Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

gefallen kķņ, Mitz das gewohnte Treiben znm 
Besten der deutschen Republik fängt wieder von 
vorne an. Im Hintergrund steht ein guter alter 
Mann, anständig und würdig wie der liebe Gott 
aus der Kinderfibel und viel zu schade für dieses 
widerwärtige Durcheinander, und versucht mit 
langen, altmodischen Bitten den Sturm zu be 
schwören. (Jesus befahl: Sturm fei still!) Und 
ganz im Hintergründe putzt der kluge Wittels 
bacher seine Krone. 
Die Gegner unserer Republik haben gleich 
nach der Revolution behauptet, das deutliche Volk 
sei politisch unreif, dieser Reichstag mit seinem 
niemals endenden Tohuwabohu liefert unterneh 
mungslustigen Monarchisten ihr Stichwort. Solche 
Art von Reichstag und feine Regierungen hin 
dern den Staat, ein Vaterland zu werden, er ist 
alles andere, nur kein Vaterland. Diese sind es, 
die eine zornige und von Verachtung glühende 
Jugend in den gefährlichsten Radikalismus hin 
eintreiben, diese Demokratie erwürgt den demo 
kratischen Gedanken, und nachher wundert man 
sich, wenn es irgendwo knallen sollte! 
Die Sprache hier mag den Ohren der Kom 
promißler unerträglich scharf klingen, den Ohren 
jener, die mit abkommandierten und auf Stuben 
arrest gesetzten Abgeordneten deutsche Politik zu 
machen wünschen — aber es ist nicht mehr die 
Zeit des Leisetretens, denn nächstens platzt der 
überhitzte Kessel. Wem solche offene Sprache zu 
laut ist, der wird anderen Lärm vernehmen! 
Hört uns auf mit den Phrasen, mit denen wir 
feit anderthalb Jahrzehnten überfüttert worden 
sind, wir glauben euch nichts, nichts. Es sei denn, 
daß ihr endlich Männer und Könner vor unsern 
Staat stellt und sie handeln laßt, wie sie es für 
richtig halten, etwas plötzlich, wenn man bitten 
darf! 
Me Verbindung «sch nicht ganz 
abgerissen. 
Scholz telephoniert Koch. Neue Aussprache 
Der Aktionsausschuß der Deutschen Staats 
partei gibt eine Mitteilung heraus, in der es heißt. 
Dr. Scholz habe das Schreiben Koch-Wefers vom 
1. August mit einem telefonischen Anruf beantwor 
tet, tn dem eine Aussprache für Donnerstag, den 
7. August, vereinbart wurde. Trotzdem habe die 
offizielle Korrespondenz der Deutschen Volkspartei 
bereits einige Stunden nach diesem Gespräch eine 
Antwort veröffentlicht, die sich durch Ton und In- 
halt von selbst richte. Es habe bisher zu den 
übelsten Gewohnheiten deutscher Parteipolitik ge 
hört, jedesmal beim Scheitern eines Derhandlungs- 
oder Verständigungsversuches eine langwierige Er 
örterung der Schuldfrage zu entfachen. „Die 
Deutsche Staatspartei", so heißt es dann weiter, 
„die es für ihre Aufgabe ansieht, mit solchen poe 
tischen Methoden zu brechen, denkt nicht daran, sich 
an einer solchen Erörterung zu beteiligen. Sie 
überläßt es Dr. Scholz, die Argumente der Natio 
nalliberalen Korrespondenz zurückzuweisen, um die 
von ihm angeregte Unterredung noch zu ermög 
lichen. Koch-Weser gegen Verunglimpfungen seiner 
Person oder seines politischen Wirkens in Schutz 
zu nehmen, können wir uns versagen, da er ge 
rade durch seinen Brief an Dr. Scholz ein Beispiel 
selbstloser Sachlichkeit und politischen Weitblickes ge 
geben hat, wie es im deutschen Parteileben leider 
allzu selten geworden ist." 
ttWmg Vermittler? 
