Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

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200000 Namen fehlen noch. 
Die riesige Kartei des Krieges. 
Kurz bevor der Reichstag ouseinanbergimz, standen 
die Gesetze zur Aenderung des Bersorguugsrechtes der 
Kriegsbeschädigten zur Debatte. Bei dieser Gelegenheit 
wurde der Oeffentlichkeit bekannt, daß noch setzt, also 
11% Jahre nach Kriegsende, fortlaufend Bersorgnngs- 
antrüge einlaufen. Di« Gesetze, die nicht mehr verab. 
schiedet wurden, sollten die. Ansprüche der 
Kriegsbeschädigten bis zu einem bestimmten 
Stichtag begrenzen. Di« folgenden Ausführungen geben 
«inen Einblick in di« Organisation der Behörde, die die 
ses Gebiet bearbeitet. 
Nur wenige kennen die Diesige Kaserne in der 
Schmidt-Knàlsdorff-Straşie in Berlin-Spandau. 
In diesem mächtigen (vebäudekomplex, der einstmals 
für ein Garderegiment bestimmt war, àr erst 1915 
fertig wurde, als die Soldaten bereits im Schützen- 
Zraben lagen, ist jetzt das „Zentralnachweisamt für 
Kriegsverluste und Kriegergräber" untergebracht, 
öas sämtliche Akten und Personalangaben des frü 
heren Kriegsheeres verwaltet und noch immer, zwölf 
Jahre nach dem Kriege damit beschäftigt ist, die 
furchtbaren Folgen des Dölkerringens ju registrie 
ren. 
Tür an Tür in. den endlosen schnurgeraden 
Korridoren. Jede trägt an 'der Außenseite ein 
Schild mit Angabe der Formation, deren Akten da 
hinter aufbewahrt werden. In den Zimmern liegen 
auf 'den Regalen und in Aktenschränken, die bis zur 
Decke reichen, nach dem Alphabet geordnet, die 
Stammrolle« der ehemaligen 20 Armeekorps und 
der Kttegsnarine, aus 'deren Angaben eine r.esige 
Hauptkartei aufgebaut wurde, die insgesamt 15 
Millionen Karten umfaßt. Die Angaben wurden 
ergänzt aus >den „schwarzen Verlustlisten" und den 
Listen der Gefangenenlager der ehemals feindlichen 
Länder in ollen Teilen der Welt, aus Japan und 
Sibirien, Afrika und Serbien, England, Frank 
reich, Amerika, Italien und Australien. Diese un 
geheure Zettellsammlung ist die nüchternste, aber zu 
gleich die furchtbarste Chronik des Krieges. Millio 
nen Karteiblätter tragen ein schwarzes Kreuz mit 
Datum, Millionen andere verzeichnen die Dersiüm- 
lnelun'gen und Verwundungen. Hier sind die Na 
men aller Truppenteile und Soldaten festzustellen, 
die an den Schlachten an der Somme und in Flan 
dern oder in Serbien teilnoihmen und was sie dabei 
erlitten. 
Dennoch ist ldie Liste unvollkommen. 
Bei 200 000 Namen fehlen noch die letzten Ein 
tragungen, weil niemand weiß, was aus den 
Soldaten geworden ist. 
Sie sind verschollen und werden als lebend in den 
Mten weitergeführt, bis ihre Angehörigen sie für 
tot erklären lassen. Die Listen aus den Gefange 
nenlagern sind teilweise so unordentlich geführt, 
daß man monatelanges Studium darauf vevweN'den 
mußte, um sie zu entziffern. Am ordentlichsten wa 
ren die Japaner, die ihre Listen der Tsingtau-Be 
satzung und an'dere geovdnet in kleinen Kästen über 
gaben. Jede Krankheit, jede Bestrafung ist darin 
verzeichnet. 
