Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Holstein-Kiel ehrenvoller Zweiter. 
Holstein unterliegt Hertha-B. S.C. 4:5. — Spannendes Meisterschaftsspiel — 
Holstern führt zunächst mit 2:9 Toren. - Halbzeit 3:3.- Ludwig wird mit Platz 
verweis bestraft. — Berlin gewinnt verdient mit einem Unterschied von einem Tor. 
Dor annähernd 45 000 Zuschauern wurde am Sonntag 
das Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft im Düs 
seldorfer Stadion ausgetragen. Es wurde ein hochinter 
essanter Kampf gezeigt. Technik und Taktik beider Mann 
schaften waren erstklassig. Durch eine harte Entscheidung 
des Schiedsrichters Guyenz-Essen wurde dadurch ein Schatten 
ouf das Endspiel geworfen, daß er den Kieler Sturmführer 
Ludwig, der eine Entscheidung des Schiedsrichters nur mit 
erhobenen Händen und mit Kopfschütteln kritisierte, mit 
Platzverweis bestrafte. Leider war dadurch die Holstein- 
Mannschaft aufgeschmissen, weil in der Berliner Mannschaft 
zwei Leute frei wurden, die bisher Ludwig bewacht hatten. 
Das war der einzige Mißklang dieses Meisterschaftsspieles, 
das sonst nicht schöner und spannender hätte sein können. 
Holstein: Kramer 
Lagerquist Zimmermann 
Daasch Ohm Lübke 
Vvtz Ritter Ludwig Widmayer Esser 
* 
Kirsey Lehmann Sobeck Ruch 
Radeke Müller Leuschner 
Wilhelm Völker 
Hertha: Gehlhaar 
Zn der Holstein-Mannschaft stand jeder Spieler seinen 
Mann. Kramer zeigte überragendes Können. Ludwig war 
der Sturmführer, der weise aufbaute, seine R-benleute gut 
bediente und selbst finessenreich spielte. Die linke Sturm- 
feite war diesmal die schnellere und zeigte besonders im 
Nachschuß erstklassige Arbeit. Alle anderen Spieler arbeiteten 
unermüdlich und aufopfernd. Die Mannschaft zeigte ein 
feines flaches Paßspiel und im Sturm die gefährlichen Steil 
vorlagen. 
Bei Hertha war Sobeck der beste Mann. Sein Neben 
mann Lehmann stand ihm nur wenig nach. Hahn und Kirsey 
lieferten die beste Seitenarbeit. Der Mittelläufer Müller 
spielt« nicht so überzeugend. Die Verteidiger zeigte recht 
grobe Stellungsfehlcr. Eehrhaar befriedigte wie immer. 
Di« ganze Mannschaft war technisch etwas besser und hatte 
in der^zweiten Spielhälfte mehr vom Spiel. Der Sieg war 
ihnen sicher, als Ludwig den Platz verlassen mußte. 
Das Spiel beginnt mit flotten Angriffen der Kieler. 
Innerhalb sieben Minuten stellen Widmayer und Ritter den 
Spielstand 2:0 auf. Erst nach längerer Zeit gruppiert Hertha 
sich und erzwingt ein offenes Spiel. Erst nach 20 Minuten 
schießt Sobeck aus nächster Nähe ein Gegentor. Der Aus- 
gleich fällt durch Sobeck durch Kopfstoß wenige Minuten 
später. Der Kampf ist dann recht spannend. Holstein geht 
durch Ludwig wieder in Führung. Im Endspurt der ersten 
Halbzeit gleicht Berlin durch Lehmann aus. Das Spiel ist 
sehr interessant und wird von der großen Zuschauermcnge 
lebhaft verfolgt. - Nach der Pause hat Berlin etwas mehr 
vom Spiel. Holsteins Hintermannschaft muß eisern arbeiten. 
