sich durch die Abstimmung der Mehrheit ihrer
Reichstagsfraktion gegen die Notverordnung des
Reichspräsidenten von Hindenburg sowie durch die
Beschlüsse des Parteioorstandes und des Vertre
tertages auf eine Politik festgelegt hat, die ich
gegenüber der Landwirtschaft nicht mehr ver
antworten kann, erkläre ich hierdurch meinen
Austritt aus der Partei."
Gleichzeitig haben die genannten Abgeord
neten infolgedessen auch ihren Austritt aus der
deutschnationalen Fraktion des Preußischen Land
tags vollzogen.
Die Tatsache, daß die Abstimmung der
Deutschnationalen gegen die Notverordnung Hin-
denburgs dis Landwirtschaft schwerster neuer Un
sicherheit und Gefahr ausgesetzt hat, steht bei die
sem Austritt landwirtschaftlicher Vertreter aus
der D.N.V.P. naturgemäß im Vordergründe. Sie
sind aber zugleich übereinstimmend der Ansicht,
daß die D.N.V.P. mit der Abkehr von der Politik
nationaler Sammlung wie mit ihrer Gegnerschaft
gegen das konservative Werk des Rettungspro-
gramms Hindenburgs die alten Bahnen der
deutschnationalen Politik grundsätzlich verlassen
hat.
Ser Krieg irr Aßen.
Anweisungen der Mächte für das Eingreifen
» in China.
TU. London. 9. August. (Gig. Funkmeldung.)
Der diplomatische Korrespondent des „Daily Te
legraph" hört. daß die englische, amerikanische, ja
panische und französische Regierung gegenwärtig
in einem engen Meinungsaustausch miteinander
darüber stehen, welche Maßnahmen zum Schutze
ihrer Staatsangehörigen in Hankau und den
Jangtse-Häfen getroffen werden sollen. Es scheine,
daß der Meinungsaustausch bereits gewisie prak
tische Ergebnisie gezeitigt habe in Form von An
weisungen an das diplomatische Korps sowie die
Flottenbefehlshaber in der chinesischen Gefahren
zone.
Die ļilkkisch'persişche WeysMchr.
WTB. Konstantinopel, 8. August.
(Reuter) Wie aus glaubwürdiger Quelle
verlautet, hat Persien auf die türkische Anre
gung einer Grenzberichtignng eine ablehnende
Antwort erteilt. Man nimmt an, daß der Ge
neralstabschef Fewzi Pascha sich in die östli
chen Vilajets begeben wird, um die Truppen
im Hinblick auf „neue Operationen" zu in
spizieren.
Ser Nann mit Bomk und Aeuàr.
TU. London, 9. August. (Gig. Funkmeldung.)
Nach einem Telegramm aus Jhanfi in den Ver
einigten Provinzen Indiens hatte sich auf der
Veranda des Regierungskommissars ein Mann
versteckt, bei dem eine Bombe und ein Revolver
gefunden wurden. Bei der Verhaftung erklärte
er, die Absicht gehabt zu haben, den Kommissar
zu töten und das Gebäude in die Luft zu sprengen.
* * *
Zu Den BornbelMenttten.
Sie ļknļrrftrchlmg
gegen Ķņphkķigll.
Wenn die Ausliefeiungsverhandlungen, die
am die Auslieferung des in Lugano verhafteten
Kaphengft eingeleitet sind, zu dem von der Unter-
fuchungsbehörde gewünschten Abschluß kommen
werden, wird sich Kaphengst gleichzeitig mit sei
nen Mittätern in dem großen Bombenlegerprozeß
in Altona vor seinen Richtern zu verantworten
haben. Ob dieser Prozeß, der am 26. August be
ginnen sollte, eine nochmalige Verschiebung er
fahren wird, darüber dürfte in den nächsten Tagen
eine endgültige Entscheidung getroffen werden.
