Der Untergang des russischen Bauernstandes.
Gedanken znZ KMgefchschie.
Von Tipl.-Landwirt I. N i l l,
(Schluß aus der Sonnabend-Nummer.)
Nach dem Gesetz vom Jahre 1928 sollten nicht
weniger als 10 Bauern mit einem Flächenareal
von mindestens 125 Hektar im Steppengebiet sich
in Kollektiven zusammenfinden. Der Kollektiv
gedanke wurde mit großem Aufwand in die Bau-
ernmassen getragen. Zur Gewinnung der Bauern
mußten wie immer, dem ökonomisch schwachen
Bauern Versprechungen gemacht werden, der öko
nomisch Stärkere mußte deswegen unter Druck ge
bracht werden. Als Lockmittel wurden verwandt:
die Berechtigung des Kollektivs, das beste Land
aus der Gemarkung sich zuschneiden zu lassen —
ein Mittel, das auf die Zaghaften wirkt — die
Gewährung von Krediten in Form von Saat-
getreide, eines Traktors und anderer landwirt
schaftlicher Maschinen, was ein Anreiz auf die Be
sitzlosen ausüben sollte. Da die Mitglieder der
Kollektive gezwungen waren, das lebende und tote
Inventar auf den Kollektiv abzutreten, so orga
nisierten sich in den Kollektiven nur die ökonomisch
ganz schwachen Bauern, die zudem die untüchtig
sten Landwirte sind und die die Unterstützung der
Negierung gern entgegennahmen. Die mittleren
»nd stärkeren Bauern blieben dem Kollektiv fern.
An eine Produktionssteigerung konnte dabei die
Negierung naturgemäß nicht glauben. Das führte
im vergangenen Sommer zum Zwang, in die Kol
lektive einzutreten, es vollzog sich unter der Lo
sung: die Liquidierung des Kulaken. Wer sich
weigert in den Kollektiv einzutreten, dem wurde
Grund und Boden und jegliches Inventar wegge
nommen und er wurde verschickt. Heute ist in
großen Betrieben Rußlands der Bauer kollektivi-
fiert. Er besitzt kein Inventar mehr. Der Bauer
ist Landarbeiter geworden. Der Kollektiv umfaßt
oft große Flächen und man hat ihn neuerdings
mit Eetreidefabrik bezeichnet. Die Getreidefabri
ken stehen mancherorts bereits unter der Leitung
eines roten Direktors, des Agronomen. — So
vollzog sich in Rußland die Agrarreform, und der
Landhunger der russischen Bauern bat ihn in neue
Sklavenketten der Leibeigenschaft geschlagen. Ei
nen neuen Leidensweg hat der russische Bauer be
schritten unter dem brutalen Zepter der Diktatur
des Proletariats.
. Wann wird der russische Bauer diese Sklaven
ketten abschütteln?
Die Herrschaft der Kommunisten ist in Ruß
land durch drei Momente bedingt: durch die kom
munistische Partei, durch das Heer und durch die
Dauern. Die Kommunistische Partei ist bedeu
tungsvoll durch ihre straffe Organisation und Ge
schlossenheit. Eine andere, die die Bolschewiki ab
lösen könnte, ist z. Zt. nicht zu erkennen. Die
Schwäche der Partei ist: die Führer sind nicht
Kraft eines Rechts an der Macht, sondern durch
Versuchsringleiter in Nortorf.
Gewalt. Die Führer vertragen sich nicht. Die
Linksopposition durch Trotzky ist tot. Die Rechts-
opposition verlangt ein langsameres Tempo bei
der Durchführung des 5jährigen Planes. Das
Heer ist stark durch die Waffe. Die Haltung des
Heeres ist entscheidend für die Zukunft. Vorläufig
hat die Regierung die Zügel des Heeres fest in der
Hand. ■ In Zukunft wird alles davon abhängen,
ob das Heer die Zustände im Lande für günstig
oder ungünstig betrachtet. Eine Verwicklung Ruß
lands in einen Krieg könnte die Existenz der
Armee in Frage stellen. Einen Krieg werden die
Bolschewiken deshalb unter allen Umständen zu
vermeiden suchen. Der Bauer wirkt durch die
Masie. Er ist gewohnt, ausgesaugt zu werden.
