Grrnchiķfegrsttz
und Schķcswig-Holşià
Dom Landtagsabgeoŗdn. Reg.-PräsidenL a. D-
Iohannssen.
(Schluß aus der Mittwochs-Nummer.)
Zu dom Antrag auf besondere Berücksichtigung
Schleswig-Holsteins aus dem preußischen 15 Mil-
lionensonds konnte seitens der Vertreter der preu
ßischen Regierung lediglich mitgeteilt werden, daß
über diesen Fonds in der Hauptsache bereits ver
fügt sei, teils zugunsten einer Hilfe für den We
sten, teils zugunsten zusammenbrechender Komma
nen im Osten, teils zur Verteilung auf 4 verschie
dene preußische Ressorts. Endgültiges stehe heute
noch nicht fest. Die Lage könne noch nicht hin
reichend übersehen werden. Ausführungsbestim
mungen seien in Aussicht genommen. Da dis preu
ßische Hilfe eine Ergänzung der Reichshilfe auch
in territorialer Hinsicht darstelle, sei vielleicht die
Möglichkeit gegeben, aus dem noch nicht verteilten,
übrigens sehr geringfügigen Restbetrag neben an
deren Landesteilen auch Schleswig-Holstein zu ba
rücksichtigen. Also einstweilen durchaus unsichere,
zurückhaltende und für uns unzureichende und
ziemlich hoffnungslose Erklärungen. Trotzdem ge
nügten sie, um den dem Ausschuß unterbreiteten
Antrag, Schleswig-Holstein wenigstens aus dem
preußischen Fonds zu bedenken, durch dis Vertre
ter der Regierungsparteien im Ausschuß zu Fall
zu bringen. Der Antrag sei, so meinten die Her
ren von der sozialdemokratischen, Zentrums- und
demokratischen Partei nach den Ausführungen des
Regierungsvcrtreters als erledigt anzusehen. Ob
die noch bevorstehenden Verhandlungen zwischen
Preußen und dem Reich über die Durchführungs
bestimmungen zum Osthilfegesetz die Sache zum
Besseren wenden werden, steht dahin. Zu großen
Hoffnungen liegt leider kein besonderer Anlaß
vor.
Wo die wirklichen Gründe für diese Einstel
lung zu uns und unseren Nordmarkinteressen zu
suchen sind? Die Antwort ist schwer, sie ist kaum
möglich. Cie ist um so schwerer angesichts man
cher anderer Vorgänge aus letzter und allerletzter
Zeit. Ter Ministerpräsident Braun hat in seinem
Telegramm an die Bevölkerung der zweiten Ab-
ftimmungszone des leuchtenden Beispiels gedacht,
welches sie vor 10 Jahren den aufgezwungenen
anderen Volksabstimmungen an den deutschen
Grenzen gegeben habe. Er hat den Geist jener
Tage berufen und der Erwartung Ausdruck ge
geben, Schleswig-Holstein möge das gesamte Va
terland auch über wirtschaftlich ernste Zeiten, wie
wir sie jetzt erleben, hinwegtragen zu neuer
Blüte. „An der Hilfe der preußischen Staats
regierung wird es nicht fehlen" — so heißt es am
Schlüsse dieser für Schleswig-Holstein ehren- aber
auch hoffnungsvollen Kundgebung. „Es fiel ein
Reif in der Frühlingsnacht." Die zweite Pädago
gische Akademie für Schleswig-Holstein hat ihren
Sitz mit ausdrücklichem Willen der preußischen Re
gierung nicht in Flensburg gefunden, der kulturel
ler und wirtschaftlicher Hilfe jeder Art bedürfti
gen Grenzstadt des Nordens. Sie ist aus lediglich
politischen Gründen in die Groß- und Weltstadt
Altona-Hamburg gelegt. Der Wunsch Schleswig-
Holsteins, für seine Grenze einen größeren Betrag
flüssig gemacht zu sehen, ist durch Preußen bewußt
zu Fall gebracht, obwohl die Reichsregierung selbst
noch im März ds. Js. für unser Grenzgebiet im
Norden eine ähnliche Notlage wie in dem an Po
len angrenzenden Ostgebiet und die Notwendigkeit
beschleunigter Beseitigung einer Reihe unmittel
barer Erenzzerschneidungsschäden ausdrücklich an
erkannt hat. Es kann hiernach keine Rede davon
sein — man hört diese Version —, daß Preußen
durch seine Niederstimmung schleswig-holsteini
scher Antrüge im Reichsrat glaubte der Reichsre
gierung Schwierigkeiten aus dem Wege räumen
zu müssen.
