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vom IS.—28. Juli.
§à. ļtļeueş% Schleswig
Hilfe für ötr Spfer
von Hausöorf.
WTB. Hausdorf, 11? Juli. Die Rettungs
arbeiten in dem Unglücksschacht gehe« «àr
sehr langsam vorwärts. Im Laufe des heu
tigen Vormittages konnte nur ein Toter ge
borgen werden, so daß immer noch Kg ver
schüttet sind. Die beiden Krankenhäuser, in
denen die Leichen aufgebahrt liegen, haben
den Besuch für die Angehörigen freigegeben.
Von der Grubenverwaltung wurde den Hin
terbliebenen, damit sie nicht in Not geraten,
zunächst als Vorschuß auf eine spätere Un
terstützung ein größerer Geldbetrag ausge
zahlt. Der Kreis Neurode hat eine Unter
stützungsaktro» insofern eingeleitet, als für
jeden ledigen Toten 60 RM. und für jeden
verheirateten Toten 80 RDt. gezahlt werden
sollen. Außerdem wird für jedes Kind der
Hinterbliebenen Familien ein Betrag von 20
RM. gezahlt. Die Kreisverwaltung ist auch
bemüht, für diejenigen Bergleute, die in
folge der Katastrophe nicht arbeiten können,
zu sorgen. Sie sollen Arbeitslosenunterstüt
zung mit voller gehobener Fürsorge erhal
ten.
Bon allen Seiten gehen Beileidstele
gramme ein. Die Behörden beratschlagen
über die Möglichkeit der finanziellen Hilfe,
die sehr schnell durchgeführt werden soll. Die
Regierungskommission des Saargebietes hat
einen Betrag von 200 000 Frcs. zugunsten der
vom Unglück betroffenen Familien überwie
sen.
Dre amtliche Bericht.
Großer Heldenmut
der Rettungsmannschaften.
WTB. Neurode, 11. Juli. Der Unfallaus
schutz für Niederschlesien der Grubensicher-
heitskommissivn für den Oberbergamtsbezirk
Breslau tagte für heute auf der Kurt-Schacht
anlage bei Hausdorf der Wenzeslaus-Grube
und kam u. a. zu folgenden Feststellungen:
Am 9. Juli gegen 16 Uhr ereignete sich
auf dem Kurt-Schacht während der Arbeit
ein schwerer Kohlensäureausbruch, bei dem
151 Mann tödlich verunglückten. Die Aus
bruchstelle liegt im Weuzeslaus-Flöz der drit
ten Sohle in der 17. Abteilung. Nachdem die
Lage der Ausbruchsstelle feststand, wurde die
17. Abteilung abgeschlossen, um das weitere
Ueberströmen der Kohlensäure in die Baue
der 18. Abteilung zu verhindern. Zu dieser
Zeit war es „ach Lage der Verhältnisse be
reits ausgeschlossen, daß sich von der Beleg
schaft des Wenzeslans-Schachtes noch Leute
am Leben befanden. Die Rettungs- und
Bergungsarbeiten wurden nach dem Aus
bruch unverzüglich eingeleitet und ununter
brochen Tag und Nacht durchgeführt. Nur da
durch, daß die Rettungsmannschaften, die von
allen niederschlesischen Gruben herbeigeeilt
waren, zur Beschleunigung des Rettungswer
kes ohne Gasschntzgeräte unter Lebensgefahr
vorgingen, wurde der seltene Erfolg möglich,
daß aus dem vergasten Gebiet »och 19 Mann,
die bereits meist bewußtlos waren, lebend
geborgen wurden. Die Lebendgeborgenen
befinden sich außer Lebensgefahr. Um zu den
in der 17. Abteilung noch befindlichen Verun
glückten gelangen zu können, ist noch die Be
seitigung von Kohlensäure aus verschiedenen
Bauen sowie die Aufräumung der Auswurfs
massen erforderlich, eine Arbeit, die voraus
sichtlich noch längere Zeit in Anspruch nimmt
und ununterbrochen fortgesetzt wird. Ueber
die Ursache des Ausbruches läßt sich ein Ur
teil erst fällen, wenn der Ausbruchsherd frei
gelegt ist. •
Die Trauerfeier.
Sämtliche geborgenen Toten des Neuro-
öer Bergwerksunglücks werden auf das Ze
chenhaus Mölke überführt werden. Dort dür
fen sie am Sonnabend nur' von ihren Ange
hörigen besucht werden. In der Nacht zum
Sonntag werden die Toten auf dem neuen ka
tholischen Friedhof iy Hausdorf aufgebahrt.
das Haus
Am Sonntagmorgen um 8 Uhr findet die große
Trauerfeier und die Beisetzung statt. Die To
ten, die nicht aus Hausdorf stammen, werden
nach der Trauerfeier in ihren Heimatorten bei
gesetzt werden. Die Beerdigung erfolgt auf
Kosten der Grube.