Aufstände der Bauern können leicht unterdrückt
werden. Dafür sorgt das terroristische G. P. U.-
System. Der Bauer ist stark durch seine Passivität.
Er baut wenig Getreide, wenn es abgeliefert wer
den muļ); er schlachtet sein Vieh ab, wenn er ge
zwungen wird, in den Kollektiv einzutreten —
und vergrößert dadurch die Ernährungsschwierig-
ksiten. Die Hungersnot im Lande ist für jede
Regierung eine Gefahr.
Stalin hat sich zum Ziels gesetzt, die russische
Landwirtschaft zu sozialisieren und den Sozialis
mus in Rußland zu Ende zu führen. Der Bauer
ist daher das Hauptproblem des russischen Kom
munismus. Millionen von Menschen werden der
Ernährungsmöglichkeit beraubt und in völlig
fremde Lebensformen gedrängt. Dazu kommt die
Angst vor Denunziation. In Rußland traut man
den eigenen Angehörigen nicht. Ein unvorsich
tiges Wort kann zum Unglück führen. Die Bevöl
kerung ist bedrückt, und man sieht kein freudiges
Auge. Geneigten Hauptes trägt das russische Volk
sein Schicksal. Die Brotkarte, der Mangel an
Fleisch, Fett und Kleidung tun ihre Wirkung.
Die Arbeitslust hat allenthalben nachgelassen und
über den Rückgang der Leistung klagt die Sowjet
presse. Betrachtet man die heutigen Machthaber,
so setzt sich die Stalinpartei zum größten Teil
aus ehemaligen Sozialdemokraten und Sozialrevo
lutionären zusammen. Die eigentlichen Kommu
nisten sind verschwunden. Der Kurs der Regie
rung ist schwankend von links nach rechts und
umgekehrt. Die augenblicklich eingestellte Kollek-
tivisierung ist als Atempause zu werten. Durch
Kampf gegen den Kulaken, Nepmann, Anhänger
der neuen Wirtschaftsreform und Bürokraten —
sowie die Kirche soll das Testament Lenins voll
erfüllt werden. Beim Kampf der Regierung mit
dem Volks handelt es sich heute um einen Wett
lauf zwischen Opfer und Geduld — zwischen Wil
len zur Durchführung des 5jährigen Planes und
der Tragfähigkeit des russischen Volkes. Wer
kann vorhersagen, was die Zukunft bringen wird?
wird?
Die chemischen ZîîAe wünschen den
Lesych Ģànļmrgs.
Die Absage des Besuches des Reichspräsiden
ten im preußischen Rheinland hat bei der rheini
schen Bevölkerung eine große Enttäuschung her-,
vorgerufen. Die Bürgermeister der Städte Aachen,
Koblenz, Trier und Wiesbaden sind vorstellig ge
worden, damit die Absage rückgängig gemacht
wird. Sie haben auf die zum Empfang des Reichs-.
Präsidenten getroffenen umfangreichen Vorberei-l
tungen hingewiesen und auf die großen wirtschaft-!
lichen Schädigungen, die den Städten durch diej
Absage entstehen. Die Stadt Wiesbaden empfing
det die Absage des Hindenburg-Besuches besonders'
hart, da der Stahlhelm in Wiesbaden und ganz,
Hesien-Nassau nicht verboten, sondern nur in der'
Rheinprovinz am Aufmarsch verhindert ist.
* * »
MŞ mchr Prag, ķnhm Vmha.
eine Weisung an die Postdirektionen erlaffen,
durch die sie den Gebrauch der amtlichen Orts
bezeichnungen auf eingeschriebenen Geld- und Pa
ketsendungen einführt. Es kommen danach künf
tig für die genannten Sendungen nur noch die
amtlichen, d. h. tschechischen Ortsbezeichnungen in
Frage. Man wird in Zukunft beispielsweise nicht
mehr Prag, sondern nur Praha adressieren dürfen.
Wenngleich das Ministerium seinem Erlaß die
Erklärung beifügt, es handle sich nicht um eine
nationalpolitische Maßnahme, sondern lediglich
um eine praktische, so erblickt man doch in sudeten
deutschen Kreisen in diesem Erlaß einen neuer
lichen Ausdruck für die fortschreitende Entnatio
nalisierungsmethode, die in erster Linie gegen die
deutsche, dann aber auch gegen die ungarische
Sprache ins Werk gesetzt wird.
