Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 3)

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80 600 
200 300 
9 
80 600 
ISO 101 
119 441 
309 542 
967 800 
445 800 
1 413 700 
Wad) einem Bericht von Eeheimrat Scriug im 
Archiv für innere Kolonisation 1930 stellt sich das 
Şiedlungsergobnis Polens und Ostdeutschlands nach 
vem Krieg« folgendermaßen dar: 
Ostdeutschland Polen 
. (1919—1928) (1919—1927) 
2ahl der Neusiedlungen 16 127 109 100 
davon se nbtg 8 444 
«utdj Lanl : vergröberte 
Ştellen 98 079 
davon selbständig geworden 27 384 
«ummer der Selbständigen 35 928 
Şiedlungsfläche: 
Neusiedlungen da 
Anliegersiedlungen da 
sikjamte Siedlungsfläche da 
In Polen sind in den Jahren 1928 und 1929 je 
200 000 Hektar weithin besiedelt worden, wie es 
das polnische Agrargesetz von 1926 vorschreibt, das 
dnd ca. go 000 weitere Siedlungen. In Deutschland 
l^Lkgen sind im Jahre 1929 an 6 000 Siedlungen ent 
standen. Allein der Zahl von ca. 22 060 deutschen 
Neusiedlungen stehen 125-130 060 polnische Neusied- 
u "3c;i gegenüber. Don der Grenze Finnlands bis 
öur Tschechoslowakei entstanden in 10 Jahren rund 
2QßOOo Neusiedlungen östlich unserer Grenzen. Nichts 
^ann besser als diese wenigen Zahlen die ungeheure 
Ģefrhr beleuchten, in der sich unser menschenarmer 
"sten befindet, wird nicht mehr wie bisher die Sied- 
ļang durch Reich und Staat gefördert, zumal in einer 
3eit, in der Land und auch Menschen zur Siedlung 
vorhanden sind. 
„VerssrschW". 
Unsere Zeit hat unbedingt sprachbildenden 
şiarakter, der wirtschaftliche und politische „Fort 
schritt" unserer Zeit kommt zweifellos, z. V. in 
Ņ Bezeichnungen „Zeitalter der Barmats, die 
«Epoche der Sklaieks", viel treffender zum Aus 
druck als durch lange Abhandlungen. Eine neue 
Gesellschaftsform bezw. deren Ausgabenskizzierung 
klingt den neuen Ausdruck „Verforfchung". In 
Ewer deutfchnationalen Anfrage heißt es darüber: 
^ Zehn Millionen Reichsmark für die Reichs- 
^'vkschungs"-Eesellschaft für Wirtschaftlichkeit im 
Şhnen und Bauen sind vor zwei Jahren vom 
bewilligt worden, um eine Rationalisierung 
gesamten Bauwesens auf wissenschaftlicher 
Grundlage durchzuführen und den „Wohnungs- 
der Zukunft" zu schaffen. 
Gegenüber dem „theoretischen" Bauen, für 
^as Millionen ausgegeben werden, ohne daß ent 
brechende „praktische" Arbeit geleistet wird, 
Ichreibt die Handwerkerpresse: 
„Ob das Wohnungsideal, der Typ des Zu- 
^unftsmenfchen, sich heute oder morgen aus den 
widersprechenden Ansichten entwickeln wird, ist zu 
nächst gleichgültig. Bauen, praktisches Bauen, ist 
^ie erste Forderung, die nur die Baugewerbe- und 
uinanzwirtfchaft lösen können — ohne Professoren 
grünen Tisch und ohne Forschungsinstitute, 
Xj* Millionen verschlingen und im Jahre nicht 
über -die primitiven Weisheiten hinauskommen, 
w sich der bescheidene Mann aus der Baupraxis 
'Hon längst an den Stiefelsohlen abgelaufen hat." 
