Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

Ba^amsggrijtļaaaBaBSì 
Was gibts im Rundfunk? 
AunLfMkşirggramm 
der Nsrddeuļschen Şendergruppe. 
Sonntag, 27. Juli: 
7,00 Uhr Hamburger Hafen-Konzert. 9,20 Uhr 
Ein unterirdischer Raubritter. 9,20 Uhr Musikalische 
Morgenfeier. 10,55 Uhr (Kiel) Gottesdienst in der 
Universitätskirche. 11,00 Uhr Uebertragung vom Alten 
Markt in Köln: 19. Deutsches Bundesschießen. Der 
Festzug. 11,50 Uhr Häfen der atlantischen Küste: New 
Bork, Philadelphia, Baltimore. 12,15 Uhr Wirtschaft 
liche Zeitfragen. 12,40 Uhr Feierstunde: Die Namen 
losen marschieren. 14,25 Uhr Das Mecklenburger Land 
in Sprüchen, Liedern und Tänzen. 15,00 Uhr Ueber 
tragung aus Braunlage: Massenchöre. 16,00 Uhr Elb 
fahrt: Eine Sonntagsreise mit dem Mikrophon. 18,00 
Uhr Natur und Wanderschaft im Liede. 19,00 Uhr 
Kleine Abenteuer. 20,00 Uhr Lortzing-Abeà 
Montag, 28. Juli: 
11,00 Uhr Uebertragung aus Norwegen anläßlich 
des 900jährigen Jubiläums der Einführung des Chri 
stentums in Norwegen: Einweihung des 'Langschiffes 
des Nidarosdomes in Trondhjem. 12,30 Uhr Vogel 
schutz und Landwirtschaft. 16,15 Uhr Erlebnisse auf 
Fahrt und Reise. 17,00 Uhr Reise nach England. 
17.25 Uhr Elbstrom, Jndustrieabwässer und Fischerei. 
18,40 Uhr Menschenkenntnis. 19,30 Uhr Aus der 
Praxis eines Werftbetriebsrates. 20,00 Uhr Märsche 
und Tänze. 
Dienstag, 29. Juli: 
10,30 Uhr Uebertragung aus Norwegen anläßlich 
des 900jährigen Jubiläums der Einführung des Chri 
stentums in Norwegen: Feier in Stiklestad bei 
Trondhjem am Orte der historischen Schlacht von 1030. 
17,10 Uhr Zwei Seglergeschichten. 18,25 Uhr Ein Be 
such auf dem Stoppelfeld. 19,00 Uhr D. 13 000. Ur 
aufführung! Eine Hörszenenfolge von Harro Fedder- 
sen. 20,00 Uhr Opernabend. 
Mittwoch, 39. Juli: 
10.30 Uhr Uebertragung aus Norwegen anläßlich 
des 900jährigen Jubiläums der Einführung des Chri 
stentums in Norwegen: Empfang der Vertreter der 
ausländischen Kirchen im Nidarosdom in Trondhjem. 
16,00 Uhr Uebertragung auf den Deutschlandsender: 
Kammermusik des Rokoko. 17,00 Uhr Einweihungs 
feier der Bismarck-Eedüchtniskirche zu Aumühle. 19,00 
Uhr Erntesitten u. -brauche. 19,25 Uhr Studienreisen 
der Berufsschüler. 20,00 Uhr Sommerrevue. 
Donnerstag, 31. Juli: 
16,15 Uhr Acht Jahre um die Welt ohne Geld! 
18,00 Uhr Die Freizeit der werktätigen Bevölkerung. 
18.25 Uhr Ueber Homöopathie und Naturheilkundc. 
19,00 Uhr Asmus op Afweg, Lustspill in dree Optög 
von Bruno Peyn. 20,30 Uhr Die romanische Operette. 
Freitag, 1. August: 
11.30 Uhr Der Dreiklang in der Melodie. 16,15 
Uhr Erik Meyer-Helmund. 17,00 Uhr Musikalisches 
Bilderbuch. 18,40 Uhr Beitragszahlung in der Ange 
stelltenversicherung. 19,30 Uhr Das Kloster Ebstorf. 
