Eine Erklärung von
Wulf, Eisendorf:
Die Vorgänge
bei der LandvolKzeitung
in anderer Beleuchtung.
Zu der Mitteilung der Schleswig-Holsteini
schen Landeszeitung vom 11. August 1930 unter
der Ueberschrift: „Neuer Ueberrumpelungsversuch
auf die Landvolkzeitung" (Wiedergabe des In
halts einer Extraausgabe der Landvolkzeitung,
Itzehoe) erhalten wir folgende Darstellung, um
deren Veröffentlichung wir gebeten wurden:
„Von einem Ueberrumpelungsversuch auf die
Landvolkzeitung kann gar keine Rede fein, (
handelt sich auch nicht um einen Versuch des
Tannenbergbundes oder einiger Mitglieder von
diesem, die Redaktion des Landvolks in Besitz zu
nehmen. Sondern es handelt sich vielmehr um
die rechtmäßigen Maßnahmen des rechtmäßigen
Geschäftsführers der Landvolk Tageszeitung
E.m.b.H. Stamer-Bleckdde, dem widerspenstige An
gestellte Widerstand leisteten.
Es ist unwahr, daß Wilhelm Hamkens Vor
sitzender des Aufsichtsrats der Landvolk Tages-
. zeitung E.m.b.H. ist, er ist es nie gewesen und ist
es heute auch nicht.
Stamer-Bleckede ist nach Niederlegung der Ge
schäftsführung durch Johann Reimers-Eltersdorf
am 11. Juli 1930 der einzige' rechtmäßige Ge
schäftsführer der Landvolk Tageszeitung E.m.b.H.
Er ist berechtigt und in besonderen Fällen sogar
verpflichtet, die Eesellschafter-Versam>mlung ein
zuberufen. Hamkens hat nicht die Spur eines
Rechtes, dieses zu verhindern, erstrecht nicht die
Angestellten. Stamer, der rechtsmäßige Geschäfts
führer hat eine Gesellschafter-Versammlung einbe
rufen. Die Einberufung muß 8 Tage vor der
Versammlung in der Landvolk Tageszeitung be
kannt .gemacht werden, sonst könnte sie formal
juristisch angefochten werden. Die Landvolk Ta
geszeitung hat dem rechtmäßigen Geschäftsführer
die Aufnahme der Anzeige verweigert. Daher
fuhr Stamer am Sonnabend, den 9. August, dem
letzten Tage für die rechtzeitige Aufnahme der An
zeige nach Itzehoe und bat als Rechtsberater Herrn
Rechtsanwalt Schulze. Elmshorn und als Zeugen
Hönck, Fehrs und mich auf die Schriftleitung der
Landvolkzeitung. Die Angestellten widersetzten
sich. Hamkens verbot es. Stamer erzwang sich
den Eintritt in die verschlossenen Räume, nahm
die Matern und ließ die Zeitung anderwärts
drucken. Da tauchte Reimers-Eltersdorf auf, der
die Geschäftsführung niedergelegt hatte, gab sich
der Polizei gegenüber als Geschäftsführer aus
und ließ durch die Polizei einen-Teil der Aus
gabe beschlagnahmen. Stamer ist auf der Land
volkzeitung von den Angestellten mit Eisenstangen
bedroht und geschlagen worden. Ter Schlag wur
de abgewehrt. Hamkens wollte die Aufnahme der
Anzeige nicht, weil er die Gesellschafter-Versamm
lung verhindern wollte und damit die Aufklärung.
Denn er hat die Wahrheit zu scheuen.
Markus Wulf.
