Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

folgender Mitteilung dementiert: „Entgegen Ih 
ren Nachrichten bin ich in der Lage, zu versichern, 
oatz seine Exzellenz Mussolini, Chef der königlich 
italienischen Regierung und Duce des Faschismus, 
sich nie so wohlbefunden hat wie heute und sich 
sehr glücklich fühlt, sowie auch, daß seine großen 
Werke stets von der hingebenden leidenschaftlichen 
Zustimmung des gesamten italienischen Volkes be 
gleitet sind." 
Kshrauns Sļàng zum Judentum. 
Verschiedene Zeitungen veröffentlichen einen 
Brief, in dem der Hochmeister des Jungdeutschen 
Ordens und Führer der Deutschen Staatspartei, 
Artur Mahraun, einem Freunde die Versiche 
rung abgab, daß die Volksnationals Reichsver 
einigung sich gegen alle Juden zur Wehr fetzen 
werde, welche an den Grundsätzen der christlichen 
und deutschen Kultur rütteln wollten. Andere 
Zeitungen bezeichnen das Vorhandensein des sog. 
Arierparagraphen, der eine der Grundlagen des 
Zungdeutschen Ordens ist, als Antisemitismus. 
„Der Jungdeutsche Orden läßt", so erklärt 
»un im „Jungdeutschen" Mahraun, „an dieser 
Grundlage seiner Mitgliedschaft nicht rütteln. Er 
erkennt im staatsbürgerlichen Leben, wie viele 
seiner Verlautbarungen seit Jahren beweisen, den 
jüdischen Staatsbürgern die volle staatsbürger 
liche Gleichberechtigung zu. Wir geben aber kei 
nem das Recht, in Wesen und Form unserer jung- 
deutschen Gemeinschaftsbildung hineinzureden. 
Unser Kampf gilt allen denen, welche an den 
Grundlagen der christlichen und deutschen Kultur 
rütteln, einerlei ob sie Juden find oder nicht. In 
»nserem staatsbürgerlichen Dienst an Staat und 
Volk kennen wir nur eine einzige Gemeinschaft 
mit den deutschen Staatsbürgern, welche unseren 
Ideen vom nationalen und sozialen deutschen 
Volksstaat vorbehaltlos zustimmen. Unbeschadet 
unserer völkischen Gesinnung, bekämpfen wir schon 
aus Gründen der nationalen Einheit und Be 
friedung des deutschen Volkes den demagogischen 
Antisemitismus unserer Zeit. Unser Kampf für 
den deutschen Volksstaat erstrebt die Vollendung 
der deutschen Volkseinheit und die Vereinigung 
aller Gegensätzlichkeiten, welche das deutsche Volk 
mit Haß und Zwietracht erfüllen. In dem An 
tisemitismus, wie er sich heute in Deutschland dar 
stellt, sehe ich ebenso ein Minderwertigkeitsge 
fühl, wie ich dasselbe in einem gewissen Antiger 
Manismus gewisser jüdischer Kreise erblicke." 
Geļrermîe Stimmabgabe 
und Wahrung des Wahlgeheimnisses. 
Die Reichsstimmordnung läßt nach dem Ge 
schlecht der Wähler getrennte Stimmabgabe zu. 
Für kleine Gemeinden ist die getrennte Stimm 
abgabe nicht unbedenklich, da sie das Wahlgeheim 
nis gefährden kann. Der Reichsminister des In 
nern hat daher die Länderregierungen ersucht, 
bei allen Wahlstellen, wo eine getrennte Stimm 
abgabe stattfindet, besonders sorgfältig zu prüfen, 
ob eine getrennte Stimmabgabe ohne Gefährdung 
des Wahlergebnisses angeordnet werden kann. 
Eins Trennung der Wahlberechtigten nach Ge 
schlechtern kann zur Vermeidung einer Verletzung 
des Wahlgeheimnisses nur in solchen Gemeinden 
vorgesehen werden, die nach ihren Eesamtverhält- 
nisien hierzu geeignet sind, d. h. wo durch die 
Größe der Stimmbezirke und bei Berücksichtigung 
aller Verhältnisse eine Gefährdung der Geheim 
haltung der Wahlen ausgeschlossen ist. (W.T.V.) 