19,30 Uhr (Kiel) Die holsteinische Seenplatte zwischen 
Eutin und Plön. 20,00 Uhr Hildesheim. 22,50 Uhr 
Kabarett des Kitschigen. Sprecher: Willy Hagen. 
Sonnabend, 2. August: 
11,00 Uhr Friedrich List, der Wegbereiter unseres 
Verkehrs. 15,50 Uhr Der Sternenhimmel im August. 
16,00 Uhr Uebertraguna auf den Deutschlandsender: 
Konzert auf dem Marktplatz zu Goslar. 17,30 Uhr 
Der deutsche Arbeiter-Samariter-Bund. 17,45 Uhr 
Wie äußert sich Musikalität? 19,05 Uhr Ein sonniger 
^erientag. 19,05 Uhr (Kiel) Solo- und Quartettge 
sänge. 20,00 Uhr Schwarzwaldmädel, Operette in drei 
Akten. 
IrogrMM m MigswusteehlmsM. 
Sonntag, 27. Zuli. 18.30: Plätze an der Sonne. 19.00: 
Einführung in deutsche Meisteropern: Tristan und Isolde. 
19.30: Dichterstunde. 
Montag, 28. Juli. 17.30: Der Unterricht in der länd 
lichen Mädchensortbildungsschule. 18.00: Solovioline. 18.30: 
Große Parlamentarier. 19.00: Aus der Tätigkeit der Reichs, 
marine. 19.28: Rotwendigk. des Ausbaues des deut 
schen Zuchtviehabsatzes. 20.00: Beethoven: Sonate As-Dur, 
op. 110. 
Dienstag, 29. Juli. 18.00: SmngehM und Sprachge- 
halt der Dichtung. 17.30: Biologische Ferienspaziergänge am 
Ostseestrand. 18.00: Wohnung und Polizei. 18.30: Kultur, 
künde. Schule und Wirklichkeit. 19.00: Verschiedene Wir- 
kung der ultravioletten Strahlen in Stadt und Land, Berg 
und Ebene. 19.25: Dreißig Jahre Relativitätstheorie. 21.00: 
Heitere Rezitationen. 
Mittwoch, 30. Juli. 15.90: Dichterstunde. 15.45: Prak. 
tische Gesichtspunkte für die Landfrau als Imkerin. 17.80: 
Aus der Tätigkeit der Reichsmarine. 18.00: Solvvioline. 
18.36: Er. Parlamentarier. 19.66: Kunst- u. Geistes 
krankheit. 19.25: Die Krise der Zivilversorgung. 
Donnerstag, 31. Juli. 17.30: Die Einrichtrmgen der 
ländlichen Mädchensortbildimgsschnle. 18.00: van Gogh und 
Gaugin. 18.30: Russische Musik im Spiegel russischer Kul 
tur. 19.00: Wochenend aus den Bermuda-Inseln. 20.00: 
Dlchterstunde. 
Freitag, 1. August. 15.00: Krankenpflege als Beruf. 
16.00: Eriefebachs Bedeutung für die Erziehungslehre. 16.30: 
Heimatspiele und Heimatsprelbewegung. 18.00: Technischer 
Fortschritt und Arbeitsmarkt als internationales Problem. 
18.55: Das Geheimnis um Shakespeare. 
Sonnabend, 2. August. 17.30: Zur Psychologie des 
Landkindes. 18.00: Arbeiterdichtung und bürgerliche Dich, 
tung. 18.30: Afrikanische Plauderei. 19.25: Friedrich Sil- 
cher und das Volkslied. 
KMMW m KMchMA. 
Sonntag, 27. Juli. 18.20: Solistenkonzert. 20.00: Fran. 
zösische Musiki 21.30: Dänisch« Lieder. 21.50: Leichte Abend 
musik. 
Montag, 28. Juli. 20.00: Konzert des Oesterreichischen 
Komponistenbmrdes. 22.10: Populäres Orchesterkonzert. 
Dienstag, 29. Juli. 20.30: Uebertragung aus dem Fe- 
nix.Theater. 
Mittwoch, 30. Juli. 20.00: Orchesterkonzert. 21.35: Kla- 
viersoli. 22.00: Populäres Orchvsterkonzert. 