TU. Köln, 5. August. (Eig. Drohtbericht). Wie 
die „Kölnische Zeitung" mitteilt, ist Kommerzienrat 
Röchling bereit, zwischen Staatspartei und Volks 
partei zu vermitteln. Röchling fei der Führer einer 
kleinen Staatspartei: der deutsch-saarländischen 
Volkspartei, die sich aus den staatsbewußten volks- 
partei'lichen und demokratischen Kräften des Saar- 
landes zusammensetze. Außer Röchling sei auch 
der saarländische Landesratsabgeordnete Schmelzer 
bereit, seine Dienste zur Verfügung zu stellen. 
Die Spitzenbandidalen 
' der StmtSMtei. 
In großen Umrissen steht heute schon fest, wie 
die Staatspartei auf die einzelnen Wahlkreise ihre 
Spitzenkandidaten verteilen will. Der jetzige Vize 
kanzler und Reichssinanzminister Dietrich wirb als 
Spitzenkandidat für den badischen Wahlkreis 
Karlsruhe auftreten, während der Wahlkreis 
Koblenz-Trier dem Führer der Front 1929 und 
Anhänger Stresemanns, Rochus Freiherr von 
Rheinbaben, vorbehalten sein soll. Württemberg 
steht noch nicht fest. Für Düsseldorf ist der Jung- 
deutsche Vornemann, für Westfalen 1 und 2, die 
zusamen,gelegt werden, sind Höpker-Aschoff und der 
jungdeutsche Pressewart Abel vorgesehen. Auch 
Hannover-Süd erhält als Spitzenkandidat einen 
Volksnationalen, nämlich den Bürgermeister Wied- 
fcld. Weser-Ems sieht als Spitzenkandidaten den 
demokratischen Abgeordneten Ehlermann und 
Magdeburg ebenfalls einen Demokraten und bis 
herigen Abgeordneten, Hummel. Für Halle wird 
der volksnationale Gewerkschaftsführer Dietrich an 
der Spitze der Liste kandidieren, in Leipzig Apelt, 
in Chemnitz der Volksnationale Lasst und in 
Dresden der frühere Innenminister Külz, wäh 
rend fein früherer Fraktionskollege und ehema 
liger Reichsfinanzminister Reinhold in Hsssen- 
Rasiau die Spitze übernehmen soll. Entgegen an 
derslautenden früheren Nachrichten muß Bernhard 
nun doch seinen Potsdamer Wahlkreis aufgeben. 
In Potsdam 1 wird der Demokrat Fischer, der 
eine führende Rolle im Hansabund spielt, und in s 
Potsdam 2 wird der bisherige Abgeordnete Meyer ' 
faitMWete». ©er demàatşşche Parteftkkyrer 
Koch-Weser hat sich Berlin vorbehalten, Schles 
wig-Holstein erhält einen Volksnationalen, und 
zwar den Hofbesitzer Paulsen, Mecklenburg-Lübeck 
den ehemaligen Volksparteiler Eschenburg, Ham 
burg seinen Bürgermeister Petersen und Ostpreu 
ßen einen Volksnationalen. Pommern bleibt dem 
Jungdeutschen Lemmer, Liegnitz erhält den Hof 
besitzer Rönneberg und Thüringen aller Wahr 
scheinlichkeit nach Frau Väumer, während u. a. 
Oberbayern als Spitzenkandidaten den Volksna 
tionalen Oberregierungsrat Lösch bekommt. Die 
Reichsliste der Staatspartei wird an sicherer 
Stelle u. a. den dem Februar-Klub nahestehenden 
Dr. Winschuh und den Herausgeber des „Deut 
schen Volkswirts", Dr. Stolper, aufweisen. 
* t * 
LMîàM-WK ill Mn. 
Verurteilt wegen Ausschreitungen gegen 
Separatisten. 
