ler
ch-
:er
en
:uf
>n-
tnt
ett
in
ti*
>rt
fte
>r-
Haltung
Dienstag, den 1. Juli
Beilage der Schleswig.Holsteknischen Landeszeitung (Rendsburger Tageblatt)
DZsttigs Geşşchèchim.
So mutz man es machen!
Ein Gütler aus der Umgebung kam geschäfts
halber mit dem Rade nach Pfarrkirchen. Nachdem
er feine Geschäfte geregelt und sich im Gasthaus
genügend gestärkt hatte, wollte er die Heimreise
antreten. Da es aber stark zu regnen anfing, nahm
er sich ein Mietauto und ließ sich heimfahren. Zu
Haufe angekommen, bemerkte er erst. daß er fein
Fahrrad vergessen hatte. Kurz entschlossen fuhr
er deshalb mit dem Auto wieder nach Pfarrkirchen
zurück und strampelte dann auf seinem Fahrrad
heim.
Von nun an überflüssig.
In einem Wirtshaus bei Wellersbach bestellte
ein Herr Knackwürste in Essig und Oel. Nach einer
Weile erschien die Wirtin und erklärte mit Be
bauern: „Knackwürste in Essig könnes schon haben,
aber auf das Oel müssen S' verzichten. Seit wir
elektrisches Licht im Haus haben, ist kein Oel mehr
im Haus."
Zwei Hüte und kein Kopf.
Zwei biedere Bürger, die die besten Freunde
waren, hatten sich zu einer Feier in einem Dorfe
bei Memmingen eingefunden. Nach einem ver
gnügten Abend zogen die beiden fröhlich nach Haufe.
Am nächsten Morgen aber mußten sie die schreckliche
Feststellung machen, daß ihre Hüte vertauscht waren.
-Kurz entschlossen begaben sich die zwei wieder in
das Dorfwirtshaus zurück, um sich nach ihren ver
wechselten Hüten zu erkundigen. Doch auch der
Wirt konnte keinen Aufschluß geben. Die beiden
hotten sich — über den Verlust schon halb getröstet
-— wieder auf den Heimweg gemacht, als der eme
Freund bemerkte, daß der andere feinen Hut in der
Hand halte, und dieser erkannte nun auch auf dem
Kopf des anderen feinen Hut.
Ordnung muß sein.
In einer Münchener Volksschule traf eines
Morgens eine Lehrerin ihre Kollegin nicht im Klas
senzimmer an. Sehr erstaunt darüber fragte sie die
Zurückkommende, wo sie denn gesteckt habe. Als
diese ihr eine sehr natürliche Antwort gab und
meinte: „Das wird Ihnen doch sicher auch einmal
passieren?", wurde der Kollegin die Antwort:
„Nein, ich teil mir's ein!"
Die Gebrauchsanweisung.
^ Ein älterer Herr schickte an einen guten Freund
in Regensburg eine sorgsam verpackte Kiste, da der
Inhalt zerbrechlich war. Der Freund öffnete die
Kiste nach Empfang nicht gerade sehr rücksichtsvoll
und fand schließlich auch nur noch Bruchstücke vor.
Ganz zu unterst der Kiste aber lag ein Brief, dessen
Inhalt lautete: „Lieber Freund! Diese Kiste mußt
du sehr vorsichtig öffnen, denn der Inhalt ist zer
brechlich!"
vie Atlantikmädels.
Roman von G. Meerstedt.
8) (Nachdruck verboten.)
„Der wäre dos wenigste, kleine Hannelore. Ein
Werftarbeiter reist nicht wie eine amerikanische Mil
liardärsfrau. Ich nehme einfach meinen Koffer
und fahre mit der Straßenbahn von einer Wohnung
/n die and-re. Und wenn ich gut rechne, werde ich
die Miete wohl erschwingen können."
„Oh!" sagte Hannelore. Und in diesem „Oh"
lag die Seligkeit über eine ganze Weihnachtsbe
scherung.