Donnerstag, 31. Juli. 20.00: Tschechische Volksmusik. 
21.55: Orchesterkonzert. 
Freitag, 1. August. 20.00: Konzert. 22.20—23.10: Da- 
wische Musik, 
Sonnabend, 2. August. 20.00: Orchesterkonzert. 21.55: 
Musik aus der Troubador- und Minnefängerzeit. 
Sport Vorschau. 
Akademischer Sportklub, Kiel — Rendsburger Ball 
spielverein. 
Am kommenden Sonntag treffen sich vorstehende 
Vereine zu einem Vereinswettkampf, dessen umfang 
reiches Programm leichtathletische Wettkämpfe der 
Damen und Herren, Handball der Damen und Her 
ren^ Fußball, Schwimmen und Tennis der Damen 
vorsieht. Die Kämpfe beginnen um 9,30 llhr. Auch 
der Rendsburger Männerturnverein nimmt mit einer 
Damen- und einer Herrenhandballmannschaft an der 
Veranstaltung teil. 
Der A. S. C Kiel kommt mit einem großen 
Aufgebot an Sportsleuten und wird feine 'besten 
Kräfte an den Start schicken. So werden u. a. der 
Weitspringer Mohnssen, die 4 mal 106 Mtr.-Staffel, 
die letztens in Kiel nur etwas über 42 Sekunden 
brauchte, und viele andere Leichtathleten mehr, die 
Namen in der Provinz haben, starten. Auch werden 
die Rendsburger Gelegenheit haben, den Torwart 
Kramer spielen zu sehen, der bekanntlich beim Spie! 
um die deutsche Fußballmeisterschaft hei Holstein im 
Tor stand und Hervorragendes leistete. Alles in allem 
werden aus Kiel etwa 160 Teilnehmer kommen, denen 
sich etwa ebenso viele aus Rendsburg dazu gesellen. 
Eine Reihe von spannenden Kämpfen jeder Art 
ist zu erwarten. Der Rendsburger Sportwelt ist 
Gelegenheit geboten, wieder einmal erftklajsigen Sport 
zu sehen. Für die Veranstaltung werden Tageskar 
ten herausgegeben. 
Die Jugend- und Schülcrmannfchaften des RBV. 
tragen feit langer Zeit auch wieder EefeUchafts- 
fpiele aus und zwar : 
16 llhr an der Enge: RBV. 1b: Nortorf 1. Jugd. 
14 llhr auf dem Kasernenhof: 
RBV. 1. Jugend : Husum 18 1. Jugend. 
15.36 llhr auf dem Kasernenhof: 
RBV. 1. Schüler: Husum 18 1. Schüler. 
§ŞŞMl 
richtet sich das Interesse auf den weiteren Verlauf der 
Fußballweltmeifterschaftsspiele. Nachdem Argentinien 
einen 3:1-Sieg über Chile gelandet hat, stehen alle 
Meister der vier Gruppen fest. In Gruppe 1 führt 
Argentinien (vor Chile, Frankreich, Mexiko), in 
Gruppe 2 Jugoflavien (vor Brasilien und Bolivien), 
in Gruppe 3 Uruguay (vor Rumänien und Peru) und 
in Gruppe 4 Nordamerika (vor Paraguay und Bel 
gien). Die Gruppenmeister führen mit zwei Punkten 
und werden in einer noch nicht feststehenoen Paarung 
die letzten Spiele austragen. Als einziger europäischer 
Vertreter nimmt Jugoflavien an den Endspielen teil. 
—, In Schleswig-Holstein werden die Ausscheidungs 
spiele um den Aufstieg in die Bezirkskiga fortgesetzt) 
daneben sind einige Gesellschaftsspiele abgeschlossen. 
In der 
findet der Frauenländerkampf Deutschland gegen Eng 
land, der am Sonnabend in Birmingham die Wieder 
holung des im Vorjahre in Deutschland ausgetragenen 
Frauenländerkampfes bildet, große Beachtung. Den 
ersten Kampf gewann Deutschland mit 53,5:45,5 Punk 
ten. Als Vorläufer für dieses Treffen kann der Dvei- 
länderkampf Deutschland—Frankreich—Britisches Welt 
reich angesehen werden, der die Punktwertung 39 : 46: 
14 ergab. England siegte damals mit den besten Eng 
länderinnen aus Kanada. 