Beanstandet wird insbesondere: 
daß im Jahre 1928 für eine kommunale Bau- 
plattenfabrik in Frankfurt (Main), die in 
zwischen ihren Betrieb bereits wieder einge 
stellt hat, 300 000 Rdl „verforfcht" worden 
9 sind und 
• daß in Spandau-Hafelhorst für den beabsichtig 
ten Bau einer „Forfchungs"-Siedlung für Ge- 
ländeerwerb 2 281250 9U( verausgabt, ohne 
daß aber der Bau in Angriff genommen wor 
den ist, bereits 3 375 000 Rdl verausgabt wor 
den sind. 
Diese Beanstandungen aus Handwerkerkreisen 
nd diî Notlage des Baugewerbes veranlassen 
ņs. auch wenn an sich die Gelder vom Reich be- 
„schigt worden sind, in Anbetracht dessen, daß die 
ander die eigentlichen Träger der Bauwirtschaft 
lu \ju fragen: 
ļ öas Staatsministerium bereit: 
' Aufklärung zu verschaffen, wofür in Spandau- 
Haselhorst die Differenz von 1 083 750 R-41 
(3 375 000—2 281 250 Rdl) ausgegeben wor- 
05N ist und aus welchen Betrügen sich die 
Mehrausgabe zusammensetzt: 
dahin zu wirken, daß die Gelder, die noch 
nrcht „verforfcht" sind, für den Bau von Woh 
nungen bereitgestellt werden? 
àtMMlMg 8M lMhWklschŞchM 
Eie8^^?^nģ^lustige, die eine landwirtschaftliche 
tOeiF? erwerben wollen, werden darauf auf- 
^ gemacht, daß die Vermittlungsstelle im 
0esell!»*işchaft sministerium von sämtlichen Siedlungs- 
vx^,„,î"îten und Landeskultuvbehörden laufend alle 
^äa ls l f en Şiedlerftellen mitgeteilt werden. An 
reiz ' Zuweisung von Siedlerstellen können jeder- 
werd°n°>s bestellt werden. Die Siedlvngsbewerber 
den e ? r n Ü&Ct bie Möglichkeit ihrer Ansetzung bei 
druck- rl™ Şiedlungsgesellschaften beraten. Dor- 
Mitn«„ können unentgeltlich bei der Der- 
D°mâ„ģŞ'âe rm Ministerium für Landwirtschaft, 
«ngeforde^ ^ Ersten, Berlin W 9. Leipziger Platz 7. 
-eio-dert. werden. Die Beratung ist kostenlo- 
RKWsZAMZ êKMchêk IffchZr gegen 
dMsche Fischer. 
TU. London, 12. Juli. Wie der „Manchester 
Guardian" vernimmt werden in diesem Jahre von 
Fleet wood 20 englische Dampftiawler zu einem schar- 
sen Konkurrenzkampf mit den deutschen Fischern aus- 
fahren. Die deutschen Fischer haben in den letzten 
Jahren den Heringsfang an sich gerissen und auf dem 
Markt von Fleetwood eine Art Monopol erlangt. 
Die englischen Fischer werden in diesem Jahre an der 
selben Stelle wie die deutschen westlich von Schott 
land arbeiten und mit dem Fang ein Wettrennen 
nach dem Markt von Fleetwood unternehmen. 
Nuß bet lüpf» sà 
mschŞ lmgài? 
Die Frage, ob der Angestellte verpflichtet ist, seine 
Urlaubsanschrift seinem Unternehmen anzugeben, 
wirft in einer beachtlichen Zuschrift die Vereinigung 
der leitenden Angestellten auf, und sie kommt zu dem 
Ergebnis, daß hier nach Treu und Glauben unbedingt 
zu bejahen ist, u. a. auch aus dem Grunde da dies 
auch von den Arbeitsgerichten ausdrücklich festgestellt 
worden ist. Während der Abwesenheit des Beurlaub 
ten könne unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die 
eine rasche Verständigung erforderlich machen. Eine 
Firma wird sich für berechtigt halten können, einen 
Angestellten in außergewöhnlichen Ausnahmefällen 
aus besonders wichtigen Gründen auch vorzeitig aus 
dem Urlaub zurückzuberufen. In diesem Falle wird 
es jedoch Ausgabe der Firma sein müssen, die dadurch 
verursachten Unkosten zu ersetzen und eine Entschädi 
gung für den Ausfall zu gewähren. 
