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Was gibts im Rundfunk?
RundfLnkprsgrMM
der Aorddeuischen Sendergrupps.
Sonntag, 20. Juli.
7 Uhr: Hamburger Hasen-Konzert. 9 Uhr: Von Ottern
Mit, Schlangengezücht. 10 Uhr: Kinderchöre. Uebertragung
aus dem Dach-Theater. 10,45 Uhr: Di« Entwicklung des inter
nationalen Geld- und Kapitalmarktes. 10,55 Uhr: (Kiel):
Gottesdienst in der Universitätskirche. 11,15 Uhr: Der Reichs
präsident im befreiten Gebiet. Befreiungsfeier in der Stadt
halle Mainz. 13,45 Uhr: Slawische Klavier-Musik. 14,30 Uhr:
Violin-Konzert. 15,15 Uhr: Zigeunerweisen. 16 Uhr: St. An
dreasberg. 17,30 Uhr: Hindenburg in Wiesbaden. Empfang
des Reichspräsidenten im Kurhaus. 18 Uhr: Uebertragung
aus Wiesbaden. Bericht über das Befreiungsfestspiel „Deutsch
lands Strom". Von Reichskunstwart Redslob. 20 Uhr: Der
Tag des Tieres. Ein literarisch-musikalischer Querschnitt.
Montag, 21. Juli.
12.30 Uhr: Warum mutz der Landwirt früh aufstehen?
16,15 Uhr: Eisbärenfang. 17 Uhr: Liverpool und Manchester.
17.25 Uhr- Probleme der modernen Auswanderung. 18,40
Uhr: Menschenkenntnis. 19 Uhr: Wofür zahlt der Bürger
Steuern? 19,25 Uhr: Der Kreislauf im Walde. 20 Uhr:
(Kiel): Sonntag an Bord. Mit der deutschen Reichsmarine in
Norwegen.
Dienstag, 22. Juli.
11 Uhr: Hindenburg am Deutschen Eck. 12 Uhr: Defrei-
unsseier der Stadt Koltlenz im großen Stadthallensaal.
16,15 Uhr: Zitherkonzert. 17 Uhr: Konzert an der^Alster.
Uebertragung aus dem Uhlenhorster Fährhaus. 18,55 Uhr:
Der Garten und unsere Zeit. 19.20 Uhr: Der Milchertrag der
Weidetiere droht nachzulassen. 19,55 Uhr: Uebertragung aus
dem Bremer Stadttheater: Mascottchen.. Operette in drei
Akten von Georg Lkonkowsky.
Mittwoch, 23. Juli.
16 Uhr: Uebertragung aus dem Deutschlandsender: Reue
Hausmusik. 17,30 Uhr: Reportage vom Freiluftheim am Köhl-
brawd. 17,55 Uhr: Die Zukunftsform deutscher Iugendarbelt.
19 Uhr: Hauptzüge des niederdeutschen Volkscharakters. (4.)
19.25 Uhr: Die deutsche Kultur im Spiegel des preußischen
Etat«. 20 Uhr: Don unten auf. 21,20 Uhr: Hörspiel im Viel-
fachumschalter Nr. 1001—1150.
Donnerstag, 24. Juli.
11.30 Uhr: Neue Kinderlieber von Armin Knab. 16,15
Uhr: Fritz Wicnke, der Dichter im Zieglerkittel. 16,45 Uhr:
Aus den Landen der Kirschblüten und Mandarinen. 18,45
Uhr: Abkürzungen. — Wie spricht man es aus? — Wer kann
das richtig schreiben? 19 Uhr: Die Diätköchin. 19,25 Uhr:
Uebertragung von der Deutschen Welle: Was soll der Land
wirt aus dem Ergebnis der Schweinezählung vom 1. Juni
lernen? 20 Uhr: Romanisches Konzert. -
Freitag, 25. Juli.
