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Las, was früher war, Las, was einst gewesen,
dieser schmerzliche Sieg, dieser ruhmvolle Un
tergang, bieten sich dar, um die Idee der Na
tion zu vollenden. Und das Heute erweitert
sich zum Morgen und lockt die Bilder einer
hohen Zukunft hervor.
Das Schicksal einest Volkes, das es er
höht und niederwirft, ist aber nichts anderes
als sein L e b e n s g e s e tz , die Form des Ge
schehens, die seiner Individualität angemessen
ist. Hat doch jedes Volk seine eigentümliche
Lebensbahn zu durchlaufen, seine eigentüm
liche Mission zu erfüllen. So lebt es an sei
ner Stelle dem eigentümlichen Sinn der
Menschheit, der Entfaltung des Geistes in die
sem irdischen Leben, der die Dinge von ihrer
dumpfen Schwere und Traurigkeit erlöst."
Fortsetzung von der 1. Sette
tnit den nach rechts geführten Koalitionsver-
handlungen des Parteiführers Scholz zu weiteren
Abzweigungen kommen wird, bleibt abzuwarten. —
Zu der Diskussion über des verstorbenen Ministers
Stresemann Stellung zum Gedanken einer neuen
großen Mttelpartei schreibt Wolfgang Stresemann,
der Sohn des Verstorbenen, u. a., mit Recht sei be
tont worden, daß die Staatspartei, so wie sie heute
sei, nicht dem Plan seines Vaters entspreche; mit
Recht sei ober auch gesagt worden, daß ihr Pro
gramm das seines Vaters fei. Dem fügt Wolfgang
Stresemann den Wunsch an, daß nicht nur deswegen,
sondern um der Idee willen sich die Deutsche Bolks-
nartei und die Staatspartei nähern sollten.
Die Verhandlungen der vier parîà
Gestern wurden die tags zuvor abgebro
chenen Verhandlungen über das Zusammenge
hen der Deutschen Volkspartei, der Wirtschafts
partei, der Christlich-Nationalen Bauernpar
tei und der Konservativen Volkspartei fort
gesetzt. In der Aussprache kam zum Ausdruck,
daß durch die ablehnende Haltung der Staats
partei eine Einigung auf breitester Grundlage
vereitelt sei. Bezüglich des weiteren Vorge
hens der beteiligten Parteien ergab sich eine
weitgehende Uebereinstimmung. Die günstig
verlaufenen Verhandlungen führten noch nicht
zu einem endgültigen Abschluß. Sie werden
in der nächsten Woche fortgesetzt.
Ergänzend wird mitgeteilt, daß der Ver
lauf der Verhandlungen, die gestern abend im
Reichstag zwischen den vier Parteien der Mitte
stattgefunden haben, die nach dem Ausscheiden
der Staatspartei für die Sammlungsbestre
bung übrig geblieben sind, in den beteiligten
Kreisen optimistisch beurteilt werde. Das
komme in der Protokolluotiz zum Ausdruck, die
die Teilnehmer unterzeichnet haben. Man habe
Dispositionen für den gemeinsamen Waylanf-
rnf beraten und sich im Prinzip so weit geei
nigt, daß ein Redaktionsausschutz eingesetzt
werden konnte, der wahrscheinlich bis Montag
den Entwurf des Aufrufes vorlegt. Allerdings
würden die Verhandlungen erst etwa am 8.
oder 9. August abgeschlossen werden. Das
Kernstück des Aufrufes werde der Hinweis auf
das spätere fraktionelle Zusammengehe» der
beteiligten Parteien sein.
Erst nach den VeichslagsWahlen.
In Preußen fühlen Sie Parteien in der
Frage der Neuwahlen vor. Besprechungen
zwischen Abgeordnete» mehrerer Landtags
fraktionen haben stattgefttnden. Die Fortdau
er der Preußenkoalition wird sich aber erst nach
den Reichstagswahlen entscheiden.
Şn Dämpfer.
# Kürzlich hatte bei einem dänischen
Greuztresfen in der Frösleer Heide der Vor
sitzende des dänischen Schulvereins in Nord
schleswig, der Landstingsabgeordete Jessen
Christensen, einige Töne angeschlagen, die un
sachlich bezw. ungerechtfertigt und geeignet
waren, den Grenzkampf unnötiger Weise zu
verschärfen. Eine Bemerkung z. B. wie die,
nach deutscher Auffassung hätten erst drei Dü
nen soviel Recht wie ein Deutscher, richtet sich
in ihrer sachlichen Falschheit von selbst, abge
sehen von der Bedenkenlosigkeit ihres Autors
in moralischer Beziehung.
