Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

Nr. 200 
Zweites Blatt 
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Rendsburg, den 27. August 1930. 
NenösLurger Dichter. 
Şrmrd Zàgerrlerr. 
Don Claus Wulf. 
Eduard Jürgensen wurde am 21. Januar 1847 
m Rendsburg als Sohn eines Oberarztes geboren. 
In den letzten Jahrzehnten seines Lebens wohnte 
er als Schriftsteller in Friedenau bei Berlin. Hier 
starb er am 9. März 1910. Weitere Angaben über 
sein Leben waren nicht zu erlangen. 
Don Eduard Jürgensen, dem Humoristen unter 
den aus Rendsburg stammenden Dichtern, erschie 
nen die beiden Bände „Münchhausen der Jüngste 
und andere Lügenden" (1891) und „König Ka 
lauers-Kauers hinterlassene Schriften a. d. Au- 
waihischen übersetzt (neben einem Anhang: Poesien 
eines Mchnwitzboldes)" (1894). Den in diestn bei 
den Werken enthaltenen Sachen, die der Berfa per 
selbst als „leichte Sommerlektüre" bezeichnet, kommt 
irgendwelche literarische Bedeutung nicht zu, und 
sie sind deshalb auch völlig in Vergessenheit ge 
raten. 
Während des Burenkvieges veröffentlichte Jür- 
geni'en „Söß plattdütsche Burenlee der" (1901), die 
im nächsten Jahre, vermehrt um zwei Stücke, in 
einer neuen Ausgabe als „Plattdütsche Buren- 
leeüer" herauskamen. Seine „Burenleeder" halten 
einen großen Erfolg. Es wurden von ihnen über 
16 000 Exemplare verbreitet. Der Reiner nag aus 
dem Verkauf der „Burenleeder" floß in die Buren 
sammlung des Alldeutschen Verbandes. 
Seiner Vaterstadt Rendsburg hat der Dichter 
in dem plattdeutschen Gedicht „Erinnerung an 
Rendsburg" ein Denkmal gesetzt. Es erschien als 
Lied für Tenor mit Klavierbegleitung :n der Ver 
tonung des Rendsburger Musikleyrers und Kom 
ponisten I. H. Heel im Verlag der hiesigen C^burg- 
fchen Buchhandlung. 
Eines der Burenleeder Jürgenfens miae hier 
zum Schluß Platz ‘ 
Jung Scheepers' Bloud. 
De engelschen Kugeln hüt dropen sei g!aud. 
Jung Scheepers liggt dor in sin rodes Blaud. 
Un dat Heldenblaud flött, as de Salv hett kracht, 
Up Kaplands Bodden langsam un sacht. 
Denn — Blaud is jo dicker as Water! 
Un hoch in de Bööm um den Richtplatz herum 
Dor fidden fwart Dagels ganz still un stumm, 
Aasgeiers — de fund rein so gierig un dull 
Up Mlnşchenbļaud — meist so dull as John Dull! 
Dei fidden dor baben un luern. 
Sei luern vergewens, denn deip in de Eer 
Grawt man Jung Scheepers; nu is he: nich rmhr. 
Dor kriefchen de Geiers in grimmige Wut 
Un fleegen wid, wid in dat Land Herat, 
De Wet de Botschaft tau bringen. 
Un as Swart-Krischan düsist Murddaht hört. 
Dor krumpft hei de iferne Fust un fwört: 
„Ii Mürders, nu is tau Enu' min Geduld, 
Teindusendfach sül'n Ii bekohlen düss' Schuld, 
Jung Scheepers sin Blaud will ick räken!" 
Ru treckt hei in't Kapland mit alle Mann, 
(De Geiers ümmer dicht achter ein an). 
Nu giww't kein Erbarmen, nu kennt hei kein Gnad', 
In engelsches Hartblaud De Wet sick bad't, 
Un dat was , vel dicker as Water. 
Schleswig-Holstein. 
* Entwichener Strafgefangener. Der Strafe 
gefangene der hiesigen Strafanstalt Heinrich Mül 
ler, geb. 13. 4. 99. zu Beilhosen bei Hannover, ist 
am Dienstagvormittag gegen 9 Uhr aus der Chirur, 
gisch. Klinik Kiel in Kvankenhauskleidung entwichen 
Er sollte am Dienstag wieder in die Strafanstalt 
abtransportiert werden. Der Entwichene ist 1,65 
bis 1,70 Meter groß, untersetzt, der linke Arm ist 
etwas verkürzt, teilweise gelähmt. 