Unter großem Andrang des Publikums und 
verstärkten Polizeischutzmaßnahmen fand am 
Montag vor dem erweiterten Bezirks-Schöffen 
gericht in Mainz im beschleunigten Verfahren die 
Hauptverhandlung gegen sieben in Untersuchungs 
haft befindliche Angeklagte statt, dis sich in der 
Nacht zum 3. Juli an den Antistparatistenunruhen 
in Mainz beteiligt hatten. Die Anklage lautet 
auf schweren Landfriedensbruch in Tateinheit 
mit Zerstörung, Vernichtung und Plünderung von 
Privateigentum. Dis Feststellung der Persona 
lien der Angeklagten ergab, daß sechs von ihnen 
wegen Eigentumsdelikte und Gewalttätigkeiten 
vorbestraft sind. Bezüglich des Hauptangeklagten, 
des 35jährigen, fünfmal wegen schweren Dieb 
stahls vorbestraften Gelegenheitsarbeiters Eckel, 
wurde festgestellt, daß er wegen pathologischer 
Trunksucht wiederholt in Anstalten war und sich 
an den Mainzer Tumulten nur zu dem Zweck be 
teiligte, um zu plündern. Er hat bei dem Ueber- 
fall auf eine Villa eines fälschlich als Separatisten 
bezeichneten Einwohners einen Anzug gestohlen 
und ihn im Pfandhaus versetzt. Das Gericht ver 
urteilte ihn zu 19 Monaten Gefängnis. 
Ein 23jähriger Angeklagter, achtmal vorbe 
straft, u. a. wegen Zuhälterei, der sich an den Tu 
multen aus Radaulust und Zerstörungswut be 
teiligte, erhielt neun Monate Gefängnis. Zwei 
jugendliche Angeklagte wurden wegen einfachen 
Landfriedensbruchs zu je 3 Monaten Gefängnis, 
ein anderer wegen Beteiligung an der Zerstörung 
der Wohnung des Separatistenführers Schälchen 
zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Ange 
klagter hatte auf der Straße Zigaretten und Zi 
garren, die ans einem zerstörten Geschäft heraus 
geworfen worden waren, aufgehoben. Wegen 
Fundunterschlagung erhielt er 20 RM. Geldstrafe. 
Ein anderer Angeklagter markierte in der Ver 
handlung den wilden Mann. Er wird auf sei 
nen Geisteszustand untersucht werden. Sämtlichen 
Angeklagten wurden mildernde Umstände in weit 
gehendem Maße zugebilligt, weil sie sich an einer 
Zusammenrottung beteiligten, deren Motiv auf 
Haß gegen ehemalige Separatisten zurückzuführen 
sei. In dem Urteil wird aber ausdrücklich be 
tont, daß in einem Rechtsstaat, der seine Existenz 
nicht aufgeben wolle, Faustrecht und Zerstörung 
von Privateigentum nicht geduldet werden könne. 
* . * 
SMikllOMg in MUlA. 
TU. London, 5. August. (Eig. FunkmelÄg.) 
Die von der Nankingregierung verbreiteten Be 
richts über eine Räumung von Tschangtscha durch 
die Kommunisten und die Wiederbesetzung durch 
die Regierungstruppen sind nach englischen Mel 
dungen aus Schanghai unrichtig. Die Kommu 
nisten sollen sich nach wie vor in der Stadt be 
finden. Regierungstruppen, die den Fluß Siang 
unter dem Schutz des Feuers der vor Tschangtscha 
liegenden Kanonenboote überqueren wollten, 
seien durch die Kommunisten zurückgeworfen wor 
den. Am 1. August sei von den Kommunisten 
in Tschangtscha eine Sowjetregierung für die Pro 
vinzen Hupei, Hunan und Kiangst gebildet wor 
den. Die Zusammenziehung von Flottenstreit 
kräften vor Tschangtscha suchten die Kommunisten 
durch Versenkung von Booten aller Art zu ver 
hindern. In Hankau sei die Lage so ernst gewor 
den, daß die japanische Marineleitung eine Zer- 
störerflottills dorthin gesandt habe. Ratschang sei 
von sämtlichen Ausländern geräumt worden. Die 
völlige Räumung von Hankau durch die Auslän 
der habe die Nankingregierung von dem auslän 
dischen Konsul verlangt. 
* * * 
KaypheWsls MWlMg 
und der ZmàŞZch. 
