Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

Insgesamt würde also der Abschluß des Etatsjahres 1923-30 wie folgt aussehen: 
Einnahme. 
Ausgabe. 
Titel 
Gegenstand 
Reste aus 
1928 
JUt 
Soll 
JUt 
Mehr 
einnahme 
Minder 
einnahme 
JLlt 
Ist 
JUt 
Reste 1929 
JUt. 
Titel 
Gegenstand 
Reste aus 
1928 
JUt 
Soll 
JUt 
Mehrausgabe 
bereits I noch nachzu- 
nachbewilligt bewilligen 
JUt JUt 
Eingesparter 
Betrag 
JUt 
Ist 
JUt 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
Allg. Verwaltung. 
Stadtverm 
Gemeindeabgaben. 
Wohlfahrtspflege.. 
Krankenhaus 
Schulwesen 
Betriebswerke.... 
Sonst. Anstalten und 
Einrichtungen . 
Polizeiverwaltung 
Reichs-, Staats- pp 
Angel 
Insgemein 
14 082,82 
48 424,69 
316,10 
6400,31 
2963,46 
2638,17 
628,82 
53 750,— 
596 350, — 
1 611066,- 
184 310,— 
135100,- 
264 221,- 
327 740,- 
165 410, — 
10 000, - 
6470,— 
14 305,— 
I 75 454,37 I 3 368 722,— | 1 229 925,19 
*) einschließlich 18712,05 JUt noch nicht fällige Hauszinosteuerhypothclien und Rcstkaufgclder, 
13 679,84 
6058,87 
331 847,89 
47 111,96 
5215,75 
51 102,96 
42 243.46 
1365,05 
730 999,41 
2390,47 
18 372,20 
242 472,64 
1869,— 
1407,05 
35 592,30 
265 200,52 
8077,72 
1438,82 
761,20 
10 200,— 
65 023,22 
580 478,29 
1 682 880,96 
229 791,06 
140 234.26 
262 946,48 
62 539.48 
199 397,53 
10 128,24 
5708.80 
735 104,41 
16,15 
17 641,20 
65 984,98 
378,- 
5074,75 
19 748,64 
2816,38 
426,81 
I 
II 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
Allg. Verwaltung.. 
Stadtverm 
Gemeindeabgaben.. 
Wohlfahrtspflege... 
Krankenhaus 
Schulwesen 
Betriebswerke 
Sonst. Anstalten und 
Einrichtungen 
Polizeiverwaltung ... 
Reichs-, Staats- pp. 
Ang 
Insgemein 
297,64 
587 781,92 3974232,73 112086,91*) 
297,64 
268 640,- 
816 555,- 
296 700,- 
560 525,- 
133 875,- 
807 632,- 
234 910,- 
135 400,- 
88 740,- 
25 745,- 
3 368 722,- 
6769,80 
30 417,83 
3300,- 
24 240,88 
9650,— 
2893,82 
25 880,40 
300,- 
669 032,48 
2691,42 
5046,02 
64 686 50 
33 275,81 
4879,41 
5864,02 
2463,44 
275,26 
2642,22 
66 890,19 
772 485,21 ! 188 714,29 
20 920,69 
Z2 836,88 
948,28 
8851,81 
6877,07 
37 755,90 
7225,51 
6437,34 
/ 229,85 
11 430,— 
257 180,53 
819 479,61 
363 738,22 
609 189,88 
141 527,34 
778 633,94 
256 028,33 
129 537,92 
91 152,37 
750 237,67 
133 513,33 4 196 705,81 
Es ergibt sich demnach rechnungsmäßig ein Verlust 
von 222 473,98 fRJl, der sich aus den eingangs erwähn 
ten Gründen auf einen tatsächlichen Verlust von 
179 483,82 ermäßigt. Eine Mehrausgabe von 
188 714,28 RJC ist von den städtischen Kollegien nach 
zubewilligen. 
Zu dem sich insgesamt ergebenden Betrag an 
Resten in Höhe von 112 086,91 R-ll ist zu bemerken, 
daß bei Berücksichtigung der darin enthaltenen, noch 
nicht fälligen Restkaufgelder und Hauszinssteuerhypo 
theken nur ein tatsächlicher Rest von 93 374,89 9UI 
in das neue Etatsjahr übernommen werden muß. 
