Wenn man das richtige Los hat.
Die Unstimmigkeiten, die sich noch Bekanntgabe
der Gewinn-Nummern des englischen Derby Cal-
cutta-Sweepstakes ergaben, sind nun endlich zur Zu
friedenheit der Gewinnlosinhaber geregelt worden.
Das englische Derby, das größte Pferderennen
der Welt, wurde am 4. o. Mts. auf der klassischen
Epsom-Rennbahn gelaufen. Auch diejenigen, die
nie diesem berühmten Rennen beigewohnt haben,
kenne ndas sich auf der Bahn entfaltende bunte Le
ben und Treiben aus vielen Schilderungen und Wi
dern. Wie feit alters her hatte Epsom auch in die
sem Jahre den traditionellen Massenbesuch aufzu
weisen. Die Chausseen zwischen London und Ep
som waren stundenlang infolge des riesigen Ver
kehrs hoffnungslos verstopft.
Die Wettlust, die das Derby in allen Volks
schichten Englands, seiner Dominien und Kolonien
hervorruft, hatte auch in diesem Jahre Arm und
Reich in ihren Bann geschlagen. Ungeheure Sum
men haben die glücklichen Gewinner im Ealcutta-
Sweep einzuheimsen vermocht.
Das Calcutta-Sweepftake für das englische
Derby ist durch den Calcutta Turf Elub in Indien
ins Leben gerufen. Ein Teil der für die Lotterie
bestimmten Lose ist auch in England zugelassen und
pird durch englische Banken veräußert. Die Ergeb
nisse dieser Sport-Lotterie, die für jedes Pferd
drei Lose bestimmt, die im Falle eines Sieges oder
Placiertseins Millionen wert sind, waren am Mon
tag vor dem Derby bekanntgegeben worden.
Zwei Lokomotivführer, zwei Weichensteller, ein
Gepäckträger, ein Stratzenreiniger und die Angestell
ten einer Automobilfirma, die bereits den halben
Glücksanteil auf ihr Los für 3000 Pfund weiter
verkauft hatten, gewannen jeder 9000 Pfund. Die
m Barnstaple, Devon, ansässigen sieben Personen
waren in dem Besitz von einem der drei Gewinnlose
auf sien Sieger Blenheim, von denen jedes Los einen
Gewinn von 129 000 Pfund brachte. Eine andere
Gewinn-Nummer auf das Pferd Blenheim hatten
zwei Automonteure gezogen, die jeder 3d 000 Pfund
als Gewinn erhielten.
Ein Los, das auf Iliad fiel, besaß ein Restau
rateur aus Glasgow, der die Hälfte seines Loses
weiterverkaufte und 20 000 Pfund gewann. Zwei
Lotterieteilnehmer aus Farnham zogen eine der
Diolite-Nummern und erhielten jeder 27 625 Pfund,
während ein Versicherungsagent aus Leighton eine
Losnummer auf Diolite besaß, die er vor -dem Ren
nen für 22 500 Pfund weiterverkaufte. Kurz nach
Kenntnisnahme der Ziehung machte sich dieser
smarte Engländer auf den Weg nach London, wo er
noch am selben Tage die Summe auf sein Bankkonto
einzahlte, die er für seine Chance von einem spe
kulativ veranlagten Sportmann für seine Diolite-
Nummer erhalten hatte. Wie der Daily Expreß mit
teilte, befanden sich einige Gewinner im Zweifel,
ob ihre Losnummern wirklich mit den Hauptgewin-
nen gezogen waren. Bei einem Vergleich zwischen
der Nummernliste, die durch Lloyds Bank in Lon
don empfangen wurde und der Liste, die der Ealcutta
Turf Club übermittelt hatte, lagen in acht Fällen
Verschiedenheiten vor. Keine der Listen war voll
ständig. Hierdurch kam es, daß die sieben glücklichen
Oie Atlantikmädels.
Roman pon G. Heerstedt.
21') (Nachdruck verboten.)
In einer der Logen patzen drei Damen. Sehr
elegant. Wie drei verkappte Fürstinnen. Ein jun
ger Herr, groß, breitschulterig, war auch dabei.
Als die Beiden unten ein paar Minuten getanzt
hatten, wozu die drei Damen oben Gesichter mach
ten, als ginge sie das alles kaum etwas an, hob die
Junge plötzlich mit einem Ruck das Opernglas.