* Zur letzten Ruhe gebracht wurde gestern ein 
Veteran der Arbeit, im besten Sinne des Wortes, 
der beinahe 80jährige Timm Jetz von den Neu 
werker Gärten. Ein großes Trauergefolge und 
eine Unmenge Kränze zeugten von der Wert 
schätzung, die er im Leben genossen. Er war der 
älteste von 4 Brüdern, wovon 2 in diesem Jahre 
ihm im Tode vorangegangen sind. Im Jahre 
1927 war es ihm vergönnt, mit sein-'r jetzt 76 
Jahre alten Ehefrau die goldene Hochzeit zu 
feiern. 
* Das große Los gezogen. In der Tiens- 
tagnachmittagziehung der 5. Klasse der 
Preußisch-Süddeutsch. Klassenlotterie wurde, 
wie die „Voss. Ztg." berichtet, das große Los 
gezogen. Der Gewinn von 500 000 Mark fiel 
auf die Nummer 374 216. 
* Die Krankenkassen des Kreises Rendsburg 
veröffentlichten in der gestrigen Nummer des Blat 
tes in einer gemeinsamen Bekanntmachung die wich 
tigsten Aenderungen, welche bte Notverordnung der 
Reichsregievung vom 26. 7. 1930 in der Kranken 
versicherung bringt. Daß die Krankenversicherung 
reformbedürftig war, ist sowohl von den Versicher 
ten, den Arbeitgebern, als auch von den Kranken 
kassen und ihren Spitzenverbänden erkannt und von 
ihnen und den übrigen Beteiligten, Aerzten, Sozial 
politikern, Wirtschaftspolitikern und Publizisten der 
verschiedenen Richtungen immer dringlicher gefor 
dert worden. Bereits im Oktober 1929 waren im 
Reichsarbeitsministerium „Vorschläge für Aende 
rung des 2. Buches der R. V. O." ausgearbeitet 
worden, die im November 1929 mit Vertretern 
oller in Frage kommenden Dolkskreise Gegenstand 
hingehender Besprechungen und Beratungen gewe 
sen sind, als deren Ergebnis die Regierung in Aus 
sicht stellte, die Grundsätze in die Form eines Ge 
setzentwurfes zu kleiden. Lange hörte man nichts 
von dem Schicksal des m Aussicht gestellten Gesetz 
entwurfs, bis bei den Beratungen des Deckungs 
programms das Erscheinen einer Novelle zur Kran 
kenversicherung angekündigt wurde, wodurch 150 
Rlillionen Mark Ersparnisse erzielt werden sollten. 
Aus dem Reichsarbeitsministerium gelangte der 
Entwurf über den Reichsrat zum Reichstag, wo der 
Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald den Gesetz 
entwurf ausführlich begründete. U. a. führte er aus. 
v«ß kein Volk der Erde so viel für Arzt und Arznei 
ausgebe, wie der Deutsche. Das komme daher, daß 
vei uns die Hälfte des deutschen Voltes (35 Milli 
onen Menschen seien in Deutschland in der Kran 
kenversicherung versichert) im Einzclsall aus der eige 
nen Tasche keinen Pfennig für Arzt und Arznei 
Auszugeben brauchen. Es habe mit sozialpolitischer 
Reaktion nichts zu tun, wenn der Gesetzentwurf 
vorsehe, auch die Kranken selbst zweckmäßig zu den 
Ausgaben für Arzt und Arznei heranzuziehen. 
