Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Mss VMmmimerEc, 
Zezs* à§ ^s'GLáêZ^Ä'MSâGâMZTàs WMâ à§ MŞâZşş«dGI-L?MMààşşS§ à ‘Mens&sfcszp®, 
Zur ICgührigen tfugung à§ 
XreisHujutÊwericerbunc&es MŞMààWŞ. 
Don Bäckerobermeister H. W i l I m a u n - Hann over, Präsident des Nordwestdeutschen Handwerker- 
bundes e. V. 
Im Kampf um Erhaltung und Freiheit unse 
res Berufsstandes ist dis freie wirtschaftspolirische 
Vündebewegung des Handwerks vor 10 Jahren 
neu ins Leben gerufen. Ziehen wir heute die Bi 
lanz aus dieser zehnjährigen organisatorischen Tä 
tigkeit, so dürfen wir mit Stolz bekennen: Eine 
gewaltige Fülle zäher Arbeit und stetig sich er 
neuernder Pflichten hat innerhalb unserer Organi 
sation die Schickfalsverbundenheit geschaffen, die 
allein den erfolgreichen Kampf für die Lebens 
fähigkeit unseres Handwerks sichert. Schwere Jahre 
sind über Volk und Wirtschaft hinweggegangen. 
Häufig wurde das Maß des Erträglichen über 
schritten. Mangelnde Arbeit, die sich in der stetig 
wachsenden Arbeitslosigkeit ausdrückt, die Verteue 
rung der Produktion durch die immer unerträglicher 
werdenden steuerlichen und sozialen Lasten und be 
schränkte Kredite zu durchweg übersteigerten Zins 
sätzen sind Merkmale unserer schweren Zeit. Immer 
noch wollen die sogenannten „breiten Schichten" 
und unter ihrem politischen Willen die gesetzgeben 
den Körperschaften die wahren Gründe unseres 
wirtschaftlichen Tiefstandes nicht erkennen. Eine 
wirtschaftsfeindliche Gesetzgebung der letzten Jahre 
hat die Privatwirtschaft auf das schwerste gefähr 
det und in seinem Bestand erschüttert. Daran ha 
ben auch noch so wohlwollende Regierungserklä 
rungen der Vorjahre, denen die Taten leider nicht 
folgten, nichts zu ändern vermocht. Hier soll es 
klar zum Ausdruck gebracht werden, daß der Ruf 
nach Staatshilfe bisher keine allzu große Beach 
tung gefunden hat und auch in Zukunft nicht fin 
den wird. Die politische Willensbildung mit dem 
Ziele bewußter Selbsthilfe ist und bleibt das A 
und O einer Organisation und die Voraussetzung 
für eine erfolgreiche Vertretung der berufsstän 
dischen Interessen und Belange gegenüber der 
Oeffentlichkeit und den gesetzgebenden Körper 
schaften, und gerade hier gibt es eine Fülle von 
Aufgaben. Sie können in diesem Zusammenhange 
nur kurz gestreift werden. 
Zuerst ein Wort zur Verbundenheit und 
Schicksalsgemeinschaft der mittelständischen Berufs 
stände untereinander. Mit Gewerbe und Einzel 
handel steht das Handwerk im Kampf gegen die 
Regiebetriebe, Warenhäuser, jede Kommunalisie 
rung und Sozialisierung. Alle von dieser Seite 
her drohenden Gefahren sollten stets die verbun 
dene mittelständischs Wirtschaft als gemeinsamen 
Gegner finden. Das Handwerk ist bereit, mit den 
übrigen mittelständischen Kreisen vereint einzutre 
ten juir Freiheit und Erhaltung der Privatwirt 
schaft als dem einzig möglichen Fundament einer 
gesunden und konkurrenzfähigen deutschen Volks 
wirtschaft. 