Im Hinblick auf diesen Prozeß erscheint es
angebracht, die Vorgänge noch einmal zu rekapi
tulieren, die Kaphengst seinerzeit veranlaßten, sich
dem Zugriff der Untersuchungsbehörden zu ent
ziehen. Kaphengst war mit dem noch flüchtigen
Diplom-Landwirt Muthmann und dem Kunstma
cker Schmidt in parteipolitischen Zusammenkünften
bekannt geworden. Er machte beide mit den
şşiauptangeklagten Heim und Volck bekannt, die sie
zur Teilnahme an den Sprengstoffanschlägen zu
bewegen wußten. Kaphengst und Schmidt fan-
'■ den sich bereit, Bomben mit stärkerer Explosiv
kraft herzustellen, für die sie Amonit verwandten.
,Dis Angeklagten Nickels und Rehling entwende
ten das Amonit dem Steinbruchbesitzer Weygand
in Mühlheim a. d. Ruhr, und zwar unter Bei
hilfe des Kraftwagenvermieters Wiborg.
Um vor Ueberraschungen gesichert zu sein,
hatte Schmidt sich in Ausübung seines Künstler
berufs in Hamburg eine Werkstätte gemietet, in
der er unter Leitung von Kaphengst die durch
Heim, Nickels und Volck angeforderten Bomben
herstellte, die dann Kaphengst jeweilig allein zur
Ablieferung brachte. Erst nach längeren vergeb
lichen Versuchen gelang es Kaphengst und Schmidt,
Bomben mit Zeitzündung herzustellen. Die Höl
lenmaschine war in einer Margarinekisie unter
gebracht. Schmidt lieferte dis Kiste und den Ka
nister, das übrige besorgte Kaphengst. Schmidt
soll mit' Kaphengst zusammen fünf Bomben an
gefertigt haben: die übrigen hat Kaphengst allein
hergestellt und dem Angeklagten Vick an der Elb
fähre von Geesthacht übergeben, der sie dann für
kie Anschläge io Lüneburg verwendete.
Das Urteil im Landvolkprozetz.
TU. Itzehoe, 9. August. (Draytbericht).
Im Jtzehoer Lanövolkprozeß würbe am Sonn
abendvormittag 10,15 Uhr das folgende Urteil
verkündet:
Landmann Wilhelm Cornelius Hamkens-
Tetenbüll: wegen Amtsanmaßung, Beleidi
gung und Aufforderung zum Steuerstreik zwei
Monate Gefängnis und 200 Jl Geldstrafe, evtl.
25 Tage Haft.
Geschäftsführer Guido Weschke-Jtzehoe:
wegen Amtsanmaßung und Aufforderung zum
Steuerstreik sechs Woche» Gefängnis und 80 Jl
Geldstrafe, evtl. 8 Tage Haft.
Schriftleiter I. Kühl-Jtzehoe: wegen Ver
gehens gegen das Republikschutzgesetz und Auf
forderung zum Steuerstreik an Stelle verwirk
ter zwei Monate Gefängnis 250 Jl Geldstrafe
sowie 30 Jl Geldstrafe, evtl. 3 Tage Haft.
Schriftleiter Bruno von Salomon-Jtzehoe:
freigesprochen.
Schriftleiter Ferdinand Pramor - Itzehoe:
wegen Vergehens gegen das Republikschutz
gesetz in 2 Fällen und gegen das Pressegesetz,
Beleidigung und Amtsanmaßung 4 Monate
Gefängnis und 50 Mark Geldstrafe, evtl, fünf
Tage Haft.
Geschäftsführer Johnsen: freigesprochen.