Kramer zeigt sein ganzes Können »nd erntet oft den Beifall 
der Vierzigtausend. Erst nach 25 Minuten erhält Berlin 
den Lohn für diese Drangperiode. Lehmanns Schuß stellt! 
das Spiel auf 4:3. Dann kommt Kiel langsam auf und ge 
fahrdet das Berliner Tor wiederholt. Zwanzig Minuten vor 
Schluß wird Ludwig von einem Berliner unfair genommen 
Der Schiedsrichter entscheidet Strafstoß — für Berlin! Lud. 
wig reklamiert und muß den Platz verlassen. Die übrigen 
Sturmer arbeiten mutig weiter. Das Publikum pfeift und 
schreit den Schiedsrichter minutenlang an und spornt die Hol- 
Iteinmannschaft zu neuen Taten an. Es gelingt! Ritter um 
spielt zwei Leute und stellte den Ausgleich mit 4:4 Toren 
noch einmal her. Wenige Minuten vor Schluß erzielt Ruch 
den Entschei-dungstrcffer für Berlin. 
„Hertha"°Berlin ist Deutscher Meister 1030. Die Elf 
war etwas überlegen und verdient den Titel. Fünfmal 
konnte sie am Endspiel teilnehmen und viermal den zweiten 
Platz belegen. Cie hat diesen Erfolg wahrlich verdient. Hol 
stein ist ehrenvoller Zweiter und hat den norddeutschen 
Sport mustergültig vertreten. 
^n diesem Zusammenhang interessieren die bisherigen 
Endrunden: 
1902.03: VfB. Leipzig — DFE. Prag 7:2. 
1903=04: Nur bis zur Vorschlußrunde durchgespielt. 
1904- 05: Union 92 Berlin — Karlsruher FV. 2:0. 
1905- 00: VfB. Leipzig — 1. FC. Pforzheim 2:1. 
1906- 07: Freiburger FE. — Viktoria 89 Berlin 4:2. 
1907- 08: Viktoria 89 Berlin —-Stuttgarter Kickers 3:0. 
1908- 09: Phönix Karlsruhe — Viktoria 89 Berlin 4:2.' 
1909- 10: Karlsruher FB. — Holstein-Kiel 1:0 
1910- 11: Viktoria 89 Berlin — VfB. Leipzig 3:1. 
1911- 12: Holstein-Kiel — Karlsruher FB. 1:0. 
1912- 13: VfB. Leipzig — Duisburger SV. 3:1. 
1913=14: SpVg. Fürth — VfB. Leipzig 3:2. 
1914 bis 1920: Wegen des Krieges nicht ansgetragen. 
1919- 20: 1. FC. Nürnberg — SpVg. Fürth 2:0. 
1920- 21: i. FC. Nürnberg — Vorwärts Berlin 5:0. 
1921- 22: Hamburger SV. — h FE. Nürnberg 2:2 und 1:1 
(HEB. Meister, verzichtet auf den Titel). ' 
1922- 23: HSV. — Berlin Oberschönewerde 3:0. 
1923- 24: 1. FT. Nürnberg,— HSV. 2:0. 
1924- 25: 1. FE. Nürnberg — FSV. Frankfurt 1:0 nach Ver- 
längerung. 
1925- 26: SpVg. Fürth — Hertha BSC. Berlin 4:1. 
1926- 27: 1. FC. Nürnberg — Öertha BSE. Berlin 2:0. 
1927- 28: Hamburger SB. — Hertha-BSC. Berlin 5:2. 
1928- 29: SpVg. Fürth — Sertha-BSE. Berlin 3:2. 
1929- 30: Hertha-BSC. Berlin — Holstein 5:4. 
Aetch bas Spiel noch kurz vor Schluß nur 0:1 gestanden hatte. 
Der Torwart und der Mittelläufer waren die besten Spieler. 
Die Schüler zeigten sich auch den Rasensport Schülern 
überlegen und siegten mit 3:1. 
Die Knaben der beiden Vereine trennten sich nach aus- 
geglichenem Kampf unentschieden 2:2. 
Fußball tu Schleswig-Holstein. 
In der Provinz herrschte am Sonntag reger Sportbetrieb. 
Neben zahlreichen Fußballspielen wurde fleißig Handball ge 
spielt. In Kiel spielte der GBV. gegen Eintracht-Kiel und 
unterlag 0-1. Beide Mannschaften hatten junges Spieler- 
material in sich und lieferten einen spannenden Kampf. Ein, 
Das Handballspiel gegen den Turn, und Spielvevein An 
dorf endete 3:2 (2:2). Da die Hitze erdrücket wà ķ 
den kerne besonderen Leistungen gezeigt. ' 
Die 3. Deutschen Kampfspiele i» Breslau 
vom 25. bis 29. Juni 
finden in dem wunderbaren Stadion statt und haben «ü, 
umfangreiches Programm aufzuweisen. Mittwoch: Mnt. 
