Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

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Las, was früher war, Las, was einst gewesen, 
dieser schmerzliche Sieg, dieser ruhmvolle Un 
tergang, bieten sich dar, um die Idee der Na 
tion zu vollenden. Und das Heute erweitert 
sich zum Morgen und lockt die Bilder einer 
hohen Zukunft hervor. 
Das Schicksal einest Volkes, das es er 
höht und niederwirft, ist aber nichts anderes 
als sein L e b e n s g e s e tz , die Form des Ge 
schehens, die seiner Individualität angemessen 
ist. Hat doch jedes Volk seine eigentümliche 
Lebensbahn zu durchlaufen, seine eigentüm 
liche Mission zu erfüllen. So lebt es an sei 
ner Stelle dem eigentümlichen Sinn der 
Menschheit, der Entfaltung des Geistes in die 
sem irdischen Leben, der die Dinge von ihrer 
dumpfen Schwere und Traurigkeit erlöst." 
Fortsetzung von der 1. Sette 
tnit den nach rechts geführten Koalitionsver- 
handlungen des Parteiführers Scholz zu weiteren 
Abzweigungen kommen wird, bleibt abzuwarten. — 
Zu der Diskussion über des verstorbenen Ministers 
Stresemann Stellung zum Gedanken einer neuen 
großen Mttelpartei schreibt Wolfgang Stresemann, 
der Sohn des Verstorbenen, u. a., mit Recht sei be 
tont worden, daß die Staatspartei, so wie sie heute 
sei, nicht dem Plan seines Vaters entspreche; mit 
Recht sei ober auch gesagt worden, daß ihr Pro 
gramm das seines Vaters fei. Dem fügt Wolfgang 
Stresemann den Wunsch an, daß nicht nur deswegen, 
sondern um der Idee willen sich die Deutsche Bolks- 
nartei und die Staatspartei nähern sollten. 
Die Verhandlungen der vier parîà 
Gestern wurden die tags zuvor abgebro 
chenen Verhandlungen über das Zusammenge 
hen der Deutschen Volkspartei, der Wirtschafts 
partei, der Christlich-Nationalen Bauernpar 
tei und der Konservativen Volkspartei fort 
gesetzt. In der Aussprache kam zum Ausdruck, 
daß durch die ablehnende Haltung der Staats 
partei eine Einigung auf breitester Grundlage 
vereitelt sei. Bezüglich des weiteren Vorge 
hens der beteiligten Parteien ergab sich eine 
weitgehende Uebereinstimmung. Die günstig 
verlaufenen Verhandlungen führten noch nicht 
zu einem endgültigen Abschluß. Sie werden 
in der nächsten Woche fortgesetzt. 
Ergänzend wird mitgeteilt, daß der Ver 
lauf der Verhandlungen, die gestern abend im 
Reichstag zwischen den vier Parteien der Mitte 
stattgefunden haben, die nach dem Ausscheiden 
der Staatspartei für die Sammlungsbestre 
bung übrig geblieben sind, in den beteiligten 
Kreisen optimistisch beurteilt werde. Das 
komme in der Protokolluotiz zum Ausdruck, die 
die Teilnehmer unterzeichnet haben. Man habe 
Dispositionen für den gemeinsamen Waylanf- 
rnf beraten und sich im Prinzip so weit geei 
nigt, daß ein Redaktionsausschutz eingesetzt 
werden konnte, der wahrscheinlich bis Montag 
den Entwurf des Aufrufes vorlegt. Allerdings 
würden die Verhandlungen erst etwa am 8. 
oder 9. August abgeschlossen werden. Das 
Kernstück des Aufrufes werde der Hinweis auf 
das spätere fraktionelle Zusammengehe» der 
beteiligten Parteien sein. 
Erst nach den VeichslagsWahlen. 
In Preußen fühlen Sie Parteien in der 
Frage der Neuwahlen vor. Besprechungen 
zwischen Abgeordnete» mehrerer Landtags 
fraktionen haben stattgefttnden. Die Fortdau 
er der Preußenkoalition wird sich aber erst nach 
den Reichstagswahlen entscheiden. 