Die Verhaftung des Elektrotechnikers Al 
fred Kapphengst aus Altona-Othmarschen, der 
als Hersteller der bei den Bombenanschlägen 
benutzten Sprengkörper und als einer der 
Reichstagsattentäter gilt, gibt, so wird ans 
Berlin gemeldet, möglicherweise den Unter 
suchungsbehörden eine Handhabe, Hintermän 
ner der Bombenattentäter zu erfassen. Man 
nimmt an, daß Kapphengst, der mehrere Mo 
nate in der Villa eines Deutschen in Lugano 
wohnte, fortgesetzt von einem Personenkreis 
unterstützt wurde, der sich um den Landwirt 
Hellmuth Platz gruppiert. Kapphengst war 
Ende des Jahres aus Altona geflüchtet sind 
hat sich, wie die Ermittlungen der Polizei er 
gaben, vorübergehend unter falschem Namen 
in Berlin aufgehalten, zu einer Zeit, in der 
er in Dänemark vermutet wurde. Es ergab 
sich dann der Verdacht, daß Kapphengst dem 
ĢorbîkS Herbert Volks gefolgt sei und in der 
Südschweiz Aufenthalt genommen hatte. Der 
Untersuchungsrichter, Landgerichtsdirektor 
Masur, fuhr nach Hamburg und nahm bei 
einer Reihe von Verwandten Kapphengsts 
Haussuchungen vor, bei denen zahlreiche Deck 
adressen gefunden wurden, über welche die 
Korrespondenz mit dem Flüchtling geführt 
wurde. 
Der Berliner Kriminalkommissar Mühl- 
friedel, der auch an der Verhaftung Herbert 
Volks beteiligt war, wurde nach der Schweiz 
entsandt und nahm Kapphengst in Lugano 
fest. Die Staatsanwaltschaft stellte sofort an 
die Schweizer Behörden Auslieferungsantrag 
wegen dauernden Verbrechens gegen das 
Sprengstoffgesetz, und es verlautet, daß die 
Schweiz dem Antrag stattgeben werde. Von 
dem Zeitpunkt der Auslieferung wird es ab 
hängen, ob der Bombenprozetz am 26. August 
in Altona beginnen wird. 
Wzàffeà Şmichķe. 
Entgegen anderslautenden Meldungen über 
das Befinden des Reichspräsidenten wird 
von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß sich der 
Reichspräsident bester Gesundheit erfreue. 
x * * 
Autzergemöhnttch grchZ französische 
Manöver. 
Aus Pariser Mitteilungen über die großen 
französischen Herbstmanöver in Lothringen geht 
deutlich hervor, daß diese Manöver die größte 
französische Truppenzusammenziehung nach dem 
Weltkriege darstellen. Insgesamt werden an den 
Manövern, die vom 4. bis 10. September statt 
finden, nicht weniger als 50 000 Mann teilneh 
men. Marschall Petain, der Generalinspektor der 
französischen Armee, wird den Manövern beiwoh 
nen. Kriegsminister Maginot hat sein Eintref 
fen für die letzten Tage zugesagt. Das General- 
quartier wird in Luneville aufgeschlagen, wo 240 
Offiziers des Großen Eeneralstabss untergebracht 
werden. 
* * * . 
WĢ mb Mmg. 
In der Unterredung mit einem Sonderbe 
richterstatter des „Mattn" erklärte Rahas Pascha, 
der Führer der Wafdpartei, wenn eines Tages 
Blut in Aegypten fließen müsse, dann sei er der 
erste, der das feine für das Vaterland hingeben 
werde. Im gegenwärtigen Kampf fei nicht der 
Wafd revolutionär, sondern vielmehr der König 
selbst. 
* * * 
„Platz kt ļîeîmblik"? 
Das sozialdemokratische „Hamburger Echo" 
tritt dafür ein, den umgebauten Hamburger Rat 
hausmarkt in Platz der Republik umzubenennen. 
Das Blatt schreibt, am 11. August erhalte der 
Platz seine große Weihe, indem Hamburgs repu 
blikanisch gesinnte Bevölkerung auf dem Rathaus 
markt aufmarschiere und den Rathausmarkt zum 
Platz der Republik erhebe. 
Daß man einer Preisgabe des alten Namens 
in Hamburg nicht einhellig zustimmt, darf man 
als gewiß ansehen. 
X t * 
Wieder das gewchnļs psrleien- 
§Mmelfuàm? 
