Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

Ueber 1000 Tote? 
Das Erdbeben und seine Folgen. 
Die Lage im Anglücksgebiet noch nicht zu übersehen. 
Gleichzeitig mit der Unglücksmeldung vom 
Rhein erreichte uns die Schreckensbotschaft von 
einer Erbebenkatastrophe in Italien. Nur zögernd 
nannten die ersten Berichte die Zahlen der Opfer, 
um dann sprunghaft in die Höhe zu schnellen. Von 
10 auf etwa 1000 Todesopfer stiegen die Ziffern. 
Wieviel Leid, welch herzzerreißendes Unglück liegt 
in diesen nackten Zahlen begraben. Ganze Fami- 
11 enwurden vernichtet, Kinder blieben zurück 
ohne Vater und Mutter. Hoffen möchte man nur, 
daß die Zahl 1000 im ersten Schrecken über die 
Folgen der Katastrophe zu hoch gegriffen ist, trotz 
dem aber bleibt die Gewalt dieses unerwartet 
eingetroffenen Naturereignisses für die Betrof 
fenen gleich groß. Unruhe ist in der blühenden 
Landschaft am Golf von Neapel eingekehrt, weiß 
doch keiner, ob und wann sich die Katastrophe 
wiederholt? Mit Italien trauern wir alle um 
die Opfer des Unglücks, gtcich wie alle Welt mit 
uns um die Toten von Koblenz und Neurode 
trauert. 
Nachftehend die letzten Draht- und Funk 
berichte aus dem Erdbebengebiet. 
TU. Rom, 24. Juli. (Eig. Funkmeldung.) 
Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens ist 
nach den letzten Meldungen aus dem Eröbe- 
bengebiet bedeutend gestiegen. Der „Popolo di 
Roma" berichtet von 600 Toten in den Ge 
meinden Lacedonia, Biscia, Rocchetta und 
Monteverde und von 100 in den Gemeinde» 
Montecalvo, Cungoli und Savignano, in 
Meist allein sollen 200 Tote und 400 Verwun 
dete zu beklagen sein. Damit ist jedoch die ge 
samte Eröbebenzone noch nicht erfaßt. Im 
Hinblick auf die schlechten Straßen und das 
Fehlen von Verkehrsmitteln konnte vielen 
Einzelsiedlnngerr noch keine Hilfe gebracht 
werden. Einen trostlosen Eindruck macht 
Ariano. Zwei Kirchen und die Karabinieri'- 
Kaserne sind völlig dem Erdboden gleichge 
macht worden, von den meisten Häusern stehen 
nur noch die Seitenmauern. Unter den Trüm 
mern der eingestürzten Häuser sind ganze Fa 
milien begraben. 
aus der Provinz Benevento 12 Tote und 40 Ver 
letzte und aus der Provinz Foggia bis jetzt drei 
Tote und zahlreiche Verletzte gemeldet. 
Immer neue Todesopfer. 
WTB. Rom, 23. Juli. Aus weiteren 
Nachrichten aus dem Erdbebengebiet ergibt 
sich, daß die Zahl der Todesopfer ständig im 
Steigen begriffen ist. Ans den kleinen Ort 
schaften und aus dem flachen Lande treffen 
dauernd neue Unfallmeldungen ein. In Sa- 
lermo ist der Oberteil des Domes samt dem 
Gesims eingestürzt, wobei eine Person ihr 
Leben einbüßte. In Melfi, der am schwersten 
Nach den letzten Meldungen aus dem Erö- 
bebengebiet scheint die Zahl der Todesopfer 
200 nicht zu übersteigen. Aus allen Garniso 
nen sind Truppen zur Hilfeleistung in die be 
troffenen Ortschaften geschickt worden. Die 
Bergungsarbeiten dauern noch an. Ueberall 
spielen sich herzergreifende Szenen ab. In 
Rionero, wo zahlreiche Kinder durch den Ein 
sturz des dortigen Waisenhauses verletzt wur 
den, wurde eine Frau aus den Trümmern 
geborgen, die sich vergeblich schützend über 
drei Kinder gelegt hatte, dabei aber selbst 
den Tod fand. 