IZZ hMlsH-stMschS YSMMNMMM 
màMchmî. 
TU. Warschau, 13. Juli. Am Sonnabendabend 
wurde im polnischen Außenministerium das deutsch 
polnische Roggenabkommen durch den stellvertretenden 
Außenminister Wysocki und den deutschen Gesandten 
Rauscher unterzeichnet. 
tofïe MffchMZKàWM. 
Vötz nicht mehr Neichswîrtschaftsrat. 
Berlin, 12. Juli. Oberbürgermeister Döß ist, dem 
„Tempo" zufolge, als Mitglied des vorläufigen 
Reichswirtschaftsrats ausgeschieden. An feine Stelle 
tritt der Königsberger Oberbürgermeister Dr. Loh 
meyer. 
Die Indexziffer der Großhandelspreise 
/ vom 9. Juli 193«. 
Berlin, 12. Juli. Die auf den Stichtag des 9. 
Juli berechnete Eroßhandelsindexziffer des Statisti 
schen Reichsamts hat sich mit 124,8 gegenüber der 
Vorwoche (124,0) um 0,6 Prozent erhöht. Von den 
Hauptgruppen ist die Indexziffer für Agrarstoffe um 
2,7 Prozent auf 118,1 (Vorwoche 110,1) gestiegen, 
während die Indexziffer für industrielle Rohstoffe und 
Halbwaren um 0-5 Prozent auf 120,0 (120,6) zurück 
gegangen ist. Die Indexziffer für industrielle Fertig 
waren war mit 150,9 unverändert. 
Die Novelle zur Krankenversicherung 
im Sozialpolitischen Ausschuß. 
TU. Berlin, 12. Juli. Im Sozialpolitischen Aus 
schuß des Reichstages wurde die Novelle zur Kranken 
versicherung weiter beraten. Zunächst wurden die Be 
stimmungen über die Errichtungen neuer Klassen an 
genommen. Der Höchstbeitrag zur Krankenversiche 
rung, der bisher 7 A v. H. des Erundlohnes betrug, 
wurde entsprechend der Regierungsvorlage auf 6 v. H. 
herabgesetzt. Genehmigt wurden auch die Bestimmun 
gen über die mindestens alle zwei Jahre erfolgende 
Prüfung der Geschäftsführung der Krankenkassen und 
über die Ansammlung einer Rücklage in Höhe einer 
Vierteljahresgabe. Die Weiterbemtung wurde auf 
Montag vertagt. 
5« Millionen Dollar Fehlbetrag bet der 
amerikanischen Post. 
TU. Neuyork, 12. Juli. Nach Meldungen aus 
Washington beabsichtigt Postmeister Bown den Kon 
greß zu ersuchen, zur Deckung de§ Fehlbetrages bei 
der Post in Höhe von 50 Millionen Dollar die Brief- 
gebühr im Inland von 2 auf 2A Cent zu erhöhen. 
Handelspolitischer Ausschuß. 
TU. Berlin. 12. Juli. Der Handelspolitische Aus 
schuß des Reichstages genehmigte am Sonnabend die 
Handelsverträge mit Oesterreich, Aegypten und der 
Türkei sowie einige kleinere Abkommen mit verschie 
denen Staaten. Die Beratung des deutsch-polnischen 
Handelsvertrages wurde auf Dienstag vertagt. 
12. Internationaler Wirtschaftskursus iu 
Kopenhagen. 