Schmieöemeister Hinrich Fieese-Jtzehoe,
Rentner Johannes Gravert, Landweg b. Herz
horn, Landwirt Hansen-Breitenfelde, Landwirt
Jürgen Schade-Katen, Arbeiter Johann Hin
rich Boß-Reher, statt verwirkten Strafen von
einem Monat 150 Jl Geldstrafe, Maurer Adol
Friedrich Martens-Garöiug und Landwirt Lo
renz Lorenzen aus Katharinenherd statt ver
wirktem einen Monat Gefängnis 100 Jl Geld
strafe. Landwirt August Hönck-Harbleck frei
gesprochen. Landwirt Ernst Bossen - Neu-
landhof, Tierarzt Boetius Hansen, Christian
Albrechts-Koog, Mühlenbesitzer Johann Bol-
quard Retlefsen, Niebüll, Meiereibesitzcr Sieg
fried Petersen, Neuenkoog statt verwirktem 1
Monat Gefängnis 189 Jl Geldstrafe, Hofbesitzer
Max Petersen-Joldelund statt verwirktem
Monat Gefängnis 100 Jl und 30 Jl Geldstrafe,
Deicharbeiter Ludolf Fedöersen aus Fahretoft.
Landmann Johann Peter Mefser-Bünsöorf,
Gemeindevorsteher Markus Christian Wulf-
Eisendorf und Landwirt Rempage-Preetz wer
den freigesprochen.
Nach mißglückter Sammlung.
WkmttiWMkW «ul item IêiMU.
Sie MgreMMK Msfj rechîs trad lmks
ein entscheidender Differenzpunkt.
Der Verhandlungsführer des Aktionsaus
schusses der Deutschen Staatspartei, Dr. Höp
ker-Aschoff, nahm am Freitagabend Gelegen
heit, sich über die Gründungsgeschichte und die
letzten Verhandlungen, die er mit Dr. Scholz
geführt hat, zu äußern. Er legte noch einmal
die bekannten Differenzen dar, die :n der
Unterredung zutage getreten waren. Sie sind
zu suchen in der Frage der Abgrenzung des
neuen Parteigebildes nach rechts. Während
Höpker-Aschoff aus grundsätzlichen Erwägun
gen die konservativen Elemente des Landvol
kes und der konservativen Volksparte, nicht
in die neue Partei hiueiuzunehmen wünscht,
strebt Scholz die Sammlung auf breitester
bürgerlicher Grundlage an. Ter zweite Dif-
ferenzpurM die Frage des Verhältnisses
zn der sozialdemokratischen Partei gewesen,
V>.c Höpker-Aschoff ausdrücklich als staatser-
haliende Partei anerkannt wissen wäll. wäh
rend Scholz d"r Auffassung sei, daß auf der
eincu Seite das Staatsbürgertum ans der
anderen Seite eben die Sozialdemokratie
stehe. Höpker-Aschoff streifte dann kurz die
Aktion Röchling, deren Scheitern er bedauere,
und legte am Schluß dar, daß die Deutsche
Staatspartei wieder einen Gesichtspunkt in
den Mittelpunkt des politischen Denkers zu
rücken wünsche: sie wolle den StaatSgedanken
unter Loslösung von Interessen- und Jntcr-
essentenpolitik pflegen, sie wolle weiter auch
die Jugend in stärkerem Maße an die Politik
heranziehen als bisher. Die Staatspartei habe
mit der Deutschen Volkspartei zwar kein
Burgfrieden-Abkommen getroffen, es sei aber
selbstverständlich, daß der Wahlkampf in der
vornehmsten Form geführt werden müsse.
Zu gleicher Zeit nimmt in der „National
liberalen Correspondenz" der
Parteiführer der Deutschen Volkspartei
zur Frage der bürgerlichen Sammlung Stel
lung. Ich habe, so erklärt Dr. Scholz u. a., die
Führung der Deutschen Volkspartei im Sinne
Stresemanns übernommen, um sie als den fe
sten Kern zur Sammlung aller staatsbejahen
den Kräfte von rechts und links zu erhalten,
nicht aber, um die Partei und ihre treuen An
hänger als Material einseitiger Parteineu
gründungen zur Verfügung zu stellen. Auf
dem Mannheimer Parteitag habe ich gesagt,
daß es bei der zahlenmäßigen Stärke der So
zialdemokratie ans die Dauer kaum möglich
sein würde, ohne sie zu regieren. Ich habe
aber nicht gesagt, daß das deutsche Bürgertum
auf den Kampf mit der Sozialdemokratie um
die grundsätzliche Staatsanffassnng verzichten
könne. Eine solche Einstellung würde die end
gültige Kapitulation des deutschen Staats
bürgertums bedeuten. Nur, wenn die staats
bürgerliche Fraktionsgemeinschaft derjenigen
Gruppen groß und stark ist. mit denen die
sozialdemokratische Neichstagsfraktion außer
dem Zentrum zu rechnen hat, wird das deut
sche Staatsbürgertum sich eine wirkliche
Machtstellung in den parlamentarischen Kämp
fen verschaffen, sonst niemals. Höpker-Aschoff
hat mich öffentlich gefragt, ob ich es für mög
lich halte, daß man als liberaler Mann auf
die Dauer gemeinsame Kulturpolitik mit Graf
Westarp und Schiele machen könne. Will er
damit etwa sagen, daß die Kulturpolitik, die
unter der vorherrschenden Führung der SPD.