Şn Dämpfer. 
# Kürzlich hatte bei einem dänischen 
Greuztresfen in der Frösleer Heide der Vor 
sitzende des dänischen Schulvereins in Nord 
schleswig, der Landstingsabgeordete Jessen 
Christensen, einige Töne angeschlagen, die un 
sachlich bezw. ungerechtfertigt und geeignet 
waren, den Grenzkampf unnötiger Weise zu 
verschärfen. Eine Bemerkung z. B. wie die, 
nach deutscher Auffassung hätten erst drei Dü 
nen soviel Recht wie ein Deutscher, richtet sich 
in ihrer sachlichen Falschheit von selbst, abge 
sehen von der Bedenkenlosigkeit ihres Autors 
in moralischer Beziehung. 
Wir begrüßen es, daß besonnen und auf 
mehr Verantwortungssinn eingestellte dänische 
Grenzkreise von Christensens Auffassung und 
Tonart, soweit sie offensichtlich unberechtigt 
waren, nicht erbaut sind. „Jydske Tidendc" 
in Koldiug gibt in einem Leitartikel dem Abg. 
Christensen einen Dämpfer, indem sie bemer 
kenswerter Weise schreibt: 
„Wir haben gerade vor wenigen Tagen 
eine Artikelreihe veröffentlicht, aus der her 
vorgeht, daß wir sie (die deutschen Forderun 
gen in Bezug auf Schule und Ausstückung) 
nicht „über alle Grenzen" gehend finden. Sach 
lich sind wir also mit dem Landstingsabgeord 
neten uneinig. Aber wir schätzen, anfrichtig 
gesagt, auch den angewandten Ton nicht. Was 
soll er nützen? Und sind wir begeistert, wenn 
man auf deutscher Seite einen ähnlichen Ton 
unseren Landsleuten im Süden gegenüber an 
wendet?" 
Zum Schluß wird erklärt, daß Jessen 
Christensen sich anscheinend jetzt, wo H. P. 
Haussen älter werde, darauf vorbereite, hie 
Wortführerschaft für das dänische Nordschles 
wig zu übernehmen. Sollte das der Fall sein, 
so wäre dieser Anfang nicht so geglückt, daß 
er zu einer Fortsetzung auffordere. 
llLMşif UM die Ziersteuer m LriueSurZ. 
Auch dort der Magistrat unterlegen. 
Lüneburg, 1. Aug. Die fortschreitende Stei 
gerung der Arbeitslosigkeit läßt befürchten, daß im 
Etat des Wohlfahrtsamtes ein ganz erhebliches 
Defizit entstehen wird. Der Magistrat hatte da 
her eine außerordentliche Sitzung der städtischen 
Kollegien einberufen, zu der er eine Vorlage über 
Erhöhung der Biersteuer und Einführung einer 
Gemeindegetränkesteuer einbrachte. Die Jndustrie- 
und Handelskammer, der Verkehrsverein und der 
Gastwirteverein wandten sich in Eingaben gegen 
diese Vorlage. Von den Vürgervorstehern lehnten 
Kommunisten und Sozialdemokraten ab, obgleich 
der Bürgermeister mit Nachdruck auf die ernste 
finanziellö Lage der Stadt hinwies. Da die 
Mehrheit der Bürgervorsteher sich gegen die Vor 
lage erklärt hatte, verzichtete die bürgerliche Frak 
tion auf eine Stellungnahme und beantragte Zu 
rückziehung der Vorlage. Der Magistrat zog dar 
auf die Vorlage zunächst zurück, bis die Ausfüh 
rungsbestimmungen zur Notverordnung ergangen 
sind. 
VaffenfUNö m Leipzig. 