„Oh — ja oder oh — nein? Ein junger Ame
rikaner ist kein alter Hamburger, dem ein gespro
chenes Wort für einen Abschluß genügt."
Ein altes Ehepaar, das aus einer Garten
pforte tritt, schaut zur Seite. Er schmunzelt und
-sie lächelt. Hamburger nach altem Schrot und Korn
sind immer diskret.
„Aber das mit dem Werftarbeiter darfst du
Mutter nicht gleich sagen, Hal" — Hannelore drückt
-ihren Kopf zärtlich an Hals Arm — „sonst be
kommst du die Stube nicht. Ein Glück nur, daß
man ihn dir nicht anmerkt. Vielleicht, wenn Mut
ter dich erst richtig kennen lernt, gewöhnt sie sich
an den Gedanken. Aber schwerhalten wird's doch."
„Ich kann ja sagen, mein Vater ist ein reicher
Werftbcsitzer in Amerika —" Hal lacht gutmütig.
„Um Gottes willen, Hal, und dann mußt du
-bei Gelegenheit dein leeres Portemonnaie aufzei
gen. Du brauchst nur einmal arbeitslos zu wer
den. — Und außerdem muß jo doch einmal alles
herauskommen, wenn —" Hannelore erschrak. Die
schämte sich. Von dem, was sie als ganz selbstver
ständlich annahm, hatte Hal ja noch gar nicht ge
sprochen. Sie war in angstvoll peinlicher Verle
genheit.
„Warten wir aas das nächste Jetzt, kleine Han-
"îļore," sogt Hal gemütlich. „Sonst hätte ich. wenn
ich deine Mutter als zwei Gegner rechnen muß, jetzt
vier gegen mich."
Die Atlantik-Girls tanzten im Monat Dezem
ber in Berlin im Zirkus, und zwar im Rahmen ei
ner Ausstottu n g s pa n t om i me als Salonnummer.
Hier^oh ouch Mary-Mabel gleich am ersten Abend
den Fremden wieder, dem sie am einunddreißigsten
Oktober zwischen den Kulissen des „Olympia" be-
Hier bin ich!
Eine Mutter kommt mit ihrem 6jährigen Mä-
derl von einem Ausflug zurück. Ais sie an die
Bahnsteigsperre von Sauerlach kommen, flüstert die
Mutter ihrem Töchter! zu: „Mach dich kleiner, damit
ich für dich nicht zu zahlen brauche!" Gehorsain
schlüpft die Kleine rasch im Gedränge durch die
Bahnsteigsperre, während die Mutter noch draußen
steht. Da, auf einmal ertönt der Ruf: „Mutter,
'beeil dich, ich hab mich schon durchgeschwindelt!"
Dee grsßie K§r WM.
Es ist klar, daß der größte Zirkus der
Welt nur in Amerika seine Heimat haben
kann, dem Heimatland von Barnum und
Bailey,' der größte Zirkus ist sogar mit die
sem bekanntesten und ältesten aller amerika
nischen Schaustellunternehmungen vereinigt.
Er wurde von den Brüdern Ringling ge
gründet und besteht seit 1884. Damals began
nen die Brüder sehr bescheiden mit einem 27
Meter langen Zelt, 22 Pferden und 11 Wag
gons ohne sonstige Tiere. Ihr gewaltiger
Aufstieg wird dadurch gekennzeichnet, daß sie
jetzt über 1600 Angestellte, 735 Pferde und
mehr als 100 andere Tiere verfügen, die auf
Reisen in 1000 Doppelwaggons transportiert
werden. Das Unternehmen beschäftigt sogar
eigene Aerzte, Tier- und Zahnärzte, Rechts
anwälte und Detektivs sowie Wanderlehrer
für 60 mitreisende Kinder. Die Zelte fassen
15 000 Personen, jährlich besuchen 4 Millionen
Menschen die Vorstellungen, wobei an Ein
trittsgeldern 6 Millionen Dollars einkommen.