*
Diese Schilderung sagt in den wesentlichsten
Punkten gerade das Gegenteil von dem, was wir
in unserer gestrigen Ausgabe aus der Darstellung
der Landvolkredaktion veröffentlichten. Wir
machten bereits gestern auf die Schwächen auf
merksam, welche der Mangel an Programm und
Organisation für die Landvolkbewegung im Ge
folge haben mußte. Diese Scheu vor Statuten und
Paragraphen scheint die Landvolkführer auch vor
einer zielbewußten Durchorganisation ihrer Zei
tung zurückgehalten zu haben, denn sonst hätten
sich solche unklaren Verhältnisse nicht herausbil
den können, die jetzt zu diesen tragikomischen Er
eignissen geführt haben. Jede Seite glaubt im
Recht zu sein und handelt danach ohne Beachtung
von Recht und Gesetz. Die Verteidiger der Stel
lung in Itzehoe sind einstweilen im Vorteil, zwei
Angriffe haben sie abgeschlagen, wenn auch nur
mit Hilfe der Polizei, sonst als Systemdiener ihr
erklärter Feind. Das ist ja auch für die betei
ligten Vorkämpfer das Tragische und Betrübliche
daß sie nun infolge ihres eigenen Verhaltens und
/ ihrer Uneinigkeit die Hilfe der Justizbehörde
eines Systems, das sie gemeinsam so heftig be
kämpft haben, in Anspruch nehmen müssen, um
den Vruderstreit zu schlichten. Der Kampf um
die Jtzehoer Zeitung hat wohl seine Ursache in
den unklaren und undurchsichtigen Rechtsverhält
nissen beim Verlag als auch in der" Bewegung. die
vom Anfang an vorhanden waren und früher
oder später zu unerfreulichen Auseinandersetzun
gen führen mußten. .$■
Beding Neuern gehen schlecht ein.
Aus einer vom Berliner Magistrat soeben
veröffentlichten Uebersicht üher die städtischen
Steuereinnahmen im ersten Vierteljahr des Rech
nungsjahres 1930, also in den Monaten April bis
Juni, geht hervor, daß von. den insgesamt auf
511671 000 Mk. im Haushaltsplan veranschlagten
Steuern bedeutend weniger als ein Viertel, näm
lich nur ein Fünftel mit 104 838 000 Mk., einge
gangen ist. Das gilt insbesondere von der Grund
steuer und der Gewerbesteuer.
* * *
43 ausländische Kriegsschiffe vor Hankau.
TU. Paris, 13. Aug. (Eig. Funkmeld.) Havas
meldet aus Hankau, daß zur Zeit 43 ausländische
Kriegsschiffe, und zwar 29 englische und amerika
nische, 9 japanische, 4 französifche und 1 italieni
sches, vor der Stadt lägen, um die Bürger fremder
Mächte zu schützen.
Eine doppelt beanspruchte Spitzen-
Kandidatur in der Staatspartei.
Georg Bernhard durchgefallen.
T.U. Berlin, 13. August. (Eig. Drahtmeld.)
Der Aktionsausschuß der Staatspartei für den
Wahlkreis Potsdam l hielt am Dienstagabend im
Preußischen Landtag unter Vorsitz des Demokra
ten Wiglow eine Sitzung ab, an der in zahlen
mäßig gleicher Stärke Vertreter der Demokraten
und Volksnationalen keilnahmen. Ferner waren
beteiligt Vertreter von Front 1929, von der
Reichspartei für Handwerk, Handel und Gewerbe
und ein Christlich-Sozialer. Die Demokraten
hatten sich in einer Vorbesprechung einmütig für
die Spitzcnkandtdatur Georg Bernhardts ausge
sprochen. In der Ausschutzsitzung erhoben die
Volksnationalcn unter Hinweis auf die Vor
schläge des Hauptaktionsausschusses Anspruch auf
die Spitzenkandidatur und forderten die Wahl
ihres Mitgliedes Adolf, der früher christlicher Ge
werkschaftler war. Es fand eine sehr lebhafte
Aussprache start. Die Gegner der Kandidatur
Bernhardts kritisierten die Haltung Bernhardts
in Fragen, die in jüngster Zeit die Oeffentlichkeit
beschäftigt haben. Im übrigen bedeute, so er
klärten sie, die Spitzenkandidatur Bernhardts eine
Durchkreuzung der getroffenen Abmachung, wonach
die Kandidatur für Potsdam I dem Kandidaten
der Bolksnationaleu gebühre. Die Sitzung, die
gegen 18 Uhr begonnen hatte, erreichte erst kurz
vor Mitternacht ihr Ende. Das Ergebnis war,'
daß gegen die Stimmen der Demokraten die Spit-
zenkandtdatur Bernhardts siel. Ueber einen Vor
schlag Hauff (Dem.), beide Kandidaten als Wahl
kreisvertreter zu bestimmen mit der Zusicherung,
daß der zweite auf der Reichsliste aussichtsreich
plaziert werde, soll erst später entschieden werden.