Wir begrüßen es, daß besonnen und auf
mehr Verantwortungssinn eingestellte dänische
Grenzkreise von Christensens Auffassung und
Tonart, soweit sie offensichtlich unberechtigt
waren, nicht erbaut sind. „Jydske Tidendc"
in Koldiug gibt in einem Leitartikel dem Abg.
Christensen einen Dämpfer, indem sie bemer
kenswerter Weise schreibt:
„Wir haben gerade vor wenigen Tagen
eine Artikelreihe veröffentlicht, aus der her
vorgeht, daß wir sie (die deutschen Forderun
gen in Bezug auf Schule und Ausstückung)
nicht „über alle Grenzen" gehend finden. Sach
lich sind wir also mit dem Landstingsabgeord
neten uneinig. Aber wir schätzen, anfrichtig
gesagt, auch den angewandten Ton nicht. Was
soll er nützen? Und sind wir begeistert, wenn
man auf deutscher Seite einen ähnlichen Ton
unseren Landsleuten im Süden gegenüber an
wendet?"
Zum Schluß wird erklärt, daß Jessen
Christensen sich anscheinend jetzt, wo H. P.
Haussen älter werde, darauf vorbereite, hie
Wortführerschaft für das dänische Nordschles
wig zu übernehmen. Sollte das der Fall sein,
so wäre dieser Anfang nicht so geglückt, daß
er zu einer Fortsetzung auffordere.
llLMşif UM die Ziersteuer m LriueSurZ.
Auch dort der Magistrat unterlegen.
Lüneburg, 1. Aug. Die fortschreitende Stei
gerung der Arbeitslosigkeit läßt befürchten, daß im
Etat des Wohlfahrtsamtes ein ganz erhebliches
Defizit entstehen wird. Der Magistrat hatte da
her eine außerordentliche Sitzung der städtischen
Kollegien einberufen, zu der er eine Vorlage über
Erhöhung der Biersteuer und Einführung einer
Gemeindegetränkesteuer einbrachte. Die Jndustrie-
und Handelskammer, der Verkehrsverein und der
Gastwirteverein wandten sich in Eingaben gegen
diese Vorlage. Von den Vürgervorstehern lehnten
Kommunisten und Sozialdemokraten ab, obgleich
der Bürgermeister mit Nachdruck auf die ernste
finanziellö Lage der Stadt hinwies. Da die
Mehrheit der Bürgervorsteher sich gegen die Vor
lage erklärt hatte, verzichtete die bürgerliche Frak
tion auf eine Stellungnahme und beantragte Zu
rückziehung der Vorlage. Der Magistrat zog dar
auf die Vorlage zunächst zurück, bis die Ausfüh
rungsbestimmungen zur Notverordnung ergangen
sind.
VaffenfUNö m Leipzig.
Im Anschluß an die Aufklärung des im Fe
bruar begangenen Waffendiebstahls aus einem
militärischen Gebäude in Leipzig wurde gestern
von der Kriminalpolizei bei einem Gartenverein
in Leipzig-Kleinzschocher ein Waffenlager gefun
den. Das Lager bestand aus zwei Maschinenge
wehren, zehn Jnfanteriegewehren, vier Kara
binern, 1250 Schuß gegurteter Maschinengewehr-
Munition, 2800 Schuß Jnfanteriemunition, einer
Menge Handgranatenzünder und einigen Gewehr-
granaten. Die Waffen befanden sich in einer mit
Zinkblech ausgeschlagenen Kiste. Der 27jährige
Metallschleifer Schumann, der Schwiegersohn des
Garteninhabers, hat gestanden, daß er die Kiste
vergraben habe. Da die Deute aus dem Einbruch
in den Lagerschuppen der Leipziger Reichswehr
formation sichergestellt ist, müssen die jetzt ans
Licht gebrachten Waffen anderswoher stammen.
Gewisse Momente deuten darauf hin, daß sie be
reits vor Jahren ihrem rechtmäßigen Besitzer ent
wendet worden sind.
ämm stell! die Nemelgesetze Müs.
TU. Berlin, 2. August. (Eig. Dvahtber.) Die
litauische Regierung hat sich nunmehr entschlossen,
die in Beratung befindlichen „zwölf Gesetze zur
Ausschaltung von Kollisionen zwischen dem Memel-
gsbiet und Kowno" einstweilen zurückzustellen. Diese
zwölf in Aussicht genommenen Gesetze hatten im
Memellgebiet und weit darüber hinaus größte Un
ruhe verursacht, da sie als ernster Angriff auf die
Memelkonvention und als Zerstörung der Memel-
autonomie betrachtet wurden.