Bevor der Zirkus in einen Ort kommt,
müssen Statistiker die nötigen Voruntersu
chungen über die dort herrschenden Einkom
mens- und Arbeitsverhältnisse anstellen, über
Bankguthaben der Geschäftsleute, über Eisen
bahn- und Straßenverhältnisse, um so zu er
gründen, ob man auf genügenden Besuch auch
von Farmern der Umgebung rechnen kann.
In früheren Zeiten erfolgte der Einzug in
einer 5 Kilometer langen Parade. Dies ver
bietet jetzt aber der rege Autoverkehr. Wie
die Besitzer einem Journalisten angegeben
haben, sind die gezeigten „Abnormitäten" fast
alle echt, mit Ausnahme kleiner Retuschen,
die notwendig sind, wenn etwa ein wild aus
sehender Neger aus den Südstaaten als wil
der Mann von Borneo ausgegeben wird. Auch
war das „Zwischenglied zwischen Tier und
Mensch" nur eine mißgestaltete, wenn auch
gebildete und begüterte Negerin. Solche „Ab
normitäten" bewerben sich dauernd um An
stellungen, manche werden auch durch Hagen-
beck vermittelt. Der Bestand an wilden Tie
ren wird durch Geburten nur bei den Wild
katzen vermehrt, Elefanten und Affen ver-
gegnet war. Vielleicht hätte sie ihn unter der
Schminke und mit der schwarzen Perücke nicht so
gleich erkannt. Aber er sprach wieder mit Hela.
Und das gab Mary-Mabel einen Stich, so sehr sie
Heia auch schätzte, weil sie ungefähr die gleichen ge
raden Wege ging, wie sie selbst.
Mary machte keine Andeutung über den Mann,
mit dem sie Hela Krön zum zweiten Male zusam
mengesehen hatte. Aber sie hatte -das Gefühl, als
ob zwischen den beiden irgendwie eine Zusammen
gehörigkeit bestände. ZuM mindesten durch eine
Gleichheit der Verhältnisse, denen sie entstammten.
Sie -dachte manchmal, daß das Gir-lskleid, so hübsch
Hela auch in ihrer kraftvoll sportlichen Art tanzte,
bei ihr immer wie geborgt ausschaute. Sie war
weder darin aufgewachsen, noch würde sie je hin
einwachsen. Und zu dem schlanken Mann im Po
lenkostüm paßte weder die dicke Schminke, noch die
für Scheinwerserlicht berechnete billige Buntheit
aus dem Kostümfundus des Zirkus.
Der Fremde ritt in der Pantomime eine Sa
lonnummer. Eine wilde Szene, die sich um das
Einholen eines entführten Mädchens drehte. Er
ritt mit der tollkühnen Sicherheit eines Cowboys.
Aber er sah aus wie ein Fürst aus Polens Glanz
zeit.
Nach der Girlsnummer, als Mary an Helas
Seite der Garderobe zustrebte, stand der Fremde im
Zirkusgang. Hela entschuldigte sich schnell bei Alary
und ging in der Richtung des Fremden, der sich
bereits abgeschminkt und umgekleidet hatte und
nun dos Gesicht trug, von dem Mary meinte, daß
es ihm zustünde.
Es war nur ein kurzer Blick, den Mary zu dem
Fremden hingeworfen hatte. Ohne sich umzudrehen,
schritt sie weiter. Da erreichte sie ein kurzer Zuruf
Helas. Sie kam mit dem Fremden hinter ihr her.
„Herr Leopold Egg, ein alter Bekannter von mir
aus Oesterreich, möchte dich kennenlernen, Mary".
Man sprach ein Weilchen zusammen. Leopold
Egg hatte die liebenswürdige, verbindliche Art des
Oesterreichers. Nur gedämpfter. Er wohnte nicht
auf der ab-soluten Sonnenseite, auf der die Oester
reicher sonst zu wohnen pflegen. Man vernwchte
sich wohl vorzustellen, daß dies Gesicht völlig sorg
los sein konnte. Aber jetzt war Leopold Egg ge
wiß nicht ohne Sorgen. Mary kam er vor wie
einer, der irgend etwas Schlepptau hatte. Wie
eine Lustjacht, die vollbeladene Schuten abschleppen
mehren sich sehr selten in der Gefangenschaft.