Seit einer Reihe von Jahren besteht ein in 
ternationaler Verein „La Societe International 
ponr 1' Enseignement Commercial", üer u. a. die 
Aufgabe hat, internationale Wirtschaftskurse in 
den verschiedenen Ländern abzuhalten. Bon diesen 
Kursen waren bis zum Weltkrieg acht abgehal 
ten, und der neunte war für 1915 in Kopenhagen 
geplant. Nachdem der internationale Verein seine 
Arbeit im Jahre 1926 wieder aufgenommen hat, 
sind 1927 in Neuchâtel, 1928 in Braunschweig und 
1929 in Rotterdam Kurse abgehalten worden. Der 
zwölfte soll jetzt in der ersten Hälfte des Monats 
August in Kopenhagen stattfinden. Der dänische 
Staat und die dänischen Gewerbeorganisationen 
stützen die Abhaltung dieses Kurses. Durch Vor 
trage und Besichtigungen der größeren Wirtschafts 
betriebe sowie Ausflüge wird der Kursus einen 
Ueberblick über das ökonomische, kulturelle und 
verkehrsmäßige Leben Dänemarks geben. An 
fragen sind zu richten an: Comite d' organisation 
du Cours International L' Epansion Commer 
cials, 44. Fiolstraede, Kopenhagen-K. 
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h' 
§ Mer» lmöMWstl. 
IlMpitffltiOB. 
Man schreibt uns: 
Unbestritten kann die gegenwärtige Lage auf dem 
Gebiete der deutschen Milchwirtschaft als das Muster 
bild landwirtschaftlicher llnorganisation bezeichnet 
werden. Die Landwirtschaft hat diese Unorganisation 
im letzten Jahre nach einer genaueren Berechnung 
mindestens mit rund einer Milliarde Reichsmark be 
zahlt. Dazu kommt, daß infolge dieser Unorganisation 
jeder technische und züchterische Fortschrittsgedanke 
totgeschlagen, mindestens jedoch außerordentlich er 
schwert wird. Die deutsche Milchwirtschaft ist damit 
Gegenstand. schärfster Kritik aller derjenigen Stellen 
geworden, die auf dem Standpunkt stehen, daß die 
landwirtschaftliche Notlage nachhaltig nur durch Qua 
litätsleistung und bessere Absatzorganisation gelöst 
werden kann. Welche Unterschiede in der Preisbil 
dung für Milch durch eine zweckentsprechende Organi 
sation entstehen zeigt Prof. F. Beckmann. Bonn, in 
den Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesell 
schaft. Prof. Beckmann unterscheidet drei verschiedene 
Bezirke pnd damit auch drei verschiedene Preislagen 
innerhalb der Milchwirtschaft. Die gut organisierten 
Frischmilchbezirke haben den Preissturz etwas auf 
halten können, und Preise bis zu 18 Pf. ab Stall 
erzielt. Diejenigen Gebiete, die nur einen Richtpreis 
festsetzen, aber keinen Einfluß auf die Zusuhrmenge 
besitzen, konnten den Stallpreis auf 13 Pf. halten 
Alle anderen Gebiete, die nicht organisiert sind, 
haben meistens nur 8—9 Pf. ab Stall erhalten. All 
gemein ist die Händlerspanne ebenso hoch oder höher 
geworden als der Stallpreis. Es ist nicht möglich 
gewesen, den Milchpreis vor dem allgemeinen Preis 
sturz der Rohstoffe zu schützen, noch weniger war es 
möglich, ihn über den Butterpreis zu halten. 
« . * 
Spctfflffcn und ZMMMltMffchA 
Falsch gesehene Zusammenhänge. 
Uns wird geschrieben: 
Bei verschiedenen Anlassen der letzten Zeit 
sind in der Oeffentlichreit über die Beziehungen 
zwischen Sparkassen und Kommunen Ansichten ge 
äußert worden, die die tatsächlichen Zusammen 
hänge nicht richtig darstellen. So konnte man die 
Meinung hören, die Sparkassen träfe deswegen 
eine geioisse Schuld an der Hochhaliung der Zin 
sen, weil sie höhere Spareinlagenzinsen zahlten, 
um den Kommunen, gleichgültig zu welchen Be 
dingungen, überhaupt Kredite gewähren zu kön 
nen. Hierzu ist zunächst zu bemerken, daß der 
Kommnnalkrcdit im Nahmen der gesamten Kre 
ditpolitik der Sparkassen keineswegs die maßgeb 
liche oder gar entscheidende Rolle spielt. Nur ein 
Teil der Sparkassenmittel fließt den Kommunen 
zu. Die Sparkassen sind als öffentliche Einrich 
tungen an die gesetzlichen Bestimmungen und an 
die Satzungen gebunden, sonst aber in ihrer Kre 
dit- und Anlagcpolitik durchaus unabhängig und 
selbständig, sowohl gegenüber den privaten als 
auch den kommunalen Kreditnehmern. Wie sehr 
gerade diese Zusammenhänge verkannt werden, 
zeigt das Beispiel der viel erörterten Kommuna 
len Umschuldung, an die Ende 1929 sofort die Be 
fürchtung geknüpft wurde, hierdurch würden die 
sonstigen Kredite der Sparkassen und insbesondere 
die Gewährung von Hnvotheken stark beeinträch 
tigt werden. Die Sparkassen haben demgegenüber 
vor vornherein darauf verwiesen, daß die ein 
malige Konsolidierung der kurzfristigen kommu 
nalen Schulden so durchgeführt werden würde, 
daß hierdurch die übrigen Kreditgeschäfte nicht be 
nachteiligt würden. Das für die Zwischenzeit 
vorliegende Zahlenmaterial über die Entwicklung 
der Sparkassenkreöite hat ihnen Recht gegeben. 