in Preußen betrieben wird, ein Vorbild oder
Ideal für den Liberalismus ist? Vom Stand
punkt einer liberalen Staatspartei, die diesen
Namen mit Recht trägt, kann Höpker-Aschoff
das nicht bejahen.
Sie RsMMNg im NMssWf.
Vor dem Provinzialausschuß der rheini
schen Zentrumspartei in Köln hielt Reichs
kanzler Tr. Brüning eine Rede, die in ihrem
wesentlichsten innerpolitischen Teil den Sinn
der Reichstagswahlen vom Regierungsstand
punkt aus betrifft. 1l. a. wandte Brüning
sich gegen Mängel des Parlamentarismus
und das Spiel der Parteien und Unterhänd
ler, populäre Beschlüsse immer auf andere ab
zuwälzen. Er verteidigte die zeitweise Anwen
dung des Artikels 48 und erklärte, die Regie
rung führe den Wahlkampf nicht gegen, son
dern für die Demokratie und ihre Gesundung,
nicht gegen die Sozialpolitik, sondern für ge
sunde Finanzierung der sozialpolitischen Ein
richtungen. Die deutsche Wirtschaftskrise ist
nach Brünings Meinung ein Ausschnitt aus
der Weltwirtschaftskrise, die mit der Zerrüt
tung der politischen Verhältnisse in der gan
zen Welt zusammenhänge. Das Schwierige
für die deutsche Situation bestehe darin, Laß
alles, was an Reformen auf dem Gebiete der
Finanzen, der Verwaltung und Wirtschaft in
den vergangenen Jahren aufgeschoben worden
sei, zur Zeit des größten Tiefstandes der
Weltwirtschaft mit einem Mal nachgeholt wer
den müsse. Als Ziel der Wahlen gab er an,
am 14. September einen wirklich arbeitsfähi
gen Reichstag zu wählen, und er riet den
Wählern, sich freizuhalten von parteipoliti
scher Agitation.
Reichsfinanzminister Dietrich bezeichnet in
einem Zeituugsaufsatz den Donnerstag, an
dem bekanntlich die Sammlungsverhandlnn-
gen endgültig gescheitert sind, als „schwarzen
Donnerstag". Er bemerkt, die Volkspartei
habe von rechts eine Absage bekommen, und
bedauert das Nichtzustandekommen einer Eini
gung zwischen Volkspartei und Staatspartei.
Die Schuld gibt der Minister der Volkspartei,
und er resümiert, daß die Zusammenfassung
des bürgerlichen Liberalismus einstweilen
hinfällig sei. Aufgabe des Tages sei es, eine
Mehrheit zu schassen, die die Notverordnung
des Reichspräsidenten im neuen Reichstag gut
heiße. Hoffentlich werde das gelingen.
MhMereà IMspMàr.
Das Land gegen Berlin.
Auf Grund eines einstimmigen Beschlus
ses hat der Hauptvorstand der Ortsgruppe
Wuppertal der Deutschen Volkspartei an Dr.