Ein ungeheures Kapital ist in dem Tierpark
angelegt, denn es kosten z. B. Löwen 2 400 bis
6 000, Tiger 16 000, Elefanten 17 000, See
elefanten 40 000, Yaks 4 000 Mark.
Beeses Weit
Das Speijckartenwörterbuch.
Nach einem Stockholmer Bericht des „Tägl.
Korresp." hat anläßlich der Stockholmer Ausstel
lung. die nach dem nordischen Venedig auch viele
ausländische Gäste, vor allem Deutsche, Engländer
und Franzosen lockt, der schwedische Gastwirt
Artu-r Vergenhagen mit einer Erfindung seine
Aufwarkschaft gemacht, die nicht nur innerhalb,
sondern vor allem außerhalb der Wirtekreise mit
Beifall begrüßt werden dürfte. Er hat ein „L-exi-
kon-Meny" (der Schwede schreibt Menu hinten
mit y!) eingeführt. Zn seiner Gaststätte werden
alle Gerichte auf der Speisekarte in vier verschie
denen Sprachen aufgeführt. Jeder Fremde findet
seine Umgangssprache sofort, da über jeder Spra
chenreihe die Landesfarben in Buntdruck zu sehen
sind. In der obersten Reihe stehen von links
nach rechts die schwedische, dann die deutsche, eng
lische und französische Flagge. Darunter etwa
drotting soppa — Königinsuppe — Consomme
a la reine — the Queen's soup
und rechts davon die Preisangabe.
Zeder Fremde find-et also unter seiner Landes-
farbe gleich die Gerichte, die er braucht. Und falls
er nicht wissen sollte, was beispielsweise „Falsche
Schildkrötensuppe" bedeutet, — na, daneben steht
auf Englisch dann „Moctu-rtle" un-d dann — weiß
er ’s ja.
Aber — ohne Spaß! —, dies Vorbild des
Schweben Berg-enhagen verrät mehr Vernunft als
so manche andere Neuerung.
/
Die Uhr im Stratzenpslaster.
Die Amerikaner haben gefunden, daß im
allgemeinen die öffentlichen Uhren zu hoch
angebracht sind und dadurch, daß man in die
Höhe sehen muß, verschiedentlich Verkehrsun
fälle veranlaßt worden sind. Infolgedessen
sind in Neuyork jetzt versuchsweise Uhren in
den Bürgersteig eingebaut worden, die mit
einem dicken Schutzglas überdeckt und zum
Schutz vor den Füßen der Passanten mit
Stahlreifen umrahmt sind.
Die Sparkasse eines aligriechischen Geizhalses.
Unter den Entdeckungen, die die amerika
nische „Schule für klassische Studien" in Athen
im Verlauf ihrer vorjährigen Ausgrabungs-
täigkeit an der Stadtmauer von Korinth ge
macht hat, ist die in der Mauer versteckte
Sparkasse eines Geizhalses, die 2 260 Jahre
soll. Oder wie ein Luxuspfevd, das sich plötzlich
vor einem Grünhökerwagen findet. Etwas stimmte
in Leopold Eggs Leben nicht.
Als die beiden Mädchen nach der Vorstellung
zusammen den Heimweg antraten, die übrigen
„Unmündigeren" begaben sich unter Frau Robert
sons Schutz nach dem kleinen Hotel, in dem man
diesmal gemeinsam Unterkunft gefunden hatte, war
Hela zum ersten Male beinahe so etwas wie ge
sprächig. Sie verließ das neutrale Gebiet der En
gagementserlebnisse und -Erfahrungen und sprach
von jemand, an dem sie offenbar menschlich betei
ligt war. Von Leopold Egg. „Ein armer Teufel",
sagte sie sinnend, und ihre Stimme war warm von
Anteilnahme. „Er ist nicht imstande, sich aus das
Leben, das er zwischen Kulissen, Bühnenarbeitern,
sich hebenden und fallenden Vorhängen führen muß,
einzustellen. Man darf sich nicht an die Worte Geld
und Bezahlung stoßen. Im Gegenteil, man muß
sie so häufig wiederholen, daß der Agent oder der
Direktor weiß, daß man ihren Sinn kennt. Sonst
kann es vorkommen, daß man seine Luftsprünge nur
für den Direktor und das Publikum macht, daß
aber aus unseren Taschen selbst bei einem Salto-
mortale nichts herauskollert."