So haben z. B. allein die preußischen Sparkassen 
von Januar bis April 1930 bereits 133 Millionen 
RM. Hypothekenkrediie neu gewähren können. 
Auf der anderen Seite ist der Erfolg der Um 
schuldungsaktion unbestritten bereits dem Kapi 
talmarkt zugute gekommen. Was den Zinssatz 
für Spareinlagen betrifft, so wird vielfach noch 
nicht berücksichtigt, daß er sich nicht nach dem Aus 
und Ab des Reichsbankdiskontsatzes rid ,en kann, 
sondern nach dem Landeszinsfuß und dem Kapi 
talmarkt. Hinzu kommt es zur Zeit, wie allge 
mein anerkannt wird,, vor allem auf eine nachhal 
tige Senkung der Pfanübriefzinsen an. Nur in 
dem Maße, in dem auch die übrigen Teilgebiete 
des Realkreöitmarktes ihre Sätze, die höher lie 
gen,^als die der Sparkassen, abbauen, können auch 
die Sparkassen an weitere Ermäßigungen des Ein 
lagenzinses herangehen. Würden sie diese Vor 
sicht außer Acht lassen, so würden Teile ihres 
Sparkapitals in die höher verzinslichen Anlagen 
fließen, was die Kreditgewährung der Sparkassen 
an die heimische Wirtschaft beeinträchtigen müßte. 
Ladengeschäft soll diese Broschüre hauptsächlich dem 
mittleren und kleineren Ladengeschäft Hinweise zur 
modernen Führung des Geschäftes geben und dem klei 
nen Kaufmann ein Helfer und Berater fein, der mit 
geringen Mitteln sich im Kampfe ums Dasein be 
haupten mutz. 
Berlin, 12. Juli. Der Umschlag der Witierung 
war auf die Weide von günstigem Einfluß, sp daß 
die Produktion nicht weiter zurückging. Infolgedessen 
kam auch die Hausse am Vuttermarkt zum Stillstand. 
Die Notierungen blieben an allen Plätzen unverän 
dert bis auf Malmö, welches um 1 Krone per 100 
Kilo erhöhte. Der Konsum ist weiterhin schwach und 
die Zufuhren genügen zur Deckung'des Bedarfs. Die 
heutige amtliche Preisfestsetzung im Verkehr zwischen 
Erzeuger und Großhandel,' Fracht und Gebinde zu 
Käufers Lasten, war für ein Pfund in Mark für 
1. Sorte 1,45, 2. Sorte 1,35, abfallende 1,19. Die 
Verkaufspreise des Großhandels sind heute: Jnlands- 
butter 1. Qualität in 1 Ztr.-Tonnen 1.63—1,66 -41, 
2. Qualität 1.57—1,62 -41, Auslandsbutter, dänische 
1,67—1,72 -41 das Pfund. Kleinere Packungen ent 
sprechender ' Aufschlag. 