Jede Eintragung wird in Spandau peinlich 
korrigiert, nachgeprüft, verglichen und dann neue 
Listen angefertigt. Eine besondere Abteilung ver 
waltet die Gegenstände, die bei Kriegsopfern gesun 
den wurden: Andenken und Tal'smane, Uhren, 
einen verbeulten Helm, Geld und Papiere, Messer 
und Bilder. Großen Umfang hat die Kartei der 
Kriegergräber, die die Unterlagen für die Pflege 
der Kriegergräber mit staatlichen Mitteln bildet. 
Auch diese Listen werden niemals vollständig wer 
den. Da steht in der französischen Gräberliste viel 
leicht als Bezeichnung „Gruß Grete", weil dies das 
einzige war, was von dem zerfetzten Brief aus der 
Heimat in der Tasche des Gefallenen leserlich war. 
Es bedarf außerordentlicher Kleinarbeit, um all 
mählich durch Sichtung des geisamten Materials 
Klarheit zu schaffen und die Namen der einzelnen 
zu ermitteln. Und manchmal liegen 20 000 in einem 
Massengrab. Für alle Gräber mit genauen Anga 
ben sind alphabetisch geordnete Gräberlisten ange 
fertigt. 
Während diese Listen hauptsächlich der Pflege 
der Gräber und für Auskünfte an die Angehörigen 
dienen, hat die Führung der Armee-Karteien für 
die Kriegsteilnehmer einen besonders wichtigen 
Zweck, indem sie die Unterlage bilden für die Er 
langung eines Versorgungsscheins; jede Verwun 
dung, jede Lazarettbehandlung ist dort eingetragen. 
Mit einem Griff kann man feststellen, wann und 
wo der Antragsteller verwundet und wo er behan 
delt wurde. 
Jahrzehnte werden noch vergehen, bis die letz 
ten Schäden geschwunden sind. Erst dann wird das 
Zentralnachweisamt sich auflösen können. 
Aus der konsersatmeu Vemegung. 
Der Reichsparteiführer der Christlich-Na- 
ttonalen Bauern- und Landvolk - Partei, 
Staatsrat Höfer, erklärte einem Vertreter der 
»Thüringischen Allgemeinen Zeitung": Es sei 
zu erwarten, daß bei der Wahl die Landvolk- 
partei schlechthin als die parlamentarische Ver 
tretung des Landvolkes angesehen werden kön 
ne. Diese Entwicklung vollziehe sich in enger 
Fühlungnahme mit der neuen Konservative» 
Bolkspartei, die in ihren staatspolitischen Zie 
len der Landvolkpartei am nächsten stehe, aber 
bei Wahrung der vollständigen Selbständigkeit 
der Landvolkpartei auf berufsständischer 
Grundlage. Ueber die Frage der Reichsliste 
werde am 29. Juli entschieden werden. 
* * * 
Noch ein AuZttM. 
Der Vorsitzende des Reichskatholiken-Aus- 
schusses der Deutschnationalen Volkspartei, 
Freiherr von Landsberg-Belen aus Drenstein- 
furth, ist aus der Dentschnationalen Volks 
partei ausgetreten. 
Bismarckbnud hält zu Hugenberg. 
Die Mark Zehlendorf, Landsmannschaft 
Potsdam 2 des Bismarckbundes der D.N.V.P., 
die bisher den Namen „Mark Graf Westarp" 
führte, hat diesen Namen niedergelegt. Der 
Reichsführer des Bismarckbunües erklärt, der 
Bismarckbund stehe geschlossen hinter dem 
Parteiführer Hugenberg. 
* * * 
Die Nahlhelm-Aeichsschrl. 
Entsprechend öem Beschluß des Stahlhelm- 
Bundesvorstandes hinsichtlich Zeit und Ort 
des 11. Reichs-Frontsoldatentages hat der 
Reichs-Staffelführer des Stahlhelms die dies- 
iahrige 2. Reichsfahrt der Stahlhelm- Krast- 
fahrstaffeln ebenfalls auf den 4. und 5. Oktober 
1930 nach Koblenz festgelegt. 
* * * 
Sie Türkei an MtzlMZ ßeiie in der 
heßarnbischen Frage. 