^Ģall Saarland gegen Schlesien. Donner», 
tag Fortsetzung, Schießen, Jiu-Jitsu, Golf, Tennis. Freà- 
keg°tt7^»äststwrt, Boxen, Fechten- Handball, KanL 
Schwimmen, Versammlungen, Schlagball, Leicht 
athletik.^ Begrußungsabend. Sonntag: Fortsetzung, Radfer^ 
tracht erzielte das Tor schon in der ersten Spielhälfte. — fahrt, Entscheidungsspiele' Marathonlauf (ķ.sfá 
à-'-«iļ mußte vom VfB.-Kiel eine 2:5-Riederlage bin- m,d Siegesfeier. Mon a - Schluß. 
. - . --- Niederlage hin. 
nehmen, nachdem es bei Halbzeit 2:2 gestanden hatte 
Borussia spielt« gegen Union-Altona 1:4 (0:2). Borussia 
scheint mit den Spielabschlüssen gegen gute Gegner kein Glück 
zu haben. 
In Flensburg konnte Eintracht-Flensburg gegen den 
Boldllubben Fridericia einen 6:4-Sieg buchen. Obgleich die 
Danen technisch überlegen waren, konnten die Flensburger 
das Spiel dank der aufopfernden Arbeit des Mittelläufers 
Moltzen gewinnen. —VfL. Nordmark hatte wieder einmal 
einen großen Tag und schlug Kilia-Kiel einwandfrei mit 
6:3 Toren. 
Zn Seide fand ein Ortsrivalenkampf zwischen dem Heider 
Sportverein und dem VfL.-Heide statt, den der VfL. dank der 
größeren Spielerfahrung 5:1 gewinnen konnte. 
Weitere Fußballergebnisse: Süddeutschland schlägt Un- 
gärn 3:1 (1:1); HSV. gegen Wacker-Halle 3:2; HSV. gegen 
Wacker-Leipzig 3:3. Dänemark schlägt Schweden 6:1. Rapig 
Wim gegen Ajax Amsterdam 16:211! — 
Der Kreistag des Wefttreifes (Bezirk 1) im N. S. V. 
fand am Sonntag in Heide statt, wozu von 24 Vereinen 16 
ihre Abgeordneten entsandt hatten. Nach Bekanntgabe der 
einzelnen Berichte wurde der Vorstand gewählt: 1. Vor- 
sitzender Stade-BfL. Heide, Kassierer Schletzer-Preußen, 
Schriftführer Kämpen VfL. Heide. Jugend, und Schieds- 
richterreferent wurde Arnold Fortuna-Glückstadt/ Referent 
für Leichtathletik, Handball und Sommerspiele Jasper VfL. 
Heide. — Eine Versicherung wurde mit A.-G. Eolonia-Köln 
neu abgeschlossen. AIs nächster Tagungsort ist Itzehoe aus- 
erwählt. 
Bei den Hamburger Leichtathletik-Meisterschaften stellte 
Frl. Kunze-Concordia mit 39,01 Metern einen neuen Welt 
rekord im Speerwerfen auf. Den bisherigen Rekord hielt j 
Frl. Hargus-Lübeck mit 38,39 Metern. 
fmèMì 
Haudballmeifter der Turnerinnen. 
Siegesfeier. Montag: Tagungen und Turnfahrten. 
lennis 
Sie B.-Gruppe der Tennisabteilung der RBV weilt. 
am Sonntag ,n Neumünster, um gegen dieselbe <s c ™ pe bcs 
S.-C. Olympia ein Turnier auszutragen. Der RBV Gewann 
das Türmer mit 14:10 Punkten, 35:21 Sätzen und 303-263 
Spielen. a 
Bafletinstl 
Smii-AnM uîrà ihre SerWmg. 
