Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

gefunden. Er wurde mit einem Auto in das 
Krankenhaus in Kaltenkirchen gebracht. Sein 
Zustand ist sehr ernst. 
* * * 
Neue Aufträge für die Germania-Werft 
Kiel, 21. Juli. Die Germania-Werft hat aus 
Spanien den Auftrag zum Bau eines 5 900 Vrut- 
toregistertons großen Motorschiffes für Prffagier- 
und Frachtverkehr erhalten. Außerdem wurde der 
Germaniawerft ein großer Reparaturauftrag 
seitens einer dänischen Reederei erteilt, und zwar 
handelt es sich hierbei um die Ausbesserung des 
dänischen Dampfers „Phönix". 
Noch keine Auflösung 
des Möllner Flüchtlingslagers. 
Mölln, 21. Juli. Entgegen anöerslauten- 
öen Meldungen wird jetzt von unterrichteter 
Seite mitgeteilt, daß das Möllner Flüchtlings 
lager noch nicht zum 14. August aufgelöst wird. 
Die hiesige Unteroffiziervorschule wird auch 
weiterhin noch mit deutsch-russischen Flüchtlin 
gen belegt bleiben. 
zu. Grotzenaspe, 21. Juli. Festgenommener 
Dieb. In der Nacht zum Freitag wurden hier 
Diebstähle verübt und zwar bei dem Kaufmann 
Ernst Pingel und bei dem Bahnhofswirt Chri 
stian Asbahr. Bei dem ersteren war die Tür zur 
Diele aufgebrochen und ein fast neues Fahrrad 
mitgenommen worden. Auf dem Bahnhöfe war 
der Spitzbube durch Ausnehmen einer Fenster 
scheibe in die Gaststube gelangt, wo er die Wech- 
selkass« aufgebrochen, jedoch kein Geld vorgefunden 
hatt«. Mit einer Partie Zigaretten mußte er sich 
begnügen. Jetzt konnte der Dieb in Kiel fest 
genommen und ihm das Fahrrad abgenommen 
werden. 
Dus Dilhnmrfchm. 
Flugtag in Düfum. 
hd. Büsum, 20. Juli. Am Sonntag fand 
hier der große Fliegertag statt. Bei dem herr 
lichen Wetter hatte sich eine große Zuschauer 
menge eingefunden. Ein Geschwader des 
Fliegerhorst Nordmark, Altona, bestehend aus 
einem Doppeldecker, einem Kabinenflugzeug 
(Eindecker), und einem offenen Sport-Eindek- 
ker, hatte sich eingestellt. Die Darbietungen 
waren sehr interessant und gelangen gut, ob 
gleich sie von dem starken Wind etwas beein 
trächtigt wurden. Die vom Doppeldecker aus 
geführten Kunst- und Sturzflüge, ebenso das 
Ballonrammen, fand allgemeinen Beifall. 
Sehr interessant war der Fallschirmabsprung 
durch Frau Oberleutnant Triebner-Hamburg 
aus etwa 250 Meter Höhe. Der Fallschirm 
öffnete sich sofort und wurde vom Wind stark 
abgetrieben. Während der Veranstaltung 
fanden Passagierrundflüge statt, zu denen der 
Andrang sehr groß war. 
hd. Büsum, 21. Juli. Dentscher Tag in 
Büsum. Die Ortsgruppe Wesselburen der 
N. Ş. D. A. P. hielt hier am Sonntag mit der 
Gau-S.-A.-Kapelle ihren Deutschen Tag ab. 
Um 1 Uhr versammelte sich die Standarte 7 in 
Reinsbüttel. Auf Anordnung der Schupo und 
der Landjäger wurde beim Antreten die 
Mütze abgenommen und das Koppelschloß 
durch ein Taschentuch bedeckt. Sodann mar 
schierten ca. 300 Weißhemden nach Büsum. 
