Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

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jHSTffüT 
^eutîGtî tonte von Bernkastel nach Berlin. 
Ankunft des Moselfasses auf Sem Berliner Mcssegcliindc. 
- Ķuseraus Bernkastel an der Mosel hatten sich vor längerer Zeit aufgemacht, um 
ein 1000-LIter-WeiUfag bis nach Berlin zu rollen, wo sie jetzt eingetroffen sind. Der Zweck 
der langen Kerfe war, die Berliner an die schönen deutschen Moselweine zu erinnern die 
einen schweren Konkurrenzkampf gegen die ausländischen Weine kämpfen müssen. 
ķrrrgke Szenen auf -rm 
Flugplatz Staaken. 
Zeppelin-Besichtigung bei Nacht. 
Berlin, 24. Juni. Gestern abend ist es 
nach der Landung des „Graf Zeppelin" in 
Staaken zu sehr unliebsamen stellenweise tu- 
multuarischen Szenen gekommen, die darauf 
zurückzuführen sind, daß sich der Verkehr un 
ter den einzelnen Dienststellen nicht so rei 
bungslos abgewickelt hatte, wie es im Inter 
esse der Sache nötig gewesen wäre. Die Lei 
tung des Flughafens hatte bekanntgegeben, 
daß die Besucher der Zwei-Mark-Plätzc Gele 
genheit haben sollten, aus das Rollfeld geführt 
zu werden, um dort das Luftschiff in allen 
Einzelheiten zu besichtigen. Der Beginn der 
Führung sollte unmittelbar nach der Lan 
dung erfolgen. Nun verzögerte sich das Nie 
dergehen des Zeppelins nach der Rundfahrt 
über Berlin infolge der zahlreichen Gewitter 
schon erheblich, so daß das Schiss erst um 7 
Ahr 85 am Ankermast lag. Dann aber setzten 
heftige Böen ein, die den Riesenkörper "bis 
zu 180 Grad um den Mast herumschwenken 
ließen, so daß die Haltemannschast alle Hände 
voll zu tun hatte, das Schiff zu halten und 
vor Beschädigungen zu bewahren. Gegen 8!4 
Uhr wurde es endlich ruhig. 
Das Publikum, das sich bis dahin durch 
aus ruhig verhalten hatte, verlangte nun, auf 
das Rollfeld geführt zu werden. Die Schutz 
polizei ließ jedoch die etwa 18 000 Personen 
nicht durch, da Dr. Eckencr inzwischen eine 
Anordnung getroffen hatte, die der Direktion 
des Flughafens und auch der Schutzpolizei 
vorher nicht bekannt gewesen wat. Dr. Eckener 
hatte die Teilnehmer der Weltkrastkonferenz 
zu einer Besichtigung des Schiffsinnern ein 
geladen, und plötzlich standen etwa 500 Dele 
gierte auf dem Rollfeld, die in Gruppen von 
10 Mann geführt wurden. Erst um 10 Uhr 15 
war diese Führung beendet und die Schutz 
polizei erhielt nun die Weisung, das Publi 
kum hineinzulassen. 
Inzwischen hatten die Besucher die Ge 
duld verloren, und es spielten sich äußerst er 
regte Szenen ab, so daß Vertreter der Stadt 
Berlin an allen Orten bemüht sein mußten, 
die Erregung der Besucher zu dämpfen. Erst 
nach 10 Uhr 15 konnte die Flugschiffdirektion 
ihr Versprechen einlösen und etwa bis 1 Uhr 
nachts zogen dann die vielen Tausende an 
dem von Scheinwerfern beleuchteten Luftschiff 
vorbei. 
* * * 
,,Solchem greif mach! gase Ichrl. 
Der englische Flieger Kingsford Smith 
ist Dienstag morgen mit seinem Flugzeug 
„Kreuz des Südens" von Port Mayueck nach 
Amerika gestartet. . 