-Diese Person! Unerhört!" zischte sie zwischen Mrs.
Smith und ihre Mutter, die die beiden Dordevplätze
der Loge einnahmen. Sofort fuhren zwei Lorgnons
hoch —
Sechs Augen taxierten und verachteten. Wand
ten sich schließlich Hai zu, der dasaß und lächelte.
Harmlos. Ein bißchen geistesabwesend. Er dachte
an Hannelore. Eine gewisse Unruhe war in ihm
um Hannelore, seit jenem Abend im Trocadero, als
man sich so taktlos mit seinen Privatangelegenheiten
befaßt hatte.
„Unglaublich, Hall" sagte Mrs. Smich scharf,
»wie konntest du uns für hier Plätze besorgen? Ich
finde, du bist in Deutschland geschmacklos ge
worden —"
Hal sah seine Mutter verständnislos an. „Es
ist ein Zirkus, Mutter —, man schlägt hier einen
Abend tot. Es ist mir nicht bekannt, daß dir neuer
dings Zirkusvorstellungen unsympathisch sind —.
Oder bist du mit dem Programm nicht zufrieden?
,Ein Zirkus existiert eben von der Buntheit —*
Mrs. Smith wurde weiß im Gesicht. Es war
unerhört, was sich der Junge erlaubte. „Allerdings
sind mir diese beiden Personen dort unten zu
bunt —"
„Aber ich bitte dich, Mutter, die Nummer wird
gleich zu Ende sein. Darf ich ftagen, meine Da
men —" Hal wandte sich an Mrs. und Miß Best-
horn — „ob sie der Tanz ebenso entsetzt wie meine
Mutter? Ich finde, daß er sehr nett und harmlos
ist, und daß diese beiden hübschen Geschöpfe —"
Ellen lachte grell. ^Harmlos, lieber Hal —?!
Der Tanz vielleicht, aber die Tänzerinnen —? Mich
halten Sie entschieden für zu harmlos, Hal, und ich
kann darin wirklich keine Schmeichelei finden —"
„Aber ich bitte, meine Damen —" Hal ist ziem
lich ratlos —, „die Nummer wird ja gleich zu Ende
sein —'"
„Hoffen wir das Beste, lieber Hal —" Mrs.
Desthorn hat das Lorgnon gesenkt und schenkt den
Vorgängen in !der Manege keine weitere Aufmerk-
Gewinner aus Barnstaple, die schon von allen Sei
ten Glückwünsche zu ihrem Gewinn erhalten hatten,
nicht zu ihrem Gelde kommen konnten.
Jetzt endlich, nach fünf Wochen bangen Wartens,
kam die ftoh« Botschaft, daß den sieben Barnstaple-
Leuten der halbe Anteil auf ihr Blenheim-Los mit
61 000 Pfund zugesprochen ist.
* * *
Sehnsucht nach Kälte und Eis.
Cr fühlt sich nur in der Nähe des Nordpols wohl.
Moskau, 14. Juli. Ein Mann, der solange :n
der Eiswüfte de.r Arktis gelebt hat, daß er die „Hitze"
in Nordrußland — 20 Grad Celsius —nicht aus
halten kann, hat sich erboten, eine Gruppe von vier
Forschern zu einem auf zwei Jahre bemessenen Auf
enthalt nach Kaiser-Nikolaus-II.-Land, jetzt Nord-
land geheißen, anzuführen. Me Infel gehört zu
einer nördlich der Taimyr-Halbinsel gelegenen
Gruppe auf dem 80. Grad nördlicher Breite und
dem 100. Grad östlicher Länge. Sie wurde erst 1914
entdeckt und ist nie erforscht worden. Der fanatische
Cislandbewohner heißt G. A. Uşchakow. Er war
der Führer der ersten sowjetrussischen Siedlung auf
der Wrangel-Insel im Novdosten Sibiriens und blieb
dort drei Jahre lang. Me meisten feiner Gefährten
machten furchtbare Leiden durch. Zwei Jahre lang
konnten die Eisbrecher auch im Sommer nicht bis
zu ihnen durchkommen. Uschokow kam vor einigen
Monaten nach Petersburg zurück. Dort bekam er
eine Krankheit nach der anderen und bat schließlich
darrlm, ihn doch wieder in das Polargebiet zu
schicken. Er und seine drei Gefährten werden dem
nächst auf dem Eisbrecher „Seüow" in See gehen.
