Full text: Newspaper volume (1930, Bd. 2)

Lehrplan frei! 
Fernruf 3967 
kommen. Er flog eine dem Staats gehörende Ma 
schine: viele Zuschauer hatten sich eingefunden, als 
plötzlich das Flugzeug aus unbekannter Ursache 
abstürzte. Beim Ausschlagen auf den Boden ging 
die Maschine in Flammen auf. Der unglückliche 
Flieger, der bei vollem Bewußtsein war, konnte 
sich aber nicht aus den brennenden Trümmern be 
freien. Zuschauer eilten herbei, konnten aber nicht 
nahe genug herankommen. Sie versuchten mit 
Stangen die brennenden Trümmer auseinander 
zu schlagen, aber das half nichts. Man hörte die 
Hilferufe des Fliegers, ohne Rettung bringen zu 
können. Als man sah, daß der Mann tot war, 
ließ man das Feuer ausbrennen. 
Das erste sorvjetrussifche Luftschiff. 
TU. Kowuo» 5. April. Nach Meldungen 
aus Moskau wird in diesem Jahre das erste 
sowjetrusstsche Luftschiff fertiggestellt sein. Das 
Fassungsvermögen des Luftschiffs wird 7000 
Kubikmeter betragen. Die ganze Konstruktion 
besteht ausschließlich aus sowjetrussischem Ma 
terial. 
sich, da sie nicht schwimmen konnten, an das 
brennende Schiff anklammerten, schwere 
Brandwunden. 
nete sich in der hiesigen katholischen St.-Josefs- 
Kirche. Einige der die Empore tragenden Säulen 
brachen zusammen und die auf der Empore stehen 
den 40 Frauen stürzten 5 Meter in die Tiefe. 
Drei der bei dem Absturz verletzten Frauen liegen 
im Sterben. Die Frauen hatten einen Sonntags 
bittgang in der Kirche schließen wollen. 
Zwei Jäger fanden in den ehemaligen 
deutschen Verteidigungslinien bei Reims 
den verschütteten Leichnam eines Alteisen- 
händlers, der beim Graben wahrscheinlich 
gegen ein Geschoß gestoßen ist, das dabei in 
die Lust ging. 
Der bekannte Polarforscher Fritjof Nan 
sen ist seit einigen Tagen bettlägerig. Sein 
Zustand soll nicht unbedenklich sein. 
Am Montag wurden auf Zeche Königs- 
born beim Verbauen zwei Zimmerhauer und 
ein Steiger durch Hereinbruch des Hangenden 
verschüttet. Ein Hauer konnte nur als Leiche 
geborgen werden. Der Steiger erlitt schwere 
Verletzungen. 
In einem Pelzgeschäft im Zentrum Ber 
lins sind Pelzmäntel und Felle im Werte von 
80—100 000 Jt gestohlen worden. 
Bei einem Zusammenstoß zweier Auto 
droschken in Paris wurden zwei Insassen ge 
tötet und drei schwer verletzt. 
Bei einem Eisenbahnunglück in Japan 
wurden 17 Personen getötet und 7 schwer ver 
letzt. 
Ein deutsches Postflugzeug ist Montag 
nacht in der Grafschaft Surrey sEnglands ab 
gestürzt. Der Flugzeugführer und der Mecha 
niker fanden den Tod. 
Auf den Tankwärter einer Tankstelle bei 
Benrath wurde nachts ein Ranbüberfall ver 
übt. Mau hat ihm mit einem Autoschlüssel 
die Schädeldecke zertrümmert. Der Zustand 
ist hoffnungslos. Geraubt wurden etwa 100 
Mark. 
Gegen den flüchtigen mehrfachen Haus 
besitzer Storey, der durch betrügerische Hand 
lungen 500 000 Mark Hauszinssteuer zu we 
nig bezahlt hatte, ist Haftbefehl erlassen wor 
den. 
Der frühere Gutsbesitzer Linde erschoß im 
Grünewald seinen 7jährigen Sohn und sich 
selbst. Die Tragödie ist auf Verarmung des 
früher wohlhabenden Mannes und auf Zer 
würfnis mit seiner Frau zurückzuführen. 
In Warschau wurde aus ein Wechsel- und 
Lotteriegeschäft ein frecher Raubüberfall verübt. 
Der Besitzer wurde niedcrgeschoffen. Geraubt 
wurden etwa 20 000 Zloty. 
In Neuseeland wurde bei einer Eisenbahn 
überführung ein Autobus von einem Zug über 
fahren. 6 Personen wurden getötet, 5 schwer 
verletzt. 