11,30 Uhr: Musikalische Entdeckungsreise rund um den
Globus. 16,15 Uhr: Uebertragung aus Bad Harzburg: Kur
konzert. 17,25 Uhr: Autorenstunde: Ein Abschnitt eins „Jen
seits der Augen". 17,55 Uhr: Ein Kapitel aus dem Buch
„Du"? 19,05 Uhr: Die Wanderversicherung. (Angestellten
versicherung). 19,30 Uhr: Ratzeburg-Mölln, Lauenburgrschs
Seenplatte—Eutin und Holsteinische Schweiz. 19,30 Uhr:
(Kiel): Owschlag—Hüttener Berge—Aschefsel. 20 Uhr: Platt
deutsch.
Sonnabend, 26. Juli.
11 Uhr: Leenwenhock, der Erfinder des Mikroskops. Ein
technisches Hörspiel. 16 Uhr: Uebertragung aus dem Deutsch-
landsender: Platzkonzert auf dem Schloßplatz in Braunschweig.
17,30 Uhr: Was bedeutet „musikalisch sein"? 19 Uhr: Konzert
des Bremer Norag-Orchesters. 20 Uhr: Sommernachtsdall.
yrogrsMM m Ksnigsmusterhausen.
Sonntag, 20 Juli: 18,30 Uhr: Der Nil. 19 Uhr: India-
nische Phantasie. 19,30 Uhr: Die österreichische Frau.
Montag, 21. Juli: 15,45 Uhr: Frauenwille zur Bau-
gestaltung. 17,30 Uhr: Die ländliche Fortbildungsschule im
Dienste der beruflichen Ertüchtigung. 18,30 Uhr: Das Wesen
der musikalischen Romantik. 19 Uhr: Reise durch Lothringen.
19,25 Uhr: Zweckmäßige Absatzgesdaltung im Gartenbau.
Dienstag, 22. Juli: Lebende Tiere in Schule und Unter-
richt. 17,30 Uhr: Biologische Ferienspaziergänge am Ostsee-
strande. 18 Uhr: Landfenkung u-nd Landgewinnung an der
Nordseeküste. 18,30 Uhr: Kulturkunde, Schule und Wirklich-
kett. 19,25 Uhr: Was ist ein religiöser Sozialismus. 21,40
Uhr: Chansons.
Mittwoch, 23. Juli: 15 Uhr: Photographie und Kunst.
15,45 Uhr: Fragen über die Eierverwertungsgenossenschaften.
17,30 Uhr: Die Motorisierung Afrikas. 18 Uhr: Solo-Violine.
19 Uhr: Die Wiedergeburt der alten Friefenstadt Rungholt.
19,25 Uhr: Strafprozeß und Drfziplinarprozeß. 20 Uhr:
Biolinvorträge.
Donnerstag, 24. Juli: 17,30 Uhr: Arbeit mit einfachsten
Lehrmitteln in der ländlichen Fortbildungsschule. 18 Uhr:
Weltpolitische Stunde. 18,30 Uhr: Russische Musik im Spiegel
russischer Kultur. 19 Uhr: Der Weg zur Kunst. 19,25 Uhr:
Was soll der Landwirt aus dem Ergebnis der Schweinezüh-
lung am 1. Juni lernen?
Freitag, 25. Juli: 15 Uhr: Umgangsformen junger Men
schen untereinander. 16 Uhr: Naturgeschichte im Freien. 17,30
bis 17,55 Uhr: Von der Weisheit des Ostens. 18 Uhr: Reform
der kommunalen Selbstverwaltung. 18,30 Uhr: Das Erwachen
Asiens. 19 Uhr: Wochenend auf den Bermuda-Jnseln. 20 Uhr:
Konzert aus dem Lunapark.
Sonnabend, 26. Juli: 17,30 Uhr: Die schön« Ostsee-küste.
18,30 Uhr: Im Lande Don Ouichotts. 19 Uhr: Zeitungs
kuriosa. 19,25 Uhr: Das Gesicht des Gartens tot Juli. 20 Uhr:
Klaviervorträge.