„Wird Egg schlecht bezahlt?"
„Miserabel! Er arbeitet mit seinem eigenen
Pferde und bezieht sür seine Nummer im Monat
vierhundert Mark. Dafür muß er noch das Futter
für das Pferd stellen. Man kann sich ja denken, daß
bei einer solchen Gage die Verpflegung des Pfer
des besser ist, als die des Herrn. Und daß erst et
was in der Krippe sein muß, ehe etwas auf dem
Tisch stehen kann. Dazu kommt noch eine abgöttische
Liebe, die Egg für seinen Gaul empfindet. — Er
würde, ohne mit der Wimper zu zucken, für ihn
hungern."
„Ich finde, bei der Leistung müßten doch Pferd
und Herr satt werden", sagte Mary. „Sollte inan
da nicht irgendwie Abhilfe schaffen können als Ka-.
meraden, die auf dem gleichen Boden stehen?"
„Schwerlich! Egg ist erst kurze Zeit in der
Manege und auf der Bühne. Und Anfängern stellt
man Bedingungen, läßt sich aber keine von ihnen
stellen —"
„Das kommt auf den Menschen on. Eggs Rei
ternummer ist vollwertig. Sie reißt den ganzen
Akt heraus. So wie wir ja auch den ganzen Zir
kustanzkram herausreißen."
dort verborgen lag, sicher die kurioseste. Der
Schatz besteht in einer Sammlung von 10
Goldmünzen aus der Zeit Alexanders des
Großen und 41 Goldstücken aus der Regie
rungszeit von Alexanders Vater, König Phi
lipps von Mazedonien. Die Goldstücke zeigten
sich in so tadellosem Glanz, als wären sie
eben funkelnagelneu aus der Münze gekom
men. Andere Funde der Schule betreffen nach
dem soeben von dem Leiter der Expedition,
Carpenter, erstatteten Bericht die Freilegung
einer römischen Badeanstalt und einer Töpfe
rei, die beide aus dem 5. und 6. Jahrhundert
vor Christi Geburt stammen. Das Bad ent
hält Badewannen aus Marmor, Duschvorrich
tungen und dem Schmuck dienende Statuen,
während in der Töpferwerkstatt an die 2 000
Basen aller Größen und Formen gefunden
wurden, die neues Licht ans das altkorinthi
sche keramische Gewerbe werfen dürften. Ge
funden wurden fernerhin der Marmorkopf
eines römischen Kaisers in heroischer Hal>
tung, ein kleiner Kopf, der im 5. Jahrhundert
vor Christi modelliert wurde, und eine An
zahl byzantinischer Platten aus frühchristli
cher Zeit.
Roda Roda und das Finanzamt.
Von Roba Roda, dem Anekdotenkönig, er
zählt man sich im Romanischen Kaffee folgende
angeblich wahre Begebenheit:
Der Besitzer der roten Weste, R. R., erhielt
eines Morgens vom Finanzamt die Aufforderung,
sich wegen seiner Steuererklärung zu verantwor
ten. Empfängt ihn der Beamte: „Herr, Sie
haben da eine Steuererklärung abgegeben, die
mir zu niedrig erscheint. Sagen Sie mir die Wahr
heit, wieviel haben Sie wirklich verdient?"
Erwidert Roda Roda: „Genau soviel, wie in
der Erklärung angegeben, keinen Pfennig mehr
und keinen Pfennig weniger."