Die Beratung wurde auf Freitag vertagt.
GMels fMgchMchm.
Er will nicht Braun, sondern Bauer gemeint haben.
Vor dem Schöffengericht Hannover gelangte
am Dienstag die Klage des preußischen Minister
präsidenten Braun gegen Dr. Goebbels in Anwe
senheit des Beschuldigten zur Verhandlung. Der
Andrang des Publikums war groß. Nach Verle
sung des Eröffnungsbeschlusses, wonach sich die
Anklage auf § 186 des Strafgesetzbuches stützt,
äußerte sich Dr. Goebbels zu der Anklage. Er habe
in den ihm zur Last gelegten Ausführungen nicht
den preußischen Ministerpräsidenten Braun, son
dern den früheren Reichskanzler Bauer
im Zusammenhang mit den Varmats und
Sklareks
genannt. Dis Kriminalbeamten, die die Proto
kolle verfaßten, feien nicht genügend vorgebildet,
um in solchem Falle den Ministerpräsidenten
Braun von dem Reichskanzler a. D. Bauer zu un
terscheiden.
In der Zeugenvernehmung schilderte der Kri
minalbeamte Peters den Verlauf der Versamm
lung. Auf die Frage des Angeklagten, ob der
Beamte wisse, wer Bauer oder Braun seien, ver
neinte der Zeuge dieses bezüglich Bauers. Es
folgt die Vernehmung einer Reihe von Entla
stungszeugen, unter denen sich auch der Versamm
lungsleiter, Studienrat a. D. Dr. Rust, befand.
Dieser erklärte, daß ihm eins Nennung des Mi
nisterpräsidenten, wenn sie erfolgt wäre, sicher auf
gefallen fein würde.
Nach der Vernehmung einiger weiterer Ent
lastungszeugen beantragte der Oberstaatsanwalt
wegen der Schwere der Beleidigung gegen einen
Beamten eins Gefängnisstrafe von 9 Monaten.
Verteidiger Graf von der Goltz beantragte Frei
sprechung auf Kosten der Staatskasse. Nach kur-'
zer Beratung verkündete der Vorsitzende, daß der
Angeklagte wegen Mangels an Bewerfen freige
sprochen wurde.
In der Begründung führte der Vorsitzende
aus, daß bei der Größe des Versammlungsraumes
den Belastungszeugen ein Hörfehler unterlaufen
fein könne und das Gericht deshalb Zweifel an
der Schuld Goebbels' habe.
kMhjhà in VSKMM.
Die Deutschnationalen haben Lanörat Her-
berth v. Bisrnarck-Regernvalde aufgestellt, die
Deutsche Volkspartei den bisherigen Reichs
tagsabgeordneten Dr. Mittelmann. Während
die Konservative Volkspartei hauptsächlich auf
die Wühler in den Städten rechnet, soll die
Landvolkliste die Stimmen des platten Landes
auf sich vereinen. Die Spitzenkandidaten sind
hier noch nicht genannt.
Eine aufsehenerregende Stellungnahme:
Italien verteidigt Treviranus.
Weiteres Echo der Ostrede
Dis Rede des Reichsministers Treviranus hat,
wie nicht anders zu erwarten war, namentlich in
der französischen Presse gewaltigen Staub aufge
wirbelt. Das ist verständlich, wenn man weiß, wie
ängstlich Frankreich jedes noch so geringe Abwei
chen von einer unterwürfigen und willfährigen
deutschen Politik verfolgt und für seine Vormacht
stellung aufgrund der Friedensoerträge fürchtet.