Prsgramm vsn Kopenhagen.
Sonntag, 20 Juli: 18,20 Uhr: Harmonikakmtzevt. 20 Uhr:
Klassische Operettenmnstk, Orchesterkonzert. 21,40 Uhr: Or»
chesterkonzert.
Montag, 21. Juli: 16,20 Uhr: Klaoiersoli, anschließend
Ensemblekonzert. 20 Uhr: Orchesterkonzert. 22,05 bis 23,05
Uhr: Populäres Orchesterkonzert.
Dienstag, 22. Juli: 16,15 Uhr: Konzert. 20 Uhr: Aeltere
Tanzmusik. 21,25 Uhr: Russisch« Klaviermusik, 22,10 Uhr:
Sinfonie konzert.
Mittwoch, 23. Juli: 15,30 Uhr: Blasvrchesterkcmzect.
16,45 Uhr: Konzert. 21 Uhr: Nordische Ntuşi. 21,50 Uhr:
Orchesterkonzert.
Donnerstag, 24. Inli: 20,45 bis 2 Uhr: Radioball.
Freitag, 25. Juli: 20 Uhr: Harmonieorchester. 22—23 Uhr:
Kammermusik.
Sonnabend, 28. Juli: 15,30 Uhr: Nachmittagskonzert.
16,15 Uhr: Enfemblekonzert. 20 Uhr: Populäre dänische Musik.
22 Uhr: Leichtes Orchesterkonzert.
Sport-Vorschau.
Der Sport des kommenden Sonntags hat eto sehr reich
haltiges und verschiedenartiges Programm auszuweisen. Auf
fast allen Gebieten des Sports werde« erstklassig« Leistungen
gezeigt werden.
Di« Oberliga von Kilia-Kiel spie« nachrnrta-» fUhrze«
ist aus der Anzeige ersichtlich) ans dem Sportplatz an de»
Nobiskrüger Allee gegen die Oberliga des RBV. Der NBA.
beginnt jetzt, dem Rendsburger Sportpublikum Kämpfe £»
zeigen, in denen alte, erfahrene Oberliganeretoe mitwirke»
werden. Kilia-Kiel! Zu dem Gegner, der immer »och em
ernster Rivale Holsteins und Borussias ist, braucht rächt»
mehr gesagt zu werden. Zu erörtern ist nur die Frage, sie
wird der RBV. mit diesem Verein der Spitzengruppe der
Oberliga fertig? Nach dem letzten Spiel gegen Olympia.
Nsumünster zu urteilen, dürfte der RBV. befriedigend ab
schneiden. Der Besuch kann nur empfohlen werden.
In Flensburg findet di« 12. Landes-Ràrregatta auf
dem Binnenhafen statt, wozu 17 Verein« aus der ganz»
Provinz ihre Meldungen abgegeben Habs». Der Rendsburger
Rudervereto steht mit den Nennungen an erst« Stelle. Ob
der Verein aber so erfolgreich sei« wird wie in Neumünster
und Lübeck, wird abzuwarten sein, da es sich in Flensburg
zum größten Teil um Mannschaften Hände«, die zum erst«
Male an dem Start liegen. Ruderer au« Flensburg, Kiel,
Lauenburg, Eckernförde, Neumünster, Elmshorn, Friedrich-
stadt, Hadersleben, Hoyer mid Eouderburg werd« für ab
wechselungsreiche Kämpfe sorgen.
Don Berlin aus begann am gestrig« Tage d« E««p»>
Rundslug, der über eine 7500 Kilometer lange Strecke üb«
acht Land« führt und wieder in Berlin endet. Ans Schles
wig-Holstein nimmt d« Seit« der Seeflugstation Holtenau.