Kurz vor Büsum wurden sie von der S.-A.- 
Kapelle in Empfang genommen. Dem Umzug 
durch Büsum hatten sich eine große Anzahl 
Zivilbevölkerung sowie Badegäste angeschlos 
sen. Am Teich löste sich der Zug auf. Tort 
wurde von den Parteigenossen Freese und 
Brauer je eine kurze Ansprache gehalten, sich 
der Freiheitsbewegung anzugliedern. Abends 
wurde im Kurhotel Stadt Hamburg das Mi 
litärkonzert durch einen flotten Marsch der 
Gau.-S.-A.-Kapelle eröffnet. In den Konzert- 
Pausen sprachen die Parteigenossen Brix, M. 
d. L., Altona, und Kummerfeldt, M. d. L., 
Nordhasiedt. 
cz. St. Michaelisdoun, 21. IM. Gefaßter 
Dieb ausgebrocheu. Ein Hausierer und Handels 
mann ans Nenmünster hatte sich im Wartesaal des 
hiesigen Bahnhofs zum Schlafen auf eine Bank ge 
legt. Als er aufwachte, fehlten ihm feine Brie", 
ioşche mit Gewerbeschein und Geld. Der Verdacht 
lenkte sich auf einen Fischereigehilfen aus Wolmers- 
dorf, der in Brunsbüttel abgelohnt war und nachher 
plötzlich aus dem Wartezimmer verschwunden war. 
Es gelang der Wedorfer Landjägerei, den Spitz 
buben in dem Augenblicke zu fassen, als er sich mit 
einem Auto nach Wcndbergen fahren lassen wollte. 
Dem Eigentümer konnte die Brieftasche mit 60 <M. 
Inhalt wieder zugestellt werden. Für 10 Ji hatte 
er sich bereits einen goldenen Ring gekauft. Aus 
dem Gefängnis in Süderhastedt ist der 19jährige 
Bursche in der letzten Nacht wieder ausgebrochen, 
nachdem er vorher ein Loch durch Ausheben der 
Sterne aus der 30 Zentimeter dicken Wand gemacht 
hatte. 
kv. Marienkoog, 21. Juli. Abflußkanal für 
Entwässerung. Der vor dem Marienkoog lie 
gende, etwa 150 Hektar große Galmsbüller- 
koog, der in den Jahren 1913 und 1914 durch 
einen Sommerdeich eingeschlossen wurde, hat 
jetzt einen Abflutzkanal für bessere und schnel 
lere Entwässerung bei etwaigen Ueberflutun- 
gen durch Sturmfluten erhalten. Bisher mußte 
das eingedrungene Salzwasser durch die vor 
handene Schleuse wieder den Weg zurück rns 
Meer nehmen, was oft lange Zeit dauerte. 
kv. Niebüll, 21. Juli. Pastor Dr. Muuß- 
Tating, Vorsitzender des Nordfriesischen Ver 
eins, hält in dieser Woche zwei Vorträge, die 
von der deutschen Welle durch Rundfunk ver 
breitet werden. Dr. Muuß behandelt zwei 
Themen aus der norösriesischen Geschichte. Am 
Dienstag, dem 22. Juli, ab 18 Uhr, spricht Dr. 
Muuß über Lanösenkung und Landgewinnung 
in Nordfriesland, und am Mittwoch, dem 23. 
Juli, ab 19 Uhr, über seine Rungholtforschun- 
gen. Pastor Dr. Muuß siedelt nach Beendi 
gung des Friesenkongresses nach Stedesand 
über und wird dort im Laufe des Monats Au 
gust als Seelsorger der Gemeinde Stedesand 
eingeführt. 
Kv. Deezbüll, 21. Juli. Der hiesige Schützen- 
verein veranstaltet« am Sonntag unter großer 
Beteiligung der Ortseinwohner und begünstigt 
vom schönen Wetter, sein Königschießen. Rach 
Abholen des Königs und Umzug durch den Ort, 
wurde das Schießen auf allen Ständen eröffnet. 