Flaggen auf Halbmast.
Das preußische Staatsministerium hat
dem Amtlichen Preußischen Pressedienst zu
folge angeordnet, daß am Sonntag, den 13.
Juli 1930, dem Tage der Beisetzung der Op
fer des Grubenunglücks in Neurode in Schle
sien, alle staatlichen und kommunalen Ge
bäude, die Gebäude der übrigen Körperschaf
ten sowie die Gebäude der öffentlichen Schu
len nach der Bestimmung der Verordnung
vom 29. Juli 1929 halbmast zu beflaggen sind
Am UnglüÄsschacht
warten die Angehörigen der verunglückten Bergleute
Super-Zeppeline mit jeglicher Bequemlichkeit.
Graf Zeppelin, der fim Stuttgarter Her
matboden nach arbeitsreichem, an Enttäu
schungen nicht armem Leben ruht, hat in sei
nen künsten Träumen die völlige Amerikani-
sierung seines Lebcuswerkes nicht voraus
sehen können.
Die Verhandlungen mit der Gooöyear-
Company haben dazu geführt, daß jetzt drei
„Ueber-Zeppeline" — in den amerikanischen
Prospekten heißen sie „Snpcr-Zepps" gebaut
werden. Erfreulicherweise werden diese drei
Schiffe noch irr Deutschland gebaut, während
die amerikanische Gesellschaft schon die Fabri-
kationsrechte gleichfalls erworben und auf
ihrer Werft in Akron sOhio) augenblicklich
einen Zeppelin für Heereszwecke bauen läßt,
der 200 Tonnen Tragfähigkeit und 6,5 Milli
onen Kubikfuß Inhalt hat.
Von den neuen Schiffen wird zuerst
„LZ 128" gebaut.
Alle drei Luftschiffe werden folgende
Maße haben: Länge: 250 Meter,- Höhe 40 Me
ter,- Inhalt: 135 000 Kubikmeter/ Geschwin
digkeit: 120 Stundenkilometer.
Vergleichsweise seien die Maße des „GrM
Zeppelin" wiedergegeben: Länge 286 Meter-
Höhe: 30 Meter,- Inhalt: 105 000 Kubikmeter-
Geschwindigkeit: 100 Stundenkilometer.
Die neuen Schiffe werden 46 Personen
Mannschaft, 120 Passagiere und 10 Tonnen
Gepäck und Post tragen.
Vor allem werden sie dem amerikanischen
Geist Rechnung tragen und einen außerge
wöhnlichen Luxus in der Ausstattung zeigen.
Zu beiden Seiten des Schiffes werden Pro
menadedecks eingebaut. Das Rauchzimmer,
das auf dem „Graf Zeppelin" sehr vermißt
wurde, wird in neuzeitlichem Stil vorhan
den sein. Neben dem großen Speisesaal, in
dem ein Tanzorchester untergebracht wird,
sind Musik- und Schreibzimmer. Auf dem
Dache der vorderen Hülle wird neben einem
Tanzcafe und eine Var sowie ein Sonnen
bad eingerichtet.
„A cafe by day and night club after dark"
heißt es: Ein Cafe am Tag und ein Nacht
klub nach der Dunkelheit.
Und anschließend daran wird festgestellt:
„Man hat also nichts übersehen für die Be
haglichkeit und das Vergnügen der Passa
giere."
Eine Eruvve der Rettungsmannschaften. die trotz heldenmütiger Aufopferung 151 ihrer Kameraoen
nicht mehr lebend zu bergen vermochten
Das Schiff ist mit Radiotelephon und
Fernseher, sowie mit allen technischen Neue
rungen ausgestattet.
Jeder „Super-Zepp" kostet 7 Millionen
Mark. Man rechnet, daß er in einer Le
bensdauer von zwei Jahren 900 000 Kilo
meter zurücklegen wird.
Die Route wird Frieörichshafen, Sevilla.
Rio de Janeiro, zurück über Havanna nach
Lakehurst laufen.
Augenblicklich plant die Gesellschaft den
Bau von Luftschifshallen an den Hauptstati
onen. Die Hallen sollen 330 Meter lang,
100 Meter hoch und 70 Meter breit sein. Mit
voller Ausrüstung. Werkstatt usw. kostet jede
Halle 40 Millionen Mark; falls sie drehbar
gebaut wird, 75 Millionen Mark.
Im Vergleich zu Hafen- und Pierbauten
für die Seeschiffahrt werden diese Kosten als
verschwindend gering angesehen.
Lakehurst soll Zentralflughafen sein.Alle
4 Tage soll eines der Schiffe über den Ozean
fliegen- die Reisedauer beträgt drei Tage.
Lakehurst der Zcntralhafen. Er wird für
günstiger, als Friedrichshafen bezeichnet, das
zu hoch liegt. Infolge der tiefen Lage Lake-
hursts hat das Schiff einen Auftriebsvor
sprung von 5 Tonnen Gewicht.