Im Anschluß an die Aufklärung des im Fe 
bruar begangenen Waffendiebstahls aus einem 
militärischen Gebäude in Leipzig wurde gestern 
von der Kriminalpolizei bei einem Gartenverein 
in Leipzig-Kleinzschocher ein Waffenlager gefun 
den. Das Lager bestand aus zwei Maschinenge 
wehren, zehn Jnfanteriegewehren, vier Kara 
binern, 1250 Schuß gegurteter Maschinengewehr- 
Munition, 2800 Schuß Jnfanteriemunition, einer 
Menge Handgranatenzünder und einigen Gewehr- 
granaten. Die Waffen befanden sich in einer mit 
Zinkblech ausgeschlagenen Kiste. Der 27jährige 
Metallschleifer Schumann, der Schwiegersohn des 
Garteninhabers, hat gestanden, daß er die Kiste 
vergraben habe. Da die Deute aus dem Einbruch 
in den Lagerschuppen der Leipziger Reichswehr 
formation sichergestellt ist, müssen die jetzt ans 
Licht gebrachten Waffen anderswoher stammen. 
Gewisse Momente deuten darauf hin, daß sie be 
reits vor Jahren ihrem rechtmäßigen Besitzer ent 
wendet worden sind. 
ämm stell! die Nemelgesetze Müs. 
TU. Berlin, 2. August. (Eig. Dvahtber.) Die 
litauische Regierung hat sich nunmehr entschlossen, 
die in Beratung befindlichen „zwölf Gesetze zur 
Ausschaltung von Kollisionen zwischen dem Memel- 
gsbiet und Kowno" einstweilen zurückzustellen. Diese 
zwölf in Aussicht genommenen Gesetze hatten im 
Memellgebiet und weit darüber hinaus größte Un 
ruhe verursacht, da sie als ernster Angriff auf die 
Memelkonvention und als Zerstörung der Memel- 
autonomie betrachtet wurden. 
Mj dem Abzug der Franzosen. 
Wie in der pfälzischen Presse zu lesen ist, ha 
ben die Feststellungen der Besatzungsschäden in 
den kommunalen und anderen requirierten Ge 
bäuden der pfälzischen Garnisonstädte eine unge 
heure Höhe erreicht, obwohl die Zusammenstellung 
noch nicht einmal beendet ist. Man müsse mit 
Beträgen von mindestens 10 bis 20 Millionen 
Reichsmark rechnen, wenn alles wieder hergestellt 
werden solle, wie es seinerzeit den Franzosen 
übergeben wurde. 
Zriand rails nW. 
Briand will, laut „Figaro", nicht Präsidentschafts, 
kandidat werden. Er hat seine Anhänger und Freunde 
ersucht, von seiner Aufstellung Abstand zu nehmen. 
Griechisch-Mische Flsîlengleichheil. 
Die griechische und die türkische Regierung 
sind zu einer grundsätzlichen Vereinbarung ge 
langt, von der eine Beendigung des Rüstnngs 
Wettbewerbes zur See zwischen den berden 
Mächten erhofft wird. Der von den beiden 
Regierungen gebilligte Grundsatz sei der der 
Gleichheit. Zwischen den Sachverständigen 
werden auf der Grundlage der Gleichheit noch 
Verhandlungen über Einzelfragen geführt 
werden. 
Es mm so schön prassen... 
Die Mehrheit des Kreistages des Kreises 
Waldenburg i. Schl, hatte in einer Sitzung im 
Juni d. Js. beschlossen, die Ueberschüsse der Kreis 
sparkasss in Höhe von 35 000 R-R den einzelnen 
Fraktionen des Kreistages nach Maßgabe ihrer 
Sitze zwecks Weiterleitung an dis ihnen nahe 
stehenden Wohlfahrtsorganisationen zu verteilen 
Gegen die Durchführung dieses Kreistagsbefchluf 
ses wandte sich eins Anfrage, auf die, wie der Amt 
liche Preußische Pressedienst mitteilt, der Preußi 
schs Minister des Innern jetzt geantwortet hat 
daß der Landrat des Kreises Waldenburg ange 
wiesen worden ist, den in der Anfrage erwähnten 
Beschluß des Kreistages als die Gesetze verletzend 
zu beanstanden. 
Mi ZeulsHe Kolomàrà ca den 
neuen Aeichslag. 