Großes Aufsehen in Rumänien. 
In amtlichen rumänischen Kreisen hat ein 
Artikel der halbamtlichen türkischen „Milliet" 
w der betzarabischen Frage großes Aufsehen 
erregt. Die „Milliet" schrieb, daß Beßarabien 
ethnographisch und politisch zu Rußland ge 
höre und sich folglich unrechtmäßig im rumäni- 
fche« Besitz befände. Der Artikel hat die rumä 
nische Diplomatie in der Annahme bestärkt, 
daß die Türkei ihre politischen Interessen 
künftig mehr auf Asien richten und Rußland 
Kegen Kompensationen in Asien einen vorherr 
schenden Einfluß in Konstantinopel und den 
Dardanellen einräumen will. Ans öem Wege 
äu den Dardanellen aber biete der Besitz von 
Beßarabien für Rußland eine sichere Flanken 
deckung. Die seinerzeitige Fahrt der russischen 
Kriegsschiffe durch die Dardanellen, die ohne 
Befragen der Meerengenkoinmission stattfand, 
spreche ebenfalls für die Richtigkeit der Annah 
me. 
Mêmgàg der Vensisnen. 
Das Reichskabinett beschäftigte sich mit der 
Frage einer Neuregelung der Pensionen und 
beschloß, noch im August einen diese Frage re 
gelnden und Mitzstände beseitigenden Gesetz 
entwurf dem Reichsrat vorzulegen. 
* * ~ 
Mißlungener Flnchlversuch WàMMS. 
Einen Versuch, den in Krottingen internierten 
ehemaligen Diktator Woldemaras zu befreien, un 
ternahmen zwei Anhänger des Verbannten. Don 
'der Polizei war ihnen Besuchserlaubnis erteilt und 
ferner gestattet, zusammen mit Woldemaras einen 
kurzen Spaziergang zu machen. Als die drei unter 
Polizeiibewachung einige Schritte gegangen waren, 
wollten sie ein bereitstellendes Automobil besteigen 
und 'damit entfliehen. Als der begleitende Polizist 
dagegen Einspruch erhob, zog Woldemaras einen 
Revolver ans der Tasche, den offenbar seine beiden 
Anhänger einschmuggelt hatten. Er befahl dem 
Polizisten hundert Schritte zurückzugehen, widrigen 
falls er ihn erschießen werde. Der Polizist ließ sich 
jedoch durch diese Drohung nicht einschüchtern. Er 
erklärte, daß er die Wagenreifen durchschneiden 
werde. Rach eini'gem Geplänkel gelang es dem in 
zwischen eingetro'ffenen Kollegen des Polizisten, den 
ehemaligen Diktator und seine beiden Helfershelfer 
festzunehmen und in das Exil zurückzubringen. 
Die Erlaubnis zum Empfang von Besuchen ist Wol- 
dema-vas jetzt entzogen worden. 
UMpfiWmrWmg der ZMŞmļer 
Nàhmg, MeesiM und SMondern? 
Ei» schwerer Vorwurf. 
Am Sonnabend wurde im Landvolkprozeß nicht 
verhandelt. Es werden aber einige Veweisanträge 
rekannt, darunter der, daß die Steuerbehörden in 
:den Kreisen Steinburg, Eiderstedt und Südtondern 
von den für Milderung des Steuerdrucks gegebenen 
gesetzlichen Möglichkeiten keinen Gebrauch gemacht 
hätten, was in weitesten Kreisen als Amtspflichtver 
letzung angesehen worden ist, umsomehr, als alle 
Vorstellungen eine Aenderung nicht herbeigeführt 
hätten. Als Zeugen werden 'der Steuersyndikus 
Bock, der Hofbesitzer Thießen in Helfe und der Ka- 
tastevdirektor Schmersow in Itzehoe genannt. 
