Nachdem der gestrige Verhandlungstag des
Landvolk-Prozesses gewissermaßen der politisch
interessanteste gewesen ist, flaut das Interesse be
reits merklich ab. Die auswärtigen Pressevertre
ter sind größtenteils abgereist.
Am heutigen Verhandlungstage wurde in die
Beweisaufnahme eingetreten.
Zunächst wurden Zeugen über die Fortsetzung
der verbotenen Zeitung „Das Landvolk" vernom
men. Nachdem der Vorsitzende die geladenen Zeu
gen bei der Eidesbelehrung besonders auf den
politischen Charakter des Prozesses aufmerksam
gemacht und ermahnt hat, sich nicht von ihrer po
litischen Einstellung bei ihren Aussagen leiten zu
lassen, beantragte Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune
zur richtigen Beurteilung des Sachverhaltes zei-
tungstechnifchs Sachverständige laden zu lassen.
Der Zeuge Jensen, Angeklagter des „Land
volk", ist Schwager des Angeklagten Kühl und
verweigert die Aussage.
Ein Zwischenfall ergibt sich bei der Verneh
mung der Sekretärin Fräulein Nielsen. Der An
geklagte von Salomon erinnert den Vorsitzenden
daran, daß die Zeugin auf die Möglichkeit der
Aussageverweigerung hingewiesen werde für den
Fall, daß sie sich selbst strafbarer Handlungen be
zichtigen müsse. Tatsächlich verweigert dann auch
die Zeugin auf die Frage, ob sie an Besprechungen,
die die Fortsetzung der verbotenen Zeitung betra
fen, teilgenommen zu haben, die Aussage.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen
werden verschiedene Angestellte der Zeitung „Das
Landvolk" vernommen, die von der Staatsanwalt
schaft geladen worden sind und bekunden sollen,
daß die Zeitschriften „Westküste", Grüne Front"
und „Kämpfendes Landvolk" als Fortführung der
verbotenen Zeitung „Das Landvolk" herausge
bracht worden seien. Die Vernehmung der Zeu
gen ergibt jedoch nichts Positives im Sinne der
Anklage.
Sodann wird Schriftleiter Dr. Koop als
Sachverständiger vernommen. Er weist vor allem
darauf hin, daß es sehr wohl möglich sei, daß in
Betrieben, die mehrere Zeitungen drucken oder
verlegen, das gleiche Satzbild für verschiedene Zei
tungen Verwendung finden könne. Das gleiche
bekundet der Verleger des Kreisblattes, Chri
stiansen.
Darauf stellt Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune
die Beweisanträge, durch welche dargebracht wer
den soll, daß die Zuhörer in den Versammlungen
der Nothilfe nicht den Eindruck gehabt hätten, als
solle hier ein Apparat aufgezogen werden, der den
Behörden gleich oder gar übergeordnet sei. — Das
Gericht beschließt die Ladung der vorgeschlagenen
Zeugen für Dienstag.
Im Anschluß an die Verhandlung nimmt das
Gericht eine Lokabbsichtigung in der Druckerei der
Zeitung „Das Landvolk" vor und vertagt sich dar
auf.
Der Sonnabend ist sitzungsfrei. — Nächste
Verhandlung am Montagvormittag.
Deutsche Forscher!«h
vorwärts.
Die PaSeisspcrre von der deutschen Grönland-
Expedition durchbrochen.
TU. Hamburg, 18. Juli. Von der deutschen
Erönlandexpedition traf bei den „Hamburger
Nachrichten" folgendes Telegramm ein: „Mit dem
Motorschoner „Hvidfiske" durchbrachen Wegener
und der Schiffer Ohlfen in zweitägiger schwerer
Eisarbeit die Packeissperre unter Anwendung von
68 Dynamitsprengungen. In zwei Fahrten ge
lang es, das gesamte Expeditionsgepäck zum Ka-
marujukgletscher zu schaffen. Der Transport des
Gepäcks auf dem Gletscher mit Hilfe von 25 Js-
landponys ist bereits im Gange. Wegener."