Erst wenige Wochen sind es her, daß der Wassersport in 
diesem Jahre wieder begonnen hat, und doch meldeten di« 
Zeitungen bereits eine ganze Reihe von Unfällen, teilweise 
mit tödlichem Ausgang. Geht man den einzelnen Fällen 
auf den Grund, so kann man fast jedesmal feststellen, daß 
es sich ķ um Aufänger und Unerfahrene handelt, die ohne 
Kenntnis der wichtigsten Regeln und Gesetze von Paddel- 
und Steuertechnik, Bootsausrüftung und -sicherung sowie 
vom Wesen der Wasserströmung, von der Kraft der Wellen 
und vom Wetter losfuhren und bei der ersten Gelegenheit 
kenterten und hilfslos versinken mußben. Nur ist ein ober 
5»ei Fällen hat ein wagemutiger Eportsmann beim Sturz 
ms eiskalte Wasser durch «inen Herzschlag den Tod ge- 
funden. Wer an einem schönen Frühlingstag die Schar-» 
der Paddler auf ihren Fahrten beobachtet, kann feststellen, 
daß Ihre Schar auch in diesem Jahre wieder um ein Be. 
trächtliches zugenommen hat. Alle Ausübenden dieses schö. 
n-en Sports sollten sich nachstehende Merksätze genau ein- 
prägen, wenn ihnen Leben, Ausrüstung und Sport lieb sind. 
Bevor du Wassersport treibst, lerne gut schwimmen. 
Prüfe das Boot, das du erwerben willst, auf Länge und 
Breite. Prüfe die Faltboothaut an einem Probestück auf 
Reißfestigkeit. Wird die Haut durch ein Hindernis verletzt, 
fo darf sie nicht aufreißen oder aufgeschlitzt wenden, sonst 
verlierst du Boot und Ausrüstung. 
Zu jedem Kajak gehört eine sichere, zuverlässige Spritz, 
decke, die sich auf leichten Druck hin öffnen muß und 
In Breslau kam das Endspiel um die Handballmeister- I Kenterungsfalle das Herauskommen aus dem Boot gewähr- 
schaft der DT. für Frauen vor 3000 Zuschauern zwischen dem leistet. 
Steige nie im Straßenanzug ins Boot. Leichte Sport 
bekleidung und Dootschuhe ermöglichen es dir, dich im Falls 
der Kenterung schwimmend zu retten, abgesehen davon, daß 
sie deinen Körper Licht und Sonne zugänglich machen. 
Ehe du losfährst, binde alle beweglichen Wertgegenstände 
fest, damit sie nicht wegschwimmen können. Wenn es der 
Geldbeutel erlaubt, mache dein Boot durch aufblasbare, in 
Spitze und Heck untergebrachte Gummisäcke unsinkbar. 
... „ .. .. .. 1— I Mache zuerst Probefahrten auf stromlosen, flachen, schma- 
Halbzeit zeigten die Jugendkraftler ein fast ebenbürtiges len Gewässern, damit du dich mit dem Boot vertraut machst, 
«vrel und laae» nur htonn o.-a im «»»«->>»> a>-* a.ru «ist.. Z - . ... _ 
Titelverteidiger Vorwärts-Breslau und Berliner Turner 
schaft zur Austragimg. Der Meister behauptete sich auch 
diesmal wieder klar mit 4:0. Seine Mannschaft zeigte das 
bessere Spiel gegenüber den im Sturm zu uneinheitlich wir 
kenden Berlinerinnen und führte schon bei Halbzeit mit 3:0. 
MTV. 2. Jugend gegen DJK. 2 11:4 (3:2.) 
Am Sonntag trat die 2. Mannschaft der Deutschen Zu- 
gendkraft zum ersten Male auf den Rasen. In der ersten 
Spiel und lagen nur knapp 2:3 im Rückstand. Nach Halb 
zeit war es aber mit der Herrlichkeit aus; denn die MTVer 
spielten geschlossener. Fast jeder Angriff war erfolgreich. 
Der Torunterschied ist zwar dem Spielverlauf nach zu hoch 
ausgefallen. 
RMTV. 2. Herren gegen Nortorf 1. Herren 7:6 (4:1) 
Wähle nie für die ersten Fahrten reißenden Strom, Wild- 
flüsse oder sturmbewegte Seen. 