Jch^habe bereits in meiner Etatsrede für den 
neuen Etat darauf hingewiesen, daß es unmöglich ist, 
die in das Etatsjahr 1930-81 zu übertragenen Mehr 
ausgaben des Vorjahres in Höhe von 170 483,92 3U{ 
im neuen Etatsjahr einzusparen. Ich habe bereits bei 
den Verhandlungen in Schleswig dem Bezirksausschuß 
klargelegt, daß es für die Stadt Rendsburg nur Len 
einen Weg gibt, diesen Unterschuß des Jahres 1929-30 
aus dem Bestände des Extra-Ordinariums zu decken. 
Ich hoffe, daß die Kollegien diesem Antrage des Magi 
strats zustimmen, und glaube, aus den Verhandlungen 
vor dem Bezirksausschuß erwarten zu können, daß der 
Bezirksausschuß seinerseits hierzu seine Genehmigung 
erteilen wird. 
Extra-Ordinarium. 
Daß tatsächlich die Deckung dieses Verlustes aus 
dem Extra-Ordinarium möglich ist, beweist die Tat 
sache, daß das Extra-Ordinarium nach dem Jahres 
abschluß einen Bestand von 491 248 Rsil ausweist, der 
sich nach dem Antrage des Magistrats noch um den 
sich beim Jahresabschluß ergebenden Bestand des 
Erunderwerbsfonds in Höhe von 55 212,26 R-ll auf 
456 489,26 R-Il erhöht. 
Wie es dazu gekommen ist, daß heute noch im 
Extra-Ordinarium ein Bestand von 401 248 ÏRJI vor 
handen sein kann, habe ich in meiner Etatsrede im 
April eingehend dargelegt. Man muß dazu die Ent 
wicklung des Extra-Ordinariums seit der Stabili- 
sierung verfolgen. Während man in den vergangenen 
fahren auf der einen Seite große Summen für extra- 
ordinäre Ausgaben, für die keine Anleihemittel her 
eingeholt waren, aus dem Extra-Ordinarium bezahlte, 
so hatte man ebenso andererseits erhebliche Anleihe 
mittel, insbesondere für Straßenbauzwecke und der 
gleichen hereingenommen, für die die Arbeiten jedoch 
niemals ausgeführt worden waren. Der Saldo die- 
,er Nicht vorgesehenen Ausgaben und der nicht ihren 
Zwecken zugeführten Einnahmebeträae ergibt den heu 
tigen Bestand des Extra-Ordinariums, aus dem in die- 
em ^ahre die Deckung des Unterschusses des Ordina- 
nilms möglich ist. 
Während der Bestand des Extra-Ordinariums zu 
Beginn _ des Etatsjahres rd. 25 500 %U aufwies, 
gtngen im Laufe des Etatsjahres die großen Anleihen 
der Landesbank, sowie die Defizitanleihe, sowie 
ein XetI der Anleihe für den Bau des Jsolierhauies 
ein, die einen derartig hohen Bestand des Extra-Ordi- 
nariums begründen. Selbst wenn man berücksichtiat, 
dag aus diesem Bestände noch gewisse Aufwendungen 
zu berücksichtigen sind, wie der Ausbau der Ecksrniör- 
der Straße, die noch nicht abgerechneten Arbeiten am 
ķlierhaus, der Ausbau der Misiundc-Straße so ist 
es trotzdem unbedenklich, zumal das Extra-Ordinarium 
ja noch durch den Bestand des Grunderwerbsfonds ge- 
şpept wird, bei der Regierung die Eenehmioung zur 
Deckung des Unterschusses des Ordinariumsaus dem 
Extra-Ordinarium nachzusuchen. 
f 
Grunderwerbsfonds. 
Der Erunderwerbsfonds wies bei Beginn des 
Etatsiahres einen Bestand aus dem Vorjahre in Höhe 
von 29 159,55 R-.ll auf. Dieser Bestand konnte im 
^ufe des Etatsjahres nach der Jahresrechnung auf 
55 212,26 R-ll erhöht werden. Auf der Einnahmeseite 
sind erheblich mehr Einnahmen zu verzeichnen, so an 
Zinsen aus Restkaufgelder und Siraßenbaukosten von 
ißnnn 15 ^/T’t an und Pachtzinsen rund 
16 000,— RAl sowie an zurückgezahlten Restkanfgeldcrn 
rund 7000,— R-ll. Durch Abrechnung des Mittclfchul- 
grundftuckes ist eine Mehreinnahme von rund 45 000 — 
gegenüber dem Etats-Soll zu verzeichnen. 