Scholz folgendes Telegramm gerichtet:
„Hauptvorstand Ortsgruppe Wuppertal ist
einstimmig der Auffassung, daß das durch
Rundfunk bekanntgegebene Angebot Höpker-
Aschoffs, wonach bei einem Zusammenschluß
der Volkspartei mit der Staatspartei sofort
unser verehrter Senior Kahl den vorläufi
gen Vorsitz angenommen hätte, unbedingt
hätte angenommen werden müssen. Gegenvor
schlag Dr. Scholz vollständig verfehlt. Ver
langen sofortige Einberufung des Zen
tralvorstandes."
Wie jedoch aus Berlin verlautet, soll man
dort nicht gewillt sein, dem Verlangen nachzu
geben, sondern es bei dem bisher für die
nächste Zentralvorstandssitzung geplanten
(24.. August) belassen wollen.
Ucbertritte zur Staatspartei.
Der Führer der Reichsarbeitsgemeinschaft
junger Volksparteiler in der Westpfalz, Stu-
öieurat Dr. Pick- Kaiserslautern, hat wegen
der Haltung der Deutschen Volkspartei gegen
über der Deutschen Staatspartei seinen Aus
tritt aus der Deutschen Volkspartei erkürt. Dr.
Karl Hoffmann von der Essener Handels
kammer hat seine Aemter in der Deutschen
Volkspartei niedergelegt» und seinen Eintritt
in die Deutsche Staatspartei erklärt. Seinen
Beitritt zur Staatspartei hat ferner Seuats-
präsident Dr. E. Becker in Hamm i. W. er
klärt. Er war acht Jahre lang, bis zum 1. Juni
dieses Jahres, 1. Vorsitzender der Deutschen
Volkspartei des Wahlkreises Liegnitz.
MMGMg IMS.
Aus Berlin wird berichtet: Der Hauptbefchul^
dig'te in idem Bombenleger-Pvozeß, 'der am 26. Au-
gust in Altona beginnen soll, Herbert Dolck, sei aus
der Haft entlassen worden. Die Haftentlassung
Re von der Vereidigung Bolcks durchgesetzt wurde»
werde mit Haftunfähigkeit begründet.
* * *
Französisches Seàal
ßtif dem Harlmannsweiler SotfL
Die französische Regierung läßt augen
blicklich auf dem Gipfel des Hartmannsweiler
Kopfes ein Denkmal errichten, daß in Form
eines großen erleuchteten Kreuzes dem Geden
ken der 30 088 Gefallenen gewidmet ist. Das
Kreuz soll eine Höhe von 18 Metern erhalten^
In wenigen Zeilen
General Walter Reinhardt, der letzte preußische
Kriegsminister und erste Chef der Heeresleitung der
neuen Heeres, ist am Freitagnachmittag nach schwe
rem Leiden gestorben.
König Feisal vom Irak ist Frertagnachnnttiag in
Berlin eingetroffen.
Der französische Kriegsminister beschloß die
Wiedereinführung der roten Generalshose in
Frankreich, da die jetzige schwarze nicht schön genug
aussehe.
Durch eine Explosion in einer Berliner Kunst-
seidensabrik wurden 2 Arbeiter schwer und mehrere
leicht verletzt. 1 Arbeiter ist bereits gestorben.
Segle UMyMWKen.
MkW à Melêor öes Mà MWļs*
Ätufen wurde.
Kiel, 8. August. Anläßlich der Abberufung
des bisherigen Direktors des Arbeitsamtes Lkietz!
Ehlers, gibt der Vorstand der Reichsanstalt, der!
paritätisch aus Arbeitgebern, Arbeitnehmern und!