Ganz Italien steht unter dem Eindruck 
dieser gewaltigen Naturkatastrophe, die um 
so ungeheuerlicher ist, als sie völlig unerwar 
tet kam und niemand wissen kann, ob sie sich 
wiederholen wird. In Avellino sind alle 
Uhren um 1,12 Uhr stehen geblieben. 
Die hauptsächlich von der furchtbaren Ka 
tastrophe betroffenen Orte sind unterstrichen. 
Frühere Meldungen besagen: 
Rom, 23. Juli. Das Erdbeben hat, wie jetzt 
bekannt wird, eine viel größere Zahl von Opfern, 
als man ursprünglich annahm, gefordert. Beson 
ders schwer heimgesucht wurde die Provinz Po 
tenz« und namentlich die Stadt Melfi. 100 Tote 
'und mehrere hundert Verwundete sind hier zu ver 
zeichnen. Aus Rapolla werden 20 Tote und 30 
Verletzte, aus Rionero 11 Tote und 50 Verletzte, 
Blick auf den Golf von Neapel, feem Zentrum fees furchtbaren Erdbebens 
betroffenen Stadt, sind unzählige Häuser ein 
gestürzt. Die Zahl der nicht mehr bewohnba 
ren Gebäude ist noch größer. Das historische 
Kastell Friedrichs II. ist zum größten Teil zer 
stört und dem Bahnhofsgebäude droht der 
Einsturz. Auf allen größeren Verkehrspunk- 
ten sind Hilfszüge und Autotransporte für 
die von dem Unglück betroffene Bevölkerung 
abgegangen. Der Papst hat an die Kirchenbe 
hörden der am schwersten betroffenen Städte 
Beileidstelegramme gerichtet. 
Der Präfekt von Potenza meldet, daß die 
Umgebung des Vulture, eines Berges von 
1330 Meter Höhe, besonders hart von dem 
Erdbeben betroffen worden sei. In Melfi sind 
danach über 100 Tote und einige hundert Ver 
wundete zu beklagen. In Rapolla 20 Tote, 30 
Verwundete, in Rionera 11 Tote, 50 Verwun 
dete. Die Gesamtzahl der Todesopfer und 
Verwundeten läßt sich bisher noch nicht über 
sehen, sie scheint aber bedeutend höher zu sein, 
als anfangs angenommen wurde. Aus den 
Berichten des Präfekten ist zu entnehmen, daß 
fast alle Ortschaften ein bis zwei Tote und be 
deutenden Sachschaden erlitten haben. 
2 000 Tote und Vermißte bei feer 
TKifîm-KKiKstrophe. 
TU. London, 23. Juli. (Eig. Funkmelög.) 
Die japanische Regierung veröffentlicht eine 
weitere Erklärung über die Taifun-Schäden 
in Korea und Kiuschin. Sie weist für Korea 
393 Tote, 1 493 Vermißte, die gleichfalls als 
tot zu gelten haben, und 205 Verletzte auf. 
Die Anzahl der zerstörten Häuser wird mit 
8 475 angegeben. In Kiuschin kamen 82 Men 
schen ums Leben, während 76 vermißt werden 
und 425 verletzt wurden. Die Zahl der zer 
störten Häuser beträgt 61 890, die der schwer 
beschädigten 20 786. 1803 kleinere Boote sind 
entweder gesunken oder werden vermißt. 
* . * 
VettchrZWrMg mb MerschwemmWg 
Wassmorhrbruch. 
TU. Paris, 24. Juli. (Eig. Funkmeldung.) 
Durch einen Wasserrohrbruch im Süden von 
Paris wurde am Mittwoch ein ganzer Stadt 
teil überschwemmt und der Verkehr in mehre 
ren Straßenzügen unterbunden. Trotz sofor 
tigen Eingreifens der Feuerwehr gelang es 
T&eêiZ 
Ms Wmrrņļ MģķM. 
Roman von Charles Carey. 
Um unseren Leser« den Anschluß an 
den Roman unserer neue» Illustrierten 
zu geben, bringe« wir heute und morgen 
den Romanteil aus der Illustrierten vom 
18. Jnli. Am 25. Juli erscheint nochmals 
' eine Probennmmer für die gesamte Auf 
lage. 