Bauholz für eine Hütte, Lebensmittel, Brennstoff
und Arzneimaterial werden von der „Sedow" auf
Nordland zurückgelassen werden. llschakow und
seine Leute werden zwei Jahre damit zubringen, das
Land zu erforschen und Karten der Küstenlinie an
zufertigen.
* * *
ààrMeņlķîl aus den
Der Täter verübt Selbstmord durch Vergiften»
Wien, 15. Juli. In der Verhandlung im Pro
zeß gegen die zusammengebrochene Banca Timi
soara in Temesvar (Rumänien) verübte der Haupt-
angeklagte, der ftühere Präsident der Handelskam
mer, Orcea, ein Revoloeraitcntat auf die Mitglieder
des Gerichtshofes.
Als der zweite Angeklagte, der ftühere Gene
raldirektor der Bank, Angaben über die betrügeri
schen Manipulationen bei der Bank machte, durch
die der Hansdlskommerpräsident, der seinerzeit
gleichzeitig Präsident des Verwaltungsrats dieser
Bank war, schwer belastet wurde, zog plötzlich Orcea
einen Nevlver aus der Tasche und feuerte auf den
Staatsanwalt und den Vorsitzenden des Gerichtshofes
mehrere Schüsse ab. Es entstand eine unbeschreib
liche Panik. Die Mitglieder des Gerichtshofes ver
suchten ins Freie zu flüchten, fanden jedoch die Aus
gangstür mit Aktenstößen verrammelt. Ein Teil
der Gerichtsbeamten kroch unter den Gerichtstisch.
Der Staatsanwalt legte sich flach auf den Boden.
samkeit —. Sie blättert im Programm. „Wir
haben ja noch allerlei zu erwarten — hoffen wir, daß
das, was folgt, besser ist —"
Hal ist es unverständlich, wie man um ein Zir
kusprogramm soviel Aufhebens machen kann.
Drunten in der Manege verabschieden sich dan
kend und unter tosendem Beifall die Tänzerinnen.
Sie sind zu zwei jungen Damen geworden, die nichts
mehr mit dem Zirkus zu tun habem
Me Kapelle intoniert -die Begleitmusik zur näch
sten Programmnummer. Neue Artisten springen
in die Manege.
Hal sitzt so unbehaglich wie auf einem Nagel
brett. Ellen Besthorn wird ihm von Tag zu Tag
weniger sympathisch. Sie beträgt sich wie ein jun
ges Pfevd, das Tücken und Nucken als Erbteil mit
bekommen hat und nach allen Seiten hin bockt.
Eigentlich ist nichts an Ellens Wesen, was nicht ge
gen Hals Geschmack ginge. Dabei läßt sie sich schlim
mer gehen, als alle, die sie in ihrer hochfahrenden
Art gering einschätzt. Wozu nun wieder diese bei
ßende KriM über die netten Mädels, die da unten
tanzten. Persönlich kennen dürfte Ellen Beschorn
die Beiden doch wohl schwerlich. Und so einfach in
den blauen Himmel hinein über die persönlichen
Werte eines Menschen ein Urteil zu fällen —
Hal schob seinen Stuhl ziemlich hart zurück und
stand auf — „Die Damen entschuldigen mich für ein
paar Augenblicke —*
Drei neigten den Kopf in königlichem Gewäh
ren, um dann flüsternd, wegen der besetzten Nach
barlogen, weniger königlich über Mary herzufallen.
„Schlimmster Tingeltangel," sagte Ellen. „Ich
habe durchaus nicht Lust, mich mit der Person in ein
Wettrennen einzulassen. Ueberhaupt halte ich den
ganzen Heiratsplan für ziemlich verfehlt —"
„Aber Ellen!" Mrs. Beschorn glaubt wider
sprechen zu müssen aus Höflichkeit für Mrs. Smith,
doch ist sie der Ueberzeugung, daß die Familie
Smich beinahe übertriebene Ansprüche an die Nach
sicht der Besthorns stellt. Es ist noch nicht einmal
erwiesen, ob das Besthornsche Vermögen nicht grö
ßer ist, als das der Smich. Und sie nahm sich vor,
mit ihrem Gatten einmal über die Sache zu reden.