Auch die Einsetzung eines Betrages von ins
gesamt 20 000 RM. für die gesamten Meliora
tionsbedürfnisse einer Provinz von der Größe und
der wasserwirtschaftlichen Bedeutung Schleswig-
Holsteins läßt wohlwollendes Verständnis für die
wirtschaftlichen Bedürfnisse dieser Provinz kaum
erkennen.
Man hat sich in Schleswig-Holstein in der letz
ten Zeit in zum Teil recht scharfer Form verwahrt
gegen diese Einstellung zu uns. Man hat in die
sem Anlaß davon gesprochen, daß bei der Eröff
nung des vorjährigen Provinziallandtages An
deutungen in der Richtung gefallen seien, die Pro
vinz habe es sich selbst zuzuschreiben, wenn in
Berlin eine stärkere Zurückhaltung in der Gewäh
rung staatlicher Unterstützung Platz greife. Sind
solche Andeutungen gefallen, so sind sie unhaltbar,
außerordentlich bedauerlich und nachdrücklich zu
rückzuweisen.
Es ist in der Presse an nationale Gefühls
werte erinnert, welche auf dem Spiele stehen.
Ihnen sei Vieles zu danken, was an unserer
Grenze im Norden bisher erreicht wurde. Man
möge sie nicht unterschätzen, man möge sie pflegen
und fördern — nicht zuletzt im eigensten Interesse
Preußens und des Deutschen Reiches.
* . *
yMlmWM ZLMlmM'lehk
§M FrmMg-Tà ggptai
TU. Newyork, 26. Juni. Nach einer Meldung
aus San Francisko ist eine japanische Luftverkehrs
gesellschaft mit 15 Millionen Dollar Kapital ge
bildet worden, die vom Herbst 1931 ab einen regel
mäßigen Zeppelinverkehr zwischen San Francisko
und Tokio plant. Es sollen drei Zeppeline für je
40 Fahrgäste in Dienst gestellt werden. Die Flug-
dauer beträgt 68 Stunden.
Die Jugend und die Parteien.
WWg ciM MWkMWķ Skk
»ispeiììtt i§. »Şlîà
TU. Berlin, 25. Juni. Die Reichsgemein
schaft junger Volksparteiler veröffentlicht folgen
des Aktionsprogramm, das dem Parteiführer Dr.
Scholz überreicht worden ist:
1. Die Lage des Reiches und der öffentlichen
Finanzen ist so bedrohlich wie seit 1923 nicht mehr.
Alle bisherigen Versuche haben erwiesen, daß ein
Zusammenbruch der öffentl. Finanzen mit Teil-
inaßnahmen technischer Natur nicht mehr aufzuhal
ten ist. Nur noch durchgreifende, konstruktive Lö
sungen vermögen zu helfen.
2. Diese Lösungen lassen sich nicht auf dem nor
malen parlamentarischen Wege erreichen. Sie er
fordern eine Regierung, die nicht genötigt ist, sich
in jedem Augenblick ihre parlamentarische Mehr
heit zu suchen. Jede Hinauszögerung aber wird
nur dem offenen Bankrott näherfi'chren und dem
Radikalismus in die Hände arbeiten.
3. Deshalb fordern wir für die kritische Ueber-
gangszeit ein vom Parlament bewilligtes Ermäch
tigungsgesetz als Voraussetzung für eine starke re
publikanisch-demokratische Regierungsgewalt. Wir
fordern dies als überzeugte Anhänger der parla
mentarischen Republik, weil wir die starke Ge
walt, die iMimett muß, lieber in der Hand der
Anhänger der parlamentarischen Republik als in
der ihrer Feinde wissen wollen. Die Anwendung
des Artikels 48 als außerparlamentarischen Not
behelf lehnen wir darum ab.
4. Die auf diesem Wege zu treffenden Maßnah
men liegen auf dem Gebiete der Staats-, Finanz-,
Wirtfchafts- und Sozialpolitik.