Auf der Ausgabeseite wurden rund 25 000,— R-ll 
Tilgungsbeträge aus dein Erunderwerbsfonds mehr 
an das Stadtvermögen abgeführt als vorgesehen war. 
Eine Hypothek in Höhe von 25 000,— R-ll auf ein 
Grundstück in der Bismarckstraße wurde durchlaufend 
gebucht. 
Formell sind daher auf den Erunderwerbsfonds 
75 849,25 R-ll _ nachzubewilligen. Zu berücksichtigen 
bleibt weiterhin, daß im Erunderwerbsfonds unter 
Abzug der noch ausstehenden Restkaufgelder ein Rest 
von 19 806,88 R-ll in das neue Etatsjahr übernommen 
werden muß. 
Ach habe hiermit., meine sehr geehrten Damen und 
Herren. Ihnen einen Ueberblick über die Jahresrech- 
nung 1929/30 und gleichzeitig einen kurzen Auszug aus 
den verschiedenen Verwaltn,rqsberichten der einzelnen 
Abteilungen erstattet.- Es ist natürlich ein Unding, im 
Rahmen dieser kurzen Abhandlung auf alle Berwal- 
tungszweige näher einzugehen oder bei einzelnen Ver 
waltungszweigen sich näher über die geleisteten Arbei 
ten K-szulasien. 
. Ich werde versuchen, Ihnen mit dem nächsten Jah 
resbericht auch die Arbeiten des Stadtbauamtes näher 
darzulegen, die auch in dem vergangenen Jnbre ob 
wohl der Baumarkt aus Ihnen bekannten" Gründen 
erheblich darniederlag, einen erheblichen Aufwand an 
Arbeitskraft und -zeit erforderten. Im kommenden 
Iahre werden _bie Arbeiten dieser Abteilung noch an 
wachsen, da wir ihr mit Annahme des neuen Haus 
haltsplanes verschiedene bisher nicht zu ihrem'Wir 
kungsbereich gehörigen Verwaltungsaufgaben über 
wiesen haben. 
... Auch übe: den Sport und die dem Spork zur Ver- 
tllgung stehenden Anlagen, worüber z. Zt. den Ma 
gistrat verschiedene Vorlagen beschäftigen, werde ich im 
nächsten Jahre näher Bericht erstatten. 
Nach dem vorliegenden Abschluß glaube ich sagen 
zu können, daß nicht nur in den Reihen der Stadiver- 
tretung, sondern auch bei der Verwaltung selbst, d, h. 
also bei allen Beamten, Angestellten und Arbeitern 
volle Klarheit darüber herrscht, daß die Lage der Stadt 
in finanzieller Hinsicht nach wie vor zu den schwersten 
Bedenken Anlaß gibt, und daß nur bei Verhinderung 
aller nicht unbedingt notwendiger Ausgaben und bei 
peinlichster Einsparung auch an den im neuen Etat zur 
Verfügung gestellten Beträgen die Möglichkeit besteht, 
den finanziellen Zusammenbruch der Stadt zu ver 
hüten. ->- 
Für die gesamte Verwaltung glaube ich die Er 
klärung abgeben zu können, daß von uns kein Mittel 
unversucht gelassen wird, der Schwierigkeiten Herr zu 
werden) mir erwarten jedoch auch von der Bevölke 
rung, daß sie mit uns arbeitet. 
Stadtverordnetenvorsteher Drehler bemerkte zu 
dem Bericht: Wir haben hier einen Jahresbericht von 
1929, Er ist jedes Jahr erstattet. Aber gerade dieser 
Bericht unterscheidet sich von den früheren sehr wesent 
lich. Wenn wir bisher nur die Endzahlen der einzel 
nen Titel hatten, jo haben wir in der vorliegenden 
Uebersicht eine Entwicklung der Zahlen, das ist, wenn 
auch eine mühevolle, doch außerordentliche Arbeit nicht 
nur im Interesse der Stadtgeschichte, sondern auch im 
Interesse der Bürgerschaft, die jetzt Gelegenheit hat, 
genau zu prüfen und zu ersehen, wie unsere Verhält 
nisse stehen. Es ist eine mühevolle Arbeit gewesen, 
weil der Bürgermeister nur einen Teil des Jahres an 
amtlicher Stelle gestanden hat, und ich will nicht unter 
lassen, ihm für diese gründliche und übersichtliche Ar 
beit unsern besten Dank auszusprechen. 