ZRîRWKļMW.
Freitag, den 18. d. Mts., werde ick vor
mittags 11 llbr im Colosseum bierielblt
1 Schreibtrkà 1 So?« mit Um-
Bttii. 1 SeriRi»«. 1 Bier-ņg»
t-kch. 1 TepNiÄ. 1 Spieoel-
kckreank. 1 Bşieiņ mit Wand
uhr. 1 fflîanteïîtoff. lAnzņņltoff.
ca. 15 Mir. blrtMer AnzAgktokk,
vormittags 10 llbr. Sammelstelle der Kauf
lustigen bei der Moltkeickule.
1 Dux-Omnibus
nachmittags 3 Uhr in Audorf. Lüthies Eaft-
hof Sammelstelle.
12 ®t*. qektr. Kaschmiev.
ktvmmpke. 14 Dt,, şierren-
strüMpfe lWolle). 8 D-rnren-
uoekten
nackmittaas 5'h Uhr in Osterrönkeld. Mesters
Easthof Sammelstelle,
2 Sauen.
öffentlich meistbietend gegen bar versteigern.
3825) Marwede.
Gerichtsvollzieher kr. A.
Die große Semrkrmdgebung in Karlsruhe,
in deren Mittelpunkt die Rede des Reichs außenministers Dr. Curtius stand, der dar
auf hinwies, daß die Befreiung der Rheinlande und der Pfalz nicht das noch immer
unerlöste Saargebiet vergessen lassen dürfe.
Rech stärkerer Wettbewerb am
Dänemark.
Ş Trotz der unerreichten Höhe der dänischen Molļe-
teiwirtschaft und ihrer Absatzorganisationen, die Dä
nemark die Vorrangstellung in Europa auf dem Ge
biet des Molkereiwesens gesichert haben, erschien es
der dortigen Regierung notwendig, die Absatzlage im
Auslande und die Möglichkeiten ihrer Erweiterung
eingehend prüfen zu lassen. Aufgrund eingehender
Berichte der landwirtschaftlichen dänischen Staatsbe
amten bei den Regierungen der in Frage kommen
den Absatzländer hat ein zur Prüfung und Stellung
nahme gebildeter „Marktausschutz" die Exportmöglich
keiten für die wichtigsten landwirtschaftlichen Pro
dukte in einem Bericht zusammengefaßt. Darin wer
den die Zukunftsmöglichkeiten auf den großen Ab
satzmärkten sehr optimistisch beurteilt, ohne daß die
Gefahr der scharfen Konkurrenz anderer Länder mit
ihrer Erzeugung von Molkereiprodukten unterschätzt
würde. Es wird darauf hingewiesen, daß es nicht
allein darauf ankäme, bisherige Absatzgebiete zu ver
größern und neue zu gewinnen, sondern daß der Frage
einer besseren und rationelleren Ausnutzung der tie
rischen Produkte, vor allem der Milch, das Haupt
augenmerk zu schenken sei. Für die weitere Ausge
staltung des Exports von Butter bilden nach dem
Bericht Südengland und London, die deutschen Groß
städte, vornehmlich die der Provinz Sachsen, aber
auch Frankreich, Belgien, die Schweiz und Amerika
die wichtigsten Zielpunkte.
Es wird im einzelnen vorgeschlagen, daß die Zu
sammenarbeit zwischen Produzenten und Exporteuren
zur planmäßigen Propaganda auf alten und neuen
Märkten enger gestaltet werden muß. Die Errichtung
von Verkaufskontoren und Agenturen, von Propa
gandaläden in den Groß- und Mittelstädten der be
treffenden Auslandsgcbiete, sowie eine planmäßige
Anzeigenpropaganda in den ausländischen Zeitungen
wird als unumgänglich hingestellt. Der Einstellung
des kaufenden Publikums soll noch weitergehend als
bisher dadurch Rechnung getragen werden, daß die
zum Verkauf gelangende Butter in kleinen, geschmack
voll aufgemachten Originalverpackungen mit dem dä
nischen Zeichen vermehrt zum Kauf anreizen soll. Ma
schinelle Verpackungsmethoden, die an Sauberkeit und
Gleichmäßigkeit die angebotene Ware deutlich bevor
zugt erscheinen lassen, werden als notwendig erachtet.