Um so unverständlicher ist es aber, daß diese von
einem schlechten Gewissen diktierte Einstellung in
Deutschland nur in der sozialdemokratischen Presse
eine bezeichnende Hilfestellung gefunden hat, wie
auch nur sie die die berechtigten deutschen An
sprüche wahrende Tendenz der Treoiranusrede
glaubte ablehnen zu müssen. Wer Treviranus'
Rede unvoreingenommen gelesen hat, kann in ihr
nur den Ausdruck des allgemeinen deutschen Emp
findens wiederfinden, das sich mit Recht dagegen
wehrt, das auch von hervörragenden Ausländern
unparteiisch festgestellte Unrecht als Recht anzuer
kennen. Die bittere Wahrheit, daß Recht sich nur
erkämpfen läßt, wobei unter Kampf keineswegs
an Maschinengewehre und Handgranaten gedacht
werden muß, scheint in den angedeuteten Kreisen
noch immer nicht erkannt worden zu sein. So
sehen wir abermals die beschämende Tatsache, daß
deutsche Sozialisten und französische Chauvinisten
Arm in Arm gegen den deutschen Lebenswillen
zu Felds ziehen. Im Nachstehenden bringen wir
einige Ausführungen von Treviranus über feine
Ostrede, der er mit einer Abwehr von Mißver
ständnissen einleitete und dann u. a. ausführte:
Das Erlebnis, das uns geformt hat, ist doch
nichts anderes, als das edelste Gefühl größerer
Kameradschaftlichkeit und stärkerer Verbunden
heit zunächst einmal zu denen, mit denen wir
Schulter an Schulter diese ungeheuer schweren
Jahre durchgemacht haben. Aber das, was wir
Kameradschaft nennen, hat seine Bedeutung auch
über die Gräben und Grenzen hinweg. Die Front
soldaten sind ja vielfach gerade auch bei den Nach
barn diejenigen, die jetzt sehr viel aktiver in die
politische Front hineingehen, mit der Absicht, nicht
nur gegeneinander zu stehen, nein, gerade zuein
ander zu kommen. Dafür will ich auch weiter ein
stehen.
Zu öern Inhalt seiner Rede und der ihr
verschiedentlich gewordenen Ausdeutung be
merkte Treviranus u. a.: Woher sollen wir
die Waffen nehmen, mit denen wir den angeb
lichen Eroberungszug durchhalten und voll
enden wollen? Gerade uns Frontsoldaten ist
doch eine viel nüchternere Betrachtung aller
Möglichkeiten gegeben, als vielen anderen
Volksgenossen, die sich vielleicht Pazifisten
nennen. Ich weiß nickt, ob mit größerem
Recht. Eingehend ging dann Treviranus auf
die Politik Stresemanns, die Politik von Lo
carno und auf den von Stresemann verschie
dentlich hervorgehobenen Unterschied zwischen
den Bestimmungen über die Westgrenzen und
den Verhältnissen im Osten ein. Nachdrücklich
verwies er auf den das Versailler Bertrags
werk einleitenden Völkerbnndspakt und die
von den Urhebern des Vertrages selbst nieder
gelegten Bestimmungen über die Möglichkeit
der Revision im Artikel 19. Er bekannte sich
dazu, daß geschlossene Verträge selbstverständ
lich bindend seien und sein müßten. Er selbst
sei überzeugt gewesen, daß seine Ausführun
gen eine Friedensrede und nicht eine Kriegs
rede gewesen seien. In unserer Lage hätten
wir alles andere zu tun, als darüber Unklar
heit zu lassen, daß für uns der Friede die
Voraussetzung der Lebensmöglichkeit ist. Al
lerdings ein Friede, der ehrlich, rein und klar
sein muß. In diesem Sinne glaube ich daran,
daß Deutschland heute eine ungleich größere
europäische Sendung hat, als je zuvor. Wir
sind davon durchdrungen, daß aus Unrecht
Recht werden mutz und daß nur durch dieses
Recht unser Vaterland frei und Europa glück
lich werden kann.
Mm gegen Frankreichs $eggmome-
polikik.
T.U. Nom, 12. August. Die „Tribuna" wid
met ihren Leitartikel vom Dienstag dem Eindruck,
den die Rede in Frankreich hervorgerufen hat.
