichs- 
Partei, Christlich-Sozialer Volksdienst (Evangeli 
sche Bewegung), Treviranus Konservative Volks 
partei, Polnische Volkspartei, Menschheitspartsi 
und Neue Volksgemeinschaft, Unabhängige Sozial- , 
demokratische Partei, Christlich-Soziala Volksge 
meinschaft. 
Szolniks Beamte verzichten aus einen Teil 
ihres Gehalts. 
TU. Budapest, 30. Aug. (Eig. Funkmeld.) 
Die Stadtverordnetenversammlung von Szolnok 
behandelte am Freitag den Haushaltsvoranschlag 
für das nächste Jahr. Dis Beamten der Stadt be 
schlossen, mit Rücksicht aus die schwere wirtschaft 
liche Lage der Bürgerschaft auf einen Teil ihres 
Gehalts zu verzichten. Dieser Schritt der Beam 
tenschaft verringert die Gehaltsausgaben der 
Stadt um 15 v. H. 
Letzte Nachrichten. 
E«er Klistier? 
hd. Heide, 30. August. (Drahtber. uns. Bertr.) 
Einen anscheinend sehr guten Fang scheint die hir- 
sige Polizeibehörde gemacht zu haben. Durch eins 
hiesige Privatperson wurde der Polizeibehörde mit 
geteilt, daß sich vermutlich der zweite Mörder des 
in Ducherow-Mecklenburg ermordeten Pastors m 
Heide aufhält. Er wurde gestern abend in einem 
Zigarrenlaüen in der Ehauffeestraße von einer 
Dame an den in der Zeitung bekanntgegebenen 
Merkmalen erkannt. Die sofort benachrichtigte Po 
lizeibehörde konnte den angeblichen Mörder in der 
Süderstraße, wo er eine Planke übersteigen wollte, 
nach heftigem Kampf festnehmen. Der Mörder be 
drohte die Polizei mit einem geladenen Revolver, 
jedoch konnte er schließlich gefesselt dem Amtsgericht 
zugführt werden. Bei dem Festgenommenen han 
delt es sich um einen äußerst kräftigen Menschen, 
der über seine Personalien jede Aussage verweigert. 
Als zweiter Mittäter, nach dem bis jetzt gefahndet 
wird, kommt ein Max Heller, dessen richtiger Name 
Isidor Hydrowsky sein soll, in Frage. Die in der 
Zeitung bekanntgegebenen Merkmale stimmen nnt 
dem jetzt Festgenommenen überein. 
Em rechlskMges TàMîeîl. 
Die Revision des Norddeicher Mörders ver 
worfen. 
Leipzig, 30. Aug. Der Vierte Strafsenat 
des Reichsgerichts bestätigte heute durch Ver- 
rverfARg der Revision das Todesurteil gegen 
den 23 Jahre alten Arbeiter Carsten Landau 
aus Nsrddeich, öer seine sechs Jahre ältere 
eifersüchtige Frau, die er 1926 als Neunzehn 
jähriger geheiratet hatte, im Schlaf erwürgt 
hatte, weil ihm das Zusammenleben mit ihr 
unerträglich erschien. Landau bemängelte in 
der Revisionsschrift in der Hauptsache, aller 
dings ohne Erfolg, daß das Merkmal der 
Ueberlegung bei der Verhandlung von dem 
Gericht nicht ausreichend zutage gefördert 
worden sei. Es sei vielmehr im Affekt gehan 
delt worden. 
Oeges KesSsctappsii ii. Haaraeslali 
verwenden Sie nicht dieses oder 
jenes, sondern verlangen Sie ein 
Mittel, das wissenschaftlich erprobt 
ist und seit 50 Jahren unvergleich 
liche Erfolge zu verzeichnen hat: 
Dr. Dralle’s Birkenwasser 
Orlsinaiflasche CM 2.43 " Ooopelîiasche !3M 4.20 
Vetterbericht. 
Wettervoraussage sür den 31. Aug. 193Ü. 
Für das mittlere Norddeutschland: bei südöst 
lichen Winden heiter, trocken und warm. 
Für das übrige Deutschland: überall be 
ständiges Wetter. 
àMerW. 
LGe MleMW ii SMnMO-MrLr 
Hamburg. den 30. August 1980 
Getreide (Preise in >JLft per 1000 Kg.) 
Weizen franko Hamburg 75/76 llg-neue 
Weizen ad inland. Station 
Roaaen franko Hambura 70/71 ku neue 
Romen ab inlütw, Station neue Ernte 
Winter-ertte ad »»'"»*>>. Station -neue 
Sommeraerste ab inland. Station 
Donauaersie.wgfr Hamburg.loko unverz 
Kanada Western III - Gerste vromvt -- 
Hafer franko Hamburg 
Hafer ab inland. Station. 
La Plata Mais 
Futtermittel (Breile in JlJi per 
254.00—256-00 
240.00—242.00 
174.00—176.00 
162.00—164.00 
198.00-202.00 
204.00—220.00 
95,00— 97.00 
212.00—214.00 
200.00—202.00 
50 Kg prri 
Weizenkleie.inland. 3.75 
Weizenkl., inl. mgr. 3-85 
Rogaenkleie. inl. -- 4.50 
Brafil-o.LaBlatakl. 4-00 
Bras.-o.LaPI.-Poll. 4.75 
Efiile-Kleie 5 40 
TbUe-Pallards ---- 5.40 
Palmk. Harb.-Wilhb 
Kokoskucki. .. 
Ravskuck. „ 
Erdnukkuch... 
Oeinkuckien „ 
Reisku.-Mebl 24/28-4 
Song-Schrot 
5.10 
7.20 
5.70 
7.10 
9.25 
4.00 
7.35 
Mehl (Preise in R,.g per 100 Ka,) 
Auszugmebl diel. Müblen 46 75 
Bäckermebl dies. Müblen 40.75 
60% Roaaenniebl dies. Müblen 32.00 
Roggengrobmefil fites. Müfilen 23.75 
Getreide ruhig, ttuUerniiļļe- ruhig, Dielp stetig 
Betlinet Buttecmotft 
vom 00. August 1980. 
1. Klasse 1,86, 2. Klasse 1,24, abfallende 1,08 «»• 
Tendenz gut. Preise ab Erzeugerstation. 
kommen Fracht. Umsatzsteuer. Bermittelurķ' 
gebühr. — 
Berliner GeLreidefrAzmarkt 
vom 38. August 1338 
Tendenz: Kaum entwickelt 
Um!ab: — 
Weizen ....234^00-247.00 I Hafer 182.00-lS2.00
	        
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