5. Auf dem Gebiete der Staatspolitik erscheint
uns notwendig: sofortige Inangriffnahme einer
enffchlosienen Reichsreform sin Sinne des dezsntra.
iisierten Einheitsstaates, schon als Vorbereitung der
finanziellen Gesundung. Das bedingt a) Aufhe-
bung der politische» Parlamentsspielerei in den
kleinen uird kleinsten Ländern und in den Kommu
nen. Diese Körperschaften hoben zu verwalten und
nicht Politik zu treiben, b) Vereinheitlichung uird
Vereinfachung der gesamten öffentlichen Verwal
tung (Steuerwesen, Sozialverwaltung und innere
Verwaltung), Verminderung der Aufgaben und da
durch planmäßigen Abbau des übersteigerten Beam
tenapparates. c) Wahlreform mit dem Ziel einer
Verkleinerung der Wahlkreise und der Beseitigung
des schädlichen Systems der gebundenen Listen. Eine
Heraufseßung der Wahlquotienten lehnen wir ab.
weil bas Ergebnis dem mit einer Wahlreform er
strebten Zweck widerspricht.
MchMg Ms Ende Ml
VDZ. Berlin, 25. Juni. Ter Aeltestenrat
des Reichstages hielt am Mittwoch mittag
eine Sitzung ab, in der der Arbeitsplan des
Reichstages für die nächste Zeit festgesetzt
wurde. Mit dem Beginn der Sommerpause ist
nicht vor Ende Juli zu rechnen.
ZöNMNyWsHer MWmMWMkW
gegen Şchiêļe shgàhnî.
TU. Berlin, 25. Juni. Im Reichstag wurde
am Mittwoch ein Mißtrauensantrag der Kommu
nisten gegen den Reichsernährungsminister Schiele
gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt.
* • *
Zàeffe MfenHMZßMMgWg
silt Mjsr »fl
TU. Wien, 26. Juni. Aufgrund einer Be
sprechung des Bundeskanzlers Dr. Schober
mit einer Abordnung der Heimatmehren wird
Major Pabst um Gewährung einer zeitweisen
Aufenthaltsbewilligung für Tirol nachsuchen
und diese Erlaubnis zum Zwecke der Ordnung
seiner persönlichen Angelegenheiten erhalten.
Post.
Am Donnerstagvormittag überfuhr der D-Zug
Dortmund—München ein Lastauto. Hierbei wurden
2 Personen getötet und 1 Person leichter verletzt.
Das Auto ist infolge Explosion des'Benzinbehälters
vollständig verbrannt.
Der 500 To. große Hamburger Dampfer »Bol
ten^ ist an der dänischen Küste gestrandet.
In der Nähe von Södertälje (Schweden) stieß
ein mit 18 Personen besetzter Autobus mit einem
Lastkraftwagen zusammen. Der Omnibus stürzte
in den Graben. 2 Personen wurden sofort getötet
und 12 schwer verletzt.
Bei einem Neubaueinsturz in Constantin (Alge
rien) wurden 14 Arbeiter getötet.
Bei einer Explosion in einer belgischen Dyna
mitfabrik wurden 2 Arbeiter getötet und 2 schwer
verletzt.
Auf einem Polizeiboot des Reichswasserschutzes
Hamburg ist der Motor explodiert, 2 Mann wurden
schwer verletzt.
Auf dem Hamburger Hauptbahnhof ist ein Ran
giermeister von einer Lokomotive angefahren und
dabei tödlich verletzt worden.
Bààchs SchnM-
BramisK.
Berlin, 25. Juni. Vor dem Kasseler
Schwurgericht begann heute die Verhandlung
gegen den früheren Schnpowachtmeister Wil
helm Wille, der in Obermöllrich am 10. Ja
nuar den 58 jährigen Landwirt Johannes
Klans, dessen Sohn am 2. September 1927 den
Vater des Wille getötet hatte, erschossen hat.
Der Vater hatte seinerzeit Streitigkeiten mit
der Familie des Klaus, die dazu führten, daß
der junge Klaus den Oberlandjäger erschoß.