Ein Wort noch zum Verhältnis des Hand 
werks zur Landwirtschaft. Hand an den Pfug und 
Hand an den Hammer. Handwerk und Landwirt- 
wirtschaft gehören zusammen. Nicht immer hat 
auf beiden Seiten für die Wahrheit dieses Wortes 
bas richtige Verständnis bestanden. Die Gründe 
dafür sollen hier nicht untersucht werden. Eins 
aber steht fest: Der gemeinsame Feind ist die ge 
bundene marxistische Wirtschaft. Das klar erkennen, 
heißt:^ das gegenseitige Verhältnis bessern und 
gegenseitiges Verständnis aufbringen, wenn es 
auch einmal schwer fällt. Das Handwerk verkennt 
nicht, daß es der Landwirtschaft schlecht geht, und 
es ist daher stets für die Belangs der Landwirt 
schaft eingetreten. Das Handwerk befindet sich 
aber zumindest in gleicher Notlage, und ist es da 
unberechtigt, auch von der Landwirtschaft für seine 
Not Verständnis zn fordern? Das Gesunden bei- 
's. Berufsstande ist auf Grund ihrer engen Wech- 
setvozrLt,ungen nur dann möglich, wenn Hand 
werk und Landwirtschaft zusammenhalten. 
Auch im Verhältnis des Handwerks zum Reich, 
zu den Ländern und Kommunen will ich mich nicht 
in Alltagsfragen verlieren. Eins aber muß in 
diesem Zusammenhang festgestellt werden: Die 
allgemeine Rücksichtnahme von Reich. Ländern und 
Gemeinden auf die Belange der Privatwirtschaft 
ist in jedem einzelnen Falle eine ungenügende. 
Das Handwerk und mit ihr die gesamte Privat 
wirtschaft muß daher in erster Linie fordern, daß 
die Gesetzgebung in einem ganz anderen Ausmaße, 
als das bisher geschehen ist, dem Charakter unv 
der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft angepaßt 
wird, vor allen Dingen unsere Steuergesetzgebung. 
Die Erzbergersche Steuerreform hat den Gemein 
den und Ländern die finanzielle Selbständigkeit, 
auch die Verantwortung für die Ausgabe- und 
.^unahmewlrtfchaft genommen. Damit haben die 
^.azelnen Staatsbürger zugleich die Kontrolle über 
Ņ Notwendigkeit und Tragbarkeit neuer Steuern 
? e ”° ten . Darum kämpft das Handwerk für eine 
cscyleunigte Steuer- und Lastenreform, deren 
rundgsdiiņke die unbedingt notwendige Steuer- 
^înheitlichung sein muß, damit auch der ge- 
ynliche Sterbliche wieder in der Lage ist, seinen 
vteuerzettel losen zu können, und damit der stän- 
orge Steuerberater allmählich in unseren Be 
trieben entbehrt werden kann. Hauptsteuer muß 
nach diesem Steuervereinheitlichungsgesetz die Ein 
kommensteuer mit einem beschränkten Zujchlags- 
recht der Länder und Gemeinden jein, um dadurch 
die finanzielle Gesundung der staatlichen Ord 
nungszelle, der Kommune, zu sichern, aber auch 
jeden einzelnen zur Aufbringung der Lasten im 
Verhältnis zu seinem Einkommen nach dem 
Grundsatz „gleiches Wahlrecht — gleiches Zahl 
recht" heranziehen zu können und damit die Ver 
antwortung auf finanziellen Gebieten zu heben. 
Für Sozialpolitik hat das Handwerk immer ein 
befwioeres Verständnis gehabt, was in seiner gan 
zen Qnuktur begründet liegt. Es lehn! aber die 
Sozialvolitik von heute ab, denn sie muß zum 
nurljHaftlichen Ruin führen. Als wirtschaftlich 
darnicderlirgender Staat dürfen wir nicht den 
heute grotesk wirkenden Ehrgeiz haben, auf dem 
Gebiet der Sozialpolitik vorbildlich in der ganzen 
Welt zu sein. Ausschlaggebend für die sozialen 
Maßnahmen muß stets fein, die Leistungsfähigkeit 
der Wirtschaft, deren Grenze durchweg über 
schritten ist. Darum ist eine der dringendsten Auf 
gaben auf sozialpolitischem Gebiet die Reform 
unserer Arbeitslosenversicherung unter besonderer 
Berücksichtigung der Regelung der Sarjon-Arbefts- 
losigkeit, der Einführung der Bedürftigkeitsprü- 
fung, der Verschärfung der Bestimmungen über die 
Ablehnung von Arbeitsangeboten und Ser ver 
schärften Ueberwachung der Arbeitslosen. 