Das ,Reichsinnenministerium hat bis jetzt 
offiziell 17 Parteien zur Reichstagswahl zu 
gelassen. Das vorläufige, vom Reichsinnen 
ministerium hergestellte Wahlzettelmuster 
umfaßt 22 Parteien, und beim Reichswahllei 
ter rechnet man, daß bis zur Wahl 32 bis 35 
Parteien sich anmelden dürften. Die Anmel 
dungen müssen bis vierzehn Tage vor der 
Wahl dem Reichswahlleiker vorliegen. Es 
muß damit gerechnet werden, daß von den an 
gemeldeten Parteien, ähnlich wie bei frühe 
ren Reichstagswahlen, etwa die Hälfte leer 
ausgeht und die auf sie lautenden Stimmen 
umsonst abgegeben sind. 
X * * - 
MàKMKZ' „Eulführer". 
Der ehemalige Mitarbeiter des „Lietuvos 
Aidas", Dedele, und der Krottinger Rechtsanwalt 
Petronaikis, die während eines Besuches bei Wol- 
demaras durch ihr eigenartiges Verhalten den 
Anschein erweckten, Woldemaras entführen zu 
wollen und daraufhin in Haft genommen wur 
den, sind auf Veranlassung des Schaulener Staats 
anwaltes auf freien Fuß gesetzt worden. Sie 
werden sich wegen groben Unfugs und Widerstan 
des gegen die Polizei zu verantworten haben. 
Wie verlautet, soll die Maßregelung Wolde 
maras' demnächst bedeutend gemildert werden. 
MschlietzuW her JeMchea VolksyMei 
W§ZWN-hoWm§. 
Der Landesverband Schleswig - Holstein der 
Deutschen Volkspartei hielt am Sonntag in Ren- 
münster eine durch die Kreisvorsitzenden und die 
Vorsitzenden der Berufsausschüsse verstärkte Sitzung 
ab, die fast vollzählig besucht war. Die Tagung 
fand ihren Abschluß mit der folgenden, einstimmig 
angenommenen Entschließung: 
„Wir bedauern aufs tiefste, daß die von der 
Deutschen Dolkspartei und ihrem Führer Dr. Scholz 
mit allen Kräften erstrebte Zusammenfassung der 
gesamten stàsMrgerlrchen Mitte noch nicht zu- 
des Zusanrmenschlufses aller staatsbürgerlichen 
Kräfte weiter verfolgen, weil wir von seiner Not 
wendigkeit überzeugt sind". 
Letzte PmiWsAià 
Znm ßchmchem 
in bet Nsrhsee etfruita. 
kw. Husum, 5. Aug. (Eig. Drahtbericht.) 
Heute morgen wurden am Nordseestrand bei 
Hattstedter-Koog die Leichen zweier junger 
Mädchen gefunden. Es handelt sich um die 
Töchter des Lanömannes Carstensen aus 
Hattstedt. Die beiden Schwestern, die vei 
einem Landmann in Hattstedter-Koog in Stel 
lung waren, badeten am Montag abend zwi 
schen 9 und 10 Uhr in der Dunkelheit noch 
in der außerordentlich stürmisch bewegten 
Nordsee. Diesen Leichtsinn mußten die beiden 
Schwestern schwer büßen. Sie fanden den Tod 
in den Wellen. Das tragische Unglück hat in 
Hattstedt große Teilnahme erregt. 
IMtetbeocÖl. 
Wettervoraussage für den 6. August. Für dos 
mittlere Norddeutfchlond: Zur Nacht wieder stark 
bewölkt, mit etwas Regen, am Tage veränderlich und 
etwas kühler, mit Neigung zu einzelnen Schauern. 
Für das übrige Deutschland: Unbeständig, mck 
westostwärts fortschreitender Abkühlung, vielfach 
leichte Regenschauer. 
Betlinet Buifetmotff 
vom 5. Anglist 1930. 
1. Klaffe 1,42, 2. Klaffe 130, abfallende 1,14 Jl. 
Tender, z:ruhig. Preise ab Erzeugerstation. Hinzu 
kommen Fracht. Umsatzsteuer. Vermittlungsgebühren. 