Darauf wurde in der Tagesordnung fortgefahren. 
Wahl zweier Burger in die Revistonskommission 
für die Stadtrechnung 1929/36. 
Gewählt wurden Kaufmann Erich Brüger und 
Schlosser Emil Jahn. 
Vorlage der Kassenreoisionsprotokolle vom 30. Mai 
und 39. Juni. 
Sie wurden durch Kenntnisnahme erledigt. 
Verkauf von Bauplätzen. 
Es handelt sich um einen Bauplatz an der Alten 
Kieler Landstraße, den der Kaufmann Storm erwerben 
will zum Preise von 4 R-ll pro Quadratmeter, und um 
einen solchen an der Missunde-Straße, den der Zim 
mermann Sies zum Preise von 2 R-ll pro Quadrat 
meter plus Straßenbaukosten kaufen will. Auf beiden 
Grundstücken werden mit Hilfe von Hauszinssteuer 
hypotheken Neubauten errichtet. 
Dem Verkauf wurde einstimmig zugestimmt. 
Verkauf eines Grundstücks an der Alten Kieler Landstr. 
Der Kaufinann Ernst Heilung hat von der Stadt 
ein Stück Gartenland bei der Aal'kate gepachtet, das er 
nun käuflich erwerben will zum Preise von 1 R-ll pro 
Quadratmeter. Aragistrat und Baukommission stim 
men dem Verkauf zu unter der Bedingung, daß eine 
Bebauung des Grundstückes ausgeschlossen sein fall und 
daß sich die Stadt das Recht vorbehält, das Grundstück 
jederzeit zu dem gezahlten Kaufpreis'von Ì R-ll pro 
Quadratmeter zurückzukaufen. Es handelt sich um 598 
Quadratmeter. 
Dem Verkauf wurde einstimmig zugestimmt. 
des Grundstücks Bastion 8. 
Die.Stadt hat in der Zwangsversteigerung das 
Grundstück Bastion 8 erworben zum Preise von 
16 252,87 R-ll einschließlich aller Unkosten. Ausgefallen 
sind dabei 1424,63 R-ll Hauszinssteuerhypotheken. Das 
Grundstück will nunmehr der Kriegsbeschädigte Reese 
kaufen. Er hat ein notarielles Kaufangebot gemacht 
und als Kaufpreis 17 000 R-ll geboten. Da die Stadt 
für das Grundstück keinerlei Verwendung hat, wird 
empfohlen, das Kaufangebot anzunehmen. 
Dem wurde einstimmig zugestimmt. 
Ankauf einer Moorparzelle. 
Es handelt sich um ein Moorteil im Stadtmoor in 
Große von 2533 Quadratmeter, das abgeteuft ist und 
nur geringen Wert hat. Dem Ankauf zum Preise von 
25 R-ll unter Uebernahme der Unkosten wurde ein 
stimmig zugestimmt. 
Erwerb eines Geländestreifens am Kanal und 
Anlegung eines Promenadenwcges von der 
StraßendrehSrücke bis zur Wil'helmstraße. 
Der Bauunternehmer Wieben beabsichtigt das ihm 
gehörige frühere Gelände der Brauerei „Wilhelmstal" 
zu bebauen. Das Gelände reicht bis auf 2 Meter an 
die Kanalböschung. Dadurch würde der setzt bestehende 
Promenadenweg eingeschränkt und beeinträchtigt. Die 
Stadt dürfte aber ein erhebliches Jnteresie an'der Er 
haltung dieses Weges als der kürzesten Verbindung 
von der Straßendrehbrücke bis zum Kreishafen baben. 
Wieben ist bereit,, von seinem Grundstück einen 3 Meter 
breiten Streifen für den Ausbau der dann entstehen 
den öffentlichen Straße abzugeben mm Preise von 2,50 
R-ll pro Quadratmeter mit der Bedingung, daß der 
.Kaufpreis mit 2 Prozent über Reichsbankdiskont ver 
zinst und in etwa 2—3 Jahren ausoezahlt wird. Wei- 
àr bat die Stadt die Kosten für den Ausbau mit Gas- 
nnd Wasserleitung sowie für Kanalisation zu tragen. 