Schließlich hatte Ellen mit dem Wettrennen vollstän
dig recht. Das reine Iahrmarktsglücksrad! Schließ
lich zog man mit einer Niete ab. Und was sie bis
jetzt von Hal gesehen hatte, schien ihr nicht sehr weit
von einer Niete entfernt.
Mei Gesichter wandten sich mit unnahbarem
Hochmut jetzt wieder den Vorgängen in der Manege
zu. Man hatte genug von einander.
Hal war hinausgegangen, weil er Lust brauchte.
Orcea schoß in rascher Folge das ganze Magazin
seiner Pistole leer, verletzte jedoch nur einen Gerichts
schreiber leicht durch einen Streifschuß. Sodann
warf er die Pistole fort, verschluckte, ehe man ihn
daran hindern konnte, ein Pulver und brach mit
allen Anzeichen einer schweren Vergiftung zusam
men. Er wurde sterbend ans dem Gerichtssaal ge
tragen.
* * *
Die MlMMîmàsychMģ
kann nichk erMMgen werden.
Me vielumstvittene Frage, ob die Blutgruppen
untersuchung geeignet sei, ein Ergebnis von der in
§ 1591 BGB. geforderten Sicherheit für die Un
möglichkeit -der Abstammung eines Kindes van einem
bestimmten Manne zu erbringen, beschäftigt immer
noch die Gerichte. , Die Auffassungen sind verschie
den und -durch die übrigen Beweisergebnisse beein
flußt» Von größtem Interesse zu diesem Fragen
komplex ist jedoch eine neue Reichsgerichtsentschei
dung, die besagt, daß die Vlutgruppenuntersuchung
nicht erzwungen werden kann. Gegen den Willen
des Pflegers des Kindes kann die Entnahme einer
Blutprobe bei dem Kinde nicht angeordnet werden»
Und die Frage, ob das Gericht etwa Zwangsmaßnah
men zur Beschaffung einer Blutprobe anordnen
kann, wird vom höchsten Gerichtshof verneint. Der
4. Zivilsenat des Reichsgerichts geht aber noch wei
ter. Er führt aus, daß aus der Verweigerung der
Blutentnahme keine Schlüffe zuungunsten des Kin
des gezogen werden dürfen. D. h. die Weigerung
darf nicht als ein Zugeständnis dahin aufgefaßt
werden, daß das Kind nicht von dem Manne
stamme, der seine Zeugung bestreitet. Denn 'das Be
weismittel der Blutgruppennnterfuchung. ist noch
unsicher. Inwieweit im einzelnen Falle 'der Rich
ter aus 'der Verweigerung der Blutentnahme Folge^
rnngen zum Nachteil der Partei ziehen will, die sie
verweigert, steht in seinem pflichtmäßigen Erntessen.
(IV 188/30. — 5. Juni 1930).
* * *
Spriîîoflu! in Korea.
Tokio, 15. Juli. Eine schwere Springflut- und
lleberschwemmungskatastrophe hat nach hier eintref
fenden Berichten am Sonntag in Korea gewütet. Es
wird gemeldet, das über 120 Todesopfer zu beklagen
sind. Eine große Anzahl von Personen wird ver
mißt. darunter 50 Geistliche, deren Tempel durch
einen Bergrutsch verschüttet wurde.
Ein betrunkener Kraftwagenführer
fährt in eine marschierende Reichswehr-
abteilung.
TU. Dresden, 15. Juli. In der vergan
genen Nacht ist zwischen Königsbrücker und
Luisenstraße ein übermäßig schnell landwärts
fahrender Kraftwagen, dessen Führer betrun
ken war, in eine die Straße überquerende
Reichswehrabteilung hineingefahren. Dabei
sind vier Reichswehrsoldaten verletzt wor
den. Sie wurden in das Garnisonlazarett
überführt.
Weiteres Deweismaterial gegen Kürten.
Wie ^ die Juftizpressestelle Düsseldorf mitteilt.
ist eine wichtige Zeugin in der Kürten-Angelegenheit,
Und wenn es nur Stalluft war. Eines wußte er,
selbst wenn er Hannelore nicht kennengelernt hätte,
eine Heirat mit Ellen Beschorn wäre für chn stets
undenkbar gewesen. Er wollte nicht nur eine deutsche
Stube haben wie sein Pater, sondern ein ganzes
behagliches Haus. Einen Platz, wo man alles, was
durch den Tag gezogen war, abklingen lassen konnte.