Mir war, als würde ich zu Stein. Da stand 
ich nun und starrte Elida an. die mich ihrerseits 
mit großen, entsetzten Augen wieder anstarrte, 
während Sonnenthal Lebend und zitternd, wild 
von einer zur anderen blickte. 
„Oh", rief ich, „oh, das habe ich nicht geahnt! 
Du kannst nicht " 
Ich vermute, ich muß gewankt haben, denn 
Elida half mir in einen Stuhl und hielt mir ein 
Glas Wasser an die trockenen Lippen. 
„Was ist geschehen, Gwendolen?" bat sie. 
„Sage es, um des Himmels willen, erkläre dich." 
„Hauptmann Mac Cracken stieg in den Zug", 
sagte ich zögernd. „Er teilte mir alles über den 
Diebstahl mit und sagte mir, ich werde bei meiner 
Ankunft in Neuyork untersucht werden. Ich 
glaubte, du hättest dich geirrt und die Saphire 
genommen, und sie müßten bei mir gefunden wer 
den. Ich steckte das Päckchen in eine der Taschen 
vom Pelz des Hauptmannes und — und —", 
unwillkürlich beugte ich mein Haupt, „der Pelz 
wurde auf dem Bahnhof gestohlen!" 
„Ah!" Es lag eine ganze Welt in dem Aus 
druck, mit dem Sonnenthal diese Silbe sprach. 
Es traf mich wie ein Peitschenhieb. „Wie 
können Sie das wagen?!" rief ich, aufspringend 
und ihm in den Weg tretend. „Wenn Sie einen 
Boten anstellten, der das Unglück hatte, das ihm 
anvertraute Paket zu verlieren, so war das Ihre", 
und mit einem Blick auf Elida, „und auch deine 
eigene Schuld." 
„Und glauben Sie, Sie können mich mit 
solch einer Räubergeschichte abspeisen?" warf Son 
nenthal drohend ein. 
Ich wandte mich stolz von ihm ab, mit einer 
verächtlichen Bewegung; aber er schien das nicht 
zu beachten. Er dachte über die Situation nach, 
das war klar, und schwieg, während er an seinen 
Fingern nagte und fragend von Elida zu mir 
hinüber blickte. Die Farbe war noch nicht wieder 
in sein Gesicht zurückgekehrt, und in seinen Augen 
glühte ein unheilvolles Feuer; aber er versuchte 
allem Anschein nach, die Wut seines Innern zu 
bezähmen. Als er endlich sprach, war seine Stim 
me heiser, aber es gelang ihm, den gewöhnlichen 
Unterhaltungston anzuschlagen. 
„Passen Sie auf. meine Damen", sagte er 
scharf, „das ist nicht das erste Mal in meinem 
Leben, daß mir so etwas passiert. Wir Juweliere 
kennen die eigentümliche Vorliebe, auf solch ge 
heimnisvolle Art Juwelen verschwinden zu lassen, 
und wir haben uns daran gewöhnt, den mehr 
oder weniger flatterhaften Erklärungen, die man 
uns gibt, wenig Gehör zu schenken. Leute mit 
einer gewissen Stellung in der Gesellschaft schei 
nen zu glauben, daß wir jedes Märchen als wahr 
anerkennen und ruhig den Verlust tragen, aber", 
sagte er grimmig, „sie entdeckten gewöhnlich, daß 
sie geirrt haben." 
„Jedoch", fuhr er fort, „glaube ich nicht, daß 
es nötig sein wird, in diesem Falle zu scharfen 
Maßregeln zu greifen. Ich bin sicher, Sie sind 
beide zu klug, um die Sache aus unseren Händen 
in andere übergehen zu lassen. Wir wollen uns 
aber auch recht verstehen", fügte er schnell hinzu 
und schlug mit seiner schweren Faust auf den Tisch: 
„Ich verlange meine Rubine zurück, und ich ver 
lange sie allerschleunigst zurück." 