In diesem Zusammenhang muß auch der un 
bedingt erforderlichen Reform der Reichsoersiche- 
rungsordnung gedacht werden. Dabei muß den Be 
strebungen der Ortskrankenkaffen, die Versichc- 
rungspflicht auch auf das selbständige Handwerk 
auszudehnen, mit aller Entschiedenheit entgegen 
getreten werden im Interesse der Erhaltung unse 
rer leistungsfähigen Jnnungskrankenkasien und 
auch der im Interesse des Handwerks lebensnot 
wendigen Privatversicherungsanstalten. 
Reben der Entpolitisierung des Schlichtungs 
wesens fordert das Handwerk mit Nachdruck die 
Berücksichtigung der Sonderverhältnisse des Hand 
werks bei der voraussichtlichen Beratung des Be 
rufsausbildungsgesetzes im Herbst dieses Jahres. 
Insbesondere wird ausdrücklichst jeder Eingriff in 
die Rechte, der Innungen und Kammern hinsicht 
lich der Lehrlingsausbildung und deren Ueber 
wachung abgelehnt. 
Dieser kurze Ueberblick aus der Fülle der Aus 
gaben unserer Handwerksorganisationen zeigt zur 
Genüge, daß die Zeit stiller Werkstattarbeit allein 
der Vergangenheit angehört; Aufgabe der BLnde- 
beweguug ist es, Verständnis dafür zu wecken, daß 
auch für den Einzelnen unseres Verufsstandes 
stärkste Anteilnahme am wirtschaftlichen und poli 
tischen Leben Gebot der Stunde ist. 
Möge die öffentliche Kundgebung des Kreis- 
handwerksrbundes Rendsburg unter regster An 
teilnahme auch der übrigen Berufsstände dazu bei 
tragen, vorstehende, jedem Hasidwerksmeister ge 
läufigen Forderungen in der breitesten Oeffent 
lichkeit zn vertiefen. 
zur Jubiläumstagung des Kreishandmerker- 
bundes Rendsburg e. V. 
Von Dr. rer. pol. J o h s. Fed d e r f e n, 
Volkswirt R. D. V. 
Trotz wirtschaftlicher und politischer Rot geht 
ein Sehnen durch das deutsche Volk zur Neuge 
staltung. 
Auch in unsern handwerkerlichen Berufen 
sind diese idelleen Triebkräfte wach geworden. 
Zunächst entstanden im Kampf gegen Willkür 
und Uobergriffe der Gesetzgebung die großen Be- 
rufsstandsbeweg-ungen der Nachkriegszeit und ge 
gen die Vergewaltigung und Bürokratie. Diese 
mehr materiellen Faktoren verliehen den Orga 
nisationen zunächst einen großen Auftrieb. Bald 
aber reichten diese materiellen Momente nicht mehr 
aus, um eine Kämpferschar auch gleichzeitig zur 
Besserung und Neugestaltung der Dinge heran 
zuziehen, so daß eine innere Umstellung in dem 
Aufbau erfolgen mußte. 
Man lernte erkennen, daß der Wert einer 
Organisation, sei es in der Landwirtschaft, sei 
es im Handwerk, fei es in der Angestelltenschaft, 
nicht allein durch wirtschaftliche Momente be 
stimmt werden kann, sondern daß sich die ein 
zelnen Verufsstandsschichten auch verantwortlich 
darüber klar fein müssen, daß sie gegenseitig Ver 
pflichtungen haben und Teile des Volksganzen 
bilden. 
Aus ivtefer Erkenntnis heraus erfolgt eine 
andere Wertung der Organisationsgrundlage. 
Auch unser Handwerk hat dies begriffen und er 
kannt, daß die Gesunderhaltung des Handwerker» 
lichen Verufsstandes und der gesamten deutschen 
Mittelstandsschicht eine nationale Tat ist. 
Die Tatsache, daß die Vernichtung eines jeden 
handwerkerlichen Betriebes eine Vernichtung eines 
kleinen Zelle für den Wiederaufbau des deutschen 
Volkes und Staates bedeutet, hat Führer und 
Mitglieder den Rahmen des Kampfes und der 
Organisationspolitik viel weiter ziehen lassen altz 
es vielleicht zunächst beabsichtigt war. 