Der Deutsche Kolonmlverein, Gesellschaft 
für nationale Siedlungs- und Anslandspolrtik, 
hat folgende Entschließung gefaßt: 
„Bisher hat weder die deutsche Regierung 
noch der Reichstag nach Beendigung des Welt 
krieges auf kolonialpolitischem Gebiet irgend 
etwas ereicht. Passende Gelegenheiten, wie der 
Eintritt in den Völkerbund und die Berhand 
lungen über den Aoungplan, sind versäumt 
worden. Die Mandatsstaaten erstreben je 
länger je mehr die Annexion der deutschen Ko 
lonien und machen darin Fortschritte. 
Der zu wühlende neue Reichstag und die 
zu bildende neue Regierung müssen Siedlungs 
und Rohstoffländer für Deutschland fordern 
und zur Erreichung dieses Zieles vor allem die 
praktische Anerkennung unserer vollen kolo 
nialen Rechte erbringen." 
ich! beanlraorlel. 
Das polnische Konsulat in Essen hat bei 
der Leitung des Deutschen Vundesschietzen an 
gefragt, ob an dem deutschen Vundesschietzen 
auch Schützen aus Polen mit polnischer Staats 
angehörigkeit teilnähmen. Man wird wohl 
nicht fehlgehen in der Annahme, daß es dem 
polnischen Konsulat darum ging, die Namen 
von Deutschen, die jetzt polnische Staatsange 
hörige sind, zu erfahren, um ihnen nach ihrer 
Rückkehr Schwierigkeiten zu bereiten. Die 
Leitung des Deutschen Bundesschießen hat das 
Schreiben des polnischen Konsulats nicht 
beantwortet. 
Die bedrängte Nankingregierung. 
Kommunistischer Bormarsch 
au? Haukau. 
Maßnahmen der Zremömächle. 
T-U. London, 2. Aug. (Eig. Funkmeldung.) 
Die kommunistischen Truppen haben vor ihrem 
Abzug aus Tschangtscha, einer Reutermeldung zu 
folge, 60 gefangene Offiziere und Mannschaften 
der Nankingtruppen ermordet, 300 reiche Chinesen 
gegen Forderung eines Lösegeldes verschleppt und 
das Gebäude einer britischen Handelsfirma nieder 
gebrannt. Die Wohnungen von Ausländern sind 
ausgeraubt und der eingeborenen Bevölkerung 
schwere Steuern auferlegt worden. Die roten 
Truppen sind nach der Räumung Tschangtschas in 
Richtung Hankau abgerückt. Die ausländischen 
Konzessionsgebiete sind von flüchtenden Chinesen 
überschwemmt. Die vorläufig noch schwachen Re 
gierungstruppen haben ihre Stellungen in aller 
Eile ausgebaut, da sie mit einem Angriff der 
Kommunisten rechnen. Die Kommunisten haben 
eine Eisenbahnbrücke nur 50 Kilometer nördlich 
von Hankau in die Luft gesprengt. Tschiangkai- 
schek hat 2 Divisionen zur Verstärkung der Gar 
nison nqch Hankau entsandt. 
Der britische Kreuzer „Cumberland" steht im 
Notfall zur Aufnahme der ausländischen Staats 
angehörigen bereit. Die Provinz Kiangst ist durch 
kommunistische Truppen überrannt worden. Die 
Regierungstruppen bereiten die Räumung von 
Wangischang und Kiukiang vor. Die ausländi 
schen Bewohner in Kiukiang sind ebenfalls ausge- 
fordert worden, sich schnellstens auf die Räumung 
vorzubereiten, da 4000 Mann kommunrst. Truppen 
auf die Stadt vorrückten. Von Tsingtau sind 2 
britische Zerstörer mit Volldampf nach Kiukiang 
abgegangen, um die Ausländer nach Schanghai zu 
befördern. In Schanghai ist die Polizei verstärkt. 