Wellen nimm von vorn, höchstens 'halb von der Seite 
oder laß sie von hinten kommen. Das Nehmen der Seiten-, 
wellen will gelernt sein. 
Lande zeitig vor unbekannten Hintcrnissen und unüber. 
Die 2. Herrenmannschast war am letzten Sonntag zu sichtlichen Stellen, sieh dir vom Lande aus die Strecke genau 
Die besten Spieler des Hertha B. S. E. 
ln- s 0 en Müller, unten Wilhelm, Mitte Radeke, rechts oben SobeL, unten der Torwart Geelhaar. 
ZuWllWtt. 
RBV. Oberliga — Wacker-Hamburg Liga 7:8 (3:6). 
Der RBV. trug am Sonntag sin Rückspiel in l^mvurg 
ans. Zwingende Gründe, daß dieses Spiel um 15 Uhr, also 
in strahlendster Hitze beginnen mußte, bestanden nicht Daß 
es Überhaupt stattfand, ist auf eine Rückspielverpftichtung 
zuruckzufuhren. Vor einem Jahr hatte Wacker es bitter 
schwer, in Rendsburg 3:2 zu gewinnen. Diesmal fiel der 
Sieg noch magerer aus, allerdings waren ja auch Wolter 
und Döttger zu ersetzen, aber auch die Rendsburger hatten 
ein paar Ersatzleute einzustellen. 
ĢîZe^tlich war es nur das Erscheinen des himmlischen 
Silberfisches LZ. 127, das den Besuch des schön unb sonnig 
gelegenen Vocke-Platzes zu einem.erhebenden Ereignis macht«, 
aber schließlich hatte wohl auch keiner der Zuschauer bei 
derartiger Tropenhitze erhebende Fußballleistungen voraus, 
gesetzt Es wurde sogar gekämpft, daß die Stiefel krachten. 
Tore fielen in häßlicher Menge/erst lagen die andern oben 
und dann „wir" — dann wurde es wieder mulmig (zum 
Umfallen), und schließlich gab es doch in Gestalt eines Ping° 
Pong-Ergebnlsses einen haarscharfen Sieg. 
. . Die Rendsburger stellten eine schnelle Kampsmannschaft, 
dr« ein ungekünsteltes Spiel vorführte. Der Sturm war der 
rf'k Derl, und hier wieder gefielen Mittelstürmer und 
Rechtsaußen. Der Torwart glänzte als Meister feines Faches. 
Jur übrigen: viel Kraft, wenig Licht und allerhand Schatten, 
wie bei Wacker. Die Mannschaften standen einander nicht 
viel nach. Wackers besten Leut« waren Radtke, der Außen- 
Läufer, und Schwemann, der neue kleine Mittelstürmer Die 
Rendsburger standen die mörderische Hitze besser durch und 
trugen Verheerung in die Wacker-Verteidigung. Der lilfle 
Lauser Kühl fiel zeitweise fast ganz aus. 
Zunächst sah es nicht nach einem so torreichen Ergebnis 
aus. Es dauerte an 10 Minuten, bis die forsch stürmenden 
Gaste zu ihrem ersten Tor kamen. Der lange und befähigte 
Ersatzmann Kruse glich unmittelbar darauf aus, 1:1. Rends- 
i)UEg war dann eine Zeitlang etwas gefährlicher, man merkte 
ihnen deutlich den großen Siegeswillen an, und «in gute: 
Schuß verschaffte ihnen schließlich die verdiente Führung. 
Die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit war unge 
heuer ertragreich. Rendsburgs linke Abwehrseite geltet ins 
àà, und Wackers Sturm machte sich ausgezeichnet gel 
-Eiti). Kruse hatte viel Zeit und Platz zum Schuß 2:3. Schwe- 
mann kämpfte sich nach Innenspiel energisch durch, 3:3 Dann 
kam der linke Flügel fein vor, Hebenrock holt scharf herum, 
fast im Tor verwandelte Kruse. 4:3. Die blaue Verteidigung 
war nicht regsam genug, Schwemann fand Muße, das 5. Tor 
fur Wacker zu erzielen. Im Gedränge vor dem Rendsburger 
Sor setzte sich der wendige Schwemann durch. 6:3. Pause. 