Neue Pacļeî in Hamburg gegrûàļ. 
Vor einigen Tagen wurde in Hamburg die 
„Erneuerungspartei für Siedlung, Arbeit und 
Volkshilfe" gegründet, die mitwählen will und Dr. 
med. Hüttig-Hamburg als Spitzenkandidaten auf 
gestellt hat. In ihrem Programm verlangt die' 
Partei u. a.: Arbeit den Arbeitslosen, Landstätten 
den Stadtmüden, Schutz dem Kleinhandel und dem 
Handwerk, Verstaatlichung der Banken, Reform 
des Geldwesens, geeignete Zollschranken, Abbau 
der Wucherzinsen, Abbau der hohen Gehälter und 
Pensionen sowie der Diäten, Vereinfachung der 
Verwaltung in Reich und Ländern, Erhaltung 
der deutschen Landwirtschaft, Ergänzung der So 
zialversicherung, Einführung des Wehrrechtes 
durch Aufnahme von Freiwilligen, die beim Aus 
scheiden, je nach Verdienst, ein größeres oder klei 
neres Landgut geschenkt erhalten, die Beseitigung 
des Vertrages von Versailles und der Kriegs 
schuldlüge, Reform des Poungplanes, Wiederher 
stellung der alten Grenzen usw. 
Die Mächte und China. 
Ten gegenwärtigen kriegerischen Ereig 
nissen in China kommt besondere Bedeutung 
zu. Auf der einen Seite widmet ihnen Mos 
kau große Aufmerksamkeit, indem es einen 
neuen Aufschwung der kommunistischen Idee 
in China von den militärischen Erfolgen der 
Kommunisten in Südchina erhofft, auf der 
anderen Seite sind die Antipoden Sowjetruß 
lands wachsam, vor allem England und Ame 
rika, sodann das seine eigenen Wege in Ost 
asien gehende Japan. 
Bezeichnenderweise veröffentlichen die 
Moskauer Zeitungen die Berichte aus Ost 
asien über das Fortschreiten des kommunisti 
schen Aufstandes mit den Worten: „Heeres 
berichte aus dem Osten". Der Sonderkorre 
spondent der „Prawda" meldet, daß trotz der 
Wiedereroberung der Stadt Tschangta durch 
die Nankingtruppen die Revolution der Ar 
beitermassen in China fortschreite. Aus Tokio 
verlautet, der Außenminister habe der Presse 
Informationen gegeben, wonach er die Lage 
in China als bedenklich ansieht. Japan könne 
die Aufrichtung eines bolschewistischen Staa 
tes in China niemals zulassen. Aus Neuyork 
wird sodann gemeldet: In einer Versamm 
lung der Republikaner in Philadelphia sagte 
Senator Borah, die Preisgabe des Handels 
mit Rußland bedeute nur einen formell-recht 
lichen Akt. Die Absperrung Amerikas von 
Rußland sei dagegen politisch nicht aufzu 
halten. Die Amerikaner im Sowjetstaat wür 
den gut tun, schleunigst aus Rußland abzu 
reisen, denn das kommende Halbjahr werde 
den Ansturm aller gegen Moskau bringen. 
Ueber die 
neuesten Begebenheiten im 
Kriegsgebiet 
wird berichtet: 
TU. London, 6. Aug. jEig. Funkmeldg.) 
Die britische Regierung hat die Entsendung 
weiterer Kriegsschiffe nach Hankan angeord 
net, auf das kommunistische Angriffe befürch 
tet werden. In einer Shanghaier Meldung 
der „Times" wird bestätigt, daß von den bri 
tischen Behörden in China alle Vorkehrungen 
für weitere Schutzmaßnahmen für britisches 
Leben und Eigentum getroffen werden. Die 
Vorschläge der britischen Flottenstation für 
weitere Sicherheitsmaßnahmen sind von der 
Londoner Regierung gebilligt worden. 
Ueber die Vorgänge in Tschangtscha berich 
tet ein in Shanghai eingetroffener chinesischer 
Flüchtling, daß die Kommunisten über 
60 000 Mann verfügen sollen, die praktisch 
alle mit Regierungswaffen, -Munition und 
-Uniformen ausgestattet sind. 2vNv chinesische 
Zivilisten seien in letzter Zeit getötet worden. 