Es handelt sich um 620 Quadratmeter Die 'Kanalver 
waltung ist bereit nach Maßgabe eines bei den Akten 
befindlichen Vertragsentwurfes, den 2 Meter breiten 
otreifen vor der Kanalbôsànst der Stadt zu verpach- 
ten gegen eine jährliche Anerkennungsgebühr von 5 
9UL Dadurch ist die Möglichkeit zur Anlegung eines 
n Meter breiten Promenadenweges gegeben. Die 
Kalten für den Ausbau können aus Etatsmitteln ge 
deckt werden. 
Dem Abkommen mit Wieben und dem Vertrag 
mit der Kanalverwaltung wurde einstimmig zuge 
stimmt. 
Instandsetzung der Lichtleitung aus Luhnvieh. 
Bei lleberaabe des Pachthofes „Luhnvieh" an den 
Pachter Otte ist seiner Zeit die als notwendig bezeich 
nete Instandsetzung der Lichtleitung unterblieben/Die 
Landesbrandkasie verlangt nun die. Durchführung der 
Arbeiten. An Kosten werden 230 R-ll entstehen, die 
im Etat nicht vorgesehen sind. Landkommission und 
MaaisKat empfehlen den Betrag nachzubewilligen bei 
4.itel VIII L 6 und zur Deckung dieser Mehrausgabe 
Titel VIII 0 6 in Einnahme um diesen Betrag zu er 
höhen. Die Mehreinnahme wird erwartet, 'weil in 
diesem Jahre ein größerer Holzeinschlag durchgeführt 
werden soll. 
Die 230 R-ll wurden einstimmig bewilligt. 
Verlängerung des Pachtvertrages über den Schützenhof. 
Der Pächter des Schlltzenhofes hat um Verlänge 
rung des am 30. 9 1931 ablaufenden Pachtvertrages 
gebeten. Baukommission und Magistrat haben sich mit 
einer Verlängerung um 6 Jahre einverstanden erklärt 
aus der Erwägung heraus, daß der Pächter während 
der bisherigen Pachtzeit erhebliche Verbesserungen an 
dem Gebäude vorgenommen hat, f' die Stadt bei 
Löschung des Vertrages zu vergüten hätte und daß bei 
der augenblicklichen Wirtschaftslage eine wesentliche 
Erhöhung der Pacht wohl kaum erzielt werden kann. 
Der Verlängerung des Pachtvertrages wurde 
grundsätzlich zugestimmt. 
Erstattung von Amzugskosten. 
Dem Gewerbelehrer Seidel und dem Studien 
direktor Dr. Müller wurden die llmzugskosten in Höhe 
von 110 bezw. 512,40 R-ll erstattet unter der Bedin 
gung, daß Rückzahlung zu erfolgen hat, wenn die An 
tragsteller ihr hiesiges Amt vor Ablauf von 5 Jahren 
freiwillig, verlassen, 
Erhöhung des Schulgeldes für das Lyzeum. 
.Nach dem preußischen Schulgeldgesetz vom 18. 7. 30 
darf das Schulgeld an höheren Schulen den dritten 
-veil der Kosten nicht übersteigen, die ein Schüler einer 
öffentlichen höheren Schule jeweils verursacht. Als 
durchschnittlicher Kostensatz ist vom Minister für Wis 
senschaft, Kunst und Volksbildung ein Betrag von 750 
R-ll festgesetzt, so daß in Preußen die Erhebung eines 
Schulgeldes von 250 R-ll ermöglicht ist. Die Gemein 
den sind ermächtigt, diesen Satz zu erheben und für 
Auswärtige einen Zuschlag bis zur Höhe von einem 
viertel :s Grundbetrages. Der Magistrat empfiehlt 
das erhöhte Schulgeld mit Wirkung vom 1. Juli d. I 
„u erheben, um einen im Haushalt entstandenen Fehl 
betrag beim Lyzeum auszugleichen, der dadurch ent 
standen^ ist. daß anstatt 200 Schülerinnen, mit denen 
bei Aufstellung des Haushaltsplanes gerechnet ist, nur 
179 Schülerinnen das Lyzeum seit Beginn des Schul- 
lahres 1930/31 besuchen. 
Der Erhöhung des Schulgeldes wurde einstimmig 
zugestimmt. 
Regelung der armenärztlichen Versorgung. 