„Wie ich die Sache ansehe", sagte er weiter, 
seinen haßerfüllten Blick auf mich richtend, „sind 
Sie diejenige, welche! Sie geben zu, von Fräulein 
Peats ein Päckchen Juwelen erhalten zu haben, 
das, wie sie sagt, Rubine enthielt, während Sie 
behaupten, es waren Frau van Suydens Saphire 
darin, Der einzige Beweis, wer von Ihnen beiden 
die Wahrheit spricht — vielleicht keine von 
Ihnen —", schob er höhnisch ein, „ist das Paket. 
Wenn Sie mir die Saphire zeigen können, sind 
Sie entlastet, und die Verantwortung liegt auf 
ihr. Wenn nicht? —" Er schwieg, aber dieses 
Schweigen war bedeutungsvoller als Worte. 
„Aber wie soll ich Ihnen das Paket zeigen?" 
rief ich aus. „Ich habe Ihnen ja schon gesagt, 
daß es mir gestohlen wurde." 
Sonnenthal warf seinen Kopf mit einer 
ärgerlich-ungeduldigen Bewegung in den Nacken. 
„Großer Gott, Weib, können Sie denn nicht sehen, 
daß das Spiel verloren ist? Ich habe versucht, 
Ihnen einen Ausweg zu zeigen und die Sache ohne 
Lärm und Aufsehen in Ordnung zu> bringen. 
Aber wenn Sie es durchaus anders haben wollen, 
so danken Sie Ihrem törichten Eigensinn für die 
Folgen." 
Dann ging auch der Rest seiner Selbstbe 
herrschung verloren. „Bitte, verstehen Sie mich", 
rief er. mein Handgelenk roh umfassend, „ich lasse 
mich nicht beschwindeln. Bei Gott, ich verlange 
die Rubine, und Sie werden sie mir verschaffen, 
oder — 
„Lassen Sie sofort den Arm los!" komman 
dierte eine scharfe, befehlende Stimme hinter ihm, 
und eine starke Hand ergriff ihn am Kragen, 
riß ihn zurück und stieß ihn in die andere Ecke 
des Zimmers. 
nicht, die Wassermassen zurückzudrängen. Am 
Abend mußte auch der Untergrundbahnverkehr 
eingestellt werden, da die Bahnhöfe über 
stand. Auf einigen StraßenbahnlineSoatzr-,n 
schwemmt waren und Kurzschlußgefahr be 
stand. Auf einigen Straßenbahnlinien mutzte 
ebenfalls der Verkehr eingestellt werden. Am 
meisten haben jedoch die Mieter der anliegen 
den Wohnungen gelitten, deren Keller über 
schwemmt wurden. Mehrere Feuerwehrzüge 
waren noch in den späten Abendstunden des 
Mittwoch damit beschäftigt, den Wassermassey 
einen Abfluß zu verschaffen. 
Frecher MMàfM 
Berlin, 23. Juli. Ein Raubüberfall wurdg 
heute vormittag auf den Kassenboten Rönn- 
feld einer Schuhfabrik verübt, der von seiner 
Firma zu einer Filiale der Dresdner Bank 
geschickt worden war, um 300 Reichsmark ab 
zuheben. Auf dem Rückwege zur Fabrik 
wurde Rönnfeld von zwei Männern ange 
sprochen, plötzlich gepackt und in einen Haus 
flur gezerrt. Dort erhielt der Kassenbote 
mehrere Schläge mit einer Eisenstange über 
den Kopf und brach blutüberströmt zusam 
men. Dann schleppten die Täter den Wehr 
losen eine Kellertreppe hinunter und ließen 
ihn unterwbesinnungslos liegen. Als Rönn- 
felö das Bewußtsein wieder erlangte und um 
Hilfe schrie, waren die Verbrecher bereits ver 
schwunden. Sie hatten seine Aktentasche mit 
dem abgehobenen Gelde geraubt. Rönnfeld 
wurde mit schweren Schädelverlctzungen ins 
Krankenhaus übergeführt. 
ZÄ3 Oûûfcffjtfge JarmstM. 