Eine Musikkapelle spielte im Vereinsgarten zur 
Unterhaltung des Publikums, die Damen schossen 
um wertvolle Preise. Abends konnte der neue 
König, Cornelius Christiansen-Dagebüll-Vurg, 
mit 92 Punkten verkündet werden. Ein Festball 
schloß die Feier. 
mv. Westerland, 21. Juli. „Verloren-Ge 
sunden" bildet während der Saison ein Ka 
pitel für sich, das ganz interessante Schlüsse 
ziehen läßt. Er wird viel verloren — aber 
nur wenig gefunden. Der Dünen- und Mee- 
ressand mag viel dazu beitragen, daß verlo 
renes Gut trotz Auslobung von Finderlohn 
nicht wieder aufzubringen ist. Diese Tat 
sache müßte zur-Vorsicht veranlassen, nament 
lich im Gebrauch von wertvollen Schmuckge 
genständen beim Strandleben. Die Verlust 
liste weist aber beständig Wertobjekte auf, 
deren Ersatz dem Verlierer nicht immer ganz 
einfach ist. Wir erwähnen aus der letzten 
Verlustliste: Kollier mit Brillanten, (wert 
volles Stück), Perlohrring mit echter orien 
talischer Perle, Ohrring, Goldfiligran mit 
kleinem Saphir, goldene Damenuhr mit 
Kette, goldene Brosche (altes Stück), Damen 
handtasche mit diversem Inhalt usw. Wie es 
möglich ist, einen Bademantel, dessen Tasche 
einen Fotoapparat, Armbanduhr und Geld 
enthielt, zu verlieren, erscheint schon etwas 
rätselhaft. Noch kläglicher aber muß es sein, 
wenn man den „Oberteil des Gebisses" als 
verloren anzumelden hat. Da für einzelne 
Gegenstände bis zu 200 RM. Finderlohn aus 
gelobt wird, ist es verständlich, daß man man 
chen „Strandläufer" mit „niedergeschlagenen 
Augen" herumlaufen sieht. — Einen eigenen 
Friedhof wünscht die Gemeinde List, die zur 
Kirchengemeinde Keitum gehört. Man hat der 
Kirchenvertretung einen Antrag auf Ueber- 
lassung der Hälfte des dortigen Steuerauf 
kommens zur Einrichtung und Unterhaltung 
eines eigenen Friedhofes unterbreitet. Die 
Kirchenvertreter stimmten dem Antrage 
grundsätzlich zu, denn die ganze Umständlich 
keit einer Beerdigung auf dem Keitumer 
Friedhof läßt den lang gehegten Wunsch ver 
ständlich werden. 
Vom BMeZrircksn. 
Sturz durch die Bodenluke. 
Hollingftedt (Kreis Schleswig), 21. Juli. 
Als die Tochter des hiesigen Mühlenbesitzers 
Andresen auf dem Heuboden mit Abladen von 
Heu beschäftigt war, stürzte sie infolge eines 
Fehltrittes durch die Bodenluke auf die Diele. 
Mit schweren Verletzungen wurde sie dem 
Schleswiger Krankenhaus zugeführt. Man 
hofft jedoch, die Verletzte am Leben erhalten 
zu können. 
Zur Bürgermeisterwahl in Flensburg 
Flensburg, 21. Juli, «ņf die Ausschreibung 
der Stelle des 1. Bürgermeisters der Stadt Flens 
burg sind zahlreiche Bewerbungen eingegangen. 
Entgegen der Meldung eines dänischen Blattes 
befindet sich der frühere Stadtrat Dr. Karding 
nicht unter den Bewerbern. Die Frist zur Ein 
reichung von Bewerbungen läuft noch bis zum 
1. August. 
Butterausstellung 
des Meiereiverbandes Schleswig. 