Mj dem Abzug der Franzosen.
Wie in der pfälzischen Presse zu lesen ist, ha
ben die Feststellungen der Besatzungsschäden in
den kommunalen und anderen requirierten Ge
bäuden der pfälzischen Garnisonstädte eine unge
heure Höhe erreicht, obwohl die Zusammenstellung
noch nicht einmal beendet ist. Man müsse mit
Beträgen von mindestens 10 bis 20 Millionen
Reichsmark rechnen, wenn alles wieder hergestellt
werden solle, wie es seinerzeit den Franzosen
übergeben wurde.
Zriand rails nW.
Briand will, laut „Figaro", nicht Präsidentschafts,
kandidat werden. Er hat seine Anhänger und Freunde
ersucht, von seiner Aufstellung Abstand zu nehmen.
Griechisch-Mische Flsîlengleichheil.
Die griechische und die türkische Regierung
sind zu einer grundsätzlichen Vereinbarung ge
langt, von der eine Beendigung des Rüstnngs
Wettbewerbes zur See zwischen den berden
Mächten erhofft wird. Der von den beiden
Regierungen gebilligte Grundsatz sei der der
Gleichheit. Zwischen den Sachverständigen
werden auf der Grundlage der Gleichheit noch
Verhandlungen über Einzelfragen geführt
werden.
Es mm so schön prassen...
Die Mehrheit des Kreistages des Kreises
Waldenburg i. Schl, hatte in einer Sitzung im
Juni d. Js. beschlossen, die Ueberschüsse der Kreis
sparkasss in Höhe von 35 000 R-R den einzelnen
Fraktionen des Kreistages nach Maßgabe ihrer
Sitze zwecks Weiterleitung an dis ihnen nahe
stehenden Wohlfahrtsorganisationen zu verteilen
Gegen die Durchführung dieses Kreistagsbefchluf
ses wandte sich eins Anfrage, auf die, wie der Amt
liche Preußische Pressedienst mitteilt, der Preußi
schs Minister des Innern jetzt geantwortet hat
daß der Landrat des Kreises Waldenburg ange
wiesen worden ist, den in der Anfrage erwähnten
Beschluß des Kreistages als die Gesetze verletzend
zu beanstanden.
Mi ZeulsHe Kolomàrà ca den
neuen Aeichslag.
Der Deutsche Kolonmlverein, Gesellschaft
für nationale Siedlungs- und Anslandspolrtik,
hat folgende Entschließung gefaßt:
„Bisher hat weder die deutsche Regierung
noch der Reichstag nach Beendigung des Welt
krieges auf kolonialpolitischem Gebiet irgend
etwas ereicht. Passende Gelegenheiten, wie der
Eintritt in den Völkerbund und die Berhand
lungen über den Aoungplan, sind versäumt
worden. Die Mandatsstaaten erstreben je
länger je mehr die Annexion der deutschen Ko
lonien und machen darin Fortschritte.
Der zu wühlende neue Reichstag und die
zu bildende neue Regierung müssen Siedlungs
und Rohstoffländer für Deutschland fordern
und zur Erreichung dieses Zieles vor allem die
praktische Anerkennung unserer vollen kolo
nialen Rechte erbringen."
ich! beanlraorlel.
Das polnische Konsulat in Essen hat bei
der Leitung des Deutschen Vundesschietzen an
gefragt, ob an dem deutschen Vundesschietzen
auch Schützen aus Polen mit polnischer Staats
angehörigkeit teilnähmen. Man wird wohl
nicht fehlgehen in der Annahme, daß es dem
polnischen Konsulat darum ging, die Namen
von Deutschen, die jetzt polnische Staatsange
hörige sind, zu erfahren, um ihnen nach ihrer
Rückkehr Schwierigkeiten zu bereiten. Die
Leitung des Deutschen Bundesschießen hat das
Schreiben des polnischen Konsulats nicht
beantwortet.
Die bedrängte Nankingregierung.
Kommunistischer Bormarsch
au? Haukau.
Maßnahmen der Zremömächle.
T-U. London, 2. Aug. (Eig. Funkmeldung.)