Die Commerfpiele 
zeigen >znn den Anfang der Meisterschaftsspiele. Nach 
dem am vorigen Sonntag Union-Flensburg im Schlag- 
ball, der M. T. V.-Apenrade und die Damen der 
Flensburger Turnerschaft im Faustball die Eaugrup- 
penfpiele gewinnen konnten, treffen am Sonntag di« 
Eaugruppenmeister des Nordgaues mit den Meistern 
anderer Gaue in Neumünster zusammen. 
Im Nahmen des Festes der Arbeit 
findet eine große sportliche Veranstal-tuna der Arber- 
tersportler statt. Am Sonnabend wird auf dem Sport 
platz in Büdelsdorf ab 16,30 Uhr das Jungvolk Spiele 
und turnerische Vorführungen zeigen. Ab 18,36 Uhr 
werden die Erwachsenen Hand- und Pushballspiele, so 
wie ^ackelschwingen, Lampionschwimmen u. a. m. vor 
fuhren, Am Sonntag um 10 Uhr findet die bekannte 
Straßenstafette Büdelsdorf—Rendsburg statt. Am 
Nachmittag werden Stafetten, Hand- und Fußball 
spiele auf dem Sportplatz abgewickelt. 
* * * 
cc. Zum Schwimm- und Nafenfportfest in Westen- 
see herrscht am Sonntag reger Betrieb. Um 7 Uhr 
morgens ist der Start zum 5000 Meterlauf und zur 
Eilüotenradfahrt über 16 000 Meter. Weiter werden 
rm Laufe des Vormittags Dreikämpfe ausgetragen, 
verschiedene Schwimmer werden zu einem Frei- und 
Fahrtenschwimmen, sowie zu einem Langstreckenschwim- 
men über 1000 Meter starten Im Laufe des Nach 
mittags werden die letzten Ausscheidungsspiele (Schlag- 
und Faustball) um das aBnner zwischen Audor'f- 
Westensee und Bredenbek-Schülldorf, sowie Gesell 
schaftsspiele ausgetragen. Abends Mischen 5 und 6 
Uhr findet ein Handballspiel zwischen Auüorf 2 und 
Bredenbek statt. 
Wsàre ßmMise. 
Mit der Hapag »ach Rußland und den Atlantischen Inseln. 
D. »Oceana- der Hamburg-Amerika Linie wird auch in 
diesem Jahre wieder eine Skandinavien-, Ostsee- und Ruß 
landfahrt ausführen. Ihre Ziele sind Oslo, Kopenhagen, 
Wisby, Stockholm, Reval, Helsingfors, Leningrad (mit an 
schlich. Ueberlairdfahrt nach Moskau), sowie Riga, Kö 
nigsberg und Danzig-Zoppot. Die Reise, di« somit nach 
sämtlichen sehenswerten Hauptstädten der Ostseeländer führt, 
beginnt am 16. August in Hamburg und findet dort am 
7. September ihren Abschluß. 
Im Anschluß an ihre diesjährigen Nordlandfahrten wird 
di« Hamburg-Amerika Linie eine etwa Wtägige Atlantisch« 
Jnsclfahrt durchführen, deren Programm auch die vom 
Fremdenverkehr bisher noch weniger berührten Azoren ein 
schließt. Di« Reise findet im Frühherbst statt und dürfte 
daher von denjenigen besonders bevorzugt werden, denen das 
Reisen im Hochsommer beschwerlich oder aus sonsttgen 
Gründen unerwünscht ist. Am 10. September wird der be 
kannte Bevgnügumgsdampfer »Oceans- der Hapag Hamburg 
verlaffen und seinen Weg zrmächst über Guernsey, die schönste 
der normannischen Inseln i« Aermelkanal, noch Pont« Del 
gado aus St. Miguel (Azoren) nehmen. Von hier ans wer 
den Madeira, Santa Lrnz de Tenerife und Las Palmas be 
sucht. Schließlich kehrt die „Oeeana" über Lissabon nnd die 
Isle of Wight nach Hamburg zurück und trifft dort am 
5. Oktober ein. 
Allerleizum VsÄabfchrch. 