Aus dieser Erkenntnis heraus gewinnen heut«^ 
die berufsstandspolitischen Maßnahmen, für disj 
Gegenwart und Zukunft eine noch größere Be--l 
deutung als bisher, lieber die Wirtschaftsnôtsjş 
und über den Wirtschaftskampf unseres Handwerks 
ist in dieser Zeitung aus berufener Feder genii» 
gend gesagt. 
Diese Artikel zeigen uns, wie stark die Wirt» 
schaftsnot hineingreift in alle Dinge, welche für 
uns bisher unantastbar und heilig waren. Ethi 
sche, soziale und kulturelle Momente werden hier 
von berührt. Es fei deshalb an dieser Stelle 
festgestellt, daß auch der Kreischandwerkerbuà 
Rendsburg unter der bewährten Führereigenschafh 
des leider allzu früh verstorbenen Vorsitzenden, 
des Tischlermeisters Peter Vöhrnsen, Rendsburgs 
sich zunächst einen starken Organif at ion s rahm e n! 
schuf, in den durch aktive Entfaltung und Hand» 
werekrliches Verantwortungsgefühl ein verant 
wortlicher Berufsstandsgeist hineingelegt wurde. 
Der Kreishandwerkerbund Rendsburg e. V. 
ist in zehnjähriger Aufbauarbeit nicht nur ein 
wirtschaftspolitischer Faktor des Kreises geworden, 
sondern ein lebendiges Mitglied in all den Bewe 
gungen und Bestrebungen, welche danach trachten, 
mit ernstem Willen die schwere Notzeit der Gegen 
wart zu meistern und unter Beseitigung wirt 
schaftlicher Hemmungen und Erkämpfung berufs 
ständischer Freiheit auch dem Handwerkerstand 
und dem gewerblichen Mittelstand den Platz wie 
der zu erkämpfen, der ihm seiner Bedeutung nach 
im Rahmen des Volksganzen zukommt. 
Es kann an dieser Stelle nicht von all den 
Sorgen und Röten gesprochen werden, in die un 
sere Mitglieder in dieser katastrophalen Zeit hin 
eingeraten sind. 
An dieser Stelle sei aber besonders zunächst 
darauf hingewiesen, daß unser Handwerk ein wirk 
lichles Bollwerk gegen Volks- und ideenfremde Ein 
flüsse darstellt, und daß deshalb der handwerker 
liche Derufsstand bewußt Triebkräfte auslöst, 
welche in ihrer Gesamtwirkung sicherlich dazu an 
getan sein können, mitbestimmend für eine positive 
Volks- und Staatserneuerung zu werden. 
Schon die Tatsache, daß lt. statistischen Er 
hebungen im gesamten deutschen Handwerk auch 
heute noch für 18 Milliarden Goldmark Ware 
erzeugt wird, müßte zu denken geben. 
Leider erleben wir, daß diese wirtschaftspo- 
litische Wertung des Handwerkerstandes nicht er 
folgt . Des weiteren aber sehen wir, wie durch 
völlig einseitige Hineinstellung in den Rahmen 
der Gesetzgebung auch unser Handwerk schwer 
leidet und der Vernichtung mehr und mehr an 
heimzufallen droht. Aus diesem Grunde ist es 
notwendig geworden, den ideellen Kämpfern auch 
eine wirtschaftspolitisch starke Organisation zur 
Seite zu stellen. 
Der Nahmen der Organisation schloß sich 
fester, so daß der Kreishandwerkerbund Rends 
burg, gestützt durch diese ftste Grundlage, auch an 
den Ausbau und an die Förderung der ideellen 
Momente herangehen konnte. 
In den langen Wintermonaten wurde die 
Zusammenarbeit in den heimatlichen Veranstal 
tungen der Dörfer mit der Landwirtschaft auf 
genommen, und man erlebte, daß auch über alle 
kleinlichen Momente hinweg, diese beiden Verufs 
standsschichten ihre gemeinsame Sendung für die 
Zukunft erkannten. Diese Erkenntnis hat ihre 
tiefste Verwurzelung darin, daß beide Schichten 
bodenständig find. Der Gedanke der Bodenständig 
keit und des Wertes der Heimat ist in den letzten 
Jahren größer geworden und gewachsen. Es ist 
die schönste Erkenntnis unserer berufsständischen 
Kampforganisation, daß sie mit dem Schwung in 
wlrtschasts-politischer Hinsicht nunmehr auch ver 
antwortliche volkliche und staatserhaltendc Poli 
tik treiben muß. Aus diesem Grunde werden mehr 
und mehr die Berufsstandsbewegungen zu Volks 
bewegungen, denn auch diejenigen Kreise, welche 
uns bisher fernstanden, erkennen den ideellen 
Wert der Bodenständigkeit, weil doch die meisten 
Menschen, die in Deutschland I-ebert, in irgend» 
einer Form bodenständisch verwurzelt sind oder 
doch gewesen sind. 