„Herr, machen Sie keine Witze," schleudert ihm
der Beamte entgegen. Rodas k. u. k. Gesicht legt
sich in schwere Falten und ganz wehmütig ertönt
sein: „Ja, von was soll ich dann leben?"
WcherMch.
Flugtag in der Kleinstadt. Nicht jeder hat das Glück,
in einer Stadt mit einem Flughafen zu wohnen. Nur hoch
oben im unendlichen Blau des Himmels sehen sie den blin.
kenden Vogel ziehen. Für diese Wartenden werden nun a-uch
in abgelegenen kleinen Städten Flugtage organisiert. Wollen
Sie das Leben und Treiben eines solchen Flugtages in einer
Kleinstadt miterleben? — Es steht in der „Woche". Es sind
auch noch viele andere Aufsätze und Bäder in dem neuen
Heft der „Woche". Sie erhalten es llberaU für 50 Pfennig.
„Bunte Welt", ein neues, farbenprächtiges Blatt für
2g Pfennig. Eine überraschende Vielseitigkeit des Inhalts,
künstlerisch illustrierte Aufsätze und Erzählungen, aktuelle
Bilder aus aller Welt, prachtvolle und lustige Bilderserien in
bunten Farben, ein farbiger Modeteil und viele andere Neu
erungen. Für 20 Pfennig ist die Wochenschrift, die leden
Dienstag erscheint, überall zu haben. Probenummern liefert
auch der Verlag in Hamburg, Ernst Merüstmße 9—21.
Hela lachte. „Du bist ein origineller Kerl,
Mary. Du wirst dich auch hier behaupten."
„Und wie! Heute habe ich Frau Robert-son
eine Zulage von Hundert im Monat abgeknöpft.
Sie wollte erst einen Ohnmachtsanfoll kriegen, aber
dann besann sie sich rechtzeitig, daß Mary-Mabel
waschechte Hamburgerin ist und nicht weit von St.
Pauli gewohnt hat — in der Gegend läßt man sich
nicht verblüffen." Eine Weile dachte Mary nach.
„Wir müssen -dem Egg helfen, Hela —I"
„Wir können ihm nichts anbieten, Marpl"
„Das wäre auch keine Hilfe, sondern'eine Un
verschämtheit dem Egg gegenüber. Er schaut aus,
als ob er selbst von einem Kaiser a. D. nichts ge
schenkt nähme."
Da streckt ihr Heia die Hand entgegen: „Ich
danke dir für dein Verstehen, Mary!"
Mary aber dachte ein wenig traurig: „Also
gehören sie doch zusammen." — Aber nachdenken,
wie man Leopold Egg auf die Beine helfen konnte,
wollte sie deswegen doch.
Ueber eines wunderte sich Mary in der nächsten
Zeit. Nämlich, daß Helga Krön und Leopold Egg
kein stärkeres Bedürfnis hatten, allein zu sein. Sie
zogen Mary so oft hinzu, wenn sie einen kleinen
Spaziergang machten. Die beiden Mädels besuch
ten auch Leopold Egg ein paarmal gemeinschaft
lich. Er wohnte so spartanisch, wie es die Vier
hundert mit Pferd im Monat heischten. Zwischen
einer Kommode mit viertem untergeschobenen Bein,
eineni Stuhl, einem verschossenen Sofa und einem
Tisch, dessen Decke noch einen Abglanz bot von
den Lieblingsspeisen der früheren Bewohner. Mary
brachte bei ihrem zweiten Besuch eine fabelhafte
Tischdecke aus Krepp-Papier mit, über die Leopold
Egg fast liebevoll strich. Da wuchs Dtarys Mitge
fühl bis ins Unendliche.
(Fortsetzung folgt.)
Haarwäsche ohne Waffer geht schneller- mit Kamm
und Bürste und etwas Schwarzkopf-Trocken-Schaumpon
daucrt's nur 3 Minuten, und Sie sehen trotzdem aus,
als kämm Sie gerade vom Friseur. Tie grüne Achteck-
dose zu 1 Mark reicht für Monate. 2 Sorten für
blondes und dunkles Haar.