Der Streit über Schrot- ober Kugelschuß auf 
Rehwilb scheint ja noch immer wieder aufzu 
flackern, selbst jetzt noch, nachdem der Kugelschuß 
»uf Rehwild gesetzlich vorgeschrieben ist. Dem 
Einsender der betr. Notiz in der letzten Jagdbei 
lage mag denn nochmals gesagt sein, nachdem die 
ser Standpunkt auch in dieser Zeitung oft schon 
vertreten ist, daß der Schrotschuß auf Rehwild 
sehr wohl von sehr guter Wirkung sein kann, 
wenn die Grenze seines Wirkungsbereichs nicht 
überschritten wird. Daß aber mit Schrot sehr 
viel Rehwild zu Holze geschossen worden ist, weil 
der Schütze die Entfernung nicht richtig ein 
schätzen konnte oder weil die Schießwut mit ihm 
durchging, bas steht auch fest. Deshalb ist der 
Schrotschuß seit Jahren vom hegenden Weidmann 
als unweiömännisch verworfen und die weitaus 
meisten Jäger werden die neue gesetzliche Rege 
lung mit Freuden begrüßt haben und eine ener 
gische Kontrolle ihrer Durchführung wünschen. 
Was der Herr Einsender gegen den Kugelschnß 
schreibt, ist durchaus abwegig. Zum Schuß gehört 
nämlich unbedingt die richtige Nachsuche, und 
gerade die ist beim Schrotschuß nahezu unmöglich, 
weil der Schrotschuß praktisch nie eine Schweiß 
fährte ergibt, sondern das Wild innerlich verblu 
ten läßt. Und gerade über die Nachsuche hören 
wir bei den angeführten Kugelschüssen gar nichts. 
Es ist leider so, daß eine richtige Nachsuche den 
meisten Jägern nicht' bekannt ist, auch manchem 
nicht, der schon viele Jahre die Jagd ausübte. 
Zum weidgerechten Jäger gehört ein guter Hund, 
der vor allen Dingen die Wunöfährte von kran 
kem Wild aufnimmt. Nun weiß ich auch, daß 
nicht jeder den haben kann, baß auch längst nicht 
jeder Jäger Arbeiten genug hat. einen solchen 
Jagdgehilfen in Uebung zu halten. Aber es ist 
ohne Ziveifcl eine dankbare Aufgabe eines jeden 
Jagdvereins, dafür zu sorgen, daß ein Jagdhund, 
der sicher auf Schweiß arbeitet, zum mindesten 
von einem Mitglied gehalten wird. Es ist ja zur 
Zeit eine beliebte Methode, die Jagd dadurch 
möglichst billig zu machen, daß der Jagdverein 
möglichst groß gemacht wird. Das arme Wild 
hat ohne Zweifel den Nachteil durch diese großen 
Vereine, denn jeder will doch etwas schießen, ganz 
besonders noch, wenn Mutter zu Hause auch noch 
mitzureden hat. Noch viel mehr aber ist das Wild 
zu bedauern, wenn in diesen großen Vereinen was 
sehr oft vorkommt, kaum ein brauchbarer Hund 
vorhanden ist! — Ich denke da vor allen Dingen 
»n den Jaadüunü. der auf Schweiß lieber arbeitet, 
es kann ja sehr gut ein Teckel sein, der leicht zu 
unterhalten ist. Den sicheren Schweißhund anzn- 
ichassen und einem interessierten Mitglieds zur 
Verfügung zn stellen ist eine Hauptanfgabe der 
Jagdoereine, die außerdem für das Einzclmitgl'ied 
nicht viel kostet. Für die Nachsuche ist zu beach 
ten, daß zunächst der Anschuß richtig festgestellt 
wird, was durchaus nicht immer einfach ist. Den 
kennzeichnet man durch einen Bruch und holt dann 
den vierbeinigen Gehilfen, falls man ihn nicht bet 
sich hat. Aber auch in diesem Falle warte man 
mindestens % Stunde und lasse das Stück Wild 
krank werden, falls es sich nicht um einen Lauf 
schuß handelt, was man alles am Anschuß feststel 
len kann. Vor allen Dingen bewahre man die 
Ruhe und hüte sich vor Ueberstnrzung, es ftt schon 
manches Stück Wild dadurch verludert, weil der 
Schütze sofort in der Fluchtrichtung nachpolterte. 