Es fei höchste Zeit, endlich einzusehen, wie die
Dinge eigentlich lägen. Deutschland, obwohl kei
neswegs von kriegerischem Geiste beseelt, zeige ■
deutlich, daß es nicht mehr gewillt fei, die Fesseln
des Versailler Vertrages zu dulden, es verlange
die Gleichberechtigung mit den anderen Staaten.
Wenn Italien auch den Status quo billige, so
sei es doch keineswegs geneigt, der französischen
Hegemoniepolitik beizestehen. Italien habe nie
einen Schritt getan, um Frankreich eine ohnehin
schwierige Situation noch zu erschweren. Es wei
gere sich aber nach wie vor, Frankreich bei einer
unzweckmäßigen Politik Flankenfchutz zu bieten.
Man solle, so schließt das Blatt seine Betrachtun
gen, in Frankreich nicht.fortfahren, andauernd
Ueberraschtsein zu simulieren, sondern man solle
sich bemühen, die richtige Einstellung zur gegebe
nen Lage endlich zu finden. Wenn Frankreich das
bereits getan hätte, würde Minister Treviranus
feine Rede wohl gar nicht gehalten haben.
Sammlungs-Torso.
Dr. Scholz richtet an die Freunde der
Deutschen Volkspartei im Reich einen Aufruf,
der bestätigt, daß seine Sammlungsbestrebun-
gen gescheitert sind. Jetzt gelte es, unbeschadet
etwaiger nach den Wahlen sich ergebender
Möglichkeiten, den Wahlkampf allein zu füh
ren, wie das seit der Revolution unter dem
unvergeßlichen Führer Stresemann immer ge
schehen sei. Weiter spricht Scholz von der Ge
fahr der Zerstörung alles bisher in schwerster
Aufbauarbeit Erreichten durch die extremen
Elemente rechts und links. Es gelte die Durch
führung der von der gegenwärtigen Regierung
begonnenen Reformen zur Wiederherstellung
gesunder Grundlagen für Staat und Wirt
schaft.
Gestern haben die zwischen Trcviranus,
Scholz und Sachsenberg vereinbarten Bespre
chungen über die Frage eines Näherkvmmens
zwischen Konservativer Volkspartei, Deutscher
Volkspartei und Wirtschaftspartei noch nicht
stattgefunden, weil, wie es heißt, Trevtranus
verhindert war. Für die nächsten Tage sind
neue Verhandlungen über ein gemeinsames
Vorgehen der drei Parteien vorgesehen. Das
Ziel der Verhandlungen wird sein, zu einer
Abrede über eine fraktionelle Zusammenarbeit
im neuen Reichstag zu kommen. Es ist dabei
an eine Arbeitsgemeinschaft in der Art der
Christlich-Nationalen Arbeitsgemeinschaft des
alten Reichstages gedacht. Die Idee einer re
gelrechten Verschmelzung der drei Parteien ist
endgültig ausgegeben worden. Für den Wahl
kampf soll es bei der Einhaltung des verab
redeten „Burgfriedens" bleiben.
MyZ Kriegsmaschine.
Von einem Dänen erfunden.
Wie dänische Blätter melden, soll bei den däni
schen Flottenmanövern ewt neues Schnellfeuer-
geschütz erprobt werden, das vom dänischen „Reļyll-
riffelsyndikat" hergestellt w!vvden ist. Es handelt
sich um ein Kleinkalkbergeschütz, * Art schweres
Maschinengewehr von 20 Millimeter Kaliber. Es
soll in der Sekunde (?) 10 Schüsse abfeuern könne»
und naimenWch als Lnftabwehvgeschütz geeignet seirn«
Vermutlich handelt es sich um das gleiche!
„Schießwunder" in folgender Slachvicht: WährerÄ
des englischen Manövers ist ein neues Maschinen«
gewehr, die Erfindung eines Dänen Madfen, vor
geführt worden, das alle bisherigen Modelle über
treffen soll. Bei >der Vorführung wurden in zwei
Stunden 13 000 Schuß abgegeben, davon 9600 in
ununterbrochen fließendem Strom aus einer einzi
gen Maschine. Das Gewehr kann durch Kontakt-
Verbindung von einer Brustwehr aus abgefeuert
werden, die den Bedienenden völlig verbirgt. Die
Anschaffung des Madfonmodells, dos bei der Vor
führung allgemein bestaunt wurde, für das britische
Heer, wird von öen Kosten abhängen, über die sich
der Erfinder noch nicht geäußert hat.