Die kommunistischen Truppen haben vor ihrem
Abzug aus Tschangtscha, einer Reutermeldung zu
folge, 60 gefangene Offiziere und Mannschaften
der Nankingtruppen ermordet, 300 reiche Chinesen
gegen Forderung eines Lösegeldes verschleppt und
das Gebäude einer britischen Handelsfirma nieder
gebrannt. Die Wohnungen von Ausländern sind
ausgeraubt und der eingeborenen Bevölkerung
schwere Steuern auferlegt worden. Die roten
Truppen sind nach der Räumung Tschangtschas in
Richtung Hankau abgerückt. Die ausländischen
Konzessionsgebiete sind von flüchtenden Chinesen
überschwemmt. Die vorläufig noch schwachen Re
gierungstruppen haben ihre Stellungen in aller
Eile ausgebaut, da sie mit einem Angriff der
Kommunisten rechnen. Die Kommunisten haben
eine Eisenbahnbrücke nur 50 Kilometer nördlich
von Hankau in die Luft gesprengt. Tschiangkai-
schek hat 2 Divisionen zur Verstärkung der Gar
nison nqch Hankau entsandt.
Der britische Kreuzer „Cumberland" steht im
Notfall zur Aufnahme der ausländischen Staats
angehörigen bereit. Die Provinz Kiangst ist durch
kommunistische Truppen überrannt worden. Die
Regierungstruppen bereiten die Räumung von
Wangischang und Kiukiang vor. Die ausländi
schen Bewohner in Kiukiang sind ebenfalls ausge-
fordert worden, sich schnellstens auf die Räumung
vorzubereiten, da 4000 Mann kommunrst. Truppen
auf die Stadt vorrückten. Von Tsingtau sind 2
britische Zerstörer mit Volldampf nach Kiukiang
abgegangen, um die Ausländer nach Schanghai zu
befördern. In Schanghai ist die Polizei verstärkt.
Von den Generälen Feng, Wang und anderen
Führern des Nordens wird ein Aufruf veröffent
licht, in dem die Nation zur Unterdrückung der
roten Gefahr und zur Niederwerfung Tschiangkai-
scheks aufgefordert wird.
Rach Meldungen aus Tokio hat das japanische
Kabinett beschlossen, in Nanking Vorstellungen
wegen der Zerstörungen des japanischen Konsulats
in Tschangtscha und anderen japanischen Eigen
tums zu erheben. Eine japanische Zerstörerflot
tille wird in Sasebo zum jederzeitigen Auslaufen
nach dem Jangtsegebiet bereitgehalten. In Tokio
wird die strategische Stellung der Nankingregie
rung ungünstig beurteilt. Man rechnet dort mit
ganz außerordentlichen Schwierigkeiten Tschiang-
kaischeks im Kampf mit den Kwangso-Aufftändi-
schen und dem Norden.
Tschangtscha angeblich Màeràî.
wb. Nanking, 1. August. Wie das Marine-
ministerium amtlich bekanntgibt, hat es einen
Fnnkspruch des chinesischen Kanonenbootes
„Nungtscheng" erhalten, wonach es nach einer
Beschießung der Stellung der roten Trnppen
Tschangtscha wieder erobert habe. Das Kano
nenboot landete Marinesoldaten, die bis zur
Ankunft von Trnvpen aus Hankau den Pa-
trouillendienst in der Stadt versehen.
In wenigen Zeilen
Dr. Edward Brandes schreibt in „Politiken"
über das Verhältnis Islands zu Dänemark und
wirft die Frage auf, ob es nicht würdiger wäre»
wenn Dänemark schon jetzt friedliche Verhandlun
gen über die Trennung einleite und nicht erst das
offizielle Trennungsjahr 1943 abwarte. Der kon
servative Christmas Möller glaubt auch, daß eine
frühere Trennung auf keinerlei Widerstand stoßen
werde, hält es aber nicht für richtig, daß Däne
mark dazu dis Initiative ergreifen soll.
Der „Antikriegstag" am 1. August verlief in
Berlin verhältnismäßig ruhig. Die Demonstmti-
on der Sozialdemokratischen Partei führte zu kei
nerlei Zusammenstößen. Bei der kommunistischen
Demonstration kam es zu Verhaftungen von An
hängern des Rotfrontkämpferbundes, die in der
verbotenen Uniform marschierten. Auch wurden
einige Demonstranten wegen Singens verbotener
Lieder und Tragens von Transparenten mit
aufreizenden Inschriften verhaftet. In Hamburg
und Paris nahmen die Demonstrationen ebenfalls
einen ruhigen Verlauf. In Neuyork wurden die
kommunistischen Kundgebungen -von der Polizei
gesprengt.
Der König des Irak, Fessal, wird auf seiner
Europareise Berlin besuchen.
Prinz Damrong von Siam, der sich mit seinen
Töchtern zur Zeit in Berlin befindet, hat die wis
senschaftlichen, künstlerischen und technischen Ein
richtungen der Stadt studiert.