Eckernföröe, 21. Juli. Die 358. Distrikts 
butterausstellung des Meiereiverbandes 
Schleswig fand in Eckernföröe statt. 36 Meie 
reien hatten Vutterproben eingesandt, und 
zwar aus den Kreisen Eckernförde, Schleswig 
und Flensburg. Sechs Proben wurden mit 
„hochfein", sechzehn Proben mit „sein" und 
zehn Proben mit „gut" bewertet. Eine Ver 
sammlung schloß sich an die Prämiierung an. 
Schleswig, 21. Juli. Reichswehr-Quadrillen 
zum Schleswiger Rennen. Im Rahmen des Schles 
wiger Rennens und Turniers am 10. August d. I. 
wird die dritte Eskadorn des Reiter-Regiments 14 
zwei Schaunummern vorführen. Am Nachmittag 
wird zuerst eine Springquadrille und dann eine 
Lanzenquadrille geritten werden. Zu den letzteren 
hat die Eskadron die Lanzenflaggen sämtlicher 
früheren deutschen Kavallerieregimenter beschafft. 
Da auch die Springveranstaltungen und die Ren 
nen eine gute Besetzung aufweisen werden, ist mit 
einem guten Besuch der Schleswiger Renntage zu 
rechnen. 
àZĢMşi à§à. 
pl. Sörup, 21. Juli. Der Söruper Turn- 
und Spielvcrein hielt eine gut besuchte Mo 
natsversammlung ab. Der erste Vorsitzende, 
Rektor Willms-Sörnp, gedachte in einer An 
sprache der befreiten Rheinlande. An dem 
Nordmarkfest cf de" Schersberg wird der 
hiesige Turnverein teilnehmen. Dort soll zum 
zweiten Male das neugestiftete Banner, das 
im Besitze des Munkbraruper Turnvereins 
ist, ausgekämpft werden. Sörup stellt zu die 
sem Kampfe sechs Turner und drei Jugend 
liche. Ferner werden zwei Schlagball mau n- 
schaften, fünf Faustballmannschasten und zwxi 
Staffeln teilnehmen. 
Öcm Unto Eckernföröe. 
Neuwittcubck, 21. Juli. Tagung der 
Pferdegilde. Wie alljährlich, beging die altbe 
kannte Neuwittenbeker Pferdcgildc ihren Gil 
detag mit einem großen Reit- und Fahrtnr- 
nier, das bei dem guten Wetter zahlreiche 
Schaulustige aus dem ganzen Bezirk zusam 
mengezogen hatte. Am Abend fand die Haupt 
versammlung der Pferdegilde unter Vorsitz 
von Gemeindevorsteher Jöhnk - Nenwittenbek 
im Gasthaus zur Linde statt. Nach dem gut 
geheißenen Jahresbericht des Geschäftsfüh 
rers Latz-Tüttendorf folgte die Neuwahl der 
Schanleute. Landmann Karl Nöhren-Schin 
kel wurde einstimmig wiedergewählt. Für 
Heinrich Frahm - Nenwittenbek wurde Hans 
Jöhnk und für Johann Witthöft-Altwittenbek 
Christian Sellhorn neugewählt. U. a. wurde 
mit den anwesenden Händlern über die Ab 
nähme der von der Gilde übernommenen Pser 
de verhandelt. Aus der Versammlung kam der 
Vorschlag, den Tagungsort alljährlich zu wech 
seln, da die Gilde zahlreiche Mitglieder in 
den umliegenden Ortschaften habe. Die Mehr 
zahl war jedoch für Beibehaltung von Neu- 
wittenbek, dem Sitz der Gilde, als Tagungs 
ort. 
Um Mt-Nosöfch-esweg. 
Das Wegewefen in Nordschleswig. 