Es soll auch eine neue Ernortnotierung für Butter
erfolgen, weil die bisherige Kopenhagener Butterno-
tier-ung mehr eine Abrechnung der Molkereien als eine
wirkliche Handelsnotiz darstellt. Man will damit
den Konsumenten Gelegenheit geben, die Preisent
wicklung einwandfrei verfolgen zu können. Zur He
bung der erforderlichen Propagandatätigkeit sollen die
dänischen Molkereien je Tonne Butter 10—25 Pfg.
an einen Reklamefonds abführen. Mit der Reklame
mutz eine umfassende Aufklärung der Käufer über
den Nährwert und die Vorzüge der Butter stattfinden,
Zn ähnlicher Weise soll der gesamte Käfeexport
erneut organisiert werden. Da auch für andere Ge
biete, wie die der Eier und Fleisch-produktion, Maß
nahmen zur Erweiterung des Exportes vorgesehen
sind, wird man bei den Selbstänüigkeitsbestrebungen
der großen Märkte Englands und Amerikas darauf
zu achten haben, mit welchem Erfolg die dänischen
Pläne in ihrer Wirkung auf Deutschland verwirklicht
werden. Die Gefahr für die deutschen Erzeuger be
steht nicht nur in dem großen Vorsprung, den sich die
dänische Land-wirtsch-ast während des Krieges auf dem
Produktions- und Absatzgebiet hat sichern können, den
sie sich mit den großen Geldmitteln, die ihr aus der
Molkerei-wirtschaft zur Verfügung stehen, und mit den
günstigeren Produktionsbedingungen, die es ihr ge
statten, den Liter Milch 1—2 Pfg. billiger zu pro
duzieren als es in Deutschland möglich ist, mit allen
Kräften ^u erhalten suchen wird, sondern auch in der
großen Anpassungsfähigkeit an die Wünsche des Ver
brauchers, die der deutsche Produzent nicht in so aus
reichendem Maße besitzt, wie sein ausländischer Kon
kurrent. Richtlinien zur Arbeit und zur Besserung
der Lage liegen aber auch bei uns fertig. Es gilt
jetzt, sie zu verwirklichen.
Die Astlaae kr LîàirtMt
ii ier AsrSmmk
infolge der hohen Umlagen der Mergeloerbände
Die Mergelverbände in der Nordmark haben
sicherlich viel Gutes geschaffen und waren dringend
nötig, um die vielen Meliorationen durchzuführen.
Da die hiesige Landwirtschaft nun infolge der schlech
ten Preise für Vieh. Schweine und Milchprodukte
nicht in der Lage ist, die hohen Umlagen für die
Mergelverbände mehr aufzubringen, so hatte der Vor
sitzende des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins für die
westlichen Teile der Kreis« Flensburg und Schleswig,
Bundtzen-Langstedt, die Kammer-mitglieder und die
Vorstände der Mergelverbände seines Bezirks am 15.
Juli nach Langstedtkrug eingeladen zu einer Bespre
chung und Beschlußfassung über zu ergreifende Maß
nahmen zwecks Behebung dieser Notlage.
Sämtliche Kammermitglieder des Bezirks, mit
Ausnahme von Amtsvorsteher Clausen-Tornschau, der
leider erkrankt war, und sämtliche Mergelverbände
waren vertreten. Don fast allen Anwesenden wird
die jetzige Notlage der Mergelbezieher hervorgehoben
und betont, daß, wenn nicht baldigst Beihilfen von
Reichs- oder Staatswegen den betr. Mergelverbänden
bezw. den Mergelbeziehern gegeben werden, viele
tüchtige und strebsame Land-wirte und Siedler ihren
Hof verlasse« müssen.