In Lyon ereignete sich infolge Nebels ein 
schwerer Straßenbahnzusammenstoß, wobei 22 
Personen verletzt wurden. ( 
Der Zeppelin-Gesellschaft wurde 2 Quadrat- 
meilen Gelände nahe der Stadt Alexandria als 
Flughafen kostenlos zur Verfügung gestellt. 
Der Segelflieger Hawkes hat mit feinem Se 
gelflugzeug im Schlepptau eines Doppeldeckers den 
Transkontinentflug San Diego—Newyork nach 6 
Tagen erfolgreich beendet. 
Geheimrat Stimming vom Norddeutschen 
Lloyd ist von der Universität Erlangen zum 
Ehrendoktor ernannt worden. 
Zn Newyork bestehen Pläne für den Bau ei 
nes 73 Stockwerks hohen Wolkenkratzers. Das 
Turmhaus soll am Broadway errichtet werden. 
Bei einer Inventur im Archiv des Konser 
vatoriums des Steiermärkischen Musikvereins 
wurde ein bisher unbekanntes Ballet von Mo 
zart, das aus dem Jahre 1791 stammt, aufge 
funden. 
Schwiele Lrmörmg 
öes „Ģŗsk ZePpàs". 
WTB. Friedrichshafeu, 7. April. Die 
Landung des „Graf Zeppelin" nach seiner 
zweiten diesjährigen Probefahrt wurde dnrch 
äußerst starke Vodeuwinde von K—7 Seknu- 
demetern erschwert. Durch den immer hefti 
ger werdenden Wind wurde das Luftschiff 
zweimal wieder in die Höhe gehoben, wobei 
ein Mann der Haltemannschaft, der das Hal 
teseil nicht rechtzeitig losließ, aus einer Höhe 
von 4 bis 5 Metern herabfiel. Er wurde durch 
das Sanitätsauto ins Krankenhaus gebracht. 
Ein zweiter Arbeiter konnte durch die Tür 
der Passagiergondel hereingezogen werden. 
Nachdem zwei Trupps von ca. 100 Mann vom 
Maybach-Motorenbau noch zu der bereits be 
deutend verstärkten Haltemannschaft zugeteilt 
wurden, konnte das Luftschiff um 16,26 Uhr 
glatt in die Halle gebracht werden. Der Auf 
treibpuffer an der Passagiergondel war durch 
das ziemlich starke Aufsetzen abgedrückt wor- 
vu» äugt. 
-heater mit großer Heftigkeit zu kritisieren, 
wobei ihm lebhaft von der akademischen Äu 
gend Dänemarks applaudiert wurde Nament- 
^über die Tätigkeit des Dramaturgen 
Grach und hierbei erwähnte, daß dieser Posten 
... Kopenhagen von einem Runenforscher aus- 
würde, wuchs der Jubel zur Ausge- 
Iienheit, da man hierin den verknöcherten 
Lrterarurprofessor Hans Vrix erkannte. 
s.às. Ņ-iņhordts Vortrag war eine kurze, in- 
haltsrerche Abhandlung über das Wesen des 
».Ņ^şdwlers, ein Bedauern über die Autzer- 
n»«^î^ņg der Leidenschaften, eine Anerken- 
SiW+Jv"? Ģenies der Kinder, eine warme 
bpn^Ģtzung Shakespeares und ein Glan- 
ter?^îņìls Sur Unsterblichkeit des Thea 
in Uv? .^i"^ļ^"maus"-Auffûhrung artete 
Reinhardt Huldigung des Regisseurs 
(Vnner nJ i 'emes ersten Mitarbeiters Dr. 
pcnüaaev v' Kreits seit Wochen in Ko 
penhagen die Aufführung vorbereitet hat. 
Die unruhigen indischen Eisenbahner. 
ftntM.' 1 ?, 1 Eisenbahnstation in Bombay ver- 
bahner. V- am Montagabend streikende Eisen- 
nnv droàde ņrtausendkôpfige Menge nahm 
»on der Waşs. ,"ung ein, worauf die Polizei 
wurde getôş-/' "^brauch machte. Eine Person 
Branduttglück in einer Asphaltfavrik. 
WTB. Köln, 7. April. Heute vormittag 
platzte in der Asphaltfabrik von der Ettern 
ein Oelbehälter. Das ausströmende Del 
drückte die Mauer des angrenzenden Maschi 
nenhauses ein, entzündet sich an den laufen 
den Maschinen und erfaßte einen Arbeiter, 
der lebendig verbrannte. Ein zweiter Arbei 
ter erlitt Brandwunden. 