Diese Vorschläge seien mit der Notwendigkeit zu 
begründen, die Bagatellfälle, die unsoziale Aus 
nutzung von der Krankenversicherung etwas ferner 
zu halten, zumal Arzt und Apotheke im laufenden 
Jahre 800 Millionen Reichsmark bekämen. Eine 
materielle Verschlechtevnng trete für 95 bis 99 Pro 
zent der Versicherten nicht ein. Wenn eine Senkung 
der Beiträge bei der Krankenversicherung sich durch 
führen lasse, dann bedeute das eine Wenigerleistung 
der Versicherten, die ja % der Beiträge auszubrin 
gen haben, von 200 Millionen Mark, oder auf den 
Kopf des Versicherten zirka 10 Mark. Wenn aber 
ein Versicherter im Jahr 5 mal wegen verschiedener 
Krankheiten behandelt würde, so habe er 5 mal 50 
Pfennig Dr den Arzt und 5 mal 50 Pfennig für 
das Rezept zu zahlen, zusammen 5 Mark. Der 
Reichstag überwies den Gesetzentwurf dem Sozial 
politischen Ausschuß. Die zweite Beratung des Ge 
setzentwurfes wurde durch die Auflösung des Reichs 
tages nicht mehr möglich. Der überraschend schnelle 
Erlaß der Notverordnung,, die eigentlich niemand 
befriedigt, ist nur verständlich im Zusammenhang 
mit der Gesamtlage 'ber deutschen Volkswirtschaft 
und den daraus herzuleitenden Finan,znöten. Denn 
die Beitragserhöhung zur Arbeitslosenverstchevung 
soll im wesentlichen durch eine Verringevung der 
Ausgaben zur Krankenversichevung ausgeglichen 
werden. Ob und wie lange die Notverordnung von 
Bestand sein wird, darüber wird der nächste Reichs- 
lag zu beschließen haben. 
Die NeichsLagskandiöaLen 
her Bauern- rmd Landvolkpartei 
Schleswig-Holstein. 
TU. Neumünster, 26. Aug. Die Bauern- 
u. Landvolkpartei Schleswig-Holstein (Christ 
lich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei) 
hat für den Wahlkreis 13 (Schleswig-Holstein) 
folgende Kandidaten aufgestellt: 
1. Reichsernährungsminister Dr. Schiele. 
2. Landwirt Otto Köhler-Bühnsdorf. 
3. Landwirt August Mangelsen-Stausmark. 
4. Landwirt Claus Boyens-Gothenöorf. 
5. Landwirt Graf Brockdorfs-Ahlefelü-Asche- 
berg. 
6. Landwirt Otto Rohwer-Luhnsteöt. 
7. Karl Albers-Harmswöhrden. 
8. Peter Dohrn-Tööienwisch. 
9. Wilhelm Köröing-Grevenkop. 
10. Friedrich stststern-Grünhof-Tesperhuöe. 
* . * 
Die Kandidaten des Zentrums für 
die Reichstagswahl in 
Schleswig-Holstein. 
Die Zentrumspartei hat für den Bezirk 
Schleswig-Holstein für die kommende Reichs 
tagswahl folgende Kandidaten aufgestellt: 
1. Reichskanzler Dr. Heinrich Brüning-Ber 
lin, 2. Eduard Häfner-Kiel, 3. Hedwig Fuchs- 
Hamburg, 4. Arbeiter Karl Germeshausen- 
Nenmünster. 
* * * 
K-rs örW Kreise Mtog. 
Bokelholm, 27. Aug. (Drahtbericht., 
Spurlos verschwunden ist seit Montagabend 
die 19jährige Hausgehilfin Anni Wehrend aus 
Klein-Bollstedt (Neumühlen). Da sie wieder 
holt Selüstmoröabsichten geäußert hat, be 
fürchtet man, daß sie sich das Leben genommen 
hat. Zweckdienliche Mitteilungen sind zu rich 
ten an den Amtsvorsteher in Emkendorf, Te 
lefon Nr. 7 Bokelholm, oder an die nächste 
Ortspolizeibehörde. 
Vaale, 26. August. Kollision Auto-Motorrad. 
An der gefährlichen Kreuzung vor dem Hause 
Rotzfeld hat sich wieder eine schwere Kollision er 
eignet. Ein mit zwei Schupobsamten von Hoch- 
donn kommendes Motorrad stieß mit einem Auto 
zusammen und wurde stark beschädigt. Die Fahrer 
wurden auf die Straße geschleudert und verletzt 
men zu sein scheint. — Bei den beiden Fi 
nanzämtern des Kreises sollen Steuererleich 
terungen beantragt werden. 
Um Hslstem. 
Don einem Pferd erschlagen. 
Schlamersdorf, 26. Aug. Tödlich verun 
glückt ist bei Erntearbeiten der 9jährige Sohn 
des Arbeiters Witt auf dem Hofe Kiekbusch 
Der Knabe wurde von dem Huf eines Pfer 
des geschlagen, stürzte zu Boden, und die Rä 
der gingen ihm über den Kopf hinweg, so 
daß der Tod auf der Stelle eintrat. 