Hierzu schreiben die „Hamburger Nachrich
ten": Nach dreimonatiger Arbeit hat die Expe
dition, die seit Anfang Mai nur wenige Kilo
meter von ihrem vorläufigen Ziel von einer un
durchdringlichen Eissperre aufgehalten wurde, den
Kamarujukgletscher erreicht, über den sie den Auf
stieg zum Inlandeis versuchen will. Das Gepäck
von 12» »»» Kg. Gesamtgewicht mutz nun in zahl
losen Pferdelasten auf eine Höhe von mehr als
1000 Meter gebracht werden. Wegener hofft, daß
der Transport bei dem überall noch lagernden
tiefen Winterschnee, der alle Spalten überdeckt,
reibungslos vonstatten geht. Immerhin dürfte
der größte Teil des Sommers mit dem Gepäck
transport vergehen.
Schweres Erdbeben in Birma.
London, 18. Juli. Wie die Blätter aus Ran
goon berichten, hat ein heftiges Erdbeben im Bezirk
von Tharrawaddy, etwa 100 Kilometer nördlich
von Rangoon, schweren Schaden angerichtet. Viele
Häuser sind eingestürzt, und man befürchtet, daß
etwa 80 Opfer unter den Trümmern begraben
liegen.
Taifun in Japan.
Tokio, 18. Juli. Ein gewaltiger Taifun hat
die südjapanische Insel Kinschiu heimgesucht. Alan
befürchtet große Verluste an Menschenleben. Da die
Drahtverbindungen unterbrochen sind, liegen noch
keine Nachrichten über den Umfang des Unglückes
vgr.
Ein Schiff mit Papageienkrankheit in
Kopenhagen.
In Kopenhagen traf her dänische Dampfer
„Oregon" ein. Das Schiff hatte schon funk
telegraphisch mitgeteilt, daß vier Mann der
Besatzung an Papageienkrankheit danieder,
lägen. Das Schiff ist sofort in Quarantäne
gebracht worden und von der Umwelt abge
sperrt, damit wissenschaftlich festgestellt wird,
ob es sich wirklich um die gefürchtete Seuche
handelt.
Rußlands Städtebau in deutschen Händen.
Frankfurt a. M., 18. Juli. (Eigene Mel,
dung). Die Sowjetunion hat mit dem hie
sigen Stadtrat May einen Anstellungsvertrag
abgeschlossen, demzufolge May den gesamten
Städtebau und das gesamte Wohnungswesen
der Sowjetunion als verantwortlicher Leiter
organisieren soll. Der Ruf ist mit Wirkung
ab 1. Oktober erfolgt. Mays Vertrag mit der
Stadt Frankfurt läuft allerdings noch bis zum
Jahre 1937, so daß er erst gütlich aus diesem
Vertrage entlassen werden muß.
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In der Generalversammlung der Aktionäre
unseier Gesellschaft vom 7. Mai 1930 ist die
Herabsetzung des Grundkapitals unserer
Gesellschaft von nom. Rm. 3 200 000,- auf
vom. Rm. 1 600000.— durch Ermäßigung des
Nennweites der Stammaktien von nom. je
Rm 40(.— aufRm.2CO.— beschlossen worden.
Nachdem dieser Beschluß in das Handels
register eingetragen worden ist, fordern wir
hiermit die Aktionäre unserer Gesellschaft auf,
ihreAktienohneGewìnRarsïeiîtcheine
spätestens bis zum 30. September 1930
einschließlich bei uns einzureichen.
Diejenigen Aktien, welche bis zum
30. September 1930 zum Zwecke der Ab
stempelung von nom. Rm. 400.— auf den
Nennbetrag von nom. Rm. 200.— nicht ein
gereicht worden sind, werden gemäß § 290 in
Verbindung mit § 219 Abs. 2 HGB für kraft
los eiklärt werden.
Die Abstempelung erfolgt für die Aktionäre
kostenlos, soweit die Aktien mit einem
doppelten Nummernveizeichnis bei uns ein
geliefert werden.
Die Aushändigung der abgestempelten
Aktienmäntel erfolgt baldmöglichst.
Rendsburg, den 20. Juni 1930.
2348 Der Vorstand.
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