Der Ozean-Flug des australischen Fliegerhaupt 
manns Kingsford Smith macht nach den von Bord 
eintreffenden Funksprüchen gute Fortschritte. Das 
„Kreuz des Südens" fährt mit der hohen Durch- 
schnittsgeschwindigkeit von 160 Klm. die Stunde, 
die durch wunderbares Flugwetter ermöglicht wind, 
genau den festgesetzten Kurs auf dem nördlichen 
größten Kreis. Die Flieger stehen mit ihrem Kurz 
wellensender jetzt dauernd in Verbindung mit den 
amerikanischen Stationen, wie sich aus nachstehen 
den Meldungen ergibt: 
Nach den letzten Meldungen von dem Flugzeug 
„Southern Croß" (Kreuz des Südens) ist bis 15.60 
Uhr alles gut gegangen, obwohl die Gegenwinde 
ziemlich bedeutend waren. Es konnte jedoch mit 
einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80—90 Mei 
len die Stunde vorwärtskommen; teilweise wurden 
100 Meilen die Stunde zurückgelegt. 
SchŞŞK mi dM HlMlsģMchļsW. 
Anträge zurückgewiesen. 
TU. Leipzig, 24. Juni. Der Staatsgerichtshof 
für das Deutsche Reich hat in der Verfassungsstreit 
sache der deutschnationalen Fraktion im Preußischen 
Landtag gegen das Land Preußen wegen Errichtung 
von Sammelklassen für einer Religionsgemeinschaft 
nicht angehövige Kinder dahin entschieden: Die An 
träge der Fraktion werden zurückgewiesen. 
* * * 
Meder Kufje in SeoiHa. 
TU. Madrid, 24. Juni. Ministerpräsident 
Bercnguer kommentiert die Erklärungen San 
tiago Albas und hofft, daß die Schaffung einer 
großen Linkspartei unter Einschluß der So 
zialisten bis Oktober möglich sein wird, zu 
welchem Zeitpunkt die Uebernahme der spa 
nischen Regierung durch Alba erfolgen könnte. 
Sollte der Zusammenschluß der Linksparteien 
nicht gelingen, so wird wahrscheinlich Beren- 
guer selbst ein konservatives Kabinett bilden. 
Augenblicklich ruht jede politische Propaganda, 
die erst nach dem Sommer wieder gestattet ist. 
In Sevilla herrscht wieder Ruhe. 
AņgŞļê GrrZMrMmW. 
WTB. Hamburg, 24. Juni. Im Fährhaus Ta 
tenberg, wo am Montag ein Hamburger Theater 
verein eine Festlichkeit veranstaltete, ereignete sich 
abends ein bisher ungeklärter Vorfall. In den An- 
kleideräumen hinter der Bühne, dann im ganzen 
Hause und später auch in der Umgebung des Fähr 
hauses bemerkte man einen süßlichen Gasgeruch. 
Mehrere Personen erkrankten, zwei so schwer, daß 
sie sofort einem Hamburger Krankenhaus zugeführt 
werden mußten. Die Nachforschungen zur Auf 
klärung des Vorfalls sind noch im Gange. 
* * * 
Stratzenbahnzusammenstoß 
in Mülheim. 
Mülheim, 23. Juni, In her Nacht zum 
Sonntag stieß am Straßenbahndepot in Mül 
heim-Styrum ein von Raffelberg kommender 
Straßenbahnzug anscheinend infolge falscher 
Weichenstettung mit einem aus Mülheim kom 
menden Straßenbahnzug zusammen. 
Der Zusammenstoß war derart heftig, daß 
die beiden Anhänger ans den Gleisen gewor 
fen wurden und sämtliche Scheiben der vier 
Wagen zersplitterten. 
Vier Personen wurden schwer und sechs 
leicht verletzt. 
* * * 
Unglück durch zcppelinscheue Pferde. 
TU. Schwerin, 24. Juni. Am Montagnachmit- 
tag erschien über Bützow das Luftschiff „Graf Zep 
pelin". Dieser Besuch verursachte einen schweren 
Unglücksfall, dem ein Großgrundbesitzer in Reuen- 
hagen zum Opfer fiel. Dieser befand sich mit einer 
Heuharke auf dem Felde, als plötzlich durch das 
Herannahen des Zeppelins die Pferde scheuten und 
mit der Maschine durchgingen. Der Hofbesitzer kam 
unter die Maschine und erlitt so schwere Kopfver 
letzungen, daß er bald darauf verstarb. 
Auf dem Friedhof vom Blitz erschlagen. 