Nach der Mordtat verbarrikadierte sich der jun
ge Mann in seinem Elternhaus und schoß ans
jeden, der sich dem Hause näherte. Schutzpoli
zei belagerte ihn stundenlang und schließlich
mußte aus Kassel ein Panzeranto herangeholt
und ein Angriff mit Handgranaten eröffnet
Der Begirm der LsNseNhjshLSseste
KNs Zslsà
Das dreitägige Fest auf der uralten Ttng-
stätte Thingvallir in der weiteren Umgebung
von Reykjavik nimmt heute, am Donnerstag,
einen Anfang. Frühmorgens steht- Islands
Bischof Jon Helgasson auf der eigens hierfür
hergerichteten Kanzel an der Felswand, um
die Festpreöigt zu halten, mit der die Feier
lichkeiten eingeleitet werden. Nach der Predigt
ziehen die vielen Tausend Menschen in Prozes
sion den schmalen Bergpfad „Almannagja"
entlang, den stets die Tingleute in alten Ta
gen gewandert sind. Die isländischen Teilneh
mer sammeln sich unter den Bannern der ein
zelnen „Söffet", wie es auch früher der Fall
war, und begeben sich zum „Gesetzgeüer-Fel-
en", von dem aus die Tinghäuptlinge seit
cklfjoturs Tagen das Recht gesprochen haben,
das Ulfjotur vor reichlich tausend Jahren aus
Norwegen geholt hatte. Wenn alle Teilnehmer
Platz gefunden haben, singt der Thingvalla-
Chor das isländische Nationallied „O Gott
unseres Landes" und der Ministerpräsident
Tryggvi Thorhalsson hält die weltliche Eröff
nungsrede, worauf der erste Teil der Festkan
tate ausgeführt wird. Hierauf eröffnet König
Christian in seiner Eigenschaft als .König von
Island das Altthing, u. der Altthingsprästdent
Asgeir Asgeirsson leitet die Verhandlungen
ein. Nach Schluß der Altthingssitzung wird der
Rest der Festkantate aufgeführt, und nach einer
Mittagspause werden die fremden offiziellen
Gäste mit einer Rede von dem Gesetzgeber-
Felsen begrüßt. Diese antworten mit kurzen
Reden. Am Abend findet nach einem histori-
'chen Konzert das große Festessen statt und
darauf folgen eine Reihe Darbietungen wie
‘ portkämpfe u. 8. Die große Begebenheit des
zweiten Tages ist das historische Schauspiel,
öas die Altthingsvresammlung wiedergibt, in
der Ulfjotur sein Amt als „Gesetz-Sprecher"
niederlegte und die Häuptlinge statt seiner
Hrafn Hängsson wählten. Im übrigen wird der
Tag von dem Empfang der isländischen Kana
dier auf dem Festylatz in Anspruch genommen.
Am '3. Tage schließt das Altthing seine Ver
handlungen und der Tag wird mit Vorstellun
gen der verschiedensten Art wie gymnastischen
Darbietungen, Pferöekämpfen usw. ausgefüllt,
bis der Ministerpräsident diesen Teil der gro
ßen Festlichkeiten beendet. r
Täglich treffen in diesen Tagen die Gäste
aus dem In- und Ausland in Reykjavik ein.
Am Sonntag kamen nicht weniger als acht
Passagierdampfer an, deren lebender Inhalt
sich über die Hauptstadt ergoß und aus Reyk
javik eine Großstadt machte.
te rslünLWe M-Thmg.
TU. Kopenhagen, 26. Juni. (Eig. Funk
meldung.) Heute nehmen auf Island me
eigentlichen Festlichkeiten aus Anlaß der 1000-
Jahrfeier des Alt-Things ihren Anfang. Im
Laufe des Mittwoch sind die letzten Festgäste
in Reykjavik eingetroffen. Am frühen Morgen
hielten Studenten aus Dänemark, Norwegen
und Schweden wie auch Finnland, die gleich
zeitig eine Tagung in Reykjavik abhalten, ih
ren Einzug. Im Laufe des Vormittags trafen
dann das dänisch« Königspaar und etwas
spater der schwedische Kronprinz ein. Nach
einem Festessen begaben sich die Gäste nach der
Thingpalla-Ebene, wo eine Zeltstadt mit 5 000
Zelten errichtet worden ist.