Das öffentliche Wegenetz Nordschleswigs 
hat seit 1920 bekanntlich eine erhebliche Er 
weiterung erfahren, da die Provinzial- 
Chausseen in den Besitz der Aemter übergin 
gen und mit Hilfe größerer Staatsznschüsse 
ausgebaut wurden, um dem wachsenden Auto 
verkehr gewachsen zu sein. Nach einem Bericht 
des Oberwegeinspektors umfaßt das öffentliche 
Wegenetz Nordschleswigs nun 828 Kilometer. 
Davon entfallen auf die einzelnen Aemter: 
Haöersleben 263 Klm., Apenrade 164 Klm., 
Sonderburg 105 Klm., Tondern 297 Klm. Von 
den Wegen sind mit Reihensteinen gepflastert 
3 Klm., mit Kleinsteinen 26 Klm., mit Asphalt 
decke vrsehen 56 Klm., mit Chausseedecke 687 
Klm. Die übrigen sind bekieste Nebenwege. 
* * * 
Scherrebek als lachender Erbe. 
Scherrebek^ 21. Juli. Ein früherer Aus 
wander aus Scherrebek mit Namen Nissum 
hat. wie bereits früher gemeldet, der Gemeinde 
Scherrebek eine Summe Geldes hinterlassen. 
Jetzt wird mitgeteilt, daß sie nach Abzug aller 
Unkosten 300 000 Kronen beträgt und in näch 
ster Zeit der Gemeinde durch das dänische 
Außenministerium ansgezahlt wird. Das Geld 
soll für gemeinnützige Zwecke verwendet 
werden. 
Aok-ļààà 
Die Frequenz des Nordseebades Westerland. 
Westerland a. Sylt, 21. Juli. Nach der We 
sterländer Kurzeitung vom Sonnabend ist das 
Bad Westerland bis zum 18. Juli von 11281 
Besuchern freqentiert worden. 
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Hohenwestedt imi. 
Inh.: J. Schneevoigt 
Schneevoigt 
Um Ken GerichtsŞm. 
Lokaltermin der Großen Strafkammer Kiel 
in Hohenwestedt. 
ai. Hohenwestedt, 21. Juli. Unter dem 
Vorsitz des Landgerichtsdirektors Wichmann 
hielt die Große Strafkammer Kiel in Hohen 
westedt einen Lokaltermin ab. Angeklagt war 
der Stallmeister Robert 3!. aus Hohenwestedt 
wegen Vergehens gegen das Republikschutz 
gesetz. Am 30. Juni und 1. Juli v I. feierte 
man in Hohenwestedt ein Sängerfest. In der 
Nacht auf den 1. Juli befand sich der Ange 
klagte zusammen mit seiner Ehefrau und 
einem Freund in der Gastwirtschaft von 
Schlesselmann. Hier kam es zwischen ihm und 
dem Oberlanöjäger L. von hier zu einer Aus 
einandersetzung, in deren Verlauf der Ange 
klagte schließlich geäußert haben soll, er sei 
Löwenfelder gewesen, sei gegen die Bajonette 
der Bolschewisten angerannt und habe ge 
kämpft für die besch deutsche Republik. 
Diese Beschimpfung führte ihn heute vor Ge 
richt. Der Angeklagte war in der ersten In 
stanz von dem Schöffengericht Neumünster 
freigesprochen worden mit der Begründung, 
die Beschimpfung sei nicht öffentlich erfolgt. 
Gegen dieses Urteil hatte der Staatsanwalt 
Berufung eingelegt. Um die Frage der Oef- 
fentlichkeit zu prüfen, nahm die Strafkammer 
eine Lokalbesichtigung vor. 