Damit man nicht die Frage zu stellen brauchte, wozu
man denn eigentlich lebte.
Me Gänge draußen waren leer. Ein paar Ar
tisten, die für heute fertig waren und nun nach
Hause strebten. Ein paar Zirkusavbeiter, die Rs-
quistten für die nächste Nummer heranschoben. Ein
verirrter Köter, 'der aus irgendeiner Zivkusgavde-
robe ausgekniffen war.
Hal dachte an Hannelore. An die Heimlichkeit
der modrigen Stube mit dem Blick auf den Hafen.
Und an die Ungemütlichkeit im Hotel, trotz der herr
lichen Alsteraussicht. Beinahe über jede Minute des
Tages war er gezwungen, Rechenschaft abzulegen.
Wenn das Telephon ging, oder wenn es an seine Tür
klopfte, wünschte man etwas von ihm, belegte ihn
mit Beschlag. Es wurde Zeit, daß er sich als Ent-
fesselungskünstler produzierte. Mochte kommen,
was da wollte. Wenn andere Luftschlösser bauten,
brauchte er ja schließlich nicht hineinzuziehen. Und
letzten Endes brauchte ihn ja auch sein Vater in der
Werft. Den Eindruck, selbst wenn ihn seine Pläne
kurzsichtig machten, mußte er doch wohl von Ellen
gehabt haben, daß sie nicht so wertvoll war, um des
wegen den eigenen Sohn davonzujagen. Und auch
in diesem Falle würde er nicht fügsam sein.
„Mr. Hal Smith?!"
Hal hatte die Dame übersehen gehabt, die aus
einem Nebengang gekommen war, bei seinem An
blick gestutzt hatte und dann direkt auf ihn zuging.
Hal schaute überrascht auf. Er kannte die Dame
nicht. Und doch kam sie ihm bekannt vor. Richtig,
die so arg bemängelte Tänzerin in eleganter, aber
äußerst diskreter Stroßentoilette. Er verbeugte sick)
liebenswürdig: „Womit kann ich Ihnen dienen, gnä
diges Fräulein?"
. „Mein Name tut hier nichts zur Sache. Ich
möchte Ihnen nur sagen, Mr. Smith, daß Sie sich
wenig anständig benommen hoben."
Hal war ganz verdutzt. Erwuchsen ihm denn
auf deutschem Boden die Haushofmeister dutzend
weise? „Ich habe leider nicht die Ehre, und das
Vergnügen, Sie zu kennen, meine Gnädigste. Sollte
hier vielleicht ein Irrtum obwalten?"
„Ich muß auch leider sagen, Mr. Smich. Leider
ist meine Behauptung, die ich soeben aufstellte, voll
ständig gerechtfertigt. Mich kennen Sie natürlich
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Boder
nicht. Aber Hannelore Prätorius dürste Ihnen doch
wohl bekannt fein. Und ihr gegenüber haben Sie
sich in einer Weife benommen, für die es hier in
Deutschland eine ganze Reihe Spezialausdrücke
gibt. In Ameri'ka wird es nicht anders feim Also
bedienen Sie sich bitte, Mr. Smith, aber gehen Sie
nicht zu glimpflich mit sich selbst um."
„Was ist mit Hannelore?" In Hals Augen
sprang die Angst auf. „Ich habe sie seit vierzehn
Tagen nicht mehr gesehen —"
„Und Sie werden sie auch nicht wiedersehen^
Mr. Smith, so wahr ich ihre Freundin bin —*
„Ah, sieh da, eine alte Mmate >—ft Ellen
war zu -den Beiden getreten.
„Oh, gnädiges Fräulein, welche unverdiente
Ehre für mich, daß Sie mich wiedererkennen."
Ellen zuckt geringschätzig die Achseln: „Nicht
schwer, meine Liebe, 'da Sie bei Herrn Smich stehen.
Und doch wohl nicht zufällig?"
„Was erlauben Sie sich, Ellen?" Hai sieht sie
drpheud an.
„Was ich mir erlauben 'darf. Hol SimrHft trotzt
Ellen auf. Mau sieht ihr an, hätte sie etwas in der
Hand, sie würde es in namenloser Wut zerbrechen.