_ ?îe Bemühungen, entsprechend dem Beschluß der 
städtischen Kollegien bei den diesjährigen Etatsbera 
tungen einen hauptamtlichen Stadtarzt anzustellen, sind 
erfolglos geblieben, weil die zwei überhaupt einge- 
gangenen Bewerbungen später wieder zurückgezogen 
sind. Rach Verhandlungen mit dem hiesigen ärztlichen 
Verein ist dieser nun bereit, die armenärztliche Ver 
sorgung fur einen Pauschbetrag von jährlich 8000 R-ll 
ab 1. August d. I. zu übernehmen. Daneben müssen 
die spezialärztlichen Leistungen nach den Mindestsätzen 
der preußischen Gebührenordnung vergütet werden Der 
Magistrat hat das Angebot vorbehältlich der Zustim 
mung der städtischen Kollegien angenommen, weil das 
immer nocy günstiger ist, als wenn jode einzelne armen- 
arztliche Leistung besonders vergütet werden muß. und 
beantragt daher nachträglich die Zustimmung zur An 
nahme des Angebotes zu erteilen. 
Die Zustimmung wurde einstimmig erteilt. 
Erhöhung der Marktstandsgelder. 
Eine Nachprüfung und ein Vergleich mit den in 
andern Städten der Provinz erhobenen Marktstands- 
geldern fur die Wochenmärkte hat ergeben, daß in 
Rendsburg verhältnismäßig geringe Gebühren erhoben 
werden. Der Magistrat ist der Ansicht, daß sich eine 
Erhöhung ohne Beeinträchtigung des Marktverkehrs 
sehr wohl verantworten läßt und schlägt deshalb vor 
-en vorliegenden Nachtrag zur Gebührenordnung über 
die Erheoung von Marklstandsgeldern zu genehmigen 
Dj.e neuen Sätze halten sich in der Mitte zwischen 
Höchstsätzen- und Mindestsätzen in der Provinz, 
... Stadtverordneter Matthiesen schlug vor,'die Sätze 
fur Autos von 1 R-ll auf 3 R-ll zu erhöhen, fand da 
mit aber keine Gegenliebe und zog deshalb seinen 
Antrag wieder zurück. 
. Der Gebührenordnung wurde dann einstimmig zu 
gestimmt. s n 
Aenderung des Ortsstatnts betreffend das 
Abfuhrwcsen. 
Drtsstatut betr. das Abfuhrwesen findet 
sich eine Bestimmung, nach der für die Entleerung 
einer Müllgrube eine jährliche Gebühr von 30 NM. 
öu zahlen ist. Diese Bestimmung bedeutet eine 
erhebliche Bevorzugung gegenüber den Sausbe 
utzern, die die Müllabfuhrgebühren nach der Ge 
bührenordnung für die Müllabfuhr bezahlen müs- 
scn, d. h. nach Größe und Zahl der Wohnungen, 
^.er Magistrat empfiehlt daher die fragliche Be- 
siunmung im Ortsstatut zu streichen, weil die Lei- 
stung des Abfuhrunternehmers bei der Entleerung 
Ņ Müllgruben mindestens die gleiche ist, als bei 
Abfuhr der Müllbehälter. 
Der Aufhebung des Gebührensatzes für Müll 
gruben ivurde einstimmig zugestimmt. 
Uebernahme einer Bürgschaft 
für das Schülerinnenheim der Aufbauschule. 
Ueber die Angclegenheik ist in der vorigen 
Sitzung Dissens entstanden, weshalb sie zur noch 
Die Arbeitsgemeinschaft und die Wirtschafts- 
partei bleiben bei ihrem Standpunkt, nur 80 RM. 
monatlich bewilligen zu wollen, während die linke 
Seite des Sauses für den Antrag des Magistrats 
ist. Die linke Seite ist der Ansicht, daß man einer 
Schulötenerin, die 28 Jahre im Dienste der Stadt 
gestanden hat, das gibt, was recht und billig und 
was zum Leben notwendig ist. Gerade die Wtrt- 
schaftspartei solle dafür sorgen, daß unser Publi 
kum kaufkräftig werde und daß das Wirtschafts 
leben gehoben werde. 
Bei der Abstimmung über den Antrag des 
Magistrats wurde der Antrag bei den Stadtver 
ordneten mit Stimmenmehrheit abgelehnt, im Ma 
gistrat angenommen, es entstand also Dissens. Ein 
darauf eingebrachter Antrag auf Bewilligung von 
80 RM. monatlich, weil die Frau wegen Dissens 
sonst überhaupt nichts bekommen hätte, fand ein 
stimmige Annahme. 