L Osterkamp, d« am Donnerstag noch Berfl» f&n> art
it kleine« 45pferdigen Maschine a» i>em Flug teil. StÄ«
darf gespannt fein, wie v. Osterkamp gogņ, grüßt« SA«
kurrenz aus diesem Wettflug hervorgeht. J
Sieben deutsche Fauftball-Meistermannschast« tņsffrtz
stch am Sonntag in Hamàg-Aothenbnrgsemt, am M
ballturikier auszut ragen. —, j
I« Wassersport dürste noch d« ķetzt» Dag de« tzŞK
segelwoche interessieren. Am zweiten Tag, in h* groß«
Wettfahrt vor lllsnis, wurden von d« groß«
folgende Ergebnisse erzielt:
Ilse 3 (Greve-Kiel) vor Wtodliese 3 (Ertz-Rà-eàņg),
30-O«adratmeterkIllsser Hathi (Theà-Sielh t^, ZMimbtct*.
weter-Dinnenklasse: Elisabeth (Meingänger). SS-Q»adĢ»
metcr-Kreuzcrļļasse: Antje 3. — Sv« Süstenklasser
Hahn (SSE.) vor Bardartoa (Törpev-SMeswig^, Dt« Sbm-
gleicher zeigten ziemlich batte Ergebntfia.
In Grundhof findet dos 8. Duņdeàrņiņ mķt
Gignungs-, Dressur- und Spetogprüfmag« statt, MM
200 MeldmNea vorliegen- >=*
Dir §agK èm Fá
Die überaus günstige Entwicklung ber Saaten
hat es mit sich gebracht, daß die Böcke recht früh
in ihnen Einstand nehmen konnten. Dadurch hat
sich mancher vor dem üblichen Abschuß im Juni ge
rettet. Dazu kam noch die große Trockenheit, die
ein Pürschen auch für den geübten Jäger fast un
möglich macht. Jetzt sind die Rehe schon recht
heimlich geworden! die Heuwerbung, die bald ein
setzenden Erntearbeiten bringen eine starke Beun
ruhigung des Bestandes mit sich. Es ist nicht mehr
so einfach wie in den ersten Junitagen, einen be
stimmten Bock zur Strecke zu bringen. Und das
ist gut so, trägt doch mancher brave Gehörnträger
dadurch seine rote Decke bis zur Brunstzeit.
Sie bringt gegen Ende des Monats wieder
Leben ins Revier und gibt die Möglichkeit, zu
jeder Tageszeit beim Pürschgang Aussicht auf
Weidmannsheil zu haben. Voraussetzung für die
Blattjagö ist ein annähernd normales Geschlechts
verhältnis. In mit Geißen übersetzten Revieren,
und die sind leider in der Mehrzahl, wird man
ein richtiges Springen aufs Blatt wohl zu den
Seltenheiten zählen müssen. Wenn auch die Schä
den des Notwinters 1929 einigermaßen wieder
ausgeglichen sind, so sollte der pflichtbewußte He
ger doch beim Abschuß enthaltsam sein. Die guten
Böcke dürfen erst gegen Ende der Brunft zur
Strecke kommen, wenn sie ihre Anlagen vererbt
haben. Nicht jeder Sechser ist ein guter Bock im
hegerischen Sinne, der milde Winter brachte es
mit stch, daß teilweise Jährlinge schon mit Sechser
kronen prahlen. Also erst wägen, dann wagen!
Der alte, abschußreife Bock macht sich am ganzen
Benehmen kenntlich, nicht nur in der Krone.
Schlecht veranlagte und Kümmerer sollten dage
gen vor der Brunft schon abgeschossen sein, doch
muß mau dabei immer die durchschnittliche Wer
tigkeit des einzelnen Reviers in Betracht ziehen.
Ende Juli fegt der Feisthirsch, hält seinen
Stand nun fester ein, sofern er nicht durch Pilz-
und Beerensucher gestört wird. Der Damschaufler
ist noch nicht abschutzreif, er trägt das Bastgeweih
und bietet also auch dort, wo sein Abschuß gesetz
lich freigegeben wird, keinen Anreiz. — Sauen
gehe» leicht zu Schaden. Um berechtigten Klagen
der Landwirtschaft abzuhelfen, darf man gut ent
wickelte Frischlinge erlegen und hält so die Rotten
für längere Zeit von den bedrohten Feldern fern.