Behörden-vertretern zusammengesetzt ist, folgenden^
Beschluß bekannt:
„Das von dem Vorsitzenden des Arbeitsämter
Kiel, Ehlers, bei der Beschaffung eines eigenen'
Kraftwagens und dessen Indienststellung für das
Arbeitsamt angewandte Verfahren bedeutet bet der
Irreführung des Landesarbeitsamtes und des Ter»
wol'tungsausschufses einen schweren Vertrauensmiß-
bvau-ch gegenüber den vorgesetzten Dienststellen. Der
Vorsitzende des Arbeitsamtes Kiel kann deslMb in
seiner gegenwärtigen Stellung nicht belassen wer
den. Er wird daher mit sofortiger Wirkung vom
Amt als Vorsitzender des Arbeitsamtes Kiel ab
berufen. * Da sich Ehlers offenbar der vollen Trag-
weite seines Verhaltens nicht bewußt gewesen ist
sieht der Vorstand jedoch von einer Entlassung aus
dem Dienst >der Reichsanstalt ab und nimmt eine
Verwendung als ständiger Stellvertreter des Vor
sitzenden eines Arbeitsamtes, unter Umstünden auch
als Vorsitzender eines kleinen Arbeitsamtes, in Aus
sicht"
MàckmÄļ.
Für das mittlere Norddeutschland: Wech
selnde Bewölkung bei wenig geänderten Tem
peraturen, vereinzelt etwas Regen.
BerlMK VM§«M
vom g. August 1330.
1. Klaffe 1,39, 2. Klaffe 1,27, abfallende 1,11 M.
Tendenz: ruhig, Preise ab Erzeugerstation. Hinzu
kommen Fracht, Umsatzsteuer, Vermittlungsgebühren,
* * *
Schleswiger Wochenmarkt vom 8. August 1338.
Meiereibutter 1,70 Ji, Bauernbutter 1,60 M. Eier
9—10 -Z, junge Hähne bis 3 Jl, Tauben 80 ^, Kar
toffeln 4—5 F, Weißkohl 15 4 pro Kopf, Blumen
kohl 30 S, Tomaten 35 4, Wurzeln und Suppe n-
kraut 10 4 das Bund, rote Johannisbeeren 10 4,
schwarze 30 4- grüne Bohnen 16 4, Gurken 5 4 TS.
* * *
Letzte MiermW mw BonuatoKlarlt
Hamburg, den 8. August 1930
Getreide (Preise in R-4t per 1000 Kg.)
Weizen franko Hamburg 75/76 ies-neue
Weizen ab inländ. Station
Roggen franko Hamburg 70/71 da neue
Roggen ab inländ. Station neue Ernte
Wintergerste ab inländ. Station -neue
Sommergerste ab inland. Station
Donaugerste.wgfr. Hamburg,loko unverz
Kanada Western III - Gerste prompt --
Hafer franko Hamburg
Safer ab inländ. Station
La Plata Mais
Futtermittel (Preise in R-st per
266.00—268.00
254.00—256.00
170.00—172.00
158.00—160.00
200.00—2C4.00
206.00—230.00
102.00—104.00
200.00—202.00
188.00—190.00
50 Kg. prpt
Meizenkleie.inländ.
Weizenkl.. inl. mgr.
Roggenkleie. inl. --
Brastl-o.La Platakl,
Brai.-o.La Pl.-Poll.
Ehile-Kleîe
Ebile-Pollards...
3.95
3.95
4.70
4.35
5.35
5.35
Palmk. öarb.-Wilhb-
Kokoskuck. ..
Ravskuch. ..
Erdnußkuch.»
Leinkuchen „
Reisfu.-Mebl24ް
Soya-Schrot
5,20
7,40
5.20
7.00
8.60
3.85
7.30
Mehl (Preise in 9Ul per 100 Kg.)
48.75
43.25
28.75—30.25
20.50—22.75
Auszugmehl hies. Mühlen
Bäckermehl bies. Mühlen
70°/° Roggenmehl hies. Mühlen
Roggengrobmehl hies. Mühlen
Tendenz: Getreide ruhig, Futtermittel ruhig, Mehl stetig,
Berliner GeLreidefrKhMarLt
vom 8. August 1830
Tendenz: Ruhig
Ümiatz: —
Weizen... .243.00-246.00
Roggen.... 160.00-161.00
Gerste 183.00—200.00
Hafer 182.00—190.00
Weizenkleie... 92.50—95.00
Roggenkleie..92.50—98.00
Für lûûû.te
ten
14C
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uni
Ho
©r:
0,2!
un!
Ka
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Wi