Don der Staatsanwaltschaft wird nach bean 
tragt, daß je ein Beamter der Finanzämter Rends 
burg und Husum 'darüber vernommen werde, ob 
zurückgegebene Steuerbescheide als Einspruch aufge 
faßt werden oder nicht. Ferner soll das Urteil über 
die Vorgänge in Hohenwestedt und andere Ver 
fahren herangezogen werden zum Beweise des un 
gesetzlichen Kampfes. 
Ferner soll unter Beweis gestellt werden, ob 
das Landesfinanzamt in Kiel eine Anweisung an 
die Meiereien herausgegeben habe, daß Verpflich 
tungen aus Mi'lchlieferungen nur noch für öffent 
liche Zwecke gepfändet werden dürfen. 
EinftweMge Verfügung im Landvolk- 
Prszetz. 
TU. Itzehoe, 26. Juli. Das Amtsgericht Itze 
hoe hat im Landvolkprozeß gegen den Hofbesitzer 
Wulf-Eisendorf und den Kaufmann Hönck-Harblek 
auf Antrag des Rechtsanwaltes Dr. Luetgebrune 
eine einstweilige Verfügung mit einer Strafandro 
hung von hundert Mark Geldstrafe bzw. zwei Wo 
chen Haft erlassen. Wuls und Hönck haben bekannt 
lich einen Brief an den Vorsitzenden des Schöffen 
gerichtes gerichtet, in 'dem sie die Art der Verteidi 
gung ihrer Mitangeklagten und den Verteidiger 
verunglimpften und diesen Brief der Presse zur 
Veröffentlichung übergaben. Jetzt ist ihnen durch 
Androhung die weitere Veröffentlichung verboten 
worden. 
Die ErdSêberrLàsèrophe. 
Sprunghaftes Steigen 
her Todeszahlen. 
Ueber 4000 Tote? 
Berlin, 26. Juli. Blätter lasten sich vom 
Schauplatz des italienischen Erdbebens mel 
den, daß die genannten Gesamtziffern hinter 
den tatsächlichen Verlusten weit zurückbleibe». 
Man gewinnt aus zahlreichen Gesprächen mit 
den Bürgermeistern und Geistlichen der be 
troffenen Gemeinden den Eindruck, daß die 
Zahl der Toten mit mindestens 4000 bis 4500 
angesetzt werden müsse. 
Neapel, 27. Juli. Je weiter die Ncttnngs- 
mannschasten in dem riesigen, von dem Erd 
beben heimgesuchten Gebiet vordringen, desto 
mehr weitet sich das Bild von dem tatsäch 
lichen Umfang der Katastrophe. 
Die Zahl der geborgenen Toten hat sich 
nach amtliche» Angaben inzwischen auf 
2162, die der Verwundeten aus 4551 er 
höht. Diese Zahlen sind jedoch nur als 
vorläufige zu betrachten, sie sind nach un 
seren Beobachtungen im Erdbebengebiet 
viel zu niedrig gegriffen. 
Funkbild ans Nelsi: Die unter den Trümern Geborgenen werden von de» auf 
opfernd arbeitenden Truppen abtransportiert. 
Der weitaus größte Teil liegt noch in den 
riesigen Schuttmassen begraben und es wer 
den noch Wochen, vielleicht Monate vergehen, 
ehe die Aufräumungsarbeiten zu Ende sind 
und die wirklichen Verluste feststehen. 
Ein Beispiel: ich kam heute durch Aqui- 
lonia, eine Ortschaft in der Nähe von Melfi, 
die ehemals 3500 Einwohner zählte und die 
durch das Erdbeben entsetzlich gelitten hat. 
80S Tote würden bereits geborgen. Der die 
Arbeiten leitende Ingenieur sagte mir, nach 
sorgfältiger Schätzung befinden sich noch 700 
Tote unter den Schuttmassen. 
Die heldenmütig mit Gefahr ihres Le 
vens und ihrer Gesundheit arbeitenden 
Rettungsmannschaften können infolge des 
unerträglichen Verwesungs-Geruchs nur 
mit scharf getränkten Masken vordringen. 