Bachen abzuschießen ist nicht weidmännisch, der
Nachwuchs ist noch nicht genügend entwickelt, um
sich selbst durchzubringen.
Mit dem bethlehemitischen Kinbermord, dem
Abschuß ber unreifen Jungenten» hat man in
Preußen jetzt glücklicherweise Schluß gemacht. Mit
dem 16. Juli, dem Aufgang der Schußzeit, werden
auch verspätet ausgefallene Schofe flugbar sein.
Nicht überall ist dieser gesetzliche Riegel vorge
schoben, aber auch dort mutz sich allmählich die An
sicht durchringen, daß der Abschuß voll entwickelter
Enten — nicht nur wirtschaftlich, sondern weid
männisch gesehen — viel wertvoller ist als die
Vernichtung kaum flugbarer Schofe. Die alte
Mutterente zu schonen, ist selbstverständlich. Wo
mit Sommerfrüchten bestellte Wildäcker vorhanden
sind, werden sie allmählich freigegeben. Die
Hühnerjagdzeit wird bald da sein, für den Stadt-
jäger ein Grund, seinen Hund einer zielbewußten
Uebung zu unterziehen, um ein allzu frühes Ver
sagen bet grober Hitze zu verhindern.
Schießlust und Lebensalter.
Der junge Jäger hat meistens große Freude
am Schießen) die Entwicklung ist sicher auch ganz
natürlich, es wäre aber schlimm, wenn es nicht
anders würde. Schießwut bei einem älteren Jä
ger ist unangenehm. Damit ist noch nicht gesagt,
daß er nicht noch immer ein leidenschaftlicher Jä
ger sein könnte, aber Jagen und Schießen ist nicht
dasselbe. Bei allem Niederwild ist die Gefahr,
daß die Jagdleidenschaft in Schießlust ausartet,
größer, weil der Jäger hier den Abschuß des ein
zelnen Stückes überhaupt nicht weiter überlegt,
sondern sich höchstens in der Zahl eine Grenze
setzt. In jungen Jahren hat man an der allmäh
lich stch steigernden Schußfertigkeit auf Flugwild
eine große Freude. Hat sich jene so vergrößert,
daß Dubletten nicht mehr zu den Seltenheiten
gehören, so verlieren Schießerfolge an Reiz, und
das ist gut so um des Wildes und auch um des
Jägers willen, der sonst zum Schießer würde.
Selteneres Wild, wie Auerhahn, Birkhahn und
Schnepfe, erzieht fast von selbst zum Weidmann.
Es ist also keine Schande, mit großer Schieb
leidenschaft anzufangen, aber man soll sie so bald
als möglich bändigen, wozu zunehmendes Alter
und stch mehrende Erfolge beitragen. Ein gutes
Ventil für starke Schteßleidenschaft ist ein richtig
eingerichteter Schießstand; hier soll viel geschossen
werben, damit der Anfänger sich übt, der Erfah
rene seine Kunst erhält, aber man darf dieses
Viclschießen nicht aus die Wildbahn übertragen.
Durch den Schießstand soll der Schütze ruhig und
reif für die Wildbahn werden.
Eingesandt.
Auch eine Iagdversainmlung!
Ob ein Verein seinen Zweck erfüllt, ob fri
sches Leben in ihm pulst, oder ob er ein totes Ge
bilde ist, wert, wieder in die Versenkung zu ver
schwinden, das hängt ab von seiner Leitung. Hat
der Vorsitzende Sinn und Aufgabe seines Ver
eins richtig erfaßt, ist er überhaupt der richtige
Mann am richtigen Platze, dann wird es vorwärts
gehen, dann wird er die Mitarbeiter haben, die er
braucht, dann hat er selbst aber auch Freude und
Genugtuung an der Arbeit für die Gemeinschaft,
ber er Führer sein soll.