* * * 
Die Erntefchäden im Kreis 
Etormarn. 
Bad Oldesloe, 26. Aug. Die Feststellung 
der Ernteschäden im Kreise Stormarn hat er 
geben, daß nur ein Teil des Roggens vor Be 
ginn der Regenzeit geborgen werden konnte; 
was draußen blieb, ist für die menschliche 
Nahrung untauglich. Besonders groß ist der 
Schaden im Norden des Kreises. Auch die 
Weizenverluste sind groß, desgleichen beim 
Hafer, während die Gerste besser davongekom- 
uns um Veröffentlichung 
Der Verein Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverleger e. V. ersucht 
nachstehender 
Erklärung. 
An der Westküste Schleswig-Holsteins hat sich aus den Jtzehoer Zeitungsverhältnissen ein wil 
der Konkurrenzkampf zwischen den Tageszeitungen entwickelt. 
Dlv Tatsache, daß in der kleinen Stadt vier Zeitungen um ihre Existenz ringen, hat zu haltlosen 
Zustanden geführt. Um sich einige Bezieher abzujagen, werden in gegenseitiger Unterbietung be- 
jonders im Landgebiet und in den Nachbarorten. Schleuderangebote gemacht, die jeder wirtschaft 
lichen Grundlage entbehren, und die zum Teil in das Gebiet des unlauteren Wettbewerbs ge 
hören. Einzelnen Jtzehoer Blättern scheint jedes Mittel Recht zu sein, um sich noch kurze Zeit über 
Wasser zu halten. 
. Dem nengeworbenen Leser wird die Zeitung ans Monate hinaus zu einem Abonnements 
preis von 0,60 RM. bis zu 1,— RM. verkauft, während die treue alte Leserschaft den bisberiaen 
freilich nicht überteuerten, Preis weiter zahlen mutz. 
Da die Formen des Jtzehoer Kampfes in stärkstem Matze auch auf das breite Publikum ab- 
-'"d..wirken, bitten wir die Bevölkerung, die Jtzehoer Schleuderproise nach den hier ausgeführ 
ten Gründen zu beurteilen. Der Verein Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverleger, der zu mehr als 
0? E.Tageszeitungen der Provinz vertritt, hat mehrfach versucht, auf die das Ansehen der 
Presse schädigenden Manöver einzuwirken. Da seine Bemühungen ergebnislos verlaufen sind, sieht 
er sich veranlaßt, mit diesen Darlegungen der Oefsentlichkeit Kenntnis von den Zusammenhängen 
zu geben. 
Jede Zeitung kann die Pflichten gegen ihren Leserkreis nur dann erfüllen, wenn sie eine 
gesunde wirtschaftliche Grundlage hat. Falls diese Basis erschüttert wird, leidet der Inhalt der 
Zeitung. .Wie aus allen andern Gebieten Konkurrenz-Schleuderangebote verurteilt werden, so bit 
ten wir die heimische Bevölkerung, auch in Bezug auf ihre Geisteskost Schleudereien nicht zu unter 
stützen, die in der letzten Auswirkung die Leser selbst schädigen. 
Verein Schleswig-Holsteinischer Zeftuiiasverleaer E. V. 
Die Abhaltung des Schleswig- 
Holfteinifchen Lanbesturniers 
irr Frage geftsLt. 
Bad Segeberg, 26. Aug. Die Nennungen 
zu dem Schleswig-Holsteinischen Landestur 
nier, das Ende September stattfinden soll, 
sind so zahlreich eingegangen, daß man mit 
einer noch größeren Beteiligung als im ver 
gangenen Jahre rechnen kann. Nach den letz-ş 
ten Mitteilungen besteht aber keine Aussicht 
auf Gewährung von Staatsbeihilfen. Die 
Frage, mit der sich morgen die Generalver 
sammlung. des Provinzialverbanöes Schles 
wig-Holsteinischer . Reit- und Fahrvereine zu 
beschäftigen hat, ist die, ob jetzt trotzdem das 
Landesturnier stattfinden soll. 
* * * 
Bad Segeberg, 26. Aug. Die zweite Be 
leuchtung des Kalkberges. Die zweite Be 
leuchtung des Segeberger Kalkberges hatte 
noch erheblich mehr Publikum angezogen als 
die erste. Allein Neumünster war mit fünf 
Autobussen zugegen und ebenso waren aus 
Kiel, Lübeck und Hamburg zahlreiche Gäste 
gekommen, weiter aus dem Kreise Segeberg 
und aus der benachbarten Provinz Lübeck. 