Von den Generälen Feng, Wang und anderen 
Führern des Nordens wird ein Aufruf veröffent 
licht, in dem die Nation zur Unterdrückung der 
roten Gefahr und zur Niederwerfung Tschiangkai- 
scheks aufgefordert wird. 
Rach Meldungen aus Tokio hat das japanische 
Kabinett beschlossen, in Nanking Vorstellungen 
wegen der Zerstörungen des japanischen Konsulats 
in Tschangtscha und anderen japanischen Eigen 
tums zu erheben. Eine japanische Zerstörerflot 
tille wird in Sasebo zum jederzeitigen Auslaufen 
nach dem Jangtsegebiet bereitgehalten. In Tokio 
wird die strategische Stellung der Nankingregie 
rung ungünstig beurteilt. Man rechnet dort mit 
ganz außerordentlichen Schwierigkeiten Tschiang- 
kaischeks im Kampf mit den Kwangso-Aufftändi- 
schen und dem Norden. 
Tschangtscha angeblich Màeràî. 
wb. Nanking, 1. August. Wie das Marine- 
ministerium amtlich bekanntgibt, hat es einen 
Fnnkspruch des chinesischen Kanonenbootes 
„Nungtscheng" erhalten, wonach es nach einer 
Beschießung der Stellung der roten Trnppen 
Tschangtscha wieder erobert habe. Das Kano 
nenboot landete Marinesoldaten, die bis zur 
Ankunft von Trnvpen aus Hankau den Pa- 
trouillendienst in der Stadt versehen. 
In wenigen Zeilen 
Dr. Edward Brandes schreibt in „Politiken" 
über das Verhältnis Islands zu Dänemark und 
wirft die Frage auf, ob es nicht würdiger wäre» 
wenn Dänemark schon jetzt friedliche Verhandlun 
gen über die Trennung einleite und nicht erst das 
offizielle Trennungsjahr 1943 abwarte. Der kon 
servative Christmas Möller glaubt auch, daß eine 
frühere Trennung auf keinerlei Widerstand stoßen 
werde, hält es aber nicht für richtig, daß Däne 
mark dazu dis Initiative ergreifen soll. 
Der „Antikriegstag" am 1. August verlief in 
Berlin verhältnismäßig ruhig. Die Demonstmti- 
on der Sozialdemokratischen Partei führte zu kei 
nerlei Zusammenstößen. Bei der kommunistischen 
Demonstration kam es zu Verhaftungen von An 
hängern des Rotfrontkämpferbundes, die in der 
verbotenen Uniform marschierten. Auch wurden 
einige Demonstranten wegen Singens verbotener 
Lieder und Tragens von Transparenten mit 
aufreizenden Inschriften verhaftet. In Hamburg 
und Paris nahmen die Demonstrationen ebenfalls 
einen ruhigen Verlauf. In Neuyork wurden die 
kommunistischen Kundgebungen -von der Polizei 
gesprengt. 
Der König des Irak, Fessal, wird auf seiner 
Europareise Berlin besuchen. 
Prinz Damrong von Siam, der sich mit seinen 
Töchtern zur Zeit in Berlin befindet, hat die wis 
senschaftlichen, künstlerischen und technischen Ein 
richtungen der Stadt studiert. 
Große Heöetljfjraetnnnmgen bei Mols. 
TU. London, 2. Aug. (Eig. Funkmeldung.) 
In Fushimi bei Kioto sind nach Meldungen 
ans Tokio 2000 Gebäude durch rvolkenbruch- 
artige Regensälle unter Wasser gesetzt worden. 
7000 Einwohner haben in Schulgebäuden Zu 
flucht gesucht. Mehrere Quadratkilometer 
Reisfelder sind überschwemmt. An verschie 
denen Stellen haben sich Landrutsche ereignet, 
wobei mehrere Personen getötet wurden. 
Truppen sind zur Hilfeleistung aufgeboten 
worden. 
Französisches Militärflugzeug brennend abgestürzt. 
TU. Paris, 2. August. (Eig. Funkmold.) Die 
fvanzöstsche Militärfiiegerei hatte am Freitag wie 
derum einen schweren Unfall zu beklagen, der zwei. 