Man befürchtet jeden Augenblick den Aus- 
bruch einer Epidemie. 
und die Truppen warten sehnsüchtig auf Ab 
lösung. Die Toten werden jetzt nicht mehr 
beerdigt, sondern meist an Ort und Stelle ver 
brannt. Eine besondere Plage bilden die 
Fliegen, die durch die Kadaver meist infiziert 
sind und eine ungeheure Ansteckungsgefahr 
bilden. 
Immer noch Erd-Erschütterungen. 
Mailand, 26. Juli. An den Mailänder 
Eisenbahnschaltern werden keine Fahrkarten 
«ach italienischen Stationen südlich von Nom 
seit Freitag früh verkauft. 
Der „Secolo" meldet, daß sowohl in Mai 
land wie in Turin die Seismographen nahe 
zu ununterbrochen in Bewegung sind, lieber 
die Einzelheiten dürfen die Blätter nur die 
offiziellen Regieruntzsmeldungen ausgeben. 
Freitagvormittag war aus zwölf mittel 
italienischen Bahnlinien der Gesamiverkehr 
noch eingestellt. 
Bisher ist erst der Zugang der Rettungs 
kolonnen zu dem um Neapel liegenden Erd 
bebengebiet geschaffen, mit Apulien und Ca- 
labrien, die gleichfalls von der Katastrophe be 
troffen sind, gibt es noch keine Verbindung, 
aus diesen zerstörten Gebieten liegen noch 
keine amtlichen Berichte vor. Die Ausläufer 
der Erdbebenkatastrophe sind bis Otranto ge 
gangen. 
Die Baupolizei von Neapel hat 300 Woh 
nungen wegen Einsturzgefahr räumen lassen. 
Den betroffenen Familien wurden anderwei 
tig Wohnungen zugewiesen. Sechs Kirchen in 
Neapel sind von der Baupolizei ebenfalls we 
gen Einsturzgefahr geschlossen worden. Diese 
Zahlen aus Neapel, das vorn eigentlichen Erd 
bebenherd ziemlich weit abliegt und wo ver 
hältnismäßig geringer Schaden angerichtet 
worden ist, zeigen, wie groß der Gebäudescha 
den im eigentlichen Erdbebengebiet sein muß. 
Eine aus Potenza gemeldete Statistik ergibt, 
daß in einer im Erdbebengebiet selbst liegen 
den Gemeinde von 14 000 Einwohnern, die den 
verhältnismäßig geringen Verlust von 22 To 
ten und 200 Verwundeten hat, weil ihre zum 
großen Teil landwirtschaftliche Einwohner 
schaft während der Ernte auch nachts ans den 
Feldern bleibt, 100 Häuser eingestürzt, 600 von 
Einsturzgefahr bedroht und 2880 mehr oder 
minder beschädigt sind. Dem Einsturz nahe 
sind in dieser Gemeinde fast alle Kirchen und 
das Rathaus. 
Erdstöße im Rheinland. 
Bochum, 26. Juli. In Duisburg-Altstaden 
wurden in mehreren Häusern die Bewohner 
durch heftige Erdstöße erschreckt. Die Stöße 
waren so stark, daß Bilder von den Wänden 
und Türen aus den Angeln fielen. 
* * * 
Einbrecher im Reichstage. 
CNB. Berlin, 26. Juli. Einbrecher ver 
schafften sich in der vergangenen Nacht Zutritt 
zu den Vibliothekrämnen des Reichstages im 
Obergeschoß des Reichstagsgebäudes. Was ge 
stohlen wurde, ist bisher noch nicht genau fest 
gestellt. Die Diebe habe eine Anzahl von 
Schreibtischen der Angestellten und Beamten 
aufgebrochen und kleinere Wertgegenstände an 
sich genommen. Anscheinend sind auch einige 
Bücher, Nachschlagewerke und dergleichen aus 
der Bücherei selber gestohlen worden. 
In der Stadt Sascut (Moldau) legte ein 
Großfeuer das Geschäftsviertel in Asche.
	        
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