Im Hinblick auf das Agrar- und Ostprogramm
faßte die Versammlung einstimmig folgende Ent
schließung an die Landwirtschaftskammer:
„Die schwierige wirtschaftliche Lage der Landwirt
schaft in den Grenzgebieten des Ostens steht außer
Zweifel. Aber auch die Lage der Landwirtschaft in
der Nordmark ist eine sehr schlechte und bedarf drin
gend der Hilfe der Reichsregierun-g. Besonders sind
es die Mergelverbände hier, die zwar bei den vielen
Meliorationen sehr segensreich gewirkt haben, aber
durch die hohen, von der Landwirtschaft aufzubrin
genden Umlagen, die sich den heutigen schlechten wirt-
schatflichen Verhältnissen leider nicht anpassen, einen
untragbaren Druck auf die hiesige Landwirtsckaft aus
üben. Tatsache ist, daß viele Landwirte und Siedler
durch die hohen Umlagen der Mergelverbände direkt
zum Erliegen gebracht und, weil die Gemeinden zü-
nächst haftbar sind, auch diese in Mitleidenschaft ge
zogen werden. Durch die ungünstige Erenzlage wer
den die landwirtschaftlichen Produkte hier besonders
schlecht bezahlt, während die Produktionskosten hier
recht hohe sind.
Wir bitten daher dringend die Landwirtschafts-
kammer für die Provinz Schleswig-Holstein, für die
Notlage der Mergelverbände in der Nordmark Bei
hilfen bei der Reichsregierung zu erwirken.
Die Kammermitglieder: gez. Bundtzenängstedt,
Fedderfen-Scha-fflunÄ, Tams-Klein-Bennebek.
Mergel-verband Koelbek: gez. Willy Petersen-
Popp holz.
Merg-elverband HaNdewitt: gez. P. Hansen-Hande-
witt und Johs. Matzen-Harrislee.
Mergelverband Sillerup: gez. D. I. Feddersen-
Bohmstedt.
Mergelverband Kropp: gez. Jöns-Kl.-Rheide und
P Jöns-Kl.-Rheide.
Mergelverband Schuby: gez. Hagge-Schuby und
Zohs. Ohlsen-Schuby.
Mergelverband Friedrichsau: gez. C. Peterfen-Hün-
ning und P. Kroymann-Friedrichsau."
* * *
2!pensaber Trsrschsu.
Zn Apenrade wurde eine Amts-Tierschau abge
halten. Die Schau war zahlreich beschickt. Unter
den Pferden sah man neben den Jüten vor allem
Belgier. Die Short-horn-Rinder überwiegen immer
noch im Gebiet des Amts Apenrade: doch wenden sich
manche Landwirte in den letzten Jahren der roten
Milchviehrasse zu. Sehr reich war die Ausstellung
mit Schweinen beschickt; dazu hatte das Amt Sonder
burg beigetragen, d-a dort in diesem Fahre keine Tier-
sch-au -abgehalten wird. Die Zuchtzentren von Jepsen-
Tingleff und Schmidt-Haberslund dominierten. Eine
Pflanzen-Ausstellung wurde von Konsulent Ravn er
läutert. Der Besuch der Ausstellung war sehr rege,
vor allem als reiterliche und Fahrvorführungen ge
zeigt wurden, die mit einem Trabrennen schloffen.
Mm Mļeillmgen.
Vermittlung von landwirtschaftlichen Siedlerstellen.
Siedlungslustige, die eine landwirtschaftliche
Siedlerstelle erwerben wollen, werden daraus auf
merksam gemacht, daß der Vermittlungsstelle im
Preußischen Landwirtschaftsministerium von fämt-
Iich>en Siedlungsgesellschaften und Landeskulturbehör
den laufend alle verkäuflichen Siedlerstellen mitge
teilt werden. Anträge auf Zuweisung von Siedler
stellen können jederzeit. dort gestellt werden. Die
Siedlungsbewerber werden dann über die Möglich-
keitan ihrer Ansetzung bei den einzelnen Siedlungs
gesellschaften beraten. Vordrucke für Anträge können
unentgeltlich bei der Vermittlungsstelle angefordert
werden. Die Beratung ist kostenlos.
Bedrohliche Ausbreitung der Maul- und Klauen
seuche in Deutschland.
Nach dem letzten Bericht des Reichsgesundheits
amtes über den Stand der Viehseuchen im Deutschen
Reich am 30. Juni hat die Maul- und Klauenseuche
in den letzten Monaten eine außerordentlich starke
Verbreitung gefunden. Am stärksten verseucht waren
die preußischen Regierungsbezirke Stettin, Köslin,
Schleswig und Magdeburg, sow-ie der Freistaat Meck
lenburg-Schwerin. Am 30. Juni 1930 wurde die
Maul- und Klauenseuche festgestellt in 1088 Gemein
den und 3005 Gehöften.