—— j
Wetterbericht.
Für das mittlere Norddeutfchliand: Wechselnd
bewölkt, mit Strichregen, am Tage etwas kühler,
ziemlich frffche, westliche Winde.
Hnmbnrger ZuttrrmgM.
Hamburg, 13. August. Vorläufiger Bericht.
Marktverkauf bis auf die Stunde vor Schluß der
Auktion frei Meiereiverbände für Schleswi g^Holstei n.
Es wurden gezahlt für Nichtmarkenbutter 138—142,
für Markenbutter 144—146 Ji für je 50 Kg. Hinzü
kommen für Käufer auf der Auktion 5 Prozent Ka-
velinsgeld und- die Kosten für Verpackung.
HĢmer FellmehMMki.
th. Husum, 13. Aug. Auftrieb: 436 Ochsen, 12
Bullen, 660 Kühe, 207 Färsen, 82 Fresser, 5 Kälber,
insgesamt 1225 Tiere, außerdem 436 Schafe und
Lämmer. Dr Handel war lebhaft. Es kosteten
Ochsen 1. Sorte 64—57, 2. Sorte 50—83, 3. Sorte
46— 49, Bullen 1. Sorte 48—53; Kühe 1. Sorte 47
bis 50, 2. Sorte 43—46. 3. Sorte 86—11, gering
genährte 18—30; Färsen 1. Sorte 61—54, 2. Sorte
47— 50, 3. Sorte 42-46; Fresser 20—30; Schafe
1. Sorte 48—51, 2. Sorte 38—42, Lämmer 51—53
RM. Ausnahmetiere über Notiz.
Letzte MieMgerr vm MüNsH-UMl
Hamburg, den 18. August 1030
Getreide (Preise in R«K per 1000 Kg.)
Weizen franko Hamburg 75/76 llg-neue
Weizen ab inland. Station-—-
Roggen franko Hamburg 70/71 kg neu«
Roggen ab inland. Station neue Ernte
Wintergerste ab inland. Station -neue
Sommergerste ab inland. Station-—.
Donaugerste,wgfr.Samburg.lokonnverz
Kanada Western III - Gerste prompt--
Safer franko Hamburg--
Safer ab inland. Station
La Plata Mais -
264.00—266.0/
252.00—254.00
166.00—168.00
154.00—156.00
200.00—204.00
206.00—228.00
102.00—104.00
200,00—202.00
188.00—190.00
Futtermittel (Preise in R-K per 50 Kg. prptz.
Weizenkleie.inländ.
Weizenkl., tnl. mgr.
Roggenkleie, tnl. --
Brafil-o.La Platakl.
Bras.-o.La Pl.-Poll.
Ebile-Kleie
Ehile-Pollards
3.90
4.30
4.00
4.80
4.30
5.30
5.40
Palmk. Harb^WUbb-
Kokoskuck. „
Ravskuch. ,
Erdnutzknch^.
Leinkuchen „
Reisfu.-Metzl24/28»
Soya-Schrot
Mehl (Preise in R^l per 100 Kg.)
Auszugmehl hies. Mühlen ■
Bäckermehl dies. Mühlen
47.75
42.25
31.25
23.—
60% Roggenmehl hies. Mühlen •
Roggengrobmehl hies. Mühlen -
Tendmz: Getreide ruhig, Tutiermittel stetig, Mehl whig fl*”®
Berliner ĢeLreidefrÄhMKrkt
vom 13. August 1930
Tendenz: Zurückhaltend
Umsatz: Wenig entwickelt
Weizen....245.00-248.00
Roggen 160.00
Gerste 183.00—200.00
Süt lOOOia
Hafer 183.00-l92.0j
Weizenkleic...95.00—-97-
Roggeàie. .95.00-97^