Ingenieuren der Fliegertruppe das Leben kostete. 
Gegen 6 Uhr abends überflog ein Flugzeug Mont 
pellier in großer Höhe, als die Bewohner zu ihrem 
Schrecken plötzlich bemerkten, wie die Maschine als 
brennende Fackel vom Himmel herabstürzte. Das 
Flugzeug, ein Doppeldecker, stürzte auf das Grund 
stück einer außerhalb der Stadt gelegenen Besitzung, 
wo Landarbeiter sofort zur Hilfeleistung herbeieil 
ten. Es war ihnen jedoch unmöglich, sich der in- 
hellen Flammen stehenden Maschine zu nähern. Als' 
es endlich gelang, das Feuer zu löschen, konnte man 
aus den Trümmern nur noch die Leichen der beiden 
Insassen bergen. 
MleeherW. 
Wettervoraussage für den 3. August 1930. 
Für das mittlere Nvrddeutschland: nach ra 
scher Erwärmung wieder Bewölkungszunahme 
und Gewitterneigung, südliche, später südwest 
liche Winde. Für das übrige Deutschland: 
im Westen wolkig, vielfach Gewitterregen, 
warm, auch im übrigen Reiche von West nach 
Ost fortschreitende Gewitterneigung. 
Berliner Mlermarkļ 
vom 2. August 1930. 
1. Klaffe 1,45, 2. Klaffe 1,36, abfallende 1,19 M. 
Tendenz: ruhig. Preise ab Erzeugerstation. Hinzu 
kommen Fracht. Umsatzsteuer. Vermittlungsgebühren. 
Letzte Mtiernngen mm SsrmMenh-Markt 
Hamburg, de» 2. August 1930 
Getreide (Preise in R-K per 1009 Kg.) 
Weizen franko Hambura 75176 kg 
Weizen ab inland. Station • * 
Roggen franko Hamburg 70/71 kg 
Roggen ab inland. Station 
Wintergerste ab inland. Station neue. 
Sommergerste ab inland. Station 
Donaugerste.wgfr.Hainburg.loko unverz 
Kanada Western III - Gerste prompt •• 
Hafer franko Hamburg................ 
Hafer ab inland. Station 
La Plata Mais.................... 
Futtermittel (Prelle in R^l ver 
304.00—308.00 
292.00-296.00 
182.00—184.00 
170.00—172.00 
184.00—188.00 
196.00—224.00 
92.00— 94.00 
200.00—202.00 
188.00—190.00 
Weizenkleie,inland. 
Weizenkl.. inl. mgr. 
Roggenkleie, inl. -- 
Brastl-o.LaPlatakl. 
Bras.-o.La Pl.-Poll. 
Ebile-Kleie 
Tbile-Pollards... 
3.80 
3.80 
4.55 
4.20 
5.20 
5.20 
50 Kq. prpt 
Palmk. Harb.-Wilhb- 
Kokoskuck. „ 
Ravskuch. „ 
Erdnuhkuch.» 
Leinkuchen „ 
Reisfu.-MeblS4,28°4- 
Soya-Schrot 
5.00 
7.20 
5.20 
6.65 
8.20 
3.70 
7.05 
Mehl (Preise in 9L« ver 100 Kg.) 
Auszugmebl biei. Mühlen ... 
Bäckermehl hieb Mühlen 
70% Roggenmebl sites. Mühlen 
Roggengrobmehl hieb Mühlen 
Tendenz^ Geireide ruhig, Futtermittel ruhig, Mehl stetig. 
48.25 
42.75 
28.50—30.00 
20.00-22.50 
Berliner ĢàeidefrûhMarkt 
vom 2. Ausnkt 1930 
Tendenz: Rubig 
Umlatz: Wenig entwickelt 
Weizen....259.00-261.00 
Roggen.... 159.00-161.00 
Gerste 174.00—197.00 
Sür 1000 kg 
Hafer 180.00-188.00 
Weizenkleie..96.50-102.S0 
Roggenkleie.97.50—104.00
	        
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