Meyer pausiert 5 Minuten länger, während dessen schießt 
Kuhrt, der stämmige Mittelstürmer, das 4. Tor für Rends, 
burg. Nach Ecke für Wacker rettet jemand im letzten Augen, 
blick mittels Hand; Elfmeter, den Hebenbrock gegen di« Latte 
tritt. Im Einzelkampf gegen Kliesch ist der wuchtige Kuhrt 
erfolgreich, der Abpraller sitzt im Netz, 5:6. Dennoch glückt 
ulrz darauf der Ausgleich, der Innensturm kombiniert ins 
-tot 6:61 Hebenbrock schießt dann frei und dicht vorm Tor 
ieim nächstenmal gibt er an Kruse ab, der 
leichtes Spiel hat. 7:6 für Wacker. Fast der nächste Gegen- 
angriff bringt erstaunlicherweise den Ausgleich, der Rechts- 
außen hat verdächtig viel Zeit einzuschießen, 7:7. Kliesch 
verhindert dann allein das Siegtor für Rendsburg, und 
nach gutem Innenspiel landet dann Schwemann für Wacker 
den etwas glücklichen Sieg. 8:7. 
Die RBV.-Reservc spielte gegen Borussta-Res. Kiel 1:4. 
Die 3. BRV.Mannschaft führte in Schleswig gegen 1906 
nur ein Spiel über 45 Minuten vor mid lag 6:0 in Führung. 
Mau brach das Spiel der Hitze wegen ab. 
Nortorf 1 gegen Rasensport Schleswig Liga 9:3 (9:1). 
Mit drei Mannschaften weilte der Nortorfer Sport- 
verein am Somrtag in Schleswig. Die Nortorfer, die mit 
zahlreichem Ersatz antreten mußten, waren den Dezirksligisten 
nicht ganz gewachsen. Sie boten zwar gute Leistungen, mutz- 
ten sich aber doch schließlich mit 0:3 geschlagen bekennen, ob- 
einem Gesellschaftsspiel nach Nortorf gefahren. Wie aus dem 
Ergebnis ersichtlich, war Rendsburg zuerst überlegen. Noch 
kurz vor ' Schluß ! stand: es 6:1 für Rendsburg, dann aber 
holte Nortorf mächtig auf, während Rendsburg abgekämpft 
war. Der Rendsburger Sturm spielte gut auf Angriff, 
doch machte sich das Fehlen des einen Stürmers bemerkbar. 
In der Läuferreihe versagte der Mittelläufer. Die Vertei 
digung war nach Halbzeit nicht dem gegnerischen Sturm ge 
wachsen. Der Torwart hatte bei der schwachen Verteidigung 
einen schweren Stand. Zusammenspiel und Abdecken waren 
bei der Mannschaft gut. Nortorf verfügt über einen guten 
Innensturm. Ebenfalls zeigten der Mittelläufer und der 
rechte Verteidiger ein ansprechendes Spiel. Der Torwart 
spielte etwas unsicher. Hervorgehoben werden mutz das 
sichere Fangen und Abgeben bei den Nortorfern. (Nach einer 
anderen Meldung ist das Spielergebnis 7:7). 
Weitere Spielergebnisse: VfL. Nordmark gegen Kamerad 
schaft 15:6; Eintracht-Flensburg gegen VfL. Heide 12:2. 
Leichtathletik 
Bezirksmcisterfchaften in Kiel. 
Di« Leichtathletikmeisterschaften des Bezirkes t (Echles- 
Dei Strom-, Wildfluß, und Seefahrten schließe dich er 
fahrenen. Kameraden au, wende dich au Kreise, Vereine oder 
Mitglieder des Deutschen Kanü-Verbandes. Eie nehmen dich 
gerne mit und lassen dich ihrer Erfahrung teilhaftig werden. 
Unterrichte dich genau »bor die Bestimmungen der Be. 
rufsschîffahrt. Verstöße dagegen bringen nicht nur dich und 
dein Gut in Gefahr, sondern gefährden auch deine« Sport. 