Ich hatte vor einiger Zeit Gelegenheit, an
der Mitgliederversammlung eines Jagdschutzver-
cins teilzunehmen. Da ist es mir klar geworden,
warum es an vielen Stellen mit ber Jagdschutz
bewegung nicht vorwärtsgehen will. Mir will schei
nen, daß ein großer Teil der Hemmungen in den
Jagdschutzvereinen selbst zu suchen ist, in den Vor
ständen, die nicht arbeiten können, die unfähig
sind, das ihnen übertragene Amt zu verwalten.
Jeder Verein hat den Vorsitzenden, den er ver
dient! Auch die Mitglieder der Jagöschutzvereine
sind mit verantwortlich, wenn der Vorstand nichts
taugt, wenn er die Zügel schleppen läßt und im
Bereinsgebiet jeder tut, was er für richtig hält
ober was seinem Geldbeutel am besten bekommt.
Auf dieser Jagbversammlung ging es nun
ganz eigentümlich zu. Wenn sonst der Vorsitzende
die Leitung ber Versammlung zu haben pflegt, so
war es hier anders. Dieser sonst so ehrenwerte
Versammlungsleiter suchte seinen Ehrgeiz schein
bar darin, möglichst wenig die allgemeine Unter
haltung zu stören, möglichst wenig tn den Gang
der Verhandlungen einzugreifen. Man hatte fast
den Eindruck, als ginge das, was geredet wurde,
ihn beileibe nichts an, ja, nach Haltung und Miene
paßte er viel besser in ein bequemes Sofa im
Sonntagsstübchen als auf dem Ehrenstnhl daeS
Jagövereins. Die Auseinandersetzung» wurde»
von dem biederen Vorsitzende» in dieser Situ
ation auch nicht nennenswert beeinflußt geschweige
denn irgendwie in bestimmte Bahnen gelenkt noch
aus ein bestimmtes Ziel geleitet. Der Erfolg war
dementsprechend: Nene Mitglieder, die aufgenom
men werden wollten, verzichteten darauf dank der
gänzlichen Unfähigkeit des Vorsitzenden und der
daraus notwendig stch ergebenden Arbeitsunfähig
keit des ganzen Vereins mit seinem Vorstande.
Wer aber nun glaubte, daß solche Zustände
auf eine gewisse Dauer beschränkt sein müßten, der
irrt sich. Der ausgezeichnete Vorsitzende wurde
mit seinem ganzen Vorstand wiedergewählt, zu
neuer Arbeit tm Interesse einer weidmännischen
Jagd nnd einer sorgsamen Hege unseres Wildes.
(Die Arbeit besteht fast ausschließlich nur in der
einmaligen Veranstaltung einer Mitglieder - Der-
sammlung unter der oben beschriebenen Leitung.)
Dadurch, daß die Mitglieder sich einen solchen
Vorstand gefallen lassen und ihn sogar wieder
wählen, machen sie sich mitverantwortlich für die
mangelnden Leistungen des Vereins.
Wir wollen nicht versäumen, die TageSord-
nung dieser Jagdversammlung mitzuteilen, sie ist
so allumfassend, daß selbst jeder Kegelklub, jeder
Gesang-, Krieger- und Tanz-Verein danach »er-
handeln könnte. Sie weist die folgenden Punkte
auf: 1. Vorstandswahl, 2. Rcchnungsablage, 3. Auf-
nähme neuer Mitglieder, 4. Festsetzung der Bei
träge, 6. Zahlung der Beiträge, 6. Sonstiges. Also
auch nicht der geringste Anhaltspnnkt dafür, daß
es sich um die Veranstaltung eines IagdvereinS
handelt. Bockabschuß, gemeinsame Hege im gan
zen Vercinsbezirk, Anpassung der Satzungen m»
weidmännische Erfordernisse und die heutigen ge
setzlichen Bestimmungen, bas hätte man höchstens
unter „Sonstiges* behandeln können, aber *14
man dahin kam, war die Versammlung fast schon
ausetnandergelaufcn.