Voraussetzung für ein Durchdringen und für 
eine wirkliche Zukunftsleistung ist die Erkenntnis, 
daß kein einziger Verufsstand aus sich heraus die 
deutschen Verhältnisse zwingen und meistern kann, 
sondern nur die gegenseitige Achtung und Wer 
tung. Wenn trotzdem der Organisationsidee in 
noch größerem Maße das Wort geredet wird, sä 
®w Gruß vier MugM ^eudsi&ur®. 
Die Abhaltung des j0. Kreishandwerkeriages in den Mauern unserer Stadt 
ist für uns nicht nur ein Zeichen dafür, daß Rendsburg als Kreisstadt und als 
Schnittpunkt wichtiger Straßen und Verkehrsmittel besonders geeignet ist zur 
Veranstaltung größerer Tagungen und Kongresse, sondern zeigt uns besonders, 
daß auch im Handwerk unseres Kreises Rendsburg trotz aller wirtschaftlichen 
Not der Wille wachgeblieben ist, in unserer schnellebigen, stets nach neuen For 
men verlangenden Zeit den dem Handwerkerstand in der modernen Volkswirt 
schaft zukommenden, so überaus wichtigen platz auszufüllen, wir gebrauchen 
diesen ernsten Willen zum Leben, dieses starke Betonen des Verantwortungs 
gefühles, dieses tatenfreudige Bekenntnis zur Mitarbeit, um das deutsche Vater 
land aus tiefster wirtschaftlicher Not der Gegenwart wieder emporzureißen zu 
der höhe, auf der wir einst durch unserer Hände und unserer Köpfe Arbeit 
standen. Wir gebrauchen diese verantwortungsbewußte, keine Entsagung und 
keine Fehlschlage scheuende Mitarbeit auch im kommunalpolitifchen Leben, 
wo es gilt, nicht nur für besondere Berufsgruxxen, sondern für die Allgemein 
heit tätig zu sein. Niemals so sehr wie in der Gegenwart erkennen wir, wie 
gesunde Wirtschaftspolitik und gesunde Kommunalpolitik miteinander eng ver 
knüpft sind, wie eins das andere bedingt oder zur Voraussetzung hat. 
Ernst, bitter ernst ist auch die Lage Rendsburgs. Große Gxfer werden von 
der Allgemeinheit, insbesondere von Handwerk, Handel und Industrie verlangt, 
um unsere Finanzen wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Wir wissen 
nicht, was uns die nächsten Monate der wirtschaftlichen Entwicklung bringen. 
Aber den Willen, auf geradem, wenn auch steinigem Wege wieder zur Gesun 
dung zu kommen, lassen wir uns nicht nehmen. 
Möge der jo. Kreishandwerkerlag in Rendsburg dazu beitragen, diesen 
für alle Bevölkerungsschichten unseres Vaterlandes so bitter notwendigen Willen 
zu tatkräftiger Mitarbeit am Allgemeinwohl und dieses über allen Partei 
doktrinen stehende, strenge Verantwortungsgefühl in seinen eigenen Reihen 
erneut wachzurufen und zu vertiefen, dann hat er neben seinen wichtigen be- 
rufsständischen Aufgaben auch eine wichtige vaterländische Aufgabe erfüllt. 
In diesem Sinne heißen wir den jo. Kreishandwerkertag in unseren Mauern 
herzlichst willkommen. Möge unsere bescheidene, aber desto herzlichere, echt 
schleswig-holsteinische Gastfreundschaft dazu beitragen, der Tagung einen wür 
digen und erhebenden Verlauf zu bereiten. 
Şs*. à JSmam. 
Erster Bürgermeister.
	        
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