Etwa 4000 Angehörige der Kuomingtang und 
Angestellte der Regierung würden vermißt. 
Nanking zieht Truppen zusammen. 
TU. London, 6. Aug. sEig. Funkmeldg.) 
In Tsingtau ist eine Division kantonesischer 
Truppen gelandet worden, die General Hanfu 
unterstützen soll, der vorläufig noch (!) auf 
Seiten der Nanking-Regierung zu stehen 
scheint. An der Tientsin-Pukau-Eisenbahn 
werden Regiernngstruppen zusammengezo 
gen. Die angekündigte Offensive gegen Tsi- 
nanfu hat noch nicht begonnen. Weitere 50 000 
Mann werden für die Wiedereroberung von 
Tsinanfn erwartet. 
Kommunisten in der Provinz Fnkien 
halten zwei englische Missionarinnen gefan 
gen und verlangen ein Lösegelö von rund 
120 000 Reichsmark, anderenfalls würden sie 
den Frauen die Finger abschneiden. In Pu- 
kau ist die Frau eines englischen Eisenbahn 
ingenieurs, der an der Tientsin—Pukau-Vahn 
angestellt ist, von einem chinesischen Soldaten 
im Schlaf überfallen und mit dem Bajonett 
verletzt worden. In weiteren Berichten über 
angebliche komnzunistische Grausamkeiten 
spielt vielleicht die Propaganda eine Rolle. 
Englische und amerikanische Seeleute 
verwundet. 
In einem Gefecht des englischen Kano 
nenbootes „Teal" mit chinesischen Kommuni 
sten bei Tschangtscha wurden drei englische 
Seeleute verwundet. Auch das amerikanische 
Kanonenboot „Palos" wurde von den Kom 
munisten beschossen, wobei ein amerikanischer 
Matrose verletzt wurde. 
Vomcare, ôet Wölf im SchŞll. 
Gegenüber einem am 30. Juli gleichzeitig im 
Pariser „Excelsior" und in der „Racion" (Bue 
nos Aires) erschienenen Artikel Poincares, worin 
dieser Deutschland verdächtigt und selbst die Per 
son des Reichspräsidenten in die politische Debatte 
zieht, erklärt die „La Plata-Zeitung" in Buenos 
Aires in einem Leitartikel: 
Poincares Kritik an der Person der Reichs 
präsidenten gehe sehr fehl. Denn dieser habe Be 
weise genug dafür geliefert, daß er die neu« Zeit 
besser verstehe als Poincare, dessen Geistesverfas 
sung mehr und mehr an die Clemenceaus erin 
nere. Poincare erhebe wiederholt Warnungsruse 
vor der deutschen Reichswehr, und seine von jedem 
einigermaßen objektiv Gesinnten als sehr faden 
scheinig erkannten Argumente für Frankreichs 
Ansprüche auf das Saargebiet feien allmählich 
etwas komisch. Poincare widerspreche sich selbst, 
indem er einerseits den Dank dafür vermisse, daß 
Frankreich ohne vorherige Garantie für einen 
ausgeglichenen deutschen Haushalt und für die 
pünktliche Erfüllung des Youngplanes das Rhein- 
land geräumt habe, auf der anderen Seite aber 
die verfassungsmäßigen deutschen Verpflichtungen 
dienen sollten, als ein Anzeichen diktatorischer Ge 
lüste und der Rückkehr zu den alten autoritativen 
Anschauungen hinstelle. Poincare erscheine als 
ein Wolf im Schafstall, der mit allen Mitteln ver 
suche, in der Welt Mißtrauen gegen Deutschland 
zu säen. 
* * * 
Ae konnļen's mchl beweisen. 
Vom Prager Divisionsgericht wurde gestern 
der Oberstleutnant des Sanitätsdienstes, Dr. Dvo 
rak, von der Anklage des Mißbrauchs der Amts- 
und Dienstgewalt freigesprochen. Gegen Dvorak 
bestand der Verdacht, er habe bei den militärischen 
Aushebungen eine Anzahl Dienstpflichtige unge 
rechtfertigter Weise für dienstuntauglich erklärt. 