Güstrow, 24. Juni. Am Montagabend wurde 
vom hiesigen Friedhofswärter auf dem Friedhof un. 
ter einer Linde eine' weibliche Leiche gefunden. Don 
der Kriminalpolizei wurde unter Hinzuziehung 
eines Arztes festgestellt, daß der Tod'durch Blitz, 
schlag verursacht war. Es handelt sich um die Kon 
toristin Hillmann aus Hamburg. Die Hillmann 
hatte sich einige Wochen besuchsweise bei ihrem 
Onkel, dem Fuhrmann Walter, aufgehalten und hat 
heute nachmittag zu ihrer in Hamburg wohnhasten 
Mutter zurückkehren wollen. Gestern nachmittag 
hat sich die H. auf den Friedhof begeben, um die 
Grabstclle ihrer Angehörigen noch einmal aufzu 
suchen. Dort wurde sie von einem Gewitter über 
rascht und hat unter einer Linde Schutz gesucht. 
Wie deutlich ersichtlich, ist der Blitz an der Linde 
heruntergegangen und auf die H. übergesprungen. 
Der Hut, die Schuhe und auch der Regenschirm der 
H. sind durch den Blitz zum Teil verbrannt. 
Schweres Einsturzunglück. 
TU. Paris, 25. Juni. (Eig. Funkmeld.) Ein 
schweres Einsturzunglück ereignete sich am Diens 
tag in Constantine in Nordafrika. Ein Neubau, 
der bereits bis zur 6. Etage fertiggestellt war. 
stürzte plötzlich zusammen und begrub 20 Arbeiter 
unter den Trümmern. Bis in die späten Nachmit- 
tagsstunden wurden 9 Tote und 6 Schwerverletzte 
geborgen. An die übrigen Verschütteten heranzu 
kommen, war noch nicht möglich, da die Forträu 
mung der Trümmer längere Zeit beansprucht. Man 
hat nur wenig Hoffnung, die Verschütteten noch 
lebend zu bergen. 
Ungarns Soldaten müssen Wein trinken. 
Bndapest, 23. Juni. In den nächsten Taq 
gen wird ein Erlaß des ungarischen Landes-l 
Verteidigungsministers Gömbös erscheinen, 
wonach die Soldaten jeden Abend zwei Dezi 
liter Wein erhalten sollen. Dies würde einen 
Verbrauch von 30 000 Hektolitern im Werte 
von einer Million Pengö bedeuten. Der Er 
laß soll dem in schwerer Notlage befindlichen 
Weinbau zu Hilfe kommen. 
PsK. 
Auf dem Fluß Jalu auf Korea ist eine Fähre 
infolge starken Sturmes untergegangen. Insge 
samt sind 23 Bauern und vier Pferde in den Fluten 
umgekommen. « 
Im Zentralgefängnis von Rangoon kam es am 
Dienstag zu einer Meuterei, in deren Verlauf sechs 
Wachposten und vier Gefangene getötet und zwei 
Wärter und sechs Gefangene schwer verwundet 
wurden. ļ 
Während eines Gewitters schlug der Blitz der 
der Fellstoffabrik Waldhoff in Mannheim in eine 
Lagerhalle, die mit mehreren tausend Tonnen Zell 
stoff angefüllt war. Die Halle brannte samt dem 
wertvollen Inhalt rasch nieder. 
Als Gegenstück zu dem gewaltigen Stein- 
anker, den die schwedische Flotte dieser Tage 
zur Erinnerung an die Abfahrt Gustav Adolfs 
in den deutschen Krieg 1630 errichtet hat, wird 
am 26. Juni in Peenemünde, dem Landungs 
platz der schwedischen Armee ein Gedenkstein 
enthüllt. 
Am 28. Juni findet im Gebäude des 
Neichswirtschaftsrates die erste öffentliche 
Hauptversammlung der Walther-Rathenau- 
Gesellschaft statt. 
Am Montag fand die Eröffnung des Jn-> 
stituts für Raum- und Bau-Akustik, Kirchen-! 
bau, Orgel-, Glockenwesen und Kirchenmusik 
statt, das der Technischen Hochschule Berlin 
angegliedert ist. 
Am Montagabend kam die Kölner Kri 
minalpolizei einer Falschmünzerbandc auf 
die Spur, die in einer Autogarage eine Werk 
stätte zur Herstellung von falschen Fünfmark 
stücken eingerichtet hatte. Mehrere Personen 
wurden verhaftet. 
--.rtumpyzug oer -v-ttya-Leiitc durch die Straßen Berlins, 
à aus Düfseworf heimkehrenden Mitgliedern des Hertha B. S. C.. die für ihren 
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