Meide verbotene Privatgewässer oder frage vorher um E» 
laubnis. Dasselbe gilt für das Betreten von Privatgrmid»' 
stücken. Höflichkeit ist die erste Pflicht des Wassersportlers! 
Meldungen zur Kieler Ruder-Regatta in Einfeld. 
Am kommenden Sonntag veranstaltet der Schlesw.-Holst. 
Regatta-Verein seine große Regatta auf dem Einfelder See 
bei Neumünster. Zu den ausgeschriebenen 21 Nennen haben 
18 Vereine aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck, Bremen, 
Mecklenburg und Pommer» insgesamt 79 Boote mit 415 Ru 
derern genannt. Die Regatta ist gegen das Vorjahr voll 
kommen umgestaltet und verspricht bei der großen Zahl der 
Meldungen sehr interessant zu werden. 
Die Rennen be 
ginnen vormittags 10,30 Uhr und nachmittags 2,15 Uhr. 
säum -xà È... I MÄctrSÄÄWJKÄÄ 
Organisation und Beteiligung der Aktioen war zufrieden- | in Berlin im Ersten JungmannenŞerer 
stellend, dagegen fehlte das Publikum, da man es in Kiel 
vorzog, dem Radiobericht über das Endspiel um die deutsche 
Meisterschaft zu lauschen, anstatt sich die Leichtathletikkänipfe 
anzusehen. An Vereinen waren vornehmlich vertreten der 
Akademische Sport-Club, Holstein-Kiel, Kilia, Plöner Dall- 
spielverein, VfL. Nordmark, Eintracht Flensburg, Preußen- 
Itzehoe, Olynipia-Neumünster und der VfL. Heide, der durch 
die deutsche Meisterin im Schlagball-Weitwurf, Eroth, ver 
treten war. 
in Front liegen. Die beiden Einer-Rennen wird sich Ritter 
von der Lübecker Rud.-Ees. holen. 
r ® e£ Nendsburger R. R. hat zu 5 Rennen gemeldet. Im 
Emfeld-Achter trifft er wieder auf Obotrit-Schwerin, die di« 
Rendsburger im Vorjahr mit % Sekunde Vorsprung schlu. 
gen; der Rendsburger Achter dürfte besser als damals seht, 
abet die Schweriner werden auch nicht auf ihren Lorbeeren 
ausgeruht haben. Außerdem ist noch der Lübecker Ruder-Klub 
... , am Start. Im Kaiser-Vierer liegen wieder die gleichen Ver, 
. -şş Kampfe waren trotz der Hitze recht gut besetzt und eine wie in Lübeck im Zweiten Vierer am Start: Erster Kie- 
zeigten in eiriigen Disziplinen recht gute Leistungen. So ist I let, Allemannia-Hamburg, Rendsburg RV. Die Rendsbur- 
zu erwähnen, daß der frühere Holsteiner Möhnsen, der jetzt I ger Mannschaft, die etwas verstärkt werden konnte, hofft, das 
für den Akademischen Sport-Club startet, im Weitsprung I Ergebnis von Lübeck zu verbessern. In den beiden Rennen 
mit 8,91 Metern nur wenig unter der 6-Meter-Grenze blieb. -Dritter Vierer" haben die Rendsburger manchen Gegner von 
Eine Ueberraschung kam aus Plön. Im Stabhochsprung ver- Nuf zu schlagen. Zu Wismaria und Swinemünder RV., die 
mochte Wiechmann mit 3,45 Metern eine ansehnliche Lei- vor- und nachmittags starten, kommen in dem Vormittags- 
stung zu vollbringen und den Meistertitel nach Plön heim- Rennen noch R.°K. Flensburg, Lübecker R.-K. und Ober 
zufuhren. Meister wurden in den wichtigsten Uebungen. 
100 Meter: Möhnsen (ASC.) 11,4 Sek., 
200 Meter: Overbek (ASC.) 22,4 Sek. 
400 Meter: Franke (ASC.) 51,4 Sek. 
800 Meter: Curth (ASC.) 2:08 Min. 
1500 Meter: Birkholz (Holstein) 4:34 Min. 
5 000 Meter: Lübker (Holstein) 17:12 Min. 
10 000 Meter: Orth (VfL. Nordmark, Flensburg) 35:40 Min. 