„Meines Erachtens dürfen Sie sich nur erlau
ben, sich wie eine Dame zu betragen. Miß Ellen —"
„Etwas Aehnliches habe ich Ihrem Fräulein
Braut mitsamt ihren beiden Begleiterinnen auch
schon zu verstehen gegeben, als sie in das Haus mei
ner Freundin Hannelore Prätorius eindrangen, und
mich an ihrer Stelle beleidigen."
„Miß Ellen ist nicht meine Brant!" Hal sagt
es entschieden. Ein droheàr Untertan schwingt
in seiner Stimme.
Ein langer, prûfeàr Mick Marys — Nein,
Hal Smith lügt nicht. Und nun beginnt ihr dis
Sache Vergnügen zu machen. „Oh, also eine ver
frühte Derlobungsanzeige, gnädiges Fräulein?! Das
ist aber sehr peinlich."
„Ich befehle Ihnen jetzt zu sprechen, Hal, und
dieser Szene ein Ende zu machen."
(Fortsetzung folgt.)'
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das wiederholt genannte „Mädchen mit dem Fuchs
pelz", ermittelt worden. Me Vernehmung der
Zeugin hat weiteres Beweismaterial gegen Kürten
erbracht. Bei dieser Gelegenheit wird darauf hin
gewiesen, daß sich der Tatverdacht gegen Kürten im
Laufe der gerichtlichen Voruntersuchung verstärkt
hat. Eine weitere Stellungnahme zu dem bisherigen
Ergebnis der Voruntersuchung ist zurzeit aus straf
prozessualen Gründe nicht möglich.
Flaschenpost vom verunglückten Flugboot?
Bei 'dem Ostseebad Groß-Möllen ist eine Fla-
schenpost gelandet. Auf einem mit unleserlicher Un
terschrift geschriebenen Zettel stehen die Worte: „Lebt
alle wohl, bei Bornholm im Flugboot gestrand««,
Kräfte sind zu Ende. Grüße Ursula". Trümmer
des Flugbootes sind bei Rügenwaldermünde ange
trieben.
Kurz vor dem Ziel gestorben.
KNS. Kopenhagen, 16. Juli. Bei einem
Radrennen in Tönsberg in Norwegen brach
der junge Sportsmann Einar Arnzen kurz
vor dem Ziel zusammen und starb wenige
Minuten später.
àĢ Vä
Auf der Jahreskonferenz der Britischen Reichs
vereinigung znr Bekämpfung der Krebskrankheit, die
unter Vorsitz -des Herzogs von Pork im Unterhaus
abgehalten wurde, teilte Professor Passey mit, daß
das Senfgas ein geeignetes Mittel sei, um die Aus
breitung von Krebsgeschwüren auf -der Haut zu ver
hindern.
Me Entgleisung des St.-Gotchardt-Schnell-
zuges ist auf ein Attentat zurückzuführen. Zahl
reiche Laschen waren gelockert und die Schienen von
den Schwellen gelöst worden.
Bei einer Besteigung der Gri-gna-Spitze durch
eine achtköpfige Mailänder Bergsteiger-Gruppe sind
drei Mitglieder der Gruppe infolge des Reißens
der Seile abgestürzt und getötet worden. ļ
Das große Gebäude des Zirkus Renz in Men,
das schon fett zwei Jahrzehnten leer stand, ist zum
großen Teil das Opfer eines Brandes geworden.
Der Seismograph der Fordham-Universität ver
zeichnete am Montag ungewöhnlich heftige Erd
beben, die auch in Washington, Denver und Mil-
wauke registriert wurden und deren Zentrum sich
in der Nähe der Küste von Guatemà befunden hat.
Etwa drei Mertel des Eisenacher Hörselwerkes,
eines der bedeutendsten Zollstabfabriken Deutsch-
kmibs, sind durch Feuer vernichtet worden» Der
Schaden wird auf eine halbe Million Mark geschätzt.
In 6todett ist der Pilot Steindorf, der an dem
Europa-Rundflug teilnehmen wollte, abgestürzt,
wurde aber nur leicht verletzt.
Ein Flugzeug der akademischen Fliegergruppe
in Dresden ist bei Halle abgestürzt und zerschellt.
Der Pilot v. Fiedler, der seinen Verwandten, Kam-
merhervn von Trotha, besucht hatte, wurde ge-
tötet, der Beà-chter schwer verletzt»
In Schwerin ist ein Motorrad in einen Verein
geraten und hat eine Person tödlich, sieben andere
schwer verletzt.