Günstig ist es, wenn ein zweiter Jäger bei Fest 
stellung des Anschusses und bei der Nachsuche be 
hilflich ist. Wenn dann der sichere Schweißarbei- 
ter zur Stelle ist, wird bet einigermaßen gutem 
Sitz der Kugel das Stück Wild zur Strecke kom 
men. Daß der Jäger seine Büchse kennen und 
ruhig und überlegt seinen Schuß abgeben muß, ist 
selbstverständliche Voraussetzung, falls der Schütze 
den" Anspruch auf den Namen „Jäger" stellt. Wer 
aber, wie es auch in diesem Früh'ahr vorgekom- 
men ist, nacheinander drei Böcke beschießt und kei 
nen zur Strecke bringt und dann erst auf den 
Scheibenstand geht, sein Gewehr einzuschießen, der 
kann sich nicht ,)Jäger" nennen, mag er sonst auch 
schießen können. — Es gilt immer noch das Löns- 
sche Wort: Das Schießen allein macht den Jäger 
nicht aus. Wanderjäger. 
Das freie Umherlaufenlassen von 
Hunden und Katzen. 
ist durch die neue „Tier- und Pflanzenschntzver- 
orönung" vom 16. Dezember 1929 in ganz Preu 
ßen verboten worden. 
Gleichzeitig wurden sämtliche diesbezüglichen 
bisher geltenden landesgesetzlichen (provinziellen 
pp.) Vorschriften und Verordnungen über das 
Umherlaufenlassen von Hunden und Katzen und 
über das Recht zu ihrer Tötung außer Kraft ge 
setzt. Dies hat insofern zu Mißverständnissen ge 
führt, als zahlreiche Hunde- und Katzenbesitzer 
hiernach glaubten, daß nunmehr keinerlei Be 
schränkungen sür das Umherlaufenlasien von 
Hunden und Katzen beständen. Dem ist aber nicht 
so) im Gegenteil, die Vorschriften hierüber sind 
verschärft worden. Ferner wurden sie für das ge 
samte preußische Staatsgebiet vereinheitlicht.' 
Um Mißverständnissen zu begegnen, gibt der 
Allgemeine Deutsche Jagdschutzverein, Berlin 
SW. 11, Dessaner Straße 8, nachfolgend im Inter 
esse der Hunöebesitzer und der Jäger den Wort 
laut des § 6 der oben angeführten Verordnung 
zur allgemeinen Beachtung bekannt. 
Es lautet: 
(1) Es ist verboten, Hunde und Katzen außer 
halb der öffentlichen Wege unbeaufsichtigt umher 
laufen zu lassen. Als unbeaufsichtigt gilt ein 
Hund, wenn er ohne Begleitung oder von sei 
nem Führer so weit entfernt ist, daß eine Ein 
wirkung auf ihn nicht mehr möglich ist. Eine 
Katze ist unbeaufsichtigt, wenn sie mehr als 306 
Meter von dem nächsten bewohnten Hause ent 
fernt ist. 
(2) Für die Durchführung der Vorschrift im 
Abs. 1 ist der Tierhalter oder, wenn eine andere 
strafmündige Person die Aufsicht über das Tier 
übernommen hat, diese verantwortlich. 
(3) Der zur Ansüöung der Jagd Berechtigte 
und seine Beauftragten sind befugt, unbeaufsichtigt 
umherlaufende Hunde und Katzen zu töten. Die 
ses Recht besteht nicht gegenüber Hirtenhunöen, 
Jagdhunden, Blindenhunden und Polizeihunden, 
so lange diese zu ihrem bestimmungsmäßigen 
Dienste von dem Berechtigten verwandt werden 
oder aus Anlaß der Ausübung dieses Dienstes sich 
vorübergehend der Aufsicht und Einwirkung ihres 
Besitzers entzogen haben. 