Als Vertreter des Teutschen Reichstages
nehmen an den Feierlichkeiten teil der ehe
malige württembergische Gesandte Hilden
brand, der Bürgermeister von Berlin-Frie
denau, Berndt, und Oberlehrer Hofmann-Lud-
wigshafen.
Glückwunschschreiben der Schleswig-Holsteinischen
llniversitätLgesellschaft an die Universität
Reykjavik.
TU. Berlin, 25. Juni. Die Schleswig-Hol
steinische Universitätsgesellschaft Kiel übermittelt
aus Anlaß der 1000-JaHrfeier des isländischen
Parlaments der Universität Reykjavik folgendes
Glückwunschtelegramm: Dem isländischen Volk
und seinem Parlament übersendet die Schleswig-
Holsteinische Uni-versitätsgesellschaft die besten
Wünsche zum tausendjährigen Parlamentsjubilä
um. Wir gedenken dabei in Dankbarkeit der is
ländischen Beteiligung an der Nordisch-Deutschen
Woche. Das Erscheinen der deutschen Jslands-
festjchrtft in den Veröffentlichungen der Univer-
sttätsgesellschaft soll erneut unser aufrichtiges In
teresse an enger kultureller Zusammenarbeit zwi
schen Island und Deutschland bekunden.
werben. Im Verlauf dieser Kampfe würbe Ser
Mörder durch mehrere Schüsse getötet. Zwei
Jahre hindurch trug sich Wille mit Racheab-
sichten gegen den Vater des K. und führte
seinen Plan im Januar durch. Nach der Blut
tat begab er sich freiwillig zu der zuständigen
Landjägerei und legte dort ein umfassendes
Geständnis ab. Die Anklage gegen ihn lautete
auf Mord.
Der Angeklagte wurde in der Verhanö-
lung unter Zuerkennung mildernder Um
stände und Anrechnung der Untersuchungshaft
zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
§fe MjMMlerWßMsUM
àà ZMscheA MMrhmà
Bundesschatzmeister Redlin auf der Anklagebank.
Berlin, 25. Juni. Vor dem Schöffengericht
Eharlotienburg begann -der Prozeß gegen den frü
heren Bundesschatzmeister des Deutschen Sänger-
bundes, Gerichtsassessor o. D. Johannes Redlin, der
beschuldigt wird, während seiner neunjährigen Ge
schäftsführung das Vermögen des Deutschen Sän-
gerbundes um 916 080 RM. geschädigt zu haben.
Reblin hat zugegeben, daß er 320 600 RM. für
seine Briefmarkensammlung verbraucht habe, dann
will er in ein Farbenfilmverfahren 250 000 bis
300 000 RM. hineingesteckt haben. Außerdem will
er 100 000 RM. an „gute Freunde" ohne Quittung
verborgt haben. Schließlich will er auch 150 009 bis
170 000 RM. zum Lebensunterhalt für sich und
feine Familie verbraucht haben. Nachdem die Un
terschlagungen entdeckt worden waren, hat Redlin
feine über 30 Bände umfassende Briefmarkensamm
lung und eine Sammlung wertvoller Trinkgläser,
Porzellantassen und, Porzellanvasen, seine Beteili-
gungsansprüche an der Farbenfilmerfindung und an
einem Filmunternehmen dem Deutschen Sängerbund
abgetreten. Der Wert dieser Abtretungen ist jedoch
noch nicht endgültig festgestellt worden.
WîUîûttMil
. Wettervoraussage für den 27. Juni. Für das
mittlere Norddeutschland: ziemlich schwül und vielfach
wollig. Gewitterneigung. Für das übrige Deutsch
lands im Osten ziemlich heiter und warm, jm übrigen
Deutschland messt wolkig und namentlich im Westen
des Reiches verbreitete Gewitter.
BeclUiet MMMmM
vom 26. Juni 1930.
1. Klasse 1,40, 2. Klasse 1,30, abfallende 1,14 .JL
Tendenz: fest. Preise ab Erzeugerstation. Hinzu lam
men Fracht. Umsatzsteuer, Vermittlungsgebühren.
* * *
th. Husum. 26. Juni. Dem hiesigen Ferkelmarkt
waren 828 Ferkel zugeführt. Der Handel war träge.