Heider Vieh- und Schweinemarkt 
vom 12. Juli 1930. Für im „Heider Handelshos" 
belieferte Läuferschweine wurden 62—68 dl. für fett« 
Schweine in der Umgegend 55—57 Jl je Zentner 
gezahlt, — Die an die Landwirtschaftskammer in 
Hamburg-Altona gelieferten fetten Schlweine erziel 
ten je nach Größe und Güte 62—64 -41 je Zentner. — 
Im Viehhandel kosteten gute Milchkühe 400—500 -41, 
Fehrkühe' 270—350 Jl, Kalbkühe 450—550 Jl, Kalb- 
quien 375—450 -41. 1jährige Ochsen 160—200 -41. 1A* 
jähriae Ochsen 200—300 Jl. 2jährige Ochsen 300—360 
dl, Kälber 10—60 dl das Stück. Antrieb 2 Rinder. 
Kieler Ferkelmarkt 
vom 12. Juli 1930. Piund Lebendgewicht 0.70 bis 
0,80 dl, Stück von 18 bis 25 dl. In einzelnen Fällen 
wurde über Notiz bezahlt. Auftrieb 230. Handel 
mittel. 
ah. Bad Bremstedt. 12. Juli, Dem heutigen 
Ferkelmarkt waren 209 Ferkel und Läuferschweine zu 
geführt, gegen 134 in der Vorwoche. Der Handel 
war mittelmäßig. Es wurden folgende Preise er 
zielt: 4—6 Wochen alte Tiere 14—17 Jl, 6—8 Wo 
chen alte Tiere 17—20 dl, 8—12 Wochen alte Tiere 
20—30 dl. Nach Gewicht gehandelt kosteten die 
Ferkel 0,75—0,85 dl und die Läuferschweine 0,60 bis 
070 -41 das Pfund Die Preise gaben gegenüber 
der Vorwoche noch wesentlich nach. Fettsck'weine wur 
den das Pfund Lebendgewicht mit 0,57—0,58 d! ge 
handelt. Beste Ware wurde über Ratiz bezahlt. 
ah. Kellinghufen. 12. Juli. Dem heutigen Fer 
kelmarkt waren 14 Ferkel zugeführt, gegen 26 in 
der Vorwoche. Es kosteten 4—6 Wochen alte Tiere 
20—24 Jl, 6—8 Wochen alte 32—34 dl. Der Markt 
wurde geräumt. 
Itzehoe, 14. Juki, Die Polizeivevwgltung Itzehoe 
teilt mit, daß der Montags stattfindende Ferkelmarkt 
in der Itzehoer Viehmarkthalle wegen Ausbruchs der 
Maul- und' Klauenseuche bis auf weiteres gesperrt 
bleibt. 
Kieler Börse 
vom 12. Juli 1930. Erzeugerpreise. P-eise verstehen 
sich für gesunde Durchschuittsgualität der letzten Ernte 
ver 1000 Kg. bei waggonweisem Bezug ab Holstein: 
Weizen, 79/79 Kg, DurŞinittsyualität 304,— dl, 
Roggen, 72/73 Kg. Durchschnittsqualität 160,— dt, 
Wintergerste 170,— dl, Sommergerste 203,—, dl, 
Russeugerste, ab Hamburg verzollt 207,— -41. Hafer, 
weiß, 53/54 Kg. 172,— -41, Ackerbohnen 170,— -41, 
Kleeheu. per 50 Kg, alt 3,— -41, neu 2,80 Jl, Wiè- 
'eubeu alt 2,70 dl, neu 2,30 dl, Preßstroh 1,60 -41, 
Häcksel 1,70 dt, Speisekartoffeln per 50 Kg,: Glück- 
städter 4,50 dl, andere Frühkartoffeln 4,— Jl. 
Tendenzbericht. 
Kiel, 12. Juli. Das Angebot in altem Weizen 
ist fast verschwunden. In Roggen bekunden die Müh 
len Zurückhaltung. Etwas fester lag inländischer 
Hafer. Rach Wintergerste neuer Ernte zeigte sich 
etwas Nachfrage, da die Preise im Derhşältnis zu 
ausländischer Fuitergerste billig erscheinen. Auf dem 
Futtermittelmarkt lag Welzenkleie wegen der dro 
henden Zollerhöhungl wesentlich fester. Oelkuchen 
notierten unverändert. Soyafchrot wurde zu etwe.s 
höheren Preiisen angeboten. 