Die Verhandlung gegen ihn war wegen Meinungs 
verschiedenheiten unter den Sachverständigen ver 
tagt worden und kam nun zum Abschluß. In neun 
ärztlichen Gutachten wird festgestellt, vom ärztlichen 
Standpunkte aus könne kein Verdacht bestehen, wo 
nach die von Dvorak bei den Aushebungen getroffe 
nen Entscheidungen nicht der Wirklichkeit entsprochen 
hätten. Daraufhin sprach dos Divisionsgevicht den 
Angeklagten wegen Mangels an Beweisen frei. 
* * * 
Brüning und Wirth 
Spitzenkandidaten in Schlesien. 
Wie die „Schlesische Volkszeitung" meldet, 
wurde von der Zentvumspartei des Wahlkreises 
Breslau als Reichstagsspitzenkandtdat Reichskanz 
ler Dr. Brüning aufgestellt. Für den Wahlkreis 
Ltegnitz ist Reichsinnenminffter Dr. Wirth Spitzen 
kandidat. 
ln wenigen Zeilen 
Der Kassierer der sowjetrussischen Han 
delsvertretung in Paris ist verschwunden, 
nachdem er sich geweigert hat, nach Moskau zu 
rückzukehren. 
In Havanna wurde ein kommunistisches 
Komplott zum Sturze der Regierung aufge 
deckt. 70 Personen wurden verhaftet. 
Die Stadt Saarlouis veröffentlicht aus 
Anlaß ihres 250jährigen Bestehens ein Treue 
bekenntnis zum Reich. 
General a. D. von Stolzmanu, Lanöessüh- 
rer des Stahlhelms in Hannover, ist im Alter 
von 67 Jahren gestorben. 
Woldemaras hat gegen den litauischen Staat 
Klage auf Schadenersatz durch seine Verban 
nung und die zwangsweise Räumung seiner 
Wohnung erhoben. Er führt u. a. an, daß das 
Innenministerium versucht habe, ihn durch 
Mord aus dem Wege zu räumen. 
Zwei Fragen an Hessen Christensen 
Zu der Kritik, die seine Rede in der Frös- 
leer Heide gefunden hat, nimmt Landstings 
abgeordneter Jessen Christensen in einem Ar 
tikel in „Flensborg Avis" Stellung. Ueber die 
deutschen Forderungen in der Ausstückungs- 
srage erklärte er, daß eine deutsche Vertretung 
in den Amtskommission ohne Bedeutung sein 
würde, da diese nur rein verwaltungsmäßige 
Aufgaben hätten. Eine deutsche Vertretung in 
dem süderjütischen Boöengesetzausschuß würde 
seiner Meinung nach ebenfalls keine Bedeu 
tung haben, da dieser Ausschuß nur Land auf 
kaufte, aber mit der Verteilung an die ein 
zelnen Bewerber nichts zu tun habe, und auf 
diesen letzteren Punkt komme es für die Deut 
schen ja wohl gerade an. 
Zu diesen Bemerkungen erklärt „I y d s k e 
T i d e n d e" sehr richtig: 
„Von einem rein formalistischen Stand 
punkt aus mag diese Betrachtung vielleicht rich 
tig genug sein. Aber es besteht doch wohl nicht 
die Meinung, daß wir uns in Bürokratie und 
Formalismus festsetzen sollen. Wir erlauben 
uns daher an Landtingsabgeordneten Jessen 
Christensen die beiden folgenden Fragen zu 
richten: 
1. Erkennt der Landtingsabgeordnete an, 
daß auch der heimdeutsche Teil der Bevölke 
rung in der Ausstückungsfrage berechtigte In 
teressen geltend zu machen hat? 
2. Kann der Landtingsabgeordnete es in 
diesem Fall befürworten und es für national 
politisch glücklich ansehen, daß die Minderheit 
in allen Instanzen von der Teilnahme an der 
administrativen Durchführung der genannten 
Gesetzgebung ausgeschlossen bleibt? 
Wir hoffen, daß Herr Jessen Christensen 
die hier gestellten Fragen klar und geradezu 
wird beantworten können." ( 
0c wird Gelb vertan! 