Mit untauglichem Werkzeug kann man keine
rechte Arbeit schaffen, mit einem Jagüverein, der
so zu arbeiten für gut hält, ist Jäger und WM
nicht gedient. Wir wollen froh sein, daß eS nicht
überall, in jedem Verein so aussteht. Aber sol
che Verhältnisse sollten überhaupt unmöglich sein,
sie sind hier als ein düsteres Bild geschildert, da-
mit recht bald eine Aenderung eintritt, im Inter-
este des Weidwerks und der Jagdschutzbewegung.
Absatzstockung oder Störung im
Absatzapparat?
Die deutsche Agrarkrise wird in nenester Zeit von
den verschiedensten Autoren als „Abfatzkrise" bezeich
net. Zn den typischen Symptomen von eigentlichen
Absatzkrisen gehört das Stocken des Absatzes erzeugter
oder zu erzeugender Ware, ganz gleich aus welchen
Ursachen, mögen es sinkende Kaufkraft der Abnehmer,
UebLrerzeugung im Vergleich zur Aufnahmefähigkeit
des Marktes, Konkurrenz anderer Waren oder Fa
brikate, prohibitive Abwehrzöll« im Ausfuhrgeschäft
oder andere sein.
Der natürliche und relativ sichere Abnehmer für
die von der Landwirtschaft erzeugten Waren ist die
bt Millionen umfassende deutsche Bevölkerung. Man
mutz sie mit ihren 64 Millionen voll einsetzen, da auch
der in der Landwirtschaft tätige Teil seinen Nah
rungsmittelbedarf zu einem großen Teil durch An
kauf deckt. Diese 64-Millionen-Bevölkerung bildet den
kaufkräftigsten Binnenmarkt des europäischen Fest
landes überhaupt, vornehmlich aber für Nahrungs
mittel. Von einem Jahresgesamteinkommen von
rund 68 Milliarden werden etwa 20 Milliarden für
in Deutschland erzeugbare Nahrungsmittel aufge
wendet. Von diesem Bedarf können aber zur Zeit
nur etwa 16,8 Milliarden Nahrungsmittel in Deutsch
land gedeckt werden, weil die deutsche Erzeugung
mengenmäßig nicht ausreicht.
Die deutsche Landwirtschaft mutz also zurzeit eine
aktive Kaufkraft von ca. 3,5 Milliarden <2,7 Milli
arden Import, also Großhandelswert nnd Handels
spanne) ungenutzt lassen, Sie hat mit anderen Worten
eine Absatzreserve von zurzeit 3,5 Milliarden.
Dieses Gesamtbild mutz maßgebend für das Ur
teil über die schwierige Gegenwartslage der Land
wirtschaft fein. Eine Absatzkrije im üblichen Sinne des
Wortes besteht also für die deutsche Landwirtschaft
in ihrer Gesamtheit nicht.
Di« besondere Marktlage einzelner Waren weicht
natürlich von der allgemeinen ab. Im 2. Heft der
neuen Monatsschrift „Blätter für Oandwir-tschaftliche
Marktforschung" stellt das Institut für Landwirtschaft
liche Marktforschung, Berlin, interessante Untersu
chungen über die Marktlage der einzelnen Waren
gruppen an und zeigt den Weg zur Abhilfe bestehen
der Schwierigkeiten. Auch, den weiter« Inhalt des
Heftes bringt wertvolles Material zu allen bren
nenden Tagesfragen der Landwirtschaft.
Bestellungen nimmt das Institut für Landwirt
schaftliche Marktforschung, Berlin N. 4, Jnvaliden«
stratze 42, entgegen.
Sie VemWWil um he«
MMsitz.
Zur Wahrung der Viehzüchter-Interessen und Stützung
des Husumer Marktes
fand am Donnerstag, in Kiel di« angekündigte Be
sprechung mit der L a n-dwi rrscha ft stammer statt, nach
dem die entsprechenden Verhandlung«« stho« sott End«