4 Mal 190-Meter-Staffel: Olympia-Neumünster 45,6 Sek. 
(ASC. disqualifiziert). 
4 Mal 15vv-Meter-Staffel: ASC. 18:50 Min. 
Hochsprung: Ohlen, ASC., 1,78 Meter. 
Die Vertreter des RBV. belegten folgende Plätze. 
5000 Meter Lauf: Retny 2. hinter Lübler-Holstein, dem 
Waldlaufmeister, in 18:02 Min. Kugelstoßen: Frl. gebothsen 
3. mit 8,13 Metern. Weitsprung: Papendiek 2 mit 6,12 Mtr. 
Ueber Ergebnisse des Kronwerker Sportvereins ist nichts 
bekannt. 
Turn- und Spielfest in Schülp bei Rendsburg. 
Das erste Spielfest der ländlichen Vereine um Rends 
burg verlief dank der ausgezeichneten Witterung und des 
guten Besuches befriedigend. Vormittags wurden leichtathle 
tische Wettkämpfe ausgetragen, nachmittags ein Handball 
spiel, 4 Schlag- und 20 Faustballspiele. 
Ergebnisse: Kleinkaliberschießen: Tönsfeld, M. Rohwer, 
R. Greve je 86 Ringe. Dreikampf für Turner: H. Holst, 
Schülp, 96 Punkte. Dreikampf für Jugendliche: Krabbenhöft. 
Jevenstcdt. Dreikampf für Schüler, Gruppe 1: Peters-Schülp. 
Dreikampf für Schüler, Gruppe 2: Elausen-Schülp. 
Höchstleistungen: Kugelstoßen (10 Pfmid) 25,80 Meter 
(Holst-Schülp), 100 Meter 12,3 Sek., (Fahl°Schülp und Stvuck- 
Schülldorf), Weitsprung: 6,25 Meter (Struck-Schülldorf), Dis- 
kus: 29,20 Meter (Peters-Schülp), Hochsprung: 1,45 Meter 
(Peters-Schülp), Schleuderball: 44,20 Meter (Krabbenhöft-Je- 
vensteüt. 
weser-Bremeu. Im Leichtgewichts-Vierer treffen die Rends- 
burger außer dem Sieger dieses Rennens in Lübeck, dem 
Lübecker R.-Ķ., noch die beiden Hamburger Allemannia und 
Hansa. Alle drei Gegner sind nicht leicht M nehmen. 
Der Schluß der Regatta bildet der Jubiläums-Achter, 
der ein Duell der beiden Gegner aus dem Lübecker Senats- 
Achter, nämlich Allemannia-Hamburg und Erster Kieler wer 
den wird. Beide Mannschaften werden ihr Aeußerstes her 
geben, um sich den Sieg zu sichern. 
Auf der großen Grünauer Regatta 
gewann Favortte-Hammonia erwartungsgemäß den Ersten 
Iungmannen-Viere in glänzender Weife. Die Allemannen 
unterlagen im zweiten Achter, da es taktisch falsch war, an 
zwei Tagen drei Rennen zu fahren. — Amicitia-Mannheim 
bestätigte wieder ihre Extraklasse durch zwei weitere Siege 
im Kaiservierer und Verbandsachter. — Im Hellas-Olym 
pia-Zweier siegte Hansa-Hamburg in 7:54,6 Min. mit Dürr 
und Kollwitz. Dürr ist Rendsburger und oft für den RRB. 
gestartet. 
VW NMchZr yichl weih! 
Als Zentrum der amerikanischen Leichtathletik muß ļ eu t. 
zutage nicht mehr, wie es früher der Fall war, Neuyork, 
sondern vielmehr Los Angeles angesehen werden. Obwohl es 
in Neuyork viele Athletikklubs und -Veranstaltung^ gibt, ist 
es neuerdings in gewannter Sportart von der kallfornrschetl 
Stadt überflügelt worden, die im letzten Jahre bet einem 
großen Leichtathletikfest über 60 000 Zuschauer hatte. 
dann veröffent- 
•* ltcht. wenn sie am Montaa- 
abend um 6 Uhr in der Redaktion sind.— Mnkchrikt: 
Svort-Redaktion der Landeszeitung.
	        
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