Am Dienstag fand eins Feriensitzung der 
Berliner Stadtverordnetenversammlung statt, die 
insgesamt 15 Minuten dauerte. Nachdem die 
Mittelparteien und die Sozialdemokraten gegen 
die Verhandlung Widerspruch erhoben hatten, 
mußte die Sitzung aufgehoben werden, bevor es 
zur sachlichen Verhandlung kam. Dis Kommu 
nisten sangen, während die Stadtverordneten den 
Saal verließen, die Internationale. Auf der 
Publikumstribüne wurde ebenfalls, unter wüsten 
Beschimpfungen auf die Sozialdemokraten, die In 
ternationals angestimmt. Dieser Zwischenfall, der 
insgesamt eine Viertelstunde dauerte, kostet, nach 
Mitteilung eines Berliner Blattes, die Stadtkasse 
weit über 3800 Mark. 
Maffenvergiftungeu in Ser Wilnaer Garnison. 
TU. Warschau, 6. Aug. (Eig. Funkmelög.) 
Wie aus Wilna gemeldet wird, erkrankten über 
180 Soldaten des dortigen 6. Infanterie-Regi 
ments an schweren Bergiftungserscheinnnge«. 
65 Infanteristen mußten in schwererkranktem 
Zustande ins Krankenhaus überführt werden. 
Die Vergiftungen werden auf den Genuß von 
schlechtem Fleisch zurückgeführt. 
Weķîerberîchļ. 
Wettervoraussage für den 7. August 1830. 
Für das mittlere Norddeutsch land: Weiterhin ver 
änderlich und noch einzelne Schauer, Temperaturen 
nur wenig niedriger als heute. Für das übrige 
Deutschland: Noch immer etwas unbeständig, strich 
weise gewitterartige Regenschauer. 
Hamburger Zuļļermaekļ. 
Hamburg, 6. August. Boriläuffger Bericht. 
Marktverlauf bis aus eme Stunde vor Schluß der 
Auktion der Meiereiverbände für Schleswig-Hol 
stein. Es wurden gezahlt für Nichtmarkenbutter 
136—144, für Markenbutter 147—148 Ji für je 
50 Kg. Hinzu kommen für Käufer auf der Auktion 
5 Prozent Kavelingsgeld und die Kosten der Ver 
packung. 
* * * 
Von den Viehmärkten. 
Der Auftrieb an Schlachtvieh zu den ersten Mürr- 
ten in dieser Woche war gegenüber der Vorwoche in 
allen Gattungen auf den meisten Märkten niedriger. 
Das Geschäft war etwas freundlicher als in der Vor 
woche, so daß der Handel teils mittelmäßig bis leb 
haft, vereinzelt langsam verlief. Rur Fêttschweine 
waren schwer verkäuflich. Die Preise zogen in allen 
Gattungen vielfach eine Kleinigkeit an. 
Frredrichsfelde-Verlin. 5. Aug. Schweine- und 
Ferkelmarkt. Auftrieb: 263 Schweine. 358 Ferkel. 
Handel für Ferkel lebhaft. Preise fest, sonst ruhig. 
Es wurden gezahlt im Eno>roshandel je Stück in 
Mark für Läuferschweine 4—5 Monate alt 55—80, 
do. 3—4 Monate alt 40—55. Ferkel 8—12 Wochen alt 
36—40. do. 6—8 Wochen alt 30—35, do. bis 6 Wochen 
olt 26'—30. — Der Gänse au ft rieb mit 1500 Stück hat 
begonnen. 
th. Husum, 6. Aug. Auftrieb: 537 Ochsen. 18 
Bullen. 640 Kühe. 185 Färsen. 22 Fresser, 6 Kälber, 
insgesamt 1408 Tiere, außerdem 160 Schafe und Läm 
mer. Der Handel war mittelmäßig. Es kosteten 
Ochsen 1. Sorte 52—56, 2. Sorte 50—52, 3 Sorte 
42—47: Bullen 1. Sorte 47—53; Kühe 1. Sorte 46—49, 
2. Sorte 42—45. 3. Sorte 35—40, gering genährte 
18—30; Färsen 1. Corte 51—52, 2. Sorte 46—50, 
3. Sorte 41—45; Fresser 20—30; Kälber keine Notiz; 
Schafe 1. Sorte 48—51. 2. Sorte 38—42, Lämmer 
52—55 RM, Ausnahmetiere über Notiz. 