Zum letzten Punkt: 
„Die Ausgaben der Landesplanung und ihre Durch 
führung in der Provinz Schleswig-Holstein n"bst 
Satzungseniwurs des Landesplaiknngsvereius 
Schleswig-Holstein E. B." 
wurde jedem Kollegienmitglieü je ein Exemplar 
der Satzung überreicht. Es handelt sich um eine 
fur die Provinz sehr wichtige Angelegenheit, die 
vom Regierungspräsidenten selbst ausgeht und die 
E. v^r Tagung des Schleswig-Holsteinischen 
Ltaötetages in Altona Gegenstand eingehender Be 
sprechungen gewesen ist. 
Damit war die Tagesordnung erledigt. 
Nach einer Pause von etwa 20 Minuten fand 
erne neue Sitzung statt, die als Eilsitzung im Sinne 
des § 50 Absatz 3 der Stadteorönung einberufen 
war. Der einzige Punkt der Tagesordnung be 
traf die 
Erhöhung der Biersteuer. 
(Siehe Spitze des lokalen Teils.) 
58 Jahre Kaisers Kaffeegefchaft. 
Ein Iubiläums-Preisausfchreiben, bei dem jeder 
, gewinnt! 
Preise im GesamtWrrte von ZW »VS,— Mark. 
rr - nicht Kaisers Kaffeekanne mit dem 
Gesicht? Am gegenwärtigen Jahre scheint das 
uns allen vertraute Kennzeichen lfäuslicher Früh 
stücks- und Bölperbehaglichkeit von goldenem 
Elanze umstrahlt zu sein. Denn Kaisers Kaffee- 
gvschaft, feiert jetzt sein siOsähriges Jnbliäum 
Dieses goldene Jubiläum gibt der Frima 
,Astlaß. ihre Getreuen in Stadt und Land zur 
Atttfreude aufzurufen und auch derer dankbar zu 
gedenken, deren Anhänglichkeit und freundliche 
Empfehlung einen guten Teil zu ihrem Aufstiege 
beigetragen hat. Kaisers KaffeeKefchäft kleidet 
dieses dankbare Gedenken an seine Kundschaft in 
die Form eines großzügigen Preisausschreibens. 
Mr dessen Lcsiung es Geld-, Waren- und Aner- 
kennnngsvreise. im Gesamtwerte von 300 000 Mark 
zur. Verfügung gestellt hat. (Siehe auch heutiges 
Inserat.) 
maligen Beschlußfassung vorgelegt wird. Jnzwi- 
sihen haben die Fraktionsführer ihre Zustimmung 
zum Antrage des Magistrats erklärt. 
Die Bürgschaft zu übernehmen, wurde ein- 
Itrmmtg beschlossen. 
Gewährung einer Unterstützung. 
Es handelt sich um eine vom Magistrat für die 
abgehende Schulöienerin Galla beantragte Unter 
stützung, über die in der vorigen Sitzung Dissens 
entstanden war. 
Der Magistrat hält seinen Standpunkt auf 
recht, der Frau Galla unter Einrechnung ihrer 
Rentenbezüge eine Unterstützung von monatlich 
100 RM. zu bewilligen. 
In der Witterung ist seit gestern kaum eine 
Aenderung eingetreten. Eine verhältnismäßig 
kühle und feuchte Luftmasse, die vom Nordwesten 
herrührt, umströmt bas jetzt beim Skagerak lie 
gende Tief. Es kommt zu vielen Gewitterschauern. 
Es scheint so, als ob in dem Druckanstieg, der setzt 
allgemein zu bemerken ist, eine allmähliche Bes 
serung eintreten wird. 
Verlag und Druck: Heinrich Möller Söhne. 
Rendsburg. 
Chefreöaktion u. Verlagsleitung: Ferd. Möller. 
Verantwortlich für Leitartikel: Ferd. Möller, 
für Politik: Adolf Gregort. für den 
allgemeinen Teil und Feuilleton: Herbert 
Puhlmann, für den wirtschaftlichen Teil: 
Dr. I o h. Gosch, für den provinziellen 
und örtlichen Teil: i. V. Dr. Thom' u n n, alle in 
Rendsburg.
	        
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