Der Angeklagte, der sich mit erregten 
Worten verteidigt, behauptet, nicht besch. . . . 
sondern „verschlissene" deutsche Republik ge 
sagt zu haben, auch sei er etwas angeheitert 
gewesen und durch das Verhalten des Ober 
landsägers in diese Erregung geraten. Durch 
die Aussage des Oberlandjägers L. wurde als 
erwiesen angesehen, daß der Angeklagte tat 
sächlich die Worte „besch deutsche Repu- 
blik" gebraucht hat. Das Gericht war auch der 
Ansicht, daß die Beschimpfung öffentlich gefal 
len sei, denn es hätten sich um die Zeit, als die 
Worte fielen, tatsächlich noch verschiedene Gäste 
in der Schankstube und dem Nebenzimmer auf 
gehalten. Nach einer Beratung von etwa % 
Stunden verkündete das Gericht folgendes 
Urteil: 
„Auf die Berufung der Staatsanwaltschaft 
wird das angefochtene Urteil aufgehoben. Der 
Angeklagte wird wegen Vergehens gegen das 
Nepublikschutzgesetz anstelle einer an sich ver 
wirkten Gefängnisstrafe von einer Woche zu 
einer Geldstrafe von 70 ÎRJI und in die Kosten 
des Verfahrens verurteilt." 
üUim Prsvmzchromk. 
Ihren 80. Geburtstag feiert am 20. ds. Mts. 
die Witwe Christine Lorenzen geb. Mauderer 'n 
Bahnhof-Ohrstedt, Kirchspiel Schwesing, Kreis Hn- 
lum. Ihre Vorfahren sind als Kolonisten in ihre 
Heimat Friedrichsfeld, Kreis Schleswig, aus Hol 
land eingewanderr. (pu.) 
3. Friesenkongreß. 
Husum, 22. Juli. Nach den vorliegenden An 
meldungen wird die Teilname aus Ost- und 
Westfrieslandiauch aus der ganzen ivissenschaftlichen 
Welt sehr stark werden und gerade dieser Tagung 
einen besonderen Wert geben. Am Freitag, dem 
1. August, beginnt in Husum die Tagung 9,18 Uhr 
mit 2 Vorträgen von Dr. Reimers-Loga über 
Kaiser Maximilans Friesenplüne und Dr. Panls- 
Ktel: „Niederländische Einflüsse in der Verwal 
tungsorganisation Nordfrieslands". Dann Eröff 
nung der Ausstellung „Die Hallig" im Husumer 
Schloß, wo dieses einzigartige Landschafisgebiet 
unter Führung von Dr. L. C. Peters in jeder 
Form bildlich und in Modellen, in Trachten, Ge 
räten, Schmuck, Hausrat usw. übersichtlich gezeigt 
wird. iltachmittags 4 Uhr folgen zwei Vorträge D. 
Kalma-Skrans „Sylstra, ein Führer der Friesen 
1817—1862", Prof. Borchling-Hamburg „Friesen 
und Niederdeutsche". Abends Vortrag von Dr. 
Muuß-Tating, „Rungholt" (Lichtbilderl. Am Sonn 
abend, den 2. August Bortrag von Dr. Stierling- 
Aliona „Schmuck der Friesen und Amsterdam" 
und von Algra-Huizum „Das Zeitalter Wilhelm 
Ludwigs um 1609 (Westfriesland). Nachmittags 
Ausflüge nach dem Sönke-Nissenkoog, nach Schrvab- 
tedt oder Nordstrand. Am Sonntag ist zugleich 
Jahresfest des Nordfriesischen Vereins, mit einem 
Gottesdienst beginnend. Nachmittags Festversamm 
lung, Vorträge von Dr. Peters über Siedlungs- 
geschlchte u. a. m., abends u. a. Lichtbildervortrag 
von Th. Möller-Kiel „Die Noröfriesische Land 
schaft". Am Montag Abreise nach Keitum, Besich 
tigung von Landschaft und Museen und abends 
Friesische Aufführungen, Rezitationen usw. Der 
Kongreß hat rein kulturelle und wissenschaftlich 
historische Aufgaben und jede Politik scheidet von 
vornherein aus. Näheres und Programm sind 
durch die Geschäftsleitung des Nordfriesischen 
Vereins C. Delff-Husum zu haben. (Siehe Anzeige.) 
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