Veste schwere Ware galt 27—36 ,U. mittlere 23—27
JL, geringere 18—23 Jl. schwere Ware nach Gewicht
65—70 4. leichte Ferkel 70—80 s, Jungschweine
waren nicht am Markt. Dusnahmeiiere über Notiz.
tH. Husum, 2«.. Juni. Wochenmai«. Butter 1Z0
M, Hühnereier 8,5—9 4.
Ißtieriffi
der Landwirtschasts-Kammer für Schleswig-Holstein.
(Ohne Gewähr.) (Preise per 1 Psd. Lebendgewicht.)
Altona, den 26. Juni 1930
A. Ochsen und Dürfen.
1. Vollst, ausgem. höchst. Schlachtwertes . . . 0.56—0.60
2. sonst, vollfleilchjge 0,50—0,55
3. fleischige 0,45-0,49
4. gering genährte . . 0,38—0,44
B. Bullen.
1. filing. vollst, höchst. Schlachtwertes 0,53—0,55
2. sonst, vollfletschige oder misgemäst. fleischige. 0.49—0,53
3. fleischige 0,44-0,48
4. gering genährte 0.38—0,43
C. Kühe.
1. 2üng. vollst, höchst. Schlachtwertes .... 0,44—0,49
2. sonst, vollfleischige oder ausgemästete. . . . 0,35—0,43
3. fleischige 0,25—0,34
4. gering genährte 0,15—0,25
D. Schafe. (Weidemast)
1. Beste Mastlämmer und jung. Atasthammel. 0,57—0,61
2. Mittlere Mastlämmer und gut genährte Schafe 0,45—0,55
3. Müßig genährte 0,40—0.47
4 Geringe Schase 0,15—0.30
Zufuhr: deutsche Rinder 110. dänische 806, ins
gesamt 1906: darunter 247 Ochsen. 138 Bullen. 249
Färsen, 466 Kühe, 12L7 Schafe (davon 368 Stallmasl-
und 869 Weidemasttiere). Marktverkauf: Rinder mit
telmäßig: Schafe ruhig.
Seilte Kotierungen Ş DomerMg-UMt
Hamburg, den 26. Juni 1939
Getreide (Preise in N-4< per 1999 Kg.)
Weizen franko Hamburg 75/76kg- — .
Weizen ab inland. Station
Roggen franko Hamburg 70/71 kg--'
Roggen ab inland. Station
Wintergerste ab inland. Station
Sommergerste ab inland. Station----
Donaugerste, wgfr. Hamburg, loko - --
Kanada Western III - Gerste prompt -
Hater franko Hamburg
Hater ab inland. Station
La Plata Mais
Futtermittel fPrelle in per
Meizenkleie.inland-
Weizenkl., inl. mgr.
Rogaenkleie, inl. --
Brastl-o.La Platakl.
Bral.-aLa Pl.-Poll.
Ghile-Kleie
Chile-Pollards
3.45
3.45
3.00
3.90
3.80
4.50
4.30
310.00—312.00
296.00—298.00
168.00—170.00
154.00—156.00
174.00—176.00
182.00—210.00
194.00—196.00
176.00—178.00
162.00—164.00
50 Kg. ptpt
PalmsiSarb.-Wilbb-
KokoskuÄ. »
Ravskuch. „
Erdnußkuch^
Leinkuchen „
Reisfu.-Mehl24l288i>
Soya-Schrot
4.40
6.70
5.20
6.35
7.95
3.60
6.30
Mehl (Preise in R,4l »er 100 KgL,
Auszugmehl hies. Mühlen
Bäckermehl hies. Mühlen
70 <l /o Roggenmebl feiet. Mühlen
Roggengrobmehl hies. Mühlen
Tendenz: Getreide ruhig. Futtermittel stetig, Mehl fest.
Berliner Gà'LidLfrûhmarLL
vom 28. Juni 1839
Tendenz: Ruhig
Ilmlatz: —
49.00 /
43.25
26.75—28.25
19.00—20.75
Weizen ...289.00-294.00 Hafer 149.00-159.00
Roggen....! 74-00-17S.00 Wcizenkleie... 75.00-80.00
Gerste 170.00-186.CO I Noggenkleie..80.00-82.50
Für 1000 kg