Leck, 2. August. Pferdemarkt. Auftrieb sinschl. 
des ,Vor- und Stallverkaufs 675 Stück. Preise: beste 
volljährige Pferde 8 bis 900 RM., gute Arbeitspferde 
5 bis 700 RM., 2jährige Pferde 5 bis 600 RM. Saug- 
fohlen wurden nicht gehandelt. Gute 2jährige Pferde 
wurden am meisten gefragt und rege gehandelt. In 
den übrigen Gattungen war der Handel schleppend. 
Flensburg, 4. August. Dem Ferkelmarkt waren 
480 Treve zugeführt. Bei sehr langsamem Handel 
wurde der Markt nicht geräumt. Die Preise waren 
für 4—6 Wochen alte Ferkel 15—18 RM., 6—8 Wochen 
alte 19-22 RM. J 
Letzte MtermW on MitlmH-Rarät 
Hamburg, den 6. August 1930 
Getreide (Preise in R<4l per 1000 Kg.) 
Weizen franko Hamburg 75/76 kg. neue 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hamburg 70/71 ksr neue 
Roggen ab inland. Station neue Ernte 
Wintergerste ab inland. Station -neue 
Sommergerste ab inland. Station 
Donaugerste.wgsr Samburg.loko unverz 
Kanada Western III - Gerste prompt -- 
Safer franko Hamburg 
Hafer ab inland. Station 
La Plata Mais - 
Futtermittel (Preise in R-4l per 
Weizenkleie,inländ. 
Weizenkl., inl. mgr. 
Roggenkleie, inl. .. 
Brastl-o.LaPlatakl. 
Bras.-o.La Pl.-Poll. 
Ebile-Kleie 
Ehile-Pollards... 
3.80 
3.80 
4.55 
4.20 
5.20 
5.20 
272.00—276.00 
260.00—264.00 
176.00—178.00 
164.00—J 66.00 
190.00—192.00 
200.00—230.00 
98.00—102.00 
200.00—202.00 
188.00—190.00 
50 Kg. prvt. „ 
Palmk. Harb.-Wilhb- 
Kökoskulb. „ 
Ravskuch. „ 
Erdnußkuch^ 
Leinkuchen 
Reisfu.-Mehl 24128% 
Soya-Schrot 
5.10 
7.20 
5.20 
6.80 
8.40 
3.70 
7.15 
Mehl (Preise in R-4l per 100 Kal 
Auszugmehl hies. Mühlen 
Bäckermehl hies. Mühlen 
70% Roggenmehl bies. Mühlen 
Roggengrobmehl bies. Mühlen 
48.50 
43.00 
28.50—30.00 
20.00-22.5 ‘ 
Tendenz: Getreide fest, Futtermittel fest, Mehl stetig. 
* * * 
Berliner Ģetreidefrûhnmrkt 
vom 6. August 1830 
Tendenz: Stetig 
Umsah: Wenig entwickelt 
Weizen....246.00-249.00 I Hafer 180.00-188.00 
Roggen.... 159.00-161.00 Weizenkleie..97.50-102,50 
Gerste 175.00—198.00 I Roggenkleie.97.50-102,50 
Für 1000 kg 
Zwangsversteigerung 
Am Donnerstag, den 7. August 1930. 10 Uhr vorm- 
versteigere ich in der „Harmonie" îņ Hohenwestedt 
ein Büfett 
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung ^ 26 
Fesefeldt, Obergerichtsvollzieher. Hotzenrveftedt 
Verlag und Druck: Heinrich MöllerSöhnr, 
Renbsburg. 
Chefrebaktion u. Verlagsleitung: Ferd. Möller- 
Verantwortlich für Leitartikel: Ferd. Möller» 
für Politik: Adolf G re gort, -für den 
allgemeinen Teil und Feuilleton: Herbert 
P u h l m a n n. für den wirtschaftlichen Teil: 
Dr. Joh. Gosch, für den provinziellen 
und örtlichen Teil: i. V. Dr. Thomann, alle in 
Rendsburg.
	        
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