In einem Jahr soll der regelmäßig«
Dienst beginnen. Snobs und Millionäre wem
den sich wohlfühlen an Bord und mit Perfo«
neuaufzügcn aus dem Speisesaal zur Bar
hinauffahren.
Hoffentlich baut fernere Zukunft auch
einmal Zeppeline, die auch Deutschen de»
Luftverkehr ermöglichen. M. A.
M Siiliiiggfrta iii’SeiL
Der parlamentarische Untersuchungsaus
schuß, den die Lübecker Bürgerschaft zur Un
tersuchung des Säuglingssterbens eingesetzt
hatte, hat die Ergebnisse der Untersuchung in
einem längeren Bericht zusammengefaßt. De«
verantwortliche» Aerzte« werden schwere
Vorwürfe gemacht, vor allem, daß jegliche
ärztliche Kontrolle über die Wirkung der
Fütterung gefehlt habe. Auch wurden die
Kulturen teilweise in demselben Brutschrank
aufbewahrt wie die giftigen Menschentuber«
kelkultnren. Vorgeworfen wird den Aerz
ten auch, daß sie nach den ersten Todesfäl
len nicht sogleich energischere Maßnahme«
znr Rettung der übrigen Säuglinge unter
nommen hätten. •
Die Rechtsbeistände der beschuldigte»
Aerzte übergeben der Presse eine Erklärung.
Danach werden sie keine Stellung zu irgend-»
welchen Anschuldigungen nehmen. Sie bitte»
die Oeffentlichkeit, in der Beurteilung de«
Schuldfrage Zurückhaltung zu üben und dem
Spruch des Gerichts abzuwarten.
Kurze Post. )
IreMch-MöMsche MMWene
wird ļemer.
Nach einer Mitteilung der Direktion dev
Preußisch-Süddeutschen Staatslotterie ist der
Lospreis für die kommende Lotterie, die im
Oktober beginnt, von 120 auf 200 Reichsmark
für das ganze Los erhöht worden. Ob und
welche Verbesserungen mit der Lospreiser,
Höhung verbunden sind, soll demnächst be,
kanntgegeben werdem
V§rMàng wegen ZexaraNsim-
versslgung.
WTB. Düren, 11. Juli. Der Pförtner
Mundt, einer der Haupttäter bei den Ausschrei
tungen in der vergangenen Nacht, hatte sich
bereits heute nachmittag vor dem Schnellrich
ter zu verantworten. Er gab an. aus Haß ge-
gen frühere Separatisteu gehandelt zu haben.
Die Anklage lautete auf fortgesetzte Sachbe-
chädigungen. Nach kurzer Verhandlung bean
tragte der Vertreter der Anklage sechs Wochen
Gefängnis. Das Urteil lautete aus einen Mo
nat Gefängnis bei sofortiger Verhaftung. Der
Angeklagte nahm das Urteil an.
Ein hcher JMjdofftjtet
in Zartàa ersHŞn.
Paris, 11. Juli. Wie aus Barcelona gedrah
tet wirb, ist am Donnerstagabend ein hoher Po»
lizeioffizier durch mehrere Revolverschüsse getötet
worden. Ob es sich um einen politischen Mord
oder einen persönlichen Racheakt handelt, konnte
noch nicht geklärt werden.
krur;r polt.
Die beiden deutschen Segelflieger Kron-
eld und Magersuppe sind bei Schauflüge»
in Scarborought abgestürzt. Beide blieben
unverletzt.
In Amerika ist der schwedische Flieger,
lentnant Erik Lindgren bei einem Fallschirm
absprung getötet.
In Deringhe in der Türkei ist ein Mn.
nitionslager explodiert. Wertvolle Muniti
onsbestände gingen verloren.
Bei Kolbcrg ist ein großer Waldbrau-
ausgebrochen, der ein Gebiet von 200 Morgen
vernichtete.
Aus Korea werden große Ueberschwem-
mungsschäden gemeldet. Tie Zahl der Toten
ist erheblich. Tausende von Häusern wurden
vernichtet.
In einer Glühlampenfabrik in Ujpest iss
ein _ großer Brand ausgebrochem Mehrer«
Personen wurden verletzt.
Einem Teil der heutigen Auflage der Lan«
deszeitung liegt ein Prospekt der Firma
Hamburger Engros-Lager. Neumünstcr, bei.
Srit 20 Zahlen
àrsMLWNķHL PàÄHîck SchwÄMŗ, Kêl.
Den in der Umgegend von Hoheuwestedt
bezogenen Exemplaren der „Laiideszeitung"
liegt heute ein Prospekt der Firma Johannes
Wohlers, Hohcnwestedt, bei.
Lehrplan frei!
Fernruf 5967
Deri
gera
für
gewi
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was
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Tisch
biete
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Kam
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baut
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