Leck, 4. Aug. Ferkelmartt. Der Auftrieb betrug 
211 Stück. 4î.->w8chige Ferkel kosteten 1b—21 JH, 6—7- 
wöchlge 22—38 JL 
* * * 
Altona, b«tt 5. August 1930 
beim Grünen 35ft«r 18 
SchwelomMkeM LLALUK 
(Ohne Gewähr) 
Es wurde gezahlt für 50 leg Lebendgewicht: 
a) Beste Fettschweine .... über 300 Pfd. 60—61 Jt 
b) Mittelschwere Ware . - ca. 240-300 Pfd. 61—82 . 
c) Guî« leichte Ware ... ca. 200-240 Pfd. 63-65 , 
ck) Geringere Ware.... ca. 160-200 Pjd. 53—58 „ 
®) Sauen» . . . , 50—-56 „j 
Austrieb: 5524 
Handel: ruhig 
Mkermnwericht 8 ÄÄÄ 
(Ohne Gewähr) 
E» wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht i 
a) Doppellender - J) 
b) beste Mastkälber ........... 74—80 „ 
c) mittlere War«. ............ 62—68 „ 
ck) geringe Ware 55—62 , 
e) geringste............... 40—50 # 
f) Fresser » à,«..,-»*»». • 25—35 „ 
’ Austrieb: 1302 
Handel: mittelmäßig 
Berlin, den 5. August 1930 
»Mt ziiin Miner MWewK 
Grühnotiz) (Ohne Gewähr) 
Mitgeteilt von der Pommerschen Mehverwerttmgs- 
Gesellschast Berlin-Zentralviehhof. 
Es wurde gezahlt für 50 kg Lebendgewicht: 
Preise: Auftrieb: Verlaust 
Rinder...... 28—62 1473 ruhig 
Kälber.....«....»»»»»» 54—75 2350 „ 
Schafe 34—65 5902 , 
Schafe direkt zugeführt 153 
Schweine 9318 ruhig 
Schweine zum Schlachthof direkt 1968 
Auslandsschweine 379 
Klasse A 67-69 Klaffe C 69-7o Klaffe E 65-67 
_ B 68 -70 _ D 67—68 , F — 
Sauen 62-64 
* * * 
echte MîMŞ VM Dlenstag-Mrkt 
Hamburg, den 5. August 1930 
Getreide (Preise in R^l per 1000 Kg.) 
Weizen franko Hamburg 75/76 kg-neue 
Weizen ab inland. Station 
Roggen franko Hamburg 70/71 k« neue 
Roggen ab inland. Station neue Ernte 
Wintergerste ab inland. Station -neue 
Sommergerste ab inland. Station 
Donaugerste,wgfr-Hamburg.loko unverz 
Kanada Western III - Gerste prompt -> 
Hafer franko Hamburg--- 
Hafer ab inland. Station 
La Plata Mais 
Futtermittel (Prelle in R-K per 
268.00—272.00 
256.00—270.00 
174.00—176.00 
162.00—164.00 
188.00—192.00 
200.00—230.00 
94.00— 96.00 
200.00—202.00 
188.00—190.00 
50 Kg. prpt,. 
Weizenkleie.inländ. 
Weizenkl.. inl. mgr. 
Roggenkleie, inl. • * 
Rrastl-o.La Platakl. 
Brai.-o.La Pl.-Poll. 
Tbile-Kleie 
Ebile-Pollards 
3.80 
3.80 
4.55 
4.20 
5.20 
5.20 
Palmk.Sarb..WMb. 
Kokoskuck. » 
Rapskuch. . 
Erdnußkuck— 
Leinkuchen 
Reisfu.-Medl24M% 
Soqa-Schrot 
5.05 
7.20 
5-2° 
6.75 
8.30 
3.70 
7.10 
Mehl (Preise in R.4t per 100 Kg.) 
Auszugmehl hies. Mühlen 
Bäckermehl Kies. Mühlen ■ 
70% Roggenmebl biet. Mühlen 
Roggengrobmehl hies. Mühlen 
Tendenz: G.ir.ide stetig. Futtermittel ruhig, Mehl stetig 
48.25 
42.75 . 
28.50—30.00 
20.00—22.5° 
Berliner GetreibesrühmarKt 
vom 8. August 193» 
Tendenz: Stetig 
Umiak: — 
Weizen... .249.00-252.00 
Roggen.... 158.00-16l.00 
Gerste 174.00—197.00 
Haser 180.00-188.0° 
Weizenkleie.. 96.50—102-5 
Roggenkteie.97.50—104.0“ 
öütlOÜOkg
	        
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