WTB. Darmstadt, 23. Juli. Die Stadt 
Darmstadt feierte heute ihr 600 jähriges 
Stadtjubiläum. In Anbetracht der schwieri 
gen Zeitverhältnisse hatte man von größeren 
Feierlichkeiten abgesehen. Mittags fand in 
dem einfachen mit Blumen und Grün ge-, 
schmückten Saal die Festsitzung des Rathauş 
scs statt. In seiner Festansprache gab Ober-« 
bürgermeister Müller ein Bild der Entwich 
lung der Stadt. Unter den auswärtigen Be-» 
suchern befinden sich etwa 600 hessische Ameri^ 
kaner, die ihre alte Heimat aufgesucht und 
ihre Glückwünsche überbracht haben. Der 
Reichspräsident hat aus dem festlichen Anlaß 
an Oberbürgermeister Müller ein Glück-« 
wunschtelegramm gesandt. 
* * * 
Kampf zwischen Ochsen und Kühen. 
Paris, 23. Jnli. Aus dem kleinen ftanzösi- 
schen Städtchen Guerin wird von einem Straßen 
kampf zwischen Ochsen und Kühen berichtet. Ein- 
Landwirt führte einen Trupp Ochsen und ctiüjö 
die Straße entlang. In entgegengesetzter Rich 
tung kam ein gleicher Zug unter Führung eines 
Stallknechts. Beim Ausweichen gerieten dis 
Tiere in Streit. Beide Trupps stürzten aus« 
einander und lieferten sich einen regelrechten 
Straßenkampf. Der Landwirt versuchte, die kämp 
fenden Tiere auseinander zu bringen, aber dis 
Tiere stürzten sich gemeinsam auf ihn, bearbeiteten 
ihn mit den Hörnern und traten ihn unter die 
Hufe. Er mußte die Bermittlungsaktion mit dem 
Tode büßen. 
Absturz eines Omnibusses. ' 
Genf, 23. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Bei 
Chamonix stürzte ein Omnibus einen etwa 100 
Meter tiefen Abhang herunter. In dem Om-, 
nibns befanden sich 18 junge Mädchen, die 
einen Ausflug unternommen hatten. Ein 
Mädchen wurde getötet, 6 schwer, die übrigen 
leicht verletzt. Der Chauffeur war vor der 
Abfahrt gewarnt worden, bei dem Regenwet 
ter die steile Strecke talabwärts zu fahren. 
„Verzeihen Sie mein Eindringen, Fräulein 
Bramblestone", sagte Mac Cracken, sich zu mir 
wendend; „aber niemand schien mein Klingeln 
zu hören. Die lauten Streitworte hier veranlaß 
ten mich, unangemeldet einzutreten, da ich be 
fürchtete, meine Gegenwart könnte nötig sein. 
Soll ich diesen Menschen hinauswerfen? Oder 
wünschen Sie, daß ich mich zurückziehe, bis Sie 
Ihre Konferenz beendet haben? — unter der 
Bedingung aber, daß ich in Hörweite bleiben 
darf für den Fall, daß der Mann weitere Hand 
greiflichkeiten versucht!" 
Sonnenthal hatte sich inzwischen von seinem 
Erstaunen über des Hauptmannes unerwartete 
Einmischung erholt und stand nun mit doppelter 
Wut da. uns anstarrend und Verwünschungen 
ausstoßend. 
„Werfen Sie mich nur hinaus, versuchen Sie 
es!" zischte er. „Wagen Sie es nur, mich mit 
einem Finger zu berühren, und ich bringe Sie 
dorthin, wo Ihre feinen Freundinnen auch hin 
kommen werden. Ich habe ihnen eine Chance 
gegeben, die Rubine ans Licht zu bringen, und 
nun will ich sehen, wie wohl ein Haftbefehl auf 
die beiden wirkt." 
Er warf erst mir und dann Elida einen Blick 
voll Schadenfreude zu, nahm Hut und Handschuhe 
und rannte zur Tür. 
„Warten Sie, Louis", rief Elida mit angst 
vollem Ton; aber Sonnenthal achtete nicht auf 
sie und war schon fast bei der Tür angelangt, 
als Hauptmann Mac Crackens breite Schultern 
ihm den Weg versperrten. 
Fortsetzung dieses spannenden Romans in 
der neuen „Großen Illustrierten" der „Lan 
deszeitung". 
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