Explosion auf einem amerikanische» Dampfer. 
WTB. Lakeport (Cal.), 7. April. Auf ei 
nem Bergnügungsdampfer ereignete sich eine 
Explosion, bei der zehn Personen schwer ver 
letzt wurden. Außerdem erlitten andere Fahr 
gäste, die ins Wasser gesprungen waren und 
àrchlbMer Toö 
tiw& engMchen Megers. 
London, 7. April. Der englische Zivilflieger 
Watts ist gestern abend bei Feldham in der Nähe 
von London auf gräßliche Weise um Leben ge- 
Sumpf Berlin. 
Die Stadt gidt selbst das Geld, mit dem sie reingelegt werden soS 
Berlin, 7. April. Der Untersuchungs- gen nur aufbringen, wenn Berlin ihner 
ausschnß des preußischen Lmrdtages „zur Prü« her das Geld gab. In der Tat erhielt 
fnng der Mißwirtschaft in der Berliner 3,5 Millionen Reichsmark Kredit in b 
Stadtverwaltung" setzte am Montag die Be- einem Satz von 2 Prozent unter dem R 
Handlung der Gutsankäuse der Stadt Berlin bankdiskout. Aus den Akten gehe hervoi 
sort. Hiller seine Geschäfte stets mit städtischen 
Berichterstatter Abg. Dr. Koennecke er- dern gemacht hat. Sehr interessant wä 
stattete ein Referat über die Gutsankäufe, Vernehmung Hillers darüber, an wen 
wobei er darauf hinwies, daß die Preise für angebliche Sonderprovision in Höhe 
die Gutsankäufe durch das Dazwischentreten 700 000 tfiJl gezahlt wurde. Die Kred 
von Vermittlern erheblich in die Höhe getrie- gave an Hiller habe schließlich dazu ge 
ben worden seien. Während bei dem Ankauf daß die Stadt zum Ankauf der von 
von Biesdorf ursprünglich 50—«v Pf. für den vermittelten Objekte gezwungen war, u 
Quadratmeter verlangt wurden, hat Stadt- Kredite nicht einzubüßen, 
rat Busch später auf dem Umwege über die » * . 
Gewerkschaft Hildegard 1,75 R /k für de« Ein Dorf wird abgebrochen. 
Quadratmeter bezahlt. Neberall stellt sich Das unweit von Hoyerswerda, inr 
heraus, daß rm Endeffekt auf btcfc Weise der öcr Lausitzer Heide liegende Dorf Buch, 
Preis viel höher geworden ist als die Be- et« Bauerndorf von einstmals 43 Wir 
zrrksamter hätten bezahlen müssen. In den ten und fast 500 Einwohnern, soll gänzli 
Akten fehlen sehr oft mehrere Seiten, die den gebrochen werden, um Kohlenflöze 
Ausschutz außerordentlich interessieren dürf- bauen. Sie wurden bereits vor 20 I 
ten. Bedeutsam dürfte der Kauf des Fidei- entdeckt, sollen aber erst setzt nutzbar gk 
kommißgntes Düppel und Drei Linden sein, werden. Im Dorfe sind bereits 31 
ein Besitz, der dem Prinzen Leopold von schäften abgebrochen worden, die letzte 
Preußen gehörte. Das Girt wurde für 11,329 werden in diesen Tagen folgen: das Sü 
Millionen erworben, was einem Preis von Hände wurde Ende März geschlossen. 
1,46 MM per Quadratmeter entspricht. Be- Buchwalder sind größtenteils nach der b 
deutsam ist hier, daß sich, obwohl wiederholt harten Jndustriesiedlung Werninghofs ' 
der Stadt mitgeteilt war, es sei kein anderer ge« und arbeiten in den Brikettfabrikev 
Reflektant auf das Gut vorhandeu und die ö erc Besitzer haben sich in den Kreisen 6 
Prinzen wären mit direkten Verhandlungen und Lauban angesiedelt, um weiterhin 
mit der Stadt einverstanden, trotzdem Grund- wirtschaft zu treiben. Mit dem Abbrw 
stücksvermittler in das Geschäft einschalten Dorfes wird auch die Heide in diesem 8 
konnten. Die Grundstückshändler Fischer und absterben. 
Genossen konnten die erforderlichen Zahlun- 
^»geschlà^ Spanien sind 40 Bergarbeiter 
ihnen als Bisher wurden 2 van 
geborgen. 
'MrrßNä in einer Kirche 
7. April. Ein ichwe- 
tb drei Frauen tödlich. 
—-I C Achter verletzt wurden, ereig- 
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StcÆemmen 
nut
	        
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