(4) Die Borschriften der Abs. 1 bis 3 treten an 
die Stelle der bisher geltenden landesgesetzlichen 
Vorschriften und der Verordnungen über das 
Umherlaufenlasien von Hunden und Katzen und 
über das Recht zu ihrer Tötung. 
„Kapital" am falschen Orte. 
Wer die jagdlichen Nachrichten der Tages- und 
Fachpresse verfolgt, wird häufig auf den Ausdruck 
„kapital" stoßen und aus dieser Vielheit erkennen, 
daß mit dem Wort ein arger Mißbrauch getrieben 
wird. Manche Reh- und Rotwildschläge der deut 
schen Reviere bringen nur äußerst selten ein 
kapitales Geweih oder Gehörn hervor. Unter 
Kapital muß man sich die stärksten Trophäen ein 
reihen, alles andere mag für die einzelnen Gegen 
den stark sein. Nicht normal entwickelte Gehörne 
und Geweihe sollte man nie als kapital anspre 
chen, auch wenn die Maße noch so stark sind. Sis 
sind eben abnorm. 
Mit der Enöenzahl hat die Stärke nicht viel 
zn tun. Es kann vorkommen, daß ein sehr starker 
Hirsch nur wenig Enden aufweist nnö doch nach 
Abwägung von Wildbret und Geweihstärke als 
kapital angesprochen werden muß. Zur Schulung 
des Auges sind größere Strecken von besseren Hir 
schen gut. Hier kann man Vergleiche zwischen 
Wilbbretstärke und Geweih anstellen. Es ist, wie 
gesagt, in Deutschland schwer, eine bestimmte Re 
gel für die Anwendung des Wortes „kapital" zu 
prägen! Noch viel schwerer ist es, wenn man aus 
ländisches Wild in diesen Bereich einbezieht. Der 
deutsche Mittel- und Hochgebirghirsch hat ein 
Höchstgewicht von ungefähr 206 Kg. Der Hinter- 
pommer überschreitet dagegen manchmal die dret- 
hunderter Grenze. Die Westkarpathen haben 
Wildbretgewichte bis zu 350 Kg., Rumänien sogar 
solche von 376 Kg. hervorgebracht. Die Gewichts 
schwankungen gehen, je nach der Gegend, bis an 
200 Kg. Es ist daher sehr schwierig, mit der Be 
zeichnung „kapital" zu werten, ein Beweis dafür, 
wie vorsichtig man mit diesem Ausdruck fern soll. 
Kleine NMmlMgen. 
Der gefährliche Selbstsxannerdrillîng. 
Die übliche Konstruktion der Selbstspanner- 
örillinge enthält eine Gefahr, die nicht allgemein 
bekannt ist. Man kann nämlich häufig bei diesen 
Waffen den Verschluß so weit öffnen, daß man be 
quem die Schrotpatronen einführen kann, die 
Schlagstifte schnappen aber noch nicht in die Rast 
ein. Dies geschieht häufig erst dann, wenn die 
Läuse so tief abgekippt sind, daß auch der Kugel- 
lauf geladen werden kann. Manche Jäger haben 
nun die leidige Angewohnheit, das Gewehr richtige 
gehend zuzuschlagen. Sind nun die Schlöffe nicht 
richtig eingeschnappt oder der Eintritt der Rast 
zu gering, so können die Schrotschüsse losgehen, 
ohne daß der Schütze den Abzug berührt. Macht 
man das Gewehr langsam zu, so senken sich di« 
Schlagstifte recht gemächlich auf die Zündhütchen» 
mährend beim Zuschlagen diese Bewegung schnell 
erfolgt. Die Schlagstifte bringen den Zündsatz zur 
Explosion. Es gibt nun Gewehre, bei denen die, 
Schrotpatronen erst eingeführt werden können, 
wenn die Schlosse gespannt sind. Eigentlich ist 
diese Konstruktion gar nicht notig, da das Zuschlag 
gen der Gewehre den Verschluß ganz enorm bei 
ansprncht und daher besser überhaupt vermiede»' 
werden sollte.
	        
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