Wieder beleuchtete das strahlende Licht der 30 
Scheinwerfer das langgestsockte Ufer des 
Sees, über dem sich dann im schneeigen Weiß 
aus dem dunklen Laub der Baumkronen die 
kompakte Masse des Bergmafstvs wie die 
Gralsburg erhob. Unterbrochen wurde die 
Beleuchtung wieder durch ein Feuerwerk, das 
unterhalb des Gipfels des Kalkberges abge 
brannt wurde und das u. a. einen ^leuchten 
den Wasserfall zeigte, der in breiten Wellen 
über die schroffen Felswände des Kalkberges 
in die Tiefe stürzte. 
ta. Lägerdorf, 26. Aug. Fertigstellung der 
Entwässerungsanlage. Die Entwässerungs 
anlage ist nunmehr zum größten Teil fertig 
gestellt, so daß Verbindungen mit den Kanä 
len stattfinden können. Der Kanal, der bis 
zur Kronsmoorer Chaussee neu gezogen wur 
de, hat vorige Woche Verbindung mit den 
Wettern der versumpften Wiesen erhalten. 
Die Pumpen der Maschinenstation an der 
Stvr haben schon einige Tage gearbeitet und 
viel Wasser abgeführt. Der Wasserbestanö ist 
infolgedessen schon bedeutend niedriger ge 
worden, so daß man sicher auf Trockenlegung 
der Wiesen und Weiden rechnen kann. 
kt. Glückstadt, 26. Aug. Ģjähriges Jubi 
läum. Die Kirche in Herzhorn kann im näch 
sten Monat auf ein 150jähriges Bestehen zu 
rückblicken. Es ist eine Gedenkfeier geplant 
bei der Bischof v. Moröhorst die Generalvisi 
tation abhalten wird. 
..Kiej, 2v. August. Selbstmord. Vom Dampfer 
„Mönkeberg" sprang die Krankenschwester K. in 
den Hasen und ertrank. Die Leiche wurde bis 
lang nicht geborgen. Aus zurückgelassenen Pa 
pieren geht hervor, daß die Frau seit längerer 
Zeit den Selbstmord geplant hat. 
wk. Kiel, 26. Aug. Entlassungen von 
Angestellten sind nun auch beim Allgemeinen 
Konsumverein erfolgt, und zwar, wie der 
Vorstand auf Beschwerde mitteilt, weil der 
Umsatz einen Rückgang aufweist und eine vom 
Sommer erwartete Besserung nicht eingetre 
ten ist. Des weiteren gibt der Vorstand zu, 
dag die Kündigung diejenigen Angestellten 
ôàffen hat, die ihre genossenschaftlichen 
Pflichten dadurch nicht erfüllt haben, daß sie 
nicht alle ihre Bedürfnisse beim Konsumver 
ein deckten, und somit den Umsatzrückganq mit 
verschuldet haben sollen. — Im Borort 
Kronshagen ist gegen den Willen der Ge 
meindevertretung die Wohnungszwangswirt 
schaft aufgehoben, aber nicht der Mieterschutz. 
Eine Kündigung ist nur unter bestimmten 
Voraussetzungen möglich. Wie der Gemeinde 
vorsteher mitteilt, wird vorläufig aus der be- 
chlossenen Eingemeindung in Kiel noch 
nichts, wie eine mit dem Oberbürgermeister 
abgehaltene Besprechung ergeben habe. Dies 
oll auch für die anderen in Frage kommen 
den Vororte zutreffen. — Mieter schießt auf 
einen Hauswirt. Weil er zwangsweise aus 
ferner nicht bezahlten Wohnung herausgesetzt 
werden sollte, gab der in der Gerhardstraße 
wohnende Schuhmacher K. auf seinen Haus 
wirt drei Schüsse aus einer Pistole ach die 
glücklicherweise ihr Ziel verfehlten. K. wurde 
rn Haft genoinmen, und versuchter Totschlag 
wird ihm wohl mindestens zum Vorwurf ge 
macht werden. 
às LiihWKrlchŞ. 
3m Elbfleth ertrunken 
Brimsbüttettoog, 26. August. Im Elbfleth 
ist . am MontagnachmittaL das achtiähriae Söhn-
	        
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