Heider Produktenbörse 
vom 12 Juli 1930 Die heutige P/eduktenbörfe no 
tierte folgende Preise: Weizen (76/7: Kg.) 15,00 bis 
15,25 dt, Rooaeu (72/73 Kg.) 8,00—8,25 Jl, Hafer 
154/55 Km) 8.20—8,40 dl, Sommergerste 9,50—10 dt. 
Wintergerste 9,00—9.30 dl, Wiesenheu 1. Schnitt 1,80 
dl, Klceheu 1. Schnitt 2,40 dl, Roggenstroh (alte 
Ernte) geb. 0,80 -/(1, Haserstroh (alte Ernte) geb. 
0.80 dl. Weizenstroh (alte Ernte) geb. 0,80 dl, Stroh 
im Quadratballen, franco Station, frei Decken 1,50 
dl, Weißkohl (neue Ernte 5,— -11, Runkelrüben 0,90 
dl. Sellerie, große 15,— Jl, kleine 10,— dl. Kar 
toffelstöcken 8,— dl, Häcksel 3.— dl je Zentner. 
Kêeķer BŞĢ. 
Ohne Gewähr 
Derkaussschulung in Amerika und bet uns, von 
Dr. Friedrich Bermet, Verlag Organisator A. G. 
Zürich, Frankfurt a. M. Aus dem Inhalt: Dienst- 
fähigkeit und Dienstwillieckeit, Verkaufsschulung in 
England. Sachliche und personelle Grundlagen der 
Dertriebsrationalisierung, Verlaufsschulung im De 
tailhandel, der Kontrollkuude usw. 
Der Organisator, Monatsschrift mit der Beilage 
„Reklame". Wer Wirkung bei seiner Reklame er 
reichen will, lese den vorzüglichen Aufsatz „Werbe- 
fachmann und Werbetext" im Juniheft der Monats 
schrift „Der Organisator", er wird ihm manche gute 
Anregung geben, es in Zukunft besser zu machen. Auch 
die übrigen Artikel enthalten alle irgend eine gute 
Idee. Probehefte (1,80 Rdl) und kostenlose Prospekte 
find zu beziehen durch den Verlag Organisator, Frank 
furt a. M., Weißfrauenhof. 
Ferner erschien in dem Verlag Organisator A. E. 
Zürich 6 (Verlag Organisator, Lothar Schmidt, Frank 
furt a. 91?. Weißirauenhos) die Sch ritt „Viel bessere 
Ladengeschäfte". Leichtverständliche Anweisungen zur 
Umorganiiation und erfolgreichen Führung,, von H. 
Stokar. Neben der Literatur über Verlaufskunst iw 
Anleihen 
12. Juli 
5. Juli 
Mittjebot 
Nachfr. 
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Angebot 
Nachfr. 
bezahlt 
5°/°Ld'ch.Är..D.. 
Roggen -Pfanddr. 
50/0 Ld sch. General- 
Roggen-Pfandbr. 
10% Goidpsand. 
briefe der Schl.'H. 
Landsch. . . 
8O/0 Goldvfanddr 
d. Schl.-H. Ldich. 
6% Goldpfandbr. 
d. Schl.-H. Ldsch. 
8% Goldpfandbr. 
des Kreditoereins 
Aktien 
Bankv.f.Schl.-H. 
Kieler Bunk . 
Schleibank, alte 
do. junge 
Schl.-H. Bank . . 
Westholst. Bank 
Brauerei Z. Eiche 
Kie cr Schloft- 
Schisier.-Brauerel 
Getreide-A.-G. 
Kaopeln 
Habermann & E> 
Neue Dampfer-E 
7.50 
8,00 
98.00 
97.50 
125.50 
137.50 
137.50 
181.00 
88.00 
96 25 
8.00 
125.50 
137.50 
126.00 
189.00 
125 00 
125 50 
üeher 
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