Große Heöetljfjraetnnnmgen bei Mols.
TU. London, 2. Aug. (Eig. Funkmeldung.)
In Fushimi bei Kioto sind nach Meldungen
ans Tokio 2000 Gebäude durch rvolkenbruch-
artige Regensälle unter Wasser gesetzt worden.
7000 Einwohner haben in Schulgebäuden Zu
flucht gesucht. Mehrere Quadratkilometer
Reisfelder sind überschwemmt. An verschie
denen Stellen haben sich Landrutsche ereignet,
wobei mehrere Personen getötet wurden.
Truppen sind zur Hilfeleistung aufgeboten
worden.
Französisches Militärflugzeug brennend abgestürzt.
TU. Paris, 2. August. (Eig. Funkmold.) Die
fvanzöstsche Militärfiiegerei hatte am Freitag wie
derum einen schweren Unfall zu beklagen, der zwei.
Ingenieuren der Fliegertruppe das Leben kostete.
Gegen 6 Uhr abends überflog ein Flugzeug Mont
pellier in großer Höhe, als die Bewohner zu ihrem
Schrecken plötzlich bemerkten, wie die Maschine als
brennende Fackel vom Himmel herabstürzte. Das
Flugzeug, ein Doppeldecker, stürzte auf das Grund
stück einer außerhalb der Stadt gelegenen Besitzung,
wo Landarbeiter sofort zur Hilfeleistung herbeieil
ten. Es war ihnen jedoch unmöglich, sich der in-
hellen Flammen stehenden Maschine zu nähern. Als'
es endlich gelang, das Feuer zu löschen, konnte man
aus den Trümmern nur noch die Leichen der beiden
Insassen bergen.
MleeherW.
Wettervoraussage für den 3. August 1930.
Für das mittlere Nvrddeutschland: nach ra
scher Erwärmung wieder Bewölkungszunahme
und Gewitterneigung, südliche, später südwest
liche Winde. Für das übrige Deutschland:
im Westen wolkig, vielfach Gewitterregen,
warm, auch im übrigen Reiche von West nach
Ost fortschreitende Gewitterneigung.
Berliner Mlermarkļ
vom 2. August 1930.
1. Klaffe 1,45, 2. Klaffe 1,36, abfallende 1,19 M.
Tendenz: ruhig. Preise ab Erzeugerstation. Hinzu
kommen Fracht. Umsatzsteuer. Vermittlungsgebühren.
Letzte Mtiernngen mm SsrmMenh-Markt
Hamburg, de» 2. August 1930
Getreide (Preise in R-K per 1009 Kg.)
Weizen franko Hambura 75176 kg
Weizen ab inland. Station • *
Roggen franko Hamburg 70/71 kg
Roggen ab inland. Station
Wintergerste ab inland. Station neue.
Sommergerste ab inland. Station
Donaugerste.wgfr.Hainburg.loko unverz
Kanada Western III - Gerste prompt ••
Hafer franko Hamburg................
Hafer ab inland. Station
La Plata Mais....................
Futtermittel (Prelle in R^l ver
304.00—308.00
292.00-296.00
182.00—184.00
170.00—172.00
184.00—188.00
196.00—224.00
92.00— 94.00
200.00—202.00
188.00—190.00
Weizenkleie,inland.
Weizenkl.. inl. mgr.
Roggenkleie, inl. --
Brastl-o.LaPlatakl.
Bras.-o.La Pl.-Poll.
Ebile-Kleie
Tbile-Pollards...
3.80
3.80
4.55
4.20
5.20
5.20
50 Kq. prpt
Palmk. Harb.-Wilhb-
Kokoskuck. „
Ravskuch. „
Erdnuhkuch.»
Leinkuchen „
Reisfu.-MeblS4,28°4-
Soya-Schrot
5.00
7.20
5.20
6.65
8.20
3.70
7.05
Mehl (Preise in 9L« ver 100 Kg.)
Auszugmebl biei. Mühlen ...
Bäckermehl hieb Mühlen
70% Roggenmebl sites. Mühlen
Roggengrobmehl hieb Mühlen
Tendenz^ Geireide ruhig, Futtermittel ruhig, Mehl stetig.
48.25
42.75
28.50—30.00
20.00-22.50
Berliner ĢàeidefrûhMarkt
vom 2. Ausnkt 1930
Tendenz: Rubig
Umlatz: Wenig entwickelt
Weizen....259.00-261.00
Roggen.... 159.00-161.00
Gerste 174.00—197.00
Sür 1000 kg
Hafer 180.00-188.00
Weizenkleie..96.50-102.S0
Roggenkleie.97.50—104.00